Titel: Anschluss mehrerer Telephonstellen an ein Vermittelungsamt durch eine und dieselbe Leitung.
Autor: Ed. Zetzsche
Fundstelle: Band 285, Jahrgang 1892, S. 137
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Anschluss mehrerer Telephonstellen an ein Vermittelungsamt durch eine und dieselbe Leitung. Mit Abbildungen. Anschluss mehrerer Telephonstellen an ein Vermittelungsamt durch eine und dieselbe Leitung. Bereits im J. 1883 sind von Elsasser und von mir selbst Schaltungen – theils mit, theils ohne Benutzung des Wittwer und Wetzer'schen Stationsrufers (vgl. 1892 283 * 38) – angegeben worden (vgl. 1883 248 * 332, * 334 und * 335), welche es ermöglichen sollen, dass mittels einer und derselben Leitung mehrere Telephonsprechstellen an ein Vermittelungsamt angeschlossen werden können, und 1885 sind von Grassi und Beux (vgl. 1885 256 * 355) verwandte Anordnungen für drei in eine Leitung einzuschaltende Sprechstellen in Vorschlag gebracht worden. In jüngster Zeit ist man wieder an die Lösung derselben Aufgabe herangetreten; erfolgreich war dabei J. J. Carty mit seiner Metropolitan-Brückenschaltung für die Rufklingeln, welche in D. p. J. demnächst beschrieben werden wird; auf eine wesentlich andere Lösung der Aufgabe ist Herr M. J. in Lüttich gekommen und hat mir über dieselbe aus Anlass meines früheren Vorschlags ausführliche Mittheilungen gemacht. Seine mit seiner Zustimmung gleich näher zu beschreibende Anordnung steht in gewisser Beziehung zwischen zweien der von mir angegebenen, und es erscheint deshalb angezeigt, hier vorher unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 kurz das Wesen der letzteren in Erinnerung zu bringen. Textabbildung Bd. 285, S. 137Fig. 1.Schema für Telephonanschluss. Bei der in Fig. 1 skizzirten Einrichtung, bei welcher stets die zu rufende Stelle allein den Ruf vernimmt, hat das Vermittelungsamt mit so viel verschiedenen Stromstärken zu rufen, als Sprechstellen in der Leitung sind. Ruft es mit der nten Stromstärke, so spricht von den in der nten Stelle vorhandenen beiden polarisirten Relais R1 und R2 bloss R1 an; in allen zwischen dem Vermittelungsamte und der nten Stelle liegenden Stellen dagegen gehen rasch hinter einander beide Relaisanker e1 und e2 von der Stellschraube d2 an die Schraube d1 , bezieh. von c2 an c1. In der durch diesen Strom geweckten nten Fernsprechstelle wird daher zunächst der Wecktaster T aus der Leitung L1 L2 ausgeschaltet und dafür aus L1 über e1, d1 , durch die Rollen von R2 über e2 und c2 Weg durch das Telephon F zur Erde E hergestellt; mit T ist zugleich der hinterliegende Zweig L2 der Leitung und die in ihm noch liegenden Sprechstellen aus L1 L2 ausgeschaltet; damit aber dabei sich nicht etwa die Stromstärke in L1 E so weit erhöhe, dass auch R2 anspricht, ist zwischen c2 und E ein künstlicher Widerstand w einzuschalten als Ersatz für den wegfallenden Leitungszweig L2 nebst den in diesem befindlichen Apparaten. In der nten Stelle schliesst ferner e1 mittels eines isolirten Plättchens oder Stiftchens und des federnden Contactes s, n von passender Einrichtung den Stromkreis xy einer Localbatterie und bringt so einen Rasselwecker zum Läuten, bis in der n ten Sprechstelle das Telephon vom selbsthätigen Umschalter U abgenommen und so bei i der Localstromkreis unterbrochen wird. Am Schlusse des Gespräches stellt das Vermittelungsamt die ursprüngliche Schaltung in allen Stellen wieder her, indem es einen Strom von der nten Stärke, aber entgegengesetzter Richtung sendet und dadurch alle Relaishebel