Titel: | Neuere Grubenventilatoren. |
Autor: | Pregél |
Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 54 |
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Neuere Grubenventilatoren.
Mit Abbildungen.
Neuere Grubenventilatoren.
Im Mittel ist die für einen Grubenarbeiter benöthigte Luftmenge 120 bis 180 cbm/Std., während
der Spannungsunterschied, welcher bei Sonderventilation 10 bis 60 mm Wassersäule
beträgt, bei Sammelventilation auf 60 bis 150 mm Wassersäule, entsprechend 0,006 bis
0,015 m, steigt. Die minutliche Umlaufszahl des Flügelrades schwankt je nach Grösse
und System zwischen 30 und 500. Dasselbe kreist in einem allmählich sich
erweiternden Ringraum, welcher Vertheiler, Blasehals oder Diffusor genannt wird. Je
nach der Ventilationsfähigkeit der Gruben sind die Spannungsunterschiede passend zu
bemessen. Enge Gruben erfordern kleine Ventilatoren mit grosser Umlaufszahl und
grosser Saugwirkung, während bei weiten Gruben grosse Ventilatoren mit kleiner
Umlaufszahl vortheilhaft sind.
Die im Folgenden zu besprechenden Ventilatoren sind wie folgt geordnet:
1) Schaufelrad von gleichbleibender Breite (Guibal, Capell,
Walker, Pelzer, Farcot).
2) Flügelrad mit abnehmender Schaufelbreite (Waddle, Ser,
Rateau, Farcot, Wenner, Wade).
3) Flügelrad mit Einlaufkegel (Rateau, Ser).
4) Flügelrad mit Einlaufschraubenflügel (Pelzer,
Wade).
5) Flügelrad mit nach rückwärts gekrümmten Schaufeln (Capell,
Walker, Pelzer, Wade, Farcot).
6) Rad mit geraden radial stehenden Schaufeln (Waddle).
7) Rad mit nach vorwärts gekrümmten Schaufeln (Ser, Rateau,
Wenner).
8) Schaufelrad mit schräg stehenden geraden oder nach vor- oder rückwärts
abgekrümmten Schaufelenden (Guibal).
9) Schaufelrad mit unterbrochen gekrümmten Flügeln (Capell, Farcot).
10) Verbundventilatoren (Wenner).Ueber Ventilatoren
vgl. D. p. J. 1885 255 280, 256 * 145, 257 490; 1888 267
* 1; 1889 272 * 74, 273 118; 1891 280 * 39 * 180; 1892
283 187; 1893 289 252; 1894 293 * 35, 294 264.
Die Berechnungen der Ventilatoren werden wesentlich vereinfacht, wenn an Stelle der
eigentlichen Grubenquerschnitte eine gleichwertige Querschnittsfläche a in einer dünnen Scheidewand an der Beobachtungsstelle
des Wetterkanales gesetzt wird, durch welchen in der Secunde dieselbe Luftmenge V bei derselben Spannung oder Depression h strömt, wie in der Grube.
Nach Murgue gilt
a < 1 qm als enge Grube,
a = 1 bis 1,5 qm als mittlere,
a > 1,5 qm als weite
Grube.Vgl. A. v. Jhering, Die Gebläse, Berlin
1893.
Ist nun
a qm die gleichwertige Fläche,
vm/Sec. die Wetter-
oder Luftgeschwindigkeit,
Vcbm/Sec. die
secundlich geforderte Luftmenge,
u=\pi\,D\,\frac{n}{60}m/Sec. die
Umfangsgeschwindigkeit des Flügelrades,
o=\frac{\pi}{4}\,{D_1}^2 qm die
Durchgangsöffnung des Ventilators bei einem Saugrohr,
H0
die theoretische Maximaldepression in m Wassersäule,
H die effective
Maximaldepression,
h die effective Depression für
irgend eine Umfangsgeschwindigkeit in m Wassersäule,
γ0
= 1000 k/cbm
Gewicht von 1 cbm Wasser,
γ = 1,293 k/cbm Gewicht von
1 cbm Luft bei der Temperatur 0°,
g = 9,81 m/Sec.
Beschleunigung der Schwerkraft,
so ist
v=\sqrt{2\,g}\,\sqrt{\frac{\gamma_0}{\gamma}}\,\sqrt{h}\mbox{ (=
Luftgeschwindigkeit)},
V = μ . a . v (= Luftmenge, wenn μ = 0,65 ein Coëfficient ist).
Nun ist
H_0=\frac{u^2}{g}\,.\,\frac{\gamma}{\gamma_0}\mbox{ (= theoretischer
Maximaldepression)}
und weil
\frac{H}{H_0}=k\mbox{ (= dem manometrischen Wirkungsgrad)}
ist, so wird
H=k\,.\,\frac{u^2}{g}\,.\,\frac{\gamma}{\gamma_0}\mbox{ (= der effectiven
Depression)}
sein. Sonach ist
h0 =
H – h (die Depressionsabnahme)
und
h = H – h0.
Weil aber die Luftmengen, die durch den Querschnitt a,
sowie durch den Ventilatorquerschnitt o strömen, die
gleichen sind, so folgt:
o . v
0
= a . v
oder
o\,.\,\sqrt{h_0}=a\,\sqrt{h}
\frac{h_0}{h}=\frac{a^2}{o^2}\mbox{ bezieh.
}h_0=\frac{a^2}{o^2}\,h.
Dieser Werth in Gleichung
h = H – h0 bezieh. h + h0
= H
eingesetzt, folgt
h\,\left(1+\frac{a^2}{o^2}\right)=H
und daher
h=\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\right)\,H.
Da ferner
H=k\,.\,\frac{u^2}{g}\,.\,\frac{\gamma}{\gamma_0}
ist, so folgt:
h=k\,.\,\frac{u^2}{g}\,.\,\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\right)\,\frac{\gamma}{\gamma_0}
(= effectiver Depression in m Wassersäule).
Hieraus folgt:
\frac{h}{u^2}=\frac{k}{g}\,\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\right)\,\frac{\gamma}{\gamma_0}=C_0=\mbox{Constante}.
