Titel: Neue Regulatoren.
Autor: Mg.
Fundstelle: Band 305, Jahrgang 1897, S. 289
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Neue Regulatoren. (Schluss des Berichtes S. 268 d. Bd.) Mit Abbildungen. Neue Regulatoren. Die Erfindung der Aspinall's Patent Governor Comp, in Liverpool (D. R. P. Nr. 89671) bezieht sich auf eine Abstellvorrichtung, welche bestimmt ist, das Absperrventil oder eine sonstige Abschlussvorrichtung an Kraftmaschinen zeitweise zu schliessen, wenn von der Maschine die zulässige Geschwindigkeit überschritten wird, und im Besonderen bei einer plötzlichen Unterbrechung der Arbeitsbelastung der Maschine, durch Schluss des Ventils u.s.w. deren Kraftäusserung durch dauernde Absperrung des Dampfes oder dergleichen ganz aufzuheben. Gegenüber den bekannten Einrichtungen dieser Art (vgl. z.B. die englische Patentschrift Nr. 13 175 vom Jahre 1887) bezieht sich die vorliegende Erfindung im Wesentlichen darauf, dass der Ausschlag der die Abstellung bethätigenden Klinken nicht durch ihre eigene Aufhängungsart, sondern mittelbar durch ein besonderes Schwunggewicht bewirkt wird, was eine zuverlässigere Wirkung bezweckt. Textabbildung Bd. 305, S. 289 Abstellvorrichtung von Aspinall's Patent Governor Comp. Diese Stellvorrichtung wirkt bei einer Ueberschreitung der zulässigen Geschwindigkeit der Maschine durch die Trägheit einer Masse, welche einen Zwischentheil derselben in eine bestimmte Lage oder Bewegung bringt, wodurch die Drosselklappe oder das Absperrventil der Maschine beeinflusst wird. Die Vorrichtung bleibt hingegen wirkungslos, wenn die Geschwindigkeit der Maschine nicht eine unzulässig grosse ist. Die ganze Vorrichtung ist mit einer Grundplatte b (Fig. 15 und 16) an einem schwingenden, durch die Dampfmaschine bewegten Theile, z.B. an dem Hebel v der Luftpumpe einer gewöhnlichen Condensationsmaschine (vgl. Fig. 17) festgeschraubt, an welcher Grundplatte, durch einen Bolzenstift c und je zwei Lagerösen b1 und a2 gelenkig verbunden, der Schwungkörper a angebracht ist. Auf der Rückseite des Schwungkörpers a, nahe dem Gelenk a2, befindet sich ein Querstück a3, lose mit demselben verbunden durch eine Schraubenfeder d, welche mit dem Theil a durch einen Stift d1 und mit dem Querstück a3 durch die Oese d2 verbunden ist. Dieses Querstück a3 umfasst mittels seiner gabelförmig ausgebildeten Enden je einen Zapfen e der Klinken g. Letztere wirken auf den Hebel der Drosselklappe (oder der sonstigen Absperrvorrichtung) und sind, um Zapfen g1 drehbar, an der Unterplatte b befestigt. Die Einwirkung der Schwungmasse a auf die Klinken g ist die, dass – je nachdem dieselbe bei Ueberschreiten der zulässigen grössten Geschwindigkeit in derjenigen Stellung sich befindet, welche in der Zeichnung dargestellt ist, oder innerhalb der zulässigen Geschwindigkeit in ihrer Grundstellung, d.h. unterhalb der Horizontalebene, in welcher ihre Drehachse liegt – die untere oder die obere Klinke nach aussen bewegt ist und den Hebel der Stellvorrichtung beeinflusst. Als Absperrvorrichtung ist in der Zeichnung ein gewöhnliches Drosselventil w angenommen, welches beeinflusst wird von dem um y1 drehbaren Hebel y, dessen freies Ende innerhalb des Weges liegt, welcher von den Klinken g in ihrer Aussenstellung bei der hin und her gehenden Bewegung des Hebels v, auf welchem die Absperrvorrichtung befestigt ist, beschrieben wird. Der Hebel y ist mit dem