Titel: Faserstoffe.Neuerungen in der Papierfabrikation.
Autor: Alfred Haussner
Fundstelle: Band 310, Jahrgang 1898, S. 85
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Faserstoffe.Neuerungen in der Papierfabrikation. Von Prof. Alfred Haussner, Brünn. (Fortsetzung des Berichtes S. 66 d. Bd.) Mit Abbildungen. Neuerungen in der Papierfabrikation. Sandfänge. Bekannt ist, dass bei dem Schöpfen des Papieres, bei der Handarbeit, der Stoff in der Bütte erwärmt wird. Bei der Maschinenpapiererzeugung hat aber der Stoff von der Bütte zum Sieb einen ziemlich weiten Weg zurückzulegen, wodurch allenfalls angewendete Wärme zum guten Theil wieder verloren ginge. Um dem einigermaassen zu begegnen, also den Stoff mit Nutzen noch vor dem Auflaufen auf das Sieb zu erwärmen, machen die Randsfjord Traemasse und Papierfabrik, sowie Christian Rögeberg in Randsfjord im D. R. P. Nr. 92298 den Vorschlag, den Stoff während seines Laufes über den Sandfang zu erwärmen. In der That ist dann, wenn der Sandfang aus Metall ausgeführt wird, wie es in Fig. 31 und 32 gedacht ist, gute Gelegenheit geboten, den Stoff zu erwärmen, weil er in ziemlich dünner Schicht über den Sandfang fliesst. Im Grundrisse bemerken wir eine der üblichen Form ganz entsprechende Ausbildung. Im lothrechten Schnitt zeigt sich aber, dass der Boden d des Sandfanges hohl ist, während die Leisten, an welchen sich der Stoff beim Laufe über den Sandfang stossen soll, sich als auf den Doppelboden gesetzte Winkel darstellen. Wenn nun in den Hohlraum d in irgend einer Weise Wärme geführt wird, z.B. durch directen Heizdampf oder durch eigene Dampfschlangen, so kann thatsächlich wegen der grossen Heizfläche viel Wärme in den Stoff übergehen. Aber auch das muss überlegt werden, dass auch zur Wärmeabgabe des Stoffes an die Luft eine grosse Fläche dargeboten ist. Textabbildung Bd. 310, S. 85 Sandfang von Randsfjord und Rögeberg. Einen Sandfang mit Schüttelung betrifft das englische Patent an J. H. Annandale, Polton Paper Works, in Midlothian. Dabei ist der ungefähr in der üblichen Weise ausgeführte Sandfangtisch ähnlich wie der Langsiebrahmen einer Papiermaschine durch gelenkige Stützen getragen und wird durch Excenter geschüttelt. Davon erwartet der Erfinder, dass die specifisch schweren, von dem Stoffstrome mitgerissenen Theile sich leichter absetzen und auf dem Sandfang zurückgehalten werden. Es fragt sich allerdings sehr, ob diese Erwartung mit Rücksicht auf die vorliegenden Erfahrungen bei ruhigen Sandfängen wird erfüllt werden, ob nicht viel eher neuerliches Aufwirbeln der Theile zu befürchten ist, welche sich ruhig absetzen sollen. Bei der Rüttelung des Langsiebes sind ganz andere Umstände zu beachten, es ist eine andere Aufgabe zu erfüllen. Mit Bezug auf den Zweck, welcher bei einem neuen Apparate von Thomas A. Cadwgan in Anderson und der O. S. Kelly Company in Springneid nach D. R. P. Nr. 94465 erfüllt werden soll, ist derselbe mit den Sandfängen als verwandt zu betrachten. Es wird Reinigen und Fördern von Papierzeug erstrebt. Aus der Bütte bei d (Fig. 33) fliesst der Stoff in einen Trog a, in welchen auch durch c7 Verdünnungswasser geleitet wird. Specifisch schwere Theile setzen sich bei a1 a2 ab, die anderen Theile werdenaber