Titel: Seitlich lösbare Kuppelung für Eisenbahnwagen.
Fundstelle: Band 293, Jahrgang 1894, S. 225
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Seitlich lösbare Kuppelung für Eisenbahnwagen. Von Michail Alexandrescu in Bukarest. Mit Abbildungen. Seitlich lösbare Kuppelung für Eisenbahnwagen. Die vorliegende Kuppelung (D. R. P. Nr. 76191) besorgt das Kuppeln selbsthätig und zwar beim Zusammenstossen zweier Wagen; das Lösen der Kuppelung erfolgt von der Seite aus mittels einer Kurbel oder eines Hebels, ohne dass der die Kuppelung bedienende Eisenbahnbeamte zwischen die Wagen tritt. (Die Buffer, welche beim Zusammenstossen zweier Wagen den Stoss auffangen, sind in der Zeichnung nicht angedeutet worden.) Textabbildung Bd. 293, S. 225Seitlich lösbare Kuppelung für Eisenbahnwagen. Unterhalb des Wagengestelles und in der Mittelachse des Wagens 1 ist ein Buffer a angeordnet, welcher von der in dem Gehäuse b geführten Stange c getragen wird. Diese trägt einen Bund d, gegen welchen sich innerhalb des Gehäuses eine Schraubenfeder l legt. Auf der entgegengesetzten Seite der Bodenplatte b2 des Cylinders b ist ein zweiter Cylinder f angeordnet, welcher durch Hängeeisen g an dem Wagengestell aufgehängt ist. Die Bufferstange c reicht in den Cylinder f hinein und endigt dort in einem an zwei Seiten abgeflachten Kolben h, an welchen die mit Nasen i versehenen Federn k befestigt sind. Wird die Bufferstange c zurückgeschoben, die Feder e also zusammengedrückt, so haken die Nasen i an dem hinteren Ende des Cylinders f ein. An der hinteren Stirnfläche des Cylinders f sind zwei Bügel l, m angeordnet, welche sich am unteren Theil der Stirnfläche des Cylinders drehen und mittels der Kette n und der Rolle o einander genähert werden können, dadurch, dass die Rolle, welche auf der Achse o1 sitzt, gedreht wird. Dadurch werden die Bügel l, m einander genähert und die Nasen i, welche an den Federn k befestigt sind, zusammengedrückt; sie gleiten an der Innenkante des Cylinders f ab, so dass die Feder e zur Wirkung kommt und den Buffer a nach vorwärts bewegt. Auf der Bufferstange ist ein Klotz p befestigt, welcher oben die Zahnstange p1 trägt, unter Zwischenschaltung von Federn q, welche eine Bewegung der Zahnstange innerhalb gewisser Grenzen in Bezug auf den Klotz p zulassen. Auf der Zahnstange p1 gleitet schlittenartig der Rahmen r, in welchem das Zahnrad r1 gelagert ist. Dieses trägt einen Hebel r2, welcher mit seinem vorderen Ende die Kuppelungsstange A umschliesst. Der Rahmen r ist an der unterhalb des Wagengestelles durchgehenden Zugstange befestigt, welche an der Stirnseite des Wagens nach abwärts laufend gekröpft ist. Mit der Zugstange ist auch der Kuppelungsbügel verbunden. Wird der Buffer a mit dem Klotz p bewegt, so wird dadurch das Zahnrad r1 und der Hebel r2 gedreht und dadurch der Kuppelungsbügel A gehoben oder gesenkt. Dieser beschriebenen Vorrichtung gegenüber ist an dem Wagen II gleichfalls eine Bufferstange cc1 angeordnet, welche mittels der Feder e1 nach vorwärts bewegt wird. Wird der Buffer a1 zurückgeschoben, so wird die Feder l1 zusammengepresst. Der Bund d1 trägt einen nach oben reichenden Arm d2, welcher oberhalb des Zughakens B mit einem horizontal laufenden Riegel d3 versehen ist. Dieser Riegel greift, wenn der Buffer a1 in seiner vorderen Stelle sich befindet, in eine Oeffnung der Spitze des Zughakens B ein; er schliesst also den Zughaken ab. Wird der Buffer a1 zurückbewegt, so gibt die Stange d2 den Zughaken B frei. Sollen die Wagen I und II mit einander gekuppelt werden, so werden die Wagen zusammengestossen, wodurch die Buffer a und a1 auf einander stossen. Die Federn l und l1 drücken sich zusammen. Durch Zurückbewegen des Buffers a wird ein Drehen des Zahnrades r1 und somit ein Drehen des Hebels r2, sowie des Kuppelungsbügels A nach abwärts bewirkt und zwar auf den Zughaken B herab. Bevor derselbe auf dem Zughaken B anlangt, ist der Riegel d3 in Folge des Zurückschiebens des Buffers a1 zurückgetreten und hat die Höhlung des Zughakens B freigegeben, so dass der Bügel A in den Zughaken B einhaken kann. Die Nasen i haken beim Zurückschieben des Buffers a an der Stirnfläche des Cylinders f fest und sichern somit den Bügel A in der tiefsten Stellung. Dadurch, dass der Buffer a1 in seiner zurückgeschobenen Stellung durch die Nasen i gehalten wird, gewinnt der Buffer a etwas Spielraum, so dass er sich nach vorn bewegen kann, wodurch der Riegel d3 in die Oeffnung der Zughakenspitze eintreten kann, um so den Bügel A gegen Loshaken zu sichern. Die Entkuppelung erfolgt durch Drehen der Welle o1 von der Seite des Wagens aus. Hierdurch werden die Bügel l, m angezogen und die Nasen i zusammengedrückt, so dass dieselben an dem Rande des Cylinders f in diesen Cylinder gleiten unter dem Einfluss der Feder e. Hiermit ist eine Vorwärtsbewegung der Stange c und damit ein Heben des Hebels r2 in Folge des Eingriffes von Zahnstange p1 in Zahnrad r1 verbunden. Da der Buffer a bei seiner Vorwärtsbewegung in Folge Ausdehnung der Feder e gegen den Buffer a1 stösst, wird dieser zurückgedrängt und der Riegel d3 gibt die Höhlung des Zughakens frei, so dass sich der Bügel A ausheben kann, wodurch die Kuppelung dann gelöst ist.