Titel: | Neue Geschwindigkeitsregler. |
Autor: | W. Gentsch |
Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 4 |
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Neue Geschwindigkeitsregler.
Mit Abbildungen.
Neue Geschwindigkeitsregler.
Trotz der bereits vorhandenen grossen Anzahl brauchbarer Geschwindigkeitsregler sind
wiederum neuere und wegen ihrer Originalität beachtenswerthe Constructionen auf
diesem Gebiete zu verzeichnen. Das immer mehr zu Tage tretende Bestreben der
Constructeure, ihre Erfindungen unter Patentschutz zu stellen, lässt es nun als
selbstverständlich erscheinen, wenn die hier in Betracht kommenden Neuerungen auch
Gegenstand von Erfindungspatenten geworden sind.
Als erster in der Reihe ist der Geschwindigkeitsregler mit
durch Getriebe gehemmter Tachometerhülse (D. R. P. Nr. 69179) von J. M. Voith und A. Pfarr
in Heidenheim a. d. Brenz, Württemberg, und A. Budan in
Chiavazza zu erwähnen. Der Zweck dieser Ausführung ist im Wesentlichen der, durch
geeignete Mittel zu verhindern, dass die Tachometerhülse vom indirect wirkenden
Geschwindigkeitsregler zu rasch in die höchste bezieh. tiefste Stellung gelangt, je
nachdem ob Entlastung oder Belastung der Kraftquelle erfolgt; es soll vielmehr die
Verschiebungsgeschwindigkeit der Tachometerhülse unabhängig von den Schwankungen der
Umdrehungszahlen der Kraftquelle bezieh. des Tachometers gemacht werden. Dies kann
auf verschiedene Weise bewerkstelligt werden.
Bei der in Fig. 1
dargestellten Ausführung greift an die Tachometerhülse m ein um Achse 1 drehbarer Hebel h an, dessen einer Arm mit einem Zahnbogen s fest verbunden ist. Beim Fallen und Steigen der Hülse
m dreht dieser Zahnbogen s mittels Triebes z das auf Welle 2 sitzende Zahnrad r,
welches seinerseits mittels Rades r1 das auf Welle 3
sitzende Hemmrad p zu drehen sucht. Als Hemmrad dient
nun in diesem Falle ein Zahnrad, das durch Anker 4
gehemmt wird; letzterer wird von dem auf Spindel e1 des Tachometers angebrachten Excenter e in Schwingung versetzt. Es kann somit bei einmaliger
Umdrehung der Spindel e1 das Rad p nur um einen Zahn vorrücken und
Hülse m sich um ein bestimmtes Maass verschieben, falls das
Bestreben hierzu vorhanden ist. Bei gleichmässiger Drehung der Spindel e1 wird also stets eine
bestimmte Geschwindigkeit der Hülse m eingehalten.
Die in Fig. 2 skizzirte
Abänderung zeigt als Hemmung zwei hinter einander liegende, auf Achse 3 gezogene Sperrräder p
p1, von welchen das eine beim Steigen, das
andere beim Fallen der Hülse m hemmt. Durch Federn oder
Gewichte beeinflusste Klinken g1
g2
g3
g4 werden von einem bei
f gerade geführten Schieber l, welcher an Excenter e angelenkt ist,
derart bewegt, dass Mitnehmer z1
z2 die Klinken
abwechselnd auslösen. Jeder Hin- und Hergang des Schiebers l gestattet die Drehung der Sperräder um zwei Zähne. Dadurch, dass man die
Sperräder p p1 mit
ungleicher Zähnezahl ausführt, kann man für das Fallen und Steigen der Hülse m verschiedene Geschwindigkeit erreichen.
Bei einer weiteren Ausführungsweise (Fig. 3) greift das
Hemmrad p in die Zähne eines Hemmcylinders a. Dieser besitzt drei Hemmungsrippen, welche so
ausgearbeitet sind, dass an der mittleren Rippe in Richtung der Cylinderachse da
eine Lücke ist, wo die äusseren Rippen voll sind, d.h. die Lücken sind in axialer
Richtung gegen einander versetzt. Es kann sich somit das Rad p, dessen Zähne durch die so gebildeten Zahnlücken hindurch zu wandern
vermögen, bei jeder Umdrehung des Cylinders a nur um
eine bestimmte Anzahl von Zähnen weiter drehen. Die Bewegung der Hülse m lässt sich nun je nach Drehung der Welle des
Cylinders a, welch erstere nach der Fig. 3 durch
Riemenübertragung von der Tachometerwelle aus bewerkstelligt wird, regeln. Es ist
beispielsweise an das Rad p eine Riemengabel u angelenkt, welche durch Verstellen des Riemens
bewirkt, dass bei höherer Stellung der Hülse m eine
langsamere, bei niedrigerer Stellung derselben jedoch eine raschere Umdrehung des
Cylinders a erfolgt.
