Titel: Gasglühlicht, dessen Geschichte, Wesen und Wirkung.
Autor: Wilh. Gentsch
Fundstelle: Band 295, Jahrgang 1895, S. 193
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Gasglühlicht, dessen Geschichte, Wesen und Wirkung. Von Wilh. Gentsch. Mit Abbildungen. (Abdruck untersagt.) Gasglühlicht, dessen Geschichte, Wesen und Wirkung. Vorläufer des heutigen Gasglühlichtes. Im Grunde genommen ist jede leuchtende Gasflamme ein Glühlicht, da ja Kohlenstofftheilchen aus den Bestandtheilen des Gases ausgeschieden und durch die Wärme der diese Zersetzung bewirkenden Flamme vor ihrer vollständigen Verbrennung zum Glühen gebracht werden. Wo dieser Vorgang fehlt, bleibt auch die Lichtentwickelung ausgeschlossen. Mit der Zeit hat sich jedoch unter der Bezeichnung Gasglühlicht die Vorstellung herausgebildet, dass gewisse fremde, nicht vom Gasstrom mitgeführte Körper von der Gasflamme erhitzt und so zur Lichtausstrahlung veranlasst werden. Wenn nun auch neuerdings dieser Begriff durch die Erfolge der Auer'schen Erfindungen eine Einschränkung auf die seltenen Erden als Glühmasse und die nicht leuchtende Bunsen-Flamme als Heizmittel erfahren hat, so sind die Beziehungen zu anderen Leucht- und Heizstoffen so enge, dass der Rückblick auf ältere Systeme gerechtfertigt ist. Soweit die hierüber vorhandenen Aufzeichnungen ergeben, hat Drummond zuerst im J. 1826, nach anderen im J. 1828, das sogen. Kalklicht (Siderallicht, Hydroxygenlicht) erzeugt, und zwar durch Einwirkung eines Wasserstoff-Sauerstoffgebläses auf Kalkstifte, an deren Stelle wohl auch Magnesia- und später Zirkonstifte getreten sind. Die Knallgasflamme von 2 Vol. Wasserstoff und 1 Vol. Sauerstoff lässt die genannten Körper erglühen, wobei Kalk mit gelblichem, Magnesia mit bläulichem und Zirkon mit weissem Lichte leuchtet. Der Drummond'sche Apparat hat insbesondere zur Abgabe optischer Signale auf See Anwendung gefunden, für Zwecke der Beleuchtung aber erhebliche Uebelstände ergeben; einmal bildet ja die Beschaffung zweier Gase, wie Wasserstoff und Sauerstoff, für den Verbrauch in grossem Maasstabe ein grosses Hinderniss, dann aber sind die Glühkörper selbst unzuverlässig, sie springen oder nutzen sich in der Weise aus, dass der leuchtende Kern seine Stelle am Körper zu Ungunsten der Leuchtwirkung verändert. An Stelle des Wasserstoffes setzt deshalb Tessié du Motay (1867) das Leuchtgas, ein Destillationsproduct der Steinkohle, obgleich der Lichteffect hierdurch etwas verringert wird; nach seinen Angaben sind Anlagen im Tuilerienhofe und auf dem Platze vor dem Hotel de Ville ausgeführt worden, deren Betrieb sich aber als unökonomisch erwiesen hat. Späterhin nimmt LinnemannJourn. f. Gasbel., 1886 Bd. 29 S. 633. den Gedanken wieder auf, indem er die Leuchtgas-Sauerstofflamme auf eine Scheibe aus Zirkon wirken lässt, um so zunächst für wissenschaftliche Zwecke eine geeignete Beleuchtung zu schaffen. Obgleich das Zirkonscheibchen hierbei weissglühend wird, ist die intensive Strahlung nur auf eine Fläche von 5 mm Durchmesser beschränkt, so dass hohe Intensität erreicht wird. Versuche haben ergeben, dass bei einem Druck von 60 mm für das Gas und etwa dem 15fachen Werthe für den Sauerstoff zur Erzeugung von 60 Kerzen 24 l Leuchtgas 15 l Sauerstoff 120 37 l 26 l 200 48 l 44 l erforderlich sind. Indessen erzeugt eine Flamme, welche für mehr als 120 Kerzen erforderlich ist, bereits einen pfeifenden Ton, so dass die Lichtentfaltung nach oben hin begrenzt wird. Auch KochsJourn. f. Gasbel., 1889 S. 988 und 1891 S. 8. (D. p. J. 1890 278 235.) hat eine, wissenschaftlichen (medicinischen) Zwecken dienende Lampe im Auge, für welche er die Zirkonerde zu porösen Leuchtkörpern auffrittet, um sie für den Angriff von Seiten der Flamme geeigneter zu machen; je nach Erforderniss bildet er Cylinder, Kegel, Kugeln. Es werden 40 Kerzen der Amylacetatlampe bei 25 l Leuchtgas- und 25 l Sauerstoffverbrauch angegeben. Textabbildung Bd. 295, S. 193 Fig. 1.Linnemann's Knallgasbrenner. DrossbachChem. Ztg., 1891 S. 328. beschreibt die Umwandelung eines Maughan-Brenners in einen Linnemann'schen Knallgasbrenner (Fig. 1). a ist die Bohrung für Leuchtgas (1 mm Durchmesser), b die 1 cm lange, sehr feine Bohrung für den Sauerstoff. Der Glühcylinder c besteht aus Zirkonerde, welche mit 8 Proc. geglühter Borsäure zusammen geschlagen und geglüht worden ist. Ceritoxyde sollen sich als zu leicht schmelzbar erwiesen haben. Die bekannten Untersuchungen von Sir Humphrey Davey haben schon 1839 Alex. CruckshanksBrit. Spec., 8141 v. J. 1839. zu dem Vorschlage veranlasst, Quarz- oder Platinkörper durch nicht leuchtendes Gas zu erhitzen; insbesondere scheint es sich um Kugeln aus Platina oder Netzwerke aus diesem Metall, welche mit Kalk oder anderen Erden überzogen wurden, gehandelt zu haben. Ein korbartiges Netzwerk aus Platindraht benutzt übrigens auch GillardBrit. Spec., 11080 v. J. 1846. in seiner Platingasbeleuchtung. Das hierzu erforderliche Gas erzeugt er durch Hindurchleiten von Wasserdampf durch glühenden Eisendraht, ein Verfahren, welches allerdings bald durch den Wassergasprocess ersetzt worden ist. Eine Anwendung hat das System unter anderem in dem bekannten Etablissement Christofle in Paris und in der Stadt Narbonne im Languedoc gefunden. An letzterer Stelle hat es sich während der Jahre 1856 bis 1865 zwar als eine glänzende, aber auch äusserst empfindliche und deshalb praktisch minderwerthige Beleuchtung ergeben. Textabbildung Bd. 295, S. 194 Fig. 2.Schiltsky's Gasbrenner. SchiltskyD. R. P. Nr. 15438. entnimmt den Sauerstoff einem mit comprimirtem flüssigem Gase gefüllten Behälter B (Fig. 2), wobei eine Ventilspindel S und Druckregler R in der Leitung l einen gleichmässigen Gasstrom von bestimmtem Druck gestatten sollen; g führt den anderen Brennstoff zu, welcher sich bei f mit dem Sauerstoffe mischt, so dass die Flamme des Gemisches auf die Kalkscheibe k wirkt. Letztere wird von SeiffermannD. R. P. Nr. 22806. wagerecht gelegt und die obige Stehlampe in eine Hängelampe verwandelt, indem die Achse des Lichtstrahlenbündels