Titel: Neue Feuer(Heiss)luftmaschinen.
Fundstelle: Band 279, Jahrgang 1891, S. 2
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Neue Feuer(Heiss)luftmaschinen. Patentklasse 46. Mit Abbildungen. Neue Feuer(Heiss)luftmaschinen. Die Feuerluftmaschinen finden in jüngerer Zeit wieder erhöhte Beachtung und eigenartige constructive Ausbildung, besonders in der von Bénier angegebenen Richtung.1888 267 * 193. 1889 272 * 289. Die Erfolge dieser letzteren Maschine scheinen überhaupt die Ursache zur Vervollkommnung der Feuerluftmaschinen gewesen zu sein. In anderer Richtung ist die Beheizung der Luftmaschinen, und zwar sowohl der geschlossenen wie der offenen Maschinen, mit Explosionen von Gas- bezieh. Erdölgemischen oder nur durch Flammen von neuem angeregt worden. Die Feuerluftmaschine von G. Sturm in Köln-Ehrenfeld (D. R. P. Nr. 48727 vom 30. December 1888) besitzt zwei im spitzen Winkel zu einander stehende Cylinder, als Arbeitscylinder A und als Luftpumpencylinder B (Fig. 1). Textabbildung Bd. 279, S. 2 Feuerluftmaschine von G. Sturm. Der Luftpumpenkolben saugt kalte Luft und schiebt etwa die Hälfte dieser Luft durch den Kanal E, welcher durch den Luftpumpenkolben abschliessbar ist, wieder ins Freie, um dem Arbeitskolben Zeit zu lassen, die früher ausgenutzte Arbeitsluft auszustossen und seinen unteren todten Punkt annähernd zu erreichen, bevor die Compression nach Abschluss des Kanales E beginnt. Die Abbildung 2 zeigt den Luftpumpen- und Arbeitskolben in einer Stellung, in welcher ersterer die Compression nahezu vollendet hat und der Arbeitskolben seinen Arbeitshub beginnt. Die Zuführung von Heizmaterial in den Arbeitscylinder erfolgt auf folgende Weise: Nach Bedarf wird der Kohlenbagger G in Thätigkeit gesetzt. Dieser wirft ein Kohlenstück auf den Kohlenfangschieber K (Fig. 2), welcher seine Bewegung von dem am Arbeitskolben befestigten Daumen L erhält und dazu dient, die Kohle regelmässig in den auf dem Arbeitskolben angebrachten Fangtrichter H fallen zu lassen, wenn der Arbeitskolben seinen oberen todten Punkt erreicht, um eine Zertrümmerung der Kohle zu vermeiden. Geht der Arbeitskolben abwärts, dann folgt das Kohlenstück, und ist der Arbeitskolben weit genug abwärts gegangen, dann fällt die Kohle aus dem Fangtrichter H in die in der Arbeitscylinderwand vorhandene Hohlkehle F. Beim Rücklauf des Arbeitskolbens (nach aufwärts) bleibt die Kohle in der Hohlkehle F zurück und fällt, wenn der Arbeitskolben genügend aufwärts gegangen, aus der Hohlkehle F durch die Einkerbung i ins Feuer. Die beiden Cylinder A und B sind mit ihrer Mittellinie aus der Mitte der Arbeitswelle herausgerückt, so dass die Schubstangen C und D während der Arbeits- bezieh. Compressionsperiode eine möglichst parallele Stellung mit den Cylinderachsen einnehmen. Eine Feuerluftmaschine mit Heizung der Arbeitsluft durch Erdöldampfverbrennung zeigt Fig. 3 nach der Ausführung von J. Hargreaves in Farnworth, England (D. R. P. Nr. 50570 vom 14. Juni 1889). Textabbildung Bd. 279, S. 3 Fig. 3.Feuerluftmaschine von Hargreaves. Die Luftpumpe ist durch Kanal 13 mit dem Regenerator 2 verbunden. Bewegt sich der Arbeitskolben 6 nach auswärts, so drückt der Luftpumpenkolben die Luft an dem Ventil 14 vorbei durch den Regenerator nach der Brennkammer 3. Durch ein Gelenk 15, welches von dem Schwingarm 16 herabhängt, ist die Pleuelstange 7 mit dem Kolben 6 verbunden, so dass seitlicher Druck auf den Kolben ganz wesentlich vermindert wird. Regenerator 2 ist zum Theil mit aus Steingutspiralen gebildeten Blöcken angefüllt, von denen die nach der Brennkammer zu liegenden mit einander durch Brennen fest verbunden sind, während der nach der Luftpumpe zu gelegene Theil des Regenerators mit losen Spiralen ausgefüllt ist, welche zum Zwecke der Entfernung theer- oder kohlenstoffhaltiger Ablagerungen einzeln herausgenommen werden können. 18 ist ein ringförmiger, zwischen Arbeitscylinder 5 und dessen Ausfütterung eingelegter Schaber zum Reinhalten der Kolbenaussenfläche. Die Ausfütterung ist aus metallenen Ringen mit Vertiefungen oder Vorsprüngen 20 und aus feuerfesten Blöcken 21 zusammengesetzt, welche zwischen die Ringe passen und von den Vorsprüngen oder Vertiefungen gehalten werden. 22 ist eine Düse zur Zuführung flüssigen Brennmaterials in die Brennkammer 3. Die Düsenmündung wird durch ein von einer Feder in seiner Stellung gehaltenes Ventil geschlossen und zu geeignetem Zeitpunkte durch den gegen einen Kolben auf der Ventilspindel sich äussernden Flüssigkeitsdruck gehoben. Der Plunger der Brennstoffpumpe wird durch eine Feder nach vorwärts gedrückt und durch einen Winkelhebel mittels Hubscheibe zurückgezogen. Den Arbeitscylinder und die Brennkammer umgibt ein Wassermantel 29, von dessen höchstgelegenem Theile ein Rohr 30 nach dem Ventilgehäuse 31 abgeht. 32 ist das Dampfzutrittsventil für die Brennkammer, welches Ventil zu geeignetem Zeitpunkte durch entsprechende Verbindung mit dem Dreieck 10, der Hubscheibe oder einem anderen bewegten Motortheile bewegt wird. Ein Regulator erhält von der Kurbelwelle aus Drehbewegung und steht mit einer Nase in Verbindung, die ein Bewegen des Plungers der Brennstoffpumpe verhindern kann. Bei dem Motor der Société Anonyme des Moteurs thermiques Gardie in Nantes (D. R. P. Nr. 49909 vom 15. Februar 1889) wird als Arbeitsluft in Folge Vermischung von Luft mit Dampf und Hindurchleitens des Gemisches durch glühende Kohlen eine Art Wassergas benutzt. Fig. 4 zeigt die vorgeschlagene Maschine. Der Gaserzeuger C ist aus einem geschlossenen Behälter aus feuerfestem Stein gebildet, ist an seinem Boden durch einen Rost a geschlossen und besitzt unterhalb desselben einen Aschenkasten b. Mittels der Thür c wird