Titel: | Internationale elektrotechnische Ausstellung zu Frankfurt a. M. 1891. |
Fundstelle: | Band 281, Jahrgang 1891, S. 234 |
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Internationale elektrotechnische Ausstellung
zu Frankfurt a. M. 1891.
Internationale elektrotechnische Ausstellung zu Frankfurt a. M.
1891.
Ging der Kenner der vielen letzt jährigen Ausstellungen mit einem gewissen Misstrauen
nach Frankfurt, um eine elektrotechnische Fachausstellung zu besuchen, so musste er
sich angenehm überrascht fühlen, dass er wirklich eine Fachausstellung im Sinne des
Wortes vorfand. Es soll damit nicht gesagt sein, dass die Frankfurter Ausstellung
der heutzutage im Interesse eines besseren Geldertrages zur Heranziehung grösserer
Massen von Besuchern, jener unglückseligen, eben aus genanntem Grunde
unentbehrlichen Lockmittel und Schaustücke für das grosse Publikum entbehre; aber
anerkannt muss werden, dass sich diese Anhängsel doch wenigstens nicht so
aufdringlich bemerkbar machten, wie bei früheren Veranlassungen, namentlich z.B. in
Bremen 1890.
Unbedingt muss rühmend anerkannt werden, dass wir es hier mit einer wirklichen
Fachausstellung insofern zu thun haben, als hier ein geschlossenes Bild des
augenblicklichen Standes der Elektrotechnik geboten wird. Manche Uebelstände und
Missgriffe, welche wir weiter unten andeuten wollen, dürfen unter dieser Rücksicht
auf mildere Beurtheilung Anspruch machen.
Das Kennzeichen der Ausstellung entwickelt sich auf der Grundlage einer fast
lückenlosen Betheiligung der deutschen
elektrotechnischen Industriellen. Eine internationale
Ausstellung im Sinne des Wortes ist keineswegs geschaffen, da die Betheiligung
ausländischer Firmen sehr schwach ist. Wenn man auch deshalb durch die Ausstellung
einen Ueberblick über die Leistungen ausländischer Industrie auf dem Gebiete der
Elektrotechnik nicht gewinnt, so ist dies bei dem internationalen Charakter der
Elektrotechnik auch nicht sonderlich zu bedauern. Es ist schwerlich anzunehmen, dass
vom Auslande etwas geboten werden könnte, was nicht in den Grenzen unseres
Vaterlandes bereits vorhanden oder wenigstens bekannt ist.
Im Allgemeinen ist es sogar erfreulich, die Elektrotechnik seitens deutschen
Gewerbefleisses so prächtig vertreten zu sehen, wie es hier der Fall ist. Man darf
bezweifeln, dass gerade die elektrotechnische Industrie anderswo besser entwickelt
sei, als bei uns; jedenfalls ruht sie nirgends auf gründlicherer und
gewissenhafterer wissenschaftlicher Grundlage als bei uns.
Die Ausstellung zeigt den gewaltigen Einfluss der Elektrotechnik auf alle Gebiete des
menschlichen Bedarfs in wirksamer Weise. Sie lässt deutlich erkennen, wie die
Elektrotechnik der Cultur dient, aber auch ebenso klar, wie sie – sich auf andere
Industrien stützend – diesen ein neues Feld nutzbringender Thätigkeit verschafft,
also nicht als Concurrent, sondern als reger Förderer auftritt.
In erster Linie ist die elektrische Beleuchtung ein Zeichen des gewaltigen Einflusses
der Elektrotechnik und demgemäss nimmt auch dieser Theil den grössten Raum der
Ausstellung in Anspruch. Das gesammte grosse Maschinenhaus mit seinen rund 4000
haltenden Maschinen ist fast ausschliesslich der Darstellung elektrischen
Lichtes gewidmet. Man sieht Riesenmaschinen von 600 neben Zwergmaschinchen
von 1 dem gleichen Behufe – der Lichterzeugung – dienen, ein deutlicher und
klarer Beweis, in welchen gewaltigen Grenzen dem Bedürfnisse nach elektrischer
Beleuchtung genügt werden muss.