aus der Horizontalen in die Verticale gedreht wird. Ein, zwei oder mehr Sauerstoff-Leuchtgasflammen sind von unten gegen die Kalkplatte gerichtet. Die Mischung beider Gassorten erfolgt kurz vor dem Austritt aus dem Brenner in einer Platinhülse. Textabbildung Bd. 295, S. 194 Fig. 3.Brenner von Wolters und Roslin. Neben verschiedenen, hier nicht interessirenden Einrichtungen zur Herstellung, Regelung u.s.w. des von ihnen benutzten Oxygen- und Hydrogengases beschreiben Wolters und RoslinD. R. P. Nr. 17786. einen Brenner, welcher mit oder ohne Reflector aufrecht stehend oder liegend Verwendung finden könne; allenfalls soll das Licht durch Glaslinsen geleitet werden, vermuthlich um eine Streuung der intensiven Strahlen herbeizuführen. Der Glühkörper g (Fig. 3) besteht aus Kalk oder anderem geeigneten Material und empfängt die Hydrooxygenflamme aus dem Mischrohre k. Die Mischung der beiden Gase beginnt in der Düse m, durch deren mittlere Oeffnung aus a der Sauerstoff, durch deren seitliche Löcher aber aus b Wasserstoff eintritt; a und b lassen sich einzeln drosseln, wonach ein Hahn c den Zufluss aus den Leitungen h und o nach b und a gemeinsam schliesst bezieh. öffnet. Es ist Sorge getragen, dass stets erst der Wasserstoff zum Brenner gelangt. Ein Zündrohr z zweigt ebenfalls von der Wasserstoffleitung ab. KhotinskyD. R. P. Nr. 14689. geht einen Schritt weiter, indem er Licht durch Glühen eines feuerfesten Stoffes in der Flamme brennbarer Flüssigkeiten oder eines brennbaren Staubes oder brennbarer Gase, z.B. flüssiger, pulverisirter oder gasförmiger Kohlenwasserstoffe, unter Zuhilfenahme des Sauerstoffes erzeugen will. Als Glühkörper werden Erden, insbesondere alkalische Erden, als Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums, Magnesiums, Aluminiums, Zirkoniums u. dgl., einzeln oder in Gemischen genannt. BrinD. R. P. Nr. 13700. begnügt sich damit, Kohlenstangen beliebiger Art in Strahlen reinen Sauerstoffes zu verbrennen. Die Sauerstoffstrahlen sind hier gegen die Spitze der Kohlenstange gerichtet, so dass erstere den Lichtmittelpunkt einbegreift. An Stelle der festen Kohle könnte auch Erdöl oder ein anderer schwerer oder leichter flüssiger Kohlenwasserstoff treten, in welchem Falle die jenseits des Begriffes Glühlicht stehende, im Sauerstoff brennende Erdöl- u. dgl. Flamme resultiren würde. In all den genannten Fällen tritt der Sauerstoff als nothwendiger Factor auf; die zur Herstellung der Licht emittirenden Körper verwandten Stoffe, wie Kalk, Magnesia, erfordern ja, wenn sie zur Weissglut gebracht werden sollen, eine ausserordentlich intensive Hitze, welche in vollkommenem Maasse nur die Knallgasflamme des Sauerstoff-Wasserstoffgemisches zu liefern im Stande ist. Die Beschaffung solcher Flammen für den Betrieb im Grossen bildet schon eine Schwierigkeit, welche eine allgemeine Einführung derselben bedürfender Systeme ausschliesst. Aber auch die Durchbildung der Apparate, die Brennerconstruction und die Mittel zur Verhütung der Knallgasbildung an falscher Stelle erheischen viele Sorgfalt, ohne welche die Handhabung gefährlich bleibt. Dies ändert sich auch nicht, wenn der Wasserstoff durch das leicht zu erhaltende Leuchtgas ersetzt wird, sobald dieses und der Sauerstoff vor der Verbrennung eine Mischung erfahren. Uebrigens hat diese Substitution eine Verringerung des Lichteffectes zur Folge, was jedoch angesichts der erleichterten Brennstoffzufuhr wohl in den Kauf genommen werden könnte. Der Abfall wird aber erheblich, wenn schliesslich, und dies wäre ja das Endziel, auch der Sauerstoff fortgelassen und das Leuchtgas in atmosphärischer Luft verbrennen würde. Es ist hierbei eben in Ueberlegung zu ziehen, dass neben dem für die Verbrennung nothwendigen Sauerstoff fast das vierfache Quantum des indifferenten Stickstoffes auftritt, welcher mit erwärmt werden muss. Will man also den Effect dem durch die Verbrennung im reinen Sauerstoff erzielten annähern, so erübrigt, die der Flamme zuzuführende Luft in entsprechender Weise vorzuwärmen. Clamond hat diese Metamorphose der alten Glühlampe bereits Anfang der 60er Jahre bewerkstelligt. Gemäss älteren PatentschriftenD. R. P. Nr. 16640 und Nr. 21205. ordnet er bei dem als Hängelampe ausgeführten Leuchtapparat ein centrales, der Luftheizung dienendes Rohr an, welches von besonderen, radial gestellten Gasstichflammen hochgradig erhitzt wird und die unter Druck eingeführte Luft zum Brenner leitet. Bei ihrem Austritt aus einer Oeffnung reisst letztere das in eine Kammer eingeführte Gas mit, so dass ein Gemisch von Gas und hocherhitzter Luft – Clamond gibt für diese 1000° an – gegen einen Kalkstift oder einen Magnesiakorb wirkt. Bemerkenswerth ist, dass Clamond das netzartig gestaltete Geflecht zum Schutz beim Transport u.s.w. mit festem, aber verbrennbarem Stoff (Papier) umwindet. Auch wird der Glühkörper in diesem Falle in einen Platinkorb gehängt, welcher mittels Bajonnetverschlusses am Lampenkörper leicht lösbar befestigt wird. Textabbildung Bd. 295, S. 195 Fig. 4.Clamond's Brenner. In einer älteren AusführungD. R. P. Nr. 25360., welche eine stehende Lampe betrifft, lässt Clamond durch einen Gasstrahl Luft in ein centrales Rohr einsaugen, aus dem das Gas-Luftgemisch zum Theil nach dem Brenner, zum Theil aber durch radiale Oeffnungen nach einem Raum entströmt, in dem es in kleinen Flammen verbrennt und so eine concentrische Luftkammer heizt. Die letztere wird von der, den Flammen, welche im Magnesiakorb brennen, zugeführten Luft durchstrichen. Diese Construction scheint selbst Clamond gewagt vorgekommen zu sein, denn bald hat er dieselbe dahin abgeändertD. R. P. Nr. 26397. (Fig. 4), dass nur Gas durch Rohr C und den Sammelraum F zu den Brennerröhrchen d tritt. Die Heizung der Luftkammer E, welche durch einen Konus von unverständlichem Zweck getheilt wird, erfolgt durch besondere flache, durch Rohre h gespeiste Flammen, deren Producte durch Löcher i entweichen. Es soll durch diesen Apparat auch die Verwendung flüchtiger Oele ermöglicht werden. Noch sei einer späteren, wenig