der Gaserzeuger mit Brennstoffen angefüllt. Die Brennstoffe werden durch eine Feuerstange von einem Loch d am oberen Ende des Gaserzeugers C durchgeführt, um die Asche zu entfernen. Schaulöcher g, welche durch Glimmerblättchen geschlossen sind, gestatten eine Beobachtung der Gaserzeugung. Das in C erzeugte Gas geht durch den Rost a und brennt bei gehobener Klappe e über dem Rost f des Kessels A. Der letztere besteht aus Röhren, welche zwischen Platten eingezogen sind; er ist mit einem Wasserstandszeiger o versehen und besitzt ein Speiserohr n, das von einer Speisepumpe E sich abzweigt. Der in diesem Kessel erzeugte Dampf geht durch das Rohr h nach i zu einem Injector, welcher einen Luftstrom erzeugt und diesen mit dem Dampf in den Ueberhitzer B fördert. Textabbildung Bd. 279, S. 3 Fig. 4.Feuerluftmaschine der Société anonyme des Moteurs thermique Gardie. Der Ueberhitzer B wird durch Rohre gebildet, welche zwischen den zwei Platten eingezogen sind. Am Anfang des cylindrischen Theiles dieses Ueberhitzers ist ein gebogenes Blech m angeordnet, welches ein Ausdehnen und Zusammenziehen des Ueberhitzer gestattet, Luft und Dampf kreisen um die Rohre des Ueberhitzers in den Zwischenraum zwischen den Platten, während durch den Innenraum des Rohres das heisse Gas passirt, welches den Rohren des Kessels A entströmt. Das in dem Ueberhitzer B eingeschlossene Gemisch von Luft und Dampf, welches auf ungefähr 300° erhitzt ist, geht von dem unteren Ende des letzteren durch das Rohr J nach K in den oberen Theil des Gaserzeugers, zieht durch die aufgehäufte, im Brand befindliche Kohlenschicht, die Luft unterhält hierbei die Verbrennung und der Dampf zersetzt sich in seine Bestandtheile, welche sich mit dem aus den Kohlen entwickelten Gas vermengen. Wenn der Strom von überhitzter Luft und überhitztem Dampf in dem Graserzeuger nach abwärts geht, kann man bei geöffneter Füllthür den Gaserzeuger auffüllen, ohne dass Gas entweicht. Ausserdem erhält man Gas, das frei von Theer und Rauch ist. Sicherheitsventile l und l1 sind oberhalb des Gaserzeugers und des Ueberhitzers angeordnet, um jeden Ueberdruck in diesen Apparaten zu vermeiden. Sie münden in einen Rohrstutzen D, der nach dem Schornstein abführt. Das aus den Röhren des Ueberhitzers strömende Gas gelangt durch eine obere Rohrleitung in einen Satz von zwei Waschapparaten F. Der erstere dieser beiden Waschapparate, welchen das Gas von oben nach unten durchströmt, enthält ein System Platten, welche auf einer centralen Stange angeordnet sind; letztere endet aber in einen Ring, mittels dessen man alle Platten auf einmal in die Höhe heben kann. Das durch ein Spitzrohr oben zugeführte Wasser fällt in Form eines Regens von Platte zu Platte bis in den unteren Theil des Waschapparates, welcher Theil durch eine Scheidewand in zwei Hälften getheilt ist. Das gewaschene und sich durch die Berührung mit dem Wasser abkühlende Gas geht unter die Scheidewand hindurch und steigt in dem zweiten Cylinder des Waschapparates in die Höhe. Es dient zur Erzeugung des erforderlichen Kraftmittels. Von dem Waschapparat F aus geht das Gas durch das Rohr K nach dem Compressor. Der Compressor wird durch denjenigen Theil des Arbeitscylinders gebildet, welcher unterhalb des Kolbens ist, während der Raum oberhalb des Kolbens zur Verbrennung und Expansion der Gase dient. Das Rohr k endigt in ein Einströmventil, welches den Eintritt des Gases in den unterhalb des Kolbens nach dem Cylinder führenden Kanal abschliesst. Das Einströmventil wird durch einen Steuerkamm unter Vermittelung des Hebels x bethätigt. Ein anderes Ventil, welches durch eine Feder belastet ist, lässt das comprimirte Gas ausströmen, welches dann durch das Rohr T nach dem Recuperator überströmt, wo es auf ungefähr 400° erhitzt wird. Der Motor hat zwei Cylinder gleicher Einrichtung. Beide sind in ihrem oberen Theil Arbeitscylinder; in ihrem unteren Theil bildet der eine Cylinder den Compressor für das Gas, der andere den Compressor für die mit dem Gas zu mischende Luft, welch letztere aus der den Motor umgebenden Atmosphäre angesaugt wird. Jeder dieser Compressoren gibt das Gas oder die Luft in comprimirtem Zustande und getrennt den Recuperatoren J oder J1 ab, das Gas durch das Rohr T nach J, die Luft nach J1. Der Recuperator besteht aus einem inneren Blechcylinder, welcher durch zwei Kugelhälften aus Gusseisen abgeschlossen wird. Zwischen letzteren sind Rohre eingezogen. Das verdichtete Gas tritt in den Recuperator ein, steigt im Timern der Rohre in die Höhe und geht durch ein oberes Rohr wieder ab. Rings um die Rohre kreisen von oben nach unten diejenigen heissen Gase, welche aus dem Arbeitscylinder nach der Verbrennung ausgestossen wurden. Von dem Gasrecuperator J strömt das verdichtete Gas nach den Einströmventilen der beiden Arbeitscylinder H. Die verdichtete Luft strömt von ihrem Recuperator J1 ebenfalls nach den Einströmventilen c2 der Arbeitscylinder. Das Einströmventil c1 für das Gas ist von demjenigen c2 für die Luft durch eine Scheidewand getrennt. Die durch Federn geschlossenen Zulassventile c1 und c2 werden mittels Hebels von Steuerkämmen beeinflusst. Zwischen den Kammern der Zulassventile c1 und c2 und der inneren Cylinderfläche liegt ein Raum, in welchem die feine Zertheilung und Mischung der Luft und des Gases vor sich geht. Die feine Zertheilung von Luft und Gas wird durch einen Vertheiler erreicht, welcher aus parallelen Stahlplättchen besteht, welche die ganze wagerechte Oberfläche des freien Raumes einnehmen und unter sich feine Zwischenräume lassen, die auf einer Seite abwechselnd nach dem Gasventil und nach dem Luftventil hinführen. Das Gas und die Luft kommen so in sehr feinen über einander liegenden