Um der Hülse m eine kleine Voreilung, unabhängig von dem
Hemmwerk zu gestatten, ist, wie Fig. 4 zeigt, der
Zahnbogen s nicht fest mit dem Hebel h verbunden, sondern zwischen einem Bügel des Hebels
h um einen gemeinschaftlichen Bolzen 1 drehbar. Der Zahnbogen s
trägt zwei Buffergehäuse b, in welchen die Bufferhülsen
b1 mit Federn b2 untergebracht sind,
deren Spannung durch die auf die Hülsen b1 drückenden Stellschrauben x gestatten, die Grösse der Voreilung bezieh. die unabhängige Bewegung des
Hebels h gegen den Zahnbogen s genau zu regeln. Im Uebrigen aber kann die Hülse m sich nicht schneller heben oder senken, als es die Einstellung des
Hemmwerkes zulässt.
Eine Art Selbsthemmung zeigt die in Fig. 5 dargestellte
Ausführung. Hier ertheilt die Hülse m, je nachdem ob
sie steigt oder fällt, mit ihrer Scheibe m1 oder m2 dem Reibungsrad k
Drehung, welche durch konische Räder auf die Spindel w
übertragen wird. Letztere schraubt sich in einer festen Traverse entlang und nimmt
hierbei den nur axial verschiebbaren Rahmen R des Rades
k mit.
Da die Tachometerhülse nun sich nicht schneller heben oder senken kann, als es
die Einstellung der Spindel w, des Rahmens R und des Reibungsrades k
gestattet, so erhält die Hülse je nach Wahl der Uebersetzungen oder der
Gewindesteigung eine ganz bestimmte Steig- bezieh. Senkgeschwindigkeit.
Das Wesen der vorliegenden Ausführungen fassen die folgenden Patentansprüche
zusammen:
1) Ein Geschwindigkeitsregler, dessen Tachometerhülse durch ein Getriebe gehemmt
wird, welches unter dem Einfluss des Geschwindigkeitsreglers steht und die Bewegung
der Tachometerhülse zwangläufig zulässt, sobald letztere diese Bewegung auszuführen
bestrebt ist.
2) Eine Ausführungsform des zu 1) bezeichneten Geschwindigkeitsreglers, bei welchem
die Tachometerhülse mit einem Hebel verbunden ist, dessen Zahnbogen s durch Zwischenräder das unter Einwirkung eines in
Schwingung versetzten Ankers 4 stehende Steigrad p zu treiben sucht.
Textabbildung Bd. 291, S. 5Geschwindigkeitsregler von Voith und Pfarr. 3) Eine Ausführungsform des zu 1) bezeichneten Geschwindigkeitsreglers,
bei welchem der Zahnbogen s mittels Zwischenräder ein
Sperrad p zur Hemmung der Aufwärtsbewegung der
Tachometerhülse und ein entgegengesetzt gezahntes Sperrad p1 zur Hemmung der Abwärtsbewegung dreht,
wobei die Sperrklinken g1 . . . g4
durch einen hin und her bewegten Schieber l ausgelöst
werden.
4) Eine Ausführungsform des zu 1) bezeichneten Geschwindigkeitsreglers, bei welchem
der Zahnbogen s ein Sperrad p treibt, das unter Einwirkung eines Hemmcylinders a steht, von dessen drei Rippen die mittlere auf einem Theil des Umfanges
weggearbeitet ist, der entgegengesetzt liegt dem von den beiden äusseren Rippen
weggearbeiteten Theil.
5) Eine Ausführungsform des zu 1) bezeichneten Geschwindigkeitsreglers, bei welchem
die Tachometerhülse m mittels zweier Reibungsräder m1
m2 ein Reibungsrad k treibt, dessen Welle in einem Rahmen R gelagert ist, der mittels einer Spindel w, auf welche die Drehung vom Reibungsrad k übertragen wird, höher oder tiefer geschraubt wird,
so dass die Tachometerhülse sich nur mit einer der Bewegung des Rahmens
entsprechenden Geschwindigkeit auf und ab bewegen kann.
