Titel: | Berechnung der Dampfmaschinen. |
Autor: | Emil Herrmann |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 536 |
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Berechnung der Dampfmaschinen.
Von Emil Herrmann, königl. ungar. Oberbergrat
in Schemnitz.
(Schluss von S. 517 d. Bd.)
Berechnung der Dampfmaschinen.
IV. Berechnung der Woolf'schen Maschine.
Wir setzen voraus, dass die Kurbeln des Hoch- und Niederdruckcylinders entweder 0
oder 180 einschliessen. Es können die zwei Cylinder, wie dies meist der Fall ist,
auch hintereinander angeordnet sein. Zwischen den Cylindern ist der Receiver
eingeschaltet und der Niederdruckcylinder hat seine besondere Steuerung.
Es sei:
V die Hubeskapazität des
Hochdruckcylinders;
vV dessen schädlicher Raum;
Va = mV die Hubeskapazität des
Niederdruckcylinders;
αVa dessen schädlicher Raum;
R das Volumen des Receiver, den
schädlichen Raum des Hochdruckcylinders mit eingerechnet;
φr das reduzierte Füllungsverhältnis des Hochdruck-
und
y jenes des Niederdruckcylinders.
Behufs Ermittelung der Arbeit während eines Schubes gehen wir von den Diagrammen der
beiden Cylinder aus (Fig. 3).
Die absolute Arbeit des frischen Dampfes im Hochdruckcylinder ist durch die Fläche
AbcdB gegeben.
Textabbildung Bd. 316, S. 536
Fig. 3.
φr bedeutet auch
hier das reduzierte Füllungsverhältnis des Hochdruckcylinders, aus welchem das wahre
Füllungsverhältnis
\varphi=\frac{\varphi_r+v}{1+v} (Gleichung 12).
Diesem entsprechend findet man in der Tabelle I oder II (je nachdem die Maschine mit
oder ohne Dampfmantel ist) den Wert von ψ und ϑ. Damit ergibt sich die absolute Dampfarbeit nach
Abzug des Verlustes, verursacht durch den schädlichen Raum
L1 =
p1V (ψ [1 + v] . . . . 27)
und die Endspannung
p
2
= p
1
ϑ.
Wenn die Kolben sich in der Stellung Aab befinden,
kommuniziert sowohl die Gegendampfseite des Hochdruckcylinders, als auch die
Arbeitsseite des Niederdruckcylinders mit dem Receiver, die gemeinschaftliche
Spannung muss bei Maschinen ohne Spannungsabfall der Endspannung des frischen
Dampfes gleich sein.
Das Volumen des Receiverdampfes ist demnach
V_1=V+R+\alpha\,V_a=V\,\left(1+\frac{R}{V}+\alpha\,m\right).
Der Receiver reguliert die Spannungen des Dampfes so, als ob sein Volumen
bedeutend grösser wäre, als es thatsächlich ist. Die Ursache dafür glaube ich darin
zu finden, dass nicht nur die Wände des Receivers, sondern auch das im Receiver
angesammelte Wasser an der Wärmebewegung des Dampfes teilnehmen. Ich habe gefunden,
dass man sich der Wirklichkeit sehr nähert, wenn man das Verhältnis \frac{R}{V} um
eins grösser nimmt, als es sich vermöge des Receivervolumens ergeben würde. In den
nachstehenden Formeln bedeutet deshalb
\varrho=\frac{R}{V}+1 . . . . . . 28)
Die Kolben bewegen sich dann bis in die Stellung ee0. Dabei beschreibt der Kolben des
Hochdruckcylinders das Volumen yV, jener des
Niederdruckcylinders aber yVa.
Ersteres verringert, letzteres vermehrt das Volumen des Receiverdampfes. Sein
Endvolumen ist also
V2= V (1 – y) + R + (y + α)
Va,
und da yVa
= ymV > yV ist, expandiert der Dampf. Die
Volumenvermehrung beträgt
V2– V1= Ve= y (m – 1) V.
Das wahre Füllungsverhältnis ist
\varphi_3=\frac{V_1}{V_2}=\frac{1+\varrho+\alpha\,m}{1+\varrho+\alpha\,m+y\,(m-1)} . . 29)
Ist dieses bekannt, dann findet man in der Tabelle I bezw. II den
Expansionskoeffizienten λ3 und das Verhältnis ϑ3.
Die Spannung des Receiverdampfes in der Kolbenlage ee0 ist
p3= p2ϑ3 . . . . . . .
30)
und die Arbeitsleistung des Receiverdampfes, da p2 die Anfangsspannung
ist, nach Gleichung 8
L2= p2Vy (m – 1) λ3 . . . . 31)
Bei dieser Kolbenstellung wird die Einströmung in den Niederdruckcylinder von seite
des Receivers abgeschlossen. Infolgedessen komprimiert der Hochdruckkolben den Dampf
in seinem Cylinder und im Receiver. Die Kompression wird so weit getrieben, dass im
Receiver wieder die Spannung p2 wird. Das Volumen des Dampfes in der Stellung ee0 ist
(1 – y) V + R,
nach der Kompression bei der Kolbenstellung ff0
uV + R.
