Titel: Neue Heissluftmaschinen.
Fundstelle: Band 272, Jahrgang 1889, S. 289
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Neue Heiſsluftmaschinen. Patentklasse 46. Mit Abbildungen auf Tafel 14. Neue Heiſsluftmaschinen. Ueber die Feuerluftmaschine von L. Bénier in Paris (* D. R. P. Nr. 33917 vom 29. November 1884 und Nr. 40019 vom 20. Januar 1887), welche in D. p. J. 1888 267 * 193 ausführlich beschrieben und abgebildet worden ist, liegen nunmehr zuverlässige Berichte über Untersuchungen vor, welche Professor Dr. Slaby in Berlin an einem vierpferdigen, von der Firma Ludwig Löwe und Comp. in Berlin gelieferten Motor angestellt hat, vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1889 S. 90. Diese Versuche geben ein anschauliches Bild von der Bedeutung neuen Maschine und beweisen jedenfalls, daſs der Kohlenverb derselben sehr gering ist und nur verhältniſsmäſsig geringe Verluste durch Wärmeausstrahlung stattfinden. Die um 50 Minuten angeheizte Maschine wurde von 10 Uhr 16 Minuten bis Uhr 16 Minuten mit einer Brauer'schen Bremse nach Abstellung des Regulators gebremst. Die Beschickung des Ofens erfolgte durch einen französischen Heizer mit abgewogenem Brennstoff. Der Brennstoffverbrauch für das Anheizen ergab sich wie folgt: Holzkohle = 1k,4 Koks = 3k,7 –––– 5k,1. Während der Bremsung ergab sich der Koks verbrauch zu 12k,9. Bei 9 Ablesungen unter denen sich zwei Versager des Zählwerks ergaben, Würden im Mittel 118,5 Umdrehungen gezählt. Der Bremsradhalbmesser betrugt 0m,830, die Bremsbelastung 28k,6. Hiernach beziffert sich die Bremsleistung: \frac{28,6\,.\,0,830\,.\,118,5}{716,2}=3,93\,. Demgemäſs berechnet sich der Koksverbrauch für die stündliche Bremspferdekraft zu 1k,64. Bei einem zweiten Versuche an derselben Maschine lief diese unter 29k,6 Bremslast während einer Stunde. Hiernach wurde um 12 Uhr der Koksbehälter der Maschine völlig entleert und mit 20k Koks neu beschickt. Um 2 Uhr 30 Minuten fiel das letzte Koksstück in den Ofen, so daſs hiermit die Schluſs zeit für den Versuch angegeben war. Als mittlere Geschwindigkeit Wurden am Zählwerke 117,6 Umdrehungen gezählt, so daſs als mittlere Bremsleistung sich folgender Werth ergibt: \frac{28,6\,.\,0,83\,.\,117,6}{716,2}=4,03\,. Das Zählwerk verzeichnete im Ganzen 16943 Umdrehungen, so daſs sich der Koks verbraucht, stellt auf: \frac{20}{16943}=0^k,00118 für jede Umdrehung. Ebenso wurden während des Versuches mehrere Hundert Diagramme vom Arbeits- und vom Pumpencylinder genommen, welche sämmtlich eine sehr groſse Regelmäſsigkeit zeigten. Aus allen diesen wurden zwei berichtigte mittlere Diagramme genommen, die, mit dem Planimeter ausgemessen, ergaben: Arbeitscylinder: Inhalt = 10026qmm, Mittelspannung = 50mm,13 Länge =     200mm = 1k,114 für 1qc. Pumpencylinder: Inhalt = 8416qmm, Mittelspannung = 42mm,08 Länge =   200mm = 0k,935 für 1qc. Die Abmessungen der Pumpe und des Arbeitscylinders wurden an der Maschine, wie folgt, gefunden: Arbeits-cylinder:Pumpen-cylinder: DurchmesserHubDurchmesserHub = 0m,3398= 0m,3495= 0m,2795= 0m,2255 Vol. 0cbm,031965Vol. 0cbm,013836 Verhältniſs= 2,29. Hieraus folgt: Indicirte Arbeit des Arbeitscylinders: \frac{0,3398^2\,.\,\pi\,.\,0,3495\,.\,11140\,.\,117,6}{4\,.\,60\,.\,75}=9,23\, Indicirte Arbeit der Pumpe: \frac{0,2795^2\,.\,\pi\,.\,0,2255\,.\,9351\,.\,117,6}{4\,.\,60\,.\,75}=3,38\, Daher ergibt sich die indicirte Gesammtleistung zu 5,85 . Ferner erhielt man den Bremswirkungsgrad =\frac{4,03}{5,85}=0,69. Vor Beginn des Versuches wurde eine sorgfältige Ausmessung aller todten Räume vorgenommen, welche für die Pumpe einen todten Raum von 0l,803, d.h. 5,8 Proc. des vom Pumpenkolben bestrichenen Volumens ergab. Der todte Raum des Arbeitscylinders zerfällt in zwei Theile, einen stets mit ungeheizter und einen stets mit geheizter Luft gefüllten. Der erste derselben ergab sich zu 0l,794, der geheizte zu 16l,907, zusammen 14l,024, d.h. 44 Proc. des vom Arbeitskolben bestrichenen Volumens. Nach der Ermittelung aller schädlichen Räume war man im Stande, die Spannungscurven genau zu bestimmen; und zwar fand man, daſs die Expansionscurve nahezu mit der isothermischen Linie zusammenfiel, während die Compressionscurve auf eine vorhandene Erwärmung der Luft schlieſsen lieſs; jedoch war dieselbe wesentlich geringer als bei adiabatischer Zustandsänderung. Wird unter Berücksichtigung der beim Ansaugen eintretenden Erwärmung durch die Wandungen die absolute Temperatur der Luft zu 300° angenommen, so ergibt sich als absolute Temperatur, mit welcher die Luft in die Feuerung gepreſst wird: T2 = 333°. Als Brennstoff verwendete man bei diesem Versuche Gieſsereikoks aus der Gewerkschaft Massen bei Unna, welcher nach einer Analyse des Chemikers Dr. Kayser in Dortmund 92,764 Proc. reinen Kohlenstoff und einen mittleren Aschegehalt von 4,506 Proc. hat. Die bei einem Hube zur Verbrennung gelangten 0k,00118 Kohle enthielten unter Berücksichtigung obiger Verhältniſszahlen 0k,001095 reinen Kohlenstoff. Das Gewicht der aus dem Arbeitscylinder entweichenden Gase wurde in Folge dessen mit 0k,014718 = rund 14g, 7 festgestellt. Nun verlangt aber 1k Kohlenstoff 11k,59 Luft zu seiner vollständigen Verbrennung, daher stellt sich der Luftverbrauch für den Hub zu 0,00109.11,59 = 0k,012633, d.h. bei jedem Hub ist 1g Luftüberschuſs vorhanden, oder es werden 92,7 Proc. zur vollständigen Verbrennung benutzt. Die Abgase wurden hiernach berechnet zu CO2 = 19,37 Proc. (in Volumenprocenten), N = 79,03 Proc. und 0 = 1,60 Proc. An einem dritten Tage analysirte man mittels Hempel'schen Büretten die Abgase und erhielt bei 5 verschiedenen Bestimmungen folgende Ergebnisse: Mittel aus dem2., 3. u. 4. Versuche. Mittel aus dem3. u. 4. Versuche. CO2 18,9 19,3 O   0,9     0,55 CO   1,0     1,05 Rest (N) 79,2 79,1. Das Mittel aus den letzten beiden Versuchen zeigt ein mit den Rechnungswerthen ziemlich übereinstimmendes Ergebniſs. Indem man ferner den Heizeffect des reinen Kohlenstoffes mit 8000 Wärmeeinheiten in Rechnung gebracht hatte, stellte man fest, daſs bei jedem Hube 0,00109.8000 = 8,72 W.