Titel: Dampfpumpe ohne Schwungrad.
Fundstelle: Band 265, Jahrgang 1887, S. 592
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Dampfpumpe ohne Schwungrad. Mit Abbildung auf Tafel 32. Dampfpumpe ohne Schwungrad. Die von Stapfer de Duclos und Co. construirte Pumpe sucht die Fehler der bisher gebräuchlichen Constructionen, darin bestehend, daſs die Steuerungstheile nach einigem Gebrauche in Folge der heftigen Stöſse leiden, und wohl ganz unbrauchbar werden, dadurch zu vermeiden, daſs der ungestüme Wechsel der Bewegungsrichtung gemildert wird. Um dies zu erreichen und ihre Pumpe für dauernden Betrieb geeignet zu machen, wenden Erfinder einen besonderen Vertheilungsschieber an, welcher unter dem Schieberkasten angebracht und durch einen von der Kolbenstange ausgehenden Hebel bewegt ist. Letzterer hat seine obere Führung in einer schwingenden Welle, und gibt dem Vertheilungsschieber einen Hub von einem Drittel des Kolbenhubes. Der Schieber ist ein gewöhnlicher Flachschieber mit Kolben zu seiner Umsteuerung. Zu Ende eines jeden Hubes setzt der Vertheilungsschieber den Dampfraum hinter dem Schieberkolben mit dem Kanäle für den Abgangsdampf in Verbindung. Hierdurch kann der auf der entgegengesetzten Seite des Schiebers befindliche Dampfdruck in Thätigkeit treten und die Umsteuerung des Schiebers und mit diesem der Kolben bewirken. Die Kolben sind an beiden Seiten mit kleinen Dampfeintrittslöchern von etwa 2mm Bohrung versehen, wodurch der Dampf stets hinter den Kolben gelangen kann. Sobald nun aber, wie es bei der äuſsersten Stellung des Umsteuerungsschiebers der Fall ist, eine Verbindung mit dem Ausströmungskanale hergestellt ist, welche mehr als die 2m Bohrung beträgt, so wird der Kolben des Schiebers die Umsteuerung bewirken. Die Wirkungsweise ergibt sich aus der Fig. 7 sofort, in welcher die Bewegung des Pumpenkolbens von rechts nach links gehend gedacht ist. Um Stöſse zu vermeiden, ist an beiden Enden des Dampfcylinders ein elastisches Dampfkissen geschaffen, indem der Kolben die Dampfkanäle überschreitet und den Dampf zusammenpreſst. Die Steuerung ist leicht zu regeln und soll der Gang in den Grenzen von 5 und 150 Hüben in der Minute gleichmäſsig erfolgen, so daſs sich die Pumpe zum Kesselspeisen wie für jede andere Verwendung eignet.

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