Titel: | Neuere Regulatoren an Dampfmaschinen. |
Autor: | Freytag |
Fundstelle: | Band 295, Jahrgang 1895, S. 121 |
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Neuere Regulatoren an
Dampfmaschinen.
Mit Abbildungen.
Neuere Regulatoren an Dampfmaschinen.
Um ein Durchgehen von Maschinen beim Reissen des Regulatortreibriemens zu verhüten,
haben J. Begtrup und J. H. Mc Evan in Ridgeway, Pa.,
nach Industries and Iron, 1894, die in Fig. 1 und 2 ersichtliche
Einrichtung getroffen.
Textabbildung Bd. 295, S. 121
Regulator von Begtrup und Mc Evan.
Am Regulatorgehäuse, in welchem sich die Spindel A
dreht, ist seitlich unmittelbar über der zum Betreiben des Regulators dienenden
Riemenscheibe ein Halter B drehbar befestigt, dessen
freies Ende eine auf dem Regulatortreibriemen liegende Rolle trägt. C ist ein gegen den Kranz der Riemenscheibe
vortretender Anschlag, welcher so lange an dem klinken artigen Theil des Halters B vorbeigeht, als die Rolle des letzteren vom
Regulatortreibriemen getragen wird. Der Muff D gleitet
auf der Regulatorspindel und überträgt seine auf- bezieh. abwärts gerichteten
Bewegungen mittels einer Zugstange E auf ein Drossel-
oder Steuerungsorgan der Maschine. Die Stange E greift
an einem seitlichen, in einem Schlitz des Regulatorgehäuses geführten Vorsprung des
Muffes D an; letzterer tritt bei der ihm vom Regulator
ertheilten Bewegung mit seinem oberen Ende in einen auf der Regulatorspindel
befestigten Cylinder F, wodurch ein Luftpolster
gebildet wird.
Wenn, während die Maschine in Bewegung, ein Reissen des Regulatortreibriemens
stattfindet, wird der Halter B nicht mehr gestützt und
fällt mit seiner Klinke in eine Nuth des Anschlages C,
was den augenblicklichen Stillstand der Riemenscheibe, sowie der beiden zur
Bewegungsübertragung dienenden konischen Räder zur Folge hat. In Folge der Trägheit
werden indess die zum Regulator gehörigen Theile ihre Drehbewegung noch einen kurzen
Augenblick fortsetzen, so dass die Spindel A, da sie in
die Nabe des mit ihr verbundenen konischen Rades eingeschraubt ist, mit dem
Muffe D eine aufsteigende Bewegung annimmt, welche sich
durch die Stange E derart auf die Abstellorgane der
Maschine überträgt, dass letztere zum Stillstand kommt.
G G sind ellbogenförmig gekrümmte Arme, deren senkrechte
Schenkel mit einem Querstück am oberen Theil der Regulatorspindel gelenkig verbunden
sind, während an den beinahe rechtwinkelig zu den ersteren stehenden Schenkeln
derselben Gelenkstangen angreifen, welche zu einer Schelle des Regulatormuffes
führen.
H ist ein wagerecht liegender Bolzen, welcher lose durch
die Spindel A, sowie Oeffnungen in den senkrechten
Schenkeln der Arme G hindurchgeht und über welchen
Schrauben federn gelegt sind, welche je nach ihrer Spannung unter Vermittelung von
Scheiben gegen die vorgenannten Schenkel einen grösseren oder geringeren Druck
ausüben, somit deren Centrifugalkraft entgegenwirken. Um das Ausschwingen der Arme
G zu begrenzen, sind längs der Stange H stellbare Buffer angeordnet.
K ist ein auf dem oberen Theil der Spindel A befestigter Gewichtsträger, welcher mit den Armen G in der in Fig. 1 ersichtlichen
Weise verbunden ist.