Es war ferner:
V =μ . a. v die Luftmenge in cbm/Sec.,
v=\sqrt{2\,g}\,\sqrt{\frac{\gamma_0}{\gamma}}\,\sqrt{h} die
Luftgeschwindigkeit in m/Sec. und
h=\frac{k}{g}\,\left(\frac{o^2}{o^2+a^2}\,\frac{\gamma}{\gamma_0}\,.\,u^2
(die Depression in m Wassersäule),
woraus nach Einsetzung folgt:
V=\mu.\,.\,a\,.\,u\,.\,o\,\sqrt{\frac{2\,k}{o^2+a^2}}
und
\frac{V}{u}=\mu\,.\,a\,.\,o\,\sqrt{\frac{2\,k}{o^2+a^2}}=C=\mbox{
Constante}.
Sonach hat das folgende Gesetz für alle Ventilatoren Geltung:
1) Die von einem Ventilator secundlich gelieferte Luftmenge V
ist der secundlichen Umlaufszahl des Flügels (n :
60) direct proportional.
2) Die Depression h ist dem Quadrate dieser Umlaufszahl,
also (n2)
direct proportional.
u=\pi\,D\,.\,\frac{n}{60}
Es ist daher
\frac{V}{u}=C=\frac{V}{\pi\,D\,.\,\frac{n}{60}}
daher
\frac{V}{n}=\frac{\pi\,D}{60}\,.\,C=C_1\mbox{ (Constante)}.
Ebenso wird
\frac{h}{u^2}=\frac{h}{\left(\frac{\pi\,D}{60}\right)^2\,.\,n^2}=C_0
sein, sonach
\frac{h}{n^2}=\left(\frac{\pi\,D}{60}\right)^2\,.\,C_0=C_2
werden.
Werden die Depressionen in mm Wassersäule eingesetzt, so folgt:
v=\sqrt{2\,g\,\frac{\gamma_0}{\gamma}\,.\,\frac{h}{1000}}
weil γ0 = 1000 ist, also
v=\sqrt{2\,g\,\frac{h}{\gamma}}.
Wird
√2g = 4,43
und
\gamma=1,25=\frac{5}{4}
angenommen, so entsteht
v = 3,961 √h
als Luftgeschwindigkeit in m/Sec. Das Luftvolumen wird
V = μ . a . v bezieh. V = μ . a . 3,961 . √h
und, weil μ = 0,65 ist,
V = 0,65 . 3,961 . a √h
oder
V = 2,574 . a √h
sein. Hiernach entsteht
a=\frac{1}{2,574}\,.\,\frac{V}{\sqrt{h}}
oder
a = (0,38 . V : √h) qm
als gleichwerthige Querschnittsfläche.
Guibal's Grubenventilatoren.
Ueber Grubenventilatoren im Allgemeinen und über Guibal's
Ventilatoren insbesondere ist bereits früher in D.
p. J. 1889 272 * 73 bezieh. 1889 273 118 berichtet worden. Obwohl dieselben in Deutschland
durch kleinere, rasch umlaufende Ventilatoren verdrängt sind, so werden diese für
leicht zu ventilirende Gruben bei Bewältigung grosser Luftmengen doch noch ihren
Platz behaupten.
Textabbildung Bd. 296, S. 56
Guibal-Ventilatoren.
Die ausserordentlich grossen Abmessungen von D bis 11 m
und B bis 3,5 m Durchmesser und Breite bedingen grosse
Eigengewichte, und bei Umlaufsgeschwindigkeiten von v =
30 m und mehr werden bedeutende Effectverluste durch Reibung verursacht.
Zudem veranlasst der stossweise Luftaustritt ein starkes Geräusch und Vibrationen,
welche den ganzen Flügelbau mit der Zeit lockern.
Die Guibal-Ventilatoren (Fig. 1 bis 6) sind mit geraden,
einen Zugkreis berührenden Schaufeln versehen, die, gegen den äusseren Umfang
schwach abgebogen, meistens nach vorwärts (Fig. 1 und 6), seltener nach
rückwärts (Fig. 2)
gekrümmt sind, manchmal aber auch wie Fig. 3 und 4 gerade auslaufen. Diese
sind bis auf die Austrittsöffnung durch das Gehäuse (Fig. 1) eingeschlossen,
so dass nur diejenigen Zellen die Luft wegfördern, die gerade vor der
Austrittsöffnung zu stehen kommen. Zur Regelung derselben dient manchmal ein von
aussen stellbarer Schieber, sonst sind die meisten mit einem spiralig in einen
Schlott auslaufenden Gehäuse versehen.
In Tabelle I sind Abmessungen, sowie Angaben über Leistung und Effectverbrauch von
Guibal-Ventilatoren, wie sie von der Maschinenbauanstalt
Humboldt in Kalk a. Rh. ausgeführt werden, zusammengestellt.
Tabelle I.
Guibal-Ventilatoren von der Maschinenbauanstalt Humboldt in
Kalk a. Rh.
Schaufelrad-durchmesserD in m
RadbreiteB in
m
Depressionh in
mmWassersäule
LuftmengeV in
cbm/Sec.
Reine
Venti-lationsleistungN=\frac{V\,.\,h}{75}
in HP
EffectverbrauchNe in HP bein = 60
MechanischerWirkungsgradηm = N : Ne
Bemerkungen
5 6 7 8 9101112
1,51,82,12,42,73,03,33,6
21 30 40 53 68 84100120
510162433466281
1,4 4,0 8,5 17,0 30,0 51,5 82,5130,0
3 6 14 27 47 82132205
0,4660,6670,6000,6300,6400,6280,6250,634
Die Depression h und das
Luft- volumen V be- ziehen sich
auf n ± 60
minutl. Umdrehungen des Flügelrades.
Eine grosse Anzahl Versuche, hauptsächlich mit Guibal'schen Centrifugalventilatoren, sind von R. van
A. Norris in Wilkes-Barre, Pa., im J. 1890 in amerikanischen Gruben
angestellt worden, worüber in Engineering, 1892 Bd. 53
* S. 303, Bericht gegeben ist. Aus diesem, sowie nach Uhland's Rundschau, 1893 Bd. 7 Nr. 39 und 40 * S. 305 bezieh. S. 316, ist
eine kleine Zusammenstellung in Tabelle II gemacht worden.
Aus dieser ganzen Versuchsreihe glaubt Norris folgende
Rückschlüsse ziehen zu können:
1) Auf die Leistung ist der Durchmesser einflusslos; grosse Durchmesser setzen nur
die Umlaufszahl herab.
