Titel: | Automobil-Eisenbahnwagen mit Benzin-Betrieb. |
Autor: | W. Pfitzner |
Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, S. 290 |
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Automobil-Eisenbahnwagen mit
Benzin-Betrieb.
Von Dipl.-Ing. W. Pfitzner, Assistent an der
K. Techn. Hochschule, Dresden.
Automobil-Eisenbahnwagen mit Benzin-Betrieb.
In dem Personenverkehr unserer jetzigen Eisenbahnen befindet sich eine
empfindliche Lücke, deren Hauptursache in der Art des Betriebes zu suchen ist. Der
Betrieb mit schweren Lokomotiven und langen Wagenzügen, zu denen die
Wirtschaftlichkeit zwingt, kann nur ein stark intermittierender, mit langen Pausen
zwischen den einzelnen Fahrtgelegenheiten sein. Wenn dies nun auch im allgemeinen
dem Durchgangsverkehr über grosse Strecken genügt, so ist doch damit dem Nahverkehr,
dem Lokalverkehr zwischen naheliegenden Industrieplätzen insbesondere, in keiner
Weise gedient. Dieser Lokalverkehr zeichnet sich meist dadurch aus, dass er
kontinuierlich, aber dabei verhältnismässig schwach ist. Er lässt sich nicht
beliebig nach dem Fahrplan des Durchgangsverkehrs einteilen, er will vielmehr auf
der Stelle bewältigt sein. Meist ist er aber nur gering entwickelt, und den
Eisenbahnen entgeht eine Einnahmequelle, die bei richtigem Entgegenkommen sich in
der Regel erheblich verstärken würde.
Ganz ähnlich sind die Verhältnisse auf den meisten Neben- und Sekundärbahnen. Der
übliche Fahrplan, der ganz in Rücksicht auf den Güterverkehr aufgestellt Werden
muss, bietet für den Personenverkehr so wenig Gelegenheit, dass dieser nur ganz
unbedeutend ist. Gibt es doch sogar eine Nebenbahn (Normalspur!) in Sachsen, die
Wochentags überhaupt keinen Personenverkehr aufweist. Es kommt bei diesen Bahnen
noch hinzu, dass die Reisegeschwindigkeit, auch für die Landbevölkerung, eine
durchaus ungenügende ist. Mittlere Geschwindigkeiten von 10–15 km/St. sind die
Regel, weil für den Ortsgüterverkehr, der stets in demselben Zug mit dem
Personenverkehr erledigt wird, auf jeder noch so unbedeutenden Haltestelle ein
entsprechender Aufenthalt vorgesehen werden muss.
Es ist erforderlich, auch für den schwachen Verkehr eine genügend schnelle und
häufige Verbindung einzurichten. Der Dampflokomotivbetrieb ist hierzu schlecht
geeignet, einmal wegen der hohen Gewichte, die in der Lokomotive und den
Personenwagen zu befördern sind, dann auch wegen der teuren Bedienung; für jeden
Zug, auch wenn er nur aus Maschine und einem Wagen besteht, sind mindestens drei
Mann Bedienung notwendig.
Verwendet man für diese kurzen Züge normale Lokomotiven, dann werden diese nicht
ausgenutzt, es lohnt sich aber auch kaum, etwa kleine Spezialmaschinen für diese
Zwecke zu beschaffen, da die Anschaffungskosten kaum geringer sind, jedenfalls nicht
im Verhältnis der Leistung sinken.
Seit Jahren ist man daher schon bemüht, einen Ersatz des Zugbetriebes für diesen
Verkehr zu suchen.Einzelne Wagen mit eigener Betriebskraft, mit genügender
Geschwindigkeit und möglichst einfacher Bedienung müssen an die Stelle der schweren
Dampfzüge treten. Solche Wagen sind geeignet, den Lokalverkehr auf Hauptbahnen zu
ergänzen, indem sie zwischen die Fernzüge als Pendelwagen eingeschoben werden; sie
können auch auf den Nebenbahnen eine grosse Verbesserung hervorrufen, indem sie ganz
allein den Personenverkehr übernehmen, schnell und häufig verkehren, während der
Güterverkehr ausschliesslich der Dampflokomotive überlassen bleibt. Es könnten dann
sehr schwere Güterzüge zusammengestellt werden, die mit massiger Geschwindigkeit,
also billig, zu befördern wären, einmal am Tag in jeder Richtung oder noch besser,
nur nach Bedarf. Es wäre nicht undenkbar, dass auf diesem Wege die Rentabilität der
Sekundärbahnen wenigstens etwas gehoben werden könnte.
