Titel: Ueber neuere Wollwaschmaschinen.
Autor: H. Glafey
Fundstelle: Band 295, Jahrgang 1895, S. 272
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Ueber neuere Wollwaschmaschinen. Von H. Glafey, Ingenieur in Berlin. (Schluss des Berichtes S. 250 d. Bd.) Mit Abbildungen. Ueber neuere Wollwaschmaschinen. Von der vorstehend erläuterten Maschine unterscheidet sich diejenige der Fig. 16 von William Blackburn und Arthur William Blackburn in Clarence Mills, Cleckheaton, York (Englisches Patent Nr. 356 A. D. 1893), im Wesentlichen dadurch, dass die mittels der rotirenden Pumpe aus dem Klärbassin angehobene Flotte nicht nur an der Eintrittsstelle der Wolle, d.h. dem hier befindlichen Sammelbehälter, in den Waschbehälter zurückfliesst, sondern sich auch in jeden Tauchkasten ergiesst und diese in Folge dessen in erhöhtem Maasse auflockernd wirken. Die mit der Pumpe in Verbindung stehende Flottenleitung 2 besitzt zu diesem Zwecke über jedem Tauchkasten 1 ein Ansatzrohr 3, welches durch den Deckel in den Tauchkasten reicht und mit einem Ventil 4 ausgestattet ist, durch das der eine oder andere Kasten 1 von der Flottenzuleitung ausgeschaltet werden kann. Der Abfluss der Flotte aus dem Waschbehälter erfolgt nicht nur unmittelbar vor den Quetschwalzen 7 durch die Durchlochungen 13 des Waschbottichbodens 5, sondern zum Theil bereits beim vorletzten Tauchkasten durch die Lochungen 6 in den Klärbehälter 8 und von hier durch die Klärbehälter 9, 11, 10 in das Sammelbassin. Der Zweck dieser Einrichtung ist, die Abscheidung der schmutzigen Waschflotte aus der Wolle möglichst schon vor der Ankunft derselben an den Quetschwalzen durchzuführen und eine völlige Klärung der Flotte zu erreichen, bevor dieselbe durch die Pumpe wieder in den Waschbehälter gehoben wird. Textabbildung Bd. 295, S. 273 Fig. 16.Wollwaschmaschine von Blackburn. Die in den Fig. 17 bis 21 veranschaulichten beiden Wollwaschmaschinen unterscheiden sich von den vorbesprochenen dadurch, dass die Tauchkästen nicht nur eine auf und ab gehende, sondern auch eine fortschreitende Bewegung ausführen, was zur Folge hat, dass sie die Wolle zusammenpressen, gleichzeitig aber auch gegen das Austrittsende hinführen. Die in Fig. 17, 18 und 19 dargestellte dieser beiden Maschinen rührt von John Reddihough und James William Claugh in Bradford her und ist Gegenstand des englischen Patentes Nr. 9572 A. D. 1892. Das Deutsche Wollengewerbe bringt in Nr. 64 Jahrg. 1893 folgende Beschreibung von dieser Maschine: Ueber dem Flottenbehälter A ist einstellbar der eigentliche Wasch trog B derart angeordnet, dass das Austrittsende C desselben für die Wolle etwas tiefer liegt als die Einlaufstelle, die Waschflüssigkeit und Material also mit Leichtigkeit der ersteren zugeführt werden können. Die Flotte wird mittels einer Pumpe o. dgl. aus dem Troge A gehoben und durch das Rohr D in die Cisterne E befördert, deren Boden durchlöchert ist und die Flotte in Regenform auf das mittels Zuführtisch H F in den Bottich B eingeleitete Material ergiesst. Die das Waschen der Wolle bewirkenden Tauchkästen G hängen mit Hilfe von Trägern I an Kurbeln K, die von der Triebscheibe L aus unter Vermittelung der Zwischenräder M N in Umdrehung versetzt werden und hierbei die Kästen G anheben, die dabei die Wolle lockern und mit Flotte begiessen, und an einer von der Ausgangsstelle rechts gelegenen Stelle (Fig. 17) wieder in die Flotte senken und mit der Wolle unter gleichzeitigem Zusammenpressen derselben in Richtung des Pfeiles nach links schieben. Damit dies möglich wird, ohne einen zu starken Druck auf die Wolle auszuüben, sind zwischen die Kästen G und deren Aufhängestellen Spiralfedern S (Fig. 19) eingeschaltet, welche sich beim Auf treffen der Kästen zusammendrücken und somit den Druck der letzteren gleichzeitig zu einem elastischen machen; die von den Tauchkästen G und der durch E eingeleiteten Flotte nach der Stelle C beförderte Wolle wird, nachdem sie über dem durchlochten Bodenende des Behälters C die überschüssige Flotte abgegeben hat, von den Walzen R erfasst, ausgequetscht und auf das Abführtuch F befördert. Die abfliessende Flotte gelangt in einen Klärbehälter und aus diesem wieder in den Bottich A zurück. Die Maschine Fig. 20 und 21 wird von der bereits mehrfach genannten Firma Taylor, Wordsworth and Co. in Leed ausgeführt. Sie besitzt ebenfalls zwei über einander angeordnete Flottenbehälter. Aus dem unteren A wird die geklärte Flotte in halber Bottichhöhe durch eine rotirende Pumpe B abgesaugt und in einen Speisetrog C gedrückt, welcher direct über dem Ende desjenigen Lattentuches angebracht ist, welches die zu reinigende Wolle in den Waschtrog D einführt. Der Boden dieses Speisetroges ist in bekannter Weise durchlocht, und dies hat zur Folge, dass die in den Waschbottich eintretende Wolle vor ihrem Eintritt durch die aus dem Speisetroge abfliessende Waschflüssigkeit völlig durchtränkt wird. In diesem Zustand gelangt die Wolle in den Waschbehälter und wird in demselben durch die Strömung der Flotte entlang bewegt, dabei aber durch die Tauchkästen E bearbeitet. Textabbildung Bd. 295, S. 273 Waschmaschine von Reddihough und Claugh. Derartige mit