Titel: Fortschritte in der Hutfabrikation.
Autor: H. Glafey
Fundstelle: Band 268, Jahrgang 1888, S. 441
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Fortschritte in der Hutfabrikation. Patentklasse 41. Mit Abbildungen auf Tafel 24 und 25. Fortschritte in der Hutfabrikation. Hutspülmaschine von E. Fluss in Freiberg, Mähren (* D.R.P. Nr. 35712 vom 25. November 1885). Die in Fig. 8 Taf. 24 dargestellte Maschine hat den Zweck, ein kräftiges Abspülen des den Hüten anhaftenden überschüssigen Farbstoffes oder sonstigen Schmutzes zu bewirken. Der Vorzug dieser Spülmaschine gegenüber der bisherigen Handarbeit, mit oder ohne Anwendung von Bürsten, liegt darin, daſs die Hüte durch sehr rasche Drehung unter Wasser nicht nur sehr schnell, sondern auch gründlicher gereinigt werden als es durch die Hand möglich ist, und auſserdem die Haardecke bedeutend geschont wird. Der zu spülende Hut wird auf die auf der Welle b sitzende Hutform c gebracht. Die letztere wird am besten aus Metallfedern hergestellt, wodurch ein festes Aufsitzen des Hutes und ein Waschen von innen und auſsen möglich wird. Macht sich nur ein Waschen der Auſsenseite des Hutes erforderlich, so genügt eine einfache hölzerne runde oder besser ovale Form, welche nur 10cm unter Wasser zu tauchen braucht und ein festes Aufsitzen des Hutes überflüssig macht, da dieser durch den Druck des Wassers an die Form angepreſst wird. Die die Form c tragende Welle b erhält von dem Kegelrad A aus, unter Vermittelung des Kegelrades a ihren Antrieb und kann durch den Tritt K nach Belieben in ihren Lagern iD gehoben oder gesenkt, d.h. es kann der Trieb a mit dem Trieb A in oder auſser Eingriff gebracht werden, zu dem Zweck, die Form c über Wasser zu bringen und den Hut auszuwechseln. Trockenapparat für Hüte von W.H. Kendall in Brooklyn, New-York (* Amerikanisches Patent Nr. 358674 vom J. 1887). Die zu trocknenden Hüte werden auf die Formen N gebracht und mit diesen auf die trichterförmigen Träger D (Fig. 9 Taf. 24), welche wiederum auf dem mit einem Exhauster in Verbindung stehenden Rohr G sitzen und von demselben durch je eine Drosselklappe H abgesondert werden können. Jeder Formenträger D kann durch eine Glocke A überdeckt werden, welche wiederum durch teleskopartig verbundene Rohre B mit einem Heizapparat E in Verbindung stehen. Die Glocken A können nach oben geschoben werden behufs Auswechselns der Hüte und werden in dieser Lage durch zwei Sperrklinken C gehalten. Der Exhauster saugt, sobald die Glocke A auf den Formträger D herabgelassen und die entsprechende Drosselklappe geöffnet ist, die warme Luft aus dem Heizapparat E durch die Rohre B und den auf der aus Drahtgeflecht oder perforirtem Blech bestehenden Form N sitzenden Hut und trocknet denselben hierdurch. Apparat zum Einmangeln des Lackes zur Steifung von Hüten und Hutkrempen von Fr. Pfeifer in Braunschweig (* D.R.P. Nr. 34483 vom 26. Juni 1885). Der Apparat besteht aus dem tischartigen Gestell A (Fig. 10 Taf. 24), an dessen hinterer Seite ein Galgen B angebracht ist, welcher einer Kurbelwelle C als Führung dient. An dem unteren Ende dieser Kurbelwelle befinden sich zwei kegelförmige Rollen DD1 , welche durch das auf dem Hebel E befestigte Gegengewicht E1 auf eine darunter stehende Form F herabgedrückt werden. In diese Form wird der zu steifende Hut gebracht, dessen Rand über die Form gezogen und mit Lack