Titel: | Arbeiter-Controlapparate. |
Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 481 |
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Arbeiter-Controlapparate.
Mit Abbildungen auf Tafel
25 und 26.
Arbeiter-Controlapparate.
Bei dem Apparat von Alexander Dey in
Pollokshields, Schottland (D. R. P.
Nr. 47324 vom 30. November 1888) werden der Beginn und die Beendigung von
Arbeitszeiten auf ein endloses Band aufgedruckt.
In Fig. 1 Taf.
25 bezeichnen die oben am Apparat im Bogen angebrachten, fetten Zahlen die einzelnen
Arbeiter, deren Arbeitszeit festgestellt werden soll.
Die Welle 11 des im Gehäuse 9 untergebrachten Uhrwerks bewegt das Minutentypenrad 12 (Fig. 2 Taf. 25); auf
derselben Welle ist ferner ein Rad 16 angeordnet, in
dessen Zähne ein Keilstück 17 zu dem Zwecke eintritt,
das Typenrad 12 während des Abdruckes festzustellen.
Das zum Abdruck der Stundenangabe dienende Typenrad wird von dem Minutentypenrad
durch Vermittlung einer Federvorfall- 24 und
Hemmvorrichtung 20 schrittweise bewegt.
Für die, die einzelnen Arbeiter bezeichnenden Zahlen sind Typenräder 26 27 vorgesehen, welche lose auf der Rohrspindel 15 zwischen dem Minutentypenrad 12 und dem gezahnten Feststellrad 16 sitzen.
An diesen Typenrädern sind die Arme 29 und 30 befestigt, welche mittels der Handhaben 31 32 in den bogenförmigen Schlitzen 33 34 auf jede der Zahlen eingestellt werden können,
welche über den Schlitzen aufgezeichnet sind.
Zugleich mit der Einstellung der Arme auf die maſsgebenden Zahlen werden die Typen
der Räder 26 27 in die zum Abdruck erforderliche Lage
gebracht.
Nachdem die Handhaben 31 32 eingestellt worden sind,
wird die Handhabe 35 niedergezogen. Durch diese
Bewegung veranlassen die Stangen 46, 47 und 48 den Abdruck der eingestellten Typen der Räder 12, 13, 26 und 27 auf das
Papierband 14 (Fig. 3 Taf. 25).
Wird die Handhabe 35 losgelassen, so senkt sich die
Stange 48 unter Einwirkung der Spiralfeder 51 und die Gabel 52
bewirkt mittels des Hebels 44 und der Sperrklinke 43 die Weiterbewegung des Papierstreifens 14.
Der Apparat von P. Ruland in Aachen (D. R. P. Nr.
48110 vom 31. Januar 1889) beruht darauf, daſs die in den Einwurfkanal
von den rechtzeitig kommenden Arbeitern eingelegten Marken in eine andere Abtheilung
eines verschlossenen Kastens fallen, als diejenigen der zu spät kommenden
Arbeiter.
Gemäſs der Stellung k, der Klappe K (Fig. 4 der Taf. 25) fallen
die von den Arbeitern in den Einwurfkanal eingelegten Marken bis zum Beginn der
Arbeitszeit in die Abtheilung A des Kastens. Sobald
aber der Zeiger eines Uhrwerks zur Zeit des Arbeitsanfanges Stromschluſs herstellt,
fallen die Marken der zu spät kommenden Arbeiter in die Abtheilung B
des Kastens, indem sich die Kappe k Dach Auslösung der
Sperrung i durch den Anker eines Elektromagneten unter
der Wirkung des Gewichtes G umstellt.
Richard Bürk in Schwenningen ordnet an einer
Nummerntafel a drehbar bewegliche Marken an, welche
mittels eines Hebelsystems auf eine Schreibvorrichtung derart einwirken, daſs die
Zeitdauer der Anwesenheit eines Arbeiters in der Fabrik selbsthätig vermerkt wird
(D. R. P. Nr. 49927 vom 25. Juni 1889).