Die Kompression kann man als eine umgekehrte Expansion betrachten, man muss demnach
die bei der Expansion geleistete Arbeit negativ in Rechnung ziehen. Für die
Expansion ist das Anfangsvolumen
V
1
= uV + R
und das Endvolumen
V2 =
(1 – y)V + R.
Das Expansionsvolumen ist somit
Ve= V2– V1 = (1 – y – u) V.
Das Füllungsverhältnis
\varphi_4=\frac{V_1}{V_2}=\frac{u+\varrho}{1-y+\varrho} . . . . 32)
Mittels dieses erhält man aus Tabelle I bezw. II den Wert von ϑ4 und λ4.
Weil in der Stellung ff0 wieder p2
erreicht sein soll, muss
\frac{p_3}{\vartheta_4}=p_2
sein.
Mit Bücksicht auf die Gleichung 30 folgt
\frac{p_2\,\vartheta_3}{\vartheta}=p_2,
d.h. es muss ϑ3 = ϑ4 sein. Dies
ist nur dann möglich, wenn auch
φ3 =
φ4
ist.
Setzt man in diese letzte Bedingung die Werte von φ3 und φ4 (Gleichung 29 und 32) ein, dann ist
\frac{1+\varrho+\alpha\,m}{(1+\varrho+\alpha\,m)+y\,(m-1)}=\frac{u+\varrho}{1-y+\varrho}.
Hieraus lässt sich y bestimmen.
\mbox{und }\left{{y=\frac{(1+\varphi+\alpha\,m)\,(1-u)}{1-u+m\,(\rho+\alpha+u)}}\atop{\varphi_3=\varphi_4=\frac{u+\varphi}{1+\varphi-y}}}\right\}\
.\ .\ .\ 33)
Den Arbeitsverbrauch für die Kompression berechnen wir so wie für die Expansion, sie
wird
L3= – p2Veλ3= – p2V (1 – y – u) λ3 . 34)
Bei der Kolbenstellung ff0 wird der Ausströmungskanal des Hochdruckcylinders auch abgeschlossen, so
dass der Gegendampf in dem schädlichen Raume komprimiert wird.
Das Füllungsverhältnis ist wie bei der Eincylindermaschine
\varphi_c=\frac{v}{v+u}
und die Kompressionsarbeit nach Gleichung 17, jedoch mit
Rücksicht darauf, dass die Spannung am Anfange derselben nicht pg sondern p2 ist
L_4=-p_2\,u\,V\,\frac{\lambda_c}{\vartheta_c} . . . . . 35)
Im Niederdruckcylinder, welcher bei der Kolbenstellung ee0 vom Receiver abgesperrt wurde,
expandiert der darin enthaltene Receiverdampf. Das Anfangsvolumen ist
V1= (α + y) Va,
das Endvolumen
V2 =
(α + 1) Va,
das Füllungsverhältnis
\varphi_5=\frac{y+\alpha}{1+\alpha} . . . . . . 36)
das Expansionsvolumen
Ve = V2 – V1 = (1 – y) Va = (1
– y) mV.
Die Anfangsspannung ist p3, somit die Expansionsarbeit
\mbox{und die Endspannung }\left{{L_5=p_3\,(1-y)\,m\,V\,\lambda_5}\atop{p_5=p_3\,\vartheta_5=p_2\,\vartheta_3\,\vartheta_5=p_1\,\vartheta\,\vartheta_3\,\vartheta_5}}\right\}\
.\ .\ 37)
Die Gegendampfspannung im Niederdruckcylinder ist nach Gleichung 13 oder 14 zu
berechnen, nur hat man p2 mit p5 zu
vertauschen, erhält also
a) für die Kondensmaschine
pg = 0,125 + 0,2 p5 . . . . 38 a)
b) für die Auspuffmaschine
p_g=1,033+\frac{(p_5+1)^2}{200} . . . . 38 b)
Gewöhnlich lässt man den Gegendampf im Niederdruckcylinder am Ende des Hubes auch os
weit komprimieren, dass seine Spannung im schädlichen Raume nahezu p2 werde.
Man findet das Füllungsverhältnis
\varphi_a=\frac{\alpha}{\alpha+u_a} und p_a=\frac{p_g}{\vartheta_a}.
Der Arbeitsverbrauch durch den Gegendampf beträgt nach der entsprechend modifizierten
Gleichung
L_6=-p_g\,m\,V\,\left(1-u_a+u_a\,\frac{\lambda_a}{\vartheta_a}\right) . . 39)
Die indizierte Arbeit eines Schubes ist die Summe der Ausdrücke 27, 31, 34, 35,
37 und 39.
L_i=V\,p_1\,(\psi\,[1+v]-v)+p_2\,y\,V\,(m-1)\,\lambda_3+p_2\,V\,(1-y-u)\,\lambda_3
-V\,u\,p_2\,\frac{\lambda_c}{\vartheta_c}+p_3\,V\,(1-y)\,m\,\lambda_5-p_g\,m\,V\,\left(1-u_a+u_a\,\frac{\lambda_a}{\vartheta_a}\right).