bedeutenden AbänderungD. R. P. Nr. 26404. Erwähnung gethan, bei der die Heizflammen des Magnesiakorbes statt aus Röhrenbündeln aus einer ringförmigen Kammer durch einwärts gerichtete Löcher schlagen und die Verbrennungsluft central eingeführt wird. Textabbildung Bd. 295, S. 195 Fig. 5.Somzée's Brenner. Somzée versucht bei seinem ersten BrennerD. R. P. Nr. 26988. (Fig. 5) die Vorwärmung überhaupt zu vermeiden, obwohl er gleichfalls eine Kapsel a aus durchlöchertem Kalk oder poröser Magnesia benutzt, der er ein Platingewebe b aufstülpt. Er empfiehlt auch die Anordnung von Platinschwamm, dessen Schmelzpunkt etwas erhöht worden ist; wohl auch, die Glühmasse zur Erhöhung des Glanzes mit Kohlenstaub zu bedecken. Der Brenner selbst ist in der Weise gestaltet, dass das aus einer Düse D austretende Gas durch F Luft ansaugt, sich mit dieser in der bauchigen Kammer M mischt, dass das Gemisch nochmals bei L Luft aufnimmt und endlich durch Rohre E unter die Kapsel a tritt, wo es mit blauer Flamme verbrennen soll. Der Erfolg hat kaum befriedigt; der Constructeur macht deshalb einen Schritt rückwärtsD. R. P. Nr. 27484., und zwar sehr unglücklich dadurch, dass er Luft mit den Verbrennungsproducten einer Gasflamme sieb mischen lässt und dieses Gemisch mit in die erwähnte Kammer M einführt, welche übrigens regelbare Lufteinlässe erhält. Der schon erwähnte Gedanke, flüssige Kohlenwasserstoffe zur Glühlichtbeleuchtung heranzuziehen, ist übrigens mehrfach anzutreffen. So hat ChaimsonovitzD. R. P. Nr. 27519. einen allerdings etwas absonderlichen Apparat vorgeschlagen. Derselbe beruht in der Hauptsache darauf, dass Alkohol oder ein anderer flüchtiger Kohlenwasserstoff von einem Docht in ein Verdampfrohr gesaugt wird, dass die entwickelten Dämpfe Luft mitreissen und so ein Dampf-Luftgemisch zur Verbrennung gelangt, welches Platin- oder Iridiumdrähte in Glut versetzt. Die Wärme wird dann zum Verdampfrohr zurück geleitet. Chaimsonovitz verfällt sogar auf den Gedanken, die Wirkung eines elektrischen Stromes und der Alkoholflamme auf den Leuchtkörper zu vereinigen. Textabbildung Bd. 295, S. 195 Popp's Brenner. Gelegentlich der in den Jahren 1882 und 1883 gewesenen Ausstellung im Krystallpalast zu London hat Popp's pneumo-hydrisches Beleuchtungssystem eine weiter gehende Aufmerksamkeit erregt, ohne dass es Popp gelungen wäre, seine Schöpfung lebensfähiger, als es die Vorgängerinnen gewesen, zu machen. In der That begegnen wir auch hier demselben Hemmniss, nämlich der Voraussetzung weitaus zu grosser Mittel, um an sich schwer erglühende Körper in der nothwendigen Weise zu erhitzen. Es wird ein Gemisch von Luft oder einem anderen, die Verbrennung ermöglichenden Gas mit Leuchtgas oder einem anderen gas- oder dampfförmigen KohlenwasserstoffD. R. P. Nr. 23408. dadurch gewonnen, dass beispielsweise Luft, welche unter Druck steht, in die Gasleitung axial eingeführt wird. Die Mischung erfolgt also in einer besonderen Leitung und wird also solche den Brennern zugeführt. Die Construction der letzteren ist dem Bestreben entsprungen, zur Erzielung der erforderlichen Verbrennungstemperatur innerhalb der Glühkappe das Heizmittel entsprechend vorzuwärmen. An die Zuleitung schliesst sich das centrale Rohr i an (Fig. 6), auf welchem der aus Metall oder feuerfestem Material bestehende Kopf k senkrecht verstellbar ist. Der letztere trägt einen feuerfesten Aufsatz, dessen parabolischer Theil n geneigte, dessen unterer Rand m eine möglichst grosse Anzahl kleine Löcher aufweist. Ein Konus o aus Kupfer o. dgl. legt sich mittels der Ansätze r auf Rohr i auf und hat untere Löcher p. Das brennbare Gemisch streicht aus i durch Konus o, Löcher p, Kopf k, die Kappe m n und verbrennt ausserhalb der letzteren, das Platingewebe q erhitzend. Bei der in Fig. 7 dargestellten Abänderung tritt eine Vereinfachung ein, indem das Gasgemisch aus i durch Löcher r direct in den Kopf eintritt und, sich an o erwärmend, durch den ebenfalls durchbohrten Aufsatz l austritt. Die mannigfachen, schon berührten Uebelstände, welche die künstlichen Mittel zur Erhöhung der natürlichen Temperatur einer Leuchtgasflamme mit sich bringen, sind nun von FahnehjelmD. R. P. Nr. 29098 und Nr. 34807. dadurch vermieden worden, dass er die Glühkörper lediglich der Einwirkung von Wassergasflammen aussetzt. Er benutzt als Brenner die auch für Leuchtgas gebräuchlichen Lochbrenner und Zweiloch- oder Fischschwanzbrenner, ohne dass andere Systeme ausgeschlossen würden. Fahnehjelm bildet die Glühkörper als feine, runde oder platte Nadeln oder Lamellen aus, welche, in passender Anzahl (bis zu 100 und darüber) neben einander in einem aus Metall, Porzellan oder Thon bestehenden Rücken eingesetzt, einen Kamm (Fig. 8) bilden, dessen Enden sich am besten der Flammenform anpassen, oder als haarnadel- bezieh. schleifenförmig gebogene Nadeln (Fig. 9) einfach auf einem metallenen Haken aufgereiht und so über die Flamme gehängt werden, oder aber ein wagerechtes Strahlenbüschel über einem ringförmigen Lochbrenner darstellen. Textabbildung Bd. 295, S. 196 Fahnehjelm's Glühkörper. Für die Glühmasse selbst hebt Fahnehjelm Magnesia hervor, welche sich durch Wohlfeilheit, weisses Licht, geringe Empfindlichkeit gegen Temperaturwechsel und geringe Absorption von Feuchtigkeit auszeichnet, gleich ob sie als niedergeschlagene kohlensaure Magnesia, als fein zertheilter Magnesit oder als magnesiareicher (calcinirter oder nicht calcinirter) Dolomit zur Verwendung gelangt. Doch sollen auch andere feuerfeste Oxyde, wie Kalk, Zirkonerde, Kieselsäure u.s.w., sowie feuerfeste Mineralien, wie Kaolin, Cyanit, Quarz, bezieh. deren Mischungen in Betracht kommen. Die gepulverte feuerfeste Masse wird mit einer wässerigen Lösung von Stärke, Gummi o. dgl. Bindemitteln zu einem geschmeidigen Teig angerührt, welchen dann eine Presse in bekannter Weise in dünne Stränge zieht. Diese werden zerschnitten, getrocknet und auf die Glühkämme verarbeitet, nachdem besser ein vorheriges Glühen der Nadeln zwecks Ausbrennens des organischen Bindemittels und Austreibens