Titel: Metallbearbeitung.Maschinen zur Herstellung von Ketten.
Fundstelle: Band 310, Jahrgang 1898, S. 24
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Metallbearbeitung.Maschinen zur Herstellung von Ketten. Mit Abbildungen. Maschinen zur Herstellung von Ketten. E. Thomson's Kettenschweissmaschine. Um die geschlungenen Kettenglieder mittels elektrischer Schweissung zu verbinden, dient die in Fig. 1 bis 8 nach Revue industrielle, 1896 * S. 474 dargestellte, selbsthätig wirkende Maschine. Durch zwei kupferne Klemmbacken a und b (Fig. 3) wird das zu schweissende Kettenglied nebst dem anschliessenden Kettengliede gefasst, indem ein Kniehebelwerk c, welches den oberen Klemmbacken erfasst, den Schluss besorgt. Der untere Klemmbacken ist dagegen an einen Schlitten d angeschraubt, welcher die obere Führung f für den mittels Federstift g belasteten Kniehebel c trägt. Von diesen beiden Schlitten d ist der linksseitige fest, während der rechtsliegende (Fig. 1 und 3) auf zwei Parallelstangen h verschiebbar ist, wodurch die zur Schweissung erforderliche Stauchung hervorgebracht wird. Nach erfolgtem Klemmbackenschluss wird nun durch die kupfernen Leitungsdrahtbündel i bezw. k und l der elektrische Strom eines Transformators durchgeführt, welcher in die Schlitten d durch die Klemmbackenb und durch das freiliegende Kettenglied fliesst und in Folge der bedeutenden Querschnittsverminderung an dieser Durchflusstelle das Material des Kettengliedes in Schweisshitze bringt. Hierauf erfolgt die Stauchung bezw. Schweissung des Kettengliedes, worauf die Abstellung des elektrischen Stromes durch einen vom Arbeitsgange der Maschinen bethätigten Hebelcontact m veranlasst wird. Nach beendeter Schweissung des zwischen den Klemmwerken ab gehaltenen Kettengliedes muss die nach links gerichtete Weiterschaltung der Kette und nach jeder um eine Gliedtheilung vollendeten Längsschaltung eine Verdrehung der Kette um 90° vorgenommen werden, damit das zu schweissende Mittelglied stets eine wagerechte Lage erhalte. Zur Hervorbringung dieser beiden vorerwähnten Schaltbewegungen sowohl, als auch zur Bethätigung der beiden Kniehebelwerke für die Klemmbacken bb, sowie zur Stauchungsbewegung des rechtsseitigen Schlittens d, bei gleichzeitig damit verbundener Schaltung der Contacthebel m, ist die durch Winkelräder n getriebene Steuerwelle o vorgesehen, auf welcher Kammscheiben, Nuthmuffen und Daumen sitzen, mittels welchen durch Hebelwerke die verschiedenen Werkzeuge in Betrieb gesetzt werden. Textabbildung Bd. 310, S. 25 Thomson's Kettenschweissmaschine. Mit der Curvennuthmuffe p wird durch den Gabelhebel q die geführte Fangbüchse r mit kreuzförmiger Durchgangsöffnung der Kettengliedtheilung entsprechend längsseits hin und her bewegt und damit die Kette längsgeschaltet bezw. unter Mithilfe einer Fangfeder s nach links befördert. Während dieses Bewegungsvorganges werden mittels Unrundscheiben tt1 und federgespannter Hebelwerke u Sperrklinken u 1 getrieben und dadurch sowohl die linksseitige Fangbüchse r, als auch die gleichgeformte, jedoch festgelagerte, an der Rechtsseite der Maschine liegende Führungsbüchse r1 jedesmal um 90° verdreht und dadurch der Kette die erforderliche Wendung ertheilt. Eine zweite Unrundwalze v betreibt durch Hebelwerke w die beiden Kniehebelmechanismen c, und während der rotirende Daumen x durch Winkelhebel y und mit Feder 1 gespanntem Doppelhebel y 1 die Stauchbewegung des linken Schlittens d vollführt, wird mittels des mit der Steuerwelle o umlaufenden Daumens z mit Fingerstange z1 der Contacthebel m betrieben, durch welchen der elektrische Strom eingeleitet bezw. unterbrochen wird. Textabbildung Bd. 310, S. 25 Thomson's Kettenschweissmaschine. Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. In den Herstellungsverfahren sowohl, als auch im Bau der dadurch bedingten selbsthätigen Maschinen zum Schlingen der ungeschweissten Stahldrahtketten sind wesentliche Verbesserungen gemacht worden (vgl. D. p. J. 1897 303 * 130 bezw. * 156). Namentlich ist Schlagwirkung in der Arbeitsweise der selbsthätig wirkenden Schlingmaschine vermieden, auch die thätigen Werkzeuge einfacher und daher widerstandsfähiger und dauerhafter hergestellt, sowie Vollendungsarbeiten überflüssig gemachtworden; Fortschritte, welche die Erzeugungskosten dieser vorzüglichen Ketten noch bedeutend zu ermässigen im Stande sind. Textabbildung Bd. 310, S. 26 Fig. 9. Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Nach dem D. R. P. Nr. 91151 bedingt der Arbeitsgang auch die Ausführung der der Smith and Egge Mannfacturing Company in Bridgeport, Conn., patentirten Maschine. Von einem abgehaspelten, gerichteten Stahldraht wird ein gerades Stück abgeschnitten und dieses vorerst in die Form a (Fig. 9) abgebogen, hierauf die Drahtenden um Dorne zu Oesen b gebogen, und nach c und d bis e weiter umgewunden, worauf nach f ein Bügel gebildet wird, dessen Oesen in g zusammengedrückt erscheinen. Als zweite Arbeitsfolge wird ein zweites gerades Drahtstück durch die Doppelöse g gezogen, worauf die Wiederholung des vorbeschriebenen Arbeitsganges folgt. Textabbildung Bd. 310, S. 26 Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Textabbildung Bd. 310, S. 26 Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Demgemäss sind die verschiedenen Werkzeuge ausgebildet und durch das Triebwerk der Maschine bethätigt. An einer unteren lothrechten Schlittenplatte a (Fig. 10 bis 25) sind zwei Ambosszapfen b und ein stehender Dorn c vorgesehen, welche zur Stützung und Formgebung des Drahtes, der Oesen und des -Bügels dienen. Textabbildung Bd. 310, S. 26 Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Der darüber stehende obere Verticalschlitten d besitzt ein Abschermesser f und zwei Biegestempel g, welche die Drahtlänge an die Ambosszapfen b halten, worauf ein rechtsseitiger wagerechter Schlitten h zwei im Kreise schwingende, dem Abstande der Ambosszapfen entsprechende Biegewerkzeuge i vorlegt, durch welche die Oesen ihre erste Form (Fig. 15 und 16) erhalten. Textabbildung Bd. 310, S. 26 Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Während nun die inneren Stangenachsen k ihren Anschluss an die Ambosszapfen b durch Vermittelung eines Rückenschiebers j beibehalten, werden die Biegeköpfe i axial weiter bewegt, wodurchdie Drahtenden eine weitere Umbiegung (Fig. 17 und 18) erfahren, welche durch die Hebelnasen l ihre Vollendung erhalten, wobei im zweiten Niederhube der Biegestempel g (Fig. 19) der strenge Anschluss der Drahtenden bezw. die Fertigstellung der Drahtösen vor sich geht. Dem darauf erfolgenden Hochgange der Biegestempel g folgt der mittlere Biegedorn c in die Hochstellung (Fig. 20 und 21), und indem ein linksseitiger wagerechter Schlitten m nach rechts sich bewegt, schiebt er die gebildeten Drahtösen von ihrem Ambosszapfen b und bildet den -Bügel. Es werden ferner die beiden Oesen dieses Bügels durch zwei Stempelzangen n (Fig. 22 und 23), welche zusammenlaufen, geklemmt und zum Anschluss gebracht, worauf sie, sowie der Mitteldorn c und der Schlitten h zurückschwingen, wobei das gebildete Kettenglied im links zurückgehenden Schlitten m durch Reibung gehalten wird. Während einer Stillstandspause dieses Schlittens m erfolgt der Einzug einer neuen Drahtlänge o (Fig. 24 und 25) in die Doppelöse, dem eine weitere Linksschwingung des Schlittens m folgt, wobei das gebildete Kettenglied durch die neue Drahtlänge o zurückgehalten wird und dabei in ein senkrechtes Abfallrohr hineinschwingt. Textabbildung Bd. 310, S. 27 Fig. 26. Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Textabbildung Bd. 310, S. 27 Fig. 27. Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Diese Werkzeuge a bis n, einschliesslich der eingezogenen Drahtlänge o, welche auch die Rolle eines Werkzeuges spielt, erhalten ihre Bethätigung in der Hauptsache durch Curvenscheiben p bis x (Fig. 26 bis 30), welche auf Winkelwellen y und y1 sitzen, die von der Riemenscheibe z angetrieben werden. Dem vorbeschriebenen Arbeitsgange folgend, treibt die Curvennuthscheibe p durch Vermittelung eines Winkelhebels 1, einer Zwischenwelle 2 und einer Zwischenstange 3 den Schwinghebel 4, in dessen Schleife eine Schubstange 5 spielt, die das Hebelklemmwerk mit dem Fangschlitten q betreibt und den Draht vorschaltet. Von der zweiten, an die Curvenmuffe r seitlich anschliessenden Curvennuthscheibe wird durch die Rollenschubstange 6 der Winkelhebel 7 und damit der untere Verticalschlitten a mit den Ambosshörnern b und dem Biegedorn c bethätigt. Textabbildung Bd. 310, S. 27 Fig. 28. Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Textabbildung Bd. 310, S. 27 Smith-Egge's Stahldrahtketten-Schlingmaschine. Dagegen wird der obere Verticalschlitten d durch Winkelhebel 8, Stange 9 und Rollenhebel 10 von der an der Curvenmuffe s seitlich befindlichen Curvennuth in Schwingung versetzt. Auf der querliegenden Winkelwelle y sitzen zwei selbständige Curvennuthscheiben, von denen t zur Bewegung des wagerechten Lagerschlittens h mit den kreisenden Biegewerkzeugen i dient, während die Scheibe u durch die Rollenstange 11 den Rückenschieber jmit den axialen Druckstangen k bewegt. Von einer auf der längsseitigen Winkelwelle y1 sitzenden selbständigen Curvennuthscheibe v wird eine Zahnstange 12 und damit ein Rohrgetriebe 13 bethätigt, welches mittels Getriebspaares 14 die Drehbewegung der Biegeköpfe i besorgt. Ferner wird mittels Hebels 15 der Unterschlitten m mit der gleichbenannten Biegegabel m (Fig. 27) von der Curvenmuffe r bewegt, während die zweite Curvenmuffe s durch den Hebel 16 einen Oberschlitten w (Fig. 29 und 30) treibt, der mittels seiner beiden Curvenschleifen 17 die Nasenhebel l hammerartig schwingt. Endlich dienen die beiden Curvenmuffen x zum Betriebe der Gesenkschlitten n durch die Hebel 18. Der Gesammtantrieb der Maschine wird von den Winkelwellen y durch die Riemenscheibe z besorgt. (Schluss folgt.)