Bewegen sich in Folge anwachsender Geschwindigkeit des Regulators die Arme G nach auswärts, so steigt der Muff D und es findet eine entsprechende Einstellung der
Steuerorgane statt. Bei abnehmender Geschwindigkeit bewegen sich die Arme nach
einwärts und veranlassen in Folge Wirkung ihres Eigengewichtes, sowie der
Centripetalkraft der Federn ebenfalls eine dem von der Maschine zu überwindenden
Widerstand entsprechende Verstellung der Steuerorgane. Bei dem Aus- oder
Einschwingen der Arme G findet auch eine bezügliche
Drehung des Gewichtsträgers statt, wodurch in Folge Trägheit des letzteren jede
ruckweise Bewegung der Arme verhindert wird.
Den E. Rayner und G. F. Alder in Tewkesbury unter Nr.
1426 vom 23. Januar 1893 in England patentirten Regulator für Dampfmaschinen
veranschaulicht die ebenfalls Industries and Iron,
1894, entnommene Abbildung (Fig. 3). A ist die Regulatorspindel, B das Hülsengewicht, C ein
um den Zapfen C1
beweglicher, gegabelter Hebel zur Einstellung eines Drosselorgans oder der Steuerung
der Maschine.
Auf der Spindel A sitzt eine kugelige Scheibe D, welche sich mit dem Regulator umdreht. Die concave,
mit Leder oder einem anderen Material überzogene Scheibe E ist auf einer Spindel E1 (Fig. 3 und 4) befestigt, welche in
dem Führungsstücke F rotirt; letzteres führt sich bei
seiner Auf- bezieh. Abwärtsbewegung in einer am Regulatorständer G1 angegossenen Büchse
G, und zwar erfolgt diese Bewegung vom Hebel C aus mittels der Stangen H,
H1, indem dieselben mit einem Gleitbacken
I gelenkig verbunden sind, der, entgegen der
Wirkung zweier Spiralfedern, in dem Führungsstücke F
auf und ab gleitet.
Die genannten Theile sind so montirt, dass, wenn sich die Regulatorspindel mit
normaler Geschwindigkeit bewegt, die concave Frictionsscheibe E mit der centralen Scheibe D nach oben ausser Berührung bleibt. Bei einem Steigen des Hülsengewichtes
kommen dann die Scheiben sofort in Berührung; so dass die Scheibe E sammt der Spindel E1, auf welcher sie befestigt ist, ebenfalls in
Umdrehungen versetzt wird.
Textabbildung Bd. 295, S. 122
Regulator von Rayner und Adler.
Es ist leicht verständlich, dass auch bei dem Fallen des Hülsengewichtes B der Scheibe E sammt
Spindel E1 eine
Drehbewegung ertheilt wird, nur erfolgt diese im entgegengesetzten Sinne als vordem.
Nachdem die Scheiben D und E mit einander in Berührung gekommen sind, setzt das Hülsengewicht seine
Auf- bezieh. Abwärtsbewegung so lange fort, bis es in die der normalen
Geschwindigkeit der Maschine entsprechende Lage gekommen ist, ohne dabei durch
Zusammendrückung der Feder I1 bezieh. I2
eine weitere Bewegung des Führungsstückes F zu
bewirken.
Die der Spindel E1
mitgetheilte Drehbewegung wird durch Zahnräder (Fig. 3) auf einen mit
äusserer Nuth versehenen hohlen Muff K übertragen, in
dessen Innengewinde eine Stange L geschraubt ist,
welche mit dem Drossel- oder Steuerorgan der Maschine in Verbindung steht. Der Muff
K gleitet in einer Bohrung des Führungsstückes F und ist mit dem Hebel C2 durch einen losen Bügel M verbunden; ferner ist der Muff auch längs des Rades
N, durch welches er in Umdrehung kommt,
beweglich.
Um die Wirkungen der Reibung und des Widerstandes, welche die Thätigkeit eines
Schwungkugelregulators verlangsamen, nach Möglichkeit abzuschwächen, hat J. H. Dales in Leeds die Anordnung von Kugellagern in
den Gelenken getroffen.
Wie die dem Praktischen Maschinenconstructeur vom 7.