von Kohlensäure und Wasser erfolgt ist. Es erscheint an dieser Stelle das Fahnehjelm'sche Recept von Belang, die Nadeln in der hohen Temperatur der Wassergasflamme geschmeidig werden zu lassen, damit sie sich nach der Form der Flamme biegen können. Der Glühmasse wird dieserhalb ein passendes Flussmittel, bei Verwendung von Magnesia oder Kalk beispielsweise Kieselsäure, Kaolin oder Borsäure, zugesetzt. Die Fälle, in denen Wassergas zur Verfügung gestanden hat und das Fahnehjelm-System für die Beleuchtung eingeführt worden istSchultz-Knaudt in Essen, Julius Pintsch in Fürstenwalde., haben es dargethan, dass das letztere gesund sei; sie haben es als praktisch und billig erkennen lassen. In dem Umstände jedoch, dass es an das Wassergas gebunden ist, an ein Gas, welches trotz mehrfacher Versuche eine allgemeine Verwendung nicht gefunden hat und wohl kaum finden wird, ist der Hauptgrund zu suchen, wegen dessen auch Fahnehjelm den Bann nicht hat brechen können, welcher über den Bestrebungen zur Einführung einer Gasglühlichtbeleuchtung schwebte. Glühkörper. 1) Zusammensetzung. Vor der Zeit der bahnbrechenden Erfindungen Dr. Auer's sind, wie wir es zum Theil auch schon im ersten Kapitel kennen gelernt haben, eine ganze Reibe von Stoffen mit mehr oder weniger anhaltendem Erfolge zu Zwecken der Gasglühbeleuchtung benutzt worden, wenn hierbei auch die Bunsen-Flamme ohne Zuhilfenahme künstlicher Mittel seltener zu bemerken gewesen ist. Neben dem Kalk beim Drummond'schen Lichte treten insbesondere die Platinmetalle und die alkalischen Erden, als Oxyde des Calciums, Bariums, Strontiums, Magnesiums, auf, auch Aluminium und Zirkonium werden genannt. Die Platinmetalle haben die ganze Reihe der Schwermetalle, wie Gold, Silber, Wolfram, Mangan, Eisen, Chrom, Kobalt, Nickel u.a., in den Bereich der Versuche gezogen, ohne dass diese Körper im Zustande des Elementes, als blanke Metalle oder in Form von Salzen Bedeutung erlangt hätten.Vgl. v. Kemmann, Ueber Glühkörper für Gasglühlicht, Glaser's Annalen, 1894 S. 481 ff. Ebenso wenig, wenn nicht noch minder von Belang sind die Alkalimetalle: Kalium, Natrium, Lithium, Rubidium, Cäsium geblieben. Von den Erdalkalimetallen wird insbesondere Magnesium allein oder in verschiedenen Verbindungen fast immer als Glühmasse angeführt; die älteren Ausführungen haben deshalb auch ihre Existenzfähigkeit von vornherein untergraben, da sie sich keines lebensfähigen Leuchtmittels haben bedienen können. Unstreitig wohnt ja den aus den Erdalkalimetallen hervorgegangenen Körpern ein erhebliches Lichtemissionsvermögen inne; sie sind jedoch nicht feuerbeständig, verflüchtigen in der Flamme, sind spröde und lassen sich, wenn sie von zu starker Flamme einmal verbogen sind, nicht mehr nach der letzteren formen. Die Erkenntniss, dass eine leuchtende Flamme, in welcher ja Kohlenstoff ausgeschieden und durch Erhitzen zur Lichtentwickelung gebracht wird, eine äusserst mangelhafte Ausnutzung der durch die Verbrennungswärme gebotenen Energie darstellt, dass in ihr nur ein verschwindender Theil des Arbeitsvermögens in Licht umgewandelt, also zweckentsprechend verwerthet, der weitaus grösste Theil aber in Form meist lästiger Wärme abgegeben wird, rechtfertigt die Anzahl der Experimente, wenn diesen auch zumeist die Logik als Richtschnur ermangelt. Darüber ist man ja nicht lange im Zweifel geblieben, dass eine neue Beleuchtungsart im grossen Maasstabe nur mit einem Heizmittel erfolgen konnte, welches ebenso leicht wie die bisherigen Leuchtstoffe erhältlich und ohne Rücksicht auf die Lichtentfaltung thunlichst vollkommen verbrennt. Diese Bedingungen haben ganz selbstverständlich auf den Bunsen-Brenner hingewiesen, in dem bekanntlich die vor der Verbrennung erfolgende Mischung von Leuchtgas und Luft die Bildung einer nicht leuchtenden bezieh. bläulichen bis blaugrünen Flamme und eine hochgradige Vollkommenheit der Verbrennung bewirkt. Als Ersatz für den nicht mehr ausscheidenden leuchtenden Kohlenstoff war nun ein Körper zu ermitteln, welcher folgenden Bedingungen gerecht werden musste. Er sollte ein starkes Lichtausstrahlungsvermögen besitzen, sollte feuerbeständig sein, seine Gestalt nicht verändern, weder sintern noch verdampfen, wohl aber widerstandsfähig sein. Diese weitgehende Aufgabe in einem solchen Maasse gelöst zu haben, dass wir in den Besitz einer lebensfähigen Gasglühbeleuchtung gelangt sind, ist das unbestreitbare Verdienst von Dr. Carl Auer von Welsbach, welcher die sogen. seltenen Erden für die Leuchtzwecke erschlossen hat. Um Irrthümer auszuschliessen, sei vorweg geschickt, dass allerdings schon vor Auer von einigen seltenen Erden bekannt gewesen ist, dass sie in der Hitze Licht ausstrahlen. Diese Kenntniss ist da selbstverständlich, wo mit ihnen Laboratoriumsversuche angestellt worden sind. Von der Feststellung dieser vielleicht ganz unbemerkt gebliebenen Thatsache bis zu der praktischen Verwerthung der Erscheinung ist jedoch eine grosse Kluft vorhanden gewesen, welche eben durch die Erfindungen Auer's überbrückt worden ist. Die seltenen Erden, wie Lanthanoxyd, Yttriumoxyd u.s.w., strahlen verhältnissmässig wenig Licht aus. Mc Kean hat z.B. gefunden, dass unter Benutzung eines Brenners von 85 1 Gasverbrauch in 1 Stunde und 25 mm Druck Thoriumoxyd 3,56 Hefner-Lichte (bläulichweiss) Lanthanoxyd 28,32 (weiss) Yttriumoxyd 22,96 (gelblichweiss) Zirkonoxyd 5,36 (weiss) Ceroxyd 5,02 (röthlich) entwickeln. Ebenso ist ihre Haltbarkeit eine äusserst geringe. Mischt man jedoch, wie Auer angegeben hat, seltene Erden unter sich oder mit Magnesia oder Zirkonoxyd im molekularen Zustande und glüht diese Mischung heftig, so entstehen eigenartige Körper, welche an Lichtemissionsvermögen sowohl wie an Widerstandsfähigkeit die einzelnen Bestandtheile weit übertreffen. So werden Mischungsverhältnisse, wie 60 Proc. Magnesia, 20 Proc. Lanthanoxyd, 20 Proc. Yttriumoxyd oder 60 Proc. Zirkonoxyd, 30 Proc. Lanthanoxyd, 10 Proc. Yttriumoxyd oder 50 Proc. Zirkonerde, 50 Proc. Lanthanoxyd. als solche von günstigem Resultat