-E. frei geworden waren. Der Wärmewerth der indicirten Arbeit wurde hierbei gefunden zu: \frac{5,85\,.\,75\,.\,60}{117,6\,.\,424}=0,53\ \mbox{W.-E. für den Hub.} Mithin hatte die Maschine \frac{0,53}{8,72}=6,05 Proc. der gesammten ihr zugeführten Wärmemenge in indicirte Arbeit verwandelt. Der Rest der Wärme muſste also theils vom Kühlwasser aufgesaugt, theils als strahlende Wärme verloren gegangen sein. Die Temperatur des Kühlwassers betrug unmittelbar beim Eintritt in den Mantel gemessen 8° und erhöhte sich beim Durchströmen des Mantels auf 37 bis 39,1° bei einem Verbrauche von 843, 844 bezieh. 394l Wasser. Hieraus berechnete sich die für den Hub durch das Kühlwasser absorbirte Wärmemenge auf: \frac{(843+844)\,29,2+394\,.\,31,1}{16943}=3,63\ \mbox{W.-E.} d.h. 41,5 Proc. der frei gewordenen Wärme. Die fehlenden 52,5 Proc. muſsten mithin theils durch die Abgase fortgeführt, theils durch Strahlung verloren gegangen sein. Zur Bestimmung dieser letzterwähnten durch Strahlung verlorenen Wärmemenge ist eine gesonderte Berechnung ausgeführt, bei der die mittlere Temperatur im Arbeitscylinder auf etwa 1400° C. festgestellt wurde, während man die der Abgase, mittels eines Fischer'schen Calorimeters gemessen, zwischen 685 und 706° schwankend fand. Ebenso wurden 8,72 W.-E. als durch Verbrennung frei geworden festgestellt, d.h. es wurden nachgewiesen als durch indicirte Arbeit aufgebraucht 0,53 W.-E. =   6,0 Proc. Kühlwasser 3,63 = 41,5 in den Abgasen verloren gegangen 4,03 = 46,5 ––––––––––––––––––––––––– Summa 8,19 W.-E. Der Rest von 0,53 W.-E. = 6 Proc. muſste also für Strahlung, Leitung und sonstige Verluste in Abrechnung gebracht werden. Der Koksverbrauch wurde für die vorstehende Untersuchung für Bremspferd und Stunde auf \frac{20\,.\,60}{4,03\,.\,142}=\frac{0,00118\,.\,117,6\,.\,60}{4,03}=2^k,1 gefunden. Vergleicht man mit diesem Resultate das des voraufgegangenen Versuches, so ergibt sich ein Unterschied von 0k,46. Auch für diesen Umstand gibt Professor Dr. Slaby in seiner Berechnung folgende Aufklärung: Beim zweiten Versuche war die selbsthätige Speisevorrichtung von der Maschine getrieben worden, während sie beim ersten Versuche ausgeschaltet war. Man kann die hierfür in Ansatz zu bringende mechanische Arbeit annähernd ermitteln, wenn man den Koksverbrauch auf die indicirte Leistung bezieht. Es ist für 1 ind. und Stunde: \frac{20\,.\,60}{5,85\,.\,142}=1^k,44. Legt man diesen Werth auch für den Verbrauch am 8. December zu Grunde, so ergibt sich der Bremswirkungsgrad unter Ausschluſs der 1 44 Speisevorrichtung: \frac{1,44}{1,64}=0,88. Der Arbeitsbedarf der Speisevorrichtung ist daher = 5,85.0,88 – 4,03 = 1,12 . Professor Dr. Slaby gibt folgende übersichtliche Zusammenstellung der bei den erwähnten Versuchen gefundenen Werthe: Inhalt der Pumpe   13,84l     „    des Arbeitscylinders   31,69l Verhältniſs beider     2,29l Gesammtdauer des Versuches     2 St. 22 Min. Ind. Leistung des Arbeitscylinders     9,23    „         „       der Pumpe     3,38 Bremsleistung     4,03 Bremswirkungsgrad     0,69    0,88 mitohne Speise-vorrichtung Umdrehungszahl in der Minute 117,6 Brennstoffverbrauch:     1) zum Anheizen     1,4k Holzkohle     3,7k Koks     2) für 1 Bremspferd und Stunde     1,64k    2,1k ohneKoks mit Speise-vorichtung     3)   „  1 ind. und Stunde     1,44k Koks Schädliche Räume:     a) der Pumpe       0,80l     b) des Arbeitscylinders     14,021 Luftgewicht verbleibend im schädl.    Räume der Luftpumpe       2,38g Wirkendes Luftgewicht für den Hub     13,62g Gasgewicht verbleibend im schädl.    Räume des Arbeitscylinders       4,74g Gewicht der im Arbeitscylinder wir-    kenden Gase     19,46g Gewicht der für 1 Hub entweichen-    den Abgase     14,72g Temperatur der Luft beim Eintritt    in den Ofen     60° C. Höchste Temperatur im Arbeits-    cylinder 1400° C. Temperatur der entweichenden Ab-    gase   700° C. Constante der im Arbeitscylinder    wirkenden Gase     27,14 Zusammensetzung der Verbrennungs-    producte in Volumenprocenten: CO2     19,3 Proc. O       0,55 CO       1,05 N     79,1 Von dem zugeführten Luftgewichte    werden zur vollständigen Verbren-    nung des Kohlenstoffes benutzt.     92,7 Für jeden Hub frei gewordene    Wärmemenge       8,72 W.-E. In indicirte Arbeit verwandelt       6 Proc. In den Abgasen fortgeführt     46,5 Im Kühlwasser abgeführt     41,5 Durch Strahlung und andere Ver-    luste abgeführt       6 Die Feuerluftmaschine von P. J. Menningen in Hillscheid bei Coblenz (* D. R. P. Nr. 42 309 vom 24. April 1887) ist in Fig. 1 bis 4 dargestellt als Zwillingsmaschine mit einem zwischen beiden Cylindern liegenden geschlossenen Feuerraume. Die Aufgebevorrichtung besteht aus der Füllkammer v (Fig. 3) und dem Füllschachte w; v und w sind durch einen luftdicht schlieſsenden Deckel z von einander getrennt. Zur Ueberführung des Brennstoffes von v nach w dient die Stange t mit daran befindlicher Schaufel. Der frische Brennstoff wird durch den oberen Deckel d der Füllkammer zugebracht. Nachdem d wieder luftdicht verschlossen worden, schiebt man die Stange t nach vorn und hiermit den Brennstoff in den Füllschacht und durch diesen auf den Rost. Um den Deckel z öffnen zu können, muſs, da der Druck in w gröſser ist als in v, vorher eine Druckausgleichung zwischen den beiden Räumen stattfinden. Dieser Ausgleich wird bewirkt durch einen Kanal, der sich in dem Auge des Deckels z