Titel: Neuere Indicatoren für Dampfmaschinen.
Autor: Fr.
Fundstelle: Band 288, Jahrgang 1893, S. 62
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Neuere Indicatoren für Dampfmaschinen. Mit Abbildungen. Neuere Indicatoren für Dampfmaschinen. E. Hall-Brown in Hartlepool hat nach Industries, 1891 S. 534, behufs möglichster Genauigkeit der Geradführung und Proportionalität der Bewegungsübertragung zwischen Kolben und Schreibstift den Indicatoren die in den Abbildungen Fig. 1 und 2 ersichtliche Gestalt gegeben. A ist der Indicatorcylinder mit Kolben, B die Feder und C die Papiertrommel, welche sich um eine Spindel des am Indicatorcylinder angegossenen Supportes D dreht. Die Geradführung wird durch zwei Gelenkstangen H und G gebildet, welche mit dem entsprechend geformten Kolbenstangenkopf B2 durch Hebel E und F verbunden sind; der Hebel G findet seinen Drehpunkt in einem Scharnier G1 der um den Indicatorcylinder drehbaren Platte J. Textabbildung Bd. 288, S. 62 Hall-Brown's Dampfmaschinen-Indicator. Bei richtig gewählten Abmessungen der Stangen und Hebel lässt sich der Schreibstift I annähernd geradlinig und proportional den Bewegungen des Stangenkopfes B2 führen. Die Platte J greift über einen Ansatz des Cylinderdeckels K und wird durch eine aufgeschraubte Scheibe in ihrer Stellung gesichert; am äussersten Ende trägt die Platte einen mit Gewinde versehenen Stift, der sich gegen einen festen Anschlag auf dem Support D legt, wodurch der Druck des Bleistiftes gegen das Papier geregelt werden kann. Der Cylinderdeckel K wird durch Schrauben L, M und den Ring N auf dem Cylinder gehalten. Der von der Engineering Appliance Company in Buffalo (Nordamerika) unter dem Namen „Perfection“ in den Handel gebrachte Indicator besitzt nach Mittheilungen in Industries, 1892, einen Kolben von ½ Zoll engl. Durchmesser, dessen äusserer Umfang mit Wasserrinnen versehen ist und dessen Bewegungen mittels einer Geradführung mit genügender Proportionalität bei 5facher Uebersetzung auf den Papiercylinder übertragen werden. Die Verbindung der Geradführung mit der Kolbenstange erfolgt durch ein mit feinem Gewinde versehenes Kopfschräubchen, mit Hilfe dessen sich auch die Höhe der atmosphärischen Linie den Widerständen der Feder entsprechendeinstellen lässt. Der sehr dünn gehaltene Papiercylinder liegt über einer Trommel, welche sich leicht auf dem Konus einer regulirbaren Stahlspindel dreht und deren Rückdrehung durch eine flache Spiralfeder bewirkt wird. Die mit leichten Köpfen versehene Indicatorfeder ist mit dem Cylinderdeckel und Kolben direct verschraubt. Der Indicator von M'Kinnel und Buchanan weicht insofern von der gewöhnlichen Anordnung ab, als die Feder freiliegt und leicht zugänglich ist; hierdurch wird das Auswechseln derselben, was nothwendig wird, wenn derselbe Indicator für verschiedene Dampfspannungen verwendet werden soll, sehr erleichtert, und es kann auch die Feder während des Arbeitens beobachtet werden, so dass die Entstehung unrichtiger Diagramme in Folge Losewerdens oder Klemmens der Feder ausgeschlossen ist. Ein weiterer Vortheil wird darin gesucht, dass die Feder nicht, wie sonst, der Hitze des Dampfes ausgesetzt ist. Der Schreibtisch wird bei diesem Indicator nach dem Vorgange von Richards (1891 279 30) durch einen Lemniskoidenlenker geführt, doch während dieser den Kolben mit dem Hauptlenker durch ein Glied verbindet, welches dem Lenkstück stets parallel bleibt, ist hier der Angriff des Kolbens, ähnlich wie bei dem 1891 279 * 31 beschriebenen Indicator von Kenyon, direct an den Hauptlenker gelegt. Die Kolbenstange bildet nach der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Nr. 31 vom 30. Juli 1892 S. 907, eine Kurbelschleife, die eine kreisförmige Erweiterung des Hauptlenkers umfasst, so dass ein höheres Elementenpaar gebildet wird, welches als durch Kettenverminderung entstanden aufzufassen ist. Hierdurch ist das Getriebe allerdings um ein Glied vermindert, es besteht aber jetzt zwischen den gleichzeitig von Kolben und Schreibstift beschriebenen Wegen keine Proportionalität mehr. Fr.