Titel: | Versuche über die Transmission der Wärme zur Bestimmung der Stärke der Isolirwände an Geldschrankkörpern. |
Autor: | Franz Ruff |
Fundstelle: | Band 300, Jahrgang 1896, S. 174 |
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Versuche über die Transmission der Wärme zur
Bestimmung der Stärke der Isolirwände an Geldschrankkörpern.
Von Franz Ruff,
Civilingenieur in Frankfurt a. M.
Mit Abbildungen.
Transmission der Wärme zur Bestimmung der Stärke der Isolirwände an
Geldschrankkörpern.
Von einer KassenfabrikFried. Ruff,Frankfurt a. M. wurde
mir seiner Zeit der Auftrag ertheilt, Betrachtungen über das Verhalten der
Isolirwände an sogen. feuersicheren Geldschrankkörpern bei Einwirkung äusserer
Wärmeinengen anzustellen, um als deren Resultat bestimmtere Angaben über die Stärke
der Isolirwände machen zu können.
Ich unterzog mich diesen Studien um so lieber, als ich wusste, dass über diesen
Gegenstand fast keine litterarischen Mittheilungen aufzuweisen sind.
Auch in anderer Hinsicht war eine recht lehrreiche Arbeit vorauszusehen;
durfte ich mir doch sagen, dass das nähere Eingehen auch für weitere Kreise,
insofern als bei unseren Untersuchungen sehr hohe Temperaturen in Frage kommen, von
Interesse sei.
Um vor näherem Eingehen einen Ueberblick über die verschiedenen Constructionen zu
bekommen, sei hier bemerkt, dass die deutsche Constructionsart wie bei so vielen
Specialitäten der Technik auch hier eine der besten ist. Sie stellt bei Anwendung
zweckmässiger Stärke der Construction einen architektonisch schönen Gegenstand dar.
Die englische Construction hat ein plumpes Aussehen und die leichte französische
Construction dürfte in ernstlichen Fällen ihrer Aufgabe wohl nicht gerecht
werden.
Es haben sich diese Constructionssysteme im Laufe der Zeit hauptsächlich in Bezug auf
Stärke der Isolirwände, der Isolirmaterialien u.s.w. praktisch herangebildet.
Vor dem Uebergang zur näheren Untersuchung seien diejenigen Grenztemperaturen, denen
ein solcher Körper in Feuersgefahr unterworfen ist, näher bestimmt. Es würde also in
erster Linie die allgemeine Frage: „Was ist ein feuerfester Geldschrank?“ zu
beantworten sein.
Als feuersicherer Geldschrank ist ein mit doppelten, eisernen Wänden versehener,
meist transportabler Kasten zu bezeichnen, zwischen dessen Wänden, dem sogen.
Isolirraum, schlechte Wärmeleiter eingeschaltet sind.
Dieselben sollen die einwirkende Wärme möglichst abhalten, d.h. den Durchgang der
Wärme durch die Wände möglichst verringern, damit die im Inneren, in nahezu
hermetisch abgeschlossenem Raum sich befindlichen zu schützenden Gegenstände
(Geldstücke, Bücher u.s.w.) weder schmelzen noch verbrennen können.
Da man nun keine die Wärme nicht durchlassenden Körper kennt, da man weiss, dass
jeder Körper die ihm zugeführte Wärmemenge mehr oder weniger schnell absorbirt, so
kann man von vornherein sagen, dass überhaupt keine vollkommen feuerfesten
Geldschrankkörper hergestellt werden können. Ein Geldschrank kann nur
bedingungsweise feuersicher sein und zwar bezüglich der in einer gewissen Zeit auf
ihn einwirkenden Wärmemengen.
Es sei nun näher eingegangen auf die Feststellung der Grenztemperaturen. Die
Grundform eines feuersicheren Geldschrankes ist meistens die eines rechtwinkligen,
parallelepipedischen hohlen Körpers. Ein Querschnitt durch ein Stück Wandung besteht
aus einer äusseren Stahlplatte, dem Isolirraum und der inneren Stahlplatte.