Dabei ist aber der Unterschied, welcher zwischen der Spannung im Hoch- und
Niederdruckcylinder auch dann besteht, wenn beide mit dem Receiver kommunizieren,
noch nicht berücksichtigt, und die Arbeit infolgedessen zu gross. Der Unterschied
rührt daher, dass einerseits der Dampf aus dem Hochdruckcylinder durch einen
verengten Kanal in den Receiver, andererseits der Receiverdampf wieder durch einen
verengten Kanal in den Niederdruckcylinder fliesst, was immer einen gewissen
Spannungsverlust bedingt. Es wird dieser Verlust jedenfalls von der
Kolbengeschwindigkeit und den Querschnittsverhältnissen der Kanäle abhängen, müsste
daher in jedem Falle besonders geschätzt werden. Zum Glück kann man hier nicht viel
fehlen und annehmen, dieser Spannungsverlust betrage rund 10 %. Diesem Umstände kann
man leicht dadurch Rechnung tragen, dass man in obigem Ausdrucke für die indizierte
Arbeit mit Ausnahme derjenigen Glieder, welche mit der Gegenspannung pg
multipliziert erscheinen, statt m schreibt mζ, wobei nach dem Vorhergesagten
ζ = 0,9
ist.
Man kann ferner die Glieder, welche von m frei sind, von
jenen trennen, welche m enthalten, dadurch erhält man
zugleich die indizierte Arbeit der zwei Cylinder gesondert. Dividiert man die Summe
der Glieder ohne m durch V, die Summe der mit m behafteten Glieder aber
durch mV, dann erhält man (p), die Nutzspannung des Hochdruck- bezw. (pm)
des Niederdruckcylinders. Es ergibt sich
\left{{p=p_1\,(\psi\,[1+v]-v)-p_2\,\left([1-u]\,\lambda_3+u\,\frac{\lambda_c}{\vartheta_c}\right)}\atop{p_m=\zeta\,p_2\,\lambda_3\,(y+\lambda_5\,[1-y])-p_g\,\left(1-u_a+u_a\,\frac{\lambda_a}{\vartheta_a}\right)}}\right\}\
40)
Die indizierte Arbeit eines Schubes ist dann
Li = V (p
+
mpm).
Beziehen sich die Grössen F (Fläche des Kolbens in
Quadratcentimeter) und c (Kolbengeschwindigkeit in
Meter) auf den Hochdruckcylinder, wogegen Ni die von der Maschine geleisteten
indizierten Pferdekräfte bedeutet, dann ist nach Gleichung 19
N_i=\frac{F\,(p+m\,p_m)\,c}{75} . . . . . 41)
Den Durchmesser des Hochdruckcylinders findet man nach Gleichung 20
D=\sqrt{\frac{95,5\,N_i}{(p+m\,p_m)\,c}+d^2}.
Die Dimensionen des Niederdruckcylinders ergeben sich aus der Bedingung
V
a
= mV.
Zumeist ist der Hub der zwei Cylinder derselbe, dann wird die wirksame Kolbenfläche
Fa des
Niederdruckcylinders
Fa = mF
oder
D_a=\sqrt{m\,(D^2-d^2)+{d_a}^2}.
Wie man sieht, bedeutet Da den Cylinder- und da den Kolbenstangendurchmesser
des Niederdruckcylinders.
Der stündliche Dampf verbrauch für 1 PS ergibt sich aus dem Füllungsverhältnisse des
Hochdruckcylinders wie bei der Eincylindermaschine und der nützlichen Spannung
g_i=\frac{\mu\,\xi\,\kappa\,\gamma}{p+m\,p_m}\,\left(1+v-\frac{0,9\,v\,p_c}{\varphi\,p_1}\right) . . 42)
Einige Schwierigkeit bietet die Beurteilung des Koeffizienten μ, welcher die Kondensation im Mantel berücksichtigt.
Wird nur der Hochdruckcylinder geheizt, dann ist μ, dem
Füllungsverhältnisse φ dieses Cylinders entsprechend,
der Tabelle IV zu entnehmen.
Wird nebst dem Hochdruckcylinder auch der Receiver und der Niederdruckcylinder
durch den frischen Dampf geheizt, ist also die Ummantelung eine vollständige, dann
hat man μ, dem gesamten Füllungsverhältnisse φm
entsprechend, der Tabelle IV zu entnehmen. Das Verhältnis φm erhält man, wenn man das durch den frischen Dampf erfüllte Volumen
(1 + v) Vφ = (φr
+ v)V
durch das Volumen des Niederdruckcylinders
Va (1 + α) = Vm
(1 + α)
dividiert, demnach ist
\varphi_m=\frac{\varphi\,(1+v)}{m\,(1+\alpha)}=\frac{\varphi_r+v}{m\,(1+\alpha)} . . 43)
Manchmal wird der Receiver und Hochdruckcylinder geheizt, der Niederdruckcylinder
aber nicht. Dann kann man das Füllungsverhältnis, welchem entsprechend μ zu nehmen ist, ungefähr
φ
1
= φ + φ
m
setzen.
Die Werte ϑ, λ, ψ wird man selbstverständlich der
Tabelle I oder II entnehmen, je nachdem der betreffende Cylinder geheizt ist oder
nicht.