6) Ein Geschwindigkeitsregler der zu Anspruch 1) gekennzeichneten Art, bei welchem das
Zahnsegment s mit dem Hebel h durch Zwischenschalten von Federn so verbunden ist, dass der
Tachometerhülse trotz der Hemmung noch eine kleine Bewegung gestattet ist.
Textabbildung Bd. 291, S. 6Schaad's Geschwindigkeitsregulatoren. Eine wohl durchdachte, wenn auch nicht ganz einfache Anordnung trifft Irené Schaad in Kriens, Schweiz, in seiner Schaltvorrichtung für Geschwindigkeitsregulatoren (D.
R. P. Nr. 69202), um die Schwankungen des Regulators auf das Regulirorgan des Motors
zu übertragen. In allgemeinen Zügen ist die Wirkungsweise die folgende. Ein in
Lagern T T. drehbarer Mitnehmer g (Fig. 6 bis
8) wird von einem
Antrieb g1 aus ständig
in Bewegung erhalten. Mit dem Mitnehmer drehen sich die Klinken b b1, welche in den
seitlichen Wandungen des ersteren gelagert sind. Durch das Steigen und Fallen der
Regulatorhülse o werden diese Klinken in noch zu
beschreibender Weise abwechselnd mit Sperrädern f f1 in Eingriff gebracht, so dass durch Vermittelung
eines Wechselgetriebes K die zum Regulirorgan des
Motors führende Welle A nach der einen oder der anderen
Richtung gedreht wird.
Die Regulatorhülse o ist nun durch Stangen n n1, Zahnsectoren m, Triebe l und Zahnräder
y mit den beiderseitigen Stellkränzen i verbunden. Ein jeder dieser mit Rollen geführten
Stellkränze i ist mit einem Auslöser k bezieh. k1 versehen, gegen welche, je nach ihrer Stellung,
die mit den gleichfalls im Mitnehmer g gelagerten
Fangklinken u verbundenen Streichstangen v anschlagen können. Die Stellkränze i sind in Ringnuthen z
(Fig. 7) drehbar und
tragen Auslöser k k1,
welche mit ihren freien Enden auf den an den Lagersupports T
T drehbar angebrachten Gleitringen s ruhen,
während die anderen Enden die Lagerbolzen in den Kränzen umfassen. Die Gleitringe
s sind mit den Rastkerben w der Supports T T entsprechenden
Durchbrechungen r versehen, welch letztere derart
gestaltet sind, dass die Gleitringe s durch Einhängen
der entsprechenden Auslöser k k1 mitgenommen, d.h. auf den Supports T T gedreht werden können. Die Ringe s haben den Zweck, dass nur diejenigen Hülsenbewegungen
des Regulators auf die Schaltvorrichtung übertragen werden, bei denen sich der
Regulator von der Gleichgewichtslage entfernt. Die zu den Steuerungsorganen führende
Welle A, welche einerseits im Support T, andererseits im Herzstück H gelagert ist, wird vom Sperrad f1 direct beeinflusst, während das Rad f nur durch Vermittelung des Wendegetriebes K diese Welle verdreht. Die Klinken b b1 werden, wenn sie
nicht durch u arretirt sind, durch Federn d in Eingriff mit den Sperrädern f f1 gehalten. Auf der
festen Achse S sitzt nun ein Daumen e, welcher auf Rollen a0 von Hebeln h drücken
und so verursachen kann, dass die Klinken b durch diese
Hebel h wieder in ihre passive Stellung zurückgedreht
werden. Zur Auslösung der Mitnehmerklinken b1 dienen auf der Achse der vorderen Klinken
befestigte Klauenkuppelungen, deren Klauen mit entsprechendem Spielraum versehen
sind, damit die Mitnehmerklinken b1 unabhängig von den Klinken b durch die Wirkung des Auslösers k1 in die Zahnung des Rades f1 eingreifen können, während sie aus
derselben Zahnung durch die Wirkung des Excenters e
ausgelöst werden, und zwar im Moment, wo die Mitnehmerklinken b aus dem Zahnrad f
ausgelöst werden.
