Titel: Die Waterhouse-Bogenlampe.
Fundstelle: Band 271, Jahrgang 1889, S. 314
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Die Waterhouse-Bogenlampe. Mit Abbildung. Die Waterhouse-Bogenlampe. Textabbildung Bd. 271, S. 314Die Waterhouse Electric and Manufacturing Company in Hartford (Conn.) liefert eine elektrische Bogenlampe, welche zufolge ihrer Einfachheit keine feine Einstellung erfordert. Dieselbe ist in der zugehörigen Abbildung nach dem American machinist vom 10. November 1888 abgebildet. Das Neue liegt in dem Elektromagnete M; derselbe hat einen Eisenkern von viereckiger Gestalt und besitzt zwei Hauptspulen und zwei Nebenschluſsspulen, die unter rechtem Winkel gegen einander gewickelt sind; in der Abbildung sind die Hauptspulen grobdrähtig, die Nebenspulen feindrähtig gezeichnet. In dem Magnete M ist ein längliches Loch vorhanden, in welches die Spitze des Ankers A durch den Magnetismus hineingezogen wird. Der Anker A dreht sich um einen in der Abbildung nicht sichtbaren Zapfen auf der anderen Seite des Magnetes und wird, wenn kein Strom durch die Lampe geht, durch die Stützen B und die Feder F getragen; die Feder F unterstützt, zugleich den Anker beim Emporgehen mit einer Kraft, die mittels der Mutter S verändert werden kann. Die Feder F verhindert, daſs der Anker plötzlich nach unten fällt; die Luftkammer D hingegen, mit welcher der Anker ebenfalls in Verbindung steht, macht ein plötzliches Emporgehen desselben unmöglich. Mit dem Anker A ist ferner die Klemme C verbunden, durch welche der Kohlenträger R hindurchgeht. Der in die Lampe eintretende Strom gelangt von den Klemmschrauben neben dem Handgriffe H in die Hauptspulen des Magnetes M, von da zum Kohlenträger R, geht durch die Kohlen und tritt an den Klemmen auf der anderen Seite der Lampenplatte aus. Dadurch wird M magnetisch, zieht den Anker A in das längliche Loch in M empor, von den Stützen B hinweg, wobei die Feder F ihn unterstützt, bis er in die richtige Hohe gekommen ist. Auch die Klemme C geht mit empor und nimmt den Kohlenträger R mit in die Höhe, so daſs die Kohlen von einander entfernt werden und der Bogen sich bildet. Wenn dann die Kohlen abbrennen, so wird dadurch der Widerstand in dem die Hauptspulen enthaltenden Stromkreise gröſser als in den Nebenspulen, und durch letztere geht ein entsprechender Stromzweig neben dem Lichtbogen: hierdurch aber wird ein der Wirkung der Hauptspulen entgegengesetzter Magnetismus erzeugt, an dem Theile des Magnetes M, unter welchem der Zapfen des Ankers A liegt; der Magnet M wird also schwächer magnetisch, und der Anker A geht langsam herab, macht die Klemme frei, und diese läſst die Kohlenstange H los, so daſs die Kohlen sich nähern. Der Kohlennachschub ist so fein, daſs die Kohlen nahezu dieselbe gegenseitige Lage beständig beibehalten, während sie langsam verbrennen. Plötzliche Bewegung tritt nie auf, und die Waterhouse-Lampe soll wegen ihrer Einfachheit gröſseres Spiel in der Einstellung zulassen und nicht jene feine und sorgfältige Einstellung verlangen, welche bei anderen Bogenlampen gewöhnlich erforderlich ist. Auf der anderen Seite des Magnetes M ist ein selbsthätiger Ausschalter angebracht (in der Abbildung aber nicht angegeben), welcher so eingestellt ist, daſs er die Lampe ausschaltet, wenn die Entfernung der Kohlen über 6mm beträgt. Gute Isolirung in der Lampe ist sorgfältig angestrebt. Mittels des Handgriffes H läſst sich der ganze Strom von der Lampe wegschalten.