Oft verlangt man, dass bei dem normalen, der Berechnung zu Grunde gelegten
Füllungsverhältnisse des Hochdruckcylinders die zwei Cylinder gleiche oder
wenigstens sehr nahe gleiche Arbeitsleistungen haben sollen.
In diesem Falle wählt man sowohl m als auch ϱ, lässt aber das Füllungsverhältnis des
Hochdruckcylinders unbestimmt. Man kann dann alle Grössen, welche in den Ausdrücken
40 vorkommen, berechnen, mit Ausnahme von ψ, ϑ, p2 und pg. Wir schreiben in den betreffenden
Ausdrücken
p
2
= ϑp
1
und setzen für pg dessen Wert ein, bei Kondensmaschinen
z.B.
pg = 0,125 + p2 0,2 ϑ3ϑ5 . . . . 44)
Nun kann man die Ausdrücke 40 durch p1 dividieren und erhält aus der Bedingung
p = mpm
die Gleichung
ψ=αϑ + β,
worin a und β reine Zahlen sind. Die Auflösung kann nur probeweise
mit Benutzung der Tabelle I bezw. II erfolgen.
Je grösser das Cylinderverhältnis m, desto kleiner wird das
Füllungsverhältnis φ des Hochdruckcylinders, wenn beide Cylinder gleiche
Leistung haben sollen.
Das nachstehende Beispiel zeigt das Verfahren.
Bei einer Tandemmaschine mit Kondensation und vollständiger Ummantelung sei
p1 =
8,5, m = 2, v = α = 0,03,
u = 0,09, ua = 0,12,
das wirkliche Volumen des Receivers = V, daher nach Gleichung 28
\varrho=\frac{V}{V}+1=2.
Setzt man diese Werte in die Gleichung 33, dann erhält man
y = 0,54, φ3
= φ4 = 0,85
und aus Tabelle I
ϑ3 =
ϑ4 = 0,865, λ3 = λ4 = 0,929.
Nach Gleichung 36:
φ5 =
0,554, ϑ5 = 0,602, λ5 = 0,769.
Nach Gleichung 16:
φc = 0,25, ϑc = 0,305, λc = 0,521,
φa = 0,20, ϑa = 0,25, λa = 0,462.
Mit diesen Werten ergibt sich nach Gleichung 40:
p = p1
(1,03 ψ – 0,03) – p2,
pm = 0,747 p2
– 1,102 pg
Nach Gleichung 44:
pg = 0,125 + 0,104 p2.
Diese Werte in die Bedingung p = mpm eingesetzt, wird:
p1
(1,03 ψ – 0,03) – p2 = 2 (0,632 p2 – 0,138),
mit p1 = 8,5 dividiert
1,03 ψ – 0,03 = 2,264 ϑ – 0,0325
oder
ψ + 0,0024 = 2,198 ϑ.
Mit Rücksicht auf die Differenzen in der Tabelle I erhält man für φ = 0,22 + Δφ
0,6024 + 0,014 . 100 Δφ = 0,598 +
0,0242 . 100 Δφ
100\,\Delta\,\varphi=\frac{0,0044}{0,0102}=0,4,
d.h.
Δφ = 0,004,
somit
φ = 0,224, ψ = 0,624, ϑ = 0,277.
Diese Werte in die Ausdrücke für p und pm eingesetzt,
gibt
p
= 8,5 (1,03 . 0,624 – 0,03 – 0,277) = 2,695,
p
2
= 0,277 . 8,5 = 2,355,
p
m
= 0,747 . 2,355 – 1,102 pg,
p
g
= 0,125 – 0,104 . 2,355 = 0,370,
p
m
= 1,351,
somit mpm = 2,702.
Den Unterschied zwischen p und mpm zu korrigieren, wäre reiner
Ueberfluss. Die gesamte Nutzspannung ist, auf den Kolben des Hochdruckcylinders
reduziert,
2,695 + 2,702 = 5,397.
Die Kompressionsspannung im Hochdruckcylinder
p_c=\frac{p_2}{\vartheta_c}=\frac{2,355}{0,305}=7,72.
Behufs Ermittelung des Dampfverbrauches nehmen wir die Kolbengeschwindigkeit c = 1,8 m.
Das totale Füllungsverhältnis nach Gleichung 43
\varphi_m=\frac{0,224\,\cdot\,1,03}{2\,\cdot\,1,03}=0,112.
Aus der Tabelle III ist ϰ = 1,01, aus Tabelle IV μ = 1,11; nach Tabelle V ist für φ = 0,224
ξ = 9,18 + 0,4 . 0,34 = 9,32.
Nach Gleichung 26 ist für p1 = 8,5, γ = 4,39, endlich
1+v-\frac{0,9\,v\,p_c}{\varphi\,p_1}=1,03-\frac{0,9\,\cdot\,0,03\,\cdot\,7,72}{0,224\,\cdot\,8,5}=0,921,
weshalb
g_i=\frac{1,11\,\cdot\,9,32\,\cdot\,1,01\,\cdot\,4,39\,\cdot\,0,921}{5,397}=7,74.