Gerade dieser hervorragendste Theil der Ausstellung gewährt einen Beweis, wie
rasch und sicher die Maschinenindustrie den richtigen Weg zur Entwickelung und
brauchbaren Gestaltung der maschinellen Einrichtung gefunden hat, wie sehr aber die
Kunstindustrie in der äusseren Ausschmückung und Formgebung der Beleuchtungskörper
im Hintertreffen geblieben ist.
Bis in die kleinste Einzelheit vollendet und ausgeklügelt zeigt sich alles, was auf
die Erzeugung des elektrischen Lichtes sich bezieht. Krafterzeuger, Leitung und
Leuchtkörper sind vortrefflich entwickelt; für die äussere Gestaltung der
Beleuchtungskörper ist es aber immer noch beim schwachen Versuch zum Fortschritt
geblieben. Von einer kraftvollen Neugestaltung der Lampenkörper, von einer
künstlerischen Entwickelung neuer Gedanken für die neuen Lichtgeber ist nichts zu
bemerken; die Kunstindustrie ist hier nicht im gleichen Schritt geblieben.
Man wende nicht ein, dass die Ausstellung vielfache Beweise einer reichen Formgebung
der elektrischen Beleuchtungskörper biete und dass dieselben der neuen
Beleuchtungsart angepasst seien. Mit der Vereinigung von Statuen mit
Beleuchtungskörpern ist aber nichts thatsächlich Neues geschaffen; schon die
ältesten Leuchter zeigen dasselbe Thema, welches wir hier nur in prunkvollerer
Gestaltung und gehoben durch die Helligkeit des elektrischen Lichtes wiederfinden.
Man wende nicht ein, dass besonders die in Guirlandenform vereinigten Glühlichter
eine neue Erscheinung seien, denn dies sind Decorationsstücke, aber keine
Beleuchtungsstücke für den Hausgebrauch. Die Thatsache wird kein ruhiger und
vorurtheilsfreier Beurtheiler verkennen, dass die neuen Aufgaben, welche die
Elektrotechnik in dieser Beziehung dem Kunstgewerbe stellte, noch nicht gelöst sind,
dass die Kunstindustrie kaum die bescheidensten Anfänge gemacht hat, um der
gewaltigen Erfindung des elektrischen Lichtes ebenbürtige Fortschritte in der
Formgebung der Beleuchtungskörper in ihrer Verwendung an die Seite zu stellen.
Abgesehen von den Glühlampenguirlanden, die man eben nur als Decorationsstücke
auffassen darf, entsprechen die Beleuchtungskörper, die Wand- und Deckenleuchter,
ausschliesslich den landläufigen Modellen, wie man sie nicht nur von der
Gasbeleuchtung, nein auch noch von der Oel- und Kerzenbeleuchtung her zu sehen
gewohnt ist. Alles prunkende Beiwerk kann über das Vorhandensein dieser alten
Grundformen nicht täuschen.
Soll es wirklich dabei bleiben, dass wir die von den älteren Beleuchtungsarten
vorgeschriebenen Formgedanken auch hier bei diesem neuen Lichtspender, dessen
Charakter dem Künstler die freieste Entwickelung gestattet, noch länger wiederfinden
müssen? Sollte es nicht als abschreckendes Beispiel dienen, dass man beim Gaslicht
noch immer die Kerzenimitation als üblich vorfindet?!
Am peinlichsten fällt der angedeutete Mangel an neuen Gedanken bei der
Aussenbeleuchtung des Ausstellungsplatzes und der einzelnen Baulichkeiten auf. Die
verschwenderische Lichtfülle wirkt nicht, weil die Anordnung der einzelnen
Beleuchtungskörper zu unkünstlerisch ist, zu sehr an alte Vorbilder erinnert.
Man denke, dass z.B. das grosse Maschinenhaus der Ausstellung, der eiserne
Aufzugsthurm, sowie ein sogen. Glockenthurm in ihren Hauptumrissen mit Glühlampen
umzogen sind, so dass Abends die leuchtenden Lampen das Gerippe dieser
Baulichkeiten skizziren. Wird nun auch die Wirkung dieser Art von Beleuchtung
wesentlich durch die dürftigen Formen der Bauwerke an sich mit beeinträchtigt, so
liegt der Fehler doch tiefer.
