Titel: | Einige Mitteilungen über die Goldgewinnung in Sibirien während des Zeitraumes von 1892 bis 1896. |
Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, S. 2 |
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Einige Mitteilungen über die Goldgewinnung in
Sibirien während des Zeitraumes von 1892 bis 1896.
Einige Mitteilungen über die Goldgewinnung in Sibirien während des
Zeitraumes von 1892 bis 1896.
Ueber die Goldausbeute in den sibirischen Bergwerksgebieten während des
Zeitraumes von 1892 bis 1896 sind im Handels- und
Gewerbebuch von RomanowSibirisches Handels- und Gewerbebuch.
Herausgegeben von F. P. Romanow in Tomsk.
Jahrg. 1896, 1898 und 1899. (Das Berg- und Hüttenwesen in Sibirien von
Bergingenieur M. W. Gribassowy.)
Mitteilungen erschienen, die noch wenig bekannt sein dürften und im nachfolgenden
hier wiedergegeben werden sollen.
Das Goldgewerbe in Sibirien ist den Bergwerksverwaltungen von Tomsk und Irkutsk
unterstellt. Die Bergwerksverwaltung von Tomsk umfasst
die Kreise Tobolsk-Akmolinsk, Semipalatinsk-Semirjetschensk, Tomsk, Nord- und
Süd-Jenissei und Atschinsk-Minussinsk, während zur Bergwerksverwaltung von Irkutsk das Küstengebiet, das Amúrgebiet, Ost- und
West-Transbaikalien, sowie die Goldgebiete der Lena und Birjussa gehören.
Ueber die Goldausbeute in den der Bergwerks Verwaltung von Tomsk unterstellten Kreisen gibt die nachfolgende Tabelle Aufschluss.
Kreise
1892
1893
1894
1895
1896
Gold-ausbeutein kg
Zahl derGrubenimBetrieb
Gold-ausbeutein kg
Zahl derGrubenimBetrieb
Gold-ausbeutein kg
Zahl derGrubenimBetrieb
Gold-ausbeutein kg
Zahl derGrubenimBetrieb
Gold-ausbeutein kg
Zahl derGrubenimBetrieb
Tobolsk-AkmolinskSemipalatinsk-SemirjetschenskTomskNord-JenisseiSüd-JenisseiAtschinsk-Minussinsk
47,50 334,152248,981469,282073,711087,63
24 47168130163 80
40,95 407,862280,101544,632360,361113,84
29 69170136176 99
32,76 466,832016,381313,682121,21 950,04
14 71171123176111
31,12 504,501818,181112,201972,15 972,97
18 84141129162115
16,38 525,801998,361105,651583,95 843,57
12102152116150 98
Zusammen
7261,25
612
7747,74
679
6900,90
666
6411,12
649
6073,71
630
In den Kreisen Tobolsk-Akmolinsk und Semipalatinsk-Semirjetschensk werden
vorherrschend zu Tage tretende Schichten abgebaut; tiefer liegende sind bisher noch
unberührt geblieben, weil die Herstellung von Grubenhölzern in diesen waldlosen
Steppengebieten Westsibiriens mit grossen Kosten verbunden ist. Die Goldausbeute im
Kreise Tobolsk-Akmolinsk zeigt eine beständige Abnahme, fast alle grösseren Lager
sind dort ausgearbeitet, neue Lager werden nur selten aufgefunden, durch die
Unvollkommenheit der Arbeitsmethoden, häufig auch durch Wassermangel, wird das
Goldgewerbe in diesem Kreise ungünstig beeinflusst. Im allgemeinen erfordert die
Anlage einer Goldwäsche im Tobolsk-Akmolinskschen Kreise kein grosses
Betriebskapital, weil die Gruben inmitten der Kirgisenlager und Kosakenansiedelungen
liegen, und Arbeitskräfte aus diesen Bevölkerungsschichten verhältnismässig billig
zu erhalten sind. Die Kirgisen ziehen im Sommer mit ihren Familiengliedern und
Viehherden nach den Goldlagerstätten und arbeiten dort für 20 bis 45 Kopeken (etwa
0,45 bis 1,0 M.) im Tagelohn bezw. als „Solotnikarbeiter“ zum Preise von 3
Rubel (etwa 6 M. 50 Pf.) für 1 Solotnik (4,265 g) gewonnenes Gold. Auf den Gruben
des Kreises Semipalatinsk-Semirjetschensk erhalten die Arbeiter bei freier Kost
einen Monatslohn von 3 bis 7 Rubel (6 M. 50 Pf. bis 15 M.). Das milde Klima des
westsibirischen Steppengebiets gestattet die Arbeiten in den Goldgruben vom 1. April
bis zum 1. Oktober auszudehnen. Die Goldausbeute im Kreise
Semipalatinsk-Semirjetschensk zeigt eine beständige Zunahme, insbesondere in den
Gruben unweit der chinesischen Grenze, wo der Goldgehalt der Lager grösser ist und
Arbeitskräfte sehr billig zu erlangen sind.