eingestrichen. Schiebt man die Form mit dem Hut unter die Kurbelwelle und versetzt letztere in Umdrehung, so wird der Lack gleichmäſsig in die Hutkrempe eingemangelt. Damit auch der obere Rand zwischen beiden Rollen D Di mitbearbeitet wird, ist hinter den Rollen D noch ein Laufrad G angebracht. Behufs Herstellung des Glanzes und Striches auf Hüten werden dieselben, nachdem ihre Oberfläche möglichst glatt gebürstet oder abgerieben ist, auf Hutformen oder Huthalter gebracht, mit Wasser angeleuchtet und mit einem heiſsen Eisen trocken gebügelt. Diese Operation wird ein oder mehrere Male wiederholt, je nach der Qualität des betreffenden Hutes bezieh. der Beschaffenheit des gewünschten Glanzes. Zuweilen wird auch zur Erleichterung der betreffenden Manipulation die Hutform oder der Huthalter in Umdrehung versetzt, so daſs man das heiſse Eisen nur gegen den sich drehenden Hut zu halten braucht oder es erfolgt auch die Bewegung des Bügeleisens selbstthätig. Eine Vorrichtung der ersten Art ist die Bügelmaschine von Alfred Fluſs in Freiberg, Mähren (* D.R.P. Nr. 32164 vom 5. Februar 1885). Dieselbe gestattet, den zu behandelnden Hut leicht in jede beliebige senkrechte, wagerechte oder schräge Lage zu bringen und dabei beliebig rasch sich drehen zu lassen, je nachdem dieses erforderlich ist. Die Maschine ist in Fig. 11 Taf. 24 dargestellt. Die den Hut aufnehmende Form sitzt auf der mit einem Kegeltrieb H versehenen Welle A, welche sich in der mit der Kurbel K verbundenen Hülse H1 frei drehen kann und mit der letzteren durch die Kurbel in jede Lage gebracht und durch einen an der Kurbel sitzenden Schnepper, der in einen Gradbogen L einfallt, in dieser Lage gehalten werden kann. Die Welle A bleibt in jeder Stellung mit dem auf der Welle F sitzenden Kegeltrieb G durch den Trieb H in Eingriff und wird je nach der Stellung, welche der Riemen E1 auf den beiden kegelförmigen Scheiben DD1 einnimmt, in langsamere oder schnellere Umdrehung versetzt. Bei der Bügelmaschine von Bortfeldt in Bremen (* D.R.P. Nr. 42817 vom 14. Juli 1887) wird der auf eine Form aufgesteckte Hut in Umdrehung versetzt und das Bügeleisen während derselben selbstthätig an dem Hut hin und her geführt. Die die Hutform aufnehmende Achse G (Fig. 12 Taf. 24) ist in dem Lagerstuhl A gelagert und empfängt ihren Antrieb durch die ausrückbare Riemenscheibe H. Von der Welle G aus wird unter Vermittelung der Riemenscheiben KM die Schraubenspindel N in Umdrehung versetzt und hierdurch der auf ihr sitzende, das Bügeleisen tragende, Schlitten B parallel zur Achse N hin und her bewegt. Der Bügelkörper ist kugelförmig gestaltet und wird durch Gas geheizt. Der Arm C, welcher das Bügeleisen trägt, ist in dem Schlitten B drehbar gelagert und an seinem freien Ende derart belastet, daſs der Bügelkörper beständig an die Hutform angedrückt wird, während dieselbe sich in Umdrehung befindet und der Schlitten B hin und her bewegt wird. Das Verfahren, Hüte in der vorstehend beschriebenen Weise dem Bürst- bezieh. Glänzprozeſs zu unterwerfen, ermöglicht nicht, Hüten ohne wollige Oberfläche einen Glanz oder Strich zu verleihen. Durch die Maschine von John Henry Neave in Rainow near Macclesfield, England (* D.R.P. Nr. 40777 vom 24. März 1887) wird dieses erreicht, und zwar bringt man bei derselben den Hut mit einer rotirenden, mit Sammt besetzten Trommel in Berührung. Das Lager, welches