Drosselventil durch die Zugstangen y2 und die Winkelhebel y3 verbunden. In dem Falle, dass die Vorrichtung auf einem schwingenden Hebel wie v angebracht ist, wird zu dem Zweck, das Ausschlagvermögen des schwingenden Gewichtes a in Bezug auf den Drehpunkt des Hebels v abzuändern, ein Theil des Gewichtes so angeordnet, dass die Entfernung des Schwerpunktes von der Drehungsmitte des Hebels v verändert werden kann. Dies wird erreicht durch das Schraubenstück a4, welches in seiner Lage durch die Gegenmutter a5 festgestellt werden kann. Die Aufgabe der unteren Klinke g ist die, in der Auslagestellung eine Verminderung der Dampfzuführung zu bewirken, um die Geschwindigkeit der Maschine zu massigen, während die obere Klinke in der Auslagestellung die Theile der Vorrichtung wieder in ihre tiefste Stellung zurückzubringen, also entgegengesetzt der unteren Klinke auf die Abstellvorrichtung zu wirken hat. Textabbildung Bd. 305, S. 290 Fig. 17.Regulirung für eine Condensationsmaschine. Um die Vorrichtung, wenn die Geschwindigkeit eine unzulässig grosse geworden und das Schwunggewicht nach oben umgeschlagen ist, in ihrer oberen, die Absperrung der Maschine beeinflussenden Stellung zu erhalten, ist eine selbsthätige Klinkenvorrichtung angeordnet. Diese hält das Schwunggewicht a in der oberen und damit die untere Klinke in ihrer äusseren Stellung während des Niederganges und des nächsten Aufganges des Luftpumpenhebels fest; die Auslösung erfolgt durch den Hebel y, wodurch der Gewichtskörper a bei Beginn des nächsten Niederganges des Hebelarmes v wieder niedersinken kann. Hierbei wird die obere Klinke g nach auswärts bewegt. Die Klinkenvorrichtung besteht aus einem Haken h, drehbar um einen Zapfen h1 an der Grundplatte b. Lose auf demselben um h3 drehbar ist der Hebel h2 befestigt, welcher für gewöhnlich auf dem Lager h1 des Hakens h ruht. Diese Stellung wird durch eine Feder i bewirkt, welche das innere Ende des Hebels h2 gegen die Grundplatte hinzieht. Wenn also der Hebel h2 an seinen äusseren Enden niedergedrückt wird, so kann er sich um den Zapfen h3 drehen, ohne den Haken h zu beeinflussen; wird er hingegen hoch gedrückt, so schlägt er den Haken h zurück. Der Haken h wirkt auf den Theil i, dessen mit diesem verbundener und rechtwinklig zu ihm stehender Theil j1 ein Ansatz am Ende des Gewichtes a ist. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Das Schwunggewicht a ist für die gewöhnliche Geschwindigkeit der Maschine so bemessen, dass es bei dem regelmässigen Auf- und Abschwingen der Vorrichtung unbeweglich in seiner Tieflage (Fig. 18) verharrt. Wenn aber in Folge der Geschwindigkeitszunahme der Maschine und der damit verbundenen Beschleunigung der Schwingung der Vorrichtung das Gewicht a vermöge der wirkenden Trägheit der Masse in seine obere Stellung schwingt (Fig. 15), so bewirkt es am Ende des Hubes des Hebels, an welchem es angeschlossen ist, durch sein Beharrungsvermögen die Einklinkung des oberen Endes des Theiles j durch die Nase des Hakens h, wobei die Feder i den Klinkenhebel h in der in Fig. 19 dargestellten Lage festhält, bis er durch den Hebel h2 ausgelöst wird, wenn dieser mit dem Ende des Hebels y zu Anfang des zweitnächsten Niederganges des Hebels v in Berührung kommt. Hierbei wird der Hebel h2 um seinen Zapfen h3 bewegt, um unter dem Einfluss der Feder i wieder einzuschnappen. In manchen Fällen ist diese zeitweilig