Titel: | Neuere Acetylenentwickler und Zubehör. |
Fundstelle: | Band 316, Jahrgang 1901, S. 737 |
Download: | XML |
Neuere Acetylenentwickler und
Zubehör.
(Fortsetzung von S. 719 d. Bd.)
Neuere Acetylenentwickler und Zubehör.
Der Patronenträger für Acetylenentwickler von Sören Christian Sörensen in Aarhus (Jütland) (D. R. P.
Nr. 113682) hat zum Zweck, den beim Zurücktreiben des Wassers aus der Patrone etwa
mitgerissenen Kalkschlamm oder Kalkstücke zurückzuhalten und dadurch eine
Verunreinigung des Wassers zu verhüten.
Textabbildung Bd. 316, S. 737
Fig. 56.Patronenträger für Acetylenentwickler von Sörensen.
Der in Fig. 56 im Schnitt dargestellte Patronenträger
ist an seiner Innenwand mit mehreren übereinander angebrachten Schirmen a in Form abgestutzter, das breite Ende nach unten
richtender Kegel versehen. Obere Löcher b in diesen
Schirmen dienen als Durchlass für das Wasser, während nach unten offene Rillen c zur Aufnahme des während der Gaserzeugung sich
bildenden Kalkmehles dienen. Im unteren konischen Teil des Trägers befinden sich
anstatt der Schirme gleichartig gebildete cylindrische Ringe. Eine entsprechend
geformte, aus einem durchlochten, unten konisch zulaufenden Blechcylinder bestehende
Karbidpatrone wird in den Träger eingesetzt, wobei sich ihr konisches Ende auf die
Ringe stützt. Nach Verbrauch des Karbids einer Patrone wird der Träger abgehoben,
die Patrone herausgenommen und nach Reinigung und Neufüllung der Patrone wieder
eingesetzt.
Acetylenentwickler mit Sicherung gegen Lufteintritt und
Acetylenrückfluss von A. E. Adolfsson in
Stockholm (D. R. P. Nr. 113683). Dieser Acetylenentwickler besitzt eine Anordnung,
um die äussere Luft zu verhindern bei der Erneuerung des Wassers im Erzeuger in den
Apparat einzudringen und das im Gasbehälter befindliche Gas zu verhindern, z.B. beim
Einfüllen von Karbid, in das Freie zu entweichen.
Textabbildung Bd. 316, S. 737
Fig. 57.Acetylenentwickler mit Sicherung gegen Lufteintritt und
Acetylenrückfluss von Adolfsson.
Mit dem Erzeuger b steht eine teilweise mit Wasser
gefüllte Kammer a (Fig.
57) in Verbindung, in welche unterder Wasserfläche ein Wasserfüllrohr
f, ein in den Gasbehälter c führendes Rohr e und ein in das Freie
führendes Rohr l münden. Ein Rohr d verbindet den Gasraum des Erzeugers mit dem
Wasserraum des Gasbehälters und ein Rohr k, welches von
dem Rohr e abzweigen kann, führt von dem Gasraum des
Gasbehälters nach der Verbrauchsstelle, n ist das vom
Boden m des Erzeugers abzweigende Rohr zur Beseitigung
des Kalkschlammes. Da während der Thätigkeit des Apparates der Druck im Entwickler
b höher ist als im Gasbehälter, so wird in den
Röhren e, f und l Wasser
emporgedrückt und das Gas verhindert, auf diesem Wege zu entweichen; letzteres geht
vielmehr durch das Rohr d und drückt das Wasser aus
dessen gebogenem Ende in den Gasbehälter c. Behufs
Ablassens des Wassers aus dem Entwickler und Erneuern desselben wird der Hahn im
Rohre n geöffnet, durch welchen das Wasser abfliesst,
wodurch der Druck im Erzeuger geringer wird als im Gasbehälter. Hierdurch wird
Wasser in das gebogene Ende des Rohres d gedrückt und
das Gas gehindert, auf diesem Wege in den Erzeuger zu entweichen. Das Gas drückt
vielmehr das Wasser in demjenigen Ende des Rohres e
bei Seite, welches
unter den Wasserspiegel der Kammer a mündet, so dass
Gas von dem Behälter c in den Erzeuger gelangen und den
