Titel: | Der Dampfmantel, seine Wirkungsweise und ökonomischen Vortheile. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 535 |
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Der Dampfmantel, seine Wirkungsweise und
ökonomischen Vortheile.
Mit Abbildungen auf Tafel
28.
Der Dampfmantel, seine Wirkungsweise und ökonomischen
Vortheile.
Der als Dampfmaschinen-Theoretiker bekannte Prof. Dwelshauvers-Dery in Lüttich berichtet im Engineering, 1889 S. 691, über den Dampfmantel das Folgende:
Der zweite Band von Hirns Mechanischer Wärmetheorie
(Paris 1876) bringt auf den ersten Seiten Mittheilungen über die auf
Versuchs-Ergebnisse gestützten Wirkungen des Dampfmantels und zwar werden daselbst
die Resultate zweier unter ganz gleichen Verhältnissen durchgeführten Versuche mit
geheiztem und ungeheiztem Dampfmantel verglichen. Es ist gewiſs von praktischem
Interesse, die Ausführungen und Schlüsse hier in einem kurzen Auszuge
wiederzugeben.
In der folgenden Tabelle sind zunächst die Resultate von Versuchen in Bruchtheilen
der totalen Wärme angegeben, welche durch den Dampf in den Cylinder gelangen.
Bruchtheile der totalen Wärme, welcheals
Dampf in den Cylinder gelangt
ohneDampfmantel
mitDampfmantel
Wärme, welche durch theilweise Con- densation während
der Admission an die Wände abgegeben wird,
R
a
0,459
0,380
Wärme, welche von den Wänden wäh- rend der Expansion
zurückgegeben wird
Rd
0,173
0,317
Wärme, welche während der Ausströ- mung von den
Wänden an den Dampf abgegeben und in den
Condensator übergeführt wird
R
e
0,273
0,050
Wärme, welche durch Ausstrahlungnach auſsen verloren
geht
E
0,013
0,013
Wärme, welche dem Dampf vom Mantel mitgetheilt
wird
–
0,022
Wärme, entsprechend der äuſseren, während der
Expansion verrichteten Arbeit
T
d
0,088
0,113.
Die während der Admission von dem Dampf an die Cylinderwände abgegebene Wärme wird
wiedergefunden:
1) als nutzbar gemachte Wärme, welche während der Expansion die äuſsere Arbeit
vergröſsert,
2) als Verlust, da während der Ausströmung der Dampf nutzlos erwärmt und das im
Cylinder zurückgebliebene Wasser verdampft und in den Condensator überführt
wird,
3) als Verlust an die den Cylinder umgebende Atmosphäre, welche erwärmt wird.
Man erhält demnach
0,459 = 0,173 + 0,273 + 0,013
0,380 = 0,317 + 0,050 + 0,013
und sieht ferner, daſs durch den Mantel die
Anfangscondensation erheblich vermindert wird, welche der von den Cylinderwänden
während der Admission aufgenommenen Wärmemenge gleich ist und bei geheiztem Mantel
0,38, bei ungeheiztem dagegen 0,459 der totalen Wärmemenge beträgt; die
Mantelheizung vergröſsert die äuſsere Arbeit während der Expansion, deren
äquivalente Wärme mit Dampfmantel 0,113, ohne diesen aber nur 0,088 beträgt, und
zwar um 28,4 Proc. In Bruchtheilen der ganzen aufgewendeten Wärme ausgedrückt, wird
die Arbeitsvergröſserung 0,025 sein.
Bisher hat man die Wirkung des Dampfmantels nur als die Ueberführung von 0,022 Wärme
an den im Cylinder arbeitenden Dampf angesehen, und selbst diese geringfügige
Wärmezufuhr hat ein groſses Resultat gehabt. Der Einfluſs des Dampfmantels geht aber
noch weiter: man findet, daſs er thatsächlich die Gewinn- und Verlustverhältnisse
der während der Admission im Metall der Wand aufgespeicherten Wärme umkehrt. Um dies
nachzuweisen, soll die während der Expansion nutzbar gemachte Wärme und die durch die Ausströmung in
den Condensator entführte Wärme mit der durch die Anfangscondensation erzeugten
Wärme verglichen werden, die letztere als Einheit betrachtet:
\frac{0,173}{0,459}=0,378
\frac{0,317}{0,380}=0,834
\frac{0,273}{0,459}=0,596
\frac{0,050}{0,380}=0,132
ohneDampfmantel
mitDampfmantel
Nutzbar angewendete Wärme während der
Expansion
0,378
0,834
Durch die Verdampfung während der Ausströmung
verlorene Wärme
0,596
0,132.