wieder in ihre Ruhelage versetzt. In Fig. 2 liegen die Rasselwecker W in der Leitung L1 L2; ausser ihnen ist für jede Stelle nur ein polarisirtes Relais R erforderlich. Den Weckruf des Vermittelungsamtes hören alle Sprechstellen zugleich, für jede Stelle ist ein besonderes Rufsignal festgesetzt. Das Vermittelungsamt benutzt beim Rufen gleich starke Ströme von derjenigen Richtung, welche die Ankerhebel e der Relais R an d2 festhalten. Indem dann in der gerufenen Stelle, nach Befinden unter vorläufiger Beantwortung des Rufes mittels eines durch den Taster T entsendeten Stromes von der nämlichen Richtung, das Telephon F vom selbsthätigen Umschalter U abgenommen wird und der Hebel in U sich von i auf q legt, werden die Rollen des Relais R in dieser Stelle und in allen dahinter gelegenen Stellen von L1 getrennt und L1 in der gerufenen Stelle durch F an Erde gelegt. Darauf sendet das Amt einen Strom von der entgegengesetzten Richtung und legt durch ihn in allen vor der gerufenen gelegenen Stellen den Ankerhebel e von d2 an d1, um T und F auszuschalten. Nach Beendigung des Gespräches werden dieselben wieder an d2 gelegt. Textabbildung Bd. 285, S. 138Fig. 2.Schema für Telephonanschluss. Zweckmässig dürfte es sein, wenn vor der Zurückführung der Hebel e an d2 die am Gespräche betheiligte Stelle dem Amte melden muss, dass sie F wieder an U angehängt hat, und für diesen Fall empfiehlt es sich, den Ruftaster T nebst B aus dem Drahte zwischen d2 und U herauszunehmen und in den von i nach R führenden Draht zu legen, W aber zwischen L1 und e einzuschalten. Es mag hier hinzugefügt werden, dass die Schaltung nach Fig. 2 sich auch leicht so umändern lässt, dass bloss die gerufene Stelle das vom Amte ausgehende Rufläuten hört. Man hätte dazu den Wecker W aus dem von L2 nach R laufenden Drahte in den von R nach i laufenden zu verlegen und das Amt müsste mit Strömen von verschiedener Stärke rufen und zwar beim Rufen der nten Stelle erst durch den stärksten positiven Strom in allen Stellen e an d1 legen, darauf mittels eines negativen Stromes von der nten Stärke in den ersten n Stellen e wieder an d2 und endlich durch einen positiven Strom von der (n – 1)ten Stärke in den ersten n – 1-Stellen e wiederum an d1 , worauf in der n ten Stelle F von U abgenommen und so L1 an Erde E gelegt wird. Die positiven Ströme können in den Stellen, worin sie e an d1 legen, auf die Wecker W nur so lange wirken, bis e sich von d2 entfernt. Auch bei der Anordnung von M. J. hört nur die gerufene Stelle bezieh. das von einer Stelle gerufene Amt den Ruf. Diese Anordnung ist sowohl für Netze mit einfachen Leitungen L (Fig. 3), als für Netze mit Leitungsschleifen LL' (Fig. 4) anwendbar. Auch bei ihr werden zum Rufen der einzelnen Stellen Ströme von verschiedener Stärke benutzt und in jeder Stelle ist bloss ein polarisirtes Relais R erforderlich; die einzelnen Stellen sind aber hier nicht hinter einander, sondern einander parallel geschaltet, und es stehen dabei zwei Wege offen, wenn man es erreichen will, dass jeder Rufstrom nur in einer einzigen Sprechstelle, oder nur in einer bestimmten Anzahl derselben das Relais zum Ansprechen bringe. Nämlich: 1) Man gibt einem jeden der Relais gleichviel Windungen im Elektromagnet, also auch gleich grossen Widerstand, fügt aber in seinen Stromkreis noch einen Zusatzwiderstand w ein, welchem man in den verschiedenen Stellen verschiedene Grössen w1, w2, w3 u.s.w. gibt; dann theilt sich jeder Rufstrom in eine der Anzahl der Stellen gleiche Anzahl von Zweigströmen von verschiedener Stärke; jeder dieser Zweigströme wirkt aber in einer gleich grossen Zahl von Windungen, und deshalb werden die Zweige dieses Rufstromes nur in einer gewissen Anzahl von Sprechstellen so kräftig sein, dass das Relais ansprechen kann. Textabbildung Bd. 285, S. 138Schema für Telephonanschluss. 