Da Stahl bei etwa 1300 bis 1400° C. schmilzt, so kann man eine von aussen einwirkende
grösste Wärmemenge, welche einer Temperatur von
t1 max = 1300° C.
entspricht, als zulässig für unsere Untersuchung annehmen und
zwar derart, als erstrecke sie sich über sämmtliche Wände des Schrankes.
Dies ist diejenige Temperatur, bei welcher das Eisen zwar weissglühend ist, bei der
sich jedoch die einzelnen Constructionstheile aus ihrem Verbände nicht lösen können.
In keinem Fall dürfte diese Temperatur bei Isolirmaterialien, wie z.B. Gyps, Asche
u.s.w. überschritten werden, da sonst der Zerfall des ganzen Schrankkörpers erfolgen
könnte. Dagegen dürfte bei Füllungsmaterialien, wie feuerfesten Steinen in Lehm
gebettet, Asbest u.s.w., welche Stoffe an und für sich einen festen, starren Körper
bilden und die zu einem festen Verbände vereinigt sind, sogar ein Schmelzen der
äusseren Eisentheile stattfinden, ohne von Schaden zu sein.
Um nun festzustellen, welche Maximaltemperatur im Innern des möglichst hermetisch
verschlossenen Schrankraumes herrschen darf, muss von den in einem solchen Raum
untergebrachten Gegenständen ausgegangen werden, also diejenige Temperatur ermittelt
werden, welche die darin lagernden Gegenstände noch aushalten können, ohne dass ein
Schmelzen zu befürchten wäre, oder dass sie sonst beschädigt und an Werth verlieren
würden.
Die Schmelzpunkte der in einem solchen Raum meistens untergebrachten Körper sind
nachstehend zusammengestellt:
Kupfer
1090°
Gold
1037°
Silber
954°
Aluminium
700°
Blei
340°
Zinn
230°
Kautschuk
125°
Durch Versuche ist weiter festgestellt, dass z.B. Bücher mit Ledereinbänden eine
Temperaturerhöhung von etwa 300 bis 400° C. aushalten können, ohne Schaden zu
nehmen, dagegen dürften lose eingelegte Papiere dieser Temperatur nicht ausgesetzt
werden, wie wir aus späteren Versuchen ersehen werden.
Wenn man nun von dem niedrigsten der vorstehenden Schmelzpunkte, demjenigen des
Kautschuks, ausgeht und für Bücherschränke eine grösste Innentemperatur von
t2 max = 100° C.
annimmt, so geht man nicht zu hoch, um so mehr, als der Raum
hermetisch verschlossen, also die zu einer eventuellen Verbrennung bezieh. Ankohlung
der Papiere nöthige Luftmenge nicht wohl vorhanden sein wird.
Bei Schränken, die nur zur Aufbewahrung von Gold und Silbertheilen dienen, dürfte
sich diese Temperatur ohne Nachtheil eventuell bis 800° erhöhen lassen.
Nach der ersten Annahme hat man also eine Temperaturdifferenz von:
t2 max = 1300 – 100 = 1200° C.,
welche uns bestimmt, Aufschluss darüber zu geben, welche
schlechten Wärmeleiter in den Isolirraum rationell eingeschaltet werden müssen und
wie stark die Wandung gemacht werden muss, damit diese der Temperaturdifferenz von
1200° C. entsprechende Wärmemenge nicht durch die Wand transmittirt. Dieser
Wärmedurchgang kann nun rechnerisch mittels der Fundamentalgleichung der
Wärmebewegung oder durch praktische Versuche festgestellt werden.
Die erstere Untersuchung, für welche die klassischen, analytischen Werke von Fourier und Lame den
allein denkbaren Ausgangspunkt zu bilden hätten, würden sehr verwickelt ausfallen,
namentlich da in unserem Fall eine sehr grosse Temperaturdifferenz vorhanden und die
sogen. Wärmeleitungscoefficienten noch sehr nebelhafte Grössen sind.
Experimentelle Untersuchung.
Bei dem von mir angegebenen Versuche wurde das Wandelement eines Schrankkörpers nach
Fig. 1 dem Heizeffect von Steinkohlen auf dem
Herd eines Ventilatorgebläses ausgesetzt.
