Titel: W. Bird's Prüfungsmaschine für Treibriemen.
Fundstelle: Band 286, Jahrgang 1892, S. 58
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W. Bird's Prüfungsmaschine für Treibriemen. Mit Abbildungen. Bird's Prüfungsmaschine für Treibriemen. Mit dieser Prüfungsmaschine soll nicht nur die Inanspruchnahme des Treibriemens auf Zug, sondern auch das Verhältniss der Spannungen im ziehenden und gezogenen Riemenstück, der Gleitungsverlust und die übertragene Betriebskraftleistung ermittelt werden. Die für die Technische Schule in Worcester gebaute Prüfungsmaschine besteht nach American Machinist, 1891 Bd. 14 Nr. 28 * S. 5, aus einer treibenden Scheibe M (Fig. 1), welche auf einer Deckenwelle T aufgekeilt ist, und einer lothrecht darunter befindlichen, im Riemen B frei schwebenden Scheibe A, welche einestheils durch ihr Eigengewicht und anderentheils durch zusätzliche Belastungsgewichte F den Riemen betriebsgemäss spannt. Diese untere symmetrisch ausgebildete Riemenscheibe A (Fig. 2 und 3) läuft ganz frei auf einem zwischen Körnerspitzen P gehaltenen Bolzen B, welcher in einer um Seitenzapfen J schwingenden Rahmengabel G seine Wagerechtstellung erhält. An die mittlere Speichenwand der Riemenscheibe A sind beiderseitig zwei Reibungsscheiben G angeschraubt, welche in den Nabenabsätzen entsprechenden Anschluss finden. Zwei äussere an den Hauptbolzen B angesetzte gusseiserne Deckelscheiben D legen sich durch Vermittelung eines federnden kupfernen Blechringes R unmittelbar an die Reibungsscheibe C der Riemenscheibe A an. Weil aber jede der beiden Deckelscheiben D Randansätze besitzt, so wird durch den kupfernen Ring R ein freier Zwischenraum S gebildet, in welchen leicht gespanntes Wasser durchströmen gelassen wird. Zu diesem Behufe sind die federnden Kupferdeckel mittels Schlussringe gehörig abgedichtet, und während aus dem Nabenhohlraum bei K Schmieröl zwischen die Reibungsflächen in gleichmässiger Vertheilung zugeführt werden kann, wird die durch die Bremsung gebildete Wärme durch das laufende Presswasser in einfacher Weise abgeleitet. Um nun die Bremsung zu bewirken, ist an beiden Deckelscheiben D ein Rahmen E angeschraubt, der einen durch die Gewichte F und F1 belasteten gleicharmigen Hebel bildet. Es ist nun ferner Vorsorge getroffen, dass die Schwerachse der Rahmengabel G in die Schwingungsachse JJ derselben fällt, so dass nur das vorbestimmte Gewicht des schwebenden Theiles sammt den Auflagegewichten F und F1 einen Beitrag zur Riemenspannung liefern. Da nun der Hebelrahmen E in der Wagerechten erhalten wird, während die Riemenscheibe A unter der Einwirkung der durch die Flüssigkeitsspannung gegebenen axialen Druckkraft kreist, so entsteht eine Kraftbremse von bekannter Wirkung. Um nun die Umlaufszahlen der treibenden und der getriebenen Bremsscheibe, sowie die Länge des laufenden Riemens zu bestimmen und auch auf ein Papierband selbsthätig aufzuzeichnen, sind die in Fig. 1 angedeuteten Einrichtungen getroffen. Von der Welle T wird vermöge eines 50 zähnigen Schneckenrades Z eine hängende Welle S und damit ein Stirnrad W gedreht, in dessen Umfang gleich getheilte Zähne auf das Papierband drücken, welches durch ein Hängegewicht von einer Walze ab- und auf eine andere aufgewickelt wird. Textabbildung Bd. 286, S. 59Bird's Prüfungsmaschine für Treibriemen. Ebenso wird von der Scheibe C vermöge eines Daumens eine Sternscheibe V geschaltet und damit die Welle U ruckweise gedreht, welche ebenfalls in das Papierband Eindrücke durch ein zweites Sternrad Y vermittelt. Ausserdem wird durch einen metallischen Scheibeneinsatz im Riemen bei X ein elektrischer Strom geschlossen, durch welchen ein Elektromagnet schieberartig gegen das laufende Papierband gedrückt wird, wodurch bei jedem vollendeten Riemenumlauf ein Zeichen in das Band eingedrückt wird. Hiernach besitzt man in den drei von der oberen Triebscheibe M, von der unteren Bremsscheibe A und vom Riemen B veranlassten Abzeichen im laufenden Papier ein bequemes Vergleichungsmittel über das Gleiten des Riemens und den damit bedingten Effectverlust.