Titel: Regulirbare Expansionsmaschine mit Einströmventilen und Auslasshähnen (System Corliss) von W. H. Patton.
Autor: Fr.
Fundstelle: Band 279, Jahrgang 1891, S. 188
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Regulirbare Expansionsmaschine mit Einströmventilen und Auslasshähnen (System Corliss) von W. H. Patton. Mit Abbildung. Regulirbare Expansionsmaschine mit Einströmventilen und Auslasshähnen. Die Engineer, 1890 S. 284, entnommene Abbildung veranschaulicht eine von W. H. Patton erbaute, zum Betreiben von Gebläse- und Pumpmaschinen in den Silberbergwerken der Broken Hill Proprietary Gesellschaft zu New South Wales bestimmte Maschine, deren eigenartige Steuerung besonders bemerkenswerth ist; dieselbe ist derartig zusammengebaut, dass alle Stangen, Hebel u.s.w. und deren Verbindungen sich leicht reguliren lassen, bezieh. den Indicatordiagrammen entsprechend eingestellt werden können, ohne dass man gezwungen wäre, die Maschine dabei vorher zum Stillstand zu bringen. Ferner lässt sich bei dieser Steuerung mittels eines Handhebels sowohl die Maschine abstellen, als auch der Expansionsgrad je nach den vorhandenen Widerständen beliebig einstellen; so dass die Maschine bei einer festgesetzten Belastung und genauen Regulirung mit geöffnetem Drosselventil arbeiten kann und damit die Vorzüge der mit selbsthätig veränderlicher Expansion arbeitenden Maschinen besitzt. Eine von der Schwungradwelle mittels conischer Räder und schräger Zwischenwelle betriebene Steuerwelle läuft in zwei auf dem einen Ende der Kreuzkopfführung aufgeschraubten Lagern und trägt zwei aufgekeilte Excenter für die Bewegungen der Steuerungsorgane. Die zu dem einen Excenter gehörige Stange ist zu dem Zwecke an ihrem Ende mit einem Hebel C verbunden, der, auf einer Welle D befestigt, dieser und einem auf ihr festgekeilten Daumen E eine derartige schwingende Bewegung ertheilt, dass dadurch die Hebbel F abwechselnd gehoben werden; die letzteren führen sich mit darüber gleitenden Klinken in je einem mit der Ventilspindel verschraubten Rahmen und bewirken das Anheben der Ventile. Textabbildung Bd. 279, S. 188 Patton's regulirbare Expansions-Dampfmaschine. Am äussersten Ende der Welle D sitzt noch ein zweiarmiger Hebel, der mittels Stangen und zwischengeschalteter kleiner Kurbeln die schwingenden Bewegungen der ersteren auf die an den unteren Cylinderenden gelegenen Auslasshähne übertragt. Die Stange des zweiten Excenters ist am unteren Ende des sich lose auf der Welle D drehenden Hebels H angeschlossen, dessen oberes Ende einen kleinen Regulirhebel K trägt, welcher mit den an den Klinken drehbar befestigten Stangen L verbunden ist. Je nach der Stellung des Hebels K wird beim Hin- und Herschwingen des Hebels H die relative Länge der Stangen L und ebenso auch die Lage der auf den Hebeln F gleitenden Klinken in Bezug auf die Ventilspindeln eine veränderliche. Mittels des Handhebels und Steuerungsbockes lässt sich der Hebel K durch Hebel N und Stange M in jede gewünschte Lage bringen. In der aus der Abbildung ersichtlichen Stellung des Handhebels erhält das Ventil die volle Bewegung der Daumen E; wird aber der Handhebel an das andere Ende des Steuerungsbockes gebracht, so kommen selbst die gekrümmten Enden der Klinken mit der Ventilspindel nicht mehr in Berührung und das Ventil bleibt geschlossen, obgleich der Hebel F seine auf und nieder gehende Bewegung ausführt. Jeder Zwischenstellung des in Einschnitten des Steuerungsbockes festgestellten Handhebels entspricht ein bestimmter Expansionsgrad. Die oberen Enden der Ventilspindeln sind nochmals geführt und mit je einem Teller verschraubt, auf welchem Gewichtsplatten liegen, welche hier allerdings nicht dazu dienen, einen plötzlichen Ventilschluss zu bewirken, sondern nur das Heruntergehen des Ventiles auf seinen Sitz sichern sollen. Fr.