Juni 1894 entnommenen Abbildungen (Fig. 5 bis 8) erkennen lassen, ist
die auf der Achse des Regulators sitzende Hülse a mit
den vier die Drehzapfen für die beweglichen Kugelhebel tragenden Armen f in einem Stück gegossen. Jeder dieser Kugelhebel
besteht aus einem rechtwinkelig gekrümmten Winkelhebel d, dessen Drehzapfen c von kleinen Kugeln
umgeben sind (Fig. 7),
welche in kreisförmigen Aushöhlungen der Winkelhebelnabe angeordnet sind und
auf den konisch abgedrehten Lagerschalen der Drehzapfen laufen; letztere gehen frei
durch die Arme f des Regulators hindurch, ohne sie zu
berühren, und tragen auf der einen Kopfseite einen festen Bund, auf der anderen je
zwei Muttern, mittels welchen eine Anspannung der Kugellager leicht möglich ist.
Textabbildung Bd. 295, S. 122
Schwungkugelregulator mit Kugellagern von Dales.
Die wagerechten Arme der Winkelhebel sind an ihren, der Regulatorachse zugekehrten
Enden gegabelt und durch kurze Stangen i mit der Hülse
h verbunden. Auch hier sind verstellbare Kugellager
in der in Fig. 8
ersichtlichen Weise angeordnet. Mit h1 ist ein an der Hülse angebrachter Bolzen, mit h2 eine Mutter
bezeichnet, welche die Regelung der Lagerspannung gestattet. Die Hülse h steht unter der Einwirkung einer Spiralfeder, welche
um die Regulatorspindel gewunden ist und deren oberer Theil an der auf der Spindel
befestigten Kappe a angebracht ist; sie besitzt an
ihrem Halslager Schlitze, in welche behufs Verbindung mit einem gegabelten Hebel k Bolzen eingreifen. Das andere Ende von k ist mit der oscillirenden Welle i gelenkig verbunden, die wieder mittels Kugellagern
von den oberen Enden der Kolbenstangen m und n der Cylinder o und p getragen wird. Die Kolbenstangen gehen durch die
Cylinder hindurch und sind unterhalb derselben durch eine wagerechte Welle w, an welcher zwei Pleuelstangen x und ein Kreuzkopf angebracht sind, mit einander
verbunden. Die Pleuelstangen wirken unter Vermittelung von Winkelhebeln x1 o. dgl. auf das
Steuerorgan der Maschine.
Von den beiden Cylindern o und p ist der erstere ein Treibcylinder, der andere ein Hubregulator. Der
Treibcylinder hat den Zweck, den Widerstand und die Reibungen zu überwinden, sowie
den Regulator in seiner Thätigkeit zu unterstützen. Der Dampf wird ihm deshalb je
nach Erforderniss von der einen oder anderen Kolbenseite durch einen Flach- oder
Kolbenschieber zugeführt.
Um den Schieber zu bethätigen, ist die oscillirende Welle l mit einer Kurbel q versehen, welche durch
eine Lenkstange r mit einem um die Achse t drehbaren Winkelhebel s
verbunden ist, dessen Arm u auf die Schieberstange
einwirkt.
Der Cylinder p als Hubregulator ist mit einer
Flüssigkeit, gewöhnlich Oel, angefüllt, derart, dass sein Kolben, wenn er durch den mit ihm
verbundenen Treibkolben des Cylinders o in Bewegung
kommt, hemmend auf diese Bewegung einwirkt, da die Flüssigkeit erst durch einen
seitlichen Kanal und eine im Kolben selbst angeordnete Oeffnung von der einen Seite
desselben zur anderen gedrückt werden muss; hierdurch wird jeglicher Stoss
vermieden.