Die Maschine verbraucht für jede indizierte Pferdekraft stündlich 7,74 kg Dampf.
Wie sehr das Cylinder Verhältnis m das
Füllungsverhältnis des Hochdruckcylinders und den Dampfverbrauch beeinflusst, kann
man aus dem nachstehenden Beispiele ersehen.
Es ist wie vorher p1 =
8,5, v = α = 0,03, u = 0,09, ua = 0,12, ϱ =
2, jedoch m = 2,8 (statt wie früher m = 2).
Nach Gleichung 33 ist y = 0,41 und φ3 = φ4 = 0,81. Aus Tabelle
I
ϑ3 =
ϑ4 = 0,83, λ3 = 0,909 = λ4.
Nach Gleichung 36:
φ5 =
0,43, ϑ5 =0,487, λ5 = 0,683.
Nach Gleichung 16:
\varphi_c=\frac{0,03}{0,12}=0,25,\ \vartheta_c=0,305,\ \lambda_c=0,521.
Ferner:
\varphi_a=\frac{0,03}{0,15}=0,2,\ \vartheta_a=0,25,\ \lambda_a=0,462.
Nach Gleichung 40:
p = 8,5 (1,03 ψ – 0,03) – 8,5 ϑ .
0,981,
pm = 8,5 ϑ . 0,576 – 0,138.
Diese Werte in die Bedingung p = mpm eingesetzt, gibt
ψ + 0,0155 = 2,519 ϑ.
Nach Tabelle I ist für φ = 0,16 + Δφ
0,503 + 0,0155 + 0,017 . (100 Δφ)
= 2,519 (0,204 + 0,012 [100 Δφ]).
Hieraus
Δφ = 0,004,
somit
φ = 0,164.
Das Füllungsverhältnis des Hochdruckcylinders ist von (früher) φ = 0,224 auf (jetzt) φ =
0,164 herabgegangen. Diesem Werte entsprechend ist ψ =
0,51, ϑ = 0,209, womit
p = 2,473 und pm = 0,885,
d. i.
mpm =
2,478
wird.
Die Nutzspannung, auf die Fläche des Hochdruckkolbens reduziert, ist
pn = 4,951 = p + mpm.
Wenn die Kolbengeschwindigkeit auch jetzt c = 1,8 m ist,
dann ist ϰ = 1,01; für φ =
0,164 ist ξ = 7,14, und bei p1 = 8,5 ist γ
= 4,39.
Das totale Füllungsverhältnis ist
\varphi_m=\frac{0,164}{2,8}=0,0586,
weshalb μ = 1,12 folgt, ferner
ist
1+v-\frac{0,9\,v\,p_c}{\varphi\,p_1}=0,919,
daher
g_i=\frac{1,12\,\cdot\,7,14\,\cdot\,1,01\,\cdot\,4,39}{4,951}\,\cdot\,0,919,
d.h.
gi = 6,58.
Diese Maschine verbraucht für jede indizierte Pferdekraft in der Stunde 6,58 kg
Dampf.
V. Berechnung der Verbundmaschine.
Bei der eigentlichen Verbundmaschine sind die Kurbeln unter einem rechten Winkel
verstellt.
Textabbildung Bd. 316, S. 539
Fig. 4.
Die Bezeichnung ist dieselbe wie bei der Woolf'schen
Maschine. Infolge der Verstellung der Kurbeln sind die Kolbenwege, ohne Rücksicht
auf die endliche Länge der Schubstange, durch folgende Bedingung verbunden.
Es sei in Fig. 4
CA die Stellung der Niederdruckkurbel, CB
Fig. 4. jene der Hochdruckkurbel, somit
z = 0,5 – 0,5 cos (90 – α) = 0,5 (1 –
sinα),
u = 0,5 – 0,5 cosα = 0,5 (1 – cosα).
Hieraus ist
sinα = 1 – 2 z, cosα = 1 – 2 u,
oder
(1 – 2 z)2 + (1 – 2 u)2 = 1.
Diese Gleichung, nach z aufgelöst, gibt
z=0,5-\sqrt{u\,(1-u)} . . . . 45a)
Die nachstehende Tabelle VII enthält die zusammengehörigen Werte von z und u. Darin bedeutet
z den Weg des Niederdruckkolbens.
Tabelle VII.
u
z
u
z
u
z
0,05
0,282
0,12
0,175
0,19
0,108
0,06
0,263
0,13
0,164
0,20
0,100
0,07
0,245
0,14
0,153
0,21
0,093
0,08
0,229
0,15
0,143
0,22
0,086
0,09
0,214
0,16
0,133
0,23
0,079
0,10
0,200
0,17
0,124
0,24
0,073
0,11
0,187
0,18
0,116
0,25
0,067
Fig. 5 zeigt das Diagramm des Hochdruckcylinders,
Fig. 6 jenes des Niederdruckcylinders. Die Arbeit
des frischen Dampfes ist nach Gleichung 27
L1= p1V (ψ [1+ v] – v).