dort herrschenden Druck im Verhältnis zum Ablassen des Wassers ausgleichen kann. Da
die Röhren f und l in die
äussere Luft münden und der Druck im Gasbehälter höher ist als der äussere
Luftdruck, so steigt das Wasser in diesen Röhren und verhindert das Eindringen von
Luft in den Erzeuger. Zum Einfüllen von Wasser durch f
wird der Hahn im Rohre n geschlossen, das Gas wird
allmählich verdrängt und gelangt durch das Rohr d in
den Behälter c, ohne dass es durch die mit Wasser
gefüllten Röhren efl entweichen kann. Ist das
Wasser auf die erforderliche Höhe gelangt, so ist auch das Wasser im Rohre l gestiegen und fliesst aus diesem aus, sobald der
Wasserspiegel im Erzeuger über die Oeffnung des Rohres l steigt. Geht beim Einfüllen von Karbid der Druck im Erzeuger auf den
Atmosphärendruck herab, so wird durch diese Einrichtung das Gas an dem Eindringen
aus dem Behälter c in den Entwickler und aus diesem ins
Freie gehindert, da ihm das Wasser im Rohre e den Weg
versperrt. Bei dem in der Regel im Gasbehälter c
herrschenden Drucke kann das Gas das im Ende des Rohres e befindliche Wasser nicht verdrängen, wenn der Druck im Erzeuger dem
äusseren Luftdruck gleich ist; steigt indessen der Gasdruck beim Ablassen des
Wassers aus dem Entwickler, so gelangt das Gas auf diesem Wege in letzteren, wo dann
der Druck geringer ist, als der der äusseren Luft.
Der unter Nr. 99487 patentierte Acetylenentwickler besteht aus einem Wasserbehälter,
der als Träger des Apparates dient, und auf welchem sich zwei konzentrische Röhren
befinden, zwischen denen sich die Gasglocke, die das Gas in die Röhren drückt, auf
und ab bewegen kann. Auf das Ventil des im Inneren des Apparates untergebrachten
Karbidverteilers wirkt die Glocke unmittelbar, sobald Mangel an Gas eintritt.
Bei dem nachbeschriebenen Acetylenentwickler von O. Grenier und J. Grand in
Lyon (D. R. P. Nr. 113732), dem Erfinder des obengenannten Acetylenentwicklers, wird
die Anordnung des Karbidverteilers und der Glocke und die Form des Apparates
abgeändert, während die Wirkungsweise und der Gang desselben dieselben bleiben.
Textabbildung Bd. 316, S. 738
Fig. 58.Acetylenentwickler von Grenier und Grand.
In einem kreisförmigen Doppelmantel AA1 (Fig. 58), dessen
Zwischenraum mit einer Absperrflüssigkeit gefüllt ist, bewegt sich die Gasglocke B auf und ab. An der Seite des das Zersetzungswasser
enthaltenden Behälters C, auf welchem der Doppelmantel
aufgelötet ist, befindet sich der zur Gasentnahme dienende Hahn F, der mittels eines Rohrstutzens J1 mit dem senkrechten
zentralen Rohr J0
verbunden ist. In dieses Rohr tritt nach Reinigung mittels eines Reinigungsmittels
R (Koks, Eisenspäne o. dgl.), mit welchem die
Glocke zum Teil angefüllt ist, das in dem oberen Teil der Glocke befindliche Gas.
Neben dem Doppelmantel befindet sich auf dem Behälter C
ein hohler Träger Dmit auf dem Deckel angeordnetem
Karbidverteiler E, in dessen Innerem ein senkrechtes
Leitrohr P angebracht ist, in welchem die Stange S1 eines schweren
Ventilkörpers geführt wird, durch dessen Eigengewicht von oben nach unten die
Austrittsöffnung des Behälters geschlossen wird. Mittels eines Bügels L ist die Stange S1 am oberen Ende mit einem um M schwingenden Hebel O
verbunden, welcher beim Druck der Gasglocke gegen das Ende desselben das Ventil S öffnet. Mittels einer Feststellvorrichtung N kann der Hebel O
nötigenfalls festgestellt werden.
