Titel: Neue Constructionen und Einrichtungen auf dem Gebiete der Schwachstromtechnik.
Fundstelle: Band 306, Jahrgang 1897, S. 42
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Neue Constructionen und Einrichtungen auf dem Gebiete der Schwachstromtechnik. Von Conr. Hesse, Ingenieur in Berlin. (Fortsetzung des Berichtes S. 12 d. Bd.) Mit Abbildungen. Neue Constructionen und Einrichtungen auf dem Gebiete der Schwachstromtechnik. Um die Nachtheile der bisherigen Papierführungseinrichtungen zu beseitigen, hat die Firma Siemens und Halske eine neue Anordnung getroffen. Bei dieser in Fig. 10 dargestellten Construction besteht der Sattel aus einer geschlitzten und entsprechend gebogenen Stahlfeder F, welche mittels zweier Schrauben s1 auf der Büchse B befestigt ist. Die Büchse B ist auf einem Zapfen drehbar angeordnet und trägt eine winkelförmige Verlängerung, welche an ihrem Ende eine feststellbare Regulirschraube S besitzt. Diese Schraube S liegt mit ihrer Spitze auf dem Träger T des Papierführungsschlitzes P auf und gestattet durch geeignete Drehung in der einen oder anderen Richtung eine bequeme Regulirung des Druckes des federnden Sattels auf das Papiertransportrad R. Textabbildung Bd. 306, S. 41 Fig. 10.Papierführung bei Hughes-Apparaten von Siemens und Halske. Ein weiteres Mitnehmen des Papierstreifens über das bestimmte Maass seitens des Rades R und eine hierdurch hervorgerufene Stauung des Papiers wird durch einen einstellbaren Abstreifer A verhindert. Derselbe besteht aus einem Winkelstück, welches mittels einer Schraube s3 an der Achse des Papiertransportrades befestigt ist und nach Lösen dieser Schraube durch Drehung um seine Achse beliebig hoch oder tief eingestellt werden kann. Durch Anwendung einer gehärteten Stahlfeder für den Sattel soll verhindert werden, dass sich während des Betriebes die gleichfalls harten Stahlzähne des Papierführungsrades in den angedrückten Sattel hineinarbeiten und denselben hierdurch unbrauchbar machen, wie dies bisher vielfach beobachtet wurde. Ferner gestattet das geringere Gewicht des neuen Sattels ein leichteres Schwingen und eine schnellere Bewegung der schwingenden Theile der ganzen Papierführungseinrichtung. Durch Lösen der beiden Befestigungsschrauben s1 wird ein einfaches und schnelles Auswechseln der Sattelfeder im Bedarfsfalle möglich. Der vorbeschriebenen Papierführung an Hughes-Apparaten von Siemens und Halske schliessen sich als Neuerungen in dem Untergebiete der Typendrucker, Apparate von Charles Luman Buckingham in New York und R. Kübber in Berlin an. Die erstere ist ein Drucktelegraph, bei welchem die Zeichen in Seitenform auf ein Papierblatt aufgedruckt werden; dieses Papierblatt erhält die Form eines in sich zusammenlaufenden Bandes oder einer Röhre, auf deren Umfläche die Zeilen aufgepresst werden und in welchem die Stellung des Typenrades zum Abdrucken der verschiedenen Zeichen durch eine Gruppe von Einstellvorrichtungen bewirkt wird, welche je nach dem abzudruckenden Zeichen einzeln oder in verschiedene Combinationen mit einander gebracht werden. Der Apparat soll hauptsächlich verwendbar sein als Telegrammempfänger bei einem Telegraphiesystem, bei dem jeder Buchstabe durch eine bestimmte Anzahl von Stromimpulsen (am besten abwechselnd positive und negative Impulse) übermittelt werden, wobei der in die zum Abdrucken geeignete Stellung gebrachte Buchstabe durch Verlängerung, Verstärkung oder irgend welche Abänderung