Wenn der Hochdruckkolben am Anfange des Hubes ist, ist der Niederdruckcylinder vom
Receiver abgeschlossen, dagegen die Gegendampfseite des Hochdruckcylinders mit
denselben verbunden, weshalb der Hochdruckkolben den Gegendampf komprimiert. Dessen
Spannung ist anfangs = p2. Auch hier ist das Füllungsverhältnis des Hochdruckcylinders \varphi=\frac{\varphi_r+v}{1+v}
und dementsprechend aus Tabelle I bezw. II ϑ und ψ zu entnehmen p2 = ϑp1.
Textabbildung Bd. 316, S. 539
Fig. 5.
Textabbildung Bd. 316, S. 539
Fig. 6.
Die Kompression ist aber nicht beendet, sobald der Hochdruckkolben in der Mitte
seines Hubes ist und der Niederdruckcylinder für den Receiverdampf geöffnet wird,
sondern dieselbe dauert noch eine kurze Zeit danach, weil der Hochdruckkolben ein
grösseres Volumen beschreibt als der Niederdruckkolben. Es sei xV das erstere und xaVa (in Fig. 6)
das letztere, dann muss xaVa
– xV ein Minimum sein.
Den Wert von xa
erhält man aus Gleichung 45, wenn man statt zxa und statt u
(0,5 – x) setzt, somit
x_a=0,5-\sqrt{0,25-x^2}.
Damit wird
x_a\,V_a-x\,V=(0,5\,m-m\,\sqrt{0,25-x^2}-x)\,V.
Dessen Differentialquotient, nach x genommen, muss des
Minimums wegen Null sein, d.h.
\frac{x\,m}{\sqrt{0,25-x^2}}-1=0.
Hieraus ergibt sich
x=\frac{0,5}{\sqrt{m^2+1}},\ x_a=0,5\,\left(1-\frac{m}{\sqrt{m^2+1}}\right)
x-m\,x_a=0,5\,(\sqrt{m^2+1}-m).
Nach diesen Ausdrücken ist die nachstehende Tab. VIII berechnet. Wie man sieht,
hängen alle Werte vom Cylinderverhältnis m ab.
Tabelle VIII.
m
x
x
a
x – mx
a
2,0
0,2236
0,0528
0,118
2,1
0,2150
0,0486
0,113
2,2
0,2069
0,0448
0,108
2,3
0,1993
0,0415
0,104
2,4
0,1923
0,0384
0,100
2,5
0,1857
0,0358
0,096
2,6
0,1794
0,0332
0,093
2,7
0,1736
0,0311
0,090
2,8
0,1681
0,0291
0,087
2,9
0,1631
0,0273
0,085
3,0
0,1581
0,0256
0,081
Am Anfange der Kompression ist das Volumen
V
2
= R + V,
am Ende der Kompression hingegen
V1=R + αVa + 0,5
V – xV + xamV,
somit das Füllungsverhältnis
\varphi_3=\frac{V_1}{V_2}=\frac{\varrho+0,5+\alpha\,m-(x-m\,x_a)}{\varrho+1} . 45b)
Dementsprechend findet man in der Tabelle I bezw. II den Wert von ϑ3 und λ3. Das dem
Arbeitsverbrauche entsprechende Volumen ist hier ausnahmsweise
Ve = (V2 – αVa) – V1,
weil αVa der schädliche Raum des
Niederdruckcylinders ist, demnach
Ve= V (0,5 + [x – mxa]).
Da die Endspannung
p_3=\frac{p_2}{\vartheta_3}
ist, wird die verbrauchte Arbeit
L_2=-p_2\,V\,(0,5+[x-m\,x_a])\,\frac{\lambda_3}{\vartheta_3} . . 46)
Von der Spannung p3
expandiert der Receiverdampf bis auf die Spannung p4. Das kleine Volumen ist wie früher
V1= R + V (mα + 0,5 – [x –
mxa]).
Das grosse Volumen ist nach dem Diagramm
V2= R + uV + m (α + z) V.
Demnach ist das Füllungsverhältnis
\varphi_4=\frac{V_1}{V_2}=\frac{\varrho+m\,\alpha+0,5-(x-m\,x_a)}{\varrho+u+m\,(\alpha+z)} . 47)
Damit ergibt sich aus der betreffenden Tabelle ϑ4 und λ4, somit
p_4=p_3\,\vartheta_4=\frac{p_2\,\vartheta_4}{\vartheta_3}.
Das Expansionsvolumen ist
Ve= V2 – V1
= V (mz + u + [x – mxa] – 0,5),
somit die erzeugte Arbeit
L_3=p_2\,V\,(m\,z+u+[x-m\,x_a]-0,5)\,\frac{\lambda_4}{\vartheta_3} . 48)
Bei dieser Stellung wird der Hochdruckcylinder vom Receiver abgeschlossen, dessen
Volumen ist nun (ϱ – v) V, weil wir den schädlichen
Raum des Hochdruckcylinders bis nun mit zum Receivervolumen rechneten. Im
Hochdruckcylinder wird jetzt der Gegendampf komprimiert. Das Füllungsverhältnis
ist
\varphi_c=\frac{v}{u+v} (Gleichung 16).