von der mit Stäben b6 besetzten, endlosen Kette b5 gefasst und in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles fortgeschafft, wobei die Kette b5 über sich drehende Kettenräder b2 und b3 auf den Achsen bb1 geht. Der Stoff gelangt solcherart über den Rost a5 mit Stäben a4. Dabei wird der Stoff auch von den Stäben b6 an den festen Stäben a4 gerieben, während er von Wasser schwebend erhalten wird, das aus dem Raum c emporströmt, indem dieses unter einem mässigen Druck durch das Rohr c6 in das Rohr c4 geleitet wird und von diesem durch Schlitze c5 austritt. Entsprechend der Geschwindigkeit von b5 wird der Stoff dann weiter gegen rechts und zu dem Ablauf a3 geschafft. Textabbildung Bd. 310, S. 86 Fig. 33. Apparat von Cadwgan und der Kelly Company. Knotenfänger. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die jüngster Zeit bekannt gewordenen Drehknotenfänger ohne Radantrieb. Das erste Patent und zwar D. R. P. Nr. 84530 nahm hierfür Robert Dietrich in Merseburg, nachdem jahrelange Versuche ein brauchbares Endresultat gezeitigt hatten. Schon 1896 301 128 wurde die Wandel'sche Bauart von Drehknotenfängern erläutert, wo die Drehung, unbeschadet der stattfindenden Rüttelung, mittels eines Wurmrädertriebes ausgeführt erscheint. Textabbildung Bd. 310, S. 86 Knotenfänger von Dietrich. Weiter unten soll auch noch eine Abänderung dieser Construction erwähnt werden. Wie viel einfacher aber erscheint es, wenn die so empfehlenswerthe Rüttelung der Knotensiebe gleich zur langsamen Drehung des Siebcylinders benutzt wird, ohne dass aber doch eigentliche Antriebsvorrichtungen vorhanden sind. Die Lösung dieser Aufgabe scheint mir, ohne dem Urtheile des Patentamtes in dem von Wandel gegen Dietrich angestrengten Nichtigkeitsverfahren irgendwie vorgreifen zu wollen, eine ganz wesentliche und werthvolle Neuerung zu sein. Die Dietrich'schen Knotenfänger sind in Fig. 34 und 35 abgebildet. Wir bemerken wohl eine äussere Aehnlichkeit mit den Wandel'schen Ausführungen. Der Siebcylinder a taucht in einen Trog und ruht in den Traghebeln c, welche theilweise den Hals b der Siebe a umfassen. Hier liegt nun die Besonderheit. Derjenige Theil der Hebel c, welcher näher gegen die Drehungsachse d derselben sich befindet, ist tiefer angeordnet als die Fortsetzung von c, welche gegen das Schlagrädchen f reicht, so dass sich eine Höhendifferenz x zwischen Anfang und Ende des Hebels c ergibt. Wird nun das Schlagrädchen f durch die Riemenscheiben h auf der Achse g in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles gedreht, so wird vermöge des auf den Schlagzähnen unmittelbar aufruhende* Anschlages e vorerst der Hebel c in auf und ab gehende Bewegung versetzt. Aber, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht bloss c steigt auf und ab, sondern auch die Siebtrommel a dreht sich in der angemerkten Pfeilrichtung. Es frägt sich nun, warum geht das? Die Erklärung sei folgendermaassen zu geben versucht. In der principiellen Fig. 36 sind die entsprechenden Theile so wie in Fig. 34 und 35 bezeichnet worden. Denken wir uns nun den Hebel c und damit auch den Hals b der Siebtrommel a gerade an einem Schlagzahn herab und auf den Umfang des Schlagrädchens auffallend. Dann entsteht ein Stoss. Der