Schichten nach dem Cylinder und entzünden sich bei ihrem Eintritt in den Cylinder. Textabbildung Bd. 279, S. 4 Fig. 5.Feuerluftmaschine von L. Grenty. Die Zündung erfolgt an einem kleinen Hütchen aus Platin, welches durch eine Lampe stets auf Rothglut erhitzt wird. Fig. 5 zeigt eine der Bénier'schen Maschine verwandte Feuerluftmaschine von L. Genty in Tours, Frankreich (D. R. P. Nr. 52477 vom 22. September 1889). Die Luft wird durch Pumpe A aus der umgebenden Luft angesaugt und durch Rohr B in den Raum R gedrückt. Aus letzterem gelangt die Luft durch Ventil V und Rohr T in den aus einem Rohrbündel gebildeten Erhitzer E, welcher durch die die Röhren umspülenden Abgase erhitzt wird. Beim Durchgang der Luft durch genannte Röhren erhitzt sich dieselbe und gelangt nach dem Zutrittsventil, welches die Luft in die Brennkammer F vertheilt. In dieser Brennkammer erhitzt sich die Luft und tritt hierauf in den Betriebscylinder über, in dem sie zunächst mit vollem Druck und dann mit Expansion wirkt, welche auf Kosten des Ueberschusses an von der Brennkammer an den Cylinder abgegebener Hitze eintritt. Nach Einwirkung der heissen Gase auf den Betriebskolben werden dieselben durch das innerlich mit Chamotte ausgefütterte Austrittsventil in die den rohrförmigen Erhitzer E umgebende Kammer übergeführt, um in letzterer die Röhren zu umspülen und dann durch Kanal H ins Freie zu entweichen. Die Brennkammer wird durch Chamotteziegel X gebildet, die in einen Metallmantel eingesetzt werden. Um in der Brennkammer das Brennmaterial ohne Rost zu verbrennen, sind deren innere Wände dergestalt angeordnet, dass sich in der Brennkammer das Brennmaterial als Böschung oder Haufen 1, 2 ablagert. Dies kann man beispielsweise durch eine nahezu in der mittleren Höhe gelegene Einschnürung 3, 4, sowie eine am Boden der Brennkammer vorgesehene Verbreiterung erreichen. Die Luft, welche an die obere Schicht der über dem verbreiterten Boden der Brennkammer gebildeten Einschnürung herantritt, vertheilt sich durch die Masse des Brennmaterials, das hierdurch mit grosser Fläche freiliegt und sich erhitzt. Es kann auf diese Weise der Rost wegfallen, der gewöhnlich bei Wärmemotoren eine beständige Unterhaltung erfordert und sehr oft nicht betriebsfähig ist. Die mit dem Brennmaterial in Berührung kommenden Theile werden mit einer zweiten Chamotteverkleidung Y versehen, welche bei kleinen Reparaturen durch die Thür 5 der Brennkammer eingebracht wird, während bei ihrer vollständigen Erneuerung die Brennkammer eingerissen werden muss. Die Beschickung erfolgt mittels des bei O ersichtlichen Apparates; derselbe besteht aus einem in einem hohlen Halbcylinder sich drehenden Cylinder K. Durch zwei um die Achse Z drehbar angeordnete und durch aufklappbare Bolzen festgehaltene Hebel wird der Cylinder im Halbcylinder festgehalten. Nach Einführung des Brennmaterials in die Oeffnung O wird der Cylinder K mittels Kurbel oder durch eine mit der Antriebswelle verbundene Transmission in Drehung versetzt, so dass das Brennmaterial vor den Kanal U zu liegen kommt und in die Brennkammer herabfallen kann. Ein mit Glasscheibe versehenes Schauloch gestattet die Beaufsichtigung der Brennkammer, wenn sich der Beschickungsapparat in der vorbeschriebenen Stellung befindet. Um die Hitzeeinwirkung gegen den Cylinder K zu vermindern, ist dieser durch einen die Wärme nicht weiter leitenden Einsatz innerhalb einer Höhlung geschützt, die bei normaler Stellung des Apparates an der Eintrittsmündung des Kanals U liegt. Um den oberen Theil der Brennkammer, also den Kanal U besichtigen oder Feuer anzünden zu können, hebt man den Cylinder K von seinem Sitze ab. Der hohl ausgeführte Kolben ist an seinem unteren, mit der Flamme in Berührung kommenden Theile mit einer Chamottebekleidung 7 versehen. Im oberen Theile sind zur Sicherung der Dichtung die Ringe 8 eingelegt, unter denen sich eine ringförmige Nuth 9 befindet; durch letztere tritt ein Strom frischer Luft ein, die durch einen Schlauch t direct dem Behälter R entnommen wird. Während der Compressions- und Admissionsperiode der Luft in die Brennkammer, sowie während der Expansionsperiode würden die mit Staubtheilchen geschwängerten heissen Gase das Bestreben haben, durch die Ringe 8 hindurchzugehen und letztere, sowie die Innenfläche des Cylinders zu beschädigen. Um den Staubzutritt zu den Kolbengleitflächen zu verhindern, hebt sich, sobald im Cylinder ein merklicher Druck auftritt, das Kölbchen p, welches durch Kanal 35 mit der unter den Ringen 8 gelegenen Nuth 9 in Verbindung steht, und legt Oeffnungen frei, die durch den Schlauch t mit dem Behälter für comprimirte Luft in beständiger Verbindung stehen. Die aus diesem Behälter R zuströmende Luft tritt dann in die Nuth 9 ein und bläst von dieser von oben nach unten gegen die Brennkammer durch den ringförmigen Spalt 9, welcher zwischen der Verlängerung des Kolbens und dem Cylinder vorhanden ist. Am Ende des Aufganges des Kolbens findet der Luftaustritt statt und in demselben Augenblick schliesst sich unter Vermittelung eines Anschlages b der Kolben p von neuem. Der weitere Zutritt von Luft in die Höhlung 9 wird hierdurch während der gesammten Dauer des Austritts unterbrochen, also so lange, als in dem Cylinder kein Druck vorhanden ist. Eine Schraubenfeder verhindert während dieser gesammten Periode ein Anheben des Kolbens p durch den beim Luftaustritt auftretenden Gegendruck. Die Luftpumpe A befindet sich in der Verlängerung des Cylinders und wird von einem Deckel überdeckt, in dem sich sämmtliche Saug- und Druckventile angeordnet finden, so dass der Zutritt zu letzteren ein äusserst leichter ist. Die Ventile können an Ort und Stelle eingestellt werden oder