durchlochten Böden ausgestattete Kästen hat die neue Maschine sechs, von welchen drei aufsteigen, während sich die drei anderen senken. Jeder der Kästen wird dabei von einer quer zur Maschine gelagerten gekröpften Welle F getragen, wie bei der Maschine von John Reddihough und James William Claugh in Bradford, und ist durch eine mittels Handhebels G verstellbare Schraubenspindel H einstellbar mit der gekröpften Welle verbunden. Dies hat zur Folge, dass die Tauchkästen stets zwangläufig geführt, also auch mit grosser Kraft auf die Wolle gepresst und der Druck dabei regulirt werden kann. Textabbildung Bd. 295, S. 274 Fig. 20.Waschmaschine von Taylor, Wordsworth and Co. Das Auflockern der Wolle beim Anheben der Tauchkästen erfolgt bei der verbesserten Maschine nicht allein durch diejenige Flotte, welche beim Senken derselben durch den Boden der Kästen in diese eingedrungen ist, sondern in intensiverer Weise, wie bei der Maschine Fig. 16, dadurch, dass die rotirende Pumpe B gleichzeitig auch jedem Tauchkasten einen besonderen Flottenstrahl zuführt und so die aus den Tauchkästen austretende Flotte mit grösserer Kraft ein Auflockern der gepressten Wolle herbeiführt. Textabbildung Bd. 295, S. 274 Fig. 21.Waschmaschine von Taylor, Wordsworth and Co. Nachdem die Wolle den letzten Tauchkasten passirt hat, gelangt dieselbe – und hierin liegt eine wesentliche Verbesserung der Maschine – in einen Behälter I dessen Boden aus einer geneigten durchlochten Platte und dessen Seitenwandungen ebenfalls durchlocht sind. Der Zweck dieses Behälters ist, die Wolle, bevor sie in die Ausquetschwalzen K eintritt, nochmals völlig einzuweichen und mit Waschlauge zu tränken, damit die Quetschwalzen möglichst vortheilhaft auf sie einwirken können. Die durch den Boden und die Seitenwandungen des die Wolle abführenden Behälters austretende Flotte gelangt in einen Siebkasten L, welcher die Unreinigkeiten abfängt, und von hier nach dem unter dem Waschbottich liegenden grossen Flottenbehälter. Der Siebkasten dient gleichzeitig noch zur Reinigung eines zweiten Flottenlaufes, welcher, wie Fig. 21 erkennen lässt, am zweitletzten Tauchkasten abgeht, zu dem Zwecke, Unreinigkeiten von den Walzen möglichst fern zu halten und der Flotte in dem Waschbehälter selbst die genügende, für den Transport der Wolle erforderliche Strömung zu verleihen. Joseph und Isaac Smith, in Firma David Smith and Co., in Halifax wenden bei ihrer durch das englische Patent Nr. 6601 A. D. 1891 geschützten Maschine keine Tauchkästen, sondern rotirende Siebtrommeln zum Untertauchen der Wolle an. Das Wollengewerbe gibt folgende Beschreibung von dieser Maschine: Textabbildung Bd. 295, S. 274 Waschmaschine von Smith. Die zu behandelnde Wolle wird durch einen Arbeiter in den Flottenbehälter A eingeführt, welcher mit einem doppelten Boden B ausgestattet ist, der entweder ganz oder nur theilweise, wie bei C (Fig. 22 und 23), durchlocht ist und so den sich aus der Flotte abscheidenden Unreinigkeiten gestattet, in den Raum D zu gelangen, aus welchem dieselben durch Oeffnen des Abschlusses E mit Hand oder auf mechanische Weise entfernt werden können. Die an der Einführstelle des Behälters A liegende Stirnwand F ist ebenso wie die ihr entgegengesetzte geneigt. Die zur Behandlung der Wolle erforderliche Flotte wird dem unterhalb des Bottichs A angeordneten Behälter H entnommen und durch eine rotirende Pumpe o. dgl. mittels des Rohres I dem Waschräume zugeführt. Die Austrittsstelle der Flotte liegt hierbei unmittelbar über der Einführstelle F und ist derart angeordnet, dass die Flüssigkeit in einer Richtung nach der Wand G ausströmt, also die Wolle ebenfalls veranlasst, dorthin sich zu bewegen. Damit der Durchgang der letzteren hierbei durch den Bottich A nicht zu rasch erfolgt, sind die durchlochten Trommeln M angeordnet, welche die Wolle periodisch untertauchen, gleichzeitig aber auch zurückhalten. Textabbildung Bd. 295, S. 275 Fig. 24.Waschmaschine von Petrie jr. Während die Wolle am Eingang des Bottichs durch die strahlenförmig aus L K ausströmende Flotte zunächst zertheilt wird, nehmen die beiden in der Mitte von A vorgesehenen Presscylinder N dieselbe wieder zusammen und pressen sie vollständig aus, so dass die Flotte aufs Neue eindringen kann, bis sie den Bottich A B verlässt. Der Austritt erfolgt über die Wand G, vor welcher die Ausquetschwalzen O angeordnet sind, von denen die untere perforirt ist, um der in der Wolle enthaltenen Flüssigkeit das Entweichen zu erleichtern, während die obere massiv ist. Die beiden Walzen O überliefern die vom Wasser o. dgl. befreite Wolle einer Schlägerwalze P, welche sie auflockert und einem zweiten Quetschwalzenpaar R übergibt, von dem sie eine zweite Schlägerwalze S abnimmt. Das von den Walzen O und über die Wand G abfliessende Waschwasser gelangt in einen Behälter I mit durchlochtem Boden und durch diesen nach Abscheidung fremder Beimischungen in den Flottenbehälter H. John Petrie in Rochdale, Lancaster, und John Fielden ebendaselbst haben in der englischen Patentschrift Nr. 18384 A. D. 1891 eine Wollwaschmaschine in Vorschlag gebracht, bei welcher das Untertauchen der Wolle nicht durch Tauchkästen