befindet und durch einen Bund der Stange t geschlossen wird. Beim Vorwärtsschieben der Stange öffnet sich der Kanal und findet der Druckausgleich statt. Die von der Schaufel etwa mitgerissenen Kohlentheilchen sammeln sich in dem Kohlensacke x und können von dort zeitweise entfernt werden. Die kalte Luft, welche von dem Kolben des Arbeitscylinders in den Kanal D gedrückt wird, gelangt von hier entweder durch die Oeffnung p über den Rost oder durch die Oeffnung o unter den Rost des Ueberhitzers. Die Weite der Oeffnungen läſst sich durch Platten reguliren, und kann man auf diese Weise eine gröſsere oder kleinere Luftmenge durch o oder p treten lassen, je nachdem man einen gröſseren oder kleineren Effect erzielen will. Eine feinere Regulirung wird noch durch einen Regulator erreicht, welcher auf einen Hahn des Luftzuführungsrohres D wirkt und mehr oder weniger Luft entweichen läſst. Die Thür r dient nur zum Anheizen und Reinigen des Rostes. Während des Anheizens ist der Schieber q über dem Füllschachte w geöffnet, und entweichen durch diesen die Verbrennungsgase in das Rohr f. Soll die Maschine in Betrieb gesetzt werden, so werden q und r geschlossen. Die Thür s dient zum Entfernen der Asche, auch wird durch Oeffnen derselben das Stillstehen der Maschine bewirkt. Bemerkenswerth an dem Ueberhitzer sind die gebogenen Rohre E, durch welche die Feuerluft nach dem Arbeitscylinder geführt wird. Diese Bogenrohre haben den Zweck, zu verhüten, daſs bei langflammigem Brennstoffe die Flamme in den Arbeitscylinder streicht und diesen übermäſsig erwärmt. Der Arbeitscylinder B besteht aus einem weiten und einem engeren Rohre mit entsprechenden Kolben, sogen. Differentialkolben. Durch die Anwendung des Doppelkolbens ist man in den Stand gesetzt, bei jeder Umdrehung dem Erhitzer eine Luftmenge zuzuführen, welche gleich ist der Differenz aus dem Inhalte des groſsen Cylinders weniger dem Inhalte des kleinen Cylinders, wodurch zu hohe Gegendrücke vermieden werden. Der Kolben des kleinen Cylinders dient gleichzeitig als Geradführung für den Kreuzkopf der Flügelstange. Die Abdichtung des groſsen Kolbens wird durch einen guſseisernen Spannring bewirkt, des. kleinen Kolbens durch eine Ledermanschette. Beim Vorwärtsgange des Doppelkolbens, wobei das Ventil m geöffnet und Ventil n geschlossen ist, tritt die Feuerluft von hoher Spannung aus dem Erhitzer A durch E hinter den groſsen Kolben und wirkt treibend auf denselben; gleichzeitig wird 1 Volumen kalte Luft gleich der Differenz aus dem Inhalte des groſsen und kleinen Cylinders, welche sich zwischen den beiden Kolben befand, durch das Ventil l nach dem Erhitzer A gedrückt. Beim Rückwärtsgange des Doppelkolbens, wobei n geöffnet und m geschlossen ist, entweicht die verbrauchte Luft durch nN ins Freie; vor dem groſsen Kolben bezieh. zwischen dem groſsen und kleinen Kolben wird durch das Ventil k frische Luft angesaugt. Dadurch, daſs die kalte Luft mit den vorher erwärmten Cylinderwänden in Berührung kommt, werden diese wieder abgekühlt und vor einer allzu groſsen Temperaturerhöhung bewahrt. Durch diese Einrichtung soll die Wasserkühlung entbehrlich gemacht werden. Will man den Effect der Maschine erhöhen, so kann man bei jeder Umdrehung mittels einer kleinen Pumpe etwas Wasser in den Erhitzer spritzen. Die Aschentheilchen, welche von der Arbeitsluft aus dem Erhitzer in den Arbeitseylinder mitgerissen werden, streicht der groſse Kolben in den todten Raum am hinteren Cylinderdeckel. Die Ventile h und l steuern sich von selbst, dagegen ist für die Ventile m und n ein besonderer Mechanismus erforderlich. Der Schluſs der Ventile m und n geschieht durch Federn, das Oeffnen auf folgende Weise: Die beiden Ventilstangen stoſsen mit ihren oberen Enden gegen je eine Platte g (Fig. 4), welche sich scharnierartig um einen Zapfen drehen. Auf den Platten wird ein Rollenpaar b, welches nach oben durch ein Bogenstück a mit seitlichen Führungsleisten begrenzt wird, durch ein Excenter hin und her bewegt. Bei dieser Bewegung wird abwechselnd die Ventilstange m oder n heruntergedrückt und das Oeffnen der Ventile bewirkt. Die Form des Bogenstückes a bedingt den Moment des Oeffnens und Schlieſsens der Ventile. Die Steuerung ist so eingerichtet, daſs das Ventil m beim Vorwärtsgange des Kolbens geschlossen wird, wenn derselbe ¾ seines Weges zurückgelegt hat, damit nicht die frische kalte Luft durch l und m hinter den Kolben gedrückt wird; ebenso wird beim Rückwärtsgange des Kolbens das Austrittsventil n geschlossen, wenn derselbe ¾ seines Weges zurückgelegt hat, damit die warme Luft, welche noch hinter dem Kolben ist, wieder auf die Eintrittsspannung der erhitzten Luft comprimirt wird. Bei der Feuerluftmaschine von E. Crowe in Middlesborough, England (D. R. P. Nr. 41535 vom 27. März 1887), wird die treibende Luft durch verbrannten Erdölstaub erhitzt, so daſs hier ein Uebergang zu der Klasse der Erdölkraftmaschinen vorliegt. Die Erhitzung der Luft findet derart statt, daſs ein geringerer Theil derselben mit gasförmigem oder in dampfförmigen Zustand versetztem flüssigen Brennstoff in einer heiſsen Röhre vermischt und in derselben unter Druck verbrannt wird, daſs die aus dieser Verbrennung entstehenden Producte sich mit dem übrigen gröſseren Theile der Luft vermischen, und daſs alsdann dieses heiſse Gemisch in den Arbeitscylinder tritt, um hier durch seine Expansion auf den Kraftkolben zu wirken. Die expandirte, aber noch warme Betriebsluft dient dann zum Vorwärmen der Luft und des Brennstoffes, indem man sie vor ihrem Austritte in die Atmosphäre die betreffenden Zuleitungsröhren bestreichen und erwärmen läſst. Die Maschine ist mit einer Regulirvorrichtung versehen, um den Zutritt der heiſsen Luft in den Arbeitscylinder