2) Man gibt den einzelnen Relais verschiedene Windungszahlen, also auch verschiedene Widerstände R, wählt aber die Zusatz widerstände w1, w2, w3 u.s.w. für jede Stelle so, dass die Summe R + w für alle Stellen die nämliche Grösse besitzt; dann theilt sich jeder Rufstrom in lauter Zweige von gleicher Stärke, diese Zweigströme wirken aber jeder in einer verschieden grossen Anzahl von Windungen und deshalb wird wieder nur in einer bestimmten Anzahl von Sprechstellen der Zweig dieses Rufstromes das Relais zum Ansprechen zu bringen vermögen. I. Die Anordnung für Telephonnetze mit einfachen Leitungen erläutert Fig. 3, welche die Einrichtung der ersten Sprechstelle I. vom Amte her zeigt. Diese Sprechstelle weicht in ihrer Einrichtung und Einschaltung von den anderen in der Leitung L noch liegenden Stellen zunächst insofern ab, als in ihr ein etwas träges Galvanometer G aufgestellt und mit seinen Windungen in die Leitung L eingeschaltet ist; ferner sind die Windungen des Galvanometers G zugleich noch mit der Achse der Nadel desselben verbunden und letztere spielt zwischen zwei Contacten a, an welche sie sich anlegt, wenn ein Strom der einen, oder der anderen Richtung. die Windungen durchläuft; von diesen Contacten geht noch eine zweite Leitung l aus, welche der Reihe nach zu allen anderen, noch in die Leitung L eingeschalteten Stellen läuft; endlich geht in der Stelle I. hinter G noch ein Draht d durch einen Widerstand W' hindurch zur Erde E1 , und zwar soll dieser Widerstand eine so hohe Selbstinduction besitzen, dass er zu einer schädlichen Ableitung der Telephonströme keinen Anlass gibt. In jeder Sprechstelle läuft zunächst ein Draht von der Leitung l durch einen Widerstand w und die Rollen eines polarisirten Relais R zur Erde; die Grösse des Zusatzwiderstandes w, sowie die Anzahl und der Widerstand der Relaiswindungen wird für jede Stelle nach einer der beiden soeben erörterten Weisen besonders gewählt. Von der Leitung L aber führt ein Draht zur Achse des Relais-Ankerhebels h und von der Contactschraube r, woran die positiven Ströme den Ankerhebel legen und woran derselbe für gewöhnlich zu liegen hat, weiter durch den mikrotelephonischen Apparatsatz A und durch einen Widerstand W zur Erde. Der Widerstand W muss eine entsprechende Grösse erhalten, damit auf den Wegen h, r, W in den verschiedenen Stellen sich nur geringe Stromzweige zur Erde E begeben können, und ausserdem darf er nur während der Ruhe in den genannten Stromweg eingeschaltet sein und wird deshalb so mit dem selbsthätigen Umschalter verbunden, dass er beim Abnehmen des Telephons vom Haken ausgeschaltet wird. Es sind also die Relais R aller Stellen in Parallelschaltung an die von I. ausgehende Leitung l gelegt, die Apparatsätze A aller Stellen dagegen sind für gewöhnlich neben einander an die bis zum Amte laufende Leitung L geschaltet. Wenn die Rufströme von einem Magnetinductor geliefert werden, so beeinflussen sie als kurze Wechselströme die Nadel des Galvanometers G nicht; sie können daher auch nicht von G aus in die Relais R der Sprechstellen übertreten. Wenn dagegen zum Rufen galvanische Batterien verwendet werden sollten, so dürfte das Galvanometer G zufolge seiner Trägheit den, wenn auch gleichgerichteten, so