Titel: Arthur H. Eddy's elektrisches Messinstrument.
Fundstelle: Band 271, Jahrgang 1889, S. 316
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Arthur H. Eddy's elektrisches Meſsinstrument. Mit Abbildung. Eddy's elektrisches Meſsinstrument. Da Eisen und Stahl bei ihrer Anwendung in elektrischen Meſsinstrumenten eine Aenderung in ihren magnetischen Eigenschaften mit der Zeit befürchten lassen, hat Arthur H. Eddy in Hartford (Conn.) eine Anordnung gewählt, die sich auf die gegenseitige Anziehung zwischen den Windungen einer Drahtrolle beim Durchgange eines Stromes stützt. Die zugehörige Abbildung zeigt das Instrument im Schnitte. Eine Messingspule A besitzt eine verhältniſsmäſsig weite Höhlung und wird mit einer Drahtlage b von angemessener Dicke bewickelt. In ihrem Inneren wird eine doppelte Drahtspirale c angebracht, die so gewickelt ist, daſs eine Wickelung innerhalb der anderen liegt, das eine Ende am Boden befestigt ist, dann äuſserlich nach der Spitze emporgeht und von da im Inneren dieser ersten Wickelung wieder nach dem Boden herabgeht. Der Strom durchflieſst daher beide Wickelungen nach einander in stets gleicher Richtung. Das obere gemeinschaftliche Ende beider Spiralen c ist frei und mit einem Winkelhebel d verbunden, der in dem auf der Spule A angebrachten Lager e seine Achse hat und dessen längerer Arm als Zeiger über einer Scala spielt. Textabbildung Bd. 271, S. 317Wenn der Strom durch die Spiralen c geht, so ziehen sich die einzelnen Windungen gegenseitig an, und es entsteht, da das untere Ende an der Grundplatte befestigt ist, eine entschiedene Verkürzung der Spirale in ihrer Länge, die sich durch die Zeigerbewegung bemerkbar macht. Die Gröſse der Zeigerbewegung nimmt zu, wenn man den Hebelsarm der Spirale gröſser macht. Innerhalb gewisser Grenzen ist bei gegebener Zu- oder Abnahme der Stärke des Stromes oder der elektromotorischen Kraft die Bewegung des Zeigers dieser Zu- oder Abnahme proportional. Es soll aber das Instrument nach einer Normal-Stromquelle graduirt werden und gibt dann sich gleich bleibende Ablesungen. Die Wirkung des Stromes in c läſst sich noch dadurch verstärken, daſs der Strom auch mit durch die äuſseren Windungen b geführt wird, und zwar in einer Richtung, daſs er in ihnen in gleichem Sinne wie in den inneren Windungen c wirkt. Die inneren Windungen c müssen natürlich den zu messenden Stromstärken entsprechend gewählt werden, und Eddy hält sich noch weit innerhalb der Elasticitätsgrenze des verwendeten Metalles und der zulässigen Grenze der Erhitzung durch den Strom. Um die Erhitzung möglichst niedrig zu halten, empfiehlt es sich, h und c einander parallel zu schalten (Londoner Electrical Engineer vom 16. November 1888, * S. 409, nach der Electrical World).