2) Mit der Rad breite wächst die Luftmenge, ohne den Wirkungsgrad zu
beeinflussen.
3) Innerhalb angemessener Grenzen hat die Gestalt der Schaufeln keinen wesentlichen
Einfluss auf die Ventilatorleistung. Nach rückwärts abgebogene Schaufeln scheinen
die Stösse herabzumindern.
4) Einen bedeutenden Einfluss hat die Form des Gehäuses. Schliesst sich das Gehäuse
kreisförmig an das Schaufelrad an (Fig. 1), so wird der
Wirkungsgrad herabgesetzt. Bedeutend besser sind diejenigen Ventilatorgehäuse,
welche das Schaufelrad spiralförmig umschliessen (Fig. 2, 3, 4 und 6).
Tabelle II.
Guibal-Ventilatoren, Versuche von van A. Norris.
Textabbildung Bd. 296, S. 57
Schaufelraddurchmesser in m; Breite
B in m; Minutliche Umlaufszahl n; Umfangsgeschwindigkeit v in m/Sec.; Luftmenge
V in cbm/Sec.; Luftmenge für eine Umdrehung in cbm; Inhalt des Schaufelrades in
cbm; Depression h in mm Wassersäule; Aequivalente Fläche a qm; Indic.
Dampfmaschinenleistung Ni; Dynam. Wirkungsgrad N : Ni; Reine
Ventilationsleistung N; Bemerkungen; Delaware and Hudson Canal Company,
Baltimore Tunnel, doppelt (Fig. 4 und 5), ohne Schieber. Vier Saugrohre D1 = 2,44 m.; Susquehannah Coal
Company, doppelt (Fig.
2), mit Schieber und vier Saugrohren D1 = 2,694 m. * Nur der linke
Ventilator in Betrieb.; Empire mine (Fig. 1), einfach,
ohne Schieber. Ein Saugrohr D1 = 3,66 m.; Lehigh Valley (Fig. 3) Coal Company,
Henry Colliery. Ein Saugrohr D1 = 4,575 m.; Lehigh and Wilkes-Barre Coal
Company's Stanton Colliery (Fig. 6). Ein Saugrohr
D1 = 3,66 m.
5) Regulirungsschieber haben einen entschiedenen Vortheil.
6) Mit der Umfangsgeschwindigkeit steigt auch der Wirkungsgrad.
Walker's Grubenventilator.
J. S. Walker in Wigan hat nach dem englischen Patent Nr.
17141 vom 13. December 1887 den aus Fig. 7 und 8 ersichtlichen
Grubenventilator aufgestellt, bei welchem der Boden des spiralig erweiterten
Gehäuses in der Bogenlänge von drei Schaufeltheilungen sich an das Flügelrad
schliesst, so zwar, dass eine Luftförderung erst von a
über b bis c möglich wird.
Der Patentanspruch erstreckt sich zum grössten Theil bloss auf die Bauausführung des
Flügelrades.
Textabbildung Bd. 296, S. 57
Walker's Grubenventilator.
Jede aus einer Blechtafel ausgeschnittene, gebogene Schaufel schliesst sich an das
Nabenstück an, und es werden durch Segmente d die
einzelnen Flügel verbunden, während Zugstangen e den
äusseren Abstand sichern.
Waddle's Grubenventilatoren.
Auf der Kohlengrube Craghead mit Flözen in 50, 70, 90
und 154 m Teufe und drei Schächten ist ein Grubenventilator von Waddle, Ausführung vom Jahre 1890, aufgestellt, welcher
nach Revue industrielle, 1892 Bd. 20 * S. 395, die
folgenden Abmessungen besitzt:
Aeusserer Durchmesser der Schlussreifen
11,074
m
Aeusserer Flügeldurchmesser
10,668
m
Aeussere Breite des Flügelrades
0,348
m
Aeussere Breite der Schlussringe
0,705
m
Durchmesser des Einlaufrohres mit
Konoid- stutzen
4,115
m
Rauminhalt des Ventilators
73,14
cbm
Cylinderdurchmesser
d = 61
cm
Kolbenhub
s = 1,067
m
Kolbenstangendurchmesser
95
mm
Die direct wirkende Dampfmaschine arbeitet mit 0,25 bis 0,75
Füllung und Auspuff ins Freie.
Das in Fig. 9 und 10 gezeichnete Waddle'sche Flügelrad, Modell 1890, besitzt 36 Stück
radial stehende, abwechselnd lange und kurze, vom Einlaufsrohr nach dem Umfang zu in
der Breite bis auf 343 mm stetig abnehmende Schaufeln, welche an einem Einlaufkonus
mit 12 Stück nach rückwärts schwach gekrümmten Leitschaufeln ansetzen.
Textabbildung Bd. 296, S. 57
Waddle's Flügelrad.
Die Breitenabmessung der Flügel ist derart bemessen, dass ein Product Flügelbreite
mal Umlaufsgeschwindigkeit dieses entsprechenden Flügelpunktes constant bleibt.
Hiernach ergibt sich für die Flügelbreite an dem inneren Ring von d2 = 4,115 m
Durchmesser aus b2d2 = b1d1 bezieh.
b_2=\frac{d_1}{d_2}\,b_1 der Werth C
b_2=\frac{10,668}{4,115}\,.\,0,343=0,890\ m
Dieses Schleudergebläse arbeitet ohne Mantel und ohne Ausblasrohr dadurch, dass
die geraden radialen Schaufeln seitlich durch zwei Böden bis auf die Einlauföffnung
seitlich abgeschlossen sind, während diese am äusseren Umfang in der Breite 343 mm
frei ausmünden.
Bemerkenswerth sind die in folgender Tabelle III zusammengestellten
Versuchsergebnisse bei drei und zwei offenen Schächten und bei einer
Querschnittsöffnung im Saugkanal a = 16,378 qm an der
Messtelle. Ist v
m/Sec. die
Luftgeschwindigkeit im Querschnitt a, so ist die
Luftmenge V = v . a in cbm/Sec. und die reine Ventilatorleistung
N=\frac{1}{75}\,.\,V\,.\,h,
worin h die Depression in mm
Wassersäule ist.
Tabelle III.
Waddle's Grubenventilator.
Textabbildung Bd. 296, S. 58
Versuchs-Nr.; Minutliche
Umlaufszahl; Luftgeschwindigkeit; Luftmenge; Depression; Wassersäule Temperatur
aussen in Grad Cels.; Temperatur innen in Grad Cels; Mittlerer Dampfüberdruck in
k/qc; Ventilationsleistung; Indicirte Dampfmaschinenleistung; Dynam.