den Hut aufnimmt, besteht aus einem elastischen Material und ist mit Luft, Wasser u.s.w. gefüllt, wodurch ein gleichmäſsiger Druck auf alle Theile des Hutes erzielt wird, indem sich die Oberfläche des Lagers vermöge ihrer Elasticität allen Unebenheiten anschmiegt. Die in den Lagerständern B ruhende Welle A (Fig. 13 und 14 Taf. 24) mit Antriebsscheibe D trägt an dem einen Ende die Trommel C, deren Mantel mit Sammt oder sammtartigem Stoff überzogen ist. Wenn sich die Trommel mit genügender Schnelligkeit dreht, wird der Hut auf das Lager E aufgebracht und von dem Arbeiter durch einen Druck auf den Tritt H gegen die sich drehende Trommel C gepreſst. Durch stärkeres und schwächeres Treten wird die Stärke, mit welcher der Hut an die Trommel C angedrückt wird, regulirt. Das Lager E ist mit einem doppelwandigen, mit einem Gase oder einer Flüssigkeit gefüllten Ueberzuge aus Kautschuk oder mit einem anderen elastischen Material versehen und an den Arm einer Welle b befestigt, die durch Stange f mit dem Tritthebel H verbunden ist. Die zur Erzeugung des Glanzes oder Striches auf Hüten umgelegten und an der Hutoberfläche angedrückten kleinen Haare richten sich mit der Zeit wieder auf, wodurch die Oberfläche wieder rauh wird und sich in Folge dessen der glänzende Strich verliert. Diesem Uebelstand will John Henry Neave in Rainow near Macclesfield, England (* D.R.P. Nr. 41421 vom 23. März 1887) dadurch abhelfen, daſs er die Hüte zunächst mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Maschine mit dem gewünschten Glanz oder Strich versieht und dann, um diesen Strich haltbar zu machen, den Hut mit Alkohol, Wasser, Naphta, Paraffin u.s.w. gleichmäſsig befeuchtet und schlieſslich unter Anwendung von Wärme einem hohen Druck aussetzt. Die in der Preſsform sich aus der dem Hut anhaftenden Flüssigkeit entwickelnden Dämpfe umhüllen die Fasern und Haare und versetzen dieselben in eine dauerhafte Lage, wodurch ein haltbarer Glanz oder Strich erzeugt wird. Maschine zum Beschneiden von Hutkrempen von William Henry Dormann in Stafford, England (* D.R.P. Nr. 37893 vom 21. März 1886). Das Beschneidemesser J wird von dem auf der Antriebswelle D (Fig. 1 Taf. 25) sitzenden Excenter F aus unter Vermittelung der Zugstange f, des in den Lagerböcken g3 excentrisch gelagerten Hebels G und der von diesem in der drehbaren Hülse H auf und ab bewegten Stange K mit Hilfe des Hebels j in Schwingung versetzt. Befindet sich das Messer in Arbeitsstellung, so nimmt die Achse g die aus Fig. 1 Taf. 25 ersichtliche Lage ein. Durch theilweises Drehen derselben in ihren Lagern mit Hilfe des Handgriffes g4 wird der Hebel G und damit das Messer J aus seiner Arbeitsstellung gehoben, so daſs der beschnittene Hut gegen einen anderen ausgewechselt werden kann. Der zu beschneidende Hut wird auf dem tellerartigen Support S (Fig. 1 bis 3 Taf. 25) durch Druckwirkung auf die äuſsere Kante seiner Krempe festgehalten. Die Befestigung erfolgt in der Weise, daſs zunächst mittels des Griffes s9 die in den Schlitzen s5 des Supportes beweglich angeordneten Blöcke s1 so weit gegen einander bewegt werden, bis die Krempe an ihren Schultern s12 anliegt. Hierdurch ist der Hut auf die Längenrichtung eingestellt. Darauf werden alle vier in den Schlitzen t1 beweglichen Blöcke t mittels des Griffes t4 gleichzeitig unter die Krempe bewegt und ihre Schutzleisten t7 so eingestellt, daſs