Titel: H. Aiken's Schmiedepresse für Eisenbahnwagenachsen.
Autor: Pr.
Fundstelle: Band 280, Jahrgang 1891, S. 10
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H. Aiken's Schmiedepresse für Eisenbahnwagenachsen. Mit Abbildungen. Aiken's Schmiedepresse für Eisenbahnwagenachsen. Von H. Aiken in Homestead, Pennsylvanien, wird nach dem englischen Patent Nr. 9287 vom 4. Juni 1889 eine Schmiedepresse mit Druckwasserbetrieb zur Herstellung einer Waggonachse aus einem glühenden Bundstabe verwendet, wobei die Schenkelverdickung und die Zapfenborde durch axialen Stempeldruck, die Formgebung durch zwei geschlossene Gesenkhälften mittels Keilwirkung hervorgebracht wird. Textabbildung Bd. 280, S. 10Aiken's Schmiedepresse. Der auf dem Grundmauerwerke A (Fig. 1 und 2) aufliegende schwere Mittelkörper B hat die aus Fig. 3 und 4 ersichtliche Querschnittsform, in dessen keilförmiger Aussparung die zwei Gesenktheile C, welche mit den Seitenkeilen D durch übergreifende zahn artige Seitenleisten verbunden sind, liegen und sich winkelrecht zur Längenachse vor und zurück schieben lassen. Damit aber auch eine regelrechte Führung der in der Längsrichtung sich vorschiebenden Keile D gesichert ist, greifen dieselben mittels Grund leisten in die Bettplatte B ein, welche parallel zu den seitlichen Bückwänden von B liegen müssen. Textabbildung Bd. 280, S. 10Aiken's Schmiedepresse. Diese beiden Seitenkeile D, welche bloss die Gesenkhälften C zum Verschluss bringen und in dieser Lage auch erhalten, sowie nach beendeter Pressung die Eröffnung derselben besorgen, sind vermöge eines Kreuzgelenkes (Fig. 5) an eine Kolbenstange F angegliedert, deren Kolben im Druckwassercylinder G spielt. Den eigentlichen Arbeitsdruck liefern aber die beiden Stempel L und L1, welche, in der Achsrichtung liegend, sich gegensätzlich gegen die Stirnflächen des rothglühenden Stabes stemmen, denselben stauchen und sein Material in die Erweiterungen der Gesenkform hineindrücken. Von diesen beiden ist der Stempel L gleichsam die Kolbenstange des im Mittelcylinder H gehenden Kolbens, während der Stempel L1 in einem Kreuzstück E sitzt, welches auf der rechten Maschinenseite sich befindet. Dieses Kreuzstück E steht mittels zweier auf Zug beanspruchten Kolbenstangen K in Verbindung mit zwei einzelnen Kolben, welche sich in den zwei Seitencylindern J bewegen, die am Mittelcylinder H angeschlossen sind. Um die Gleichartigkeit der beiden Stempeldrücke von L und L1 zu sichern, ist die Flächensumme der beiden vorderen Kolbenseiten von J gleich der hinteren Kolbenfläche des Mittelkolbens von H. Bemerkenswerth ist noch ein aus den beiden mit dem Querstücke O verbundenen Tragstützen N zusammengesetztes Hebewerk, welches mit Druckwasserbetrieb das Ausheben des fertigen Werkstückes (Fig. 6), sowie das Einlegen des glühenden Rohstabes besorgt, und dessen Tragstempel in entsprechende Aussparungen der Gesenktheile sich einlegen. In den Fig. 3 und 4 sind die beiden Gesenklagen zur Anschauung gebracht. Mit dem Ventilkopfe M wird die Wasservertheilung in dem Hebecylinder O bezieh. dem Cylinder G für die Keileinstellung, sowie für den eigentlichen Arbeitsprocess durch H und J in der vorgeschriebenen Reihenfolge durchgeführt. Pr.