Ist nun z.B. die Tachometerhülse o gesunken (Fig. 8), so ist m1 ausser Eingriff mit
Trieb l1 gekommen,
während das Zahnradsegment m durch l und y eine Verdrehung
des Stellrades i veranlasst hat. Die Klinke k ist radial ausgerückt und dadurch die Sperrklinke n von b abgerückt worden.
Die Klinke b ist in das Sperrad f eingefallen und es findet, da b sich mit
dem Mitnehmer g dreht, so lange eine Verstellung der
Welle A statt, bis der Daumen e die Klinken b wieder ausrückt.
Dasselbe Spiel, nur auf der anderen Seite des Mitnehmers und mit der
entgegengesetzten Drehung von A als Resultat,
wiederholt sich beim Steigen der Tachometerhülse o.
Eine vereinfachte Form der Schaltvorrichtung ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt.
Textabbildung Bd. 291, S. 7Schaad's Geschwindigkeitsregulatoren. Hier ist der excentrisch zur Welle A
gelagerte Mitnehmer g zum directen Antrieb durch einen
Riemen geeignet gestaltet. Die Klinken b b1 werden mittels Doppelfedern r0 gegenüber den Rädern f
f1 in ein- bezieh. ausgerücktem Zustande
gehalten. Durch ein geeignetes Gestänge r0, l0, m0 ist die Regulatorhülse o mit zwei Anschlaghebeln k0 verbunden. Ein jeder dieser Hebel k0 ist mit einem
Anschlagklotz a versehen, gegen welche, je nach ihrer
Stellung, die Federn c0
der entsprechenden Mitnehmerseite anschlagen können. Die Bewegung der Hebel k0 durch die
Regulatorhülse erfolgt entgegengesetzt und zwar um Scheiben e2. Die Umfangslinie der letzteren ist
durch zwei Kreisbogen mit ungleichen Radien, welche durch Sprungcurven q q1 verbunden sind,
gebildet, so dass bei der Drehung der Hebel k0 die Anschlagklötze a
die Curve s0
t0 beschreiben und sich
demnach radial verstellen müssen.
Sobald das Regulatorgestänge einen der Klötze a so weit
vorgeschoben hat, dass die umlaufenden Klinkenfedern c0 an dieselben anschlagen, werden die
Klinken b b1 frei und
durch die Druckfedern sofort mit Zahnrad f bezieh. f1 in Eingriff
gebracht, in welchem jede Klinke so lange verharrt, bis dieselbe durch die auf
geeignete Weise, allenfalls verstellbar, angeordnete Streichschiene d0 ausgelöst wird.
Die excentrische Anordnung des Mitnehmers g gegenüber
der Welle A und den Zahnrädern f f1 soll die Auslösung der
Mitnehmerklinken b b1
aus den Rädern f f1
erleichtern, indem, sobald zwei oder mehrere Klinken b
b1 angeordnet sind, die unteren Klinken in
Folge ihrer excentrischen Lage während der Drehung der Radzähne von f f1 relativ
zurückbleiben und daher vom Zahneingriff frei werden. Der Streichschiene d0 bleibt somit nur die
geringe Spannung der auf die Mitnehmerklinken drückenden Federn zu überwinden
übrig.
Die Patentansprüche für diese Constructionen sind folgende:
1) Eine Schaltvorrichtung für Geschwindigkeitsregulatoren, gekennzeichnet durch einen
rotirenden Mitnehmer g von entsprechender Form, der zu
beiden Seiten mit einer oder mehreren Mitnehmerklinken b bezieh. b1
mit Federn d bezieh. d1, entsprechenden Fangklinken u bezieh. u1 sammt Streichstangen v bezieh. v1
und Federn c c1 . . .
versehen ist, in Verbindung mit durch ein Wechselgetriebe verbundene Räder f f1, in welche die
vorerwähnten Mitnehmerklinken b bezieh. b1 eingreifen können,
um die Rotation des Mitnehmers g in dem geeigneten
Moment und dem erforderlichen Sinne auf die Regulirwelle A zu übertragen, und mit um kreisrunde Führungsbahnen drehbaren
Stellkränzen i und i1, an welchen Auslöser k
k1 angebracht sind, deren Enden in den
Unterbrechungen r r1
der Gleitringe s bezieh. s1 ruhen, die auf den mit Rastkerben w und w1 versehenen Supports T
T drehbar angeordnet sind und welche Stellkränze i
i1 vom Regulator aus derart bewegt werden,
dass die auf den Leitringen s s1 gleitenden Auslöser k
k1 radial verschoben werden, zum Zwecke,
durch Anschlag der Streichstangen v v1 an diesen Auslösern k
k1 die Uebertragung der Rotation des
Mitnehmers g in den geeigneten Momenten auf die
Regulirwelle A durch Eingreifen der Klinken b bezieh. b1 in die Zahnung des einen oder des anderen der
Räder f f1
hervorzubringen, sowie mit dem zum Auslösen derselben Klinken b b1 dienenden
Ausschaltexcenter e mit Ausrückhebeln h h1.