bezeichnet.D. R. P. Nr. 39162. Hierbei lässt sich Yttriumoxyd durch ein Gemenge von Ytteriterden, das Lanthanoxyd durch ein Gemenge didymfreier, wenig Cer enthaltender Ceriterden ersetzen. Der steigende Gehalt an Yttriumoxyd macht das Licht gelblichweiss, unbeschadet der Intensität des letzteren. Durch Zusatz von entsprechenden Mengen des an sich orangefarben leuchtenden Neodymzirkons kann man die oben genannten blendend weiss strahlenden Körper nach dem Gelb, durch einen solchen von dem grün leuchtenden Erbinzirkon nach dem Grün zu abtönen. In den Magnesiaverbindungen spielt die Magnesia, in den Zirkonverbindungen spielen jedoch die seltenen Erden die Rolle der Base. Ein Körper, in welchem Magnesia und Zirkon zugleich auftreten, besitzt deshalb, wie Versuche auch bestätigt haben, die guten Eigenschaften der obigen Mischungen nicht. Die Bestandtheile der letzteren werden in Form von Salzen, welche durch Glühen unter Zurücklassung der Leuchtmasse zerstört werden, in den erforderlichen Verhältnissen in Lösung gebracht. Mit dieser Lösung wird ein vorher mit Salzsäure ausgewaschenes Gewebe (Pflanzenfaser) getränkt, durch wenige Minuten anhaltendes Glühen aber verascht, so dass der poröse, bei Weissglut biegsame und schweissbare Glühkörper erübrigt. Die Gestalt des letzteren ist, wie wir später noch sehen werden, zweckmässig so gewählt, dass die Flamme umhüllt wird. Es möge eine Bemerkung über die hier im Vordergrund stehende Cergruppe bezieh. Zirkongruppe eingeschaltet werden. Das Cer wurde 1803 im Mineral Cerit von Berzelius, Klaproth und Hisinger entdeckt, später jedoch auch in anderen Mineralien, wie Ytterocerit, Orthit, Euxenit, Gadolinit, Pyrochlor, Monazit, Lanthanit, Thorit, Orangit, gefunden. Mosander wies 1839 im Cerit auch Lanthan und Didym nach. Das Zirkon ist länger bekannt, tritt krystallisirt, in abgerundeten Körnern, auch eingesprengt in Granit, Syenit u.s.w. auf, und zwar hyazinthroth (Edelstein), bräunlich oder wasserhell; seine Hauptfundorte sind der Ural, Ceylon, Böhmen, aber auch Tyrol, Norwegen und die Rheingegend. Im Uebrigen sind grössere Lager der früher wenig beachtet gewesenen Mineralien in Nordamerika, Sibirien, Grönland und Skandinavien erschlossen worden. Wir verfehlen nicht, darauf hinzuweisen, dass Auer schon in seinen ersten Veröffentlichungen empfiehlt, zum Schütze der aus etwa 0,2 mm dicken Fäden bestehenden Gewebe gegen die Zerreissung durch die veraschenden Flammen mit stärkeren Fäden zu durchziehen. Die gefährlichen Stellen des Mantels werden wohl auch nachträglich nochmals mit der Lösung bestrichen oder in dieselbe getaucht, so dass sich hier nach dem Glühen stärkere Schichten bilden. Der Mantel oder Strumpf wird an einem Platindraht befestigt, indem man die Befestigungsstelle in gleicher Weise wie die zu verdickenden Theile des Körpers behandelt, und zwar entweder unter Benutzung derselben Lösung, aus welcher letzterer hervorgegangen, oder einer solchen von gleichen Theilen Magnesium- und Aluminiumnitrat; mit Zusatz von Phosphorsäure, oder auch Berylliumnitrat. Auer schliesst aber weder die Verwendung fadenförmiger Körper, noch die Benutzung amorpher, gelatinöser oder überaus fein krystallinisch niedergeschlagener Gemenge aus. Später führte Auer das Thoroxyd einD. R. P. Nr. 41945., welches eine erhebliche Steigerung der Lichtausstrahlung der bereits bekannt gegebenen Glühkörper bewirkt; es ist dies sowohl hinsichtlich der Magnesia- und Zirkonmäntel, wie auch bezüglich der Verbindungen des Thoroxyds mit Lanthanoxyd oder Neodymoxyd, Praseodymoxyd, Erbinoxyd zu constatiren, welch letztere farbiges Licht (gelb, orange, grünlich) liefern. Dagegen erfordern Verbindungen des Thoroxyds mit Magnesia oder mit Magnesia und Aluminiumoxyd (stark sinternd) eine höhere Temperatur, als sie die Bunsen-Flamme bietet; ebenso bleiben aus Ceroxyd mit Magnesia, oder Zirkonoxyd, Lanthanoxyd, Yttriumoxyd, oder Thoriumoxyd entstandene Strümpfe in der Bunsen-Flamme unscheinbar. Um den fertig veraschten Körper transportfähig zu machen, wird er in eine verdünnte Lösung von Kautschuk oder in Collodium o. dgl. getaucht, so dass ein festerer Ueberzug entsteht, welcher in der Bunsen-Flamme bei Benutzung des Strumpfes sofort zerstört wird. Die beobachtete Abnahme des Lichtstrahlungsvermögens hat Auer anscheinend früher lediglich darauf zurückgeführt, dass sich feuerbeständige Staubtheile der Atmosphäre auf der Oberfläche der Körper ansammeln. Und um deren beeinträchtigende Wirkung zu beheben, hat Auer eine RegenerirungD. R. P. Nr. 44016. in der Weise vorgenommen, dass er den erhärteten Mantel nochmals mit einer Lösung des Lanthanoxyds u.s.w. imprägnirte, trocknete und durch die Flamme des Brenners das auskrystallisirte Salz zu Erde umformte. In neuerer Zeit hat Auer die Reihe seiner Glühkörpercompositionen noch durch Einführung von UranoxydD. R. P. Nr. 74745. vermehrt; letzteres wird entweder mit Thoroxyd aliein oder mit den bereits angegebenen Mischungen zu einem intensiv leuchtenden Körper von grosser Glühwiderstandsfähigkeit verarbeitet. Textabbildung Bd. 295, S. 198 Fig. 9a.Anfertigung von Auer's Gasglühlichtmänteln. Zu der heute innegehaltenen Fabrikation der Auer'schen Präparate, wie sie von der Deutschen Gasglühlicht-Actiengesellschaft in Berlin betrieben wird, werden als Träger der Imprägnirungsmasse aus feinster ägyptischer Baumwolle gewebte Tricotschläuche benutzt, welche in der angedeuteten Weise insbesondere vollständig von Fett gesäubert, mit der Salzlösung getränkt und dann getrocknet werden. Nachdem man sie in passende Längen zerschnitten und mit Asbestschlinge versehen, erfahren die rohen Glühkörper eine Bearbeitung mittels eines Falzbeines auf einem hölzernen Dorn, worauf sie, auf einen Konus aus Messingstäbchen aufgesetzt, der Einwirkung nach unten gerichteter Stichflammen so ausgesetzt werden, dass die Veraschung vom Kopf des Strumpfes nach dem unteren Ende bis etwa auf ein Drittel seiner Länge fortschreitet. Bei dieser Arbeitsperiode hatte man sich bislang eines einfachen Bunsen-Brenners A bedient, welcher