Entfernen sich in Folge Erhöhung der Umlaufsgeschwindigkeit der Maschine die
Schwungkugeln von der Regulatorachse, so wird die Hülse h und mit ihr auch der Hebel k gehoben. Die
Welle l wird dadurch etwas umgedreht, so dass die Hebel
q r s u zur Wirkung kommen und die Schieberstange
v von rechts nach links bewegt wird (Fig. 5). Auf diese Weise
werden die zum Cylinder führenden Dampfwege durch den Schieber geöffnet und es kann
Dampf über den Kolben des Treibcylinders o treten und
diesen abwärts bewegen. Hierdurch werden die Kolbenstangen m und n, sowie die Hebel x mit nach unten gestossen, so dass die Hebel x1 das Schliessen des
Steuerorgans der Maschine bewirken. Letzteres bleibt indess nicht lange geschlossen,
da der Kolben, bei seiner Abwärtsbewegung, zugleich auch diejenigen Hebel und Organe
mit nach abwärts zieht, welche vorher durch den Regulator gehoben worden waren. Der
Schieber wird daher wieder von links nach rechts geschoben, die Zuführung von Dampf
abgesperrt, der Kolben in Ruhe gesetzt und mit ihm auch das Steuerorgan der
Maschine.
Ueberschreitet der Kolben die dem Gleichgewichte entsprechende normale Stelle, so
öffnet sich das im Kolben befindliche Ventil und stellt die Verbindung des mit
frischem Dampf angefüllten Raumes oberhalb des Kolbens mit dem den Abdampf
enthaltenden Raum unterhalb des Kolbens her, so dass der Kolben wieder etwas
steigt.
Textabbildung Bd. 295, S. 123
Dales' Schwungkugelregulator mit Federgelenken.
Etwaige Schläge in der Bewegung der Mechanismen werden durch das Spiel des
Hubregulators p ausgeglichen.
Der Regulator soll Schwankungen von höchstens 1,25 Proc. in der normalen
Geschwindigkeit zulassen.
Unter D. R. P. Nr. 59337 wurde ferner J. H. Dales ein
Schwungkugelregulator geschützt, welcher zum Zwecke möglichst reibungsloser
Bewegungen mit Federgelenken versehen ist und wegen seiner geringen
Geschwindigkeitsänderung zur Regelung von Expansions- oder Ventilsteuerungen
ebenfalls höchst geeignet erscheint.
Der Regulator besitzt wieder, wie vordem, rechtwinkelige Winkelhebel, welche mit dem
umlaufenden Kopf des Regulators durch Flachfedern verbunden sind, die unter Spannung
in Richtung der Resultante eines Kräfteparallelogramms fallen, welches durch die
Centrifugalkraft der Schwungkugeln des Regulators und die Hülsenbelastung gebildet
wird.
Die Belastung des Regulators wird durch eine oder mehrere Spiralfedern herbeigeführt,
die concentrisch zu der umlaufenden Spindel desselben liegen.
In Fig. 9 sind die
Kräfteparallelogramme mit ihren Resultanten b durch
punktirte Linien angedeutet.
Eine Feder c (Fig. 10) liegt in
Richtung der Resultante des genannten Kräfteparallelogramms zwischen dem Ansätze
oder Stifte d je eines Armes e des Regulatorkopfes und einem ähnlichen Ansatz f auf dem Schwungkugelarme g.
Durch den Arm g geht eine Spindel h, deren äussere Enden frei durch Löcher in den Armen
e des Regulators treten, und in der Spindel sind
Schlitze für die Federn c vorgesehen, durch welche
letzere ebenfalls frei hindurchgehen. Zwischen den vorstehenden Enden der Spindel
h und Ansätzen j ist
ein zweiter Satz Federn k, je eine auf der äusseren
Seite der Arme e, ausgespannt. Diese Federn sind in
Spannung, wenn der Regulator in Thätigkeit, wobei diese Spannung der
Centrifugalkraft der Kugel arme im allgemeinen entgegen wirkt, zum Unterschiede von
der Hebel Wirkung der Regulatorarme. Die wagerechten Schenkel l der Regulatorarme sind mit dem Muff m ebenfalls durch Flachfedern n verbunden.
Textabbildung Bd. 295, S. 123
Fig. 11.Regulator von Cooper.