Wir sind schon glücklich über die Zeit hinaus, wo man mit der Masse, der
aufdringlichen Leuchtkraft des elektrischen Lichtes allein wirken, oder sagen wir
imponiren konnte, jetzt ist es Pflicht, mehr zu zeigen und namentlich bei einer
Ausstellung, die doch nicht nur dem Fachmanne ein Bild des rohen Könnens bieten,
sondern wesentlich im grossen Publikum für eine gewisse Popularisirung der
Elektrotechnik wirken soll. Bei der vorübergehenden Beleuchtung eines
Schützenfesthauses dürfte man sich vielleicht eine derartige Nachbildung der bei
Illuminationen schon vor Erfindung der Gasbeleuchtung üblichen bunten Oellämpchen
mit Docht erlauben, bei einer elektrotechnischen Fachausstellung muss eine derartige
Antiquirtheit aber wenig angenehm berühren.
Warum hat man denn nicht den Versuch eines Preisausschreibens gemacht? Ein
Unternehmen, wie eine Ausstellung, ist darauf hingewiesen, gute Gedanken zu borgen
und zu nehmen, wo sie solche findet.
Ebenso hässlich wie diese Glühlampenbeleuchtung ist die Verwendung der Bogenlampen
auf dem Ausstellungsplatze. Etwa 8 m hohe naturkahle Mastbäume, auf deren Spitze
wahrscheinlich bei festlichen Anlässen Fahnen aufgehisst werden können, haben in
etwa ¾ ihrer Höhe einen Seitenarm aus Gusseisen erhalten und dieser trägt die
Kugellampe!
Wie gesagt, die Masse des Lichtes macht es nicht allein; unser Publikum ist doch zu
kunstsinnig, um nicht den Mangel an Schönheit solcher Anordnungen zu empfinden. Und
dann sollen doch auch die Ausstellungen veredelnd auf den Geschmack des grossen
Publikums einwirken!
Muss somit gesagt werden, dass die Ausstellung in dieser Hinsicht den Anforderungen
nicht entspricht, muss betont werden, dass in diesem Punkte ein grosser Fehler
liegt, der keine Entschuldigung in dem provisorischen Aufbau der Ausstellung finden
kann, so sei an dieser Stelle überhaupt unsere Meinung dahin geäussert, dass die
Leistungen bezüglich der äusseren Gestaltung der Ausstellung, der allgemeinen
Anordnung recht schwach sind, dass sie besonders durch die Einzelleistungen der
Aussteller wesentlich übertroffen werden. Und doch hätte ein geschickter Architekt
namentlich auf der vorjährigen Bremer Ausstellung so viel lernen können. Wir fanden
aber nur einen wenig geschmackvollen Anklang an die prächtigen Baulichkeiten
genannter Ausstellung in der Facade der Kraftvertheilungshalle. Im Allgemeinen ist
der ausschliesslich in Holz aufgeführte Bau der Ausstellungsgebäude kein Ruhm für
den Architekten.
Neben der elektrischen Beleuchtung ist der Darstellung des Fernsprechwesens der
breiteste Raum gegönnt. Musikübertragungen sind vielfach vorgeführt.
Das elektrische Signalwesen ist seiner ungeheuren Wichtigkeit für die Sicherheit des
Verkehrs entsprechend vortrefflich zur Ausstellung gebracht. Namentlich die Firma
Siemens und Halske, sowie die preussischen
Staatseisenbahnen haben ebenso mustergültig wie reichhaltig ausgestellt.
Die elektrische Kraftübertragung soll an einer grossen,
I. Dampfkessel, Dampfmaschinen und Dynamos.
Textabbildung Bd. 281, S. 236
Dampfkessel; Motoren; Dynamos;
Aussteller; C. Weinbrenner, Neunkirchen b. Siegen; L. und C. Steinmüller,
Gummersbach; Maschinenbau-Actienges. Nürnberg, vorm. Klett und Co., Nürnberg;
Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik, vorm. Dürr und Co., Ratingen bei
Düsseldorf; E. Willmann, Dortmund; H. Paucksch, Landsberg a. W. (3 comb.