man kann sie im Bedarfsfalle durch Abnahme der Haube der Pumpe auf einem Arbeitstisch justiren, was bequemer ist. Die Antriebswelle trägt eine Hubscheibe; durch diese Hubscheibe wird das Oeffnen des Luftzutrittsventils unter Anheben eines Röllchens bewirkt. Zu diesem Zwecke sind an der Hubscheibe eine Anzahl von Stufenprofilen von solcher Anordnung angebracht, dass sich das Zutrittsventil immer zu demselben Zeitpunkte des Kolbenhubes öffnet, sich aber mehr oder weniger spät schliesst, je nachdem das Röllchen auf der einen oder anderen Stufe sich abwälzt. Diese Verrückung des Röllchens erfolgt durch seine Verbindung mit dem Centrifugalregulator. Bei der in Fig. 6 dargestellten Feuerluftmaschine von J. Hargreaves in Widnes, England (D. R. P. Nr. 52482 vom 6. November 1889) ist auf die Vermengung der Arbeitsluft mit Wasser bezieh. Wasserdampf zurückgegriffen und zur Beheizung flüssiger Brennstoff vorgesehen. Die untere Hälfte des Arbeitskolbens 2 ist aus einem innen liegenden Hohlkörper 3 und einem denselben umschliessenden Hohlkörper 4 gebildet, so dass zwischen beiden Körpern ein Raum 5 zum freien Umlauf des Wassers verbleibt. An der Innenfläche des Hohlkörpers 4 sitzen eine Anzahl von Rippen 6, welche das Wasser nöthigen, an der Innenwand des umgebenden Körpers 4, statt direct vom Zuleitungsrohr 7, nach dem Abflussrohr 8 zu fliessen. Die Rippen 6 können statt am umgebenden Körper auch am inneren Körper sitzen, oder es können dieselben auf beide Körper vertheilt sein. An der Unterfläche des Körpers 4 sind Nuthen 9 angegossen, in welche die Schutzplatten 10 an den Flantschen 11 eingehängt werden. Die Platten 10 sind so bemessen, dass sie sich frei ausdehnen und zusammenziehen können, wodurch die Bildung von Buckeln oder ein Werfen derselben vermieden wird; gleichzeitig können die schadhaften Theile leicht ausgewechselt werden. Zwischen die Schutzplatten 10 und die Aussenfläche des umgebenden Körpers 4 kann ein schlechter Wärmeleiter, wie Asbest, eingelegt werden. Der auf dem Arbeitskolben sitzende Oelbehälter 12 ist mit einem hohlen, durch Feder 14 in seiner Stellung gehaltenen Plungerkolben 13 ausgestattet. Am Boden des letzteren sitzt ein Ventil 15, das sich nach dem Arbeitskolben hin öffnet und durch eine Feder 16 gehalten wird. Aus dem Baum 17 unterhalb des Plungers führt ein Kanälchen nach den Kolbenringen 18. 19 ist ein aus dem Motorrahmen vorspringendes Klötzchen, gegen welches Plunger 13 beim Aufwärtsgang des Kolbens trifft, wodurch der Plunger in den Oelbehälter hineingedrückt wird, so dass beim Niedergang des Kolbens aus dem Raum 17 Oel durch die Nuthen für die Kolbenringe 18 gedrückt wird. Feder 14 schiebt den Plunger 13 in seine Ausgangstellung zurück, wobei unter demselben ein theilweises Vacuum erzeugt wird. In der Zeichnung ist nur ein Oelbehälter angegeben, es empfiehlt sich aber, für jeden Kolbenring einen besonderen Oelbehälter aufzusetzen. Der Atmosphären druck gegen das Oel im Plunger 13 drückt einen kleinen Theil dieses Oeles am Ventil 15 vorüber nach dem Raum 17, um den abgelaufenen Theil von neuem zu ersetzen. Textabbildung Bd. 279, S. 6 Fig. 6.Feuerluftmaschine von Hargreaves. Zur Unterstützung der Verbrennung im Arbeitscylinder dient eine Luftpumpe 20, die am Austrittsende des Regenerators 21 aufgestellt ist und die Luft direct in dieses Ende einführt. Des soliden Aufbaues halber ist genannte Luftpumpe nahe am Arbeitscylinder 1 aufgestellt, während der Regenerator vor letzterem liegt und das Schwungrad auf der anderen Seite des Luftpumpencylinders aufgesteckt ist. Soll sich das Schwungrad zwischen Arbeitscylinder und Luftpumpe befinden, so erhält der Regenerator seine Aufstellung unter der Kurbelwelle und zwischen Arbeitscylinder und Luftpumpe. Unter der Luftpumpe ist ein mit Schwamm, Spänen oder dergleichen poröser, mit Wasser angefeuchteter Masse angefüllter Raum angeordnet, so dass die Luft bei ihrem Uebertritt nach der Pumpe etwas Wasser aufnimmt und sich etwas abkühlt, wodurch die Expansionskraft der Luft bei ihrer Verbrennung im Arbeitscylinder vergrössert wird. Die seitlich von der Kolbenstange 26 in Lagern 25 gelagerte Kurbelwelle und die Pleuelstange 28 ist zwischen dem Querhaupt der Kolbenstange und der Kurbel so angeordnet, dass beim Ausgang des Kolbens und bei Verrichtung von Arbeit die Pleuelstange mit der Kolbenstange einen kleinen Winkel, dagegen beim Eingang des Kolbens und bei Nichtverrichtung von Arbeit einen grossen Winkel mit der Kolbenstange bildet, wodurch in Querrichtung auftretender Druck vermindert wird. Bei der Pleuelstange zwischen dem Luftpumpenplunger und der Kurbelscheibe 32 ist die Anordnung der Theile umgekehrt insofern, als die Luftpumpe beim Eingang und nicht beim Ausgang des Kolbens Arbeit verrichtet. Ausser diesen entgegengesetzten Verbindungen eilt die vom Arbeitskolben bethätigte Kurbel etwas vor der Luftpumpe voraus, damit zu geeignetem Zeitpunkt die Luft in den Arbeitscylinder eingedrückt ist. Der den Arbeitscylinder umgebende Wassermantel 42 steht mit dem unteren, mit Wasser angefüllten Raum 43 durch das teleskopartig zusammenschiebbare Rohr 8 mit dem Raum 5 in Verbindung. Durch diese Anordnung wird mittels einer Pumpe das Wasser durch eine Schlange, in welcher es einen geringen Theil der von den Auspuffgasen noch herrührenden Luft absorbirt, und hierauf durch den Raum 5 gedrückt, in welchem es sich weiter erwärmt, während der Kolben verhältnissmässig kühl bleibt, worauf dieses Wasser im Verein mit im Raum 5 gegebenenfalls entwickeltem Dampf in den Raum 43 übertritt and sich weiter erhitzt. Aus dem Mantel 43 gelangt das Wasser und der Dampf durch Ventil 44 in das Gefäss 45, in welchem der Dampf vom Wasser getrennt wird. Dieses Gefäss ist von der üblichen Construction und als Condensationswasserableiter bekannt. Erfinder empfiehlt die als Centrifugal-Condensationswasserableiter bekannten Apparate. Ventil 44 verhindert das Zurückströmen des Dampfes und des Wassers nach dem Mantel 43. 