Wirkungsgrad; Bemerkungen.
Dagegen ist
N_i=\frac{1}{75}\,\left(\frac{\pi}{4}\,d^2\right)\,.\,p\,.\,2\,s\,.\,\frac{n}{60}
die indicirte Leistung der Dampfmaschine, welche sich für
\frac{\pi}{4}\,d^2=2882 qc Kolbenfläche und
\frac{s}{30}=0,0356 auch in einfacher Form schreiben
lässt:
Ni = 1,368 . p . n.
Der dynamische Wirkungsgrad folgt sodann:
ηd = N : Ni
Bei einem älteren, auf der Grube Celynen (vgl. Oesterr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen), 1885 * S. 251) befindlichen Waddle'schen Ventilator von D = 13,7 m
Durchmesser, D1
= 4,57 mm Durchmesser der Einlauföffnung und B = 2,0 m Breite wurden am 30. October 1879 bei dem
Querschnitte a = 20 qm des Wasserkanales und v = 3,833 m/Sec. Luftgeschwindigkeit mit n = 51 minutlichen Umdrehungen des Schaufelrades V= 76,66 cbm/Sec. Luftvolumen geleistet, wobei auf dem Dampfkolben, d = 81 cm Durchmesser und s = 1,22 m Hub bei einem mittleren Ueberdruck p = 0,98 k/qc wirkend, eine indicirte Leistung Ni = 142 geliefert wurde, während die
reine Ventilatorleistung N= 52,13 ausmachte,
was einem dynamischen Wirkungsgrade von
ηd = 52 : 142 ∾ 0,367
entsprechen würde.
Rateau's Grubenventilator.
Von V. Biétrix et Cie. in Saint Etienne ist nach Revue Universelle des Mines, 1891, Serie 3 Bd. 15 * S.
225, bezieh. Revue industrielle, 1890 * S. 479, für die
Kohlengrube d'Aubin in Aveyron ein Ventilator von Rateau aufgestellt worden.
Aehnlich wie bei Waddle's Ventilator tritt die Luft in
axialer Richtung ein und wird durch zwei konoidische Flügelwände in die radiale
Richtung abgelenkt. Die Flügel sind an der Eintrittsstelle zurückgebogen, beim
Austritt jedoch unter 45° gegen den Halbmesser vorgeneigt. Aus dem Rade tritt die
Luft in ein spiralig erweitertes Auslaufrohr von zunehmender Breite (Diffusor),
dessen Querschnitt bis zur oberen Schlottmündung stetig zunimmt.
Die untere Hälfte des Gehäuses ist ausgemauert, die obere Hälfte desselben und der
Schlott bestehen aus Blech, während die Schaufeln aus Stahlblech in Formen gepresst
werden.
Textabbildung Bd. 296, S. 58
Rateau's Grubenventilator.
Der in Fig. 11 und 12 dargestellte
Ventilator besitzt D = 2,0 m äusseren Flügeldurchmesser
und d = 1,2 bezieh. F1 = 1,06 qm Durchmesser bezieh. Querschnitt am
Einlaufrohr, während
die quadratische Schlottmündung bei 1,95 m Seitenlänge 3,8 qm Querschnitt besitzt.
Das von den Schaufeln eingeschlossene Volumen beträgt 0,75 cbm. Das Flügelrad ist am
Einlaufkegel mit der Welle verbunden, welche durch die 1 m grosse Riemenscheibe von
dem 1,83 m grossen Schwungrade der Dampfmaschine von 815 qc mittlerer Kolbenfläche
bethätigt wird.
Bei den Versuchen war die Lufttemperatur 31° bis 33° C., der Barometerstand 741 mm,
das Wetter heiss und trocken, die Luftdichtigkeit γ =
1,122 k/cbm
bezieh. Wasserdichtigkeit der Luft (γ : g) = 0,1146.
Die Umlaufszahlen des Ventilators und der Dampfmaschine wurden mit übereinstimmenden
Zählwerken (Deschiens) und die Luftgeschwindigkeit mit
Anemometer (Casartelli) an der Schlottmündung gemessen.
Zu diesem Behufe wurde diese mittels eines Drahtgitters in 36 Quadrate von 0,325 m
Seitenlänge getheilt.
Die äquivalente Querschnittsfläche wurde nach Murgue
mit
a = (0,38 V : √h)
und die Luftleistung mit
N = (Vh :
75)
berechnet, während
ηd = N : Ni
der mechanische oder dynamische Wirkungsgrad ist, wobei Ni die indicirte Dampfmaschinenleistung vorstellt.
Der Durchmesser des Dampfcylinders ist d = 32,5 cm
bezieh. die Kolbenfläche 825 qc, der Kolbenhub s = 0,5
m und die mittlere Kolbengeschwindigkeit 3,64 m/Sec. während das Verhältniss der
Flügelgeschwindigkeit zur Geschwindigkeit im Kurbelzapfenkreis 3,67 beträgt.
Textabbildung Bd. 296, S. 59
Fig. 13.Schaulinien für Rateau's Ventilator.
Aus den in der Tabelle IV zusammengestellten Versuchsergebnissen ist das Diagramm
Fig. 13 zusammengestellt, und zwar sind auf der
wagerechten Grundlinie die gleichwerthigen Querschnitte a in qdcm, auf der linken Standlinie die Depressionen h in mm Wassersäule und der Maasstab für den
dynamischen Wirkungsgrad ηd aufgetragen, während auf der
rechtsseitigen Standlinie der Maasstab für die Luftmengen V in cbm/Sec. gezeichnet ist. Zudem stellt die obere Wagerechte den Werth für die
theoretische Depression
H_0=\frac{\gamma}{g}\,.\,\omega^2\,R^2
vor und die kurze Standlinie den Maasstab für den
manometrischen Wirkungsgrad. Hierin ist die Curve V für
die Volumleistung in cbm/Sec., ferner die Curve für den manometrischen
Wirkungsgrad ηm
= H : H0, worin H die wirklich
beobachtete Depression ist, und endlich die Curve für den dynamischen Wirkungsgrad
ηd = N : Ni eingezeichnet.