und Tauchtrommeln, sondern durch aus parallelen Latten zusammengesetzte, sich abwechselnd hebende und senkende Tauchkörper erfolgt. Die Maschine, welche von John Petrie jr. in Rochdale ausgeführt wird, besitzt nach den Fig. 24 bis 26 folgende Einrichtung: Textabbildung Bd. 295, S. 275 Waschmaschine von Petrie jr. Die Wolle wird bei derselben auf der rechten Seite eingeführt, und zwar mit Hilfe des gewöhnlichen Lattentuches a, von welchem aus sie in den oberen, mit Flotte angefüllten Behälter fällt. Bei ihrem Eintritt in denselben wird sie von einem Flottenstrahl bearbeitet, der sie vollständig durchdringt und gleichzeitig zwingt, unter die Oberfläche der Waschflüssigkeit zu tauchen. Die Zuführung der Flotte erfolgt mittels der rotirenden Pumpe, welche sie aus dem Behälter g durch das Rohr i nach dem Gehäuse c drückt, dessen Ausflussöffnung c1 mittels eines Stellschiebers verändert werden kann. Eine unmittelbar an der Eintrittsstelle der Wolle vorgesehene Trommel d mit Latten d1 auf dem Umfange, deren Druck auf die Wolle durch einen Gewichtshebel e f geregelt werden kann, unterstützt die Thätigkeit des eintretenden Flottenstrahles und schiebt die Fasern nach links vor (Fig. 24). Nach dem Verlassen dieser Tauchtrommel sind die Fasern frei und würden nun nach den Ausquetschwalzen durch die Strömung der Waschflüssigkeit gelangen, wenn nicht an Stelle der Gabeln sie die bereits erwähnten, aus Latten zusammengesetzten Tauchkörper j j1 darin aufhalten würden. Jeder dieser letzteren besteht aus sich auf die halbe Länge des Waschbottichs erstreckenden Latten, welche mit Abständen j2 j3 (Fig. 26) parallel neben einander angeordnet sind und derart von Ketten k k1 getragen werden, dass die Enden der Latten des einen Tauchkörpers zwischen die Latten des anderen fassen und gleichzeitig beide Tauchkörper gehoben und gesenkt, sowie in der Richtung der Materialbewegung verschoben werden können. Dies hat zur Folge, dass die Wolle eine Anzahl Schläge von oben erhält, und während sie durch die gleichzeitige Schwingbewegung beider nach links, d.h. gegen die Quetschwalzen geführt, immer aufs Neue unter die Flotte gelangt. Die auf und ab gehende Bewegung der an den über die Führungsrollen l 11 m m1 laufenden Ketten hängenden Tauchkörper erfolgt von der Welle s aus, die mittels Excenter- und Kurbelgetriebes r s t t1 die beiden mit den Kettenrollen l l1 ausgestatteten Wellen n o, n1 o1 in Schwingbewegung versetzt. Die Schwingbewegung der Tauchkörper veranlasst die Welle s durch Vermittelung der Getriebe x x1. Damit die Tauchkörper nicht mit zu grosser Kraft auf die Wolle gepresst und ausserdem unter Vermeidung von Stössen angehoben werden, sind zwischen die Tauchkörper und die Ketten Federstellzeuge v v1 eingeschaltet. Den Quetschwalzen C C1 wird die Wolle mittels der auf dem Umfange ebenfalls mit Latten y1 besetzten Walze y, die unter regulirbarem Federdruck steht, zugeführt. Die abgepresste Waschflotte gelangt durch den durchlochten Boden B2 in den Abfluss B1 und von hier in den Klärbehälter E, aus welchem sie in den Flottenbehälter g durch den Ueberfluss F übertritt. Zwecks Befreiung der überschüssigen Flotte aus der gewaschenen Wolle ist der Boden B des Waschbehälters unterhalb des Transportcylinders y ebenfalls durchlocht und es fliesst die durch die Lochungen entweichende, mit Schmutz und Sand gemischte Flotte in den Abfluss D, aus welchem sie in den Flottenbehälter g übertritt. Die Ausflussöffnung des Rohres D kann mittels einer durch Schraube I regulirbaren Klappe nach Bedarf mehr oder weniger geöffnet und so der Abfluss der Flotte geregelt werden. Der Waschbottich ist behufs Abscheidung von Sand u.s.w. mit einem doppelten Boden S ausgestattet, welcher ebenso wie der massive Boden R nach links geneigt ist, während derjenige des unteren Behälters g nach rechts geneigt ist. Hierdurch wird erreicht, dass alle Sandtheile u. dgl. an die Enden der Bottiche gespült werden, wo ein Behälter für ihre Aufnahme vorgesehen ist. Mit Hilfe eines an der Pumpe vorgesehenen Zweiwegehahnes T kann diese Spülung im eigentlichen Waschraum beschleunigt werden, indem die von der Pumpe gehobene Flotte in den Doppelboden eintritt, den Sand u.s.w. nach links befördert, von wo er in einen unteren Raum gelangt, der neben dem Flottenbehälter angeordnet ist und ein Abscheiden der fremden Beimischungen aus der Flotte vor ihrem Wiederübertritt in den Flottenbehälter bewirkt. Eine Wollwaschmaschine, bei welcher eine möglichste Schonung des Stapels bei bester Reinigung dadurch erzielt werden soll, dass alle eine Verwirrung der Haare hervorrufenden mechanischen Bewegungsvorrichtungen, wie Gabeln u. dgl., gänzlich vermieden und die Wolle nur durch den Strom der Waschlauge weiter befördert wird, zeigt die Fig. 27. Diese Maschine ist Gegenstand des englischen Patents Nr. 20267 A. D. 1890 und rührt von Abram Ambler and Sons in Prospect Mills, Wilsden, her, während die Firma John Perry, Shipley, Yorkshire, dieselbe ausführt. Textabbildung Bd. 295, S. 276 Fig. 27.Wollwaschmaschine von Ambler and Sons. Die in Fig. 27 wiedergegebene Ausführungsform der Maschine setzt sich aus zwei Einzelmaschinen zusammen, deren