in der in Fig. 9a veranschaulichten Weise gegen den Kopf des zu veraschenden Glühkörpers B gerichtet wurde. Die Flamme umspülte den oberen Theil des letzteren, bis dieser etwa bis zur Marke a hin abgebrannt war, was etwa 1 Minute währte, worauf der Brenner für den nächsten Körper in Benutzung trat, während die weitere Veraschung des ersteren selbsthätig bis zu Ende erfolgte. Die Einhaltung des Verfahrens soll jedoch mancherlei Unzuträglichkeiten mit sich gebracht haben, so das Entweichen von Gas durch die Luftlöcher des Mischrohres, die Behinderung durch den Gasschlauch, wohl auch eine, bei späterer Behandlung allerdings zu beheben gewesene Deformirung des Körpers in Folge einseitigen Anblasens der Flamme u. dgl. KrügerD. R. P. Nr. 79239. (Deutsche Gasglühlicht-Actiengesellschaft) hat die Einrichtung zweckmässiger in der Weise getroffen (Fig. 9b), dass er einen etwa am Arbeitstisch zu befestigenden Brenner vorsieht, dessen Mischraum A stets senkrecht steht, während das rechtwinkelig abgebogene Rohr in einen Ring R ausläuft; an diesem sind Düsen D so gestellt, dass die austretenden Flammen den Mantel eines Kegels bilden, dessen Spitze in die Rotationsachse des Ringes R fällt. Der Kopf des Glühkörpers B wird ringsum gleich massig getroffen und ebenfalls wie oben nur so lange der Flammenwirkung ausgesetzt, bis der Strumpf zu zwei Drittel verascht ist. Die Glühkörper werden dann auf geeigneten Ständern unter den Brenner geschoben oder gedreht. Krüger will auch allenfalls Pressgas bezieh. Pressluft verwenden. Textabbildung Bd. 295, S. 198 Fig. 9b.Anfertigung von Krüger's Gasglühlichtmänteln. Entgegen dem nun folgenden älteren Verfahren des Klarbrennens, wobei der veraschte Glühkörper über einer Bunsen-Flamme erhitzt und gleichzeitig mittels Glasstäbchen geglättet und geformt wurde, eine Manipulation, welche ausserordentlich geschickte Arbeitskräfte voraussetzte, hat die Deutsche Gasglühlicht-Actiengesellschaft den folgenden Weg eingeschlagen.D. R. P. Nr. 77384. Das Formen wird von der Flamme selbst vollzogen, zu welchem Zwecke sie den veraschten Mantel mit genügender Stärke, aber auch ringsum gleich-massig treffen muss. Es wird hierzu ein Brenner c (Fig. 10) benutzt, dessen Ausströmungsöffnungen auf einem Konus (allenfalls auch auf dem Mantel eines Cylinders) angeordnet sind, so dass die Flammen b trichterförmig nach aussen brennen und zwar unter einem Drucke von 1,0 m Wassersäule und darüber. Führt man den Körper von Hand oder mittels mechanischer Vorrichtungen über dem Brenner auf und nieder, so werden die erglühenden Theile des Gewebes geweitet und geglättet. Bei einiger Vorsicht dürfte sich auf diesem Brenner auch schon der rohe Glühkörper abbrennen lassen, so dass der erste Brennprocess erspart würde. Auf demselben Grundgedanken ist übrigens die Einrichtung Pflücke'sD. R. G. M. Nr. 15101. (Fig. 10a) getroffen, welcher auf eine Mischkammer für Pressluft, Sauerstoff und Leuchtgas einen Kopf a mit wagerecht gerichteten Löchern aufsetzt, wenn die Form des Strumpfes geweitet werden soll. An Stelle von a tritt ein Kopf b mit schräg nach oben gebohrten Löchern, wenn der obere Theil des Glühkörpers zu runden oder sonstwie zu gestalten ist. Textabbildung Bd. 295, S. 199 Fig. 10.Das Klarbrennen der Deutschen Gasglühlicht-Actiengesellschaft. Die früher durchgeführte Aufhängung des fertigen Glühkörpers an einem ausserhalb desselben herabgeführten Draht ist zweckmässig dahin abgeändert worden, dass ein centrales Stäbchen den Träger bildet, so dass dieser den Körper nicht verdeckt. Frederick Lawrence RawsonD. R. P. Nr. 43012. hat einen correcten Auer'schen Glühkörper dadurch erzielen wollen, dass er denselben über einen runden, etwas konischen Platindorn formt und, während er noch auf dem Dorn sitzt, der Hitze einer Gebläseflamme aussetzt. Für den sicheren Transport ist aber der Vorschlag Rawson's hervorzuheben, demgemäss der gebrauchsfähige Mantel in eine Lösung von Paraffin in flüchtigen Kohlenwasserstoffen oder in geschmolzenes Paraffin getaucht wird, so dass nach dem Herausheben eine Paraffinschicht auf dem Körper erstarrt, welche durch die Bunsen-Flamme ohne Rückstand entfernt wird. Textabbildung Bd. 295, S. 199 Fig. 10a.Der Brenner zum Klarbrennen von Pflücke. Die wachsenden Erfolge der Auer'schen Erfindungen lassen es begreiflich erscheinen, dass die früher verhältnissmässig nur kümmerlich vegetirende Gasglühbeleuchtung das Zielobject zahlreicher wirklicher und vermeintlicher Erfinder der meisten Culturstaaten geworden ist. Hatte nun Auer auch die seltenen Erden für sich in Anspruch genommen, so stand ja die ganze Reihe der stark Liebt emittirenden alkalischen Erden frei. Um diese gute Eigenschaft nutzbar zu machen, ohne Uebelstände mit in den Kauf zu nehmen, welche die aus den alkalischen Erden hergestellten Glühkörper aufweisen – sie sind nicht haltbar, nicht schweissbar, wohl aber spröde, sie verdampfen, kurz, sie sind praktisch unbrauchbar –, hat man sie mit Ueberzügen versehen, welche die Widerstandsfähigkeit erhöhen sollen. Ihr Bestreben aber, in wenigen Brennstunden um ein bedeutendes Maass zu schwinden, hat man nicht beheben können. Sie sind bislang für das Gasglühlicht fast ebenso bedeutungslos geblieben, wie die Vorschläge zur Einlage von unverbrennlichen organischen oder metallischen Fäden in die Körper behufs deren Verstärkung, zur Herstellung der Leuchtkörper aus plastischen Erden, aus Gespinnsten von Quarzfäden, aus Asbest u. dgl. m. Als Belege für die vorhandenen Bestrebungen sollen hier einige Beispiele Platz finden. So will FahnehjelmD. R. P. Nr. 62020. Glühkämme o. dgl., welche aus den Oxyden des Magnesiums, Calciums, Berylliums oder Zirkoniums bezieh. aus Verbindungen derselben bestehen, mit einem Ueberzuge aus den feuerbeständigen Oxyden der Schwermetalle: Mangan, Chrom, Kobalt, Nickel, Kupfer und Wolfram versehen. Die letztgenannten Oxyde werden fein gepulvert in einer Lösung von Stärke, Gummi, Wasserglas o. dgl. suspendirt, oder in Säuren, oder als Salze in Wasser, Spiritus u.s.w. gelöst. Die Glühkörper