Aus diesem Diagramm ersieht man, dass die Grösstwerthe für ηd den dynamischen Wirkungsgrad
zwischen a = 0,75 und 1,00 qm und für den
manometrischen ηm zwischen a = 1,0 und 1,47 qm liegen. Daher
ist dieser Ventilator D = 2,0 m Durchmesser für
mittlere Grubenquerschnitte gut geeignet.
Tabelle IV.
Rateau's Grubenventilator.
Versuchs-Nr.
MinutlicheUmlaufszahl
Depressionh in mm Wasser-säule
Luftgeschwindig-keitv in m/Sec.
LuftmengeV in cbm/Sec.
GleichwertigerQuerschnitta in qm
LuftleistungN in HP
Indicirte
Dampf-maschinenleistungNi in HP
DynamischerWirkungsgradηd =
(N : Ni)
Flügelradn
Dampfmaschinen1
1
290
154
96,75
3,45
13,1
0,50
16,9
30,0
0,563
2
276
151
101,50
5,30
19,8
0,75
26,8
37,8
0,709
3
215
117
62,75
4,26
16,0
0,77
13,4
22,1
0,606
4
235
128
83,00
6,30
24,0
1,00
26,6
36,8
0,723
5
212
116
68,50
7,10
27,0
1,24
24,6
38,2
0,644
6
196
107
55,75
7,50
28,7
1,47
21,3
37,3
0,571
7
187
102
47,00
7,52
29,6
1,65
18,6
37,3
0,499
8
184
100
44,00
7,96
30,2
1,72
17,5
37,8
0,471
G. M. Capell's Grubenventilator.
Von der Maschinenfabrik E. W. Dinnendahl bei Steele an
der Ruhr werden nach dem D. R. P. Nr. 25273 vom 25. Februar 1883 Capell'sche Grubenventilatoren gebaut.
Anlagen mit Schaufelraddurchmesser von D = 3,8 m bis 1,0
m und bis B = 2,0 m Breite sind in grösserer Zahl seit
dem Jahre 1889 ausgeführt worden, welche durchgehends sehr günstige Erfolge sowohl
in der Depression bis 270 mm Wassersäule, als auch in den Wirkungsgraden
aufweisen.
Die Schaufelräder mit doppelseitigem Saugrohr (Fig. 14 und 15) bestehen nach Uhland's Constructeur, 1890 Bd. 23 Nr. 30 * S. 153, aus
einer Antriebswelle a mit zwei seitlichen Speichennaben
b und einer mittleren doppelten Scheibennabe c, welche das ganze Schaufelgehäuse in zwei
Abtheilungen durch das Mittelblech d trennt, während
zwei äussere, an die Speichen f angenietete Blechringe
e den seitlichen Abschluss besorgen. Winkelringe
g und h dienen ferner
zum Anschluss eines cylindrischen Blechmantels i, in
welchem rechteckige Oeffnungen k freigelassen sind, die
eine Verbindung des Saugraumes mit dem Druckraume vermitteln. Nun sind die gebogenen
steilgestellten Schaufeln l des Saugraumes gegen die
nach rückwärts gekrümmten stark liegenden Schleuderschaufeln m etwas versetzt angeordnet, wodurch der Saugraum eine kapselartige
Gestalt erhält.
In das Mauergehäuse (Fig.
16 und 17)
werden nun schwere gusseiserne Ringe n eingesetzt,
welche als Lagerböcke für die Schaufelradwelle a
ausgebildet sind. Dieses spiralig sich erweiternde Gehäuse ist zur Hälfte in
Mauerwerk ausgeführt, während der obere Theil mit dem Auslaufrohre aus Blech
gefertigt ist.
Sehr bemerkenswerth sind Versuche, welche von dem Ingenieur Schulte in Dortmund mit einem Capell'schen Ventilator durchgeführt wurden, der die folgenden Abmessungen
hatte:
D = 3350 mm äusserer Durchmesser
des Schaufelkörpers,
D1
= 2100 mm Durchmesser der Saugrohre,
B = 2000 mm Breite des
Schaufelkörpers,
V0
= 17,62 cbm Rauminhalt des Schaufelkörpers,
γ = 1,2751 k/cbm Dichtigkeit
der Luft,
V = 52,45 cbm/Sec.
secundlich geforderte Luftmenge,
Q = γ . V = 66,87 k/Sec.
secundliches Luftgewicht,
n = 200 minutliche Umlaufszahl des
Schaufelrades,
n1
= 52 minutliche Umlaufszahl der Dampfmaschine,
H = 57 mm Depression in mm
Wassersäule,
Nc= 39,86 Effect der Compression der Luft,
Nv = 5,26 Effect durch die lebendige
Kraft der zum Ventilator zufliessenden Luft,
N = Nc
– Nv
= 34,60 Ventilatorleistung,
Ni = 76,52 indicirte Leistung der
Dampfmaschine,
ηd = 0,452 dynamischer Wirkungsgrad der
ganzen Anlage,
\frac{n}{60}=\frac{200}{60}=3\,1/2
Ventilatorumläufe in der Secunde,
V_r=\frac{10}{3}\,.\,17,62=58,7cbm/Sec.
Volumleistung des Ventilators,
V : Vv= 52,45 : 58,7 = 0,893 der volumetrische Füllungsgrad
des Ventilators.
Textabbildung Bd. 296, S. 60
Capell's Grubenventilator.
In Bezug auf die Schaufelform ist zu bemerken, dass der Mittelpunktskreis für die
inneren sechs Schaufeln einen Durchmesser d1 = 2100 mm hat, während der Krümmungshalbmesser ρ1 = 1030 mm besitzt.
Die äusseren sechs Schaufeln sind mit ρ1 = 1065 mm Halbmesser aus einem Mittelpunktskreise
d2 = 1670 mm
gezogen.
Versuche, die im J. 1890 auf der Zeche Prosper 1
bei Berge-Borbeck mit einem Capell-Ventilator ausgeführt wurden, sind in der
beifolgenden Tabelle V zusammengestellt. Die Abmessungen dieses Ventilators
waren:
D = 3,75 m Durchmesser des
Schaufelrades,
D1
= 2,10 m Durchmesser des Saugrohres,
B = 2,0 m Breite der
Schaufeln,
d = 52 cm Cylinderdurchmesser der
Zwillingsdampfmaschine,
O = 2087 qc wirksame Kolbenfläche
eines Cylinders,
s = 0,8 m Kolbenhub,
F1
= 4,704 qm Querschnitt des Schachtausbaues,
F2
= 5,474 qm Querschnitt des Wetterkanales an der Messtelle,
v1
= 8,083 m/Sec.