jede für sich Anwendung finden kann und die auch in beliebig anderer Zahl gruppirt werden können. Jede dieser Einzelmaschinen besteht aus vier Behältern d. Der erste d1 befindet sich unmittelbar unter der Abgabestelle des endlosen Zuführtuches e, in ihn gelangt die Wolle mittels des Kanals c, in welchem sie durch Wasser oder Lauge nach abwärts gespült wird. Die Lauge wird dem Flottenbehälter A entnommen und durch Rohr b in den Sammelkasten a geleitet, von wo sie nach dem Kanal c abfliesst. Wolle und Flotte bewegen sich in dem ansteigenden Behälter d1 entlang, gehen aus diesem in den Behälter d2 über, laufen diesem entlang und kommen schliesslich in den stark ansteigenden Behälter d3, welcher sie den Quetschwalzen g zuführt. Der von der Lauge gelöste Schmutz scheidet sich bei dem schlangenartigen Weg der Wolle und Lauge in dem vierten Behälter d4 ab, während die Lauge selbst durch Rohre i und die Rohre o nach dem Flottenbehälter A zurückgeleitet wird. Die -förmig gestalteten Rohre o sind an ihrem linken Ende drehbar in den Behälter d4 eingesetzt, so dass sie mit Hilfe der Kettenräder n mehr oder weniger gehoben werden können, also eine stärkere oder schwächere Ableitung der Lauge veranlassen. Man hat es damit in der Hand, die Wolle mit mehr oder weniger Lauge in die Quetschwalzen g aus der Kammer d3 einzuführen. Textabbildung Bd. 295, S. 277 Fig. 28.Waschmaschine der Elsässischen Maschinenbaugesellschaft. Bezüglich der Abmessungen gibt das Deutsche Wollengewerbe an, dass die drei Behälter d1 d2 d3 etwa 3,7 m lang, 0,6 m breit und 0,1 m tief sind. Eine Waschmaschine, welche ebenso wie die vorstehend beschriebene das Waschen der Wolle ohne Mitwirkung einer jeden mechanischen Vorrichtung durchführt, veranschaulichen die Fig. 28, 29 und 30. Diese Maschine rührt von der Elsässischen Maschinenbaugesellschaft in Mülhausen i. E. her und besitzt nach dem D. R. P. Nr. 68325 folgende Einrichtung: Der eigentliche Waschbottich c1 ist im Inneren des Flottenbehälters C in senkrechter Richtung beweglich angeordnet; während oberhalb desselben ein Flottenbehälter R sich befindet, aus welchem die Waschlauge sich auf die Wolle ergiesst. Die letztere wird dem Waschbehälter c1 mittels des endlosen Lattentisches t an einem Ende zugeführt und am anderen Ende mittels eines zweiten endlosen Lattentisches z wieder abgeleitet. Der Waschbehälter c1 hat einen gitterartig durchbrochenen Doppelboden y, dessen oberer Theil y1 verschiebbar und dessen unterer fest angeordnet ist, so dass der Boden nach Art eines Gitterschiebers geschlossen und geöffnet werden kann, indem die Durchbrechungen des oberen verschiebbaren Bodentheils entweder gegen diejenigen des unteren festen Bodens versetzt sind oder sich mit denselben decken. Im letzteren Falle wird Flotte durch den Boden durchtreten können, so dass beim Heben und Senken der inneren Kufe C1 die Flottenhöhe sich in derselben ändert. Diese Beweglichkeit der inneren Kufe erhält dieselbe dadurch, dass sie vorn an zwei Hebeln i und hinten an der gleich langen gelenkartigen Bodenverlängerung q1 aufgehängt ist, von denen die ersteren um an der festen grossen Kufe C gelagerte Zapfen p1 drehbar sind, während die letztere an der Welle p2 angehängt ist. Sowohl die Hebel i, als auch die Bodenverlängerung q1 sind mit nach oben gerichteten Hebelarmen i1 fest verbunden. Textabbildung Bd. 295, S. 277 Fig. 29.Waschmaschine der Elsässischen Maschinenbaugesellschaft. Die zu einer Seite gehörigen Hebel i1 stehen unter sich durch Lenkstangen i2 mit einander in Verbindung, während die Uebertragung der Bewegung von einer Seite auf die andere durch den Bodentheil q1 vermittelt wird; die auf und nieder schwingende Bewegung wird der Kufe mit Hilfe eines Excenters E ertheilt, in dessen excentrische Nuth E1 der Zapfen i3 eines der Hebelarme i1 eingreift. Das Excenter E sitzt mit einem Schneckenrad v auf einer Achse, welche mit einem Schneckentrieb v1 in Eingriff steht. Der Antrieb erfolgt von der Scheibe a aus mit Hilfe einer losen und festen Scheibe b und zweier Kegelräder r r1. Bei der Drehung dieses Triebwerkes wird der Zapfen i3 durch das Excenter E in hin und her gehende Bewegung versetzt und durch Uebertragung mittels der Hebel i1 die Kufe c1 auf und nieder bewegt. Damit nicht die ganze Last der Kufe c1 auf dem Excenter E ruht, sind vier Gegengewichte F vorgesehen, welche an über Rollen geleiteten Schnüren oder Ketten hängen. Gleichzeitig mit der Bewegung der Kufe c1 erfolgt eine Regelung der Wassermenge im Inneren der Kufe. Der Boden d des Behälters R ist gleich dem an der Kufe c1 gitterschieberartig ausgebildet. Der verschiebbare Theil d1, und der verschiebbare Theil y1 des Bodens y steht mit dem auf der Welle A sitzenden Winkelhebel n in Verbindung. Auf der Welle A, welche in den Lagern m drehbar gelagert ist, sitzen zwei Hebelarme, welche an ihren untersten Enden mit dem Schieberboden d1 im Eingriff stehen. Entsprechend ist der Schieberboden y1 mit den Doppelhebeln Q1 verbunden, welche um an der Aussenwand der Kufe c1 feste Zapfen drehbar sind, und zwar ist diese Verbindung in der Weise hergestellt, dass die am Schieberboden y1 sitzenden Stifte e durch wagerechte