Am Muff m des Regulators greift ein Hebel o an, dessen anderes Ende an dem Kopfe der
Controlschraube p befestigt ist, die mit der zum
Expansionsschieber führenden Stange q in Verbindung
steht. Die Regulatorspindel trägt ein Paar Reibungsscheiben s, s1, mit denen die Scheibe t beim Heben oder Senken des Regulators durch Hebel o und Stange u in
Berührung gebracht wird, so dass die Spindel v in
Drehung gesetzt wird; letztere überträgt sich mittels Universalgelenkes x auf eine zweite Spindel und dadurch auf Kegelräder
w, w1, von denen
w1 an dem Kopfe der
langen Schraubenmutter w2 für die Controlschraube befestigt ist, derart, dass sich letztere in
entgegengesetzter Richtung wie der Regulatormuff bewegt. Hierdurch wird die
Reibungsscheibe ausser Berührung mit dem Reibungsrade t
gebracht, so dass die weitere Bewegung der Schraube p
aufhört.
Der Regulator kann wieder zur Unterstützung seiner Thätigkeit mit einem Kraftcylinder
in Verbindung gebracht werden, dessen Kolbenstange behufs Vermeidung etwaiger Stösse
mit einem Flüssigkeitscylinder verbunden ist.
Der Regulator von John H. Cooper arbeitet direct auf ein
Drosselventil, welches beim Reissen des Regulatortreibriemens auch die sofortige
Absperrung des Arbeitsdampfes bewirkt.
In der American Machinist vom 10. Mai 1894 S. 11
entnommenen Abbildung (Fig. 11) sind die
Regulatorkugeln mit A A bezeichnet, B ist die Regulatorspindel und D ein mit zwei Paar Scheiben a a bezieh. b b versehenes Ventil. E
ist ein Excenter, welches auf dem Bolzen d befestigt
ist; letzterer ist durch Hebel F mit einem Gewicht F1verbunden. Wenn die
Maschine abgestellt wird, fallen die Regulatorkugeln nach unten und die Scheiben a a des Ventiles D kommen
auf ihre Sitze zu liegen; die Hebel F bewegen sich mit
dem Gewichte F1
ebenfalls nach abwärts.
Um die Maschine anzulassen, wird das Gewicht F1 angehoben und hierdurch das Excenter E auf einen Vorsprung f
der Regulatorspindel gedrückt, so dass das Ventil D
sich öffnet. Wenn die Maschine dann in Gang gekommen ist, steht die Regulatorspindel
nur noch unter dem Einflüsse der Regulatorkugeln; diese drücken sie weiter nach
unten, so dass der Vorsprung f ausser Berührung mit dem
Excenter E kommt und die Hebel F durch das Gewicht F1 wieder in ihre ursprüngliche Lage
zurückfallen.
Sobald ein Reissen des Regulatortreibriemens erfolgt, fallen die Regulatorkugeln nach
unten und die Scheiben a a schliessen die weitere
Dampfzufuhr nach dem Cylinder sofort ab, während bei anwachsender Geschwindigkeit
der Maschine das Ventil D sich abwärts bewegt und die
Scheiben b b desselben den Eintrittsquerschnitt für den
Arbeitsdampf derart verengen, dass eine mehr oder weniger starke Drosselung des
letzteren stattfindet.
Bei dem Regulator von Eugen Courady in Morgan ton, N.
C., findet die Uebertragung der Regulatorbewegung auf den Steuerungsmechanismus
mittels Frictionsscheiben statt.
Textabbildung Bd. 295, S. 124
Fig. 12.Regulator von Courady.
Wie Fig. 12 ersichtlich, ist auf der Regulatorspindel
a ein Querhaupt e
derart befestigt, dass dasselbe sich an der Spindel auf und ab schieben lässt, durch
einen Federkeil aber gezwungen wird, an der Drehbewegung der Spindel theilzunehmen.
An diametral gegenüberliegenden Zapfen der letzteren sind mit Gewichten b1
b2 belastete Hebel b von ⊣-förmiger Gestalt drehbar befestigt, welche mit
der Spindel rotiren, ausserdem auf dieser drei Frictionsscheiben angeordnet, von
denen die erste (Fig. 12 links) fest auf der Regulatorspindel sitzt, die zweite lose auf derselben läuft und die dritte f sowohl mit der Spindel rotirt als auch sich längs
derselben verschieben lässt. Die lose Scheibe ist mittels geeigneter Vorrichtungen
zur Uebertragung der Regulatorbewegung auf den Steuerungsmechanismus bestimmt.
