Titel: | Corlissmaschine der Fishkill Landing Machine Company zu Fishkill am Hudson, N. Y. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 279, Jahrgang 1891, S. 188 |
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Corlissmaschine der Fishkill Landing Machine
Company zu Fishkill am Hudson, N. Y.
Mit Abbildungen.
Corlissmaschine der Fishkill Landing Machine Co.
Die von der obigen Firma in den Handel gebrachte, unter dem Namen
Fishkill-Corlissmaschine besonders in Amerika gut eingeführte Dampfmaschine (vgl.
1887 265 * 205) hat in neuester Zeit mannigfache
Verbesserungen erfahren, die wir nach American
Machinist vom 3. Juli 1890 im Nachstehenden zur Darstellung bringen.
Textabbildung Bd. 279, S. 69
Fig. 1.Fishkill's Corlissmaschine.
Das bayonnetförmig gestaltete Bett der Maschine (Fig.
1) ist behufs grösserer Standfestigkeit in der Mitte mit einer Stütze
versehen worden, welche auch gleichzeitig zur Lagerung eines kurzen Wellenstückes
für einen darüber greifenden, von einem Excenter in Schwingungen versetzten
Zwischenhebel dient, der die von dem letzteren empfangenen Bewegungen vergrössert
auf die in der Cylindermitte gelegene Corlissscheibe überträgt. Der Cylinder ruht
auf vier kräftigen Fussplatten, die mit grossen Tragflächen auf dem Fundament liegen
und von denen zwei mit entsprechenden Verlängerungen zur Unterstützung
aufgeschraubter Luftpuffer dienen.
Der Fig. 2 bis 4 ersichtliche
Mechanismus der Aussensteuerung bildet eine Abänderung der früheren Ausführung. Auf
der Hahnspindel A ist der Hebel B aufgekeilt, welcher an seinem äussersten Ende mit einer Stahlplatte c versehen ist und durch die Stange Y mit dem Luftpuffer in Verbindung steht. Die mit der
Corlissscheibe verbundene Lenkstange X ist mittels
Bolzen a an dem zweiarmigen Hebel C angeschlossen, der drehbar auf einer die Spindel umgebenden Büchse
sitzt und dessen oberer Schenkel mit seinem äussersten Ende als Lager einer kleinen
Welle dient, die auf der einen Seite die Klinke E, auf
der anderen den Hebel F trägt; an dem letzteren ist
mittels Bolzen h eine kleine Stahlrolle R1 drehbar befestigt.
Die Feder f dient dazu, die Klinke E mit der Stahlplatte c in
sicherem Eingriffe zu halten, wie dies die der Mittelstellung des Hahnes
entsprechende Abbildung (Fig.
2) veranschaulicht, und zwar dauert dieser Eingriff so lange, bis die
Stahlrolle R1 mit einer
ebensolchen Rolle R zusammentrifft. Von diesem
Augenblicke an entfernt sich bei der Weiterbewegung des Hebels C die Klinke allmählich von der Stahlplatte, die
Ausklinkung erfolgt jedoch nicht eher, als bis die Stahlrolle R1 nahezu soweit nach
oben gelangt ist, dass ihr Mittelpunkt mit demjenigen der vom Regulator
eingestellten Stahlrolle R in einer Geraden liegt,
deren Verlängerung durch die Mitte der Hahnspindel geht; irgend welche Rückwirkung
auf den Regulator findet bei der Auslösung der Klinke nicht statt. Der letztere
steht durch die Stange Z mit einem Hebel H in Verbindung, der an einem Ringe sitzt, welcher
ausserdem noch mit zwei anderen Armen H1 und H2 versehen ist, von denen der erstere die bereits
genannte Stahlrolle R, der letztere einen einstellbaren
Daumen W trägt, mit Hilfe dessen ein selbsthätiges
Abstellen der Maschine möglich ist. Läuft die letztere nämlich mit ihrer niedrigsten
Tourenzahl und liegt die Klinke E unmittelbar an der
Stahlplatte c an, ohne indess mit derselben bereits in
Eingriff zu stehen, so befindet sich die Stahlrolle R1 in der Nähe des Daumens W; fallen dann beim Reissen des Regulatortreibriemens
oder aus irgend einem anderen Grunde die Regulatorkugeln noch weiter nach unten, als
der niedrigsten Geschwindigkeit der Maschine entspricht, so dreht sich der mit dem
Hebel H verbundene Ring in der Richtung des auf der
Abbildung (Fig. 2)
ersichtlichen Pfeiles, und, da nun die Stahlrolle R1 mit dem Daumen W
zusammentrifft, kann das Einklinken überhaupt nicht mehr stattfinden – der Hahn wird
in Folge dessen bei der Aufwärtsbewegung des Hebels C
nicht mitgenommen und die Maschine steht still. Durch eine einfache Vorrichtung an
der Regulatorsäule lässt sich der Stillstand der Maschine durch den Maschinenwärter
aufheben, sobald dies nothwendig ist.
Textabbildung Bd. 279, S. 189
Fishkill's Corlissmaschine.
Die zu der Maschine gehörigen Luftpuffer zeigen ebenfalls eine verbesserte
Construction.
In einem Cylinder mit zwei Ausbohrungen von verschiedenem Durchmesser bewegt sich ein
entsprechend gestalteter Plungerkolben, welcher durch die am unteren Ende
kugelförmig gestaltete Stange Y mit dem Hebel B verbunden ist. Beim Aufwärtsbewegen des Kolbens,
entsprechend der geöffneten Hahnstellung, steht der unter ihm frei werdende Raum im
Cylinder durch einen seitlich angeordneten Kanal mit dem ringförmigen Räume zwischen
Kolben und Cylinder, welcher in Folge der verschiedenen Durchmesser der letzteren
entsteht, jedoch von erheblich kleinerem Inhalte als der erstere ist, in
Verbindung und es findet in beiden Räumen eine mit dem Steigen des Kolbens wachsende
Luftverdünnung statt. Nach erfolgtem Ausklinken der Steuerung drückt die äussere
Atmosphäre den Kolben schnell nach unten, die Verdünnung der in dem plötzlich
grösser gewordenen ringförmigen Räume eingeschlossenen Luft wird noch erheblicher,
während die unter dem Kolben befindliche verdünnte Luft durch einen angeordneten
Hahn theilweise entweicht bezieh. als Kissen wirkt, um eintretende Stösse
aufzunehmen. Da die in diesem Apparate eingeschlossene Luft nicht von aussen
eingesaugt wird, sondern nur abwechselnd von dem einen Räume in den anderen geht, so
erfolgt ihre Bewegung ziemlich geräuschlos.
Der erwähnte Hahn lässt sich so einstellen, dass eine schnelle Wirkung des
Luftpuffers gesichert ist.
Fr.