| Titel: | Ventilirung von Combinationsturbinen. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 114 | 
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                        Ventilirung von Combinationsturbinen.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 7.
                        Ventilirung von Combinationsturbinen.
                        
                     
                        
                           Die Maschinenfabrikanten Märky, Bromovsky und Schulz in
                              									Prag beabsichtigen mit ihrer neuartigen in Oesterreich patentirten
                              									Turbinenventilirung jene Uebelstände zu vermeiden, welche bei früheren Ausführungen
                              									vielfach dadurch entstehen, daſs entweder eine bedeutende Bremsung des Laufrades
                              									eintritt, oder durch eine groſse, schwer abzudichtende Oeffnung bei Stauwasser so
                              									viel Unterwasser durchgeht, daſs der angestrebte Vortheil zum groſsen Theile wieder
                              									hinfällig gemacht wird.
                           Wie aus der Textfigur und Fig. 10 Taf. 7
                              									hervorgeht, welche einen senkrechten Durchschnitt der Turbine und einen Durchschnitt der Radschaufeln
                              									darstellen, sind die Hohlräume a in den Rückschaufeln
                              									mit den Radzellen durch kleine Oeffnungen b in
                              									Verbindung; nebstdem communiciren dieselben entweder durch in den Radarmen
                              									angebrachte, oder bei vollem Rade an der Radscheibe angegossene Kanäle c mit dem Luftraume d,
                              									welcher die Fortsetzung des centralen Luftrohres f
                              									bildet.
                           Textabbildung Bd. 269, S. 115Die Luft kann aus dem Rohre f durch die hohlen
                              									Räume des Halslagers g nach d und von da durch die Kanäle c in die
                              									Rückschaufelräume a und durch die Oeffnungen b in die Radzellen eintreten und das Rad arbeitet bei
                              									jedem Wasserstande mit dem gröſsten Nutzeffecte.
                           Der Luftraum d kann entweder durch einen angegossenen
                              									oder angeschraubten Cylinder am Halslager oder dem Leitraddeckel gebildet werden;
                              									derselbe ist an der inneren Seite ausgedreht und an die Nabe des Laufrades leicht
                              									angepaſst und bildet so gleichzeitig die Abdichtung gegen Stauwasser.
                           Die Bremsung ist hier fast ganz aufgehoben, und die kleine Ringspalte bei d läſst so wenig Wasser durch, daſs es der Leistung des
                              									Rades nicht schädlich ist.
                           Um auch das Leitrad bei Kreisschieber-Regulirangen ventiliren zu können, ist der
                              									Kreisschieber – ob von flacher, conischer oder cylindrischer Form – an der Fläche,
                              									welche das Leitrad deckt, etwas ausgehöhlt, welcher Raum durch die hohlen Arme, und
                              									den Ringkanal k mittels der Oeffnungen m und der hohlen Räume g
                              									mit dem Luftrohre f verbunden ist.
                           Arbeitet die Turbine als Partialturbine, so communicirt jede mit dem Schieber
                              									abgesperrte Leitradzelle mit der äuſseren Atmosphäre und die Turbine arbeitet bei
                              									theilweiser Beaufschlagung mit dem gröſsten Nutzeffecte.
                           Die neue Ventilationsanordnung kann bei allen Turbinen mit Kreisschieber-Regulirungen
                              									angewendet werden, ist ohne Hinzugabe neuer Elemente durchführbar und unterliegt
                              									nicht der Einwirkung der im Wasser enthaltenen Verunreinigungen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