Die Arbeit für die Kompression nach Gleichung 17
L_4=-p_4\,u\,V\,\frac{\lambda_c}{\vartheta_c}=-p_2\,u\,V\,\frac{\vartheta_4\,\lambda_c}{\vartheta_3\,\vartheta_c} . 49)
Der Niederdruckcylinder kommuniziert auch weiter mit dem Receiver, und zwar lässt man
den Dampf so weit expandieren, bis seine Spannung p2 geworden ist. Wenn φ2 das Füllungs- und ϑ2 das
Spannungsverhältnis ist, dann muss
p
2
=p
4
ϑ
2
sein. Da aber, wie wir oben sahen, p_4=\frac{p_2\,\vartheta_4}{\vartheta_3} ist, folgt
p_2=p_2\,\frac{\vartheta_2\,\vartheta_4}{\vartheta_3},
woraus
\vartheta_2=\frac{\vartheta_3}{\vartheta_4} . . . . . . . 50)
ist.
Kennt man ϑ2, dann
findet man in der Tabelle I bezw. II das dazugehörige Füllungsverhältnis φ2 und λ2.
Wir müssen das Füllungsverhältnis auch durch die Volumina ausdrücken. Das kleine
Volumen ist
V1= R – vV + αVa+ zVa,
das grosse aber
V2= R – vV + αVa+ yVa,
d.h.
\varphi_2=\frac{\varrho-v+m\,(\alpha+z)}{\varrho-v+m\,(\alpha+y)}.
Aus dieser Gleichung hat man y zu bestimmen. Man
findet
y=\frac{\frac{\varrho-v}{m}+\alpha+z}{\varphi_5}-\left(\frac{\varrho-v}{m}+\alpha\right) . . 51)
Das Expansionsvolumen ist
V
e
= V
2
–V
1
= mV (y – z),
weshalb die Expansionsarbeit
L5= p4Veλ2,
oder entwickelt
L_5=p_2\,m\,V\,(y-z)\,\frac{\vartheta_4\,\lambda_2}{\vartheta_3} . . . . 52)
ist.
Sobald die Spannung im Receiver p2 geworden ist, wird auch der Niederdruckcylinder
von ihm abgeschlossen und der im Cylinder enthaltene Dampf expandiert bis zum Ende
des Hubes.
Das kleine Volumen ist
V1= (α + y) Va,
das grosse ist
V2 =
(α + 1) Va,
somit das Füllungsverhältnis
\varphi_5=\frac{y+\alpha}{1+\alpha} . . . . . . 53)
Damit findet man in der betreffenden Tabelle ϑ5 und λ5. Die erzeugte
Arbeit
L6= p2 (1 – y) mVλ5 . . . .
54)
Die Endspannung im Niederdruckcylinder ist
p2=p2ϑ5,
weshalb die Gegendampfspannung bei Kondensmaschinen
pg = 0,125 + 0,2 ϑ5p2 . . . .
55 a)
bei Auspuffmaschinen
p_g=1,033+\frac{(1+p_5)^2}{200} . . . . 55 b)
Der Gegendampf des Niederdruckcylinders verzehrt die Arbeit (Gleichung 39)
L_7=-p_g\,m\,V\,\left(1-u_a+u_a\,\frac{\lambda_a}{\vartheta_a}\right) . . 56)
Die Arbeit eines Schubes ist die Summe der aufgeführten sieben Einzelarbeiten.
Auch hier hat man den Spannungsverlust zu berücksichtigen, welchen das Ueberströmen
des Dampfes durch verhältnismässig enge Kanäle in und aus dem Receiver veruracht.
Diesem trägt man, wie schon erwähnt, dadurch Rechnung, dass man mit Ausnahme
derjenigen Glieder, welche mit der Gegenspannung pg multipliziert erscheinen, statt m mζ schreibt, oder, da ζ
= 0,9 gesetzt werden kann, ist statt m 0,9 m zu
schreiben.
Trennt man in dem Ausdrucke der Arbeit eines Schubes die Glieder ohne m von jenen mit m, so
erhält man die Nutzspannung p im Hochdruck- und pm im
Niederdruckcylinder getrennt, und zwar ist
und
p=p_1\,([1+v]\,\psi-v)-
p_2\,\left(\frac{[0,5+x]\,\lambda_3+(0,5-u-x)\,\lambda_4}{\vartheta_3}+u\,\frac{\lambda_c}{\vartheta_2\,\vartheta_c}\right)
p_m=
p_2\,\zeta\,\left(\frac{x_a\,\lambda_3+[z-x_a]\,\lambda_4}{\vartheta_3}+(y-z)\,\frac{\lambda_2}{\vartheta_2}+[1-y]\,\lambda_5\right)
-p_g\,\left(1-u_a+u_a\,\frac{\lambda_a}{\vartheta_a}\right)
57)
Die Arbeit eines Hubes ist
Li = V (p + mpm).
Für die indizierten Pferdekräfte gilt die Gleichung 41.
Für den Dampf verbrauch einer indizierten Pferdekraft in der Stunde gilt die
Gleichung 42.
Will man das normale Füllungsverhältnis des Hochdruckcylinders so bestimmen, dass
beide Cylinder gleiche Arbeit leisten, dann hat man dasselbe Verfahren anzuwenden,
welches bei der Woolf'schen Maschine gezeigt wurde.