Hebel c wird plötzlich aufgehalten. Die lose auf c liegende Trommel a Strebt noch weiter nach abwärts, was aber durch das Aufliegen der Hülse b auf den Höhlungen der Hebel c verhindert wird. Unter dieser Tendenz wird aber der Hals b elastisch beansprucht und erhält in Folge dessen auch die Tendenz von c abzuspringen, indem die Stütze c nach aufwärts einen Druck veranlasst. Textabbildung Bd. 310, S. 86 Fig. 36. Knotenfänger von Dietrich. Sei dieser für einen Theil des gestützten Umfanges bei k durch km versinnlicht, so kann man km in zwei Componenten, eine radial gerichtete kl und eine tangentiell verlaufende kn zerlegen. In dem Raume zwischen p und dem zu p mit Bezug auf die lothrechte Mittellinie symmetrisch liegenden Punkte g des Haisumfanges ergeben sich immer zwei gleich grosse, aber entgegengesetzt drehende Tangentialcomponenten kn, wenn man sich für jeden Punkt dieses Halsumfangtheiles die analoge Kräftezerlegung wie bei kausgeführt denkt. Oberhalb von g ist aber den Tangentialcomponenten kn keine Gegencomponente auf der anderen Halsseite zuzuweisen, weil eben oberhalb p der Hals b nicht gestützt ist. Dies führt aber zur Erkenntniss, dass die Siebtrommel sich wirklich in der gezeichneten Pfeilrichtung dreht. Es verschlägt dabei, nach Ansicht des Berichterstatters keineswegs, wenn die Drehung nicht so gleichmässig, wie bei zwangläufigem Antrieb erfolgen sollte, etwa wegen wechselnder Reibungsgrössen im Halse pg, weil ja nur Drehung überhaupt wünschenswerth, aber nicht in genau bestimmter Grösse erforderlich ist. Was die Leitung des Papierstoffes anbelangt, so bleibt es sich, wie aus der ganzen Anordnung ohne weiteres hervorgeht, ganz gleich, ob von innen nach aussen oder umgekehrt gesichtet wird. Weil es, wie schon weiter oben bemerkt, nur auf langsame Drehung überhaupt, nicht aber auf eine besondere Grösse oder besondere Regelmässigkeit ankommt, so dürfte bei diesen Knotenfängern die einfachste Construction die beste sein. Die Construction von Ph. Nebrich in Prag-Smichov (Fig. 37), welche schon im Aeusseren der Dietrich'schen Ausführung ungemein ähnelt und sich von dieser nur dadurch unterscheidet, dass in die Schüttelarme Reibungsrollen y eingelegt sind, auf welchen die Siebtrommelhälse ruhen, kann als praktische Verbesserung des eben vorher besprochenen Knotenfängers nicht betrachtet werden. Textabbildung Bd. 310, S. 87 Fig. 37. Knotenfänger von Nebrich. Interessant ist der Knotenfänger von Thomas Torrance in Bitton und James Henry Howell in Clifton nach D. R. P. Nr. 84282. Bei diesem Knotenfänger ist der Gedanke ausgeführt, statt der Siebe, Walzen zu benutzen, deren Umflächen einander sehr nahe kommen, so dass nur ein, übrigens einstellbarer, feiner Spalt verbleibt, durch welchen der Papierstoff treten und dadurch von seinen Knoten befreit werden soll. In Fig. 38 und 39 erkennen wir zwei in einander geschachtelte Räume a und c. a ist nach aussen durch Wände abgeschlossen, welche ungefähr ein vierkantiges Prisma bestimmen, c steht in a, von diesem geschieden durch die in zwei concentrischen Reihen stehenden Walzen bb1, welche langsam gedreht werden, wie aus den angedeuteten Wurmrädertrieben zu entnehmen ist. Die Walzen des äusseren Ringes sind überdies verstellbar, so