Der mittlere Goldgehalt betrug 1896:
in
den
Gruben
des
Kreises
Tobolsk-Akmolinsk
0,50 g
auf
1 t
Sand
„
„
„
„
„
Semipalatinsk-Semirjetschensk
0,36 g
„
1 t
„
Zum Bergwerkskreis von Tomsk gehören die Goldgebiete von Mariinsk, Biisk und Kusnezk.
Auch hier werden hauptsächlich Goldsandlager abgebaut. Im Gebiet von Mariinsk wird
Gold seit einigen Jahren auch aus Erzlagern gewonnen, beispielsweise im Dmitriewsker Bergwerk des Grubenbesitzers Iwanizki und an einigen anderen Orten. Die Goldgebiete
von Biisk und Kusnezk liegen im Altaigebirge, wo früher Privatpersonen keine Gruben
erwerben durften. Nachdem durch kaiserl. Verfügung die Goldgewinnung auch
Privatpersonen gestattet wurde, stieg anfänglich die Ausbeute, gegenwärtig ist sie
aber wieder zurückgegangen. Das Klima ist hier rauher als in den westsibirischen
Steppengebieten, die Arbeiten können daher in den Gruben nur von Anfang Mai bis Ende
Oktober betrieben werden. Die Arbeiter erhalten gewöhnlich einen Monatslohn von 12
bis 23 Rubel (etwa 26 bis 50 M.) oder 60 bis 130 Rubel (etwa 130 bis 280 M.) für die
ganze Dauer des Betriebes. Sogen. „Solotnikarbeiter“, die 2 Rubel 40 Kopeken
bis 3 Rubel (etwa 5 M. 20 Pf. bis 6 M. 50 Pf.) für 1 Solotnik (4,265 g) gewonnenes
Gold empfangen, findet man im allgemeinen nur auf wenigen Gruben. Der Grubenbetrieb
mit fest angestellten Arbeitern erfordert grössere Kapitalauslagen; die Arbeiter
erhalten vor Antritt ihres Dienstes Anzahlungen, die meisten Lebensmittel müssen vor
Beginn des Betriebes beschafft werden, weil grössere Transporte nur im Winter bequem
zu bewerkstelligen sind.
Die Goldsandlager der Kreise Nord- und Süd-Jenissei gehörten einst zu den reichsten
Sibiriens, sie lieferten während des Zeitraumes von 1846 bis 1850 im Durchschnitt
1000 Pud (16380 kg) Gold jährlich.
Gegenwärtig sind die Lager dort nahezu erschöpft. Die Mächtigkeit der goldführenden
Sandschichten wechselt zwischen 1,5 und 3 m und beträgt stellenweise 4,5 bis 6,5 m.
Die Arbeiter werden hier unter denselben Bedingungen wie im Kreise Tomsk
angestellt. Der Gangbergbau, der in den Kreisen Jenissei früher stellenweise
betrieben wurde, ist jetzt eingestellt worden. Auch die Goldausbeute im Kreise
Atschinsk-Minussinsk, die anfänglich 1600 kg und darüber im Jahr betrug, ist
beständig zurückgegangen.
