Titel: J. E. Reinecker's Werkzeugmaschinen.
Autor: Th. Pregél
Fundstelle: Band 312, Jahrgang 1899, S. 183
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J. E. Reinecker's Werkzeugmaschinen. Von Prof. Th. Pregél in Chemnitz. (Schluss des Berichtes S. 169 d. Bd.) J. E. Reinecker's Werkzeugmaschinen. Universal-Langtischfräsemaschine. In einem früheren Bande von D. p. J. 1896 299 * 250 ist diese Maschine mit allen Einzelheiten nach Originalzeichnungen beschrieben worden, worauf hier verwiesen wird. Der Langtisch mit aufgesetztem Spindelstöckchen und Reitstock liegt auf der ebenso langen Bahn des Unterschlittens auf, welcher auf der Bettführung eine beschränkte selbstthätige Querverschiebung erhält. Seitlich zum Tischwerk ist ein einseitiger Ständer auf der Bettplatte aufgestellt, an dessen breiter, senkrechter Führungsbahn der Fräseschlitten befestigt wird, welcher über der Fräsespindel noch ein hierzu paralleles ausschiebbares Stützrohr für den Fräsedorn enthält, welcher ausserdem in einem leichten Seitenböckchen noch einmal Unterstützung findet. Einfache Langtischfräsemaschine (Fig. 19 bis 22). Während bei der vorerwähnten Universal-Langtischfräsemaschine die Anlage der Hauptteile sowohl als auch die besonderen Einrichtungen der allgemein bekannten Winkeltischfräsemaschine sich nähern, entspricht der Bau dieser Langtischfräsemaschine mehr dem Charakter der gewöhnlichen Tischhobelmaschine, allerdings mit dem grundsätzlichen Unterschiede, dass der langen Tischplatte die Schaltbewegung zugewiesen wird. Eine solche Maschine ist bereits früher (vgl. D. p. J. 1896 299 * 253) vorgeführt worden, wobei, um Wiederholungen zu vermeiden, im folgenden das abgeänderte Tischschaltwerk beschrieben werden soll. Unmittelbar vom Deckenvorgelege ist die fünf läufige Stufenscheibe (Fig. 19) bethätigt, deren Rädervorgelege mittels Stabkeil in der Weise eingerückt wird, dass bei langsamer Gangart der Stabkeil in die Keilnut des grossen Rades (rechts) eingelegt ist, während bei rascher Gangweise dieser Stabkeil in der Keilnut des kleinen Stufenscheibengetriebes liegt, so dass die auf festen Bolzen freilaufenden Schwesterräder, sowie das grosse Rad (rechts) lose mitgehen. Wenn aber der Stabkeil ganz eingeschoben wird, so gelangt derselbe in die Ringnut des kleinen Getriebes, so dass bei fortlaufender Stufenscheibe das Schaltwerk abgestellt ist. Mittels einer Winkelwelle wird bei eingerückter Stufenscheibe der Betrieb auf die lange Steuerwelle im Langbett übertragen, von welcher durch eine kurze Zwischenwelle (Fig. 20 und 21) die im Eingriff mit der Tischmulde befindliche Triebschraube bethätigt wird. Hierzu sind zwei verschiedene Zwischengetriebe für den Arbeits- und Leergang gewählt, die mittels Stellhebelwerke (Fig. 21 rechts oben) ein- und ausrückbar sind. Für die Schaltung des Langtisches im Arbeitsgang dient das Schneckentriebwerk (Fig. 20 links), welches mittels Stirnräder die kurze Tischschraube treibt. Um nun nach beiden Richtungen hin den Schaltungsdruck möglichst reibungslos aufzufangen, sind beiderseitig Kugelringlager vorgesehen. Bei ausgelöstem Schneckentriebwerk kann ferner durch den Nachbarhebel ein Zwischenstirnrad (Fig. 20 rechts) in das vorerwähnte Stirnrad der Zwischenwelle in Eingriff gebracht werden, wodurch der Tischrücklauf bedingt wird. Dieser Nachbarhebel mit dem Zwischenrad findet selbstverständlich seine Schwingungsachse an der langen Steuerwelle im Bett, an welcher auch ein mit dem Zwischenrade stets eingreifendes Getriebe sitzt. Bemerkenswert ist die ausserordentlich praktische Lagerung der Zwischentriebwerke an Deckelteilen von Bettfenstern, wie es am einfachsten an der Winkelwelle für den Schaltbetrieb (Fig. 19) ersichtlich ist. Textabbildung Bd. 312, S. 183 Einfache Langtischfräsemaschine. Während bei Langtischfräsemaschinen