Wettergeschwindigkeit 234 m unter Tage,
v2= 9,1 m/Sec. Luftgeschwindigkeit an der Messtelle,
V1
= 4,704 . 8,083 = 38,0 cbm/Sec. Luftmenge unter Tage,
V2
= 5,474 . 9,1 = 49,80 cbm/Sec. Luftmenge an der Messtelle,
h = 186 mm Depression in
Wassersäule bei n = 72 pro Minute,
V1
: V2 = 38 : 49,8 =
0,76, d.h. nur 76 Proc. der Ventilatorleistung werden in der Grube nutzbar
gemacht.
Tabelle V.
Capell's Ventilator, Zeche Prosper I.
Versuchs-Nr.
Umlaufszahln in der Minute
LuftmengeV in cbm/Sec.an
derMesstelle
Depressionh in mmWassersäule
LuftleistungNe in HP
Dampf-maschinen-leistung Ni in
HP
DynamischerWirkungsgradηd
Bemerkungen
123
72,080,087,5
49,8255,8060,48
186223269
119,3157,9207,8
229*310390
0,520,510,53
* 24 Proc. von Ni gehen für die Ventilator-
leistung verl- oren.
E. D. Farcot's saugender Niederdruckventilator für grosse
Luftmengen.
Nach Revue industrielle, 1890 * S. 329, bauen E. D. Farcot Fils in Paris Hochdruck Ventilatoren mit
Depressionen von 900 bis 1000 mm Wassersäule für Stahlwerke, Giessereien, ferner
Mitteldruck- und endlich Niederdruck-Ventilatoren für grosse Volumleistungen, welche
hauptsächlich im Grabenbetrieb gebraucht werden.
Textabbildung Bd. 296, S. 60
Capell's Grubenventilator.
Das in Fig. 18 und
19 dargestellte
Flügelrad besitzt Schaufeln von 600 mm Breite, welche auf d = 800 mm Durchmesser radial gerichtet und von da aus bis auf D = 1200 mm zurückliegend gekrümmt sind. Durch eine
volle Mittelscheibe ist das Flügelrad in zwei Hälften abgetheilt, so dass von beiden
Seiten Einlaufrohre von D = 0,8 m Durchmesser
angeordnet werden können, während das mittlere Gehäuse spiralig erweitert in das
Abgangsrohr ausläuft.
Textabbildung Bd. 296, S. 61
Farcot's Niederdruckventilator.
Einlaufkonus sind hierbei nicht vorhanden, sowie das Gehäuse unter Umständen
entbehrlich ist, sobald die absolute Auslaufgeschwindigkeit annähernd Null wird.
Weil die Ausgangsquerschnitte am äusseren Flügelradumfange verengt sind, so arbeitet
das Schaufelrad mit Reactionsdruck.
Textabbildung Bd. 296, S. 61
Farcot's Ventilator für mittlere Depressionen.
Nach einer Angabe in der Revue des Mines, 1891 * S.
219, schwankten der manometrische Wirkungsgrad ηm
= 0,28 bis 0,59, die Umfangsgeschwindigkeiten von v = 28,6 bis 45,94, die Depressionen H = 50 bis 95 mm, die Luftmengen V =18,3 bis 24,3 cbm/Sec. bei Schaufelrädern von D = 2,5 bis 6,0 m Durchmesser.
E. D. Farcot's Ventilator für mittlere Depressionen.
Bei diesem saugenden Ventilator (Fig. 20 bis 22) sind die Flügel von
der Nabe an bis zu dem d = 800 mm grossen Einlauf
radial gerichtet und von da ab nach vorwärts gekrümmt. Zudem sind diese krummen
Schaufeln durch zwei kegelförmige Ringböden seitlich abgeschlossen und von b = 620 auf 220 mm Breite nach dem Umfange abnehmend.
Dieses Flügelrad kreist in einem 1000 mm breiten, dazu centrisch angeordneten
Gehäuse, so dass nur jene Zellen fördern können, welche sich gerade vor dem Auslauf
röhr befinden. Seitlich abgedichtet wird das Flügelrad durch Winkelringe, welche in
Kreisrillen der Einlaufrohre einsetzen.
Stark vorwärts gekrümmte Schaufeln bedingen unter sonst gleichen Umständen eine
grössere Austrittsgeschwindigkeit und dadurch einen Effectverlust, welcher nur durch
Anwendung eines Diffusors (Vertheilers) zum Theil wiedergewonnen werden kann.
Diese Farcot-Ventilatoren besitzen jedoch keinen Blasehals oder Vertheiler.
Ser's Grubenventilator.
Dieser raschlaufende Ventilator mit kleinem Durchmesser ist bereits früher
ausführlich behandelt, weshalb auf I). p. J. 1888 267 * 1 verwiesen
wird. Zur Ergänzung dessen mögen noch einige Angaben über Versuchsergebnisse
folgen.
Als Constructionsregel für Ser'sche Grubenventilatoren
gibt Pinette (Revue des
Mines, 1891 Bd. 14 Nr. 3 * S. 213) Folgendes an. Für eine bestimmte Grube
von bestimmtem äquivalentem Querschnitt a ist die
Grösse des Ser'schen Ventilators dann passend, wenn der
Ausflussquerschnitt desselben dem äquivalenten Querschnitt a gleicht. Ist dieser Querschnitt a doppelt
so gross als der Ausflussquerschnitt, so vermehrt sich zwar die Luftmenge auf 1,65
bis 1,75, dafür vermindert sich die Depression um annähernd 30 Proc.
Zur Berechnung der Luftmenge dient die bekannte Formel von Murgue:
a=0,38\,\frac{V}{\sqrt{h}},
woraus
V=\frac{a\,.\,\sqrt{h}}{0,38}=2,631\,.\,a\,\sqrt{h}
folgt.
Tabelle VI.
Ser'sche Grubenventilatoren.
DurchmesserdesFlügelradesD in m
AequivalenteQuerschnitts-flächea in qm
MinutlicheUmlaufszahln
EffectiveDepressionh in mm
LuftmengeV in
cbm/Sec.