dem Krafterfordernisse anzupassen. Die Einführung der Luft und des Gases in den Heizraum wird dem Verbrauche der Maschine entsprechend selbsthätig regulirt durch Sammelbehälter oder Spielraum im Cylinder vor dem Pumpenkolben, worin eine mehr oder minder groſse, in den Pumpen befindliche Menge Luft und Brennstoff mit jedem Hube verdichtet und zurückgehalten wird, je nach dem Verbrauche des Cylinders und im Verhältnisse zu dem in der Heiz- oder Brennkammer herrschenden Drucke. Zum Anheizen der Maschine werden die Luftzuleitungsröhren so lange als Bunsen-Brenner benutzt, bis im Heizraume die zur Selbstentzündung nöthige Temperatur erreicht ist. Von L Genty in Paris (* D. R. P. Nr. 43649 vom 15. Januar 1888) wird die in Fig. 5 und 6 dargestellte Feuerluftmaschine in Vorschlag gebracht. Die angesaugte Luft wird in einem Behälter verdichtet, der mit einer aus einem Röhrensysteme gebildeten Ausgleichskammer in Verbindung steht; durch diese Kammer gelangt die Luft mit einer Temperatur in den Feuertopf, deren Höhe fast dieselbe wie diejenige der Auspuffgase ist. Die auf Kosten dieser Gase erhitzte Luft wird in einem Feuertopfe vertheilt, aus welchem sie mit einer je nach dem Gange der Maschine sich richtenden Temperatur austritt. Die Luft strömt hierauf in den Arbeitscylinder, in dem sie zunächst mit constantem Drucke, dann durch Expansion arbeitet, die durch den Ueberschuſs an Hitze erfolgt, welche der Luft im Feuertopfe zugeführt wurde. Die Luft wird zuletzt unter gewöhnlichem Drucke in die Ausgleichskammer zurückgeführt und entweicht endlich in die Atmosphäre. Die Luftpumpe A (Fig. 5) erstreckt sich in den Behälter R und ist mittels Flansches und Schrauben an letzterem befestigt. Die den Kolben bethätigende Stange ist durch Kugelgelenk mit dem Balancier B verbunden, damit, unbeschadet der Aufhängung des letzteren, kein Zwängen dieser Stange eintritt. Behälter R aus Guſseisen bildet einen Theil des Maschinengestelles, an dem auf der einen Seite die Lagerböcke für die Welle, an der anderen Seite eine breite, durch Rippen mit dem Behälter verbundene Auflagerfläche für den Arbeitscylinder C angegossen ist. Einlaſsventil V stellt unter Vermittelung des Rohres T die Verbindung des Behälters R mit dem Ausgleichscylinder E her, der nach Art eines Röhrenkessels angeordnet ist. Die in dem Cylinder E erhitzte Luft vereinigt sich nach dem Erhitzen in einem Rohre, das den Cylinder C mit dem Gehäuse des Eintrittsventiles B verbindet. Zutrittsventil S ist durch eine Anzahl über einander gelegter Scheiben aus biegsamem Asbest oder durch einen zusammengepreſsten Kegelstumpf aus genanntem Material gebildet, der zwischen zwei Metallscheiben eingeschlossen ist. Der Ventilsitz ist aus Metall, so daſs sich der Asbest fest gegen den conischen Sitz anpressen und genau dessen Form annehmen kann. Ein derartig angeordnetes Ventil sichert trotz der hohen Temperatur einen dichten Schluſs und kann durch Auswechselung der Asbestlagen leicht ausgebessert werden. Die verdichtete und schon erhitzte Luft gelangt in das Gehäuse des Vertheilungssehiebers V, aus dem sie sich in Gestalt zweier Ströme von einer der Stellung dieses Schiebers entsprechenden Stärke weiter fortbewegt. Die durch Kanal C1 streichende Luft gelangt nach einem ringförmig an der Auſsenfläche der am Boden des Feuertopfes liegenden Chamotteziegel angebrachten Kanal U und vertheilt sich aus diesem durch eine Anzahl wagerechter, in den Ziegeln selbst angebrachter Kanäle in den im Feuertopfe F befindlichen Brennstoff. Dieser Koks wird in Folge der feuerfesten und schlecht wärmeleitenden Umhüllung auf lebhafter Rothglut oder sogar auf Weiſsglut erhalten. Zunächst bildet sich bei der Verbrennung Kohlensäure, die sich dann theilweise zersetzt, so daſs der oberen Brennmaterialschicht eine aus Stickstoff, Kohlensäure und Kohlenoxyd bestehende Flamme entsteigt. Letztere trifft eine heiſse Luftschicht, die durch einen zwischen den Ziegeln der Expansionskammer und denjenigen des Feuertopfes eingelegten ringförmigen Spalt XX zuströmt und nur aus demjenigen Theile der Luft besteht, welche aus dem Gehäuse des Vertheilungsschiebers in den Kanal C2 übertritt. Beim Zusammentreffen beider Gasströme erfolgt ein Aufwirbeln und verbrennt das in der Flamme enthaltene Kohlenoxyd vollständig. Diese Verbrennung wird durch das Vorhandensein eines kegelstumpfartigen Domes begünstigt, der als Flammofen wirkt und die Hitze in der Gegend des Spaltes X concentrirt, wie er gleichzeitig die Ausstrahlung des in Rothglut befindlichen Koks gegen die Wände der Expansionskammer bewirkt. Das Gemisch bewegt sich in dem den Feuertopf F mit der Expansionskammer verbindenden cylindrischen Kanäle weiter und kommt in diesen als eine unter Druck stehende gasförmige Masse an, deren Temperatur je nach der Stellung des Vertheilungsschiebers V mehr oder weniger hoch ist; letzterer steht mit einem kleinen, durch Gewicht und Feder belasteten Kolben M und durch ein kleines Rohr mit dem Behälter R in Verbindung. Jedem zwischen bestimmten Grenzen liegenden Druckwerthe entspricht eine Gleichgewichtsstellung des kleinen Kolbens M. Nimmt der Druck im Behälter ab, so sucht der Kolben M niederzugehen und dadurch den Vertheilungsschieber zu verstellen, wodurch andererseits die durch den Brennstoff streichende Luftmenge und dadurch die Temperatur für den Betrieb der Maschine erhöht wird. Das Umgekehrte findet statt, wenn sich der Druck seiner oberen Grenze nähert. Nach dem Schlusse des Ventiles S nimmt das Volumen der in der Expansionskammer und im Feuertopfe enthaltenen Luft zu, diese treibt den Arbeitskolben vor sich her und verrichtet auf Kosten ihrer inneren Hitze und der vom Feuertopfe gelieferten Wärme die Expansionsarbeit. Am Ende