eines oder mehrerer Stromimpulse bestimmt wird. Der Apparat soll sich gleichfalls für Systeme eignen, bei denen die, die jeweilige Stellung des Typenrades regelnden Magnete allein oder in geeigneten Combinationen durch Uebermittelungs- oder Empfängervorrichtungen erregt werden; letztere sollen dann entweder nach dem durch das amerikanische Patent Nr. 487985 bekannt gewordenen System oder durch das synchronische Vielfachsystem nach dem amerikanischen Patent Nr. 487986 in Thätigkeit treten. In erster Linie bezieht sich die neue Construction auf die Vorrichtungen zur Hervorrufung einer geeigneten Nachrückbewegung der Papierröhre, sowie auf Mechanismen zur Erleichterung des Einziehens einer neuen Papierröhre ohne Unterbrechung des Druck Vorganges. Die Hauptmechanismen dieses Drucktelegraphen sind durch das D. R. P. Nr. 91129, die Verschiebungsvorrichtungen durch das D. R. P. Nr. 91972 und die letztgenannte besondere Ausführungsform der Tragwalze durch das D. R. P. Nr. 92441 geschützt. Die Papierröhre, auf welche in Seitenform aufgedruckt wird, wird während des Aufdruckens immer in derselben Richtung gedreht. Der Raum zwischen dem Ende der einen Zeile und dem Anfang der nächsten Zeile wird dabei durch Drehung der Papierröhre und der Raum zwischen den Schriftzeilen durch Nachschub der Papierröhren in axialer Richtung bewirkt. Letztere Einrichtung, Verwendung und Bewegung der Papierröhre, ist in dem amerikanischen Patent Nr. 544345 beschrieben. Bei dem Apparat kommen somit zwei von einander unabhängige, aber gemeinsam wirkende Nachschubeinrichtungen zur Verwendung, von denen die eine die Papierröhre für die Buchstaben- und Wortspalten um ihre Achse weiter dreht, während die andere die Papierröhre nach Vollendung einer Zeile in axialer Richtung schrittweise und selbsthätig weiterschiebt. Diese Einrichtungen sind im Wesentlichen aus den Fig. 11 und 11a zu ersehen. W ist das Typenrad mit drei oder mehreren Ringen mit Schriftzeichen. Hier sind entsprechend den Angaben in den amerikanischen Patenten Nr. 487981 und 487982 vier Ringe angegeben. Das Typenrad wird in die zum Abdrucken der verschiedenen Typen geeigneten Stellungen durch Einstellvorrichtungen gebracht. C ist ein rohrförmiges Auflager aus Messing oder anderem geeigneten Material und mit glatter Aussenfläche. Dieses Rohr dient als ein Auflager für den zu einer Röhre zusammengeschlagenen Papierbogen, auf welchem die Zeilen in Richtung des Umfanges rund um den Bogen aufgedruckt werden. Zu diesem Zwecke wird der Bogen in Richtung des Umfanges und in axialer Richtung weiterbewegt. Der Bogen kann durch Zusammenkleben seiner Kanten zu einer Röhre umgebildet und die so gebildete Röhre von der Seite her auf das Rohr C aufgeschoben werden. Das Ende des Rohres C läuft etwas verjüngt zu, um eine vorher gebildete Papierröhre schnell und bequem aufschieben zu können. Es muss am rechtsseitigen Ende des Rohres C genügend Raum verbleiben, um das fertig bedruckte Blatt schnell nach der einen Seite verschieben und ein frisches Blatt an seine Stelle setzen zu können. Nachdem letzteres in seine zum Bedrucken geeignete Stellung übergeführt worden ist, wird das erste Blatt von dem Rohre weggenommen, indem man es bei der Berührungslinie seiner Kanten öffnet. Das zweite Blatt wird dann über dem Rohre entlang in gleicher Weise von links nach rechts verschoben. Der Hammer p wirkt durch eine Oeffnung im Rohre C unterhalb des Typenrades W und sitzt am