dass die Schlitzweite geregelt werden kann. Der unreine Stoff tritt durch die Rinne a1 in den Behälter a und füllt denselben bis oben. Weil der Stoff durch a1 ungefähr tangentiell zugeleitet und auch durch die Flügel g auf Wellen f in Bewegung erhalten wird, so bleiben wenigstens feinere Theile schweben und nur ziemlich grobe Theile setzen sich zu Boden, von wo sie durch den Rohrstutzen k und die unten im Rohre v angebrachte Pumpe abgesogen werden sollen. Der den Raum a füllende, hinreichend feine Stoff dringt durch die Zwischenräume bei den Walzen bb1 in den central liegenden Behälter c, aus diesem durch das Rohr t zum Auslauf t1 gegen die Papiermaschine. Sobald der Knotenfang einmal regelmässig im Gange ist, wird der Stoff offenbar unter gleich bleibendem Druck, hervorgerufen durch den Höhenunterschied von Zu- und Ablauf a1 und t1, an allen Stellen der Walzen b und b1 gesichtet. Indem man diese entweder ganz glatt oder mit schraubenförmigen Verdickungen b2, die vermuthlich auch mischend wirken sollen, herstellt, kann ausser der durch die Verstellbarkeit der Walzen erzielbaren Veränderlichkeit noch ein weiterer Unterschied in die Art des Sichtens gebracht werden. Gewiss hat die Construction dadurch manches für sich; wenn wir dagegen die vielen Walzen b und b1 beachten, so erscheint die Construction als zweifellos verwickelt, und kann in dieser Richtung keinen Vergleich mit den verblüffend einfachen, oben beschriebenen Dietrich'schen Knotenfängern aushalten, obwohl der Vergleich mit den Drehknotenfängern deshalb, weil auch bei Torrance und Howell die sichtenden Theile sich drehen, nahe liegt. Textabbildung Bd. 310, S. 87 Knotenfänger von Torrance und Howell. Von den 1896 301 123 bereits beschriebenen Wandel'schen rotirenden Knotenfängern finden wir eine Vervollkommnung im D. R. P. Nr. 93095 geschützt. Es ist im Wesen die alte Construction, nur haben wir zwei Knotenfangcylinderim selben Troge, dabei die Schüttelung beider Cylinder von einem Schlagrädchen aus. Wir sehen in Fig. 40 beide Cylinder aa1 in doppelarmigen Hebeln h gelagert, deren Drehungsachse bei f liegt. Von aussen rüttelt das Schlagrädchen c auf der Welle w, von welcher aus die Kegelradübersetzung dd1 die Bewegung zu den Schnecken ee1 leitet, um die Trommeln in bereits bekannter Weise langsam zu drehen. Mit Hilfe der Feder g und der Theile g1 g2 g3 wird jederzeit guter Anschluss in der Rüttelpartie zu erzielen sein. Textabbildung Bd. 310, S. 88 Fig. 40. Rotirender Knotenfänger. Bei den jüngster Zeit in so mannigfachen Formen ausgeführten Knotenfängern mit saugender Bewegung finden wir auch diesmal eine Anzahl von Neuerungen. Eine Construction, bei welcher auf die Erfüllung einer ganzen Reihe von Forderungen gedacht ist, welche aber auch dadurch ziemlich verwickelt geworden ist, so dass die Einführung in die Praxis Schwierigkeiten bieten dürfte, ist jene von Ph. Andres in Golzern nach D. R. P. Nr. 84127 (Fig. 41). a ist der Trog, in welchem sich die ebene Siebplatte c befindet. Unter dieser liegt die Saugplatte d0, gestützt durch die Stange o, welche gedichtet aus dem Troge nach unten tritt, von wo mittels der Anschläge o1 und einer der drei unrunden Scheiben f die auf und ab gehende Bewegung der Saugplatte