werden sodann in die betreffende Lösung eingetaucht oder die letztere wird mittels einer Bürste aufgetragen. HaitingerD. R. P. Nr. 66117. erhält durch Glühen eines molekularen Gemisches von Thonerde und Chromoxyd nach dem Erkalten einen rosaroth gefärbten Körper, welcher Licht von röthlichgelbem Ton ausstrahlt. Zum Imprägniren von Geweben lässt sich beispielsweise eine Lösung von 100 Th. käuflichen Aluminiumnitrats und 8 bis 16 Th. zuvor in Salpetersäure gelösten Chromhydroxyds in Wasser verwenden. Die Gegenwart fixer Säuren (Phosphorsäure), kleiner Mengen Alkalien oder feuerfester Oxyde (Zirkonoxyd) soll die Bildung des Körpers nicht behindern. Der Ersatz des Chromoxyds durch Manganoxyd bewirkt, dass der Körper ein schwächeres, gelblicheres Licht ausstrahlt. SchneiderD. R. P. Nr. 72202. will dem Glühkörper ein festes Gerippe aus unverbrennbaren Stoffen, wie Fäden aus Platin, Quarz, Kieselsäure, Asbest u.s.w., belassen. Entweder er verwebt diese Fäden in den zu veraschenden Träger oder er taucht ein Gewebe aus unverbrennbaren Fäden wiederholt in eine Flüssigkeit, in welcher fein vertheilte Fasern schwimmen, so dass sich eine verbrennbare Faserschicht bilden soll, welche später imprägnirt wird. Auch EcklD. R. P. Nr. 73173. bedient sich des Asbestes in allen seinen Abarten, den er jedoch in Lamellen (von 0,1 bis 0,5 mm Breite) schneidet oder perforirt und als cylindrischen oder konischen Hohlkörper über die Flamme setzt. In der Flamme verflüchtigt das Wasser und es bleiben die Oxyde der Metalle, welche der Glimmerart zu Grunde liegen (Thonerde, Kali oder Natron, Magnesia, Lithion, Eisenoxyd). Durch Ueberziehen mit leicht glühenden Oxyden (Eintauchen in eine Lösung von Chlorlithium und Magnesia oder Jodkalium u.s.w.) soll die Leuchtkraft gesteigert werden können. Der Glimmer wird oben und unten in doppelwandige Hülsen geklemmt, welche durch einen Stab mit einander verbunden sind und von denen die untere auf den Brennerrand aufgesteckt wird. Endlich soll noch der Rosenthal'scheD. R. P. Nr. 74758. Glühkörper aus gebrannter Porzellanerde Erwähnung finden. Da es sich um die Herstellung eines dünnwandigen (Rosenthal spricht von 0,1 mm) porösen Körpers handelt, benutzt Rosenthal ein Drahtnetz, über welches ein feines Gewebe gezogen wird. Dieses wird mit der Porzellanerde bestrichen, welche während einer Stunde trocknet. In einer Muffel wird die Masse festgebrannt, wobei das Gewebe ausfällt und die Poren in dem Porzellanmantel zurücklässt. Der Vollständigkeit wegen sei noch ausgeführt, dass der Gedanke nahe liegt, für die Gasbeleuchtung Glühkörper in Erwägung zu ziehen, welche für Zwecke der elektrischen Beleuchtung hergestellt worden sind. Zur Erzielung der Lichtwirkung ist es ja in erster Linie erforderlich, Stoffe zu bilden, weiche in der Bunsen-Flamme in intensives Erglühen gerathen und dabei der Hitze an der Atmosphäre zu widerstehen vermögen. Eine mit BorstickstoffSchw. Pat. Nr. 2530, 2531, 2537, 2580, 2587, 2588. oder Siliciumstickstoff, mit schwer schmelzbaren Metallen, wie Molybdän, Wolfram, Chrom u.a., auf chemischem bezieh. elektrolytischem Wege überzogene verkohlte Pflanzenfaser, deren Mantel sie vor Zerstörung schützt, steht, namentlich wenn der Mantel gleichfalls Licht emittirt, dem Gasglühlicht an sich nicht fern. Versuche mögen wohl auch nach dieser Richtung hin genügend stattgefunden haben. Ihr Ergebniss hat aber eben nur die Ueberlegenheit des Auer'schen Körpers um so schärfer kennzeichnen können. Endlich sei auf die ungemein ausgedehnte englische Patentlitteratur hingewiesen, welche jedoch trotz ihrer Mannigfaltigkeit nur Belangloses behandelt und Anspruch auf eine besondere Kritik nicht erheben kann. Erwähnt seien nur Lake'sProv. Spec. 225 v. J. 1882. prophetische Ausführungen, nur Aufgaben, deren Lösung eben im Wesentlichen Auer bewirkt hat. Bescheidenere Grenzen haben sich beispielsweise StephanBrit. Spec. 1038 v. J. 1880., Davies   „       „     3263 „  „  1882. Schoth   „       „     5337 „  „  1882., Paget und Kintner   „       „     6805 „  „  1889., Hirschfeld   „       „     2689 „  „  1893. u.a. gezogen, indem sie allerdings bestimmte Verfahren einschlagen. Dass sie aus dem Rahmen englischer Patente in die Praxis getreten seien, ist nicht verlautbart. 2) Gestaltung. Es sei unter Bezugnahme auf die vorstehenden Auslassungen kurz zusammengefasst, dass man im Grossen und Ganzen drei Gruppen von Gasglühkörpern unterscheidet, und zwar solche, welche aus einem formbaren, der Verarbeitung sowohl, wie dem Glühprocess widerstehenden Stoff hergestellt werden; ferner solche, denen ein Gerippe bei ihrer Herstellung als Stütze dient, welches jedoch beim Glühen ausfällt, und endlich solche, welche bei der Fabrikation ein festes Skelett erhalten, das auch während des Glühens erhalten bleibt, zumeist auch bei der Lichtentwickelung mitwirkt. Unter die zweite Kategorie fällt, wie bekannt, das Auer'sche Erzeugniss; im Uebrigen erhellt es ohne weiteres, dass insbesondere nach dem Erfolge des letzteren die Vorschläge zur Benutzung einzelner Elemente oder deren Combinationen schier unzählig geworden sind, ohne dass bislang ein angestrebtes Ziel erreicht worden wäre. Wichtiger ist, da einmal ein praktisch ausreichend haltbarer Körper vorhanden, die Frage nach der geeignetsten Gestaltung desselben. Hier häufen sich vor und nach Auer die Gedanken wild durch einander, selten einige Logik verrathend. Von den Platten und Stiften des Kalklichtes, welches ja dem eigentlichen Gasglühlicht zu fremd gegenübersteht, sei hier abgesehen. Ihnen schliessen sich die Körbe aus Platin, Magnesia u.s.w. an, zu deren Erglühen die sich natürlich entwickelnde Flamme nicht genügend ist, sondern die Inanspruchnahme eines Gebläses erforderlich wird. Zum Theil tritt dann die Flamme selbst, zum Theil aber streichen deren Verbrennungsproducte durch die Poren des Geflechtes. Nun ist es feststehend, dass letzteres dann in die hellste Glut versetzt wird, wenn es in die heisseste Zone der Flamme gebracht ist. Der Korb und die stets wechselnde Stichflamme