Den Württembergischen Staatseisenbahnen gebührt das Verdienst, dieser Frage zuerst
nähergetreten zu sein. Seit dem Jahre 1893 schon sind die Versuche mit
Automobil-Eisenbahnwagen im Gang, die, nach den verschiedensten Richtungen sich
erstreckend, heute zu einem gewissen Abschluss und Erfolge gekommen zu sein
scheinen.
Es war natürlich, dass die ersten Versuche zum Bau solcher Fahrzeuge mit Dampfbetrieb
unternommen wurden, man vereinigte Lokomotive und Wagen, ohne jedoch viel von den
vorhandenen Formen übernehmen zu können. Die Konstruktionen von Belpaire, Rowan, Serpollet sind durchweg selbständige
Konstruktionen, sie mussten mühsam aus den neuen Bedingungen entwickelt werden.
Ihnen allen haften die Nachteile des Dampfbetriebes an: grosses Gewicht, teure
Bedienung, schwierige Instandhaltung. Trotz ihrer recht hervorragenden
Eigenschaften, namentlich beim Serpolletwagen, waren sie noch nicht die geeigneten
Fahrzeuge für den Eisenbahn-Einzelverkehr.
Einen zweiten Weg zur Erreichung des Zieles ging der verstorbene Kommerzienrat Daimler in Cannstatt; er übertrug die von ihm
ausgebildeten, für Automobile bestimmten Konstruktionen schnellaufender
Benzinmotoren auf die Schienenfahrzeuge und schuf damit den zweiten Typus von
Automobil-Eisenbahnwagen, der nach vielen Versuchen heute auf einer Höhe angekommen
ist, die ihn als durchaus brauchbar erscheinen lässt.
Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass man natürlich auch die Elektrizität zum
Betriebe solcher Fahrzeuge herangezogen hat. Es sind mehrfach mit Akkumulatoren
ausgerüstete Wagen in Betrieb genommen worden, jedoch ohne besonders günstige
Ergebnisse. Wo billiger Ladestrom an den Enden der Strecke zur Verfügung steht, können
sie mit den andern Konstruktionen noch konkurrieren. Im allgemeinen sind jedoch die
Betriebskosten zu hoch, auch die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit der Batterie lässt
zu wünschen übrig.
In Frage kommen heute die beiden erstgenannten Betriebsmotoren: Dampfmaschine und
Explosionsmotor, und es scheint, dass der letztere auf diesem Felde den Sieg
davontragen wird, trotzdem er an sich für den Bahnbetrieb sehr wenig geeignet ist.
Er verdankt seine Ueberlegenheit der Ausbildung, die er im Automobilbau erlangt hat.
Dieselbe Firma Daimler ist auch hier bahnbrechend
vorgegangen, sie konnte ihre in dem harten Kampf im Automobilbau mühsam gesammelten
Erfahrungen für die Ausbildung der Eisenbahnfahrzeuge verwenden. Trotzdem waren noch
ganz erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden, und es bedurfte immer noch einer
beinahe zehnjährigen Tätigkeit, ehe das Fahrzeug auf die heutige Vollendung gebracht
war.
Die Anforderungen, die an das Fahrzeug als Ganzes zu stellen sind, gipfeln in den
bereits genannten Bedingungen: Einfache Bedienung, Leichtigkeit. Danach kommen:
Stete Betriebsbereitschaft, rationeller Betrieb, geringer Anschaffungspreis.
Die beiden Hauptbedingungen sind mit der Verwendung des schnellaufenden Benzinmotors
erfüllt. Die Bedienung der Maschine und des ganzen Wagens ist mit Leichtigkeit von
einem einzigen Führer zu besorgen. Ist die Maschine einmal im Gang, dann braucht
sich der Führer überhaupt nicht mehr um sie zu kümmern, er kann seine volle
Aufmerksamkeit der Strecke zuwenden.