doch wegen der Selbstunterbrechung kurzen Rufströmen nicht den Uebergang durch die Relais R zur Erde E gestatten. Die Vorgänge spielen sich nun bei einem so eingerichteten Telephonnetze in folgender Weise ab: Für gewöhnlich liegen die Ankerhebel h aller Relais R, wie in Fig. 3, an der Contactschraube r, die Apparatsätze A aller Sprechstellen liegen daher für gewöhnlich in Parallelschaltung an der vom Amte kommenden und bis zur letzten Sprechstelle reichenden Leitung L. Will nun das Amt z.B. die nte Stelle rufen, so sendet es einen negativen Strom von so grosser Stärke in die Leitung L, dass er die Anziehung der Anker aller Relais herbeizuführen vermag; dieser Strom geht zunächst durch die Sätze A und wirkt nicht auf die Wecker der Sprechstellen, wenn zum Wecken Wechselströme benutzt werden; wohl aber lenkt er die Nadel des Galvanometers G ab und findet so noch einen Weg über einen der Contacte a zu den Rollen aller Relais R und zur Erde E; er wird nun auch diese Wege um so leichter einschlagen, als ja hinter den Apparatsätzen A jetzt noch die grossen Widerstände W eingeschaltet sind, und wenn dann die Ankerhebel h die Contacte r verlassen, so werden in allen Sprechstellen die Apparate A ganz ausgeschaltet. Darauf sendet das Amt einen positiven Strom von der Stärke n; dieser Strom findet zunächst in keiner der Stellen einen Weg zur Erde und deshalb war die Hinzufügung des Erdschlusses durch den Widerstand W' in I. nothwendig; der Strom vermag deshalb ebenfalls die Nadel des Galvanometers G abzulenken und so in allen Stellen die Relais R einzuschalten, aber er wird, seiner Stärke angemessen, nur in den ersten n Stellen die Relaisanker wieder von c an r zurück bewegen. Endlich muss das Amt noch einen negativen Strom von der Stärke (n – 1) in die Leitung L schicken, damit in den ersten n 1 Stellen die Ankerhebel h sich wiederum von r nach c hin bewegen. Nunmehr liegt bloss in der nten Stelle der Apparatsatz A noch an der Leitung L, diese Stelle kann vom Amte gerufen werden und keine andere Stelle kann das beginnende Gespräch stören. Ist das Gespräch beendet, so hat das Amt die Anker der Relais R in den sämmtlichen anderen Sprechstellen wieder an r zurück zu bringen und dazu einen positiven Strom von genügender Stärke der Leitung L zuzuführen. Es kann überdies an jedem Ankerhebel h noch eine kleine Scheibe angebracht werden, welche bei der einen Lage des Ankers sichtbar ist, bei der anderen nicht; dann wird das Scheibchen dem Theilnehmer stets kund thun, ob zur Zeit die Leitung besetzt ist oder nicht. Will ein Theilnehmer das Amt rufen, so verfährt er gerade so, als wäre nur er allein in die Leitung L eingeschaltet. Die Rufströme gehen dabei nach dem Amte, ohne dass in den anderen Sprechstellen eine starke Stromabzweigung stattfinden könnte, weil ja in diesen Stellen die Widerstände W eingeschaltet sind. In der rufenden Stelle wird der Widerstand W mittels eines kleinen Tasters ausgeschaltet, welchen der Theilnehmer während des Rufens niederdrückt. Wollen endlich zwei in L eingeschaltete Theilnehmer mit einander sprechen, so kann dies durch Vermittelung des Amtes in ganz ähnlicher Weise ermöglicht werden, wie es bisher geschildert worden ist. Im Vorstehenden ist angenommen worden, dass die Relais R in den einzelnen Sprechstellen aufgestellt wären; man kann sie jedoch auch an einem Orte vereinigen, so dass sie eine selbsthätige Umschaltestelle bilden, von welcher aus dann sich an L anschliessende Drähte nach den einzelnen Sprechstellen laufen müssten. Wie