Um eine freie Bewegung der Ventilstange zu ermöglichen, und dabei ein Entweichen von
Gas zu verhindern, ist eine Kautschukscheibe V an ihrem
Umfange auf dem Verteiler und in ihrer Mitte zwischen zwei Scheiben an der Stange
S1 befestigt, so
dass die Scheibe V die Bewegungen der letzteren
mitmachen kann. Das Rohr G dient zum Austritt für das
Kalkwasser, welches, wenn es zu dick wird, mittels der Umrührvorrichtung G1 umgerührt werden
kann. H ist eine Ablassöffnung für das Wasser und J ein Wasserstandsrohr; durch den Hahn J1' wird die nötige
Höhe des Zersetzungswassers angezeigt. Durch die Oeffnung K wird das Karbid in den Behälter eingefüllt; T ist ein Wasserzuleitungshahn.
Nach Füllung des Behälters C bis zur Höhe des Hahnes J1' mit Wasser,
Einbringung des Reinigungsmittels R in A1 und Einsetzen der
Gasglocke in den Hohlraum wird der Behälter E mit
Karbid gefüllt und die Oeffnung K geschlossen. Drückt
man hierauf leicht auf Hebel O, um etwas Karbid in die
Zersetzungsflüssigkeit fallen zu lassen, so entwickelt sich sofort Gas, welches nach
Durchstreichen der Reinigungsmasse die Glocke etwas anhebt, worauf der Gashahn F geöffnet wird, um, ehe der Apparat in wirkliche
Thätigkeit tritt, das mit Luft gemischte Gas, welches nicht brennbar ist, nach
aussen entweichen zu lassen. Hierauf können nach einigen Minuten die Flammen
angezündet werden. Die Glocke senkt sich nun allmählich und stösst bei ihrer
Abwärtsbewegung gegen den Hebel O, wodurch das Ventil
S geöffnet wird und Karbid in das Zersetzungswasser
fällt; es entwickelt sich sofort wieder Gas, die Glocke steigt und das Ventil
schliesst die Ausfallöffnung für das Karbid ab, bis beim Sinken der Glocke der
Vorgang von neuem beginnt. Das Nachfüllen von Karbid kann auch während des Betriebes
stattfinden, indem man den Hebel bei N feststellt und
durch K Karbid einfüllt, während welcher Zeit das in
der Glocke befindliche Acetylen verbrennt. Nach Verschliessung von K und Lösung der Feststellvorrichtung N tritt der frühere Vorgang wieder ein.
Textabbildung Bd. 316, S. 738
Fig. 59.Karbideinführungszange der Hans. Acet.-Gas-Ind.-Ges. m. b.
H.
Bei Acetylenentwicklern, bei welchen die Zuführung des Karbids durch einen in das
Wasser des Entwicklers tauchenden, unten und oben offenen Schacht stattfindet, fällt
das Karbid gewöhnlich auf eine schräge Bodenfläche, von welcher es hinabgleitet,
wobei das sich entwickelnde Gas durch den Einwurfschacht nicht entweichen kann. Es
findet jedoch ein Entweichen von Gas statt, während das Karbid das im Schachte
befindliche Wasser durchfällt. Zur Verhinderung dieses Gasverlustes dient die Karbideinführungszange der Hanseatischen Acetylen-Gas-Industriegesellschaft m. b. H. in Hamburg (D.