Hinsichtlich des Gewichtes ist ebenfalls der schnelllaufende Benzinmotor der
günstigste. Die Maschinenanlage spielt gegenüber den toten Gewichten des
Untergestelles, der Räder und des Wagenkastens kaum noch eine Rolle. Es ist dabei zu
bemerken, dass man im allgemeinen bei solchen Fahrzeugen alles bedeutend leichter
halten kann als bei normalen Eisenbahnwagen. Es dürfte sehr wohl zulässig sein,
leichtere Achssätze, leichtere Rahmen- und Kastenkonstruktionen zu nehmen, als es
die Normalien verlangen. Die Wagen sollen nicht in Zügen laufen, sie brauchen
infolgedessen auch nicht so schwere Untergestelle. Eine gute Federung des Kastens
wird trotz des geringen Gewichtes noch eine angenehme Fahrt ermöglichen. Man muss
sich beim Entwurf stets vergegenwärtigen, dass jedes Mehrgewicht sehr teuer wird
durch die erhöhten Transportkosten. Bei den hohen Einheitspreisen für den
Betriebsstoff, sei es Benzin oder Spiritus, fällt das sehr ins Gewicht. Es ist
notwendig, die Fortschritte im Automobilbau eingehend zu berücksichtigen; die
Verwendung von gutem Stahl, gepressten Rahmen, Rädern usw. dürfte noch manche
erhebliche Gewichtsverminderung ermöglichen.
Die stete Betriebsbereitschaft zeichnet den Explosionsmotor vorteilhaft vor der
Dampfmaschine aus, die stets erst das Anheizen des Kessels abwarten muss, ehe sie in
Betrieb kommt. Auch die Anheiz- und Abkühlungsverluste fallen beim Benzinmotor fort,
allerdings kommen die Kosten des Leerlaufs hinzu, da er bei Stillstand des Wagens
allein weiterlaufen muss, um das wiederholte Andrehen zu vermeiden. Diese Kosten
sind jedoch gering gegenüber den Kosten des Anheizens eines Kessels.
Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit des Betriebes lassen sich genaue Angaben zurzeit
nicht machen, da die Lebensdauer solcher Fahrzeuge nur geschätzt werden kann und im
ganzen zu wenig Beobachtungen im Dauerbetriebe vorliegen. Es scheint jedoch, dass
sie sich nicht ungünstig stellt. Der Anschaffungspreis der Fahrzeuge ist allerdings
nicht wesentlich geringer als der einer fürsolchen Dienst erforderlichen
Lokomotive mit einem Wagen, er bewegt sich zwischen 20 und 30000 M. (Wagen für etwa
50 Personen), die unmittelbaren Betriebskosten, Brennstoff, Schmieröl und Bedienung
(1 Führer und 1 Schaffner) stellen sich auf etwa 15 Pfg. für den
Wagenkilometer,Zeitung des Vereins
deutscher Eisenbahnverwaltungen. 1903. No. 45. ein Wert, der
unter Einsetzung gleicher Verhältnisse etwas unter den Ergebnissen der Versuche mit
dem Serpolletwagen bleibtZ. d. V. d. Ing.
1902. S. 465.. Betriebssicherheit und Dauerhaftigkeit lassen
nichts zu wünschen übrig, Reparaturen sind selten und unerheblich. Es kommen vor
allen Dingen auch die Zeiten der Ausserdienststellung gänzlich in Fortfall, die beim
Dampfbetrieb zum Auswaschen der Kessel, zur Ergänzung und Erneuerung der Siederohre
erforderlich sind.