der Aufwärtsbewegung öffnet sich das dem Ventile S gleiche Austrittsventil S1, und die in der Expansionskammer enthaltene Luft sinkt auf den Atmosphärendruck herab und wird hierauf durch Niedergang des Kolbens in die Ausgleichskammer E getrieben. Aus dem Gehäuse S1 streicht die Luft durch den Krümmer T1 nach dem Raume Z, wobei die Temperatur derselben nach Maſsgabe des Ganges der Maschine mehr oder weniger hoch ist. Am anderen Ende des Ausgleichsapparates vereinigen sich die austretenden, ungefähr auf 210° C. abgekühlten Gase in dem Raume Z1 wieder und treten durch Rohr W in die Atmosphäre über. Die metallene Umkleidung des Feuertopfes kann durch Lösen der Bolzen b von der Expansionskammer getrennt werden, wobei sie sich auf Walzen auflegt, die ein Verschieben über dem Erdboden hin ermöglichen. Am unteren Theile der Umkleidung ist eine Thür angeordnet, welche das Reinigen des Feuertopfes, sowie das Entzünden des Brennstoffes ermöglicht. Auf der Innenseite der Thür ist ein Ziegel eingelegt, welcher den hohlen, in der feuerfesten Innenbekleidung befindlichen Raum für die Thür ausfüllt. Aeuſserlich an der Expansionskammer ist eine Füllvorrichtung angebracht, um während des Betriebes den nöthigen Brennstoff einzuschütten. Diese Füllvorrichtung besteht aus einer Kammer, die durch Thür p mit der Atmosphäre und durch Thür p1 mit der Expansionskammer verbunden ist. Thürp kann sich um Achse aa drehen und durch Bolzen e oder in anderer Weise auf ihrem Sitze gehalten werden. Thür p1 wird durch zwei Glieder g bewegt, die mit den Hebeln l verbunden sind und sich gegen die Seitenwände der Kammer anlegen. Die Hebel l sitzen auf einer Achse, die durch eine Asbestgarnitur hindurch nach auſsen führt und auf welcher ein mit Gegengewicht belasteter Hebel Q sitzt; genanntes Gewicht dient dazu, die Thür stets verschlossen zu halten. Die Expansionskammer G ist mit ihrem oberen Theile an dem Untertheile des Arbeitscylinders C befestigt. Diese Kammer besteht aus einer Metallumhüllung, die mit feuerfesten Steinen ausgelegt ist. Aeuſserlich ist der Arbeitscylinder mit Rippen besetzt, durch welche die durch das Leitungsvermögen der Wärme aus der Expansionskammer kommende Hitze an die Atmosphäre abgegeben wird. Der hohle Kolben P des Arbeitscylinders ist an seinem oberen Theile mit einer Asbest- und Reiſsbleigarnitur ausgerüstet, welche eine sichere Dichtung mit dem ausgebohrten Theile des Cylinders bildet. Die den Arbeitskolben mit dem Balancier verbindende Kolbenstange ist durch eine nachgiebige Metallschiene mit dem Kolben befestigt; letztere sitzt einestheils am unteren Ende der Kolbenstange, anderentheils an einer Traverse, die auf zwei aus der Innenfläche des Cylinderkolbens vorstehenden Auflagern aufgeschraubt ist und durch eine in der Kolbenstange gelassene Aussparung hindurchgeht. Das Streben nach Vervollkommnung der Heiſsluftmaschine, insbesondere nach möglichst weitgehender nützlicher Verwendung der Compressionswärme bei offenen, mit gesondertem Erhitzer für die gepreiste Luft arbeitenden Heiſsluftmaschinen führte G. Schimming in Berlin (D. R. P. Nr. 42390 vom 22. April 1887) zur Construction einer Verbund-Heiſsluftmaschine mit Zwischenbehälter (compound-receiver-Maschine), wie sie in Fig. 7 Darstellung findet. Beim ersten Hube in Richtung G öffnet das Ventil a und läſst Luft in die Verdichtungspumpe A eintreten; dieses Ventil a bleibt nach dem Hubwechsel zunächst noch etwas geöffnet (je nach dem Arbeitsbedarfe kürzer oder länger) und schlieſst dann erst. Die Luft wird dabei im Pumpencylinder A adiabatisch zusammengedrückt; hat sie die Spannung der in den Rohren h des Erhitzers C enthaltenen Luft erreicht, so öffnet das Druckventil b selbsthätig, die Luft tritt durch das Rohr i in den Zwischenbehälter B, umspült hier, einen groſsen Theil der Verdichtungswärme abgebend, die Rohre g, strömt durch Rohr k in die Rohre h des Erhitzers C und tritt durch das Rohr l, sowie durch das beim Beginne eines jeden in der Richtung G erfolgenden Hubes geöffnete Ventil c hinter den Kolben J des Hochdruckcylinders D, einige Zeit vor Beendigung des Hubes in Richtung G schlieſst Ventil c, die Luft expandirt bis zum Ende des Hubes und wird beim folgenden, in der Richtung F erfolgenden Hube durch das sich öffnende Ventil d in die Rohre g des Zwischenbehälters B gedrückt; nachdem sie hier durch die diese Rohre g umspülende gepreſste Luft erhitzt worden ist, expandirt sie, arbeitverrichtend, durch das sich bei Beginn eines jeden in der Richtung G erfolgenden Hubes öffnende Ventil e hinter den Kolben K des Niederdruckcylinders E. Einige Zeit vor Beendigung des Hubes schlieſst das Ventil e, die Luft expandirt bis zu Ende des Hubes und wird durch das sich bei jedem in der Richtung F erfolgenden Hube öffnende Ventil f z.B. als Verbrennungsluft in die Feuerung der Maschine geschoben. Dieselben Vorgänge, welche als auf der linken Seite der Kolben auftretend gekennzeichnet wurden, finden auch auf deren rechten Seiten, je um ein Stadium versetzt, statt. Die Beschaffenheit der für die Maschine verwendeten Luft ist an eine besondere Bedingung nicht gebunden; sie kann sowohl in trockenem, als auch in angefeuchtetem Zustande gebraucht werden. Es läſst sich als Erhitzer für die gepreſste Luft jeder bekannte Erhitzer verwenden. Im Bedarfsfalle wird die Maschinenanordnung noch in der Weise ergänzt, daſs etwa nach Art der „Dreifach-Expansions-Dampfmaschine“ hinter dem Niederdruckcylinder E noch ein zweiter Zwischenbehälter (receiver) und ein zweiter Niederdruckcylinder angefügt werden. In solchem Falle umspült dann die aus der Druckpumpe A kommende Preſsluft erst den Zwischenbehälter hinter dem ersten Niederdruckcylinder, dann den Zwischenbehälter hinter dem zweiten, kühleren