Kessel); G. Kuhn, Stuttgart-Berg; Blechwalzwerk Schulz-Knaudt Actienges. Essen
(Ruhr); Kesselfabrik Kaiserslautern, Herrmann und Schimmelbusch, Kaiserslautern
und Kesselfabrik Sieghütte, L. Koch, Sieghütte bei Siegen; The Babcock und
Wilcox Co., London; Göhrig und Leuchs, Darmstadt; Rheinische
Röhrendampfkesselfabr. A. Büttner und Co., Uerdingen a. Rhein; Simonis und Lanz,
Frankfurt a. M.; Scharrer und Gross, Nürnberg; Locomobile; Kessel mit
Dampfmaschine; Summa; Ph. Swiderski, Plagwitz-Leipzig; Fr. Voss, Köln-Ehrenfeld;
G. Kuhn, Stuttgart-Berg; Maschinenbau-Actiengesellsch. Nürnberg, vorm. Klett und
Co., Nürnberg; C. Daevel, Kiel; Ruston, Proctor und Co., Lim., Lincoln;
Maschinenbau- und Armaturenfabrik, vormals C. Louis Strube, A.-G.,
Magdeburg-Buckau; Maschinenbau-Actiengesellsch. Nürnberg, vorm. Klett und Co.,
Nürnberg; Ph. Swiderski, Plagwitz-Leipzig; Thomson-Houston International
Electric Co., Hamburg; Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen; Garrett Smith und
Co., Magdeburg; H. Paucksch, Landsberg a. W.; Dingler'sche Maschinenfabrik,
Zweibrücken; Carl Pellenz, Bremen; Karl und Th. Möller, Brackwede;
Maschinenbau-Actiengesellsch. Nürnberg, vorm. Klett und Co., Nürnberg; Gebr.
Sachsenberg, Rosslau a. E.; G. Bausch, Cannstatt; Ph. Swiderski,
Plagwitz-Leipzig; Pokorny und Wittekind, Bockenheim; (Reserve); O. L. Kummer und
Co., Dresden; Berliner Maschinenbau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff und Co.,
Berlin; Gebr. Sulzer, Winterthur; Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe, Karlsruhe
Garrett Smith und Co., Magdeburg; J. S. Fries Sohn, Sachsenhausen; G. Kuhn,
Stuttgart-Berg; Masch.-Fabr. Buckau, A.-G., Magdeburg; arbeiten abwechselnd.; C.
Daevel, Kiel; Dampf- u. Wollwäscherei-Maschinenfabrik, A.-G., vorm. Rich. Franz,
Crimitschau; Scharrer und Gross, Nürnberg; Garrett Smith und Co., Magdeburg;
Ruston, Proctor und Co., Lim., Lincoln; R. Wolf, Magdeburg-Buckau; Scharrer und
Gross, Nürnberg; Eisenwerke Gaggenau, A.-G., Gaggenau, Baden; Carl Ilgner und
Co., Minden i. W.; Schuckert und Co., Nürnberg; Woodhouse und Rawson, United,
Lim., London; Gebr. Naglo, Berlin; Schuckert und Co., Nürnberg; J. Einstein und
Co., München; Thomson-Houston International Electric Co., Hamburg;
Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen; W. Lahmeyer und Co., Frankfurt a. M.;
Helios, Actiengesellschaft, Köln-Ehrenfeld; Carl Pellenz, Bremen; Fabrik für
Elektrotechnik und Maschinenbau Bamberg, Bamberg; W. Lahmeyer und Co., Frankfurt
a. M.; C. und E. Fein, Stuttgart; Pokorny und Wittekind, Bockenheim; O. L.
Kummer und Co., Dresden; Berliner Maschinenbau-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff und
Co., Berlin; Helios, Acliengesellschaft, Köln-Ehrenfeld; Fritsche und Pischon,
Berlin; Deutsche Elektricitätswerke, Aachen; Siemens und Halske, Berlin; O. L.
Kummer und Co., Dresden; Leerlaufend; Siemens und Halske, Berlin (im
Palmengarten); Schuckert und Co., Nürnberg (im Palmengarten); Die 50 HP.