Das äussere Bild der Fahrzeuge weicht nur unerheblich vom Aussehen der gewöhnlichen
Eisenbahnwagen ab. Die Konstruktion hat sich stets in der Richtung bewegt, den
Wagenkasten für die Reisenden möglichst unberührt von der maschinellen Einrichtung
zu lassen. Auf diese Weise ist die beste Ausnutzung des Platzes erzielt. Der Motor
mit allen Hilfseinrichtungen ist am Wagenrahmen angebracht, unter dem Wagenkasten,
in der Nähe der Laufachse, die er antreiben soll. Der Antrieb einer Achse genügt in
der Regel vollkommen, solange nicht Anhängewagen in Frage kommen. Diese Aufstellung
des Motors hat zweifellos den Nachteil, dass die Zugänglichkeit leidet. Auch die
Höhe des Motors ist für die Unterbringung unter dem Wagenkasten meist unbequem; man
verwendet nur stehende Mehrzylindermotoren, deren Zweckmässigkeit für den
Fahrzeugbetrieb anerkannt ist.
Die Wagen müssen nach beiden Richtungen, ohne gedreht zu werden, fahren können. Es
ergibt sich daraus die Notwendigkeit, an beiden Stirnwänden Führerstände anzubringen
mit sämtlichen Bedienungsmechanismen, wenn man nicht, was wohl bei kleineren
Fahrzeugen zweckmässig wäre und auch bereits ausgeführt ist, nur einen Führerstand
mit seitlichem oder oberem Glasausbau vorzieht, von dem aus der Führer die Strecke
nach jeder Richtung übersehen kann. Der doppelte Führerstand ist für die mechanisch
zu betätigenden Schaltapparate sehr unbequem.
Die Hauptschwierigkeiten in der mechanischen Einrichtung des Wagens liegen einmal in
den Eigenschaften des Explosionsmotors, zweitens in der Notwendigkeit einen
geeigneten Antrieb der frei beweglichen Achse zu schaffen. Der Explosionsmotor
verträgt keine Ueberlastung, seine günstigte Leistung liegt bei einer bestimmten
Umdrehungszahl, die in Rücksicht auf das Gewicht sehr hoch bemessen wird, in den
vorliegenden Fällen etwa 600–800 betragen kann. Der Betrieb des Eisenbahnfahrzeuges
verlangt dagegen ein stark wechselndes Drehmoment, das für das Anfahren und die
Bergfahrten sehr hoch ist, während es auf wagerechter Strecke während der Fahrt nur
gering zu sein braucht. Die Umdrehungszahl der Laufräder ist dabei erheblich
geringer als die des Motors. Es ist somit erforderlich, zwischen Motor und
Treibachse eine reduzierende und gleichzeitig veränderliche Uebersetzung
einzuschalten. Die Laufrichtung des Motors ist zurzeit nicht umkehrbar, es muss
demnach weiterhin eine Vorrichtung vorgesehen werden, die die Fahrtrichtung
umzukehren erlaubt, das Wechselgetriebe muss zu einem Wendegetriebe werden. Wie
schon erwähnt, kann der Motor beim Anhalten des Wagens nicht still gesetzt werden,
da er nicht von selbst wieder anspringt. Es ist demnach notwendig, eine Trennung des
Motors vom
Getriebe zu ermöglichen, mit Hilfe einer Kupplung, die, um den Motor beim Anfahren
vor Ueberlastung zu schützen, zur Reibungskupplung wird. Alle diese
Hilfseinrichtungen bedingen nur die Eigenschaften des Explosionsmotors, man kann
deshalb mit Recht behaupten, dass er für den Bahnbetrieb an sich höchst ungeeignet
ist.
Die zweite Hauptschwierigkeit, die frei bewegliche Laufachse anzutreiben, lässt sich
umgehen, wenn man auf eine Federung der
Maschinenanlage verzichtet und den Motor mit allen Hilfseinrichtungen relativ zur
Treibachse fest legt. Für nicht allzuhohe Geschwindigkeiten, mit denen man hier ja
im allgemeinen zu rechnen hat, ist dies wohl zulässig. Will man es vermeiden, dann
bleibt nur der Ausweg, mit Kettentrieb oder Gelenkwelle die Arbeit vom gefederten
Motor nach der ungefederten Achse zu übertragen. Beide Hilfsmittel sind indes sehr
unbequem und für grössere Leistung kaum vorzuschlagen.