Ohne Dampfmantel wird also nur 0,378 von jener Wärme, welche während der Admission in
den Cylinderwänden aufgespeichert wird, während der Expansion zur Vergröſserung der
äuſseren Arbeit nutzbar gemacht; bei der Maschine mit Dampfmantel beträgt dieser
Gewinn 0,834. Die in den Condensator übergeführte, während der Ausströmung
zugeführte Wärme ist 0,596 der Anfangscondensation, wenn der Mantel nicht geheizt
wird; bei geheiztem Mantel ist dieser Verlust auf 0,132 vermindert.
Dies sind Thatsachen, welche in einigen Worten näher erläutert werden sollen.
Der Dampfmantel hat 0,022 der Wärme durch die Cylinderwand übergeführt und diese
Wärmemenge ist während der Expansion vollkommen aufgebraucht und nutzbar gemacht
worden. Damit ist die Wirkung indeſs noch nicht vollendet. Die vom Dampfe während
der Admission an die Cylinderwand abgegebene Wärmemenge (Anfangscondensation) wurde
um 0,459 – 0,380 = 0,079 vermindert, und folglich hat die schädliche Abkühlung der
Wände während der Ausströmung um 0,273 – 0,050 = 0,223 abgenommen, während die
vortheilhafte Abkühlung der Wände während der Expansion um 0,317 – 0,173 = 0,144
zugenommen hat. Die physikalische Erklärung dieser Erscheinung wird von Hirn gegeben, welcher auch andere Schlüsse daraus
ableitet; diese scheinen einer aufmerksamen Beachtung nicht weniger würdig, und es
soll versucht werden, sie so klar als möglich zusammenzufassen.
Die innere Wand eines Dampfcylinders geht durch verschiedene auf einander folgende
Phasen von hoher und niedriger Temperatur, weil sie mit einem Gemenge von Dampf und
Wasser von wechselnder Spannung in Berührung steht, deren Temperatur ebenfalls
veränderlich ist. Es besteht daher zwischen den Cylinderwänden und dem einströmenden
Dampf ein fortwährender Austausch von Wärme, abwechselnd jetzt in der einen, und
gleich darauf in der entgegengesetzten Richtung. Das im Cylinder eingeschlossene
Gemenge hat nicht überall dasselbe Mischungsverhältniſs; dieses ist in der Cylinderachse ein anderes als am
Umfange. Selbstverständlich findet der Austausch der Wärme nur in denjenigen
Schichten statt, welche die Wände berühren, denn die Wärme dringt nicht leicht in
einen gasförmigen Körper ein. Der Prozeſs der Ueberführung einer Flüssigkeit in den
gasförmigen Zustand, oder der umgekehrte, welcher durch Wärmeaustausch
hervorgebracht wird, findet gewiſs nicht statt, weil nicht die ganze Masse Wärme
aufgenommen oder verloren hat, sondern nur die mit den Wänden in Berührung stehenden
Theilchen. Aendert sich zufällig auch die Temperatur der ganzen Masse, so geschieht
dies in Folge einer Druckänderung, hervorgerufen durch theilweise Condensation oder
Verdampfung.
Kurz ausgedrückt, ist es nicht eine Verbreitung der Wärme von einem Dampftheilchen
zum andern durch die ganze Masse des in Rede stehenden Dampfes, sondern ein lokaler
Wärmeaustausch in einem begrenzten Theil derselben, verursacht durch direkte
Berührung des Dampfes mit den Wänden, welche den gesättigten Dampf condensiren oder
das Wasser verdampfen. Der Wärmedurchgang in die ganze Dampfmasse ist immer ein
langsamer Vorgang, die letzterwähnten Prozesse verlaufen aber wegen des labilen
Gleichgewichtes dieser Körper immer auſserordentlich schnell.