längliche Schlitze e1 in den Seiten Wandungen der Kufe durchragen und in die senkrechten Schlitze e2 der Hebel Q1 eingreifen. Eine Lenkstange B verbindet den Hebel Q1 mit dem Winkelhebel n. An das Ende des anderen Armes des Hebels n greift mittels eines Zapfens s die Stange t2 an. Dieselbe hat unten einen senkrechten Schlitz f, welcher jedoch kürzer ist als der Hub der Kufe c1. Unterhalb dieses Schlitzes ist eine Klinke u an der Stange t2 drehbar angebracht. Das eine mit einem Gegengewicht u1 belastete Ende der Klinke u ist mittels einer Kette g in einer gewissen Höhe am Behälter R festgelegt. An jeder Seite der beweglichen Kufe c1 ist ein Bock x angebracht, welcher einen Zapfen x1 trägt, der in den Schlitz f der Stange t2 eingreift. Der Behälter R ruht vortheilhaft auf vier an der grossen Kufe C angebrachten Consolen fest auf. Bei der in Fig. 29 dargestellten Lage des Apparates nimmt die Kufe c1 ihre unterste Lage ein; desgleichen befindet sich die Stange t2 in ihrer tiefsten Stellung, so dass die Kette g gespannt ist und dieselbe das Gewicht u1 hoch hält. Bewegt sich die Kufe c1 aufwärts, so wird der Zapfen x1 zunächst in dem Schlitz f hochgleiten und schliesslich die Stange t2 mitnehmen, wodurch ein Verschieben der Böden y1 und d1 bewirkt wird. Die Klinke u wird sich dann in Folge des von der Kette g gehaltenen Gewichtes u1 um ihren Drehpunkt drehen. Das andere Ende u2 der Klinke u ist so lang, dass es sich bei dieser Drehung mit seiner Spitze in der höchsten Stellung des Zapfens x1 unter denselben schieben und ihn gegen die Stange t2 festlegen kann. Tritt nun die Wendung in der Bewegung der Kufe c1 ein, so wird die Stange t2, von der Klinke u und dem Zapfen x1 mitgenommen, gleichfalls nach unten sich bewegen, und eine Rück Verschiebung der Böden y1 und d1 ist die Folge. Nach kurzer Zeit ist die Kette g jedoch wieder gespannt und hält das belastete Ende u1 des Hebels u fest, wodurch die Spitze des anderen Endes u2 den Zapfen x1 freigibt. Der Zapfen x1 gleitet also im Schlitz f weiter, ohne die Stange t2 mitzunehmen, und die Schieberböden y1 und d1 verbleiben in der nunmehr wieder eingenommenen Anfangsstellung. Textabbildung Bd. 295, S. 278 Fig. 30.Wollwaschmaschine der Elsässischen Maschinenbaugesellschaft. Das Wasser wird in den oberen Behälter aus der Kufe C mit Hilfe der Kreiselpumpe P durch das Rohr P2 befördert und dessen Stand kann durch ein Ablassventil beliebig geregelt werden. Aus dem Behälter R fliesst das Wasser zunächst durch das Rohr t1, welches auf der einen Seite mit einer Anzahl kleiner Löcher versehen ist, unter einem Winkel von annähernd 45° aus. Gleichzeitig ergiesst sich Wasser aus den am vorderen Ende des Behälters R im Boden vorgesehenen Löchern, welches die vom Lattentisch t kommende Wolle in das Waschwasser herunterdrückt. Das eigentliche Waschen der Wolle erfolgt, wenn die Kufe c1 sich in der höchsten, in Fig. 28 punktirten Stellung befindet. Das Wasser nimmt in derselben alsdann seinen niedrigsten Stand ein, und zwar beträgt die Höhe ungefähr ⅓ bis ½ der höchsten Höhe. Der Schieberboden y1 in der Kufe c1 befindet sich dann in der Schlusstellung, während der Schieberboden d1 des Wasserbehälters R auf Offenstellung steht. Es ergiessen sich also von der ganzen Fläche des Behälterbodens eine Menge Wasserstrahlen auf die Wolle, welche in Folge der Fallhöhe eine beträchtliche Reibung auf der Wolle erzeugen und somit die an derselben haftenden Schmutztheile lockern. Um den Wasserkreislauf in der Kufe c1 hierbei nicht zu beeinträchtigen, sind die Durchbrechungen im Behälterboden d vorn zahlreicher als hinten. Dieser Wasserkreislauf bewirkt, dass die Wolle langsam dem zweiten Lattentisch z zugeführt wird, da die Pumpe P beständig im Gange bleibt und der Doppelboden y geschlossen ist. Das Wasser wird also aus der Kufe c1 beständig durch den Lattentisch z hindurch angesaugt, wobei die Scheidewand p im Inneren der grossen Kufe C verhindert, dass das Wasser einen anderen Weg in Folge etwaiger Undichtigkeiten und Löcher in der Kufe c1 nehmen kann. Um nun die in der Wolle gelockerten Schmutz- und anderen fremden Bestandtheile vollkommen aus derselben zu entfernen, senkt sich die Waschkufe c1, wobei, wie oben beschrieben worden ist, mittels Hebelübersetzungen die Schieberböden y1 und d1 ihre Stellungen wechseln. Der Boden d schliesst sich und der Boden y wird geöffnet. Diese Umgestaltung geschieht zu Anfang der Abwärtsbewegung der Kufe, so dass deren Boden annähernd während der ganzen Bewegung geöffnet ist. Die Wasserhöhe vergrössert sich im gleichen Verhältniss, in welchem die Kufe sich senkt, und die Wolle dehnt sich im gleichen Verhältniss aus, so dass ein kräftiges Spülen derselben beginnt. Die erdigen Bestandtheile lösen sich ab und fallen durch die Löcher im Doppelboden y hindurch auf den Boden der grossen Kufe C. Die veränderliche Wasserhöhe in der Kufe c1 hat natürlich auch eine veränderliche Geschwindigkeit des Wassers zur Folge. Die Pumpe saugt ununterbrochen gleiche Wassermengen ab, welche gleich den aus dem Wasserbehälter R in die Kufe c1 sich ergiessenden Wassermengen sind. Sind jedoch während des Niederganges der inneren Kufe c1 