Ende eines langen Winkelhebels, der im Gestell c drehbar gelagert ist. Der kurze Arm dieses Winkelhebels steht durch einen Draht mit dem Ankerhebel eines Magneten in Verbindung. Der Magnet wird in beliebiger Weise, z.B. durch die Wirkung eines Stromkreisreglers, welcher veranlasst, dass genannter Magnet für jeden Cyklus von Wechseln in der Stromverbindung einmal erregt wird, beeinflusst. Der Magnet wird auf ein drehbares Gestell aufgesetzt; durch an letzterem sitzende Stellschrauben können die Stellungen des Magneten verändert werden. Textabbildung Bd. 306, S. 42 Typendruckapparat von Buckingham. Die Vorrichtung für den axialen Nachschub ist für gewöhnlich ausgerückt und kommt erst am Ende einer Zeile zur Wirkung, wobei während dieses axialen Vorschubs die Vorschubeinrichtung selbsthätig zurückgezogen wird. Das Rad B zum Nachschub in Richtung des Umfangs sitzt auf einer Achse, deren Lager sich in einem geeigneten Gestell befinden, dazu bestimmt, das Nachschubrad mit dem Papier ausser Berührung zu bringen. Dieses Gestell besteht aus einem Rahmen E, der auf der Achse d2 eines Zahnrades D3 und innerhalb des Rädersatzes zwischen dem Rade B und den Vorrichtungen, durch welche seine in Unterbrechungen erfolgende Bewegung hervorgerufen wird, hin und her schaukelt. Um den richtigen Nachschub der Papierröhre zu sichern, soll innerhalb des Rohres C ein lose gehendes Reiberad B6 angeordnet werden, das mit seiner Umfläche in einem gegenüber dem Rade B liegenden Spalte sich dreht. Zwischen den Rädern B und B6 wird das Papier erfasst. Eine an eine Querschiene am Rahmen E angehängte Feder d9 veranlasst das Erfassen der Papierröhre durch das Nachschubrad mit nachgiebigem Drucke. Durch Regelung der Spannfeder und dementsprechende Veränderung des Druckes kann die Grösse des Nachschubs bei jeder der in Unterbrechungen erfolgenden Bewegungen des Rades verändert werden. Bei einem leichteren Drucke wird ein längerer Nachschub hervorgerufen und umgekehrt. Die Regelung der Feder kann durch eine Stellschraube erfolgen, die sich gegen den einen Arm des genannten Winkelhebels anlegt, dessen anderer Arm mit der Feder d9 in Verbindung steht. Auf die Triebwelle G1 des Apparates ist ein Zahnrad aufgesetzt, welches im Eingriff mit einem Rade D2 steht, das seinerseits mit dem Rade D3 gekuppelt ist. Letzteres steht im Eingriff mit einem Zahnrädchen auf der das Nachschubrad B tragenden Welle. Da die Drehbewegung der Triebwelle G1 durch eine aus Steigrädern gebildete Nachschubeinrichtung geregelt wird, so wird die gewünschte Verschiebung des Papiers sowohl zum Nachschub von Type zu Type und von Wort zu Wort, als auch von der einen Zeile nach dem Anfange der nächsten Zeile erreicht. Die Haupttriebwelle G1 für die Papiernachschubvorrichtungen erhält ihre Drehbewegung von einer beliebigen, eine constante Kraft liefernden Quelle, z.B. einen Elektromotor, welcher die Welle T mit aufgesetztem Kegelrad t in Umdrehung versetzt. Letzteres steht im Eingriff mit einem lose auf Welle G1 sitzenden Rade t1. Rad D trägt ein Gehäuse t2 mit eingelegter Spiralfeder, deren inneres Ende an der Nabe des Kegelrades t1 befestigt ist. Bei der Drehbewegung der Welle T wird die Feder gespannt, wobei aber die Antriebskraft für die Welle der Federkraft entsprechend so geregelt ist, dass sie die Feder nicht fest aufwickelt; bei einer gewissen Spannung der Feder genügt deren Spannkraft zur Verhinderung einer weiteren Drehbewegung des