46 ist ein vom Gefäss 45 nach dem Ventil 47 führendes Rohr. 48 ist ein das Ventil 47 mit dem kühlgehaltenen Ende des Regenerators 21 verbindendes Rohr. Da Ventil 47 durch ein Excenter oder einen geeigneten Mechanismus 49 von der Welle aus bethätigt wird, so kann, wenn der grössere Theil der Luft von der Luftpumpe zugeführt worden ist, Dampf aus dem Gefäss 45 in den Regenerator übertreten und die Luft in den Verbrennungsraum übergeführt werden. Die Pumpe zur Zuführung flüssigen Brennmaterials, welche in der üblichen Weise von einer Feder und einem Gestänge bethätigt wird, bildet einen Theil des Injectors zur Einspritzung des Brennmaterials. Derselbe Erfinder bringt auch den in Fig. 7 dargestellten Motor (D. R. P. Nr. 47730 vom 20. December 1887) in Vorschlag, welcher durch erhitzte Luft oder ein Gemisch erhitzter Luft und Dampf betrieben wird, welches in eine geschlossene Verbrennungskammer unmittelbar unter dem Arbeitskolben eingeleitet und hier durch Verbrennen von flüssigem oder gasförmigem Brennmaterial zum Betriebe des Arbeitskolbens ausgedehnt wird. Zu diesem Zwecke stehen mit der Verbrennungskammer, in welcher die Kraftflüssigkeit (erhitzte Luft oder erhitzte Luft und Dampf gemischt) durch Verbrennung gasförmigen oder flüssigen Brennmaterials ausgedehnt wird, ein Regenerator in Verbindung, in welchem ein grosser Theil der Hitze der Auspuffgase angesammelt wird, um dieselbe an den nächstfolgenden Strom der Kraftflüssigkeit auf seinem Wege in die Verbrennungskammer abzugeben; ferner ein Ueberhitzer, durch welchen die vom Regenerator kommenden Auspuffgase hindurchströmen und ihn erhitzen; schliesslich noch ein Saturationskessel, der ebenfalls zur Wärmeabgabe von den Auspuffgasen durchströmt wird. Textabbildung Bd. 279, S. 7 Fig. 7.Feuerluftmaschine von Hargreaves. Der Arbeitscylinder 1, in welchem der hohle, mit Wasser gefüllte Kolben 3 arbeitet, wird durch eine Verlängerung der Verbrennungskammer 2 nach oben gebildet. Cylinder und Kolben sind mit einer Bekleidung 4 versehen, um zwischen den Wänden und der Bekleidung einen Hohlraum 5 zu bilden, der mit nicht leitendem Material ausgefüllt wird. Asbest, mit Theer gemischt und in einer Lage von etwa 1 cm Dicke in den Hohlraum eingelegt, bildet eine gute Zwischenschicht, die den Zweck hat, dass die Bekleidung des Cylinders und des Kolbens eine hohe Temperatur annehmen kann, ohne dass das übrige Metall der genannten Theile zu sehr leidet, und um ferner eine zu hohe Dampfentwickelung zu verhüten, die, wenn der Kraftflüssigkeit zu viel Dampf zugeführt wird, schädlich auf die Verbrennung einwirken kann. Unter der Verbrennungskammer 2, und von dieser durch eine durchbrochene Wand 7 aus feuerfestem Material geschieden, befindet sich ein Raum, der den doppelten Zweck hat, dass in ihm die in der Kraftflüssigkeit verbliebenen Kohlenwasserstoffe noch verbrennen und dass in ihm vor der Ingangsetzung der Maschine durch eine Seitenöffnung ein Feuer zur Erhitzung aller umgebenden Theile angemacht werden kann. Der Regenerator ist vollständig mit feuerfestem Material gefüllt, unter Belassung der nöthigen Durchgangskanäle, um das Arbeitsfluidum bei seinem Durchströmen nach Kammer 2 einer intensiven Hitze auszusetzen. Zur Füllung des Regenerators können Stangen aus feuerfestem Material mit schraubenförmigen Kanälen an der Oberfläche genommen werden, oder abwechselnd gerade und gewellte Metallplatten oder Streifen aus Platin oder anderem nicht leicht oxydirenden Metall; oder es kann ein sich drehender Regenerator zur Anwendung kommen, durch den an jeder Stelle des Querschnitts eine gleich massigere Temperatur aufgenommen und abgegeben wird. Die Verbrennungskammer 2, der Herd und der Regenerator sind von einem Wassermantel 9 umgeben. Ueber dem Arbeitscylinder ist eine durch die Kolbenstange 3 betriebene Luftpumpe 10 angeordnet, in welche die Pumpe 11 Wasser einspritzt. Mit der Luftpumpe 10 ist durch ein Rohr der Saturationskessel 12 verbunden und der letztere durch ein Rohr mit dem Ueberhitzer 13. Der Saturationskessel 12 ist von den Heizröhren 15, der Ueberhitzer 13 von den Heizröhren 17 durchzogen, die durch die mittels Stopfbüchse 19 angeschlossene Haube 18 mit einander in Verbindung stehen. Es ist zur grösseren Ausnutzung des Brennmaterials empfehlenswerth, die Sättigung und die Ueberhitzung zu trennen, wie dies hier gezeigt ist; man kann aber auch beides in einem Gefässe vereinigen; wenn es sich darum handelt, die Anlagekosten zu verringen. Bei 14 mündet ein Wasserzerstäuber in den Kessel 12, während bei 16 ein Dampfstrahlapparat den im Kolben und Wassermantel entwickelten Dampf in den Ueberhitzer 13 überleitet. Das an einem Ende der Spindel sitzende Ventil schliesst das Rohr am Austrittsende ab. Ventil 14 bleibt geschlossen, bis es von dem im Zufuhrrohre befindlichen Druck gegen den Druck der Feder geöffnet wird. Das unter hohem Drucke und durch einen sehr kleinen ringförmigen Spalt eintretende Wasser nimmt dabei die zu seiner Diffusion vortheilhafte Nebelform an. Diese Einrichtung des Zerstäubers kann sowohl für Wassereintritt in die Luftpumpe 10 als auch bei 32 zum Zerstäuben des Brennmaterials beim Eintritt in die Kammer vortheilhaft zur Anwendung kommen; in letzterem Falle wird das flüssige Brennmaterial durch eine kleine Pumpe 31 in den Zerstäuber hineingedrückt. Die Kraftflüssigkeit tritt von dem Ueberhitzer 13 durch die Drosselklappe 20, Abschlussventil und