Im Gouvernement Tomsk liegen auch die im Privatbesitz des Kaisers von Russland
befindlichen Altaigruben, die besonders verwaltet werden und in der oben angeführten
Tabelle nicht eingeschlossen sind. Es wurden hier gewonnen:
1892
1893
1894
1895
1896
kg
kg
kg
kg
kg
WaschgoldAdergold
90,10 67,20
157,25 52,42
167,08 91,73
306,30
276,82
Zusammen
157,30
209,67
258,81
306,30
276,82
Adergold wird aus den Syrjanow'schen Bergwerken beim
Ausschmelzen der Silbererze und aus den Ridder'schen
Bergwerken aus goldhaltigem Quarz gewonnen.
Ueber die Goldausbeute in den der Bergwerks Verwaltung von Irkutsk unterstellten
Gebieten und Kreisen gibt die folgende Tabelle Aufschluss:
Textabbildung Bd. 313, S. 2
Goldausbeute in kg; Zahl der Gruben
im Betrieb; 1892; 1893; 1894; 1895; 1896; Goldausbeute in kg; Zahl der Gruben im
Betrieb; Goldausbeute in kg; Zahl der Gruben im Betrieb; Küstengebiet;
Amúrgebiet; Ost-Transbaikalien.; Nertschinsk-Grubenkreis; Kreis Nertschinsk:;
Auf Privatgruben; Auf staatlichen Gruben (im Privatbesitz des Kaisers von
Russland); Kreis Tschita; Kreis Akscha; Zusammen in Ost-Transbaikalien; West-
Transbaikalien.; Kreis Bargusinsk; Kreis Troitzkossawsk; Kreis Werchne-Udinsk;
Zusammen in West-Transbaikalien; Bergwerksgebiet der Lena.; Kreis
Olekminsk-Witimsk; Kreis Kirensk; Zusammen im Bergwerksgebiet der Lena;
Bergwerksgebiet der Birjussa.; Kreis Nishne-Udinsk; Kreis Wercholensk; Kreis
Irkutsk; Zusammen im Bergwerksgebiet der Birjussa; Zusammen in allen Gebieten
und Kreisen
Aus der Tabelle geht hervor, dass in den letzten Jahren in den der
Bergwerksverwaltung von Irkutsk unterstellten Gebieten und Kreisen durchschnittlich
24500 kg Gold im Jahr gewonnen wurden. Nur das Jahr 1896 zeigt eine Abnahme von
näherungsweise 3270 kg, die hauptsächlich durch die Verminderung der Goldausbeute im
Lenagebiet hervorgerufen worden ist.
Die Bergwerkskreise des Küsten- und Amúrgebietes liegen im Flusssystem des Amúr, an
seinen linken Zuflüssen; die Bergwerkskreise Ost-Transbaikaliens im Quellgebiet der
Schilka und des Argun. Einzelne Goldgruben des Küstengebiets liegen ausserhalb des
eigentlichen Flusssystems, ja sogar ausserhalb des Festlandes, beispielsweise auf
der Insel Askold bei Wladiwostok. Der Goldbergbau wird im Küstengebiet erst
seit 1871 betrieben. 1896 wurden in 14 Gruben zusammen 429831 t Goldsandschichten
verwaschen und 1343,16 kg Gold gewonnen. Der mittlere Goldgehalt betrug demnach 3 g
auf 1 t Sand.
Goldführende Sandschichten trifft man am Amúr im allgemeinen schon in 2 m Tiefe; die
Mächtigkeit der Schichten beträgt aber selten über 1 m.
Die meisten Gruben haben daher offenen Betrieb, nur auf einigen Wäschereien am
Nimanfluss, wo die Goldsandschichten erst in 6,0 m Tiefe angetroffen werden, wird
unterirdisch gearbeitet.
Gold wurde im Amúrgebiet 1866 vom Bergingenieur Anossowy
entdeckt. Der Abbau der Lager begann 1868, in welchem Jahr bereits 816 kg Gold
gewonnen wurden. Seitdem hat die Ausbeute fast beständig zugenommen, sie erreichte
1890 den Höchstbetrag von 7964,88 kg. Durch Erschöpfung der alten reichen Lager, und
weil wenig neue entdeckt worden sind, ist die Ausbeute in den letzten Jahren wieder
zurückgegangen. 1896 befanden sich im Amúrgebiet 366 Goldgruben, die insgesamt eine
Landfläche von 43161,50 ha einnahmen.