mit kürzeren Arbeitsperioden (bis zu ½ Stunde Dauerbetrieb) der Schneckenradantrieb für die Fräsespindel sich vorzüglich bewährt hat, wird bei langen Tischfräsemaschinen mit ununterbrochenem mehrstündigem Arbeitsgang der Antrieb mittels Winkelwelle und einfachem Stirnradpaar (Fig. 22) bevorzugt. Am seitlichen Hauptständer führt sich senkrecht der Lagerschlitten, in dessen vorderem Auge die konisch ausgebohrte Lagerbüchse cylindrisch eingesetzt ist, während im hinteren Lagerauge die cylindrisch ausgebohrte, federnde Schlitzbüchse konisch eingepasst wird, wozu Ringmuttern dienen. Ebenso wird die hohle Fräsespindel an ihrem vorderen Kegelzapfen mittels Ringmuttern an die Lagerbüchse gestellt, während der achsiale Arbeitsdruck vermöge eines Kugelspurringes möglichst reibungslos aufgefangen wird. Durch Vermittelung einer Bundschraube wird der konisch eingepasste Fräsedorn in die Fräsespindel eingesetzt und durch die achsiale Bundschraube gehalten, während zur Stützung des freien Dornendes ein stellbares Lagerböckchen dient, welches an einem leicht gehaltenen Seitenständer befestigt wird. Das grosse Stirnrad läuft mit seiner Nabenverlängerung im hinteren Lagerauge und treibt unmittelbar mittels Längskeiles die Fräsespindel. Getrieben wird das grosse Stirnrad durch eine kurze, im Lagerschlitten seitlich lagernde Zwischenwelle, welche durch übersetzende Winkelräder von der stehenden Keilnutwelle bethätigt werden, die durch die Halsnabe des im Lagerarm gehaltenen Winkelrades sich schiebt. Textabbildung Bd. 312, S. 183 Fig. 21. Einfache Langtischfräsemaschine. Bei der Langtischfräsemaschine Nr. 3 beträgt der Schalthub des Tisches 3000 mm, der kleinste und grösste Abstand Tischoberkante bis Spindelmitte 125 bezw. 500 mm, der freie innere Ständerraum 725 mm und die achsiale Spindelverstellung 20 mm. Die 300 mm grosse und 120 mm breite Antriebscheibe des Decken Vorgeleges läuft mit 470 Minutenumdrehungen, die 250 mm grosse und 90 mm breite Riemenscheibe für den Schaltbetrieb mit 450 Minutenumdrehungen. Textabbildung Bd. 312, S. 183 Fig. 22. Einfache Langtischfräsemaschine. Grosse doppelte Langtischfräsemaschine.(Fig. 23 bis 26). Der Aufbau dieser Maschine ist in folgender Weise durchgeführt. An das in der Längsrichtung geteilte Hauptbett mit winkelrechten Führungsbahnen für den einfachen Langtisch sind beiderseitig zwei erhöhte, zur Tischrichtung winkelrecht liegende Prismabettungen angesetzt, auf welchen die beiden senkrechten Seitenständer, durch eine gemeinschaftliche Kopfplatte überdeckt, einen geschlossenen Rahmen von etwas veränderlicher lichter Weite bilden. Textabbildung Bd. 312, S. 184 Fig. 23. Grosse doppelte Langtischfräsemaschine. (Die punktierte Lage der stehenden Seitenwellen [Fig. 23] zeigt die Verschiebungsmöglichkeit an.) An den senkrechten Ständerbahnen ist je ein mittels Tragspindel stellbarer, entlasteter Lagerschlitten angeordnet. Nach Bedarf wird durch die oberen Augen beider Schlitten ein Standrohr geschoben, an welchem zweckentsprechend ein, seltener zwei Fräsedornhalter anzubringen sind. Ebenso wird gewöhnlich ein beiden Fräsespindeln gemeinschaftlicher Fräsedorn eingespannt, wozu die vorerwähnte Ständerverschiebung notwendig wird, was gegenüber einer Spindelverschiebung entschieden günstiger sein soll. Uebrigens können an einem besonderen Brustbalken noch ein oder auch zwei stehende Fräsewerke angebracht werden, welche ihren Antrieb durch hebelgelenkige Zwischenräder bezw. von einer wagerechten Keilnutwelle mittels Schneckentriebwerken erhalten, wie dies in Fig. 24 (oben) angedeutet ist. Ueber die besonderen Einrichtungen des Antriebes der beiden wagerechten Fräsespindeln ist bereits im vorhergehenden Abschnitt ausführlich berichtet worden. Nachzutragen ist hier nur noch die eigenartige, durch die