Textabbildung Bd. 291, S. 7Ehrlich's Regulator. 2) Eine Schaltvorrichtung für Geschwindigkeitsregulatoren der in Anspruch
1) gekennzeichneten Art dahin vereinfacht, dass der rotirende und die zwei Reihen
Mitnehmerklinken b b1
tragende Mitnehmer g mit doppelten Fangfedern c0
c0' versehen ist und
vom Regulator aus zwei drehbar um die Führungsscheibe e2 mit Springcurven q q1 gelagerten und mit
Anschlagklötzen a a1
versehenen Hebel k0
k0' derart bewegt werden, dass die Klötze a a1 radial verschoben
werden, zum Zwecke, durch Anschlag der Federn c0
c0' an diesen Klötzen a a1 die Uebertragung der Rotation des Mitnehmers in
den geeigneten Momenten und dem erforderlichen Sinne auf die Regulirwelle durch
Eingreifen der Klinken b bezieh. b1 in die Zahnung des
einen oder des anderen der Räder f f1 hervorzubringen und Streichschiene d0 zum Auslösen
derselben Klinken b b1
aus den Zahnrädern f f1
dienen, wobei der Mitnehmer g excentrisch angeordnet
sein kann, um das Auslösen der Klinken b b1 aus den Zahnrädern f
f1 zu erleichtern.
Für kleinere Triebwerke erscheint der der Actiengesellschaft
Fabrik Leipziger Musikwerke vorm. Paul Ehrlich und Co. in Leipzig-Gohlis
patentirte Regulator für Triebwerke mit durchbrochenen und mit
selbsthätigen Klappen versehenen Windflügeln geeignet (D. R. P. Nr. 70218).
Der Zweck dieser in Fig.
11 und 12
dargestellten Ausführung ist, mit wachsender Umdrehungsgeschwindigkeit der Flügel
den Luftwiderstand derselben zu vergrössern. Bezeichnen in Fig. 11
k Aussparungen der Flügel, so werden diese Aussparungen
mit zunehmender Geschwindigkeit des Regulators durch um v sich drehende Platten l mehr und mehr
verschlossen, während Gewichte m oder Zugfedern c oder beide Mittel gemeinsam die Platten l beim normalen Gang des Reglers in ihre Ruhelage
zurückführen.
Es lässt sich jedoch die Einrichtung auch so treffen, dass Platten q entweder durch Federn r
oder durch eigene Elasticität von den Oeffnungen p der
Flügel (Fig. 12) in
Richtung der Drehung des Reglers so lange abgehalten werden, bis der Luftdruck sie
gegen die Flügel presst und sie die Oeffnungen p
verdecken.
Als Patentanspruch ist aufgestellt worden:
Ein Regulator für Triebwerke, gekennzeichnet durch eine am Windflügel des Werkes
bewegbar vorgesehene Platte l q, welche, in
Wechselwirkung mit einer bezüglichen Durchbrechung k p
stehend, selbsthätig vergrössernd oder verkleinernd auf die Fläche des Windflügels
einwirkt, je nach der Abweichung der Geschwindigkeit von der normalen.
Bei dem Geschwindigkeitsregulator für
Wasserkraftmaschinen von O. Schmeisser in
Alfeld a. d. Leine (D. R. P. Nr. 71406) sind zwischen Geschwindigkeitsregler und
Wasserabstellmechanismus zwei Krafteinschaltungssysteme hinter einander
angeordnet.
Der in den Fig. 13 und
14 dargestellten
Ausführung ist als erster Krafteinschalter eine Klinkvorrichtung zu Grunde gelegt.
