Titel: S. D. Field's Telephongeber mit Leitungsschleife im magnetischen Felde.
Fundstelle: Band 289, Jahrgang 1893, S. 228
Download: XML
S. D. Field's Telephongeber mit Leitungsschleife im magnetischen Felde. Mit Abbildung. S. D. Field's Telephongeber. In der Erkenntniss, dass die Polarisation in dem gewöhnlichen Magnettelephongeber wegen der geringen Menge des Eisens im Anker, d.h. in der schwingenden Platte, nur eine beschränkte sein kann, hat Stephen D. Field (vgl. 1891 282 232) eine ihm jüngst patentirte Anordnung in Vorschlag gebracht, bei welcher ein ungemein kräftiges magnetisches Feld benutzt werden kann. Die beigegebene Abbildung bietet nach dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 15 * S. 567, eine Seitenansicht des Hufeisenmagnetes M; derselbe wird durch fünf hinter einander gelegene Stäbe gebildet, so dass die Breite des Magnetes etwa viermal so gross ist, als der Abstand seiner beiden Schenkel von einander, also noch etwas grösser als die Länge seiner Schenkel M. Zwischen den beiden Polen N und S bildet die Telephonleitung eine mit ihren beiden Enden die Breite des Magnetes noch etwas überragende Schleife, welche mit dem einen Ende an der Platte, gegen welche gesprochen wird, mit dem anderen aber an einer Schraube befestigt ist, mittels deren die Spannung der Schleife regulirt werden kann. Die Schleife kann beliebig lang genommen und somit jedem gewünschten Grade der Polarisation ausgesetzt werden. Damit nun die Schleife nicht eine eigene Schwingungsperiode besitze, sondern sich allen Schwingungsweisen anpassen kann, wendet Field eine von ihm als „unharmonische Feder“ bezeichnete Aufhängsweise an. Er befestigt an dem einen Pole N zwei Träger und lässt diese die beiden Zweige der Schleife durch Vermittelung zweier Kautschukkugeln k tragen. Textabbildung Bd. 289, S. 228Field's Telephongeber. Die Leitung bildet somit zwischen den Polen eine Schleife, welche durch die Kautschukkugeln in einer beständigen Spannung erhalten wird. Bei den Schwingungen der Sprechplatte, welche man sich in der Abbildung in einer lothrechten Ebene, parallel zu den Schenkeln M liegend zu denken hat, müssen sich die beiden Zweige der Schleife abwechselnd einander nähern und von einander entfernen; die dabei in den beiden Zweigen erzeugten Ströme haben entgegengesetzte Richtung und unterstützen sich durch gegenseitige Induction, indem sie so der störenden Wirkung der Selbstinduction entgegenwirken und die Ströme freier strömen lassen. Bei dieser Aufhängung kann die Schleife den Schwingungen der Sprechplatte sehr gut folgen; das kräftige Feld, die fast gänzliche Abwesenheit der Selbstinduction und die kleine Trägheit der Theile gestatten eine sehr klare und laute Wiedergabe der Rede. Bei einer der Abänderungen ist die Schleife in einem vielpoligen Felde gespannt, das durch eine Reihe von neben einander gestellten Magneten mit abwechselnden Polen gebildet wird.