lassen sich aber nicht so an einander anpassen, dass der erstere und der heisseste Theil der letzteren sich decken, von der raschen Veränderung des Geflechtes selbst nicht zu reden. Die intensivste Zone und der Korb werden sich günstigsten Falles stets schneiden, bald unter kleinerem, bald unter grösserem Winkel, so dass bald ein breiterer, bald ein schmälerer Ring die stärkste Erhitzung erfährt. Gilt dies für den Mantel des Glühkörpers, so ist ähnlich das Verhältniss der Flamme zum Boden, welcher auch mehr oder weniger leuchtet, je nachdem er von dem Scheitel der intensiven Flammenzone entfernt ist, die überdies bei der unter erhöhtem Druck arbeitenden Flamme stark zerrissen erscheint. Alle diese Umstände machen es erklärlich, dass von einer günstigen Ausnutzung der Flamme zur Lichtentfaltung nicht recht die Rede sein kann. Eine vollkommene Verwerthung ist eben nur dann zu erwarten, wenn der Leuchtkörper von der heissesten Zone bestrichen wird. Entfernt sich die letztere von dem ersteren, d.h. auch, wird die Flamme zu gross oder zu klein, so sinkt der Effect. Die gleiche Betrachtung führt übrigens zu dem Schluss, dass die unregelmässig brennende Heizflamme eine wechselnde Beleuchtung ergeben muss, da ja schwankende Mengen des Glühkörpers in hellstes Strahlen gerathen. Diesem Uebelstand dürfte wohl auch kaum die von SchothBrit. Spec. 5337 v. J. 1882. getroffene Einrichtung abgeholfen haben, welcher zwei und mehr Platinkörbe über einander setzt, und so einzelne Verbrennungskammern bildet. Ueberdies sei darauf hingewiesen, dass der energische Durchtritt der Verbrennungsproducte durch die Oeffnungen des Glühkörpers zu einem grossen Theil die Deformation und Zerstörung des letzteren in Folge rein mechanischer Einwirkung verschulden mag. Zulässig ist wohl auch die Nutzanwendung der v. Helmholtz'schenSchill. Journ. f. Gasbel., 1893. Versuche über die Durchlässigkeit der Gase für Lichtstrahlen auf den vorliegenden Fall, in welchem eine dicke Schicht von, den Leuchtkörper einschliessenden Gasen die Lichtstrahlung desselben nach aussen beeinträchtigt. Textabbildung Bd. 295, S. 201 Lungren's Brenner mit Glühfaden. LungrenAmerikanische Patente Nr. 365832, 367534. hat das Lichtmittel (Magnesia, Zirkon u.s.w.) zu Fäden, und zwar zu glatten oder gewundenen, verarbeitet, diese im Kreis gebogen und einzeln oder doppelt (Fig. 11 und 12) über die nicht leuchtende (Gas- und Luftgemisch- oder Wassergas- u. dgl.) Flamme eines gewöhnlichen Schnittbrenners angeordnet; der Glühfaden ist wohl auch nach der Flamme F geformt worden. Die Befestigung erfolgte mittels Platindrähte S. Welchen Beleuchtungswerth eine solche Ausführung hat, ist aus dem oben Gesagten ohne weiteres zu schätzen, wenn man erwägt, dass der Glühkörper nur einen verschwindenden Theil des intensiven Flammenmantels trifft, und nicht die Verbrennungswärme, sondern die Verbrennungstemperatur die wesentliche Rolle spielt. Bei der Empfindlichkeit und leichten Beweglichkeit der Schnittbrennerflamme, was insbesondere von deren Grenzräumen gilt, ist es ferner fast selbstverständlich, dass nur ein Theil derselben den Glühfaden trifft. Dies muss Lungren des öfteren passirt sein, da er bald eine Führung D für die Flamme vorgesehen hat (Fig. 13). Textabbildung Bd. 295, S. 201 Fig. 14.Auer's Strumpf. Textabbildung Bd. 295, S. 201 Barnett'sche Brenner. Von wesentlich anderen und richtigen Gesichtspunkten ist die Gestaltung des Auer'schen Glühkörpers erfolgt. Die ruhig brennende Bunsen-Flamme hat einen festen Mantel, welcher der Form als Vorwurf hat dienen können. Der Auer'sche „Strumpf“ (Fig. 14), welcher für den Gasglühkörper mit Recht vorbildlich geworden ist, schmiegt sich der Flamme von aussen an, lässt aber an seinem oberen Ende einen Austritt für die Verbrennungsproducte. Die Flamme entwickelt sich frei, durch ihren Mantel den grössten Theil des Leuchtmediums intensiv erhitzend. Die Heizgase treten nur zum verschwindenden Theil durch die Poren des Glühkörpers, so dass nur eine sehr dünne, sich an den letzteren anschliessende Gasschicht aussen hoch steigt. Dies mag wohl auch mit zu dem ruhigen Licht gerade des Auer'schen Glühstrumpfes beitragen, dessen Lichtstrahlen nicht durch verschieden brechende Gasschichten fortwährend nach wechselnden Richtungen abgelenkt werden. Dass übrigens Flamme und Glühkörper in bestimmter Beziehung zu einander stehen, könnten ein paar von Schilling 1893 durchgeführte MessungenSchill. Journ. f. Gasbel. u. Wasservers., 1893 S. 309 f. bestätigen. In dem einen Fall erzielte eine Auer'sche Lampe bei 75 1 Gasverbrauch und normalem Gasdruck 55 H.-L., nach 900 Brennstunden unter denselben Verhältnissen jedoch 49,6 H.-L. Bei Vermehrung des Gasconsums auf 85 l (durch Aufbohren der Ausströmlöcher) unter Beobachtung desselben Druckes stieg die Leuchtkraft auf 53 H.-L., bei einer solchen auf 105 l sogar auf 74,8 H.-L. Anderenfalls aber hatte die Steigerung des Gasverbrauchs einer Lampe, welche bei 64 l 50,8 H.-L. gab, auf 103 l die Verminderung der Leuchtkraft bis auf 23,6 H.-L. zur Folge. Mit anderen Worten hatte sich in dem ersten Falle der Glühkörper erweitert gehabt, so dass ihn nur der Mantel der vergrösserten Flamme erreichen konnte; im zweiten Falle hatte die Vergrösserung der letzteren die Entfernung der intensiven Flammenhülle bewirkt. Wenngleich zugegeben werden soll, dass das Fahnehjelm'sche, für Wassergas eingerichtete Licht seinen Zweck erfüllt, so muss andererseits bemerkt werden, dass die von dem Erfinder angewandten Nadeln nicht den Nutzeffect der Auer'schen Körper geben können. Ebenso wenig geschieht dies bei den geschlitzten oder gelochten Cylindern (Fig. 15) Barnett'sBrit. Spec. 13129 u. 14091 v. J. 1889., welcher auch über Kreuz gelegte, gelochte Bänder (Fig. 16) über den Rundbrenner hängt. Auch einen aus Röhrchen a zusammengesetzten Cylinder hat Barnett vorgeschlagen. Ueber den Werth der bisherigen Abweichungen von der Auer'schen Glühkörperform lässt sich auf Grund der obigen Auslassungen ein günstiges Urtheil nicht bilden. (Fortsetzung folgt.)