Reine Venti-lationsleistungNe in
HP
ManometrischerWirkungsgradηm
Bemerkungen
1,41,42,02,02,0
0,51,01,01,52,0
400400280
83,5258,0080,0065,7958,00
1220253240
13,3615,5026,6628,0730,93
0,9620,6680,9220,7580,668
Manometrischer
Grösstwerth \eta_m=\frac{1}{2}\,(0,962+0,922)=0,942 und
ein manometrischer Mittel- werth ηm = 0,796 für beide, sowie ein
Mittelwerth für D = 2,0
m ηm = 0,782.
Tabelle VII.
Ser'sche Grubenventilatoren.
Durch-messer
desFlügelradesD in m
Aequi-valenteQuer-schnitts-flächea in qm
MinutlicheUmläufedesFlügelradesn
Depressionh in mmWasser-säule
LuftmengeV incbm/Sec.
VomVentilatorverbrauchteLeistungNe in
HP
Riemenscheibe
Dampfmaschine
Bemerkungen
Durch-messerin mm
Breitein mm
Cylinder-druch-messerin cm
Kolbenhubin m
1,01,2 1,4*1,61,82,02,5
0,250,360,490,640,811,001,56
500420350310270240185
65656565656565
5,5 8,011,014,018,022,035,0
11162025313858
400 500 600 700 800 9001100
200225250275300325350
25303540455060
0,250,300,350,400,450,500,60
* Bei D = 1,4 m werden für
Depressionen h = 50, 80 mm n = 310, 390 V = 9,5, 12 cbm/Sec.
Ne = 14, 27 HP.
Es ist ferner aus Versuchen gefunden worden, dass die vom Ventilator gelieferte
Windmenge im Mittel gleich dem Zehnfachen des von den Schaufeln durchlaufenen Raumes
sei.
Aus der Tabelle VI wird der Einfluss einer Aenderung der äquivalenten Fläche a auf den manometrischen Wirkungsgrad ηm
veranschaulicht, während in der Tabelle VII für Flügelraddurchmesser D = 1,0 bis 2,5 m und gleichwertige Flächen a = 0,25 bis 1,56 qm bei gleichbleibender Depression
h = 65 mm, die Luftmengen V= 5,5 bis 35,0 cbm/Sec. sich ergeben, woraus ohne weiteres die reinen
Ventilatorleistungen
N=\frac{1}{75}\,.\,V\,.\,h
berechnet werden können.
Pelzer's Grubenventilator.
Eigenthümlich an diesem Grubenventilator sind die Schöpfschaufeln, durch welche die
eintretende Luft eine drehende Bewegung erhält, so dass dieselbe zwischen den
Ventilatorenschaufeln bis zur Erreichung der erforderlichen Spannung nur noch einen
kleinen Weg zurückzulegen hat.
Dadurch wird ein stossfreier Lufteintritt bei einer Saugöffnung von verhältnissmässig
kleinem Durchmesser erzielt.
Ferner ist in der Anlage der verstellbare Vertheiler, Diffusor, bemerkenswerth. Bei
saugenden Ventilatoren ist nach Angabe von Pelzer der
Vertheiler so einzurichten, dass die ausgeworfene Luft zu einem geschlossenen Strome
gesammelt und unter Vermeidung von Stauungen und möglichst ohne Berührung mit Wänden
ins Freie gelangt.
In Fig. 23 bis 28 ist nach Revue Universelle des Mines, 1890 Serie 3 Bd. 9 * S.
151, die Ventilationsanlage der Grube Alstaden bei
Oberhausen dargestellt, deren Schaufelrad (Fig. 23 und 24) bei D = 2,5 m Durchmesser, n =
268 bis 300 minutliche Umdrehungen macht und dessen Schaufelform den Uebergang
vom Schrauben- zum Centrifugalgebläse bildet, indem an die zwölf radial stehenden
Wurfschaufeln (Fig. 24)
ebenso viel schraubenförmig gekrümmte Schöpfschaufeln (Fig. 25 und 26) von d = 2,0 m äusserem und 1,1 m innerem Durchmesser
anschliessen. Ein Riementrieb von (35:8) Uebersetzung (Fig. 27 und 28) besorgt die
Kraftübertragung.
Der Querschnitt des Grubenkanales betrug 3,9 qm, welcher durch den Beobachter auf a = 3,8 qm herabgemindert wurde. Bei einer Umlaufszahl
n = 268 des Schaufelrades und einer
Windgeschwindigkeit von
v = 0,8 . 5,3 = 4,24 m/Sec.
folgt eine Luftmenge
V = a . v = 3,8 . 4,24 = 16,11 cbm/Sec.
wobei 5,3 die Angabe des Anemometers und 0,8 der
Correctionscoëfficient desselben ist.
Der manometrische Wirkungsgrad, d. i. das Verhältniss der wirklich erzielten
Depression zur theoretischen Maximalspannung, kann wieder als genauer oder
angenäherter ηm
ausgedrückt werden. Mit Bezug auf die Schöpfschaufeln des Pelzer-Ventilators finden
folgende Beziehungen statt, wenn h die Depression in mm
Wassersäule für einen Luftfaden, der im Abstand x von
der Ventilatorachse ein- und im Abstand y austritt.
Wenn \omega=\frac{\pi\,.\,n}{30} Winkelgeschwindigkeit und γ = 1,2 k das Gewicht von 1 cbm Luft bezieh. (γ : g) = (γ : 9,81) die Massendichtigkeit derselben bedeutet, so
ist
h_x=\frac{\gamma}{g}\,(y^2-x^2)\,\omega^2
diese Depression.
Weil nun beim Pelzer-Ventilator der Austritt allgemein im Abstande y = R stattfindet, so wird
h_x=\frac{\gamma}{g}\,(R^2-x^2)\,\omega^2
folgen.
Zieht man ferner in Erwägung, dass der Werth für x2 zwischen den Grenzen x2
= 0 und x2
= r2 schwankt, so
kann als Mittelwerth ganz wohl \frac{x^2}{2} eingeführt werden,
woraus
h_x=\frac{\gamma}{g}\,\left(R^2-\frac{x^2}{2}\right)\,\omega^2
entsteht.
Aus der Beziehung
V\,.\,H_0=V\,\int\limits_{0}^{r}\,h_x\,.\,\frac{2\,\pi\,.\,x\,.\,d\,x}{\pi\,r^2}
bezieh.
