Titel: | H. Smith's Nietmaschine mit Druckwasserbetrieb. |
Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 311 |
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H. Smith's Nietmaschine mit
Druckwasserbetrieb.
Mit Abbildung auf Tafel
19.
Smith's Nietmaschine mit Druckwasserbetrieb.
Bei den neueren Nietmaschinen mit unmittelbarem Druckwasserbetrieb wird, wie an
früheren Stellen erwähnt wurde (vgl. Tweddell,
Platt-Fielding 1886 260 * 111 und 1887 265 * 495), der Vorgang beim Handnieten in der Art
nachgebildet bezieh. zerlegt, daſs zuerst die Bleche an einander geschlossen, dann
der Nietkopf gebildet und nachher ein verstärkter Schluſsdruck auf die
Blechverbindung ausgeübt wird.
H. Smith in Glasgow hat nach dem englischen Patent * Nr.
7651 vom 26. Mai 1887 diese Maschine dahin abgeändert, daſs durch entsprechende
Anordnung der Cylinder, der Druck für den Blechschluſs gleich jenem für die
Nietkopfbildung, dementsprechend gleich dem Schluſsdruck bei den früher erwähnten
Nietmaschinen von Tweddell wird, wodurch die bei diesen
Maschinen auftretende Differentialdruckwirkung umgangen wird. Am Gabelständer (Fig. 7 Taf. 19)
erhält ein beweglicher Doppelcylinder B, welcher den
Ringstempel K für den Blechschluſs trägt, die
erforderliche Führung. Durch einen Mittelboden wird der Cylinder B in zwei Räume getheilt, dessen Kolben C sich unbeweglich an die Rückwand des Bockes anlegt,
während der bewegliche Kolben F den Nietstempel H trägt. Zwei Hilfskolben A1 und M1, von denen M1 beständig unter Druckwasser steht, schieben den
Cylinder B bezieh. den Kolben F nach erfolgter Druckwasserentlassung in die Anfangsstellung zurück. Das
Wasserzuleitungsrohr E1
für den vorderen Cylinderraum E ist in den
Cylinderboden eingeschraubt und mittels einer Stopfbüchse durch den feststehenden
Kolben C geführt, während das Rohr B1 einfach daran
angesetzt ist. Beide Rohre stehen, vermöge eines Ventilkopfes mit der Leitung vom
Druckwasserbehälter (Accumulator) sowie unter sich in Verbindung.
Der Arbeitsgang erklärt sich leicht. Im Augenblick der Nietvollendung steht sowohl
der Cylinder B, als auch der Nietkolben F in der äuſsersten Linksstellung. Sowie die
Druckentlastung erfolgt, wird der Kolben F durch den
Hilfskolben M1 nach
rechts zurückgeschoben, der Cylinder B aber durch den
Hilfskolben A1 in
seiner Stellung zurückgehalten. Erst dann, wenn auch aus dem kleinen Cylinder A das Wasser abgelassen wird, tritt der Hauptcylinder
in die gezeichnete Stellung ein. Wird nun nach A
Druckwasser geleitet, so saugt der vor rückende Hauptcylinder B den Raum zwischen den Kolben C mit entlastetem Wasser voll, während dessen der Kolben M1 den Nietkolben an
den Cylinderboden auch dann zurückhält, wenn der Kolbenraum C unter Druck gesetzt wird und dadurch der Blechschluſs erfolgt. Wenn ferner nach E Druckwasser geleitet und dadurch der Nietkopf
gebildet wird, so findet dieser Kolben seinen Widerhalt in dem im Cylinderraum BC abgeschlossenen Druckwasser.
Der Umstand, daſs zur Bewegung des Hauptcylinders B mit
dem Ringstempel bis zur Anlage an das Blech nur Abgangswasser zur Cylinderfüllung
gebraucht und erst nach erfolgter Anlage die Verbindung mit der Druckleitung
hergestellt, also Kraftwasser nur in geringer Menge verbraucht wird, während der
Gesammtdruck für den Blechschluſs nutzbar gemacht ist, erklärt den Vortheil dieser
Neuerung gegenüber den älteren Anordnungen.