die Löcher im Boden des Behälters R geschlossen, so muss das zur Speisung der Pumpe erforderliche Wasser theilweise aus der grossen Kufe C entnommen werden. Hierbei tritt das Wasser durch die geöffneten Durchbrechungen im Boden y hindurch, so dass gleichzeitig die Wolle verhindert wird, sich auf dem Boden fest zu lagern. Zu gleichem Zwecke befindet sich oberhalb des Bodens y ein zweiter Boden q, welcher mit feineren Durchbrechungen versehen ist, an deren Kanten die Wolle nicht so leicht hängen bleiben kann, als an dem grossen Gitterwerk des Schiebers y1. Vortheilhaft erscheint es, den Boden q in mehreren Theilen herzustellen, welche auf Winkeleisen, die an der Wandung der Kufe angebracht sind, aufruhen. Textabbildung Bd. 295, S. 279 Fig. 31.Wollwaschmaschine von Eyre. Wesentlich verschieden von den vorbesprochenen Wollwaschmaschinen ist die durch D. R. P. Nr. 70799 geschützte von George Lewis Eyre in London. Während nämlich bei den erstbezeichneten Maschinen die Wolle frei beweglich durch die Waschflotte geführt wird, gelangt bei der Maschine von Eyre die Wolle, auf einem endlosen mit Lochungen versehenen Tuch ausgebreitet, durch den Waschbottich und passirt dabei verschiedene Systeme von Presswalzen. Während der Ueberführung von einem Walzenpaar zum anderen wird die Wolle von beiden Seiten mit Wasser oder einer anderen Waschflüssigkeit bespritzt, die in zwischen den Presswalzenpaaren liegenden Spritzröhren zugeleitet wird. Ein Bespritzen des Stoffes von beiden Seiten her ist deshalb empfehlenswerth, weil die auf dem durchlässigen Tuch aufliegende Seite der Wolle durch die anspritzende Flüssigkeit angehoben und damit auch dem Wasch- und Reinigungsprocess unterworfen wird, während gleichzeitig die Maschen des durchlässigen Tuches von Fasern oder Schmutztheilen gereinigt werden, die sich unter Einwirkung des als Sprühregen auf die Oberseite der Wolle fallenden Waschwassers in den genannten Maschen festsetzen. Die Waschmaschine kann auch dahin abgeändert werden, dass die in Behandlung befindliche Wolle während ihres Durchgangs durch die Maschine gewendet wird. Zu diesem Zwecke werden die Quetschwalzenpaare reihenweise über einander angeordnet, so dass das die Wolle unterstützende Tuch im Zickzackweg durch den Waschbottich geleitet wird. Um die auszuwaschende Wolle der Maschine ohne Unterbrechung zuzuführen, kommen zwei neben einander liegende Führungstücher zur Anwendung, denen eine seitliche oder Querbewegung ertheilt wird und von denen eines immer in der Längsachse des Apparates steht, während das andere zum Aufbringen von auszuwaschender Wolle bereit steht und nach Entleerung des erstgenannten Tuches an die Stelle des letzteren geschoben wird. Eine einfache Ausführungsform der vorbesprochenen Wollmaschine ist in Fig. 31 wiedergegeben. Hier sind in geeignetem Abstande von einander stehende Walzenpaare P angeordnet, zwischen denen ein endloses Tuch Q aus Drahtgaze hindurchgeführt wird. Auf dieses Metalltuch wird die auszuwaschende Wolle durch ein zweites endloses Tuch Q R aufgebracht. Die auf dem Tuch Q befindliche Wolle wird beim Durchgang durch die Walzen P gequetscht. Die Walzen werden durch eine geeignete Betriebsmaschine angetrieben und sind mit in einander greifenden Rädern besetzt, wobei sämmtliche Walzen durch Zwischenräder p in der gewünschten Richtung in Umdrehung versetzt werden. Das den Stoff auf das Tuch Q überführende, von derselben Betriebsmaschine angetriebene Tuch R kann durch eine Kuppelung S nach Bedarf eingerückt werden. Zwischen den Walzenpaaren P und über dem vom endlosen Tuch getragenen Stoff sind Spritzröhren T angeordnet, während sich unterhalb der oberen Stoffbahn die Spritzröhren T2 befinden, durch welche die Waschflüssigkeit ausgespritzt wird; letztere durchdringt die von den Walzen ausgequetschte Wolle. Nahe am Ausgabeende des endlosen Bandes oder Tuches kann eine mit Messern besetzte Walze q angeordnet sein, welche genanntes Band rein hält. Das Beschicken der Wollwaschmaschinen erfolgt entweder durch ein endloses Zuführtuch oder durch zwei solche Tücher, wie bei der eben besprochenen Maschine von Eyre, oder endlich auch mit Hilfe sogen. Selbstaufleger. Die letzteren verdienen offenbar den Vorzug, da sie einerseits eine stets gleichmässige Einbringung der zu waschenden Wolle ermöglichen, andererseits ein Mischen verschiedener Sorten der letzteren gestatten. Textabbildung Bd. 295, S. 279 Fig. 32.Wollwaschmaschine von Peckham. Die Fig. 32 bis 35 veranschaulichen eine besondere Ausführungsform eines derartigen Selbstauflegers, wie sie Gegenstand des englischen Patents Nr. 18966 A. D. 1891 ist und von Luther Andrew Peckham in Providence, Nordamerika, angegeben worden ist. Die in den Waschbottich 10 einzuführende Wolle gelangt in den Mischbehälter 11, dessen Boden durch das endlose Transporttuch 16 gebildet wird. Das letztere wird über die beiden Führungswalzen 18 181 geleitet und dabei durch die Rollen 17 unterstützt, während es von der Welle 47 aus durch Vermittelung eines Schaltgetriebes, welches auf der Welle 66 sitzt, in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles fortbewegt wird. Die Welle 47 empfängt ihren Antrieb