Während der Dampfeinströmung gibt der Dampf durch Condensation Wärme an die Wände ab.
welche Ra
Wärmeeinheiten beträgt. Diese Wärmemenge wird später wieder an den Dampf
zurückgegeben, und zwar Rd während der Expansion und Re während der
Ausströmung, welcher Antheil dem Condensator zugeführt wird und verloren geht. Wenn
der Verlust durch Ausstrahlung vernachlässigt wird, so hat man
Ra = Rd + Re.
Jede Methode, welche Ra vermindert oder Rd auf Kosten von Re vergröſsert, wird sich als
ökonomisch erweisen. Sowohl der Dampfmantel, als die Verwendung überhitzten Dampfes
bringt demnach einen Vortheil hervor. Der Mantel hat die Aufgabe, die Cylinderwände
auf einer höheren Temperatur zu erhalten und dadurch Ra zu vermindern; er vergröſsert
aber auch Rd
durch die Verdampfung des gröſseren Theiles des an den Wänden niedergeschlagenen
Wassers während der Expansion. Dieses Resultat ist vortheilhaft, weil sich dadurch
der Rückstand von Wasser, welcher während der Ausströmung verdampft, verringert. Der
Heizdampf ist jedoch nicht entfernt im Stande, die zur Verdampfung erforderliche
Wärme zu liefern: er wirkt nur als Aushilfe zu der Wärme, welche bei der
Condensation des Admissionsdampfes entsteht.
Die während der Ausströmung vom Mantel in den Cylinder übergeführte Wärmemenge hat
eigentlich keinen Einfluſs, ausgenommen vielleicht den, die Zeit für die Verdampfung
des an den Wänden haftenden Wassers zu vermindern. In diesem Augenblick befindet sich
ein gewisses Gewicht Wasser im Cylinder, welches zur Verdampfung eine gewisse
Wärmemenge braucht; diese ist unveränderlich, ob ein Mantel vorhanden ist oder
nicht. Ist diese Wassermenge einmal verdampft, so findet nur noch eine unbedeutende
Wärmezufuhr statt, denn das Eindringen der Wärme in den gasförmigen Körper geht sehr
langsam vor sich.
Wenn der Mantel den Effect hätte, das ganze während der Admission condensirte Wasser
zur Zeit zu verdampfen, wo dies den gröſsten Nutzen hatte, nämlich während der
Expansion, so wäre der schädliche Einfluſs der Wände auf das Minimum reducirt,
nämlich auf die äuſsere Strahlung. Dieses Resultat würde nur einen sehr kleinen
Wärmeaufwand im Mantel verursachen.
Bisher wurde nur von Eincylindermaschinen gesprochen. Die Versuche haben nun ferner
gezeigt, daſs zwischen den Erscheinungen bei einer ungeheizten Maschine, je nachdem
sie einen oder mehrere Cylinder hat, ein bedeutender Unterschied besteht. Bei einer
Verbundmaschine ist der expandirte Dampf von dem aus dem Kessel kommenden bei jedem
Kolbenhub fast vollständig getrennt; es muſs deshalb auch die Wirkung der Wände eine
andere sein. Bei der eincylindrigen ungemantelten Maschine gibt die Metallwand
während der Expansion Wärme an den Dampf ab, obgleich die abgegebene Wärmemenge viel
geringer ist als bei Mantelheizung, bei der Verbundmaschine dagegen absorbirt die
Wand selbst während der Expansion Wärme und gibt sie erst während der Ausströmung
wieder ab.
Bei der Eincylindermaschine gibt ferner der Mantel nur wenig Wärme ab, wobei der
erzielte Nutzen ziemlich bedeutend ist, denn der gröſsere Theil der in der Wand
aufgespeicherten Wärme rührt von der Kondensation bei der Admission her und wird
während der Expansion nutzbar gemacht: andererseits ist bei der Verbundmaschine der
vom Mantel abgegebenen Wärme die Erhöhung der Expansionslinien zuzuschreiben.