Motors. Die in der Feder aufgespeicherte Kraft hält, unbeschadet etwaiger Unregelmässigkeiten im Gange des Antriebsmotors, die Welle G1 unter constanter oder nahezu constanter Spannung und ruft eine schnelle oder richtige Drehbewegung des Motors hervor, wenn dieser durch die Wirkung der Steigräder freigegeben wird. Hierdurch kann zur Lieferung der zum Betriebe des Apparates nöthigen Kraft ein elektrischer Motor verwendet und die Schwierigkeit vermieden werden, welche aus dem Beharrungsvermögen des Motors beim Anhalten und Anlassen entsteht, wenn derselbe direct mit Welle G1 gekuppelt ist. Welle G1 trägt ein schrittweise freigegebenes Steigrad, um den schrittweisen Nachschub der Papierröhre durch das Rad D und die Zwischenräder zu veranlassen. Dieses Steigrad ist so angeordnet, dass nach Erreichung des Zeilenendes eine grössere Bewegung der Räder möglich ist. Diese Steigräder r2r3 (Fig. 12), in welche zwei Kegel eingreifen, stehen mit Welle G1 so in Verbindung, dass sie durch die Kraft der Feder gedreht werden, wenn die Radzähne von den Kegeln am Anker freigegeben werden. Der eine Kegel am Anker greift in das Steigrad r3, der andere Kegel in das Rad r2 ein. Letzterer ist auf dem Arme des Ankers beweglich angeordnet. Um am Ende einer Zeile einen grösseren Nachschub zu ermöglichen, wodurch das Papier in Richtung des Umfanges nach dem Anfang der nächsten Zeile verschoben werden kann, ist im Rade r2 ein Ausschnitt q gelassen; durch denselben soll, wenn der Kegel aus dem Zahn am vorderen Ende des Ausschnitts q ausgetreten und durch die Wirkung des Magneten in genannten Ausschnitt selbst eingetreten ist, das bei dieser Bewegung gleichzeitig freigegebene Rad sich so lange drehen können, bis der Zahn am hinteren Ende des Ausschnitts q mit der Spitze des Kegels in Eingriff kommt, demzufolge das Rad stillsteht. Dieser vergrösserte Nachschub wird so gewählt, dass er den Raum von dem Ende der einen Zeile in Richtung des Umfangs nach dem Anfange der nächsten Zeile überspringt und hierdurch der geeignete senkrechte Zwischenraum gebildet wird. Zuerst ist der Magnet h wirkungslos, und der Hebel geht zurück, wobei ein Nachschub des Papieres nicht stattfindet. Sowie aber der Druck bewirkt ist und die Presse wieder ihren Rücklauf macht, wird der Magnet h erregt und findet für den Nachschub des Papieres eine Freigabe der Steigräder statt. Es wird also durch die Vorrichtung der Nachschub nur bei einer einzigen Bewegung des ausschwingenden Ankerhebels erfolgen und eine richtige Regelung des Steigrads gesichert. Die Wirkung des Magneten kann durch irgendwelche geeignete Vorrichtungen oder Stromkreisanordnungen geregelt werden. Die Vorrichtung zum Nachschub in axialer Richtung wirkt durch Reibwirkung mit der Papierröhre und besteht am besten aus einem an dem Arme des Hebels B3 sitzenden Kissen B2 aus weichem Gummi oder Kork. Hebel B3 sitzt an einem beweglichen Hebel oder Ständer B4, der mit seinem oberen Ende gegen eine Daumenscheibe auf der Hauptwelle G1 anliegt und in solcher Richtung bewegt wird, dass das Papier immer an neuen Stellen erfasst wird. Diese Daumenscheibe kann auf der Welle verstellt werden, um den Zeitpunkt der axialen Verschiebung verändern und bestimmen zu können. Für den Papiernachschub lässt die Daumenscheibe den Hebel frei; letzterer bewegt sich nach vorwärts und verschiebt das Papier durch das Kissen B2. Diese Verschiebung erfolgt unter dem Einflüsse einer Feder, welche durch