Ständerverschiebung bedingte Einleitung dieses Antriebes auf die seitlichen stehenden Keilnutwellen für die Winkelräder am Schlitten jeder Maschinenseite, für welche je ein besonderes Deckenvorgelege mit vierläufiger Stufenscheibe vorhanden ist. Mittels je einer Winkelwelle wird von der am Querbetthinterteil lagernden Stufenscheibe (Fig. 25) eine hierzu parallele wagerechte Keilnutwelle an deren Vorderteil betrieben, über welche sich die Nabe des im standerauge gehaltenen Winkelrades schiebt, von welchem die senkrechte seitliche Keilnutwelle nach oben abzweigt. Abgestellt wird der beiderseitige Fräsebetrieb durch Verlegung der Antriebriemen des Vorgeleges auf die Losscheiben, deren Riemengabeln in den Bereich am Standplatz des Arbeiters reichen. Von diesem Punkte aus müssen auch alle übrigen Schalteinrichtungen erreichbar sein, mit einziger Ausnahme des Räderwechsels an der Stufenscheibe für den Schaltgang. Dagegen erfolgt bei dieser grossen Maschine die Abstellung des Schaltungsbetriebes vermöge einer Zahnkuppelung an der langen Steuerwelle (an dem Winkelgetriebe rechts), wobei der Gabelhebel für den Kuppelungsmuff durch ein Hebelgestänge am grossen Griffrad (links) bewegt wird. Textabbildung Bd. 312, S. 184 Fig. 24. Grosse doppelte Langtischfräsemaschine. Mit dem vorbezeichneten grossen Griffrade (Fig. 25 links) kann die Einstellung des Haupttisches vorgenommen werden, und damit dieses Griffrad während des fortlaufenden selbstthätigen Schaltbetriebes im Arbeitsgange nicht in störender Weise mitläuft, ist eine Zahnkuppelung vorgesehen, die mit dem kleinen Griffrade in Verbindung steht, durch welches das lose gehende Winkelgetriebe frei oder verkuppelt wird. Mit diesem linksseitigen Winkelgetriebe kann die Steuerwelle bei abgestelltem Riementrieb von Hand bethätigt werden, wobei entweder die Fein- oder Grobeinstellung eingerückt werden kann. Hierzu dienen die bereits früher (in Fig. 20 und 21) beschriebenen Werke, welche in Fig. 25 und 26 in ihrer eigentümlichen Anordnung dargestellt sind. Namentlich ist das neben dem Abtrieb der Schneckenspindel (links) angeordnete Hebelwerk mit dem einrückbaren Zwischenrade für den Schnellgang zu beachten. Sämtliche Triebwerke, so die Winkelwelle mit Stufen-Scheibe, die beiden erwähnten Schlosshebel für den Schaltwechsel und die Griffspindel für den Handbetrieb lagern je als festes Ganze in Deckelplatten, welche an die Fensteröffnungen der Bettflanken angeschraubt sind. Noch ist zu erwähnen, dass sämtliche Antrieb- und Steuerwellen in Rotgussbüchsen laufen, so dass ein später eintretender Verschleiss leicht zu beheben ist. Textabbildung Bd. 312, S. 185 Grosse doppelte Langtischfräsemaschine. Der Vorteil, den eine doppelseitige Langtischfräsemaschine gegenüber einer einfachen hat, liegt hauptsächlich in der symmetrischen Einleitung der Betriebskraft, wodurch der verhältnismässig schwache Fräsedorn vor übermässiger Drehungsinanspruchnahme befreit wird, was bei breiten Arbeitsflächen für den ruhigen Arbeitsgang von wesentlichem Einfluss ist. Dadurch wird es möglich, mittels Fräsewerken die gewöhnliche Hobelleistung um das Acht- bis Zehnfache an Zeit und das Vielfache an Spanleistung zu übertreffen, abgesehen von der genaueren Formvollendung, welche natürlich vom Warmgehen und vom ruhigen Fräsegang bedingt bleibt. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel und freizulegender Arbeitsseite (Fig. 27 bis 29). Diese Anordnung ist aus dem Bedürfnis entsprungen, grosse, weit ausgebaute Werkstücke der Fräsearbeit zugänglich zu machen, wobei der gleichzeitige Betrieb beider Spindeln oder der aufeinander folgende Arbeitsgang je nach Möglichkeit durchführbar ist. Da die inneren Einrichtungen sowohl des liegenden als auch des senkrechten Fräsewerkes, sowie jene des Tischwerkes als bekannt vorausgesetzt werden können, so erübrigt bloss eine Erwähnung derjenigen Baueigentümlichkeiten, welche dieser Maschine eigen sind. Die schwere, kastenförmige, rings mit Randleisten versehene Tischplatte v übergreift die winkelrecht begrenzten Bahnen des Wangenbettes a, an welches seitlich der schwere Seitenständer b angebolzt ist, an dessen Seitenbahn ein wagerechtes Winkelstück c freitragend und als Führung für den oberen Fräseschlitten k dienend angeschraubt wird. Dieser Winkelrahmen ist so fest gebaut, dass er ohne Anwendung des rechtsseitigen Ständers, also ohne Unterstützung, zur Arbeit herangezogen werden kann. Doch wird für gewöhnlichen Arbeitsbetrieb der Seitenständer d auf den seitlichen Bettsockel a (Fig. 28) geschraubt und an den oberen Winkelbalken angeschoben, dessen Eigenschwere durch Kettenzuggewichte entlastet ist. Von der Stufenscheibe n wird mittels Winkelräder die nach oben frei ausgehende stehende Keilnutwelle und damit die im Lagerschlitten f laufende Fräsespindel g mit gestütztem Dorn h vom Räderwerk i in bekannter Weise bethätigt, während die stehende im Schlitten k lagernde Fräsespindel m durch Schneckentriebwerk l mittels des im oberen Lagerwinkel des Brustbalkens c angebrachten Räderwerkes getrieben wird. Zur gleichzeitigen Einstellung der Tragspindeln für den Schlitten f und des Gegenhalters h dienen die beiden Zapfenwellen zz, von denen die untere bei ausgehobenem vorderen Seitenständer d zur Schlittenverlegung f übrig bleibt. Mit der Stufenscheibe o, den Vorgelegerädern p, den Winkelrädern q und r wird die Steuerwelle r und damit durch Schneckentrieb s bezw. durch Stirnräder t die Triebschraube u gedreht, welche in die mit Muttergewinde versehene Rinne w eingreift, die an der Unterseite des Tisches o angeschraubt ist. Handgriffrad x und Stellhebel yy dienen zum Einstellbetrieb des Tisches, während die Zapfen wellen zz, wie bereits erwähnt, zur Einstellung der Werkzeuge vorgesehen sind. Selbstthätige Stirnräderfräsemaschine. In D. p. J. 1898 309 * 86 ist eine Stirnradfräsemaschine mit besonderer Einrichtung für die Ableitung der Teilradschaltung von der Hauptbewegung des Fräsers beschrieben, indem der Fräser während der Teilradschaltung zum Stillstand gezwungen wird, wobei die Schnittschaltung des Zahnlückenfräsers unmittelbar vom Deckenvorgelege aus ununterbrochen weiter erfolgt. Textabbildung Bd. 312, S. 186 Fig. 27. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel und freizulegender Arbeitsseite. Selbstthätige Schneckenradfräsemaschine mit besonderem Fräser mit Vorschub nach dem Tangentverfahren. Textabbildung Bd. 312, S. 186 Fig. 28. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel und freizulegender Arbeitsseite. Das Arbeitsverfahren sowohl als auch die Einrichtung der Werkzeuge nebst Versuchsmaschine und Ausführungsmaschine zum Fräsen von Schneckenrädern ist nach Originalunterlagen ganz ausführlich bereits früher beschrieben worden (vgl. D. p. J. 1896 299 * 273 und 1898 309 * 12). Das Wesen dieses Arbeitsverfahrens ist darin begründet, dass ein nach vorne zu abgeschärfter genauer Schneckenfräser so in der Richtung der Kreistangierenden an den glatt und formgemäss abgedrehten vollen Zahnkranz geführt und bei ununterbrochen fortlaufender Drehung in dieser seiner Achsrichtung weitergeschaltet wird, so dass schnittweise die Schneckenradzähne von dem Kopfende nach dem Zahngrunde zu gefräst werden, wobei zwischen Teil- und Werkrad bezw. zwischen Schneckenfräser und Leitschraube eine zwangläufige Verbindung hergestellt bleibt, welche entweder durch Schlitzhebelwerke oder mittels Versatzrädern erreichbar ist. Da nach diesem Verfahren und mit den beschriebenen Maschinen nicht nur genaue Zahnflanken, sondern damit eine um das Zehn- bis Fünfzehnfache gesteigerte Arbeitsleistung gegenüber den älteren