Niederdruckcylinder und tritt dann erst in den Erhitzer ein. Die Bemessung der Luftmenge, entsprechend dem Arbeitsbedarfe, kann auch so geschehen, daſs der Luftzutritt während des ersten Hubes des Luftpumpenkolbens in der Richtung G gedrosselt wird. Beim zweiten Hube bleibt dann das Ventil a geschlossen. Oder es kann zur Regelung der Luftmenge, entsprechend dem Arbeitsbedarfe, gleich während des ersten Hubes des Luftpumpenkolbens in der Richtung G das Ventil a geschlossen werden, sobald die nöthige Luftmenge angesogen ist; das Ventil a bleibt dann auch während des folgenden Hubes geschlossen. Eine zweite Maschine desselben Erfinders (* D. R. P. Nr. 42991 vom 11. August 1887) besteht gemäſs Fig. 8 aus den beiden gleichzeitig als Verdichtungs- und Expansionscylinder dienenden Cylindern AA1, dem Erhitzer B, dem ersten Expansionscylinder C und den Steuerwellen E und F. Die Cylinder A arbeiten im Viertacte und ihre Functionen ergänzen sich einander; der Cylinder C arbeitet im Zweitacte. Die Cylinder AA1 enthalten die Kolben GG1 und besitzen die gesteuerten Luft-Ein- und -Auslaſsventile aa1 a2 a3 , die selbsthätig sich öffnenden Luftaustrittsventile bb1 b2 b3, die gesteuerten Lufteinlaſsventile cc1 c2 c3 und die Regeneratoren HH1 H2 H3. Die Kolben sind durch die Kolbenstange J mit einander verbunden. Der Erhitzer B besteht aus einem Röhrensysteme, in dessen Rohre sich die Luft befindet, während um dieselben der Dampf einer Flüssigkeit circulirt. Die Erhitzung geschieht durch Condensation dieses Dampfes, die Flüssigkeit wird wieder in den Kessel zurückgedrückt. Der Expansionscylinder C enthält die von F gesteuerten Einlaſsventile dd1 und die Auslaſsventile ee1. Die Beikammer (receiver) D ist eine Erweiterung des Ueberführungsrohres der Luft zwischen dem Expansionscylinder C und den Expansions- und Compressionscylindern AA1. Die Steuerwelle E hat die halbe Umdrehungsgeschwindigkeit, die Steuerwelle F dieselbe Umdrehungsgeschwindigkeit wie die Schwungradwelle. Beim ersten Hube in der Richtung M ist das Ventil a geöffnet, Luft wird angesaugt, beim folgenden zweiten in der Richtung L erfolgenden Hube bleibt a geöffnet, bis nur noch das dem Arbeitsbedarfe der Maschine entsprechende Luftgewicht vorhanden ist, dann schlieſst a, die Luft wird verdichtet und gibt ihre Verdichtungswärme zum Theil an die Regeneratoren H ab. Sobald der Druck die erforderliche Höhe erreicht hat, öffnet selbsthätig das Ventil b, die Luft tritt durch die Rohre f in den Erhitzer B und nach entsprechender Volumenvergröſserung beim Beginne des dritten in der Richtung M erfolgenden Hubes durch das Rohr g und das Ventil d hinter den Kolben N. Nachdem das ursprüngliche, durch a angesaugte Luftgewicht in den Cylinder C übergetreten ist, schlieſst d, und die Luft expandirt, sich abkühlend, bis zum Ende des dritten Hubes. Beim vierten Hube öffnet das Ventil e und die Luft tritt durch h in die Beikammer D. Beim fünften wieder in der Richtung M erfolgenden Hube öffnet das Ventil c des Cylinders A und die abgekühlte Luft tritt aus der Beikammer D durch die Rohre i, durch das Ventil c und durch die noch heiſsen Regeneratoren H hinter den Kolben G des Cylinders A. Die bei der Verdichtung des eingefüllten Luftgewichtes frei gewordene Wärme ist also durch die Regeneratoren auf die gekühlte Luft übertragen und wird der Luft wieder zugeführt. Nachdem bei dem fünften Hube das ursprünglich angesaugte Luftgewicht wieder in A eingefüllt ist, schlieſst das Ventil c; die Luft expandirt bis zu Ende des Hubes. Beim sechsten Hube öffnet das Ventil a und läſst die Luft wieder austreten. Die Daumen auf der Steuer welle E sind derartig gegen einander versetzt, daſs auf jeden Hub verdichtete Luft aus den Rohren f in den Erhitzer B tritt und gekühlte hochgespannte Luft aus der Beikammer D in die Cylinder A aufgenommen wird. Um das Volumen und Gewicht der Regeneratoren nach Belieben verringern zu können, ist auſserdem folgende Einrichtung getroffen: Um die Ausgangsrohre der Cylinder A läuft in den Kästen K Wasser und kühlt die Luft ab, dieses Wasser wird stetig durch die Maschine nach den Kästen O gedrückt und gibt dort die Wärme wieder an die Luft ab, welche, aus dem Cylinder C kommend, in die Cylinder A tritt und expandirt. Sowohl die kühlende Oberfläche bei K, als auch die wärmeabgebende bei O kann durch bekannte Mittel nach Belieben vergröſsert werden. Eine geschlossene Luftmaschine von Warsow in Berlin (* D. R. P. Nr. 43671 vom 25. Oktober 1887) ist in Fig. 9 und 10 dargestellt. In dem Cylinder A bewegt sich ein Kolben B, welcher luftdicht gegen den Führungsmantel abgeschlossen ist; an dem Boden von B ist die mit der Triebwelle verbundene Treibstange scharnierartig befestigt. Unter dem Kolben B befindet sich eine Kühlschlange, welche zwischen zwei Metallplatten, deren untere undurchbrochen ist, durch Schraubenbolzen zusammengehalten wird und mit dem Boden des Kolbens fest verbunden ist. Die Kühlschlange beginnt bei c links und endet bei c rechts, woselbst Gummischläuche angeschlossen sind, welche das Kühlwasser zu- und ableiten. An die untere Scheibe ist eine an den Metallcylinder anlehnende Ledermanschette bei E (in der Figur nicht gezeichnet) angeschraubt. Die Kühlschlange C und Manschette E machen demnach die Auf- und Niederbewegung des Treibkolbens B mit. In den Cylinder A mündet ein Verbindungsrohr F, welches von dem Heizkörper g aufsteigt und etwa in seiner Mitte von einem luftdichten Schieberkasten unterbrochen wird. Das Schieberventil ist in gröſserem Maſsstabe besonders dargestellt worden. Die Deckplatte des Schieberkastens hat zwei Schlitzöffnungen nn, welche durch die im Kasten befindliche entsprechend durchbrochene Schieberplatte bei ihrem Hin- und Hergange