Einwirkung genannter Hubscheibe bei der Rückwärtsbewegung des Hebels angespannt worden ist. Dabei wird das Kissen B2 selbsthätig und durch Vorrichtungen, welche zu richtigem Zeitpunkte mit den Vorrichtungen zum Senken des Nachschubrades B bewegt werden, an das Papier herangelegt. Die den Ständer oder Hebel B4 bewegende Feder 25 kann in geeigneter Weise an demselben befestigt sein. Hier ist sie an den das Nachschubkissen tragenden Hebelarm so angehängt, dass sie das Kissen immer an das Papier zu heben sucht. Die Aufwärtsbewegung des die axiale Verschiebung bewirkenden Kissens zum Erfassen des Papieres wird durch eine geeignete Verbindung des Hebels B3 mit dem einen oder anderen der Rahmen in der Weise gesichert, dass bei Bewegung der Rahmen zum Senken des Rades B durch Feder 25 der Hebel B3 ausgeschwungen und das Kissen gehoben wird. Die allgemeine Wirkungsweise der Vorrichtungen zum Nachschub des Papieres ist folgende: Nach jedesmaligem Aufdrucken eines Buchstabens oder Schriftzeichens durch den Hammer p lässt der Magnet h für die Steigräder die letzteren sich einen Schritt weiter drehen, wodurch die Welle G1 und das Rad D sich drehen und das Nachschubrad B sich um den erforderlichen Abstand zwischen den Buchstaben weiter bewegen kann. Am Ende eines jeden Wortes kann das Rad B eine oder mehrere Spalten weiter bewegt werden. Diese Bewegung wird während des Drückens der Zeile wiederholt, während welcher Operation das Kissen mit dem Papier nicht in Berührung ist, sondern in der Nähe desselben gehalten wird, indem die Rahmen durch die Wirkung ihrer Zugfedern am rechten Ende des Hebels B3 in ihrer Stellung gehalten werden. Dabei hält dieser Hebel das Kissen in gehobener Stellung, dessen entgegengesetzt liegendes Ende hierdurch niedergedrückt wird. Indem diese Zugfeder das Ende des Rahmens E nach abwärts hält, hebt sie dessen nach innen zu gelegenes Ende und presst das Nachschubrad B gegen das Papier an. Sowie die Haken in den langen Ausschnitt im Steigrad einfallen, dessen Länge durch den gesammten, an beiden Kanten der Seite zu überspringenden Rand bestimmt wird, dreht sich Welle G1 um die erforderliche Länge, ohne vom Steigrad beeinflusst zu werden; diese Bewegung findet in sehr kurzer Zeit statt, da Welle G1 der Wirkung der Feder untersteht. Durch diese Bewegung wird das Rad D schnell bewegt und dadurch das Nachschubrad B auf eine lange Strecke gedreht. Bei Beginn dieser Bewegung findet ein Wechsel in der gegenseitigen Stellung der übrigen Theile des Mechanismus nicht statt und das Nachschubrad setzt seine Drehbewegung fort, dreht die Papierröhre am Ende einer Zeile weiter und über den Rand zwischen der Papierkante und dem Anfang der nächsten Zeile auf der Blattseite hinweg. An dieser Stelle ist die Lücke in den Zahnrädern DD2 erreicht und das Nachschubrad wird gegen eine weitere Drehung gesichert, obgleich Welle G1 zur Fortsetzung ihrer Drehung frei ist. Diese Verriegelungsstellung wird erreicht, kurz bevor die Lücke q im Steigrade überschritten ist, wobei eine kleine Weiterdrehung der Welle G1 zur Vollendung des Nachschubs eintreten kann, ehe eine neue Zeile anfängt. Das Nachschubrad wird hierdurch sicher angehalten und eine Nase stösst gleichzeitig mit oder kurz nach diesem Anhalten gegen den Haken E3 an, wodurch die Rahmen und das Nachschubrad B so bewegt werden, dass letzteres vom Papier weggeht, während gleichzeitig durch die Feder 25 der Hebel B3 mit Nachschubkegel gedreht