Rückschlagventil 27, sodann durch das Steuerventil 28 durch den Regenerator in den Arbeitscylinder, woselbst es durch Verbrennung flüssigen oder gasförmigen Brennmaterials ausgedehnt und nach Verrichtung seiner Arbeit durch den Regenerator nach dem Austrittsventil 29, durch das Rohr 30 in die Heizröhren 17 des Ueberhitzers 13 und von da durch die Haube 18 nach den Heizröhren 15 des Saturationskessels 12 übertritt, um schliesslich durch das Auspuffrohr 30 ins Freie zu gelangen. Die in Fig. 7 eingezeichnete Nebenfigur zeigt die Einrichtung, um die Bewegung der Pumpe 31 zur Veränderung des in die Verbrennungskammer einzuspritzenden Quantums flüssigen Brennmaterials zu reguliren. Das eine Ende der Stange 33 ist mit dem Pumpenkolben, das andere mit einem Stein in dem Schlitz 34 des Hebels 35 verbunden; der Stein kann zur Aenderung des Hubes auf Schrauben 37 in dem Schlitze verschoben werden. Hebel 35 ist bei 36 drehbar und wird durch eine Hubscheibe 38 ausgeschwungen, die durch die Maschine Umlauf erhält. Durch Feder 39 wird das freie Ende des Hebels 35 gegen die Hubscheibe angepresst. An diesem Ende ist auch die Nase 40 angebracht, in deren Bahn der durch den Regulator bewegte Fanghebel 41 eintreten kann und bei zu schnellem Gange der Maschine die Pumpenbewegung bis auf einen geringen Aushub durch Scheibe 38 vermindert. Die Pumpen 55 und 56 entnehmen aus dem unteren Theil des Saturationskessels Wasser, von denen Pumpe 55 durch ein Rohr Wasser an den Zerstäuber 14, Pumpe 56 durch Rohr 57 und 58 Wasser an das Innere des Arbeitskolbens 3 abgibt. Rohr 59 umgibt das Rohr 58 theilweise und geht durch eine Stopfbüchse 61 nach Rohr 60, welches Wasser und Dampf aus Kolben 3 in den Wassermantel 9 überleitet. Aus dem oberen Theil des letzteren wird der Dampf durch Rohr 62 in den oberen Theil des Dampfkessels 64 übergeführt. Wassermantel 9 und Kessel 64 stehen im unteren Theil auch noch mittels Rohres 63 in Verbindung. Von dem Dampfventil 66 des genannten Kessels kann durch ein Rohr Dampf nach dem Injector 16 oder nach der Dampfmaschine 67 geleitet werden, welch' letztere die Luftcompressionspumpe 68 treibt, zur Speisung des Saturationskessels 12 mit gepresster Luft durch Rohr 69. Zur Inbetriebsetzung des Motors wird wie folgt verfahren: Auf dem Herd unter Rost 7 wird durch die Seitenöffnung ein Feuer angemacht, um die umgebenden Theile auf Rothglut zu bringen und namentlich um die durchbrochene Wand 7 durchzuheizen. Die Verbrennungsproducte dieses Feuers werden theilweise durch Platte 7 in den Raum 2, von wo sie durch eine verschliessbare (nicht gezeichnete) Oeffnung entweichen, und theilweise nach rechts durch den Regenerator geleitet. Gleichzeitig wird durch Feuer auf dem Rost 65 im Dampfkessel 64 Dampf erzeugt, durch welchen der Dampfmantel 9 angeheizt wird. Sodann wird die Dampfmaschine 67 in Betrieb gesetzt, um Luft in den Saturationskessel 12 und Ueberhitzer 13 zu drücken. Ist hier genügender Druck vorhanden und bei 7 alles gut erhitzt, so werden Seitenöffnung und die Abzugsöffnung im Verbrennungsraum 2 geschlossen. Sodann wird der Kolben 3 auf den tiefsten Punkt gebracht, wodurch sich das Steuerventil 28 öffnet, und wird das Absperrventil 27 geöffnet, wodurch nun der folgende Kreislauf von Vorgängen beginnt: Die im Saturationskessel und Ueberhitzer aufgespeicherte Luft strömt durch Ventil 28 in den Regenerator. in welchem sie sich erhitzt und ausdehnt, geht dann durch die Oeffnungen der Wand 7, woselbst sie auf in feinen Sprühregen zertheiltes flüssiges Brennmaterial trifft, das sich nun entzündet, wodurch sich grosse Hitze entwickelt und weitere Ausdehnung der heissen Luft stattfindet. Hat dadurch der Kolben ein Drittel seines Aufgangs bewirkt, so schliesst sich das Steuerventil 28 und die eingeschlossene Luft expandirt, bis der Kolben seinen Aufgang vollendet hat. In diesem Augenblick öffnet sich das Austrittsventil 29 und es strömen die Verbrennungsproducte aus Kammer 2 durch die Wand 7, den Herd, durch den Regenerator unter Abgabe eines grossen Theiles ihrer Hitze, von wo sie durch Ableitungsrohr 30 in die Heizröhren 17 und dann durch Haube 18 in die Heizröhren 15 übertreten, um durch Auspuffrohr 30 schliesslich zu entweichen. Bei diesem Abströmen aus Kammer 2 bis aus dem Rohr 30 sind die Verbrennungsproducte von Rothglut bis auf eine Temperatur zurückgegangen, die wenig höher ist, als die durch Luftpumpe 10 zugeführte Luft hat. Die von dieser Pumpe nunmehr zugeführte Luft verfolgt den entgegengesetzten Weg der Verbrennungsproducte, wobei sich ihre Temperatur ganz wesentlich erhöht. Die beim Kolbenaufgang aus Pumpe 10 weggedrückte angefeuchtete Luft, die zunächst in den Saturationskessel 12 gelangt, wird hier bereits stark angeheizt und wird das sich ansammelnde Wasser im Kreislauf durch Pumpe 55 und Zerstäuber 14 immer wieder eingetrieben, so dass hier so viel wie möglich die Hitze der Abgase noch absorbirt wird. Die von hier nach dem Ueberhitzer übertretende, mit Feuchtigkeit gesättigte Luft wird hier getrocknet und in der Temperatur über den Saturationspunkt erhöht. Nachdem die so erhitzte Luft durch die Ventile 26, 27 und 28, durch den Regenerator unter wesentlicher Erhöhung ihrer Temperatur und durch Wand 7 gegangen, die zertheilte Flüssigkeit verbrannt und den Kolben bewegt hat, so wiederholt sich der eben beschriebene Vorgang des Ab- und Zuströmens von neuem. Beim Beginn der Motorenbewegung ist im Wassermantel 9 noch keine Dampfentwickelung vorhanden, bis die aus den Verbrennungen entstandene Hitze die Wände der Kammer so erhitzt hat, dass Dampfentwickelung stattfindet und Dampf mit Wasser gemischt (da im Mantel für die Trennung nicht genügender Raum vorhanden ist) durch Rohr 62 