Titel: | Erregung von Elektricität durch Licht. |
Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 450 |
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Erregung von Elektricität durch
Licht.
Erregung von Elektricität durch Licht.
Die photoelektrische Zelle, deren sich Professor Minchin
bedient, um durch das auf gewisse empfindliche Substanzen fallende Licht
Elektricität zu erzeugen, besteht nach Engineer vom 27.
Juni 1890 aus einem, zwei Metallplatten umschlieſsenden, mit Alkohol gefüllten
Glascylinder. Ein an jede dieser Platten gelötheter Platindraht tritt durch das
Cylinderende, in welches er eingeschmolzen ist, und bildet eine Elektrode der Zelle.
Beide Drahtenden werden mit den Polen eines Quadranten-Elektrometers verbunden. Die
eine Metallplatte ist mit einem gegen das Licht empfindlichen Stoff bekleidet, die
andere ganz rein und gegen das Licht unempfindlich. Läſst man nun auf die
empfindliche Platte Tageslicht fallen, so wird das Elektrometer abgelenkt, um nach
wenigen Secunden wieder zur Ruhe zu kommen. Es zeigt sich also je nach der Stärke
des diffusen Tageslichtes eine Elektricitätserregung, welche um die Mittagszeit die
überraschende Höhe zwischen ½ und ¾ Volt erreichen soll. Stöſst man vor dem Aufhören
der durch das Licht
bewirkten Ablenkung oder nachher die Zelle ganz leicht, kaum hörbar an, so geht in
der Zelle eine merkwürdige Veränderung vor: sie ist gegen das Licht nicht mehr
empfindlich.
Minchin hat ferner die Entdeckung gemacht, daſs, als er
eine Voſs-Maschine, welche in keinerlei Verbindung mit
der Zelle oder dem Elektrometer stand, in Bewegung setzte, der unempfindliche
Zustand der Zelle sich in dem Augenblicke, wo ein Funke zwischen den Polen der
Maschine übersprang, in den empfindlichen Zustand verwandelte. Er hat endlich die
beste Methode, die inductive Wirkung des Funkens zu zeigen, darin bestehend
gefunden, daſs man beide Elektroden der Zelle durch einen beliebig langen isolirten
Draht verbindet und diesen Draht an den Polen der Voſs-Maschine vorüberführt. Beträgt seine Entfernung von den letzteren 2 bis 3
Fuſs, so reicht ein ungefähr ⅛ Zoll langer Funke hin, den unempfindlichen Zustand
der Zelle in den empfindlichen zu verwandeln.