Der betreffende Apparat hatte eine kreisrunde Bodenfläche von 0,10 qm, die sich dem
Herd am rationellsten anpasste. Der Boden a stellt die
äussere 3 mm dicke Wandplatte eines Schrankes, b die
innere desselben von 2 mm Stärke dar, die Holzplatte c
ist im Abstand von 15 mm von letzterer angebracht, um einen stagnirenden Luftraum
d zu bilden.
Textabbildung Bd. 300, S. 175
Fig. 1.
Der möglichst hermetisch abgeschlossene nutzbare Raum eines Geldschrankkörpers sei
mit dem Raum e identisch und mit der Platte i abgedeckt.
Die einzelnen Theile sind durch ein mit den nöthigen Winkelringen versehenes Blech
f zu dem Schrankelement vereinigt. Der Abstand der
Platten a und b, also die
Stärke des Isolirraumes, ist zu 100 mm angenommen.
Um nun die Temperatur in den einzelnen Schichten festzustellen, wurden Holzstäbchen
k concentrisch im Isolirraume eingelegt; an
denselben waren bei 123 leicht schmelzbare Lothe
angebracht, sowie auch in den Schichten d und e bei 4 und 5 solche Lothe eingelegt wurden.
Es wurden nun fünf Versuche mit den meisten angewandten, die Wärme schlecht leitenden
Stoffen veranstaltet.
Die Dauer des Versuches wurde zu einer Stunde
angenommen.
Bei sämmtlichen Versuchen war die Wandplatte a einem
permanent weissglühenden Zustande ausgesetzt, welcher einer Temperatur von etwa 1200
bis 1300° C. entsprach.
Eine graphische Zusammenstellung des Verlaufes der Temperaturcurven gibt Fig. 2.
Aus derselben ist sofort ersichtlich, dass bei allen Materialien fast gleiche
Endtemperaturen (70 bis 80° C.) vorhanden sind, nur der Verlauf der Temperaturcurven
in den inneren Schichten ist verschiedenartig gestaltet. Die Curve II (Versuch II, Kohlenasche) zeigt ein fast
gleichmässiges Gefälle.
Die Curve I (Sägemehl) schliesst sich bis an Schicht 1 der Curve II an, um von
da ab mit grösserem Gefälle dem Punkt in Schicht 3
zuzustreben.
Die Curven III, IV Fund V
haben bis an Schicht 1 ein noch grösseres Gefälle und
streben dann unter einem fast wagerechten Verlauf dem Punkt in Schicht 3 zu.
Die Curve VI (Kieselguhrcomposition) stellt uns
schliesslich den Temperaturverlauf für die Zeit von 5½ Stunden mit einer inneren Temperatur von 200° C. dar.
Textabbildung Bd. 300, S. 175
Fig. 2.
Die Nullpunkte cc1 sind
ideelle, sie werden aber jedenfalls nicht sehr von der Wirklichkeit abweichen, da
von der Wandfläche zum luftleeren nutzbaren Raum grösstentheils die strahlende Wärme
zur Geltung kommen wird, auch im gegebenen Fall dies nicht von Bedeutung ist, da die
Hauptsache die Feststellung der Temperatur der Wärme abgebenden Wandfläche 5, welche sich zu etwa 80° C. ergeben hat, bestimmt
ist.
Da nun die Temperatur in Schicht 4, also an der inneren eisernen Wandfläche sich zu
etwa 120° C. ergibt, dieses also im Verhältniss zu Schicht 5 einer Temperaturdifferenz von nur 40° C. entspricht, könnte unter
Umständen die Holzverkleidung c in Wegfall kommen.
Das Ergebniss unserer Versuche mit den verschiedenen Füllungsmaterialien ist nun in
den nachstehenden Tabellen zusammengestellt:
I. Versuch.
Dauer: 1 Stunde.
Aeussere Temperatur: t1 max = 1300°
C.
Füllmasse: Sägemehl.
Schmelzpunkteder angebrach-ten
Lothe° C.