Gearbeitet wurde in 134 Gruben auf einem Flächenraum von 18036,50 ha. 2667855 t
goldführende Sandschichten gelangten zur Verwaschung und ergaben 6707,61 kg Gold.
Der mittlere Goldgehalt betrug demnach 2,5 g auf 1 t Sand.
Die Goldgruben des Amúrkreises liegen in fünf Gruppen verteilt an den linken
Nebenflüssen des Amúr. Die erste Gruppe umfasst den oberen Amúr mit dem Dschalindu
und seinen Nebenflüssen, die sich in den Ur (rechter Nebenfluss der Seja) ergiessen.
Zur zweiten Gruppe gehören die Zuflüsse des Giljui und des Brjanta, die rechts in
die Seja münden, dann folgen die Gruppen der Selimdja, an der Selimdja mit ihren
Nebenflüssen, die Nimanskischen, am Niman (der sich in die Bureja ergiesst) und
seinen Nebenflüssen, und endlich die Chinganschen, welche alle Flüsse und Flüsschen
umfassen, die vom kleinen Chingangebirge sich in den mittleren Amúr ergiessen.
Die folgende Tabelle zeigt die Goldausbeute im Jahre 1896 in den fünf Gruppen des
Amúrkreises.
Zahl der Grubenim Betrieb
Goldausbeutein kg
1. Gruppe des Oberen Amúr2. Sejagruppe3.
Selimdjagruppe4. Nimangruppe5. Chingangruppe
11 92 11 11 9
394,763972,15 481,571318,60 540,53
Zusammen
134
6707,61
Die Arbeitsmethode auf den Goldgruben des Amúrkreises ist noch recht
verbesserungsbedürftig. Aus den offenen Schürfen wird der goldhaltige Sand in
zweiräderigen Wagen und Schiebkarren nach den Waschapparaten geschafft, die durch
Wasserkraft, seltener durch Dampf kraft in Bewegung gesetzt werden. Die Goldindustriegesellschaft am oberen Amúr (1896
beschäftigte sie 920 Arbeiter) pflegt ihre Arbeiter durch Agenten in der Stadt
Werchne Udinsk gegen einen Monatslohn von 30 bis 70 Rubel (etwa 65 bis 150 M.)
anzuwerben, die übrigen Gesellschaften mieten ihre Arbeiter in Blagowetschensk oder
an anderen Orten. Die Beförderung der Arbeiter nach den Goldgruben geschieht
gewöhnlich auf Rechnung der Unternehmer, während die Kosten der Heimreise in den
meisten Fällen von den Arbeitern selbst bestritten werden müssen. Eine Reise nach
den Goldgruben ist verhältnismässig teuer, weil nur auf wenigen Flüssen Dampfschiffe
verkehren und in den meisten Fällen die Leute einige Hundert Kilometer auf Kähnen,
teils zu Pferde durch den Urwald und auf schlechten Wegen befördert werden müssen.
Im Winter ist dagegen eine Reise leichter und billiger zu bewerkstelligen. Häufig
entfernen sich die Arbeiter während der vertragsmässigen Arbeitszeit eigenmächtig
und suchen auf verlassenen oder teilweise ausgearbeiteten Lagerstätten in
räuberischer Weise nach Gold. Wie häufig diese Erscheinung einzutreten pflegt, geht
aus der Angabe hervor, dass im Jahre 1896 auf den Gruben der oberen Amúr-Goldindustriegesellschaft 105 Arbeiter, und auf
den Gruben am Nimanfluss 32 Arbeiter sich heimlich entfernten. 1896 betrug der
Arbeitslohn in den Gruben mit Schachtbetrieb 30 bis 75 Rubel (etwa 65 bis 162 M.),
in den offenen Gruben 18 bis 45 Rubel (etwa 39 bis 97 M.) im Monat. Solotnikarbeiter
erhielten 2 Rubel 17 Kopeken bis 3 Rubel 17 Kopeken (etwa 4 M. 70 Pf. bis 6 M. 85
Pf.) für 1 Solotnik gewonnenes Gold.