R. P. Nr. 113866).
Die schalenartigen, das Karbid zwischen sich aufnehmenden Maulhälften l dieser Zange (Fig. 59)
werden durch eine Feder t gegeneinander gedrückt und
sind die Ränder der beiden Hälften dicht aufeinander geschliffen oder in anderer
Weise so abgedichtet, dass beim Einbringen der Zange in den Schacht kein Wasser
zwischen dieselben eindringen kann. Die schalenartigen Maulhälften sind gegen die
Griffhebel i stark abgebogen, um einem Entleeren der
Zange innerhalb des Schachtes vorzubeugen und das Karbid sicher in den
Entwickelungsraum zu befördern. Nachdem das Zangenmaul bis unter den unteren Rand
des Schachtes geschoben worden ist, werden die Griffschenkel i der Zange zusammengedrückt, worauf das Karbid aus den Maulhälften
herausfällt.
Bei Acetylenlampen mit Tropfsystem macht es Schwierigkeiten, wenn die Lampe nach
kurzem Gebrauch stehen gelassen würde und noch unzersetztes Karbid in derselben
vorhanden ist, die Acetylenerzeugung wieder zu veranlassen. Es kommt dies daher,
dass das Wasser einige Zeit zum Durchdringen der auf dem Karbid gebildeten
Kalkschicht nötig hat. Der Karbidbehälter für
Acetylenentwickler von D. J. van Praag in
West-Hampstead und Fr. W. Horker in Maidenhead, England
(D. R. P. Nr. 113867) ermöglicht die sofortige Gaserzeugung auch nach längerer
Unterbrechung des Gebrauches der Lampe und die unausgesetzte Verwendung derselben
während längerer Zeit mit einer Karbidladung.
Textabbildung Bd. 316, S. 739
Fig. 60.Karbidbehälter von van Praag.
Der Karbidbehälter wird von einem cylindrischen Kasten C
gebildet (Fig. 60), der durch einen durchlochten
Deckel K abgeschlossen und durch radiale Scheidewände
in mehrere Zellen C1
geteilt ist. Im unteren Teil des Kastens befindet sich eine Feder L, welche gegen eine Platte M drückt, welche das Karbid mit dem feuchten Schlamm in steter Berührung
hält. Die Düse W eines durch einen Verschluss FJ abschliessbaren Wasserrohres B gibt jedesmal nur an eine Zelle C1 Wasser ab, zu welchem Zweck das Rohr B in dem Gasabzugsrohr J0 mit dem Lampenoberteil drehbar ist.
War nun die Lampe bei nur teilweisem Karbidverbrauch einige Zeit in Thätigkeit, so
würde das Wasser, wenn es derselben Zelle zugeführt würde, längere Zeit brauchen, um
durch den getrockneten Kalkschlamm zum Karbid zu gelangen. Die Wasserdüse wird daher
nach einer anderen Zelle C1 des Behälters B gedreht, in welcher noch
keine Schlammschicht vorhanden ist, wodurch sofort Gas erzeugt wird und die Lampe
gebraucht werden kann. Bei fortwährendem Gebrauch der Lampe kann das Wasser stets
nach derselben Zelle fliessen, da die unter Wirkung der Feder L stehende Bodenplatte M
das Karbid in Berührung mit dem nassen Kalkschlamm hält, wodurch eine regelmässige
Gaserzeugung gesichert ist. Ist das Wasser unter die Scheidewände des Behälters C getreten, so greift es das Karbid in den unteren
Teilen der anderen Zellen an und das Karbid wird von unten nach oben zersetzt.
Karbidzuführungsvorrichtung von Baron R. de Wendel und Boo H. Wallin in
Gothenburg (D. R. P. Nr. 114222). Bei dieser Vorrichtung werden die Karbidpatronen,
welche in einem senkrechten Rohr übereinander liegen, mittels zweier entsprechend
eingerichteter Zahnräder im Bedarfsfall dem Wasser zugeführt.