wird. Hierdurch wird dieser Kegel nach oben und zum Aufsetzen auf das Papier ein wenig nach rückwärts bewegt. Diese Bewegung beider Nachschubvorrichtungen findet bei der kleinen Drehbewegung der Welle G1 vor Erreichung des Endes der Lücke an den Steigrädern statt. Sobald Nachschubrad B sich an das Papier angelegt hat, entfernt sich der Hebel B4 von der Daumenscheibe und der Nachschub erfolgt in axialer Richtung. Während der Bewegung der Rahmen dreht sich die Welle G1, der Haken am Rahmen fängt sich und bleibt so lange eingehakt, bis derselbe durch Antreffen an den Stift am Rahmen von dem Ende seines Hebels ausgeklinkt wird. Sobald dies stattgefunden, hat das Steigrad die Nullstellung oder die Ruhelage am Ende des Ausschnitts q an diesem Rade erreicht, in welcher mit einer neuen Zeile begonnen werden kann. Der Vorbeigang des Armes an dem auf den Rahmen sitzenden Haken ermöglicht ein Rückgehen der Rahmen in ihre Ausgangsstellung, wodurch das Nachschubrad für das Papier an letzteres antrifft und das rechts liegende Ende des Hebels B3 angehoben wird, so dass die Nachschubeinrichtung ausser Eingriff kommt, da dieselbe nunmehr ihren in axialer Richtung erfolgenden Vorschub vollendet hat. Die Drehung der Welle G1 beginnt nun beim Aufdrucken einer neuen Zeile und die Daumenscheibe bewegt bei ihrer Drehung den Hebel B4 nach rückwärts in solche Stellung, dass nach Vollendung der Zeile ein weiterer Nachschub hervorgerufen werden kann. Die Röhre C ist mit einer Marke versehen, an welche die einander sich berührenden Ränder des zu einer Röhre zusammengebogenen Papierbogens antreffen müssen, wenn die Papierröhre auf das Rohr C aufgeschoben wird, damit das Aufdrucken der Linie in richtigem Abstande von dem Rande der Seite erfolgen kann. Nun wird noch eine Vorrichtung zum Freigeben der Steigräder beim Aufschieben einer neuen Papierröhre erforderlich, die nachstehend kurz angeführt sei. Ein geeigneter Schieber M steht durch eine Gabel mit der genutheten Nabe der Steigräder r2r3 in Verbindung, wobei sich die Räder zu jeder Zeit frei drehen und unter Anordnung von Nuth und Feder durch genannten Schieber in axialer Richtung auf ihrer Welle verschoben werden können. Textabbildung Bd. 306, S. 44 Fig. 12.Typendruckapparat von Buckingham. Zum Festhalten des Schiebers M in seiner Normalstellung dient eine Haltfeder, welche eine zufällige Seitwärtsbewegung genannter Steigräder verhindert, an dem einen Ende des Rahmens sitzt und an ihrem anderen Ende eine in einen Einschnitt am Schieber einfallende Nase trägt. Durch Ziehen am Schieber wird die Nase ausgelöst. Bei der seitlichen Verschiebung werden die Steigräder von den die Drehung regelnden Kegeln getrennt, worauf sich genannte Räder durch die in die Welle G1 eingeleitete Antriebskraft frei drehen können. Diese Drehbewegung wird nach erfolgter Freigabe der Räder durch einen bei Null einfallenden Stift und eine seitlich an den Steigrädern angeordnete Nase wieder aufgehalten. Stift und Nase liegen so zu einander, dass das Rad in der. Nullstellung, d.h. derjenigen Stellung, welche mit dem Ende des längeren Ausschnittes auf diesem Rade zusammenfällt, zum Stillstand gebracht wird. Eine von obiger etwas abweichende Vorrichtung zum Nachschieben der Papierröhre ist in einer besonderen Ausführungsform in Fig. 12 dargestellt und nachstehend beschrieben: In der Fig. 12 ist P die Papierröhre, auf welche die Typen aufgedruckt werden. Die später die seitlichen