d0 eingeleitet wird. Gleichzeitig mit dieser Saugbewegung, bei welcher die Feder p jederzeit sicheren Anschluss gewährleistet, wird aber auch noch gerüttelt mittels des Excenters m auf der Welle b und der Excenterstange m1. Damit das geschehen kann, ist der ganze Kasten auf Rollen a1 gelegt, welche ihre Fahrbahnen besitzen, ebenso wie die Saugstange o unten mit einer Rolle a2 auf einer Bahn läuft, die in einem lothrecht gerade geführten Kasten k so angelegt ist, dass die wagerecht hin und her gehende Bewegung unbeschadet der lothrecht auf und ab gehenden Bewegung der Saugplatte stattfinden kann. Textabbildung Bd. 310, S. 88 Fig. 41. Knotenfänger mit saugender Bewegung von Andres. Dabei soll der zu sichtende Stoff von oben nach unten durch das Sieb treten und durch Rohr n, sowie durch das biegsam zu denkende Rohr h nach g und weiter zur Papiermaschine abfliessen. Von den Knoten, welche auf der Siebplatte c zurückbleiben, wird mit Recht erwartet, dass sie seitlich in die Kanäle d geschwemmt werden. Aus diesen werden die Knoten zeitweise entfernt, nachdem man durch Schützen, wie bei d1 angedeutet, den betreffenden Kanal abgesperrt hat. Um die Wirksamkeit der Vorrichtung noch zu erhöhen, hat Andres auch noch den Vorschlag gemacht, die Bahnen, auf welchen die Rollen a1 und a2 laufen, nicht geradlinig, sondern allenfalls wellig zu gestalten und solcherart eine schaukelnde Bewegung des ganzen Knotenfangapparates zu erzwingen. Dabei ist es dann keineswegs nöthig, auch den Antrieb von der Riemenscheibe s aus, wie er in der Figur angedeutet ist, abzuändern. Der im U. S. P. Nr. 564436 geschützte Knotenfänger von George W. Lyons in Watertown erinnert in mancher Beziehung lebhaft an bekannte Constructionen. Wir bemerken in Fig. 42 bei a die ebene Siebplatte, unterhalb derselben vier nachgiebige Saugplatten (Diaphragmen) b. Zwischen diese und das Sieb a gelangt der gereinigte Stoff, worauf er durch Kanäle abgeleitet wird. Um einen möglichst stossfreien Gang zu erzielen, wird die schwingende Auf- und Abbewegung der Saugplatten hier in folgender Weise ausgeführt. An die nachgiebigen Platten b schliessen sich unten steife Kolbenplatten e auf Ständern f, die sämmtlich mittels Oesen lose auf der Stange l ruhen. Auf l fest haben wir aber einerseits Arme g mit Bögen h, andererseits einen Hebelarm m, welcher von der Stange des Excenters n gelenkig erfasst wird. Ganz unten im Gestelle findet sich noch eine Welle i, auf welcher Arme mit Bögen h1 befestigt sind, gerade gegenüber liegend je einem Arm g und Bogen h, sowie ein Hebelarm m1, der von der Stange des Excenters ergriffen wird. Von dieser Anordnung erhofft der Erfinder, dass wegen des Abwälzens der beiden Bögen hh1 auf einander der Knotenfänger bei wirklichem Betriebe ruhig, stosslos gehen werde. Ob dies für die zu leistende Arbeit selbst vortheilhaft ist, erscheint nach den bisher vorliegenden Erfahrungen ungewiss. Textabbildung Bd. 310, S. 88 Fig. 42. Knotenfänger von Lyons. Sehr hübsch ist die Lösung der Aufgabe, Knotenfänger mehrfach zu rütteln und doch ruhig gehen zu lassen, nach dem D. R. P. Nr. 87963 Wilhelm Schmidt in Lambrecht und Christian Seybold in Zweibrücken gelungen (Fig. 43 und 44). Das Sieb c im Troge b wird getragen durch