Die zwischen dem Muffe d und der Frictionsscheibe f eingeschaltete Feder c
wird durch die Bewegungen der Regulirgewichte b1
b2 so beeinflusst, dass
sich beim Ausschwingen derselben die Scheibe f mit der
Uebertragungsscheibe kuppelt und deren Drehung hervorruft. Diese überträgt sich dann
auf die Steuerung. Die Beeinflussung geschieht mittels Rollen b3, welche an den
kurzen Armen der Hebel b befestigt sind und deren
Schwingungen auf das Querhaupt e bezieh. auf den mit
ihm verbundenen Muff d übertragen.
E. Bier in Dresden-Plauen änderte den durch D. R. P. Nr.
35880 geschützten Pröll'schen Regulator in der Weise
ab, dass, wie Fig. 13 ersichtlich, der den Federdruck
aufnehmende, wenig veränderliche Belastungsarm m l des
Aufhängearmes m d nicht vom festen Aufhängepunkt
m nach innen, sondern nach aussen gerichtet ist,
und die der Fliehkraft des Schwungpendels b c
entgegenwirkende Kraft sich aus einer unveränderlichen Gewichts- und einer
veränderlichen Federbelastung zusammensetzt. Die Maassund Kraftverhältnisse sind so
gewählt, dass die Umlaufszahl sich im Verhältnisse des Weges der Hülse a, und zwar sehr wenig ändert.
Die Gewichtsbelastung soll sich nach dem Patentansprüche aus den Gewichten der
Federhülse i, der auf der Spindel g losen Gegenplatte o und
der Feder n zusammensetzen, doch kommt hier n nur mit etwa dem halben Gewichte und o gar nicht zur Wirkung, da bei Aenderung des
Ausschlages sich nur i und das untere Federende mit dem
Angriffspunkte l bewegen, dagegen o und das obere Federende in Ruhe bleiben. (D. R. P.
Nr. 71040.)
Textabbildung Bd. 295, S. 124
Fig. 13.Bier's Pröll-Regulator.
Die neueste Form der von Schäffer und Budenberg in
Buckau-Magdeburg seit einer Reihe von Jahren gebauten Vierpendelregulatoren (1886
259 * 433) veranschaulicht die Revue industrielle vom 17. Juni 1893 S. 235 entnommene
Abbildung (Fig. 14).
Es sind hier die bisher zur Verwendung gekommenen Blattfedern, deren
Biegungswiderstände der Centrifugalkraft der Winkelpendel entgegen wirken, durch
Schraubenfedern ersetzt, welche entweder für eine feste oder eine während des Ganges
verstellbare Umdrehungszahl angeordnet werden können. Im ersteren Falle kommt die
den normalen Betriebsverhältnissen angepasste Feder unterhalb einer mit der
Regulatorspindel durch Stifte verbundenen Hülse, also innerhalb des
Regulatorgehäuses, im anderen Falle ausserhalb desselben zu liegen und wirkt je nach
ihrer einstellbaren Spannung mit einem grösseren oder geringeren Druck auf den
Deckel des Regulatorgehäuses bezieh. das Muffengewicht. Hierbei ist die Hülse a durch den Gehäusedeckel hindurchgeführt.
Textabbildung Bd. 295, S. 124
Fig. 14.Vierpendelregulator von Schäffer und Budenberg.
Die Theile b der Winkelpendel sind in beiden Fällen
durch kurze Gelenke c mit der Hülse a verbunden, so dass sich beim Ausschlagen der Pendel
der ganze Regulator – mit den Pendeln selbst – heben muss.
In Folge dessen bekommt der Regulator eine, im Verhältniss zu seinen Dimensionen
grosse Energie.
Mittels der Fig. 14 ersichtlichen Feder kann die
Tourenzahl um etwa 20 Proc. verstellt werden.
Freytag.