geöffnet und geschlossen werden, so daſs die Verbindung zwischen g und A abwechselnd hergestellt und unterbrochen wird. Das Oeffnen wird durch die Zugstange g, welche über die mit einem Daumen im Gleitrahmen versehene Treibachse gleitet, mittels des Winkelhebels efc bewirkt, während ein plötzliches Schlieſsen der Oeffnungen durch die Druckfedern hh1 erfolgt. Ein gleicher Ventilkasten ruht wagerecht auf dem oberen Deckel des Cylinders A, rechtwinkelig zur Längsachse des Kolbens B und vermittelt das Ventil die Verbindung des inneren Cylinderraumes mit der äuſseren Luft. Das Oeffnen und Schlieſsen des Schieberventiles H1 erfolgt gleichzeitig mit H durch die Zugstange g. An dem Führungsmantel des Kolbens B ist seitlich eine Platte befestigt, auf deren geradem Rücken eine Hülse frei beweglich aufgeschoben ist; am äuſsersten Ende dieser Hülse ist ein Hebel wagerecht befestigt, welcher sich gabelförmig gegen die Zugstange anlegt und dort zwischen zwei Scheiben am Vorrücken gehindert wird. Unter 90° senkrecht zu diesem Hebel ist auf dieser Hülse links ein zweiter befestigt, welcher an die Schieberstange dieses Ventiles angreift und so gleichzeitig mit dem erstbeschriebenen Schieber die Oeffnungen freimacht; die beiden Federn schlieſsen dieselben beim Touren Wechsel wieder selbsthätig. Der Heizcylinder G ist mit Drahtgewebe dicht ausgepackt. Auf demselben ist ein Pyrometer angebracht. G ist mit einem Eisenblechcylinder umgeben, in dessen unterem erweiterten Raume der Heizraum sich befindet; der Abzug der Feuergase findet in der Pfeilrichtung statt. Der Heizkörper und der obere Raum des Cylinders A sind durch offene Röhren k1 und k mit dem seitlich angebrachten, mit Drahtgewebe vollgepackten Regenerator J verbunden; die obere Hälfte des letzteren ist mit einer baumwollenen Ummantelung M versehen, welche behufs Kühlhaltens mit Wasser feucht gehalten wird. L oben auf J ist ein Hahn zum Ablassen der gespannten Luft in der Maschine während des Anheizens und wird bei Inbetriebsetzung der Maschine geschlossen; nach Stillsetzen derselben wird jener wieder geöffnet, um den Atmosphärendruck auf die Maschinentheile zu verhindern. Der Regenerator J ist insofern von Bedeutung, als derselbe in seiner oberen Hälfte die Luft abkühlt und in seiner unteren Hälfte dieselbe wieder vorwärmt und G zuführt. Denkt man sich den Treibkolben in seiner tiefsten Lage auf dem Boden des Cylinders A und läſst ihn die Bewegung nach aufwärts beginnen, so werden sich mittels der an der Betriebswelle hängenden Zugstange g und der Hebelverbindung die beiden gleichconstruirten Schieberventile gleichzeitig öffnen. Die erhitzte Luft folgt dem aufsteigenden Kolben durch Aufsaugen aus G nach A und wird ersetzt in G durch die über der Manschette E in AkJ und k1 befindliche, in den Kreislauf versetzte Luft. Das obere, während dieser Bewegung offene Schieberventil hat nur den Zweck, die Verschiedenheit der Luftspannungen in der Maschine und der atmosphärischen Luft auszugleichen. Erfolgt nunmehr die Umkehr des Kolbens zum Niedergange, so schlieſsen die Druckfedern h und h1 beide Schieberventile gleichzeitig und plötzlich, da der Daumen auf der Treibwelle an seinem höchsten Punkte die Zugstange überschritten und sich hinabgesenkt hat. Die Manschette E preſst sich während des Kolbenniederganges zusammen und gestattet der erhitzten Luft, neben sich in den oberen Cylinderraum zur Abkühlung zu treten. Die Kühlschlange C und die wasserfeuchte, kühle Ummantelung M des Regenerators kühlen die Luft in der Maschine ab, so daſs nunmehr die äuſsere atmosphärische Luft den Arbeitskolben bis zum Boden von A niederdrückt. Eine Anzahl Neuerungen an geschlossenen Heiſsluftmaschinen sind an Gebrüder Eimecke in Braunschweig patentirt (* D. R. P. Nr. 38536 vom 12. August 1886, Nr. 39084 vom 12. August 1886, Nr. 41228 vom 16. März 1887). Um Heiſsluftmaschinen für gröſsere Leistungen mit gutem Nutzeffecte ausführen zu können, soll an Stelle eines einzigen Erhitzungs- und Kühlungscylinders mit darin befindlichem Verdränger eine ganze Reihe derartiger Cylinder benutzt werden, so daſs das zur Wirkung kommende Luftvolumen in mehreren Cylindern getrennt der Einwirkung der Hitze und des Kühlwassers ausgesetzt werden kann. Bei der Kraftwirkung vereinigt sich dieses getrennt gewesene Luftvolumen im Arbeitscylinder und kehrt beim Rückgange des Arbeitskolbens in die einzelnen Kühl- und Erhitzungscylinder zurück, um durch wiederholte getrennte Erhitzung und Abkühlung einen erneuten Impuls für die Kraftäuſserung im Arbeitscylinder zu erhalten. Durch diese Trennung des geschlossenen Luftvolumens während der Erhitzungs- und Abkühlungsdauer soll erreicht sein, daſs dasselbe in kleinen Mengen der Erhitzung und der Abkühlung ausgesetzt wird, daſs diese Einwirkung der Hitze und Kälte auf das geschlossene Luftvolumen eine wesentlich kräftigere sein muſs, als wenn dasselbe Luftvolumen sich in einem einzigen Erhitzungs- und Kühlungscylinder, wie dies bisher benutzt wurde, befindet. Neben einer günstigeren Verdrängerbewegung durch Eschiebung einer geeigneten Hebelübersetzung ist zu erwähnen, daſs am Verdränger auch ein Körper angeordnet werden kann, welcher nach dem Feuertopfboden zu mit Kanälen durchsetzt ist, durch welche die Arbeitsluft gedrückt wird, um sich schneller zu erwärmen. B. F. McKinley in Covington, V. St. A. (* D. R. P. Nr. 41142 vom 18. Januar 1887) richtet die Erhitzungskammer für möglichst schnellen Wechsel der Temperatur ein. Kolben und Verdränger sind so zusammengekuppelt, daſs sich beide in gleicher Richtung bewegen, und zwar der Kolben nach dem Verdränger. Die erhitzte Luft am Boden der Erhitzungskammer wird durch ein Drahtgazenetz gepreſst, wobei ihre Hitze aufgenommen wird und