Die vielen Anforderungen, denen das Zwischengetriebe nachkommen soll, sind auf
mechanischem Wege nur schwer zu erfüllen. Insbesondere die veränderliche
Uebersetzung lässt sich kaum ausführen, man muss auf eine stetige Veränderlichkeit
verzichten und sich mit einer sprungweisen Steigerung des Drehmomentes begnügen. Man
nimmt in der Regel drei bis vier Zahnradpaare, die abwechselnd zum Eingriff gebracht
werden, und über- lässt es der doch nicht ganz fehlenden Elastizität des Motors,
diese Sprünge auszugleichen. Eine befriedigende Lösung dieser Aufgabe ist das
natürlich nicht, der Wunsch nach der stetigen Steigerung bleibt bestehen und wird
die Konstrukteure nicht ruhen lassen.
Der einzige in dieser Beziehung aussichtsvolle Weg ist der der elektrischen
Kraftübertragung zwischen Motor und Treibachse, wie sie zuerst in der bekannten Heilmannschen Lokomotive (s. D. p. J.) 1898, 308. 15, verwirklicht worden ist. Die Berechtigung und
die Vorteile dieser Methode sind hier, beim Explosionsmotor, anzuerkennen. Die
elektrische Kraftübertragung vereinigt sämtliche geforderten Eigenschaften, sie ist
das Wechsel- und Wendegetriebe, die Kupplung alles in einem. Sie müsste natürlich
für den besonderen Fall auch besonders ausgebildet werden. Sie müsste auf der Basis
der konstanten Leistung aufgebaut werden, nicht, wie sonst üblich, mit konstanter
Spannungoder konstanter Stromstärke; die Leistung des Explosionsmotors ist
konstant, seine Umdrehungszahl desgleichen, die Regulierung des Systems müsste durch
Regulierung der Spannung und der Stromstärke zugleich stattfinden. Findet aus irgend
einem Grunde eine grössere Stromaufnahme der Motoren statt, so muss sofort die
Spannung derart herabgesetzt werden, dass das Produkt Stromstärke mal Spannung
dasselbe bleibt. Auf diese Weise arbeiten die Motoren mit veränderlichem Drehmoment,
ohne dass die Primärmaschine überlastet wird. Bei Stillstand des Wagens würde nur
die Erregung der Hauptmaschine zu unterbrechen sein, zum Ingangsetzen genügte die
allmähliche Einschaltung der Erregung, immer so, dass keine unzulässigen
Stromstärken entstehen. Arbeitsverluste in Widerständen finden nicht statt, die
volle Leistung des Benzinmotors wird zur Beschleunigung des Fahrzeuges verwendet. Es
dürfte nicht allzu schwer sein, den elektrischen Teil der Maschinen dieser
Arbeitsweise entsprechend einzurichten, vielleicht wäre es sogar möglich, mit nur
einem einzigen Sekundärmotor auszukommen, wenn das erforderliche Drehmoment in nicht
allzu weiten Grenzen schwankt. Die Regulierung könnte ohne Schwierigkeiten
selbsttätig gemacht werden; der Betrieb eines solchen Fahrzeuges würde dann der
denkbar einfachste sein. Der Führer hat weiter nichts als das Ingangsetzen zu
überwachen, alles andere geschieht dann selbsttätig. Kommen während der Fahrt
grössere Wegwiderstände, dann sinkt die Umdrehungszahl der Motoren, die Stromstärke
steigt, der Regulator, der elektrisch oder mechanisch angetrieben sein kann, drückt
sofort die Spannung herab. Umgekehrt sorgt er für eine Erhöhung der Spannung, wenn
die Fahrwiderstände geringer werden, bis wieder die Höchstleistung des Benzinmotors
ausgenutzt ist.Vermutlich ist die
geschilderte Arbeitsweise einer elektrischen Kraftübertragung dieselbe, die
die Firma Lohner-Porsche, Wien, bei ihren
Automobilwagen verwendet. Leider ist über diese sehr interessanten
Konstruktionen bisher nur sehr wenig bekannt geworden. Die
doppelte Ausbildung des Führerstandes würde für die elektrischen Schaltapparate ohne
Schwierigkeiten möglich sein.
(Schluss folgt.)