Ränder des bedruckten Blattes bildenden Kanten des Bogens werden über einander gelegt und durch rotirende Ringe festgehalten oder zusammengeklebt und das Papier unter Einwirkung einer durch Reibung wirkenden Nachschubvorrichtung von selbst in Umdrehung versetzt. Das Papier wird fortwährend in derselben Richtung zwischen dem Typenrad W und dem Hammer p hindurchgedreht. Zur Erzielung der Drehung und axialen Verschiebung des Nachrückrades ist eine mit schraubengangartiger Nuth versehene feststehende Achse r bei r4 im Ständer a1 gelagert. Auf der Achse ist ein Ueberrohr e aufgeschoben, auf welchem sich die Nabe n2 verschieben lässt. Die Drehung des Ueberrohres e wird durch geeignet angeordnete Steigräder geregelt. Durch einen Spalt im Ueberrohr e ragt an der Nabe n2 ein Stift hindurch in die schraubengangartige Nuth r1 der Achse r, so dass Nabe n2 auf der Schrauben welle als Mutter wirkt und bei Drehung des Ueberrohres e die Nabe und das Nachschubrad durch den Stift in der Nuth mitgenommen werden, in Folge dessen die Papierröhre in axialer Richtung unter das Typenrad gelangt. Durch ein auf dem Ueberrohr e sitzendes Zahnrad wird ersteres gedreht. Ist das Ende der schraubengängigen Nuth oder das untere Ende der Seite erreicht, so kann durch Lösen der Klemmen die bedruckte Papierröhre abgestreift werden. Ein Knopf o3 am Ende des Stiftes ermöglicht ein Auslösen des letzteren aus der Achse, so dass das Rad in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben werden kann. Bei der dargestellten Anordnung wird das Papier allein gedreht und verschoben und von Reifen oder Ringen nicht festgehalten. C wieder ist ein feststehender, in einen äusseren Cylinder Z eingelegter glatter Cylinder, welcher bei S geschlitzt ist. Bei einem solchen Doppelcylinder wird das Papier mit seinem Rande durch den Spalt S eingeschoben und legt sich der Papierbogen um die Aussenfläche von C. Die unter dem Spalt S zusammengebrachten Kanten können an zwei oder mehreren Stellen ihrer Ränder mit Klebstoff bestrichen und durch ein heisses Eisen befestigt werden. Bei einem Doppelcylinder müssen die Ränder der Papierröhre auf dem Cylinder C dergestalt über einander liegen, dass die vordere Kante am Anfang der Zeile unter der entgegengesetzten Kante liegt, um ein Fangen der Papierränder an den Schlitzkanten im äusseren Cylinder zu verhüten. In diesem Fall dreht sich das Papier aussen auf dem sehr glatten Rohr C durch die Anordnung von Nachschubrädern B. Die den Nachschub des Papieres regelnde Steigradanordnung besteht aus dem vorbeschriebenen, auf den Steigradhebel wirkenden Elektromagneten h. Die Steigräder r2r3 sind zusammen auf die Welle e gekeilt, durch welche die Nachschubbewegung auf das Papier übertragen wird. Um am Ende der Zeile einen grösseren Nachschub zu erzielen und dadurch das Papier nach dem Anfang der nächsten Zeile weiter zu rücken, ist am Rade r2 ebenfalls ein längerer Einschnitt q vorgesehen. Hierbei wird, wenn der Kegel aus den links von q stehenden Zähnen aus- und in den Einschnitt q eingetreten ist, das Rad so lange gedreht, bis der Kegel in die Zähne rechts am Einschnitte q wieder eingetreten ist. Diese grössere Lücke für den Nachschub genügt, um in Richtung des Nachschubes den Raum von dem Ende der einen Zeile bis zum Anfange der nächsten Zeile zu überspringen, wobei der Nachschub für den senkrechten Zwischenraum in beliebiger und geeigneter Weise hervorgerufen wird. (Fortsetzung folgt.)