ein theilweises Vacuum entsteht, welches das Zurückziehen des Kolbens verursacht. Diese Bewegung des Kolbens veranlaſst die Verschiebung des Verdrängers in der entgegengesetzten Richtung und dadurch ein Rückpressen der verhältniſsmäſsig abgekühlten Luft durch das Drahtnetz, welches, indem es Hitze an die Luft abgibt, deren Expansion hervorruft und die Aufwärtsbewegurg des Kolbens herbeiführt. Der Kolben ist in der Weise angeordnet, daſs er in die Erhitzungskammer weit genug eindringt, um ein bedeutendes Luftvolumen zu verdrängen und dadurch das Quantum von zu erhitzender und abzukühlender Luft zu verringern. Die Anbringung von Isolirmaterial am Kolben verhindert dessen übermäſsige Erhitzung. Die Verdrängerluftmaschine von Gebrüder Eimecke in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 45088 vom 23. März 1888) arbeitet mit Auspuff. Die Maschine stellt sich also zwischen die offenen und geschlossenen Heiſsluftmaschinen, indem sie nach jedem Arbeitshube einen Theil der sonst vom Verdränger zum Heiztopfe beförderten Luft ausstöſst. In dem Heizofen A (Fig. 11) ist der Feuertopf B der Heiſsluftmaschine eingehängt und mit einem Regenerativcylinder C versehen, der oben im Feuertopfe mittels Flansches a abschlieſst. Der Regenerativcylinder C besitzt an seinem äuſseren Umfange achsial eingearbeitete oder eingegossene Nuthen n (Fig. 12), durch welche eine Anzahl Kanäle gebildet werden, in welchen die Arbeitsluft entlang streicht und erhitzt wird. Anstatt daſs der Regenerator am äuſseren Umfange mit Nuthen versehen ist, kann auch der Feuertopf an seiner inneren Wandung genuthet sein; es wird dann in diesem Falle ein auf beiden Seiten glatter, dünner Cylinder im Feuertopfe angeordnet, worin der Verdränger möglichst dicht läuft. Dicht unter dem Flansch a des Regenerativcylinders C ist ein ringförmiger Raum b, gebildet, der in den Kanal c des Steuerraumes S mündet. In diesem Raume befindet sich das Steuerorgan, welches in Gestalt eines Ventiles v, oder eines Schiebers, oder eines Hahnes in Anwendung gebracht werden kann. Von diesem Steuerraume S führt ein zweiter Kanal c1 nach dem eigentlichen Arbeitsraume zwischen Verdränger V und Arbeitskolben K; derselbe wird durch das Schieberorgan vs oder h von der Maschine beeinfluſst. Der Arbeitskolben K wirkt mit den oscillirenden Hebeln m und m1 auf die Arbeitswelle w der Maschine. Der Verdränger V wird von der Arbeitswelle w durch Kurbel o und Hebel p und Hebel p1 mit Zugstangen bewegt. In Fig. 11 ist die Anordnung der Einlaſsventile u und u1 , die sich selbsthätig nach innen öffnen und den Zweck haben, frische Arbeitsluft in den Arbeitscylinder treten zu lassen, dargestellt. Diese Anordnung hat ihre Uebelstände, indem die Ventile u und u1 den Staub des Arbeitsraumes, in welchem die betreffende Maschine sich befindet, in die Maschine treten lassen. Aus diesem Grunde und auch um die Federn der selbsthätigen Ventile und das Schlagen der letzteren zu vermeiden, kann die Anordnung des Lufteintrittes dahin getroffen werden, daſs der über dem Wassermantel frei vorstehende Cylindermantel im Kreise mehrfach durchbohrt ist. Diese Durchbohrungen sind durch einen ringförmigen Mantel mit Rohrstutzen zu verdecken, und es wird durch letzteren die frische atmosphärische Luft aus einem staubfreien Raume oder unmittelbar aus dem Freien durch besondere Rohrleitung zugeführt. Bei Benutzung des Ventiles v erfolgt die Bewegungsübertragung durch eine Nuthencurvenscheibe t und einen Hebel r. An dem Arbeitscylinder ist ein vom Regulator beeinfluſstes Regulirventil y oder Hahn angebracht, welches durch Stange und Hebel mit der Regulirhülse in Verbindung steht. Geht die Maschine zu schnell, so heben sich die Regulatorkugeln und das Regulirventil y wird nach auſsen geöffnet. Hierbei entweicht ein Theil der Arbeitsluft und die Energie der Maschine wird vermindert. Ist der Verdränger V nahezu in seiner tiefsten Stellung angekommen und hat er nur noch einen kleinen Theil nach abwärts zu laufen, so wird der Steuermechanismus vs oder h durch die Maschine derartig eingestellt, daſs der Auspuffkanal geschlossen und die Verbindung zwischen Feuertopf und dem Raume zwischen Arbeitskolben K und Verdränger V hergestellt ist. Während der Verdränger V nun seinen Lauf nach unten vollendet und dabei den Theil der erhitzten Luft zur Abkühlung nach oben in den kalten Arbeitsraum treibt, comprimirt der Arbeitskolben K das unter ihm befindliche Luftvolumen, bis er in seiner tiefsten Stellung angelangt ist. Jetzt beginnt der Verdränger seinen Hub und verdrängt das im Arbeitsraume zwischen Verdränger V und Arbeitskolben K befindliche kalte Luftvolumen nach unten durch den Regenerator des Feuertopfes. Die kalte Luft ist nun gezwungen, in den vielen Nuthen n des Regenerativcylinders entlang zu streichen und sich an den Wänden derselben stark zu erhitzen. Die erhitzte Luft vereinigt sich nun in dem Raume unterhalb des Verdrängers V im Feuertopfe B und wirkt expandirend indirekt durch die kalte Luft im Arbeitsraume auf den Arbeitskolben K, bis derselbe nahezu in seiner höchsten Stellung angelangt ist. In dieser Stellung wird das Steuerorgan vs oder h durch die Maschine in die zweite Stellung gebracht, gegen den obersten Sitz gedrückt und dadurch die vorige Verbindung der Kanäle c und c1 aufgehoben und der Auspuffkanal geöffnet. Hierbei wird erreicht, daſs der nun schon nach abwärts gehende Verdränger im kalten Arbeitsraume eine geringe Luft Verdünnung herstellt und sich daher der kalte Arbeitsraum durch einige am Cylinder ringsum gebohrte kleine Löcher bezieh. die Ventile u und u1 mit frischer Luft füllt.

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Tafel Tafel 14
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