die Krempe auf ihnen aufsitzt (Fig. 8 Taf. 25). Schlieſslich werden dann die einstellbar in dem Support S liegenden Seitenblöcke s gegen einander bewegt und die Krempe darauf mittels der Klemmen s2 festgeklemmt (Fig. 5 und 6). Da die Blöcke s einzeln adjustirt werden müssen, so ist Sorge zu tragen, daſs sie möglichst genau den gleichen Abstand vom Centrum des Hutes erhalten. Hierzu ist an der einen Seite der Blöcke s auf der Platte S eine Skala vorgesehen. Eine ähnliche Skala ist auch auf den Seiten der Blöcke s selbst angebracht, um das gleichmäſsige Einstellen der Klemmen s2 zu sichern. Der Support ist so gekrümmt, daſs wenn der Hut auf die ihn unmittelbar stützenden Blöcke s1 st aufgesetzt ist, die innere Kante der Krempe annähernd parallel mit dem Support liegt. Die Hutkrempe stützt sich beim Beschneiden auf die an dem das Schneidemesser durch den Hebel j tragenden Block h angebrachte Platte j2 und wird durch den durch Feder j5 beeinfluſsten Drücker j3 gegen dieselbe gepreſst, welcher mit dem Anheben des Messers auch gleichzeitig von der Platte j2 entfernt wird. Der Hutsupport S wird mittels des Zapfens r5 in den Armen r4 der Stange R gehalten, welche im Sockel P2 der Platte P durch das Zahnrad r2 senkrecht verstellt und in jeder Stellung durch die Schraube r3 festgehalten werden kann (Fig. 1). Die den Hutsupport tragende Platte P ist mit unter rechtem Winkel sich kreuzenden Nuthen P1 versehen und auf der Plattform des mittels Rollen auf der Grundplatte A hin und her beweglichen Schlittens C zugleich drehbar und hin und her gehend beweglich angeordnet, und zwar derart, daſs in der Längsnuth C1 der Plattform eine lange Schiene C2 verschiebbar ist, von welcher aus ein fester Bolzen c mit dem um ihn beweglichen Block c5 in die Nuthen P1 faſst, während ein zweiter Bolzen c1 in einem am Schlitten C gebildeten Lager c2 rotiren kann und mit seinem Kopfe ebenfalls in die Nuthen P1 faſst. Mittels der T-Kopfschraube c4 kann die Schiene C2 im Schlitten C in jeder Lage festgestellt und somit die Stellung des Bolzens c zu dem Bolzen c1 verändert werden. Wird die Platte P gedreht, so gleiten ihre Nuthen P1 gleichzeitig auf dem Block c5 und Bolzenkopf c3 rück- und vorwärts, wodurch eine solche Bewegung der Platte P erzielt wird, daſs die Krempe des von ihr getragenen Hutes sich in einer elliptischen bezieh. ovalen Bahn unter dem Messer J hindurchbewegt. Durch Verstellen des Bolzens c in Bezug auf den Bolzen c1 kann die kleine Achse der von der Hutkrempenkante zu bildenden Ellipse verändert werden, während die groſse Achse dieselbe bleibt. Die tangentiale oder nahezu tangentiale Einstellung des Messers J zur Schnittlinie erfolgt durch die dasselbe führende Hülse H von dem Sockel P2 der Platte P aus, unter Vermittlung der Theile ONMLI. Bisweilen ist es wünschenswerth, den Winkel des Messers beim Beschneiden der entgegengesetzten Seiten der Hutkrempe verändern zu können. Zu diesem Zweck wird der Hebel L nicht direkt an der Welle M befestigt, sondern lose aufgesetzt und unterhalb desselben an der Welle ein Sector Q befestigt, in dessen Schlitz er mittels des Schraubenbolzens q in gewünschter Lage zum Sector festgestellt werden kann, wodurch der Winkel, den er mit dem Hebel N bildet, und also auch der Anstellwinkel des Messers verändert wird. Mit der wie bisher beschriebenen Anordnung werden die Krempen mit einer