Durch das Getriebe a b e wird sowohl der Regler B betrieben, wie auch mittels eines auf Welle b festsitzenden Excenters und der Excenterstange c ein auf Welle k lose
drehbares Sperrad d hin und her bewegt. Zwei durch
Hebel i mit der Welle k
fest verbundene Klinken h werden bei normaler Stellung
der Tachometerhülse durch eine an dem um Welle k lose
drehbaren Kreuz g befestigte Schutzplatte vom Eingriff
in d so lange abgehalten, bis die Tachometerhülse das
Kreuz g durch Gestänge f
nach der einen oder der anderen Richtung verstellt. Durch das nunmehr ermöglichte
Eingreifen der einen der beiden Klinken h in d wird die Welle k nach
der entsprechenden Richtung verdreht. An Stelle dieses Klinkenkrafteinschalters soll
auch ein Kolbenkrafteinschalter mit Selbstabstellung Verwendung finden können.
Die auf der Regler welle festgekeilte Riemenscheibe l betreibt durch Scheibe m eine
Frictionsscheibe N. Die Achse von m und N ist durch einen
wagerecht schwingenden Hebel O geführt, dessen Achse
p unter der Mitte der Scheibe l liegt, so dass bei Schwingung des Hebels O der Achsenabstand der Scheiben l m gleich bleibt.
Textabbildung Bd. 291, S. 8Geschwindigkeitsregulator von Schmeisser. Die Frictionsscheibe N dreht sich nun auf
Rollen q (Fig. 13 und 16), die lose auf Welle
s sitzen. Mit jeder der losen Rollen q ist ein Kegelrad r fest
verbunden, welche gemeinsam durch die Räder u ein auf
s festes Kreuz f zu
drehen suchen. Wird nun die Frictionsscheibe N
wagerecht nach rechts oder links verschoben, so dreht sich die eine oder die andere
Rolle q schneller, so dass die eine oder die andere
Drehbewegung für s resultirt und eine Drosselklappe u.
dgl. durch Vermittelung vom Getriebe y z entsprechend
verstellt wird.
Die Welle k vermag durch v
w (Fig. 13 und
15) einen Hebel x um den Punkt β zu
drehen, wenn dieser Punkt durch Zugorgane D H
festgehalten wird, so dass der Arm O mit Scheibe N entsprechend ausschlägt. Das Zugorgan D steht durch Feder F mit
x in Verbindung, ist über Rolle E geführt und im Punkte R
an dem mit dem Regelungsmittel C sich drehenden Rad z verbunden. Zwischen x
und H ist eine Feder G
eingeschaltet, während H über Rolle I durch Gewicht K in
Spannung gehalten wird. Um nach erfolgter Verstellung des Hebels x eine Zurückstellung desselben durch die Federn F G zu verhindern, wird eine auf Welle k feste Bremsscheibe M
durch einen Bremsklotz L nur so festgehalten, dass die
Excenterstange c diese Bremskraft überwinden kann.
Angenommen, durch Einrücken eines grösseren Widerstandes ginge Scheibe a langsamer, so sinken Regulator B und Stange f. Hierbei
dreht sich g, so dass Klinke h in Sperrad d einfallen und durch i die Welle k,
Bremsscheibe M und Hebel v
verdrehen kann. Der Theil w wird verschoben, Hebel x wird um z gedreht, Feder
F spannt sich und Gewicht K sinkt. Jetzt wirkt Feder F, m und N verschieben sich durch Verdrehung von x um Punkt α, wobei sich
Gewicht K wieder hebt. Die Welle s verstellt die Räder y z
und dadurch auch wieder die Theile R D F G H K. Hierbei
geht Punkt β des Hebels x
mit. Letzterer dreht sich dabei um α, so dass m und N wieder zurückgehen
und ihre Wirkung einstellen. Die Regulirung hat stattgefunden.
Um bei Verschiebung der Scheibe N den Druck derselben
auf die Scheibe q gleichmässig zu erhalten, kann die folgende in Fig. 17 dargestellte Einrichtung getroffen werden. Die
Achse U der Scheiben m N
trägt ein Napflager V, in welches ein an einer Stange
W sitzender Zapfen hineinreicht; Stange W ist im Hauptbock befestigt und wird in Stärke und
Federung so gewählt; dass sie bei Verschiebung von N
aus der Mittellage diese am Hebel U stets wieder zurück
zu schieben versucht. Neben dieser Verschiebung strebt aber W durch U auch ein Kippen von N an, und man kann die Verhältnisse so wählen, dass N auf die langsam gehende Rolle q ebenso presst wie auf die rascher gehende.