Verfahren ermöglicht ist, so darf hier auf das Interessante in den vorbezeichneten Quellen verwiesen werden. Selbstthätige Schneckenfräsemaschine (Fig. 30 und 31). Das Schneiden von mehrgängigen Steilschnecken ist auf der Leitspindeldrehbank mit Zeitverlust und Umständlichkeiten durchführbar. Es ist daher eine Maschine, mit welcher die Schnecke in ununterbrochener Arbeitsfolge hergestellt werden kann, was durch Fräsen leicht zu bewerkstelligen ist, ganz besonders zu empfehlen. Auf dem Bettkasten a mit -förmigem Grundriss ist auf der hinteren Längswange der Fräserschlitten b, dagegen auf der dazu senkrechten Querwange der Schlittentisch c mit den zum Halten und Führen des Werkstückes dienenden Einrichtungen beweglich. Es ist leicht verständlich, dass zur Bildung des Schraubengewindes eine strenge Beziehung zwischen Schlitten Verschiebung b und Drehbewegung der Werkstückspindel nm herrschen muss, was durch verbindende Triebwerke ptv erreichbar ist. Ebenso ist es klar, dass die Fräsescheibe eine zur Gewindesteigung tangierende Lage erhält, sowie dass der Schnittquerschnitt des Fräsers dem Lückenquerschnitt des Gewindes entspricht. Aus diesem Grunde muss die Fräsespindel eine Schräglage von veränderlicher Neigung erhalten und in richtiger Weise eingestellt sein, d.h. es muss die Mittelebene des Fräsers d die wagerechte Achsenebene des Schneckendornes in einer Geraden schneiden, welche senkrecht auf der Spindelstockplatte steht und deren geometrische Drehungsachse ist. In dieser liegt die Antriebsspindel i, während mittels Stirnräder h ein in der Kreisplatte c des Spindelstockes b lagerndes Wellenstück, mittels Schraubenräder g die Fräsespindel f, an deren Dorn der Fräser d festgespannt wird. Weil nun der Spindelstock im Schaltgang bewegt wird, so vermitteln Stirnräder i und Winkelräder k vermöge einer Keilnutwelle den von der vierläufigen Stufenscheibe l abgegebenen Effekt an die Fräsespindel f. Textabbildung Bd. 312, S. 187 Fig. 29. Grosse Rahmenfräsemaschine mit liegender und stehender Arbeitsspindel und freizulegender Arbeitsseite. Der Schaltbetrieb wird von einer fünfläufigen Stufenscheibe t mit eingebautem Rädervorgelege u, wozu der untere Riegelhebel gehört, unmittelbar vom Deckenvorgelege eingeleitet, mittels eines Schneckengetriebes s auf eine Ausrückwelle r übertragen, welche parallel zum Schlitten o und seitlich abständig davon lagert. Auf dieser gleitet, im Schlittenlager gehalten, die Schnecke q, welche den Drehbetrieb der Spindelbüchse n besorgt, in welcher der Aufspanndorn des Schneckenwerkstückes festgemacht wird, der ausserdem im Stützlager m seine Führung findet. An der hinteren Fläche des Schneckenrades p ist ferner ein Gabellager y angegossen, in welchem eine Schnecke x gehalten wird, die in ein am Ende der Spannbüchse sitzendes Schneckenrädchen greift. Mittels Versatzrädchen x findet durch Schlüsselzapfen die Einteilung bei mehrgängigem Schneckengewinde statt. Textabbildung Bd. 312, S. 187 Selbstthätige Schneckenfräsemaschine. Rundschaltung und Teilwerk am Spindelstock n bedingen die feststehenden Grundelemente des Schneckengewindes, während durch Einschaltung der vom Schneckengetriebe w bethätigten Versatzräder v die geradlinige Schaltbewegung des Fräseschlittens b, d. i. die eigentliche Gangsteigung, abgeleitet wird. Eine kleine selbständig getriebene Fächerpumpe z liefert das nötige Kühlwasser an die Schnittstelle, welche aus der Randrinne des Schlittens o in den Saugkasten abfliesst. Ueber J. E. Reinecker's Teilkopf an Fräsemaschinen vgl. D. p. J. 1896 299 * 277. Genau-Rundschleifmaschine. Diese beachtenswerte Schleifmaschine hat vor Jahren eine sehr ausführliche Besprechung auf Grund von Originalzeichnungen in D. p. J. gefunden (vgl. 1894 294 * 178 bezw. 1898 308 * 29), worauf Interessenten hingewiesen werden.