elliptischen Contour beschnitten. Um nun auch das Beschneiden von Krempen zu ermöglichen, deren äuſsere Contour von der einer echten Ellipse abweicht, wird die Bewegung des Supportes S durch eine Curvenscheibe beeinfluſst, wodurch der Schlitten C1 longitudinal verschoben wird. Gehört kein Theil der Krempencontour einer echten Ellipse an, so wird die Curvenscheibe so construirt, daſs sie während der ganzen Umdrehung der Platte P auf den Schlitten verschiebend wirkt. Auch können zwei Curvenscheiben angewendet werden, von denen die eine nur während des Schnittes an den Krempenenden und die andere nur während des Schnittes an den Krempenseiten wirksam ist, und kann dann das Beschneiden auch ohne Platte P stattfinden. Apparat zum Formen von Huträndern von Lucius Hector Hoyt in Danbury (* D.R.P. Nr. 36822 vom 23. März 1886). Der Apparat ermöglicht die Ueberführung von Huträndern verschiedener Gröſse und Breite in eine beliebige Form. Die Theile, welche das Formen bewirken, bestehen aus einer Anzahl dünner Formstücke, welche einander überlappen und für alle Verschiedenheiten in der Länge und Breite und für alle Veränderungen der Schweifung des Hutrandes passend eingestellt werden können. Ferner sind Vorrichtungen für passende Vergröſserung und Verkleinerung des Raumes des Hutkopfes sowohl in der Länge als auch der Breite getroffen. Alle Theile für das Formen des Vorder- und Hintertheiles sind geschlitzt und durch Einhängen mit einander verbunden. Die Veränderung in der Schweifung des Hutrandes vorn und hinten können, ohne den Raum für den Hutkörper zu verändern, vorgenommen werden. Der Hutrand wird in die gewünschte Schweifung oder Rundung gebracht, ohne der Kante des Hutes die Umkehrung in Richtung des Hutkopfes zu ertheilen, was besser vor dem Formen geschieht. Anstatt Sandsäcke mit der Hand zur Anwendung zu bringen, um durch die Schwere ihres nachgiebigen Inhaltes einen gleichmäſsigen Druck auf den ganzen oder einen groſsen Theil des Hutrandes auszuüben, werden solche hier mittels eines Trittes zugeführt, so daſs die Hände anderweitig thätig sein können. Der Apparat ist in den Fig. 9 bis 14 Taf. 25 veranschaulicht. Die Verstellung des Hutraumes gleichzeitig in der Längen- und Breitenrichtung wird mittels der Schlitten B und R von der Achse C aus dadurch bewirkt, daſs die Schlitten B mittels Zahnstangen b und des zwischenliegenden auf der Achse C sitzenden Zahnrades C1, die Schlitten R mittels der auf der Achse C sitzenden Segmente C3 mit Nuthen c und in diese eingreifender Rollenstifte r aus einander oder gegen einander bewegt werden (Fig. 9 und 10). Auf den Schlitten R sind um die Zapfen m drehbar die Formstücke M für die Seitenränder der Hüte angeordnet und können durch Drehung der Welle P mittels der auf dieser sitzenden genutheten Scheiben P2 und der Uebertragungsmechanismen SS1 M1 verstellt werden. Die Gröſse der Verstellung wird mittels des feststehenden gekerbten Rades A4 und des Klinkhebels P3 P4 bestimmt (Fig. 14). Der um die Formstücke M umgelegte Hutrand wird gegen die letzteren durch die zurückklappbaren federnden Seitenstützen N mit den stellbaren Formflächen N6 angepreſst (Fig. 12 und 13). Die Verstellung der Hutrandformflächen erfolgt mittels der getheilten, von den Schlitten B bezieh. R getragenen, sich überlappenden und gegen einander verschiebbaren Formflächen IJ und K, wobei die Seitenformflächen K