wirkende Absperrvorrichtung zweckmässig mit einer Einrichtung zu versehen, durch welche, wenn der Dampf von der Maschine abgesperrt ist, bewirkt wird, dass die obere Klinke g eingezogen, die untere hinausgeschoben erhalten wird, so dass dadurch die Maschine zum Stillstehen gebracht wird. Diese Anordnung ist besonders anwendbar für Maschinen, welche einer plötzlichen Unterbrechung ihrer Arbeitsleistung ausgesetzt sind, wie z.B. Schiffsmaschinen durch den Bruch der Schraubenwelle oder ähnliche Zwischenfälle. Textabbildung Bd. 305, S. 290 Klinkenvorrichtung zum Reguliren. Eine derartige Einrichtung besteht aus einem Metalltheil k (Fig. 20), der mit der Grundplatte b durch einen Zapfen k1 gelenkig verbunden ist; an diesem sitzt ein Theil k2, welcher nach der Seite der Klinken g hin gerichtet ist. Derselbe wirkt zusammen mit dem Theil j2 auf das Schwunggewicht a. Die Wirkung ist die, dass, wenn der Arbeitswiderstand, welchen die Maschine zu überwinden hat, plötzlich aufhört und eine sehr schnelle Geschwindigkeitszunahme erfolgt, der Körper k2, welcher für gewöhnlich senkrecht herabhängt und bei der gewöhnlichen Geschwindigkeit nicht in Wirkung tritt, mittels des Körpers k aus seiner senkrechten Lage in die wagerechte Lage gebracht wird. Dadurch gelangt k2 unter j2, das Gewicht a wird hochgehoben und die untere Klinke g ausgeschoben. Wenn der Körper k aus der wagerechten Ebene nach oben schwingt, tritt die untere Kante desselben, sobald er aufrecht steht, in eine entsprechende Aussparung l des Rahmens b. Die Bohrung im Träger k3 des Körpers k, durch welche der Zapfen k1 hindurchgeht, ist schlitzartig geformt, und diejenige an dem anderen Ende von k2 hat auch genügend Spielraum, damit der Körper k mit seiner unteren Kante in die Aussparung l eintreten kann, nachdem er darüber hin bewegt ist. Ist dies eingetreten, so wird der Körper k in dieser Stellung gehalten, und die untere Klinke befindet sich in ihrer Aussenstellung. Textabbildung Bd. 305, S. 291 Fig. 20.Klinkenvorrichtung. Diese Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn eine Maschine in Folge des Sinkens ihrer Arbeitsbelastung ihre Geschwindigkeit um ein gewisses Maass vergrössert, so wird auch die Geschwindigkeit des Schwunggewichtes, welches mit einem hin und her bewegten Theile verbunden ist, in demselben Maasse zunehmen, und das Gewicht a wird zu Ende des Aufganges oder zu Anfang des Niederganges desjenigen Maschinentheiles, mit welchem die ganze Vorrichtung verbunden ist, durch das Beharrungsvermögen veranlasst, die untere, der Gleichgewichtslage entsprechende Grundstellung zu verlassen und die obere Stellung einzunehmen, welche in Fig. 15 dargestellt ist, so dass die untere Klinke nach aussen gedrückt wird. Dabei kommt der Haken h nach der oben geschilderten Weise in Eingriff mit dem Theile j und hält während des Niederganges und des nächsten Aufganges des Hebels v das Gewicht a hoch. Gegen das Ende dieses Niederganges trifft der Hebel y gegen die nach aussen gedrückte untere Klinke g, dieselbe nach innen drückend. Hierbei wird durch die Klinke der gegabelte Theil a3, welcher mit ihr in Eingriff steht, zurückgedrückt und die Feder d gespannt. Wenn der Hebel y vorbei ist, veranlasst diese Feder die genannte Klinke, wieder ihre Aussenstellung einzunehmen. Beim nächsten Aufgang trifft die untere Klinke gegen das Ende des Hebels y, hebt denselben an und schliesst so