Locomob. von Ruston, Proctor und Co. treibt auch eine Dynamo von Deutsche
Elektricitätswerke Aachen.; Kremenetzky, Mayer und Co., Wien; W. Lahmeyer und
Co., Frankfurt a. M.(Offenbach); J. Einstein und Co., München; Leerlaufend;
Eisenwerke Gaggenau
II. Gasmotoren und Dynamos.
Textabbildung Bd. 281, S. 236
Gasmotoren; Dynamos; Aussteller;
Betrieben mit:; Leistung in HP; Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Dürrkopp und
Co., Bielefeld; Maschinenbaugesellschaft München, München; Dresdener
Gasmotorenfabrik Moritz Hille, Dresden; Buss, Sombart und Co., Magdeburg; Gebr.
Körting, Hannover; Gasmotorenfabrik Deutz, Köln-Deutz; Berliner
Maschinenb.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff u. Co., Berlin; Collet und Engelhardt,
Offenbach a. M.; Maschinenbau-A.-G. Nürnberg, vorm. Klett und Co., Nürnberg;
Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen; G. Kuhn, Stuttgart-Berg; Summa; Leuchtgas;
Benzin Leuchtgas; Generatorgas; Erdöl; Carl Ilgner und Co., Minden i. W.;
Thomson-Houston International Electric Co., Hamburg; Zellweger und Ehrenberg,
Uster, Schweiz; Leerlaufend; J. Einstein und Co., München; Fritsche und Pischon,
Berlin; Gebr. Naglo, Berlin; Schuckert und Co., Nürnberg; Berliner
Maschinenb.-A.-G. vorm. L. Schwartzkopff u. Co., Berlin (Versuchsmotor);
Leerlaufend; Berliner Maschinenb.- A.-G. vorm. L. Schwartzkopff u. Co., Berlin;
Schuckert und Co., Nürnberg; Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen; Schuckert und
Co., Nürnberg; Summa
III. Recapitulation.
Textabbildung Bd. 281, S. 236
Kessel incl. Locomobilen; Motoren;
Dynamos; Anzahl; Total Heizfläche; Art; HP; Dampfmaschinen; Gasmotoren u.
dgl.
175 km weiten Leitung von Lauffen a. N. aus
veranschaulicht werden, welche mit dem 15. August fertiggestellt wurde. Natürlich
sind alle hierher gehörigen Einrichtungen vertreten.
Besonders interessant ist die elektrische Kraftvertheilung in einer Anzahl Einzel
Werkstätten zur Darstellung gebracht. In mehreren neben einander liegenden Kojen
sind Arbeitsmaschinen aufgestellt, deren Betrieb mit Hilfe kleiner Elektromotoren
bewirkt wird. Die Stromzuleitung für die letzteren erfolgt aus dem etwas entfernt
liegenden Maschinenhause.
Natürlich ist das Streben vorhanden, die Verwendung der Elektrizität für alle
möglichen Zwecke in der grössten Reichhaltigkeit zur Anschauung zu bringen. Und
dieser Vorsatz ist auch im Wesentlichen gelungen.
Elektrische Bahnen und Aufzüge, Phonograph und Grammophon fehlen naturgemäss nicht,
um dem grossen Publikum die populärsten Erfindungen auf dem Gebiete der
Elektrotechnik zu erläutern.
Der Techniker findet aber jedenfalls den meisten Stoff für seine Forschungen und
letztere werden sehr erleichtert, weil eine vortreffliche Uebersicht des technischen
Theils – unzweifelhaft der Hauptruhm der Aussteller – vorhanden ist. Die Theilung
des Stoffes in mehrere Abtheilungen erleichtert die allgemeine Uebersicht, wie auch
den Vergleich der Einzelleistungen, während ein vortrefflich bearbeiteter Katalog
mit guten Uebersichtsplänen den Weg durch die Ausstellung sehr erleichtert.
Der Fachmann wird die Ausstellung zweifellos nur mit hoher Befriedigung verlassen und
darin liegt wohl der Hauptvortheil der Ausstellung, die vom technischen Standpunkte
als durchaus gelungen bezeichnet werden muss, da sie ein überraschend getreues Bild
von der elektrotechnischen Industrie Deutschlands bietet und die erstaunlichen
Fortschritte zeigt, welche in allerkürzester Zeit hier gemacht worden sind.
Wie gewaltig allein schon der Kraftaufwand sich hinstellt, ist aus beistehender
Uebersicht zu entnehmen, welche die Zahl und Leistung der im Betriebe befindlichen
Kessel, Kraftmaschinen und Dynamos angibt.
(Weitere Specialberichte folgen.)