Hirn sagt: „Nachdem so auffallende Differenzen durch
anscheinend so unbedeutende Constructionsdetails hervorgerufen werden, sind wir
geneigt, zu glauben, daſs eine gegebene Maschinengröſse mit einem Zylinder und
ohne Mantel, bei geringen Unterschieden in ihrem Bau, jedenfalls die während der
Admission an die Wände abgegebene Wärme besser auszunutzen im Stande ist, als
eine andere Maschine, und es ist sehr wahrscheinlich, daſs beispielsweise das
Verhältniſs zwischen der Expansionsarbeit und der Abkühlung während der
Ausströmung theils von den Abmessungen, dem Cylinderdurchmesser und dem Hub oder
von dem Verhältniſs zwischen dem Totalinhalt des Cylinders und dem
Admissionsvolumen abhängt.
Schlieſslich sei noch mit einigen Worten der Ueberhitzung des Dampfes Erwähnung gethan, welche
bekanntlich von Hirn u.a. an einer Versuchsmaschine in
Logelbach mit bedeutendem ökonomischem Erfolg seit ungefähr 35 Jahren angewendet
wird. Die Ueberhitzung ist vielleicht das wirksamste Mittel gegen die Einflüsse der
kühlen Wände auf den heiſseren Dampf; sie gibt auf einfachste Weise ein Mittel an
die Hand, die Expansionsarbeit zu vergröſsern, sowie die Abkühlung während der
Admission und Ausströmung zu vermindern, da der Dampf selbst die für diese Vorgänge
nöthige Wärme enthält. Selbstverständlich kann weder der Vortheil bei der Anwendung
überhitzten Dampfes, noch derjenige bei der Mantelheizung durch genaue Ziffern
numerisch festgestellt werden.
Wer die vorstehenden Ausführungen aufmerksam verfolgt hat, wird wissen, daſs diese
Ziffern von den Bedingungen abhängen, unter denen die Maschine früher mit
gesättigtem Dampf gearbeitet hat.
Die Maschine ist nach dem Bulletin de la Société industrielle
de Mulhouse, 1890 S. 255, aus einer ursprünglich mit zwei Cylindern
arbeitenden Woolf'schen Maschine von 70
nomineller Leistung entstanden. Hirn baute die Maschine
um, ordnete an Stelle der zwei Cylinder einen einzigen, ohne Dampfmantel und mit
überhitztem Dampf arbeitenden doppeltwirkenden Cylinder an, der, mit einem einfachen
Mantel bekleidet, nun 118 entwickelte, und durch vier Schieber gesteuert
wurde, welche ihre Bewegungen durch so eigenartige Verbindungen erhielten, daſs es
seitens der an massive Formen gewöhnten Dampfmaschinen-Constructeure der damaligen
Zeit an kritischen Bemerkungen nicht fehlte. Es wurden von der alten Maschine nur
das Schwungrad, der Condensator, sowie die Kaltwasser- und Kesselspeisepumpe
beibehalten, und auch der Balancier durch einen aus zwei parallelen
schmiedeeisernen, mit Querverbindungen versehenen Wangen bestehenden Balancier
ersetzt.
Die Verhältnisse der Maschine sind die folgenden:
Cylinderdurchmesser
600mm,
Kolbenhub
1710mm,
Hub der Einströmschieber
48mm,
Voreilen
4mm,
„ „ Ausströmschieber
100mm,
„
25mm.
In Fig. 1 und
2 Taf. 28
bezeichnet A das Dampfeinströmrohr, B das den Abdampf in den Condensator C führende Rohr; letzterer liegt in dem Kasten H, welchem durch die Pumpe K kaltes Wasser im Rohre J zugeführt wird.