Zustand nach der Probe in den einzelnen
Schichten
Bemerkungen
1
2
3
4
5
45 55 62 110 228 334 412 7001015
geschmolzen„„„„„„etwas geschm.nicht
geschm.
geschmolzen„„„etwas
geschm.nicht geschm.–––
geschmolzen„„„nicht
geschm.––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
Weisses Papier wurde in Schicht 4 und
5 braun, Tinte verlief;
Schrift doch noch leserlich. Das Sägemehl verkohlte an
einzelnen Stellen, trotzdem der Apparat möglichst hermetisch
verschlossen und die Fugen mit Lehm, wie auch bei den
nachfolgenden Versuchen sorg- fältig verdichtet waren.
Angenäherte Temperatur in den einzelnen
Schichten:
700°
200°
120°
90°
80°
II. Versuch.
Dauer: 1 Stunde.
Aeussere Temperatur: t1 max = 1300°
C.
Füllmasse: Kohlenasche (sogen. Flugasche).
Schmelzpunkteder angebrach-ten
Lothe° C.
Zustand nach der Probe in den einzelnen
Schichten
Bemerkungen
1
2
3
4
5
45 55 62 110 228 334 412 7001015
geschmolzen„„„„„„„nicht
geschm.
geschmolzen„„„„„nicht
geschm.––
geschmolzen„„„nicht
geschm.––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
Weisses Papier, in Raum 4
und 5frei schwebend, wurde
gelblich.
Angenäherte Temperatur in den einzelnen
Schichten:
700°
400°
120°
90°
80°
III., IV. und V. Versuch.
Diese Versuche hatten gleichen Temperaturverlauf, sind deshalb in
nachstehender Tabelle zusammengezogen.
III. Füllmasse: Trockener Lehm.
Aeussere Temperatur: t1 max = 1300°
C.
IV. Füllmasse: Feiner Gyps.
Dauer: 1 Stunde.
V. Füllmasse: Kieselguhrcomposition (Trockenmasse).
Schmelzpunkteder
angebrach-ten Lothe° C.
Zustand nach der Probe in den einzelnen
Schichten
Bemerkungen
1
2
3
4
5
45 55 62 110 228 334 412 7001015
geschmolzen„„„nicht
geschm.––––
geschmolzen„„„nicht
geschm.––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
geschmolzen„„nicht
geschm.–––––
Bei allen Versuchen blieb weisses Papier unverändert. Bei
dem III. Versuch brannte in den letzten 5 Minuten ein Loch
in das Blech von 3 mm Stärke an der Feuerseite ein, ohne
dass eine Ueberhitzung des Materials stattgefunden
hätte. Die Platte wurde für die folgenden Versuche erneuert.
Bei allen Ver- suchen zeigte sich an den eisernen Wänden
eine Rostbildung, hervor- gerufen durch die
Wasserdampf- entwickelung der drei Stoffe.
Angenäherte Temperatur:
200°
120°
90°
80°
70°
VI. Versuch.
Dauer: 5½ Stunden.
Aeussere Temperatur: t1 max = 1300°
C.
Füllmasse: Kieselguhrcomposition (Trockenmasse).
Schmelzpunkteder angebrach-ten
Lothe° C.
Zustand nach der Probe in den einzelnen
Schichten
Bemerkungen
1
2
3
4
5
45 55 62 110 228 334 412 7001015
geschmolzen„„„„„nicht
geschm.––
geschmolzen„„„„nicht
geschm.–––
geschmolzen„„„„nicht
geschm.–––
geschmolzen„„„„nicht
geschm.–––
geschmolzen„„„bald
geschm.––––
Weisses Papier in Raum 4 war
ver- kohlt, in Raum 5 gelblich.
Das Blech an der Feuerseite von 3 mm Stärke brannte bei
diesem Ver- suche durch.
Angenäherte Temperatur:
380°
300°
250°
230°
200°
Nach vorstehend tabellarisch zusammengestellten Versuchsresultaten soll nun
näher auf die verschiedenen Füllstoffe bezüglich ihrer Vor- und Nachtheile
eingegangen werden.