das Dampfeinlassventil, welches mit diesem Hebel verbunden ist. Beim Beginn des nächsten Niederganges trifft der Hebel h2 gegen das Ende des Hebels y (der nun in seiner oberen Stellung sich befindet), so dass die Klinke h von dem Theil j fortgedrängt und das Gewicht a ausgelöst wird und niedersinkt. Dadurch kommt die obere Klinke g auswärts, die untere Klinke g einwärts zu stehen. Die obere Klinke wirkt dann beim nächsten Niedergange gegen den Hebel y und bringt denselben wieder in seine untere Grundstellung (d.h. die Stellung, welche derselbe einnimmt, wenn er von den Klinken nicht beeinflusst wird, so lange die Maschine ihre zulässige Geschwindigkeit nicht überschreitet), öffnet das Drosselventil und lässt wieder Dampf eintreten, um durch den Ausschlag des Schwunggewichtes a beim nächsten Hube wieder auf Dampfabsperrung beeinflusst zu werden, falls durch die vorhergehende Dampfabsperrung die höchstzulässige Geschwindigkeit der Maschine noch nicht unterschritten worden ist. Wenn die obere Klinke in ihrer Aussenstellung ist und beim Aufgang den Hebel y in seiner hohen Stellung streift, wird sie nach einwärts entgegen der Spannung der Feder d gedrückt, bis sie hinter dem Hebel wieder nach aussen schnappt. Dieser Vorgang ist ähnlich demjenigen, welcher vorhin bezüglich der unteren Klinke geschildert wurde. Wird die beschriebene Abstellvorrichtung in Fällen angewendet, bei welchen die Kraftwirkung dadurch herbeigeführt wird, dass die beiden Seiten eines Cylinders oder mehrere Cylinder einer Maschine auf irgend eine der bekannten Arten mit einander in Verbindung gebracht werden, so würde dieselbe mittels eines Hebels wie y oder eines ähnlichen Zwischentheiles die Ventile bethätigen, durch welche die Verbindung an den beiden Kolbenseiten hergestellt wird. Bei dem in Fig. 21 dargestellten indirecten Regulator von F. Zeller und R. Bayer in Chemnitz i. S. (D. R. P. Nr. 89483) wird die Wirkung erreicht durch zwei Schneckenspindeln, welche einerseits mit einem Schneckenrade der Stellstange in Eingriff stehen, andererseits mit dem Regler, derart durch zwei lösbare Kuppelungen verbunden sind, dass in der normalen Stellung beide Kuppelungen geschlossen sind und aus der Bewegung der Schneckenspindeln eine Verschiebung des Schneckenrades nicht ergibt, während bei verändertem Reglerstande die eine Kuppelung gelöst wird, so dass die dazugehörige Spindel als Zahnstange wirkt und nunmehr eine Verschiebung des Schneckenrades durch die andere Spindel erfolgt. Die in einem geeigneten Gestell gelagerte Stellstange r ist mit einem Schneckenrade g versehen, in welches zwei Schraubenspindeln e und f eingreifen. Die letzteren sind an ihren Enden mit zwei lösbaren Kuppelungen c und d versehen, welche ihren Antrieb mittels des Rädervorgeleges opq von der Riemenscheibe n aus erhalten. Auf den Wellenenden der Kuppelungen bei k und l ruht ein mit dem Regulator verbundener Winkelhebel a, welcher durch die Federn b angezogen wird und so die Kuppelungen c und d stets geschlossen hält. Die Federn h und i sind Gegenfedern, welche ein Lösen der Kuppelungen bewirken. Der Regulator empfängt seine Bewegung ebenfalls von der Riemenscheibe n vermöge des Kegelrädergetriebes s. Textabbildung Bd. 305, S. 291 Fig. 21.Regulator von Zeller und Bayer. Befindet sich der Regler in seiner Mittelstellung (siehe Figur), so drückt das Stück a beide Kuppelungen gleichmässig an und