von der mittels des Riementriebes 54 55 von der Waschmaschine aus bethätigten Welle 52 durch geeignete Wechselräder. Von dem endlosen Transporttuch 16 wird die Wolle durch Vermittelung des Nadeltuches 20, welches über die Rollen 26 und 261 geführt und durch die Walzen 27 unterstützt wird, abgenommen und nach oben geführt. Textabbildung Bd. 295, S. 280 Wollwaschmaschine von Peckham. Dieses Nadeltuch, welches ebenfalls von der Welle 47 aus unter Vermittelung eines auf der Welle 68 sitzenden Schaltgetriebes angetrieben wird, besteht, wie Fig. 34 und 35 erkennen lassen, aus den Nadelleisten 21, welche durch die Gelenke 22 verbunden sind. In den Nadelleisten sitzen die Nadeln 25, welche von den Schutzstücken 23 mit curvenförmig ausgearbeiteten Angriffsflächen 24 umgeben sind, die verhindern, dass die von den Nadeln gefasste Wolle bis an die Wurzel der Nadeln, d.h. bis an die Leisten rutscht. Aus dem Nadeltuch 20, welches sich in der Richtung des Pfeiles (Fig. 33) bewegt, wird die Wolle durch den auf der Welle 73 schwingenden Kamm 74 mit der Bürste 75 entfernt und fällt auf das Einführtuch 58, welches sie in den Waschbottich 10 einliefert. Das Einführtuch wird von der auf der Welle 52 sitzenden Scheibe 53 mittels des Riemens 56 und der Scheibe 57 in Umdrehung versetzt, während der schwingende Abstreichkamm von der Welle 47 aus unter Vermittelung der Kurbelstange 71 und des Hebels 72 seine Bewegung empfängt. Die in dem Abstreichkamm haften bleibenden Fasern werden bei der Zurückschwingung des letzteren durch den kammartigen Rost 76 aus demselben entfernt. Um die Gleichmässigkeit der Wollzuführung zu wahren, ist über dem Nadeltuch 25 der Vertheiler 28 vorgesehen, welcher auf der die Druckplatte 30 tragenden Welle 31 mit seinem bogenförmig gestalteten freien Ende 29 gleitet, sobald er von der Kurbelscheibe 43 der Welle 42 mittels der Kurbelstange 44 über dem Nadeltuch 20 hin und her geschoben wird. Dies hat zur Folge, dass der Kamm bei der Bewegung in Richtung gegen die Druckplatte 30 die überschüssige Wolle von dem Nadeltuch abstreicht, beim Vorwärtsgang dagegen sich in dem drehbar und einstellbar angeordneten Kamm 77 reinigt. Die Druckplatte 30 wird durch den auf der Welle 31 befestigten Gewichtshebel 32 gegen die von dem Nadeltuch 25 20 angehobene Wolle gedrückt und sichert so die Mitnahme der letzteren seitens des Nadeltuches. Auf der Welle 31 des Gewichtshebels sitzt ferner ein mit Schlitzführung 34 versehener Hebel 33, welcher wieder in Verbindung mit dem Gleitstück 35 steht (Fig. 32) das einerseits eine Glocke 36 und andererseits einen federnden Klöppel 37 trägt. Hört die Zuführung der Wolle seitens des Nadeltuches 20 auf oder erfolgt dieselbe in zu geringen Mengen, so sinkt der Gewichtshebel 32 und dies hat zur Folge, dass der auf dessen Welle 31 befestigte Hebelarm 33 34 den Schieber 35 mit der Glocke 36 37 nach abwärts schiebt, der Klöppel 37 hierdurch in den Bereich der Schlagnase 39 auf der Welle 38 kommt und durch diese Nase zur Abgabe eines Glockenzeichens veranlasst wird. Das letztere erfolgt, da die die Bewegung von der Welle 47 auf die Welle 42 übertragende Hilfswelle beständig umläuft, so lange bis eine regelmässige Zuführung wieder stattfindet, oder aber die Welle 38 von der Welle 47 durch Herausziehen des Kuppelungsstiftes 48 aus dem Kegelrad 46, also Stillsetzung des Kegelradgetriebes 46 45, entkuppelt ist. Textabbildung Bd. 295, S. 280 Waschmaschine von Kelly. Wesentlich verschieden von den vorbesprochenen Wollwaschmaschinen sind diejenigen, welche im Nachstehenden einer kurzen Besprechung unterzogen werden sollen. Die Wolle wird bei denselben nicht im losen, sondern in gepacktem Zustand mit der Flotte in Berührung gebracht. Dies soll eine grosse Ersparniss an Waschflotte und Waschmitteln ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Anwendung von Quetschwalzen entbehrlich machen. Bei der in Fig. 36 bis 38 wiedergegebenen Waschmaschine von Patrick Kelly in Sutton Mill, Cross Hills bei Keighley, liegt das Arbeitsgut ruhig und die Flotte wird durch dasselbe geführt, bei den in den Fig. 39 bis 42 veranschaulichten Maschinen dagegen wird die Wolle in der Flotte hin und her bewegt. Die erstgenannte Maschine besitzt nach dem Inhalt der englischen Patentschrift Nr. 1897 A. D. 1893Vgl. auch Wollengewerbe, 1894 S. 891. die folgende Einrichtung: Textabbildung Bd. 295, S. 281 Fig. 39.Waschmaschine von Davis. Die Waschflotte wird in den Behältern A und B untergebracht, deren jeder mit einem durchlochten Boden A1 B1 ausgestattet ist und oberhalb desselben mit einem Behälter C in Verbindung steht, in welchem das zu waschende Material in den mit durchlochten Wandungen ausgestatteten Bottich D untergebracht ist. In dem letzteren ruht das Material auf einem durchlochten Einsatz W, welcher nach oben in zwei Handgriffen Y ausläuft, durch die das gereinigte Material mit Hilfe des Einsatzes W aus dem Waschgefäss D entfernt werden kann. In dem Obertheil des letzteren ist eine Pressplatte F untergebracht, welche durch die Schraubenspindel S und mit Hilfe der in dem Kegelrad G sitzenden Schraubenmutter H nach Belieben gehoben und gesenkt werden kann; sobald die