Die Füllung mittels Sägemehl, welche hauptsächlich bei
grösseren Schränken wegen ihres geringen specifischen Gewichtes noch vielfach
angewendet wird, ist nicht zu empfehlen, denn die
einzelnen Constructionstheile eines Schrankes können niemals so genau
zusammengepasst werden, dass nicht Luft einströmen könnte. Dieses würde in dem
Falle, wo der Schrankkörper einem Brand ausgesetzt wäre, zur Folge haben, dass diese
Isolirmasse in Brand geräth, wodurch deren Volumen vermindert und die Flammen
eventuell im Stande wären, die innere Wand zu erhitzen.
Um nun dies zu verhindern, sind von einigen Fabrikanten solche Füllungen angewendet
worden, welchen man einen Zusatz von Alaun gab, wobei dieses bei eintretender Temperaturerhöhung
seinen Krystallwassergehalt zur Befeuchtung abgeben sollte.
Seiner Zeit wurde von Prof. Dr. KarmarschVgl. D. p. J.
1865 178 142. ein Versuch dieser Art
an einem feuerfesten Schrank der Firma Wiese in Wien
ausgeführt, wobei man constatirte, dass die Wasserdampfentwickelung des Alauns bei
etwa 190° C. beendigt ist und dasselbe dann zu einer weissen porösen Masse
erstarrt.
Man sieht also leicht ein, dass bei Einwirkung grösserer Wärmemengen durch Anwendung
von Alaun kein Vortheil erzielt werden kann und die Anwendung desselben also nutzlos
ist.
Die Füllung mittels Gyps wäre insofern auch nicht
empfehlenswerth, als durch den grossen Wassergehalt desselben eine beträchtliche
Volumenverminderung, bedingt durch Comptoirwärme u.s.w., stattfindet, und es
erforderlich machen würde, in gewissen Intervallen an Füllungsmasse zuzugeben.
Die Füllung mit trockenem Lehm dürfte sich, da derselbe
ein sehr grosses specifisches Gewicht aufzuweisen hat, für kleine Schrankkörper wohl
eignen, für grössere jedoch wäre auf die Schwierigkeit des Transportes solcher
Körper wohl Rücksicht zu nehmen.
Es bleiben nun noch übrig Kieselguhrcompositionen und
sogen. Flugasche.
Erstere ist noch sehr theuer und wird wohl aus diesem Grunde sich schwerlich Eingang
verschaffen.
Die Flugasche ist das Product jedes Schornsteines, hat ein angemessenes specifisches
Gewicht, ist sehr trocken und kostet nichts. Beide Materialien genügen den zu
machenden Ansprüchen.
Es sei nun noch der Ausmauerung des Isolirraumes mit feuerfesten (Chamotte-) Steinen
in Lehm gedacht.
Dieses Verfahren empfiehlt sich nur dort angewandt zu werden, wo der Schrank sehr
lange Zeit zum Austrocknen hat, da bei zu frühem Schluss des Isolirraumes, selbst
bei gutem inneren Anstrich und starken eisernen Wänden, in kurzer Zeit ein
Durchrosten des eisernen Schrankgehäuses stattfinden würde und dasselbe also
werthlos wird.
Sollten irgend welche schlechten Wärmeleiter anderer Art als die hier aufgeführten
verwendet werden, so dürfte es sich empfehlen, dieselben einem Versuche in der von
mir vorgeschlagenen Weise zu unterziehen.
Als Resultat vorstehender Feststellungen kann nun Folgendes ausgesprochen werden:
Ein sogen. feuerfester Geldschrank kann bei constructiv richtiger Ausführung als
genügend feuersicher bezeichnet werden, wenn er den nachstehenden Bedingungen
entspricht:
1) Wenn die Stärke des Isolirraumes in minimo 10 cm
beträgt;
2) wenn die Isolirmassen aus Kohlenasche (Flugasche), trockenem Lehm oder
Kieselguhrcomposition bestehen;
3) wenn die Stärke der inneren eisernen Wand in maximo 2 mm beträgt; sie diene nur
zur Abgrenzung, da eine grössere Anhäufung guter Wärmeleiter daselbst von Schaden
ist;
4) wenn die Stärke der äusseren Wand in minimo 3 mm beträgt; die sogen. Panzerungen
von Schränken sollten nur an den äusseren Wänden angebracht werden.