Textabbildung Bd. 291, S. 9Fig. 17.Geschwindigkeitsregulator von Schmeisser. Die Patentansprüche lauten:
1) Geschwindigkeitsregulator für Wasserkraftmaschinen, gekennzeichnet durch zwei
Krafteinschalter, von welchen der vom Geschwindigkeitsregulator beherrschte ein sich
selbst abstellender Krafteinschalter ist, welcher durch Stellzeug auf einen zweiten
Krafteinschalter wirkt, der aus Frictionsscheiben in Verbindung mit einem
Umlaufwendegetriebe besteht und mit Selbstabstellung durch den von ihm angetriebenen
Abstellmechanismus eingerichtet ist.
2) Eine Ausführungsform des unter 1) genannten Regulators, bei welcher, wenn für den
vom Geschwindigkeitsregulator beherrschten Krafteinschalter ein solcher mit Klinken
und Sperrad gewählt worden ist, dieser auf den zweiten Krafteinschalter mittels der
wechselnden Spannung von Federn G und F einwirkt, wobei eine Bremse L die Federn G und F beeinflusst.
3) Eine Ausführungsform des unter 1) genannten Regulators, bei welcher von dem vom
Geschwindigkeitsregulator beherrschten Krafteinschalter neben der Verschiebung von
N m auch durch deren Achsenverlängerung U eine Feder W gespannt
wird, welche durch ihre Spannkraft ein Kippen der Scheibe N nach der schnell laufenden Rolle q zu
hervorruft, wodurch bei richtiger Wahl der Länge von U,
wie Federung von W eine stets gleiche Belastung beider
Rollen q entsteht.
Der Achsenregulator von J. R.
Frikart in München (D. R. P. Nr. 71572) ermöglicht es,
verhältnissmässig grosse Schwungmassen in dem verfügbaren Raum unterzubringen und
dadurch eine grosse Verstellkraft des Regulators zu erreichen. Es sind drei einander
gleiche Gewichte A B C (Fig. 18 und 19) um die Nabe des
Schwungrades derart angeordnet, dass sie um die gegen die Naben des Schwungrades
festen Zapfen a b c schwingen können. Dies wird auch
dadurch ermöglicht, dass die Stellen 1 2 eines jeden
Gewichtes nach Kreisbögen um bezieh. a b c gestaltet
sind. Die Federn F1
F2
F3 suchen die Gewichte
A B C an die Nabe zu drücken. Bei ihrem Ausschlag
verstellen Gelenkstücke G ein Excenter E, welches mit seinem, einen Ring H tragenden Ende in das auf die Steuerungsorgane
einwirkenden Excenter S hineinragt. E ist in H drehbar, H dagegen mit S durch den
Bolzen Z1 verbunden.
Das Excenter S kann um einen, in Fig. 18 mit b zusammenfallenden Bolzen Y schwingen, was auch Aussparungen in Boden und Deckel von S gestatten.
Schlagen die Gewichte A B C aus, so verdrehen sie durch
die Gelenke G das Verstellexcenter E, wobei dessen Mittelpunkt von M1 nach M2 gelangt. Hierdurch wird der dem Ring H und Excenter S
gemeinsame Bolzen Z1
nach Z2 verschoben und
der Mittelpunkt des Excenters S von P1 nach P2 verlegt. Der Bogen
P1
P2 kann so flach
gemacht werden, dass die Voreilung nicht beeinflusst wird.
Es besteht für diesen Regler folgender Patentanspruch:
Textabbildung Bd. 291, S. 9Achsenregulator von Frikart. Ein Achsenregulator, gekennzeichnet durch drei Schwunggewichte, deren
gegenseitige Begrenzungsflächen nach Kreisbögen um die Aufhängepunkte der Gewichte
geformt sind, damit die Gewichte in geschlossenem Zustande den ganzen um die Nabe
N befindlichen Raum ausfüllen, wobei die
Uebertragung der Bewegung der Gewichte auf das Steuerungsexcenter S S, welches an einem um Punkt Y des Armkreuzes schwingenden Rahmen R
befestigt ist, in der Weise geschieht, dass durch die Stangen G ein um die Welle O
drehbares Stellexcenter E, dessen Ring H an den Rahmen R
angelenkt ist, bewegt wird.
W. Gentsch.