schliesst dieselben. Es bewegen sich daher beide Schneckenspindeln e und f in gleicher Weise, wobei die Schnecke g zwar umläuft, aber keine seitliche Verschiebung in ihrer Lage erfährt. Bewegt sich indessen der Regler aus seiner Mittelstellung heraus, beispielsweise nach oben, so folgt auch der Winkelhebel a nach, wodurch die Spitze l frei und die Kuppelung d durch Feder i gelöst wird. Hierbei wird die Spindel f stillgestellt, so dass nunmehr das Schneckenrad g unter der Wirkung der sich drehenden Spindel e seitlich verschoben und die Stellstange r mitgenommen wird. Beim Ausschlag des Reglers nach der anderen Seite wiederholt sich dasselbe Spiel in umgekehrter Weise. Textabbildung Bd. 305, S. 292 Schliessen der Drosselklappe von Chalybaeus. Für Seedampfschiffsmaschinen ist beim Auftauchen der Schiffsschraube aus dem Wasser bei Stampfbewegungen des Fahrzeuges erforderlich, die Maschine abzustellen, um deren sonst in Folge des mangelnden Widerstandes eintretendem Durchgehen zu begegnen. Bei der in Fig. 22 und 23 dargestellten Vorrichtung von F. W. Chalybaeus in Flensburg (D. R. P. Nr. 89672) soll beim Auftauchen der Schiffsschraube ein entsprechendes Schliessen der Drosselklappe bewirkt werden. In einem kleinen Cylinder i kann sich der Kolben o bewegen; die Kolbenstange n ist durch Zugstange oder Hebel mit der Drosselklappe verbunden. Auf die vordere Seite des Kolbens o drückt durch den durchbrochenen Cylinderdeckel d die atmosphärische Luft, während die hintere Seite des Kolbens durch einen Schieber b mit dem Condensator oder mit der atmosphärischen Luft verbunden werden kann. Die Steuerung des Schiebers b erfolgt durch ein mit Gewicht g versehenes Pendel p. Geht das Schiff hinten hoch, so wird durch das Gewicht g das Pendel p um seinen Drehpunkt u gedreht, da es stets senkrecht hängen bleibt. Das über den Drehpunkt u hervorstehende Ende h des Pendels p greift an die Schieberstange s und zieht demnach den Schieber b nach vorn. Hierdurch wird der mit dem Condensator verbundene Kanal w geöffnet, der Kolben o mit der Kolbenstange n nach hinten gezogen und die Drosselklappe geschlossen. Geht das Schiff wieder zurück, so wird auch der Schieber b nach hinten gehen, schliesst den hinteren Kanal w und öffnet den vorderen, mit der atmosphärischen Luft in Verbindung stehenden Kanal v. Die beiden Kanäle wv vereinigen sich hinter dem Schieberspiegel und münden hinter dem Kolben. Die Leitung vom Condensator k tritt unten in den Schieberkasten r ein; der Schieber b füllt den ganzen Querschnitt des Schieberkastens r aus; hat derselbe demnach den hinteren Kanal w geschlossen, so hat er auch gleichzeitig die Oeffnung der Condensatorleitung k bedeckt und wird durch diese angezogen und hält sie dicht. Die Oeffnung für die atmosphärische Luft a ist gleichfalls auf der unteren Seite im Schieberkasten r, so dass auch diese, wenn der Schieber b den vorderen Kanal v geschlossen hat, vom Schieber b überdeckt wird. Beim Zurückgehen des Kolbens o wird eine auf der Kolbenstange n sitzende Schraubenfeder f zusammengedrückt, welche den Kolben o wieder nach vorn zieht, sobald die hintere Seite des Kolbens nicht mehr mit dem Condensator, sondern mit der atmosphärischen Luft in Verbindung steht. Fig. 24 erläutert den von H. Sandoz in Tavannes, Schweiz (D. R. P. Nr. 90081), erfundenen Bremsregulator, welcher nur zur Regelung kleiner Kraftmaschinen anwendbar ist. Derselbe