Dabei hat man für pg in dem Ausdrucke von pm bei Kondensmaschinen pg = 0,125 +
0,2 p1ϑϑ5 zu setzen.
Zum Schlusse vergleichen wir die entwickelten Formeln mit den Resultaten eines
wirklichen Versuches. Ich wähle hierfür die Daten des Krompacher Gebläses, welche in
der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1898
Bd. 42 S. 1153, mitgeteilt sind.
Volldruckspannung p1 =
8,7 at. Mittleres reduziertes Füllungsverhältnis nach dem mitgeteilten Verfahren aus
dem Diagramme ermittelt φr = 0,13, schädliche Räume v = α = 0,025. Hieraus das wahre Füllungsverhältnis
abgerundet
\varphi=\frac{0,13+0,025}{1,025}=0,15.
Die Ummantelung ist eine vollständige. Der Receiver hat das Volumen 0,8 V, daher ist nach dem oben Gesagten
ϱ = 1,8 V.
Die Kompressionswege u = ua = 0,1. Das Cylinderverhältnis m = 2,32, somit
αm = 0,058.
Bei diesem Werte entnehmen wir der Tabelle VIII die Werte:
x = 0,198, xa = 0,041, x – mxa =
0,103.
Das Füllungsverhältnis nach Gleichung 45
\varphi_3=\frac{1,8+0,5+0,058-0,103}{2,8}=0,80.
Nach Tabelle VIII ist für u = 0,1, z = 0,2, und damit wird nach Gleichung 47
\varphi_4=\frac{2,255}{1,8+0,1+2,32\,(0,025+0,2)}=0,93.
Das Füllungsverhältnis ist für die Kompressionen am Ende des Hubes
\varphi_c=\varphi_a=\frac{0,025}{0,125}=0,2.
Der Tabelle I entnehmen wir
für
φ = 0,15,
ϑ = 0,193,
ψ = 0,484,
„
φ3 =
0,80,
ϑ3 =
0,821,
λ3 =
0,904,
„
φ4 =
0,93,
ϑ4 =
0,937,
λ4 =
0,967,
„
φc= φa = 0,2, ϑc
= ϑa =
0,25, λc = λa = 0,462.
Nach Gleichung 50 ist
\vartheta_2=\frac{0,821}{0,937}=0,876.
Diesem Werte entspricht nach Tabelle VI
φ2 =
0,86, λ2 = 0,934.
Nach Gleichung 51 wird
y=\frac{\frac{1,775}{2,32}+0,025+0,2}{0,86}-\left(\frac{1,755}{2,32}+0,025\right),
Damit erhält man nach Gleichung 53
\varphi_5=\frac{0,362+0,025}{1,025}=0,38,
ϑ5 =
0,439, λ5 = 0,644.
Diese Werte in die Ausdrücke Gleichung 57 eingesetzt und mit Rücksicht darauf,
dass
p2 =
0,193 . 8,7 = 1,679,
p5
= 0,439 . 1,679 = 0,737,
pg = 0,125 + 0,147 = 0,272
ist, erhält man
p = 0,471 . 8,7 – 1,679 . 1,216 =
2,056,
pm= 1,511 . 0,817 – 0,272 . 0,185 = 0,939,
demnach die Nutzspannung
p + mpm = 2,056 + 2,179 = 4,235.
Für den stündlichen Dampfverbrauch für 1 PS findet man zunächst das totale
Füllungsverhältnis Gleichung 43
\varphi_m=\frac{\varphi\,(1+v)}{m\,(1+\alpha)}=\frac{0,15}{2,32}=0,065,
somit nach Tabelle IV μ = 1,12,
da die Kolbengeschwindigkeit c = 1,75 m, somit nach
Tabelle III ϰ = 1,01. Für φ = 0,15 ist nach Tabelle V ξ = 6,61 und nach
Gleichung 26 für p1 =
8,7 das spezifische Gewicht des Dampfes γ = 4,487.
Man findet ferner
p_c=\frac{p_2\,\vartheta_4}{\vartheta_3\,\vartheta_c}=\frac{p_2}{\vartheta_2\,\vartheta_c}=\frac{1,679}{0,876\,\cdot\,0,25}=7,67,
weshalb
1+v-\frac{0,9\,v\,p_c}{\varphi\,p_1}=0,893
ist.
Damit ergibt sich der stündliche Dampfverbrauch für 1 PSi
g_i=\frac{1,12\,\cdot\,6,61\,\cdot\,1,01\,\cdot\,4,487\,\cdot\,0,893}{4,235},
d.h.
gi = 6,95.
Die nachfolgende Tabelle enthält die Resultate der Rechnung und des Versuches.
Versuch
Rechnung
p
2,050
2,056
p
m
0,966
0,939
p + mp
m
4,29
4,235
g
i
6,93
6,95
Wasser im Mantel
0,60
0,70
Die Nutzspannung im Niederdruckcylinder würde nach der Rechnung derjenigen des
Versuches gleich werden, wenn man statt ζ = 0,9 ζ = 0,92 setzen würde.