die Hängestangen c1 auf der Welle d, aber auch noch durch die stark schief gelegten Blattfedern f aus Holz, welche bei e1 im Gestelle a geklemmt sind, sowie durch die Spiralfeder f1. Wenn nun das Excenter e0 mit seiner ebenfalls stark schief gelegten Excenterstange e2 wirklich arbeitet, so wird das Sieb c, wie wohl aus der einfachen Fig. 44 sofort zu entnehmen ist, nicht bloss auf und ab, sondern auch noch wagerecht hin und her gerüttelt. Ein endloses, aber in dem eigentlich arbeitendenTheil doch ebenes Sieb benutzt Heinrich Schaaf in Düren nach D. R. P. Nr. 89490. Die Knotenfangplatte (Fig. 45 und 46) besteht aus Stäben e, die nach unten abgerundet und auf ein Band z aus Stahl, Messing, Gummi o. dgl. aufgenietet sind, wobei die Querschnittsform der Stäbe eine weitgehende Biegsamkeit des Plattenbandes ermöglicht. Die endlose Knotenfangplatte wird von Walzen cc1 mit Erhöhungen d mitgenommen, wenn c und c1 gedreht werden. Textabbildung Bd. 310, S. 89 Knotenfänger von Schmidt und Seybold. Textabbildung Bd. 310, S. 89 Fig. 45. Knotenfänger von Schaaf. Dadurch ist es bequem möglich, die Knotenfangplatte fortwährend zu reinigen und gereinigte Plattentheile zur Sichtstelle zu führen. Die besonderen Einrichtungen hierfür sind hauptsächlich aus Fig. 45 zu ersehen. Die Siebplatte streift oben über den Trog g, dessen Seitenwände seitlich bei v unterbrochen und abgedichtet (etwa durch Filzstreifen) sein müssen. Vorn und rückwärts reichen die Wände w weiter hinauf. Gegen das Durchsenken des Siebes nach unten wirken die Längsstäbe h, gegen das Aufwerfen nach oben dient ein Rahmen i, der zwischen die über das Sieb vorstehenden Längswände passt und mittels Schrauben k dem Sieb mehr oder weniger genähert werden kann. Textabbildung Bd. 310, S. 89 Fig. 46. Knotenfänger von Schaaf. Rechts oben wird der Knotenfang durch die nachgiebige, mit Filz oder Gummi belegte Knotenabnehmwalze mit Schaber y abgeschlossen. Filzstreifen o. dgl. vervollständigen den Anschluss gegen w. Die knapp an dem Sieb streifende Walze nimmt die Knoten ab und von der Knotenabnehmwalze entfernt sie der Schaber y. Diejenigen Theile, welche auf diese Weise noch nicht vom Siebe f entfernt werden, spritzt die Vorrichtung bei q fort. Nachgiebige Platten x schwingen auf und ab, wodurch auch hier die bekannte Saugwirkung erzielt wird. Textabbildung Bd. 310, S. 89 Knotenfänger von Bishop. Durch eigenthümlich gestellte Wände unterhalb der ebenen Knotenfangplatte will James Bishop in Hull nach U. S. P. Nr. 581671 die Saugwirkung erhöhen und die Schlitze der Siebplatte rein erhalten. Wir bemerken in Fig. 47 und 48, dass sich unterhalb der im Rahmen b angebrachten Siebplatte f zwei Reihen von schief gestellten Wänden b2 befinden. Diese Reihen sind durch die Längswand b1 von einander geschieden, so dass sich in der einen Abtheilung Kammern g ergeben, welche von oben links nach unten rechts verlaufen, während in der anderen Abtheilung die Kammern h von rechts oben nach links unten sich senken. Der Siebkasten b hängt nun auf Federn c bei d im Troge a mit Auslauf a1 und wird in bekannter Weise mittels der Schubstangen k, Excentern l auf der Welle p von der Stufenscheibentransmission mn aus gerüttelt, wobei ein Schwungring r für grössere