ersichtlich, ist bei der beschriebenen Einrichtung ausser der eine beliebige Anzahl von Sprechstellen enthaltenden eigentlichen Theilnehmerleitung L noch eine Hilfsleitung l erforderlich, welche erst von der ersten Sprechstelle I. aus zu allen anderen Stellen läuft. Dies wird einen wesentlichen Vortheil nur dann bieten, wenn die erste Stelle vom Amte verhältnissmässig weit entfernt ist; immerhin aber bedingt es die Aufstellung des Galvanometers G und des Widerstandes W'. Es will mir deswegen zweckmässiger erscheinen, wenn die Hilfsleitung l gleich bis zum Amte geführt würde; denn dann würden G und W' entbehrlich und die ganze Einrichtung wesentlich einfacher. Ja, vielleicht gelingt es dann auch noch, L und l zu einer einzigen Leitung zu vereinigen; denn der Apparatsatz A in der zu rufenden Stelle braucht doch erst eingeschaltet zu werden, nachdem mittels der Relais R die gleichzeitige Einschaltung der Apparatsätze in den anderen Stellen unmöglich gemacht ist. II. In Telephonnetzen mit Schleifenleitungen fallen G, l und W' in Fig. 3 weg, die polarisirten Relais R haben aber die nämliche Einrichtung zu bekommen und auch ihre Einschaltung ändert sich nur unwesentlich. An dem Ankerhebel h wird aber eine leichte Contactfeder gegenüber dem Contacte r angebracht, damit der Contact bei r lange genug andauert, um die Anziehung des Ankers nach c hin sicher zu stellen. In Fig. 4 ist LL' die Schleifenleitung, A der Apparatsatz, w der zu R gehörige, wie früher zu bestimmende Zusatzwiderstand. Alle Sprechstellen haben hier die nämliche Einrichtung. Die Achse des Ankerhebels h wird noch mit einem kleinen Taster T verbunden, welcher die Rollen von R kurzschliesst und h über e an Erde E legt, wenn er niedergedrückt wird; dies hat zu geschehen, wenn der Theilnehmer das Amt ruft. Der Leitungszweig L dient bloss zur Einwirkung auf die Relais R, welche ja in Parallelschaltung über e an Erde E liegen; der andere Zweig L' dient zur Schliessung des Stromkreises LL' zum Sprechen. Ruft das Amt, so legt es zuvor durch einen in L durch alle Relais gesandten starken negativen Strom alle Hebel h an c, dann durch einen positiven Strom von der Stärke n in den ersten n Stellen die Hebel wieder an r, endlich durch einen negativen von der Stärke n – 1 die ersten n – 1 Hebel h abermals an c. Wenn ein Theilnehmer durch Drehen der Kurbel des Magnetinductors ruft, so schaltet er beim Rufen selbst die übrigen Stellen aus. Denn indem er den Taster T niederdrückt, stellt er in seiner Sprechstelle über r, h und T einen als Kurzschluss zu den Rollen seines Relais R wirkenden Strom weg aus U zur Erde E her, in den anderen Stellen aber geht der Rufstrom durch A und die Rollen des Relais R zur Erde, bewegt daher deren Ankerhebel h nach c und schaltet so die Apparate A von der Leitung L' ab, und da dies sehr rasch geschieht, so ertönt in diesen Stellen die Rufklingel nicht hinreichend, im Amte dagegen wirkt der Rufstrom dauernd und kann von da in der Leitung L (nach Befinden zugleich in der Erde und in der Leitung L) nach der rufenden Stelle zurückkehren. Beim Wecken mit Wechselströmen würden zwar die Ströme der einen Richtung die Ankerhebel h an die Contacte r zu legen befähigt sein, allein dies kann nur einmal geschehen, denn wenn h sich durch die Wirkung des ersten entgegengesetzt gerichteten Stromes an c legt, so unterbricht er ja den Strom weg an r. Die Wiederherstellung des Ruhezustandes nach Beendigung des Gesprächs erfolgt ganz in der nämlichen Weise wie bei Netzen aus einfachen Leitungen. Ed. Zetzsche.