Zum Bergwerksgebiet von Ost-Transbaikalien gehören die Kreise Nertschinsk, Tschita
und Akscha. 1777 wurden hier die ersten Golderze entdeckt, ihres geringen
Goldgehaltes wegen aber noch nicht abgebaut. 1832 begann der Goldbergbau auf den im
Privatbesitz des Kaisers befindlichen Gruben und 1865 wurde auch Privatpersonen der
Goldbergbau im Kreise Nertschinsk gestattet. Adergold wird nur in den Kreisen
Tschita und Akscha in geringen Mengen gewonnen.
Zum Bergwerksgebiet von West-Transbaikalien gehören die Kreise Bargusinsk,
Troitzkossawsk und Werchne Udinsk. Erstere liegen an den Zuflüssen des oberen
Witim, letztere an den Nebenflüssen des Tschika (auch Dschida), der sich in die
Selenga ergiesst.
Das Bergwerksgebiet der Lena wird durch die Ausläufer des Jablonoigebirges durchzogen
und von den Flüssen Lena, Witim und Olekma begrenzt. Ein Bergrücken teilt das Gebiet
in die Flusssysteme des Witim und der Olekma. Auf dem Witim verkehren Dampfer einige
Hundert Kilometer stromaufwärts bis zur Mündung des Bodaibo, wo die ersten
Goldgruben angetroffen werden, die miteinander durch Wege verbunden sind. Die
Goldgruben der Olekma liegen dagegen von der Zentralstelle der Lena ziemlich weit
entfernt und können im Sommer nur auf schlechten Landwegen, im Winter auf dem Eise
der Flüsse erreicht werden. Der goldhaltige Sand des Olekma-Witimschen Systems liegt
oft in zwei bis drei Schichten übereinander; die Mächtigkeit der Schichten wechselt
zwischen 0,6 bis 4,5 m, stellenweise trifft man ewig gefrorenen Boden mit
Schachtbetrieb bis 42 m Tiefe. Das Gold zeichnet sich im allgemeinen durch
Grobkörnigkeit aus, auch findet man Goldklumpen mit regelmässig ausgebildeten
Goldkrystallen.
Im Olekminskschen System
arbeiteten
1895/96
auf
68
Gruben
1437
Mann
Im Witimschen System
arbeiteten
1895/96
„
33
„
2098
„
––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
auf
101
Gruben
3535
Mann
Der mittlere Goldgehalt im Olekminskschen System beträgt 2,5 bis 4,5 g, im Witimschen
System 7,8 bis 12,25 g auf 1 t Sand.
Die plötzliche Abnahme der Goldausbeute im Lena-Bergwerksgebiet bezw. in den Gruben
des Olekma-Witimschen Systems im Jahre 1896 wird durch den Eisenbahnbau, der in
letzter Zeit zahlreiche Arbeiter anlockte, und durch die Betriebseinstellung eines
grösseren Unternehmers erklärt.
Zum Bergwerksgebiet der Lena gehört auch der Kreis Kirensk des Gouvernements Irkutsk
mit geringem Goldgehalt und unbedeutender Goldausbeute.
Das Bergwerksgebiet der Birjussa umfasst die Kreise Nishne Udinsk, Wercholensk und
Irkutsk und gehörte einst zu den reichsten Ostsibiriens. Durch Erschöpfung der Lager
ist die Ausbeute in den letzten Jahren stark gesunken.
Der Anteil Sibiriens an der Gesamtgoldausbeute Russlands geht aus der folgenden
Tabelle hervor.
Jahr
Gesamt-goldausbeute Russ-lands in kg
Davon entfielenauf Sibirien in kg
In Prozenten derGesammtausbeute
1892
42997,50
30660,13
71,3
1893
44864,80
32786,21
73,1
1894
42932,00
32278,43
75,2
1895
41097,40
31361,12
76,3
1896
37133,50
27580,63
74,3