besteht aus einem Parallelogramm mit beweglichen Seiten, welches unter dem Einfluss der Fliehkraft steht, so dass sich die Seiten des Parallelogramms je nach seiner Umlaufgeschwindigkeit stärker oder schwächer gegen den Umfang einer Bremsscheibe anlegen. Der Regler ist in Fig. 24 in Wirksamkeit gezeigt. Er besteht aus einer Scheibe A, auf welcher, in Zapfen S und $i drehbar, zwei Hebel L und L1 angebracht sind. Diese Hebel sind durch die Theile B und B1, welche sich frei und leicht um ihre Zapfen un und ce drehen können, mit einander verbunden. Die Entfernung dieser einzelnen Zapfen unec ist die gleiche, so dass diese die Ecken eines Quadrates bilden. Die Scheibe A mit dem Parallelogramm L1BLB1 sitzt fest auf einer Welle a, die mit ihren Spitzen in zwei Brücken lagert, von denen die eine zu einer Scheibe D ausgebildet ist, die innerhalb der Fläche des Parallelogramms L1BLB1 liegt. Auf der Welle a ist ein Getriebe angebracht, welches der Scheibe A durch die Uebertragung eines oder mehrerer Zahnräder die Bewegung des Federhauses oder des Triebwerkes, deren Schnelligkeit vermindert oder geregelt werden soll, mittheilt. Textabbildung Bd. 305, S. 292 Fig. 24.Bremsregulator von Sandoz. Die freien Enden der Hebel L und L1 tragen zwei Gegengewichte P und P1, welche unter der Wirkung der durch die drehende Scheibe A hervorgerufenen Fliehkraft bestrebt sind, sich von dem Mittelpunkt dieser Scheibe zu entfernen. Sie ziehen hierbei die Seiten des Parallelogramms zusammen, so dass diese sich gegen den Rand der Scheibe D legen und eine Bremswirkung auf dieselbe ausüben. Diese Bremswirkung wird um so grösser sein, je schneller die Scheibe A umläuft. Wenn sich die Umlaufsgeschwindigkeit der Scheibe A vermindert, dann drücken die Federn r und r1 die Hebel L und L1 in ihre ursprüngliche Stellung zurück, wobei zu gleicher Zeit der Druck des Parallelogramms auf den Umfang der Scheibe D nachlässt. Ihren entgegengesetzten Halt finden die Hebel L und L1 an den Stiften V und V1. In dieser letzten Stellung berühren die Seiten des Parallelogramms den Umfang der Scheibe D nicht mehr. Textabbildung Bd. 305, S. 293 Regulirvorrichtung, bei welcher die Regulirkraft mit der Belastungsänderung der Kraftmaschine stets in Uebereinstimmung bleibt, von Schaad. Durch Patent Nr. 69202 ist eine Regulirvorrichtung bekannt geworden, bei welcher die Regulirkraft mit der Belastungsänderung der Kraftmaschine stets in Uebereinstimmung bleibt. Diese Ausführung hat nun durch J. Schaad in Kriens, Schweiz (D. R. P. Nr. 89948), die in Fig. 25 bis 27 dargestellte Ausbildung erfahren. Auf der Regulirwelle A sitzt ein Kettenrad A0, welches durch Kette A2 auf das Kettenrad A3 der Welle A4 wirkt. Diese ist durch ein Winkelrädergetriebe A5 mit der Welle A6 verbunden, welche eine Schnecke A7 trägt und mit dieser in ein auf der das Ausschaltexcenter e tragenden Welle S befestigtes Schneckenrad A8 eingreift. Zwischen der Regulirwelle A und der Welle S ist somit eine derartige mechanische Verbindung hergestellt, dass je nach der Normalstellung des von A beeinflussten Regulirorgans der Maschine die innerhalb gewisser Grenzen bewegliche Welle S eine andere Stellung einnimmt und dadurch das auf S befestigte Ausschaltexcenter e in Folge seiner mit der Belastung der Maschine ändernden Stellung die Regulirquantität des Apparates, d.h. die Zeitdauer einer Umdrehung des Mitnehmers g, während