Titel: | S. D. Field's Telephon mit zwei schwingenden Platten. |
Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 40 |
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S. D. Field's Telephon mit zwei schwingenden
Platten.
Mit Abbildung.
Field's Telephon mit zwei schwingenden Platten.
Mehrfach hat man schon versucht, die Wirkung von Telephonen dadurch zu verstärken,
dass man in ihnen mehrere schwingende Platten zur Erregung der Ströme angewendet
hat. Diese Versuche sind im Allgemeinen missglückt; man hat zwar grössere Tonstärke
erreicht, aber auf Kosten der Deutlichkeit. Der Grund davon lag darin, dass man
nicht dafür sorgte, dass die Platten übereinstimmend schwingen, und dass dieselben
daher gegenseitig sich in ihrer Wirkung beeinträchtigten.
Wesentlich günstiger ist dies in einem Magnettelephon von Stephen D. Field erreicht, das in dem New Yorker Electrical Engineer, 1893 Bd. 16 * S. 404, beschrieben worden ist. In
diesem befinden sich die beiden schwingenden Platten in gleicher Entfernung vom
Mundstücke und erhalten demnach gleichzeitige Anregung, wenn in das Mundstück
gesprochen wird; sie stehen ferner in mechanischer Verbindung mit einander und unter
genau gleicher Spannung, weshalb sie nicht ausser Uebereinstimmung gerathen können.
Endlich wird ihre vereinte Wirkung auf einen einzigen Stromerzeuger übertragen.
Textabbildung Bd. 291, S. 40Field's Telephon. Zu der beigegebenen Abbildung hat man sich das Mundstück hinzu zu denken.
Die Achse desselben liegt wagerecht und die beiden schwingenden Platten sind in
gleicher Entfernung von der Mündung oben und unten an dem Mundstückrohre angebracht,
so dass die durch das Mundstück eintretenden Schallwellen gleichzeitig auf ihre
inneren Flächen treffen und die Platten nach entgegengesetzter Richtung hin in gleiche
Bewegung versetzen. Durch kurze Stahldrähte C und D sind die beiden Platten mit den Enden eines Ankers
A aus weichem Eisen verbunden, welcher in
wagerechter Lage unter dem Südpole S eines permanenten
Hufeisenmagnetes M befestigt ist, indem er sich gegen
eine Schneide Q stemmt. Die stromerzeugende Rolle R umgibt einen auf dem Nordpole N des Magnetes M angebrachten, dem einen Arme
des Ankers A gegenüberstehenden Eisenkern J, während gegenüber dem anderen Arme ein leerer Kern
K eingesetzt ist, welcher die Anziehung des
inducirenden Kernes mildern soll.
Die in entgegengesetzter Richtung sich bewegenden Platten wirken daher beim Sprechen
ins Mundstück auf den Anker A gleichsinnig, weil sie an
entgegengesetzten Enden desselben mit ihm verbunden sind. Obgleich die beiden
Platten beständig unter einem mechanischen Zuge stehen, gleicht sich dieser doch
aus, und deshalb bringt die leichteste Wirkung von aussen, bringen die schwächsten
Schwingungen eine sehr beträchtliche Bewegung des Ankers A hervor.
Bei den mit diesem Telephon im Stadtverkehre und auch auf einer Leitung zwischen New
York und Philadelphia angestellten Versuchen hat sich dieses Telephon als sehr gut
erwiesen; die Tonstärke war reichlich und die Deutlichkeit der Sprache
vorzüglich.
Wird dieses Telephon als Empfänger mit einem gewöhnlichen Kohlengeber benutzt, so ist
der Ton so stark, dass man es gar nicht nahe aus Ohr zu halten braucht und das
übermittelte Gespräch von mehreren Personen zugleich gehört werden kann.