die Formflächen I und alle zugleich die Formstücke M überlappen, um bei jeder Stellung der Schlitten B und R eine geschlossene Formfläche für den gesammten Hutrand darzubieten. Um den letzteren vor schädlichen Eindrücken der Formstücke JKI zu schützen, sind die letzteren durch einen auswechselbaren, elastischen Ueberzug T von Gummi oder ähnlichem Material, an den Theilen R1 und M befestigt, überzogen. Der Sandsack wird aus den durch Zapfen verbundenen Rahmen W1 W2 und Stoff W3 gebildet. Die Theile W1 W2 stellen sich nach dem Niederlassen auf die Formtheile IJK selbstthätig schräg ein und zwingen en Sack, sich um und bis unter die Formtheile M zu schwingen (Fig. 11). Behufs Aufziehens und Niederlassens ist der Sandsack durch eine über die Rolle A2 geführte Kette Y mit dem Hebel Y1 verbunden, beim Aufziehen des Sandsackes erfolgt gleichzeitig ein Zurseitedrehen, beim Niederlassen ein Zurückdrehen senkrecht über die Hutform und wird dieses dadurch bewirkt, daſs der Träger des Sandsackes mittels eines mit dem letzteren verkuppelten Schiebers F verbunden ist, der die entsprechende Drehung erfährt, indem F mit seiner spiralförmigen, aber am oberen Ende geraden Nuth f an einem festen Stift entlang gleitet (Fig. 14). Apparat zum Ausweiten von Hüten von Gutsmuths in Leipzig-Eutritzsch (* D.R.P. Nr. 34529 vom 8. September 1885). Die bisher im Gebrauch befindlichen Vorrichtungen zum Weiten von Hüten haben den Nachtheil, daſs sie nur in der Längenrichtung der Kopfform wirken, nicht aber in der Querrichtung derselben. Dieser Uebelstand bedingt eine einseitige Dehnung und erfordert eine besondere Manipulation zur Erzielung einer quer gerichteten Dehnung. Der in den Fig. 15 und 16 Taf. 25 dargestellte Apparat von Gutsmuths ermöglicht nun ein Vergröſsern der Hutweite nach allen Richtungen gleichzeitig, und zwar erfolgt dies durch die Formbacken D, welche zwischen den Platten A und B liegen, mittels der Keilschraube EE1 GH nach allen Richtungen hin gegen die Hutwand gepreſst und durch die Federn L in ihre Anfangsstellung zurückgeschoben werden. Hutmeſsapparat von Carl Bergmann in Guben (* D.R.P. Nr. 38745 vom 4. Juli 1886). Der in den Fig. 17 und 18 Taf. 25 dargestellte Apparat besteht im Wesentlichen aus den beiden Rädchen a und b, welche durch Verschiebung der Zahnstange c in Umdrehung versetzt werden. Auf dem Rädchen a sitzt der Arm d, an dessen freiem Ende das Metallband e befestigt ist. Auf dem Rädchen b sitzt ein Zeiger f, welcher auf der Skala s die Kopfweite des Hutes anzeigt. Die zu messenden Hüte werden auf den Rahmen g gelegt, an welchem das Meſsband e bei x befestigt ist. Die Zahnstange c ist drehbar mit dem Hebel h verbunden, welcher wiederum gelenkig an dem den Tisch i tragenden Fundament t sitzt. Der die Getriebe abc und den Rahmen gl tragende Tisch i ist durch das Scharnier k mit dem Fundament t in Verbindung. Aus dieser Anordnung der einzelnen Mechanismen ergibt sich, daſs sobald auf den Rahmen g ein Hut aufgelegt ist und dieser Rahmen am Griff l um Bolzen k nach abwärts gedreht wird, die Zahnstange c sich nach auſsen bewegen muſs und hierdurch die Triebe a und b in Umdrehung versetzen wird. Eine Folge davon ist, daſs sich das Meſsband an die innere Hutwand anlegen und der Zeiger f, da er eine ebenso groſse Winkelgeschwindigkeit hat wie der Arm d, die Weite des Hutes auf der Skala s angeben wird. H. Glafey.