Titel: E. Mercadier und Anizan's Mikrophon.
Fundstelle: Band 290, Jahrgang 1893, S. 39
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E. Mercadier und Anizan's Mikrophon. Mit Abbildung. Mercadier und Anizan's Mikrophon. Um das Packen, welches bei Verwendung gepulverter oder körniger Kohle in Mikrophonen häufig auftritt, zu verhüten, benutzen E. Mercadier und Anizan in dem Mikrophon, das sie in Chicago ausgestellt haben, Kohlenstäbe in aufrechter Stellung. Anfänglich erscheinen diese Mikrophone minder kräftig, sie sichern aber bei längerem Gebrauch eine dauernde und regelmässige Wirkung. Zugleich haben Mercadier und Anizan dafür gesorgt, dass die Berührungsstellen gewechselt werden können, wenn sich sprudelnde Töne merkbar machen. Nach dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 16 * S. 34, wird eine Gruppe von Kohlen auf der Mitte einer Glasplatte befestigt; die Gleichmässigkeit des Glases verhütet die Resonanz Wirkungen, auf welche man bei Sprechplatten aus Holz stösst. Die Benutzung von Glas macht es möglich, dass man auf derselben Glasplatte zwei gegen einander isolirte Gruppen von Kohlen aufstellen kann, welche zwei verschiedenen Mikrophonbatterien und zwei getrennten primären Wickelungen einer Inductionsrolle mit gemeinschaftlicher Secundärwickelung angehören. Dabei addiren sich die Wirkungen beider Gruppen, zufolge der Anwendung des Glases, ohne Phasenunterschied, und so verdoppelt sich fast die Kraft des Mikrophons. Die Kohlenstifte K stecken nach der beigegebenen Abbildung in Messinghaltern M, welche an ihrer unteren Fläche eine kegelförmige Höhlung besitzen und mit dieser auf eine metallene Spitze aufgesteckt werden. Dies gibt der Kohle eine grosse Beweglichkeit und gestattet ihr nur, am oberen Ende mikrophonisch zu wirken. Wenn auch das untere Ende der stehenden Stifte mikrophonisch wirken könnte, so würde es zugleich als Contact und als Stütze in Anspruch genommen, und dies würde einen Phasenunterschied im Gefolge haben. Textabbildung Bd. 290, S. 40 Mercadier's Mikrophon.