Die Zahlen, welche die einzelnen Arbeiter bezeichnen, sind auf der Nummerntafel (Fig. 5 Taf. 25)
in anderer Farbe ausgeführt als diejenigen auf den Marken b. Letztere bedecken, aufrecht stehend, die Zahlen der Tafel und zeigen
gleichlautende Zahlen. Die Zahl in der einen Farbe zeigt die Anwesenheit, die in der
anderen die Abwesenheit des betreffenden Arbeiters an.
Die Ein- und Abstellung der Schreibhebel f (Fig. 6 Tafel
25) gegen den durch ein Uhrwerk bewegten Diagrammcylinder seitens der Arbeiter
geschieht dadurch, daſs letztere beim Eintritt die ihnen zugeschriebene Marke b durch einen flüchtigen Druck gegen den zugehörigen
Druckhebel d umkippen, und beim Austritt die Marke b wieder aufrichten. Das Diagramm ist mit einer der
Markenanzahl entsprechenden Zahl von senkrechten Parallellinien bedruckt, zwischen
welchen die Schreibhebel die den Arbeitszeiten entsprechenden Linien auftragen.
Wagerechte Parallelen theilen das Diagramm in Tage, Stunden und Stundentheile und
bieten den Maſsstab für Zeit und Dauer dieser Eintragungen.
Ist in einem vom Aufstellungsplatz des Apparates entfernt liegenden Raum z.B. im
Directionszimmer ein fortwährender Ueberblick über die Anwesenheit des Personals
erwünscht, so kann dieser dadurch erreicht werden, daſs die Marken b mit einer auf elektrischem oder mechanischem Wege zu
beeinflussenden, entfernt liegenden Nummerntafel in Verbindung gebracht werden.
Zur Feststellung der Arbeitszeit von Arbeitern benützen John
Leber und John Henry Leber in London eine Vorrichtung (D. R. P. Nr. 50573 vom 2. Juli 1889), an welcher eine Anzahl Schlitze
a (Fig. 8 Taf. 25) zum
Einwurf der Marken angeordnet sind. Diese Schlitze werden der Reihe nach durch den
Schieber G (Fig. 9 und 10) dadurch geschlossen,
daſs derselbe mit seinem Vorsprung i den Stufen des
durch ein Uhrwerk und die Stange g bewegten Schiebers
F entlang gleitet. Sobald letzteres den höchsten
Punkt seiner Steigung erreicht hat und anfängt wieder nach abwärts zu gehen, wird
der Vorsprung i auſserhalb des Bereiches der Stufen
gebracht.
Bei dem durch die Fig. 7 bis 11 Taf. 25
veranschaulichten Apparat sind die Stufen am Schieber F
derart angeordnet, daſs sich die Oeffnungen a des
Kastens A um 7 Uhr, 7 Uhr 30 Minuten, 9 Uhr und 2 Uhr
schlieſsen.
Die Anzeiger P (Fig. 11), welche die Zeit
angeben, zu welcher die Einwürfe geschlossen worden sind, werden durch die am
Schieber G angebrachten Stifte p auf- und niederbewegt.
Julius
Benk in Dresden hat einen Apparat construirt (D. R. P.
Nr. 50994 vom 18. Juni 1889), bei welchem die Marken in eine nach der
Zeit des Einwurfs sich entsprechend einstellende Abtheilung eines Behälters
fallen.
Innerhalb der feststehenden, mit dem Einwurfschlitz versehenen Trommel c (Fig. 12 Taf. 26) dreht
sich die mit der Welle B fest verbundene Trommel b, welche in verschiedene Fächer a getheilt ist. Durch das am Seil h niederhängende Gewicht p
wird die innere Trommel b in Umdrehung gesetzt.
Damit nun das Vorrücken der einzelnen Abtheilungen der Trommel b nur in bestimmten Zeiträumen erfolgt, wird der um x drehbare Sperrhebel i k
ausgelöst, sobald seine Rolle l in eine der
Vertiefungen der kreisförmigen Nuth n einfällt. Die
Drehung des mit der Nuth n versehenen Zifferblattes m erfolgt durch ein besonderes Uhrwerk.