Titel: Neuere Voltmeter.
Fundstelle: Band 267, Jahrgang 1888, S. 503
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Neuere Voltmeter. Patentklasse 21. Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 26. Neuere Voltmeter. Da das Voltmeter das wichtigste Instrument zur Beurtheilung des regelmäſsigen Ganges einer Dynamomaschine ist, so mag hier noch die neueste Construction desselben von Brückner, Roſs und Consorten in Wien erwähnt werden. Die bisher gebräuchlichen Instrumente dieser Art sind Veränderungen unterworfen und von Temperatureinflüssen derartig abhängig, daſs die Instrumente derselben Fabrik nicht selten bis 5 Proc. Differenz zeigen. Ferner ist es namentlich bei elektrischen Beleuchtungsanlagen erwünscht, daſs die vom Voltmeter angezeigten Spannungsänderungen durch ein deutlich hörbares oder sichtbares Zeichen dem Maschinenwärter bekannt gegeben werden. Textabbildung Bd. 267, S. 503 Das von der oben genannten Firma hergestellte Voltmeter ist in nebenstehender Figur in Ansicht und in Fig. 13 Taf. 26 im Schnitt dargestellt. Ein an der Drehachse B aufgehängter, concentrisch zu derselben gebogener Eisenkern A tritt theilweise in ein aus den Spulen C gebildetes Solenoid; diese Spulen sind aus Neusilberdraht gewickelt, so daſs der Einfluſs der Temperaturveränderungen zu vernachlässigen ist. Der durch C gehende Strom bedingt ein Anziehen bezieh. das weitere Eintauchen des Kernes A, dessen Gewicht dieser Anziehung entgegen wirkt. Die Verhältnisse sind so gewählt, daſs der Ausschlag des Kernes der Stromstärke nahezu proportional ist und diese mit Hilfe des Zeigers auf der äuſseren Skale abgelesen werden kann. Der Zeiger schwingt aber zwischen zwei verstellbaren Contactschrauben (vgl. Textfigur) und indem er selbst von einem Zweigstrom durchflössen wird, bringt er bei der Berührung einer dieser Schrauben die eine oder andere der auſsen am Gehäuse angebrachten verschieden gefärbten Glühlampen zum Brennen. Statt dieser Lampen können auch zwei verschieden gestimmte Läutewerke angebracht werden (Centralblatt für Elektrotechnik, 1887 * S. 582). Das Voltmeter von F. Uppenborn (* D. R. P. Nr. 39561 vom 23. Februar 1886) beruht auf der Anziehung oder Abstoſsung magnetisirter Flächen, welche sich parallel zu einander fortbewegen. In Fig. 14 und 15 Taf. 26 bezeichnet aa eine Drahtrolle, deren Höhlung mit einer dünnen Eisenplatte b zur Hälfte ausgelegt ist. In dieser Höhlung befindet sich, concentrisch zu derselben gelagert, ein cylindrischer Körper k, der auf der Hälfte seines Umfanges ebenfalls mit einer dünnen Eisenplatte c belegt ist, deren Gewicht ausgeglichen sein muſs; auch muſs c etwas gegen b versetzt sein. Schickt man einen elektrischen Strom durch die Rolle er, so werden die Belegungen b und c gleichnamig magnetisirt, stoſsen sich ab und drehen sich in Richtung der Voreilung; diese Bewegung wird mit Hilfe des Zeigers auf einer Skale abgelesen. Dasselbe Prinzip läſst sich in verschiedenen Anordnungen zur Ausführung bringen (vgl. auch Centralblatt für Elektrotechnik, 1887 * S. 584).

Tafeln

Tafel Tafel 26
Tafel 26