L ist die Kesselspeisepumpe, M ein Ausguſsrohr für Condensationswasser, aa zur Dampfvertheilung dienende gleiche conische
Räder, bb ebenfalls gleiche conische, zur Fortpflanzung
der erhaltenen Bewegung in schiefer Richtung nach Steuerungsdaumen dienende Räder,
c conische, zum Betreiben der senkrechten
Daumenwelle erforderliche Räder mit 64 bezieh. 32 Zähnen, so daſs die letztere Welle
die doppelte Geschwindigkeit der Maschine annimmt, demnach 2 × 32,5 = 65 Umdrehungen
ausführt.
In Fig. 3 und
4 ist A eine mit zwei Zapfen dd
versehene drehbare Büchse, BCCE sind gleiche conische
Räder mit je 48 Zähnen und zwar ist das Rad B fest auf
einer senkrechten Welle aufgekeilt und greift in die auf den Zapfen dd beweglichen Räder CC,
während das ebenfalls auf der senkrechten Welle frei bewegliche Rad E mit einem unteren, dem sogen. Schluſsdaumen,
zusammengegossen ist; ein anderer Daumen, im Gegensatz zu dem vorigen
Oeffnungsdaumen i genannt, ist auf der senkrechten
Welle befestigt. Es bethätigt demnach das Rad B unter
Vermittelung der Räder CC den Schluſsdaumen. Die Achse
der Zapfen ist verlängert und geht leicht in einer Büchse e, welche mit einer anderen Büchse f unter
einem rechten Winkel verbunden ist; in der letzteren führt sich leicht ein
cylindrischer Ansatz der auf einer mit Gewinde versehenen Welle sitzenden Mutter g und auf derselben Welle ist noch ein mit Rinne
versehenes Rad befestigt, welches durch eine Hanfschnur mit dem Regulator in
Verbindung steht. Die in den Lagern m (Fig. 4) geführten Stangen
k sind durch Traversen n zu einem starren Rahmen verbunden, und in der Mitte derselben sind zwei
aus gehärtetem Stahl gefertigte Stücke O1O2 befestigt, von denen das eine mit dem
Schluſsdaumen, das andere mit dem Oeffnungsdaumen in Verbindung steht. Die Stange
p trägt an ihrem gabelförmigen Ende einen Zapfen,
welcher sich abwechselnd in Einschnitte der beiden Winkelhebel ss legt, und wird von dem dreieckigen Excenter F unter Zwischenschaltung von Stangen t auf und nieder bewegt, so daſs der Zapfen zwei
Bewegungen, eine wagerechte durch die Daumen und eine andere durch das Excenter F erhält. Es folgt daraus, daſs bei einer Umdrehung des
Schwungrades die Daumen nach einander die zwei oberen und unteren Schieber öffnen
und schlieſsen. Wir haben gesehen, daſs der Regulator die Mutter g bethätigt und damit die Achse der Räder CC nach rechts oder links bringt; der durch die beiden
Daumen gebildete Winkel ändert sich demnach und in demselben Maſse auch die Dauer
der Dampfeinströmung. Die Ausströmschieber werden durch das Excenter G mitgenommen, dessen Umriſs dem gleichseitigen
dreieckigen Excenter mit krummlinigen Seiten entspricht. Der Rotationsmittelpunkt
liegt hier, anstatt durch eine der Spitzen des Dreiecks zu gehen, im Inneren der
Figur und fällt mit der Achse der Excenterwelle zusammen. Diese Abänderung
verursacht nur Differenzen in den verschiedenen Abschnitten der Umlaufzeit, während
Hin- und Rückgang symmetrisch bleiben.
Ein wesentlicher Vorzug der Maschine ist der geringe Verbrauch an Brennmaterial. Bei
den im J. 1864 angestellten Versuchen ergab sich nach Hirn ein so geringer Dampfverbrauch für die Stunde und Pferdekraft, daſs
gegenüber den zur damaligen Zeit üblichen Maschinen bei einer, angenommen nur
7fachen Verdampfung bei der Maschine von Hirn die
erzielte Ersparnis bereits 26 Proc. betrug.
Ueber die Construction des zu den Versuchen dienenden Dampferzeugungsapparates, aus
Dampfkessel, Ueberhitzer und Vorwärmer bestehend, ist bereits 1867 186 338 ausführlich berichtet worden.
Fr.