An der Oberkante des mit einem seitlichen Ausbau 2 mit
schräger Grundfläche 3 versehenen Entwicklers befindet
sich über dem Ausbau ein vierkantiger senkrechter Schacht 1 (Fig. 61), in welchen die Karbidpatronen
eingeführt werden. Letztere bestehen aus an beiden Seiten verschlossenen
cylindrischen Hüllen aus porösem Papier von gleicher Form. Zwei Zahnräder 31, deren Zähne so gestaltet sind, dass zwischen
dieselben eine Patrone hineinpasst, greifen von beiden Seiten in das untere Ende des
Schachtes ein und stehen mit einem Zahnrad 32 in
Verbindung, in welches eine Doppelsperrklinke 33
eingreift, bei deren einmaligem Ausheben durch den Niedergang der Glasglocke 4 die Räder 31 sich um so
viel drehen, dass eine Patrone in das Wasser befördert wird. Die Bethätigung der
Sperrklinke geschieht durch ein unmittelbar vor der letzteren angebrachtes, mit
einem Längsschlitz versehenes Rohr 28, in welchem sich
eine mit einer oder mehreren Spitzen 30 versehene
verschiebbare Stange 29 befindet, welche mit der
Gasglocke mittels einer über Rollen 62 geführten Schnur
oder Kette 63 derart verbunden ist, dass die Stange
beim Niedergehen der Glocke gehoben wird und beim Steigen der letzteren sich
senkt.Beim Sinken der Glocke löst eine Spitze die Sperrklinke 33 aus und es wird durch die dadurch verursachte
Teildrehung des Sperrrades 32 bezw. der Transporträder
31 eine Patrone in den Entwickler befördert, es
entwickelt sich Gas, wodurch die Glocke steigt und die Stifte an dem Sperrhebel
vorbeigleiten, bis sich beim abermaligen Senken der Glocke derselbe Vorgang
wiederholt. Der Schacht 1 kann zur Füllung abgenommen
werden, wobei, um ein Herausfallen der Patronen zu verhüten, ein Haken 34 letztere festhält, welcher, wenn der Apparat in
Thätigkeit ist, zurückgezogen wird. Bei grösseren Acetylenentwicklern können, um
eine zu grosse Höhe des Schachtes zu vermeiden, mehrere Schächte nebeneinander
angebracht werden, welche dann der Reihenfolge nach je eine Patrone in den
Entwickler befördern.
Textabbildung Bd. 316, S. 739
Fig. 61.Karbidzuführungsvorrichtung von de Wendel und Wallin.
Bei den Acetylenentwicklern, bei denen das Karbid auf einen Rost fällt, welcher sich
nur über einen Teil des Querschnittes des Entwicklers erstreckt, fehlen
Vorrichtungen, um das aufsteigende von dem niedersinkenden Wasser so zu trennen,
dass die beiden Bewegungsrichtungen einander nicht ungünstig beeinflussen.
Der nachstehend beschriebene Acetylenentwickler von A. Wegmann-Hauser in Zürich (D. R. P. Nr. 114223)
bezweckt die völlige Trennung des steigenden und sinkenden Wassers behufs Erzielung
einer energischen und zwangläufigen Wasserzirkulation durch das Karbid hindurch. Zu
diesem Zweck ist der Entwickler durch eine Scheidewand in Abteilungen zerlegt,
welche ober- und unterhalb der Wand in Verbindung stehen und wobei eine Abteilung
das Karbid über einem Rost aufnimmt und es zur Vergasung bringt. Das Wasser strömt
in dieser Abteilung mit dem Gas nach oben, wo letzteres frei wird und fliesst über
die Scheidewand in die andere Abteilung, sinkt dort nach unten unter den Rost und
wird dann von dem durch das Acetylen bewirkten Auftrieb durch den Rost und das
Karbid in die erste Abteilung zurückgetrieben.