nach 64 überströmt. Bildet sich genügender Dampf, so lässt man denselben durch Ventil 66 nach dem Injector 16 in den Ueberhitzer 13, worauf nun die Mischung der überhitzten Luft mit dem überhitzten Dampf die Arbeitsflüssigkeit bildet, welche mit dem brennenden Sprühregen den Motor betreibt. Eine andere Ausführung der beschriebenen Maschine gibt der Erfinder in der Patentschrift Nr. 50592 vom 12. Juli 1889 an. Dieselbe benutzt ebenfalls das oben gekennzeichnete Verfahren. Von einer ähnlich angeordneten Maschine desselben Erfinders (D. R. P. Nr. 50570 vom 14. Juni 1889) sei mitgetheilt, dass die Chamotte-Ausfüllungskörper des Regenerators mit einer Nickel- oder Platinlösung überdeckt und gesättigt werden und vor ihrer Einbringung in den Behälter rothglühend gemacht werden. Es wird hiermit bezweckt, die Verbrennung bisher unverbrennbar gebliebenen Kohlenwasserstoffs zu ermöglichen. Kohlenoxydgas, Wasser- und Ammoniakdampf benutzt C. Tellier in Paris (* D. R. P. Nr. 52 876 vom 12. December 1888) als Triebkraft. Das Wesen der Erfindung besteht in einem Verfahren, nach welchem diese Gasarten geschieden von einander Arbeit leisten; ihre Wirkung ist derartig geregelt, dass die Wärme eines auspuffenden Gases noch weiter zur Erzeugung bezieh. Spannungsvermehrung des nächsten benutzt wird. Durch die Gesammtwirkung der drei Gasarten erzielt man die grösstmögliche der aufgewendeten Wärme entsprechende Arbeit, da die Wärme in den auf einander folgenden, die drei Gase behandelnden Vorgängen am vollkommensten ausgenutzt wird. Man lässt nämlich zunächst Kohlenoxydgas durch seine Verbrennung in zu diesem Zwecke hineingepumpter Luft im Arbeitscylinder: Arbeit leisten, d.h. einen Hingang des Kolbens bewirken, und benutzt dann die hohe Temperatur des auspuffenden Gases zur Ueberhitzung des gleichzeitig mit dem Kohlenoxydgas bereiteten Wasserdampfes, welchen letzteren man für den jedesmaligen Rückgang des Kolbens auf diejenige Kolbenseite des Arbeitscylinders leitet, welche der Wirkung des Kohlenoxydgases gegenüberliegt, so dass die beiden Gase immer nur auf einer Seite des Kolbens wirken. Damit nicht genug, benutzt man noch den Abdampf, nachdem er die seiner Spannung entsprechende Arbeit geleistet hat, zur Entwickelung von Ammoniakgas, indem man den Dampf in einen mit einer wässerigen Ammoniaklösung angefüllten Oberflächencondensator leitet. Das sich dort unter Spannung entwickelnde Ammoniakgas wirkt auf einen besonderen Arbeitscylinder, dessen Kolben mit dem des ersten Arbeitscylinders eine Kolbenstange besitzt, und vermehrt so die abwechselnd vom Kohlenoxyd- und Ammoniakgas geleistete Arbeit. Textabbildung Bd. 279, S. 9 Fig. 8.Gasentwickelungsapparat von Tellier. Die in dem Gasentwickelungsapparat A (Fig. 8) erzeugten Feuergase werden durch die Bohrleitung i unter den Kolben des Arbeitscylinders B1 geleitet, wo sie nach Entzündung innerhalb eingepumpter atmosphärischer Luft Arbeit leisten, indem sie den jedesmaligen Hingang des Kolbens bewirken. Die auspuffenden Feuergase gehen durch ein Rohr o in den Dampfüberhitzer C, welchen sie innerhalb eines Röhrensystems r durchstreichen, um schliesslich durch den Schornstein q abgekühlt zu entweichen. Das erwähnte Röhrensystem r nun wird von dem gleichzeitig neben den Feuergasen im Gaserzeuger A entwickelten und durch das Rohr j in den Ueberhitzer C geleiteten Wasserdampf umspült, so dass derselbe durch die Feuergase innerhalb der Röhren r eine Ueberhitzung erleiden wird. Von hier mittels der Leitung l über den Arbeitskolben g geführt, bewirkt der Dampf dessen jedesmaligen Rückgang. Auch die Wärme des durch das Rohr p auspuffenden Wasserdampfes wird noch weiter in der Weise ausgenutzt, dass er innerhalb des Oberflächencondensators D durch sein Durchstreichen der Röhren s eine starke Ammoniakgasentwickelung aus der diese Röhren umspülenden wässerigen Ammoniaklösung bewirkt; er selbst condensirt bei dieser Gelegenheit und erzeugt damit ein der Arbeit der Feuergase günstiges Vacuum oberhalb des Arbeitskolbens g. Das im Oberflächencondensator D gebildete Ammoniakgas tritt durch die Rohrleitung m in den zweiten Arbeitscylinder B, dessen Kolben mit dem des Cylinders B, durch dieselbe Kolbenstange verbunden ist, ein und vermehrt durch seine gleichzeitige Wirkung die Arbeit der Feuergase und des Dampfes. Nach geleisteter Arbeit pufft das Ammoniakgas mittels der Rohrleitung n in einen Absorptionsapparat E, um von neuem als Lösung in den Kreislauf eingeführt zu werden. Geschlossene Luftmaschine von H. Robinson in Manchester (D. R. P. Nr. 52196 vom 15. November 1889), Fig. 9 und 10. Der Tisch a bildet eine Verlängerung der Heissluftkammer b und dient als eine Art Bett, auf welchem der Arbeitscylinder c und die Lager d der Kurbelwelle angebracht sind. Hierbei ist Bedacht genommen, dass die Masse des verwendeten Eisens dazu dient, die Hitze der Oberfläche mitzutheilen und den oberen Theil der Heissluftkammer b zu kühlen. Der untere Theil dieser Kammer b1 ist eingeschlossen durch die Heizkammer b2, die von Eisen, Stahl oder anderem Material sein kann. Der Arbeitscylinder c ist an dem einen Ende geschlossen, während das andere Ende offen ist, und hat das geschlossene Ende einen Kanal e, der in dasselbe eingegossen ist. Dieser Kanal e ist in directer Verbindung mit dem Kanal e1, der in der oben erwähnten Plattform a eingegossen ist und nach der Kammer b führt, so dass der verschiedene Druck in der Luftkammer b frei auf den Kolben f, welcher in dem Cylinder c arbeitet, wirken kann. Auf diese Weise ist eine directe Verbindung zwischen dem Arbeitscylinder und der Luftkammer angeordnet, ohne besondere Röhrenverbindung, wodurch auch die oft so lästigen Schraubenverbindungen