Gleichförmigkeit sorgt. Der Erfinder erwartet nun, dass dann, wenn das Sieb gegen rechts gestossen wird, die Luft in den Kammern h längs der schrägen Wände b2 nach oben entweicht und solcherart in den Schlitzen festgeklemmte Theile nach oben sanft herausdrückt, während durch die Neigung der Wände in den Abtheilungen g in der Richtung von oben nach unten gesaugt werden soll. Wenn das Sieb von rechts gegen links gezogen wird, soll bei g Luft nach oben entweichen, dagegen in h gesaugt werden. Wenn wir uns aber nach dem Grunde für diese behaupteten Vorgänge fragen, so ist ein solcher kaum zu finden. Die Wände b2 bilden mit dem übrigen Siebkasten einen fest zusammenhängenden Körper, der in den Zwischenräumen eine gewisse Menge Luft und Stoff gefasst hat und diese mitführt. Nur das kann als sicher angeführt werden, dass dann, wenn der nachgiebig aufgehängte Siebkasten durch die Schubstangenabwärts gedrückt wird, Luft nach oben entweichen, beim Anheben des Siebkastens Luftverdünnung unter dem Siebe, also Saugen eintreten wird. Das geschieht aber, gleichgültig ob die Wände b2 da sind oder nicht. Textabbildung Bd. 310, S. 90 Fig. 49. Knotenfänger von Dickerson. Ein ebener Knotenfänger mit Saugbewegung ist auch jener von Silvio de Pretto nach französischem Patent Nr. 267607. Sieb und Saugplatten bieten aber nichts besonders Neues. Dagegen scheint die Art und Weise, wie Schaber aus Gummi dazu benutzt werden sollen, die Oberfläche der Siebplatte rein zu erhalten, gerade in dieser Form noch nicht ausgeführt worden zu sein. Tidcombe benutzt schon im D. R. P. Nr. 28507, also schon sehr lange, elastische Schaber und Streeter (vgl. 1890 277 181) feste Schaber. Bei Silvio de Pretto sollen die Schaber wohl elastisch sein und zur Reinigung über der Siebplatte hin und her gezogen werden, aber nur bei einer Bewegungsrichtung aufliegen. Das scheint nun nicht schlecht zu sein, weil dann die Gefahr, dass Theilchen durch die Schaber in die Schlitze gerieben werden, weniger zu fürchten ist. Leider ist aber aus der zur Verfügung stehenden Skizze nicht genau zu ersehen, wie das gemacht wird, weshalb hier nur der Hinweis auf die obige Quelle gegeben sei. Textabbildung Bd. 310, S. 90 Fig. 50. Knotenfänger von Dickerson. Gewellte Knotenfangplatten wurden schon seiner Zeit erwähnt (vgl. Rogers 1894 294 29). Henry J. Dickerson in Niagara Falls beschreibt im U. S. P. Nr. 585656 eine Anordnung, durch welche solche Knotenfangplatten leicht ein- und ausgehoben werden können. Die Platten bestehen aus Wellblech und ruhen auf einem Holzrost bcd bezw. auf schwalbenschwanzartig ausgearbeiteten Metalleisten eff1 (Fig. 49 und 50), welche auf den Wellenbergen eingesägte Schlitze a und stehengebliebene Metalltheile aufweisen. Diese Platten werden durch seitlich an die Trogwände gelegte Holzstücke i auf dem Rost niedergehalten, und eine Schraube h sorgt dafür, dass die Platten richtig an einander schliessen. Nach Lösen dieser Schraube werden die Platten frei und können leicht herausgenommen, allenfalls können neue Platten bequem eingesetzt werden. Textabbildung Bd. 310, S. 90 Fig. 51. Knotenfänger der Papierfabrik Biberist. Leichtes und rasches Sichten erreicht die Papierfabrik Biberist nach D. R. P. Nr. 91079 