H_0=\int\limits_{0}^{r}\,h_x\,.\,\frac{2\,x\,.\,d\,x}{r^2}
folgt nach Einführung des Werthes für hx
H_0=\frac{\gamma}{g}\,.\,\omega^2\,\left(R^2-\frac{r^2}{4}\right)
als Depression.
Textabbildung Bd. 296, S. 63
Pelzer's Grubenventilator.
Für den Versuchsventilator war n = 268, ω = 28,065, R = 1,25 und
r = 1, daher die theoretische Depression
H_0=\frac{1,2}{9,81}\,(28)^2\,\left(\overline{1,25}^2-\frac{1}{4}\right)
also
H0 =
0,12 . 784 (1,5625 – 0,25) = 127 mm,
während die wirkliche beobachtete Depression H = 90 mm betrug, so dass
H\,:\,H_0=\eta_m=\frac{90}{127}=0,7
der manometrische Wirkungsgrad ist.
Jedes Cubikmeter Luft, welches die Grube durchströmt, setzt dem Ventilator einen
gewissen Widerstand entgegen, welcher die Grube charakterisirt.
Wie bereits einleitend bemerkt wurde, hat Murgue die
gleichwertige oder äquivalente Fläche a angenommen,
während Guibal dafür eine abstracte Zahl, das sogen.
Temperament der Grube, setzt.
Henrotte dagegen schlägt vor, die Eigenthümlichkeit der
Grube durch q=\frac{H}{V^2}, den Widerstand in k, welchen 1 cbm
Luft dem Ventilator entgegenstellt, zu bestimmen. Z.B. eine Grube für V = 20 cbm/Sec. Luft bei einer Depression H = 100 mm würde dem Ventilator einen Widerstand q = 0,25 k/cbm entgegenstellen, da
q=\frac{100}{20^2}=\frac{100}{400}=0,25
ist. Daraus folgt, dass, auf 2 cbm Luftmenge bezogen, der
Ventilatorwiderstand
22 . q = 4 . q = 1
sein wird.
So besitzt der Pelzer-Ventilator in Alstaden bei D = 2,5
m Durchmesser, V = 16,11 cbm/Sec. und H
= 90 mm Depression einen Widerstandscoëfficienten
q=\frac{H}{V^2}=\frac{90}{\overline{16,11}^2}=0,346.
Nach den Anlagen zum Hauptberichte der preussischen Schlagwetter-Commission Bd. 5 ist
der Widerstand q für verschiedene Ventilatorsysteme bei
wechselnder Grösse des Flügelrades in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
Tabelle VIII.
Widerstandscoëfficient q in k/cbm-Sec.
Ventilator
Grube
System
Durch-messerD
in m
Widerstandq
Name der Grube
Winter
1,6
0,420
Dorstfeld
Pelzer
2,5
0,120
Maria-Anna
Moritz
3,0
0,150
Königsborn
Pelzer
3,0
0,052
Westphalia
Kley
9,0
0,085
Schmidmannshall
Guibal
12,0
0,022
Neu-Iserlohn
G. W. Wade's Ventilator.
Nach dem englischen Patent Nr. 14799 vom 15. November 1886 besteht derselbe aus zwei
Einlaufschrauben d (Fig. 29 und 30), welche in
Saugrohrstutzen c des Ventilatorgehäuses b laufen und zum Saugraum des Flügelrades e leiten, dessen nach rückwärts gekrümmte Schaufeln f sich verjüngen und die Luft durch einen spiralig sich
erweiternden Vertheiler nach dem Auslaufrohre g
treiben.
Textabbildung Bd. 296, S. 64
Wade's Ventilator.
C. Wenner's Verbundhochdruckventilator.
Dieser von Ingenieur Carl Wenner in Zürich erfundene und verbesserte
Verbundventilator (D. R. P. Nr. 55760 vom 19. Juli 1890),
Fig. 31 und 32, besteht aus einem
zweitheiligen Flügelrade A, B mit nach vorwärts
gekrümmten, abwechselnd langen und verkürzten Schaufeln, das in zwei durch die
Mittelscheibe C getrennten Räumen kreist, derart, dass
der von der Saugöffnung a kommende Wind von der
Radhälfte A in den ringförmigen Druckraum K1 gedrückt wird,
welcher zugleich Saugraum für die Radhälfte B ist,
durch deren Schaufeln der aus K1 gesaugte Wind in den mit dem Druckrohre O in Verbindung stehenden Ringraum K2 gepresst wird.
Textabbildung Bd. 296, S. 64
Wenner's Verbundhochdruckventilator.
Dadurch wird eine Steigerung der Druckhöhen nach dem Satze ermöglicht, dass die
Druckhöhe um so grösser ist, je kleiner der Unterschied zwischen Auslauf- und
Einlaufgeschwindigkeit wird. Versuche mit einem 600 mm grossen
Verbundventilator ergab bei Umfangsgeschwindigkeit
v = 31 m/Sec. bei h1 = 55 mm
Pressung in der Zwischenkammer und
h2 =
130 mm
im Auslaufrohr. Bei
v = 62 m/Sec.
stieg die Pressung h2 auf 500 mm Wassersäule.
Ein Verbundventilator älterer Bauart mit drei in einander geschobenen Flügelrädern
A, B, C ist in Fig. 33 und 34 nach dem englischen
Patent Nr. 17607 vom 3. November 1890 dargestellt.
Textabbildung Bd. 296, S. 64
Verbundventilator.
Sämmtliche Flügelräder laufen mit annähernd gleicher Umlaufgeschwindigkeit, weshalb
das innere Flügelrad auf der Welle gekeilt von der Riemenscheibe E bethätigt wird. Das mittlere Flügelrad B ist an eine Rohrwelle angegossen, welche die
Riemenscheibe F trägt, während das äussere Flügelrad
linksseitig durch die Riemenscheibe Q betrieben wird.
Beide Seitenscheiben der Flügelräder B und C erhalten Fenster H,
welche als Saugöffnungen dem Flügelrade A die Luft
zuführen. Abgesehen von der verwickelten Bauart, dürften beträchtliche
Effectverluste beim Luftübertritt aus einem zum anderen Flügelrade unvermeidlich
sein.
Mit diesem dreifachen Ventilator können daher Pressungen hervorgebracht werden, die
dreimal so gross als jene anderer einfachen Ventilatoren sind.
Pregél.