In Fig. 62 ist s die
Scheidewand, durch welche die unten mit einem Rost c
versehene Abteilung für das Karbid und die zweite Abteilung b gebildet wird. Unter dem Karbideinfüllrohr 1 befindet sich ein konischer Körper 2,
welcher das vom Rost aufsteigende Wasser und Acetylen nach der Zwischenwand s drängt, so dass es nicht direkt gegen das Einfüllrohr
aufsteigen kann. Ein über das Entwicklungswasser hinausragendes Rohr 3 verhindert ein Eindringen von Acetylen in das
Einfüllrohr auch bei starker Gasentwickelung, da dann zwischen dem Rohr 1 und 3 eine
Nebenzirkulation entsteht, welche noch durch ein Rohr 4
begünstigt werden kann, an dessen Aussenseite das Wasser in die Höhe steigt und
unter dem Rohr 3 hindurchtretende Gasblasen an der
Oberfläche freigibt und entgast auf der Innenseite des Rohres 4 nach unten sinkt. Hierdurch wird ein genügend
gasdichter Verschluss des Einführungsrohres 1 erzielt
und es kann durch letzteres ohne Handhabung von Verschlussvorrichtungen Karbid
eingeführt werden, wobei weder Gasverlust entsteht, noch Luft in den Entwickler
eintreten kann. Durch diese Wasserzirkulation wird das Karbid fortwährend durch
waschen und dadurch das auf der Oberfläche des Karbids sich bildende Kalkhydrat,
welches die Vergasung hindert und Erhitzung bewirkt, weggeschwemmt.
Textabbildung Bd. 316, S. 740
Fig. 62.Acetylenentwickler von Wegmann-Hauser.
Bei Acetylenentwicklern, bei denen das Karbid durch eine offene Flüssigkeitsschicht
in den Vergaser eingeführt wird, wird zur Verhinderung einer vorzeitigen
Gasentwickelung das Karbid durch eine Schicht von Oel o. dgl. auf der Oberfläche des
Wassers hindurchgeführt. Durch das Emporsteigen der Gasblasen wird jedoch die
Flüssigkeit heftig bewegt und ein Gemisch von Wasser und Oel erzeugt, welches das
zugeführte Karbid nicht an vorzeitiger Gasentwickelung hindern kann und das Gas
entweichen lässt. Der Acetylenentwickler mit Vorrichtung zur
Wiedergewinnung des Decköles von K. Gustavsson
in Stockholm (D. R. P. Nr. 114250) bezweckt eine Verhütung dieses Uebelstandes.
In dem Behälter a (Fig.
63) mit dem mit doppelten Schiebern verschlossenen Einfüllrohr b für das Karbid ist a das
Wasser und e die Oelschicht. In dem Behälter abefindet sich ein unter die Wasseroberfläche
hinabreichendes Rohr g, welches über die Oelschicht
hinausragt. Ausser an der Stelle h, durch welche das
Karbid in das Rohr g gelangen kann, ist letzteres
geschlossen. Durch eine Scheidewand i ist ein Kanal h gebildet, dessen unteres Ende am unteren Teil des
Rohres g unter der Oelschicht im Wasser mündet. Die
Wand i steht unten auf einer schrägen, im Scharnier m beweglichen Wand, deren unteres Ende an einer
Zugstange n befestigt ist, mittels welcher zwecks
Ablösens des zersetzten Karbids die Wand heruntergeklappt werden kann.
Textabbildung Bd. 316, S. 740
Fig. 63.Acetylenentwickler von Gustavsson.
Die Arbeits- und Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das durch b eingeführte Karbid gelangt durch die Oeffnung h in das Rohr g, wo die
Gasentwickelung beginnt. Durch die aufsteigenden Gasblasen wird das Wasser in der
einen Hälfte des Rohres g in aufsteigende Bewegung
versetzt, wobei etwa auf der Oberfläche des Wassers in dieser Abteilung befindliches
Oel dem Wasserstrom folgt und über den Rand der Wand i
durch den Kanal k hinabsinkt, am unteren Teil des
letzteren ausströmt, von wo es nach der oberen Oelschicht emporsteigt, während das
Wasser durch die Oeffnung h in die Abteilung des Rohres
g einströmt. Es entsteht hierdurch ein Kreislauf
des Wassers, durch welchen das Rohr g nur mit reinem
Wasser gefüllt bleibt und durch die Oeffnung h kein Gas
nach aussen gelangen kann. Es entsteht also bei der lebhaften Gasentwickelung kein
Gemisch aus Oel und Wasser und die Oelschicht bleibt unverändert.
(Fortsetzung folgt.)