dadurch, dass der Stoff ungemein verdünnt, also mit sehr viel Wasser auf gewöhnliche Knotenfänger, dann aber, bevor er in den Katzenfang tritt, in einen Entwässerungscylinder geleitet wird, welcher das überschüssige Wasser entfernt. In Fig. 51 kommt der Stoff bei a aus der Bütte, durchfliesst den Sandfang b, sowie die Knotenfänger cc1 mit sehr viel Wasser. Die Rinne c2 führt den Stoff in den Trog d und zum Entwässerungscylinder e. Dieser ist eine grosslöcherige Siebtrommel, über welche ein endloses feines Sieb e1 gelegt ist, um die Fasern zurückzuhalten, ohne das Wasser zu verhindern, in das Innere der Trommel e zu dringen. Bei den heute gebräuchlichen Entwässerungscylindern wird nun der Stoff durch einen Ueberdruck so stark an das Sieb gepresst, dass die Fasern an diesem haften bleiben. Das soll hier aber keineswegs geschehen; man will nur das, was an Wasser zu viel für die weitere Verarbeitung vorhanden ist, entfernen. Um das zu erreichen, wird nur ein sehr kleiner Ueberdruck von aussen gegen das Innere der Siebtrommel e zugelassen. Die Siebtrommel e ist nämlich durch Ledermanschetten e2 (Fig. 52) gegen den Trog so abgedichtet, dass der Flüssigkeit im Inneren der Trommel e zum Abfliessen nur die Richtung parallel zur Drehungsachse der Trommel gegen die aufstellbare Klappe d2 offen steht. Wenn man diese nun richtig einstellt, so kann jede beliebige, auch sehr kleine Druckdifferenz erzielt werden, so dass thatsächlich nur wenig Fasern am Siebe hängen bleiben, das Wasser aber nach dem Kanäle d1 fliesst, von wo es mittels einer in der Figur nicht gezeichneten Pumpe an den Eingang wieder zurückgeführt wird; dadurch kann der Wasserverbrauch und der Faserverlust in diesem Theile möglichst eingeschränkt werden. Stoff, welcher doch noch am Siebe e1 hängen bleibt, wird bei der Drehung der Trommel in der angezeigten Richtung an den Spritzrohren f und f1 vorübergeführt und dadurch vom Siebe entfernt. Textabbildung Bd. 310, S. 90 Fig. 52. Knotenfänger der Papierfabrik Biberist. Das Wasser von f1 dringt in das Siebinnere und wird dort abgeleitet, das Wasser von f wird im Troge f2 aufgefangen. Somit sind alle Bedingungen dafür erfüllt, dass der Stoff relativrasch, aber doch gut von Knoten gereinigt und nicht mit zu viel Wasser zu den weiteren Apparaten gelangt. Er fliesst über d3 zum Katzenfang g und von da, fertig gereinigt, weiter zur Papiermaschine h, wo er endgültig entwässert wird, um das Papier zu erzeugen. Eine hübsche Knotenfangconstruction, welche aber in ihrem Grundgedanken stark an die Ausführung der Maschinenbauanstalt Golzern nach D. R. P. Nr. 39217 (vgl. 1890 277 180) erinnert, ist jene von J. Lenggenhager in Zürich nach D. R. P. Nr. 85408. Auch bei diesem Knotenfänger finden wir geneigt liegende Knotensiebplatten; nur sind dieselben hier an den Seitenwänden eines dreiseitig prismatischen Siebgefässes angebracht, welches geschüttelt wird, und zwar in üblicher Art und Weise mittels Staffelrad. Dagegen finden wir das Saugen hier nicht angewendet. Durch eine Schneckenwinde ist das Siebgefäss, welches immerhin ziemlich gewichtig ausfällt, leicht auszuheben, worauf auch der Trog, der sich an die Form des Siebgefässes anschliesst, leicht gereinigt werden kann. (Fortsetzung folgt.)