wegfallen. Der Verdränger und Regenerator h ist so angeordnet, dass er sich in der Luftkammer b frei auf- und abbewegt. An seiner oberen Seite und am Boden sind Oeffnungen, durch welche die Luft in der Richtung der Pfeile passiren kann. Dieses Gehäuse wird mit Drahtgaze, Asbest, Garn oder anderem geeigneten Material gefüllt, durch welches die Luft passiren muss. Textabbildung Bd. 279, S. 9 Fig. 9.Geschlossene Luftmaschine von H. Robinson. Die Regeneratorstange k mündet in die freie Luft aus durch die Langöffnung l. Dieses Loch l geht durch die Dicke der Plattform, so dass die Stange k darin ihre Führung hat und luftdicht sich darin auf- und abbewegt, ohne dass es nöthig ist, eine besondere Stopfbüchse oder irgend welche Art von Packung zu benutzen. Die Stange h ist durch Gelenkstangen mm oder auch durch eine einfache Gabel mit dem Arm oder Hebel, der seinen Drehpunkt in o hat, verbunden. Die Lagerung für den Drehpunkt o ist oben auf dem Arbeitscylinder angebracht. Der Arm n ist an seinem vorderen Ende mit dem Kurbelzapfen p mittels der beiden Glieder rr verbunden, so dass der Hub ein vollständig centraler ist und kein Seitendruck oder Zug auf den Arm oder Hebel n ausgeübt wird. Der Arbeitscylinder f ist mit der Pleuelstange t und durch diese mit dem Krummzapfenstift p verbunden. Auf diese Weise ist es ermöglicht, dass die Stange t in centraler Lage zum Krummzapfen p steht. Die Luftkammer wird an ihrem unteren Theil geheizt, entweder durch einen Ofen oder durch Gas. Das Gehäuse s (vorzugsweise von Gusseisen) hat vorn eine Oeffnung v und an der entgegengesetzten Seite den Schornstein w. Die Oeffnung v hat eine solche Lage, dass eine Gasflamme bezieh. Bunsen-Brenner durch dieselbe geht und auf den unteren Theil der Luftkammer wirkt bezieh, dieselbe erhitzt. Der Brenner v1 befindet sich ausserhalb des Gehäuses und kann jederzeit mit Leichtigkeit angezündet werden. Derselbe kann eine flache Oeffnung haben, wie v1, um die Flamme zu verbreitern. S2 ist eine Ausfütterung von Asbest oder einem anderen Nicht Wärmeleiter. Wenn der Verdränger h gehoben wird, wird die Luft erhitzt, dehnt sich aus, und der Kolben f wird nach auswärts getrieben. Wird der Regenerator h nun herabgelassen, so zieht sich die Luft zusammen und kühlt sich ab, und der Kolben bewegt sich nach innen zu. Der Verdränger wird wieder gehoben in Voreilung des Kolbens, und dasselbe Spiel wird wiederholt. Textabbildung Bd. 279, S. 10 Fig. 10.Robinson's Regulator. Der Centrifugalregulator wird betrieben von dem Schnurlauf und einer endlosen Schnur an der Kurbelachse, welche Schnur über die Antriebsscheibe y3 läuft. Das Scheibenventil z3 wird geöffnet und geschlossen durch seine theilweise Drehung auf seiner wagerechten Achse und ist mit geeigneten Ventilöffnungen versehen (Fig. 10) die mit ähnlichen Oeffnungen z4 correspondiren, welche durch den Ventilsitz gebohrt sind. Die Spindel z2 dieses Ventils geht durch die äussere Seite des Gehäuses und trägt dort einen Winkelhebel. Der längere Arm des letzteren ist mit einem Gegengewicht z1 versehen, während zwischen dem kürzeren Arm dieses Winkelhebels und der Federschiene y2 des Regulators eine Gleitstange y1 angebracht ist. Auf diese Weise wird jede Bewegung der Federschiene, sei es nach innen oder nach aussen, augenblicklich dem Winkelhebel mitgetheilt und durch diesen wird das Scheibenventil z3 geöffnet und geschlossen. z6 ist eine kleine Kammer, welche mit Baumwollenabfall oder anderem Material angefüllt ist, um das Geräusch der austretenden Luft zu vermindern. Wenn die verschiedenen Theile in der Lage sind, wie Fig. 10 zeigt, so ist das Ventil z3 in solcher Stellung, dass die Löcher in demselben nicht über den Löchern z4 im Ventilsitz stehen, und die Luft kann deshalb nicht austreten, während das Gewicht z1 das Schliessen des Ventils bewirkt. Wird indessen die Schnelligkeit der Maschine eine grössere, so steigt der Regulator y, bewegt die Führungsstange y4 in der Richtung des Pfeiles, wodurch dieselbe gegen den kürzeren Arm des Winkelhebels z1 gedrückt und so die Spindel z2 gedreht wird. Das Ventil z3 wird zugleich mit der Spindel gedreht und die Löcher des Ventils werden mehr oder weniger über die Löcher z4 in dem Ventilsitz gebracht, so dass die Luft austreten kann, wodurch der Druck hinter dem Kolben vermindert und die Schnelligkeit der Maschine gemässigt wird. Das Gewicht z1 wird demnach durch die Wirkung des Regulators gehoben, wenn die Schnelligkeit eine geringere wird. Die Wirkung des Gewichtes ist eine grössere als die Kraft des Regulators und geschieht in der Weise, dass sie das Ventil mehr oder weniger schliesst. Auf diese Weise wird die Maschine in gleichmässigem Gange erhalten. Um die Maschine zum Stillstand zu bringen, wird das Gewicht z1 in die Höhe gehoben, wodurch das Scheibenventil gedreht wird, und somit die Luft ausströmen kann, wodurch die Maschine sofort zum Stillstand gebracht wird. Geschlossene Heissluftmaschine von J. A. Woodbury, J. Merrill, G. Patten und E. F. Woodbury in Boston (D. R. P. Nr. 50836 vom 28. Mai 1889). Die Vorrichtung zum abwechselnden Erhöhen und Erniedrigen der Temperatur der Luftmasse ist gekennzeichnet durch einen aus Drahtgewebe hergestellten, über einem Erhitzer angebrachten cylindrischen Regenerator und einen über diesem liegenden cylindrischen Kühler, welche beide Theile in Verbindung mit einem mit Kolben versehenen Verdrängungscylinder derartig angeordnet sind, dass ein Kanal entsteht, welcher vom Kühler bis zum Boden des Erhitzers geht, um die Luft frei von der heissen in die kalte Kammer des Verdrängungscylinders und umgekehrt treten zu lassen, wobei die kalte und heisse Kammer direct mit einem Arbeitscylinder verbunden sind.