das Kegelrad G1 tragende Welle I in geeigneter Richtung in Umdrehung versetzt wird. Um die Auf- und Abwärtsbewegung der Pressplatte F zu einer selbsthätigen zu machen, trägt die Welle I drei Riemenscheiben K K1 K2, von denen die mittlere K die Losscheibe ist. Die den gekreuzten und offenen Riemen leitende Riemengabel V U ist durch einen Lenker T mit dem Winkelhebel Q R verbunden, dessen Schenkel Q eine nach abwärts reichende Schiene P trägt. Auf dem Pressdeckel F sitzt eine zweite Schiene L, auf welcher zwei Muffen M N angebracht sind, die beim Bewegen des Pressdeckels F nach oben oder unten wechselweise an den um O1 drehbar gelagerten doppelarmigen Hebel O treffen und durch diesen die Stange S nach oben bezieh. unten bewegen, d.h. mittels des Winkelhebels R Q die Riemengabel derart verschieben, dass eine Umsteuerung der Bewegungsrichtung der Triebwelle I erfolgt und somit die Bewegungsrichtung des Pressdeckels in bestimmten Zeiträumen geändert wird. Wird die Maschine benutzt, so bringt man das Material bei völlig gehobenem Pressdeckel F in den Waschbehälter D, lässt die Waschflotte aus Behälter A oder B in den den Waschbehälter D umgebenden Bottich E und setzt, nachdem die Flotte das Material durchdrungen hat und die Flottenleitung nach A und B abgesperrt ist, die Maschine in Gang. Die Folge davon ist, dass der Pressdeckel wechselweise auf das Material sinkt und sich wieder von demselben entfernt und dabei die Flotte aus dem Material verdrängt bezieh. derselben wieder den Zutritt zu dem Material gestattet. Textabbildung Bd. 295, S. 281 Waschmaschine von Davis. Hat die Maschine in dieser Weise eine Zeit lang gearbeitet, so wird die aus dem Material herausgetriebene Flotte aus E mittels einer Pumpe nach dem einen der Behälter A oder B gefördert, und es kann sich hier der der Flotte anhaftende Schmutz durch den Siebboden A1 bezieh. B1 absetzen, damit die Flotte aufs Neue verwendet und der Schmutz aus B2 entfernt werden kann. Die in den Fig. 39 bis 41 wiedergegebene Waschmaschine ist Gegenstand des englischen Patents Nr. 14376 A. D. 1891 und rührt von Samuel Davis und Frederick G. Davis in Las Vegas, Mexico, her. Bei ihr wird das zu behandelnde Material in zwei Tauchkästen G mit herabklappbaren Seiten wänden H untergebracht, welche mittels der Arme F an den beiden Enden des auf der Welle D montirten doppelarmigen Hebels E aufgehängt sind, der von der Welle K aus mittels des Kurbelgetriebes L N in Schwingung versetzt wird. Diese Schwingbewegung des Hebels E hat zur Folge, dass die Tauchkästen G wechselweise in die Flottenbehälter A eindringen und sich aus denselben herausbewegen. Die Flotte wird in letzteren durch die Heizschlangen B auf die richtige Temperatur gebracht, während die doppelten durchlochten Böden C ein Absetzen von Schmutz u.s.w. ermöglichen. Ueber jedem Tauchkasten hängt mittels Ketten R an zwei Zahnstangen S ein Pressdeckel P, welcher ebenso wie die Wandungen von G durchlocht ist, dessen Lochungen aber, wie Fig. 41 erkennen lässt, durch Drehstücke Q geschlossen werden können. Jede Zahnstange S sitzt verschiebbar in einer Führung T U und kann in dieser mittels eines durch Handkurbel W zu bewegenden Triebrades V X gehoben und gesenkt und in ihrer jeweiligen Lage mittels eines Sperrwerkes Y Z festgestellt werden. Je nach der Lage der Pressdeckel über den Tauchkästen werden die ersteren die in den letzteren befindliche Wolle beim Aufsteigen mehr oder weniger zusammenpressen und dabei, je nachdem sämmtliche Lochungen in ihnen geschlossen sind oder nicht, die Flotte mehr oder weniger aus der Wolle ausquetschen. Textabbildung Bd. 295, S. 282 Fig. 42.Eyre's Wollwaschmaschine. George L. P. Eyre in London und Thomas Hopkins in Trowbridge haben in dem amerikanischen Patent Nr. 498250 eine Wollwaschmaschine in Vorschlag gebracht, bei welcher die Wolle ebenso wie bei der vorbesprochenen in Tauchkästen untergebracht wird. Die Tauchkästen bewegen sich jedoch nicht in offenen, sondern in geschlossenen Flottenbehältern auf und nieder zu dem Zweck, ein Entweichen von Waschdämpfen u.s.w. zu verhindern und die Bildung eines Vacuums zu ermöglichen. Die zu behandelnde Wolle kommt in Siebkästen B2 (Fig. 42), welche von einem Gestell C getragen werden, deren zwei zwischen den beiden schwingenden doppelarmigen Hebeln d g3 durch die Gelenke c gehalten werden. Auf der Achse D des doppelarmigen Hebels d sitzt ein mit schlitzförmiger Aussparung versehener zweiter Hebel, der durch den Zapfen der Kurbelscheibe F in Schwingung versetzt wird und diese Schwingung auf die Welle D, also auch den Hebel d und die Materialträger C überträgt. Die letzteren bewegen sich in Folge dessen in der Flotte des allseitig verschlossenen Flottenbehälters A auf und nieder und ermöglichen so der Flotte ein vollständiges Durchdringen der Wolle. Die Zu- und Ableitung der Flotte erfolgt durch ein mit Dreiwegehahn ausgestattetes Rohr I I3, während durch das Rohr I zwecks Spülung des mit Waschflüssigkeit behandelten Materials Wasser in fein vertheiltem Zustand auf das letztere gelassen werden kann und durch das Rohr K die sich bildenden Dämpfe abgesaugt und ein Vacuum im Behälter A erzeugt werden kann.