welcher Zeitdauer die Mitnehmerklinken b mit den Zahnungen von f in Eingriff bleiben, annähernd in directes Verhältniss zur Belastung der Maschine setzt. Die Reglerhülse o ist durch die Stangen n, Hebel M und Stangen L mit den beidseitigen Stellscheiben I, welche jede mit einem Auslöser K0 versehen sind, verbunden. Eine jede dieser Stellscheiben I ist um einen an den Lagersupports T des Mitnehmers g angebrachten Drehzapfen z1 drehbar. Die an den Stellscheiben I angeordneten Auslöser K0 sind in ihrer Ruhestellung in einer Nuth N0 vor den an den Lagersupports T freifallend angebrachten Gleitbolzen S0 versenkt (Fig. 25 a und b). Ein die senkrechte Bewegung von S0 nicht hindernder, an T befindlicher Vorsprung S2 verhindert jede Drehung von S0, um das Angreifen von K0 an N0 zu sichern. Textabbildung Bd. 305, S. 293 Fig. 27.Regulirvorrichtung, bei welcher die Regulirkraft mit der Belastungsänderung der Kraftmaschine stets in Uebereinstimmung bleibt, von Schaad. Wird ein Auslöser K0 durch die Wirkung des Schwungreglers z.B. etwas nach oben verschoben, so wird die Kante des Auslösers K0 auf die Kante der Gleitbolzennuth N0 zu sitzen kommen und dadurch der Bolzen S0 erfasst bezieh. der Auslöser K0 am Ausweichen verhindert, worauf die darüber gleitende Endrolle x der Streichstangen v auf der schiefen Ebene der Auslöser K0 anschlägt und dadurch die Mitnehmerklinken b von den Fangklinken u befreit und durch die Druckfedern d sofort mit dem Zahnrad f in Eingriff versetzt werden; in diesem Zustand verharrt jede Mitnehmerklinke b so lange, bis dieselbe durch einen der um das auf der Welle S gehaltene Ausschaltexcenter e umlaufenden und mit Rolle versehenen Ausrückhebel h ausgelöst wird. Fig. 27 zeigt die untere Stellung des Reglers (während die Maschine ganz offen ist). Unter allen Umständen ist ein möglichst astatischer Gewicht- oder Federpendelregler zu verwenden, d.h. ein mit in allen Höhenlagen bei einer und derselben Normaltourenzahl in Ruhe bleibendem Hülsengewicht versehener Regler. Um aber den Hülsenhub eines solchen Pendelreglers sorgfältig und gleichförmig nutzbar zu machen, d.h. gleichwirkend auf die Auslöser zu gestalten trotz der Aenderungen des Pendelstandes, die bei den Schwankungen der Maschinenbelastung eintreten, so befindet sich die Lagerung jedes Pendelhebels M an einem Hebel M2. Diese Hebel M2 sind durch eine drehbar auf der Welle A4 angeordnete Hülse mit einander verbunden und ist jener M2 mit einer Rolle M4 versehen. Diese Rolle M4 wird durch ein am Hebel M2 befindliches Gewicht M3 gegen eine auf der Welle S befestigte Progressionscurve angedrückt, welch letztere in der Zeichnung durch ein Excenter M5 dargestellt ist. In Folge dieser Anordnung wird die Lagerung der Hebel M bei den den verschiedenen Belastungen der Maschine entsprechenden Einstellungen des Ausschaltexcenters e geändert und dadurch der Einfluss gleicher Hülsenhube auf die Auslöser K0 in Folge der genau berechneten Form des Excenters M5 stets beinahe constant erhalten, welches auch nun der Pendelstand des Reglers, welcher mit der Belastung der Maschine im directen Zusammenhang steht, sein mag, denn befindet sich der Stand der Pendel ganz unten, wenn die Maschine ganz bezieh. voll belastet ist (Fig. 27), ganz oben, wenn die Maschine ganz entlastet, d.h. dessen Regulirorgan geschlossen ist, und in einer Mittelstellung, wenn letzteres halb geöffnet ist. Mg.