Titel: | Das neue Geschäftshaus der „New York Times“ in New-York City. |
Autor: | W. Pfitzner |
Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, S. 249 |
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Das neue Geschäftshaus der „New York
Times“ in New-York City.
(Schluss von S. 228 d. Bd.)
Das neue Geschäftshaus der „New York Times“ in New-York
City.
Der Arbeitsbedarf im ganzen Gebäude, sowohl für die Druckerei als auch für die
zahlreichen Hilfsmaschinen wird ausschliesslich durch Elektrizität gedeckt. Der
Strom wird nicht, wie bisher bei den grossen Geschäftshäusern stets üblich, in
eigener Anlage erzeugt, sondern ebenso wie der Beleuchtungsstrom von den Kraftwerken
der New York Edison Co. entnommen. Eine grosse Reihe
von Gründen spricht hierfür. Zunächst fallen die Anlagekosten der eigenen
Dampfkraftanlage fort, gleichzeitig wird ein beträchtlicher Raum für andere Zwecke
frei. Der Betrieb wird durch den Wegfall der Amortisationsbeträge trotz des etwas
teureren fremden Stromes genügend billig. Im Sommer ist im ganzen Gebäude kein
Dampfkessel geheizt, die Schwierigkeiten der Lüftung und Kühlung sinken, das Gebäude
bleibt ohne besondere Hilfsmittel kühl. Kohlen- und Aschenstaub fällt fort, ebenso
die Erschütterungen durch die Dampfmaschinen. Der Anschluss an drei grosse
Krafthäuser der Edison Co. bietet grösste Sicherheit
gegen Betriebsstörung; die Erfahrung hat gezeigt, dass überhaupt keine nennenswerte
Unterbrechung in zehn Jahren dort vorgekommen ist. Der ununterbrochene Betrieb mit
täglich zwei sehr starken Belastungen (nachmittags und gegen Morgen) würde überdies
die eigene Maschinenanlage stark abnutzen und umfangreiche Reserven fordern.
Der jährliche Stromverbrauch im Gebäude wird auf 500000 KW.-St. geschätzt;
angeschlossen sind 109 Motoren von zusammen 1175 PS Leistung, davon 300 PS zum
Betrieb der vier grossen Druckpressen, und über 6000 Glühlampen. Der Strom, 220 Volt
Gleichstrom, wird von den drei Kraftstationen nach einem Hauptschaltbrett im
Maschinenraum, tiefstes Untergeschoss, geführt. Die gesamte Leitungsanlage im
Gebäude ist aus drei unabhängigen Dreileitersystemen gebildet, die am Schaltbrett
beliebig mit einer der drei Hauptzuleitungen in Verbindung gebracht werden können.
Die hierzu erforderlichen dreipoligen Dreiwegeumschalter sind besonders für den
Zweck entworfen worden, für eine Stromstärke von je 2000 Amp. Im Notfall können
sämtliche Stromkreise an dieselbe Kraftstation gelegt werden, es ist also die
denkbar grösste Sicherheit gegen Betriebsunterbrechung gegeben.
Vom Schaltbrett aus wird der Strom den grossen Maschinen im Keller unmittelbar
zugeführt, für die oberen Geschosse sind überall Verteilungsschaltbretter in der
üblichen Weise vorgesehen.
Neben den besonderen, nur zur Druckerei gehörenden Maschinen: den vier
Rotationsschnellpressen, die mit Berücksichtigung der Zeitverluste für
Papierauflegen usw. stündlich 144000 Zeitungen von je 16 grossen Seiten liefern (die
Anlage ist erweiterungsfähig auf 320000 Nummern i. d. St.), den elektrischen
Papierwinden, einer Link Belt-Förderanlage zum
ununterbrochenen Transport der fertigen Zeitungen aus dem Druckraum in die
Expedition über der Strasse, den einzeln elektrisch angetriebenen Setzmaschinen,
Giessmaschinen usw. bieten das meiste Interesse die Aufzüge. Es sind, wie aus Fig. 2 zu sehen, vier Personenaufzüge eingebaut, von
denen einer vom Keller bis zum 23. Obergeschoss 99 m Förderhöhe besitzt, der höchste
Personenaufzug in einem Hause. Zwei Aufzüge führen bis zum 16. Stockwerk, einer bis
zum 14., ihre Förderhöhe ist 66 bezw. 61 m. Vom 16. Stock bis zum Dach ist ein
fünfter Aufzug vorgesehen. Ausserdem sind noch zwei Lastenaufzüge von der Strasse
nach dem Maschinenraum vorhanden, für 900 und 2700 kg Last, sowie ein für den
Transport des frischen Satzes bestimmter kleiner Aufzug, der aus dem Setzerraum
(38 Setzmaschinen) im 16. Stockwerk nach den Giessmaschinen im Maschinenraum führt.
Seine Einrichtung ist wie die eines Speisenaufzuges mit zwei Förderschalen (Dump
waiter).
Die Geschwindigkeit aller Personenaufzüge ist 1,77 m/Sek., also erheblich mehr als bei uns
üblich bezw. erlaubt. Die Fahrzeit von der Strasse bis zum 23. Stockwerk dauert
daher nur etwa eine Minute. Besonders gerühmt wird bei diesen Aufzügen das sanfte
Anfahren und Bremsen, eine Folge der hier für Hausaufzüge zum ersten Male
angewendeten Ward-Leonard-Schaltung mit
Anlassgeneratoren. Die Lastenaufzüge haben nur 0,15 und 0,13 m/Sek.
Geschwindigkeit. Die Ausstattung der Fahrkörbe für 16 Personen (1,83 × 1,67 m) ist
hochelegant, als Rufsignale sind farbige Glühlampen vorgesehen, die Eingangstüren in
den Stockwerken werden elektrisch geschlossen, wenn es der Führer vergessen haben
sollte. Der ganze Fahrschacht ist mit Drahtglas gegen das Gebäude abgeschlossen.
Im Verhältnis zur Gebäudegrundfläche sind die Aufzüge reichlich bemessen, während
sonst auf je 2300 qm ein Aufzug gerechnet wird, kommt hier schon auf je 1720 qm
einer. Selbstverständlich ist auch eine Trepppe vorhanden.
Die Wasserversorgung des Gebäudes erstreckt sich einmal auf die Lieferung des
Leitungswassers (eigene Filteranlage 0,93 cbm/Min., Selbstreinigung durch
Stromumkehrung), sodann auf die Beschaffung von heissem Wasser und die Entfernung
des gebrauchten Wassers aus den Untergeschossen. Zwei elektrisch getriebene Pumpen
von je 780 l/Min.
Leistung drücken das filtrierte Leitungswasser in einen 19 cbm fassenden Behälter im
23. Obergeschoss, 118 m hoch, also gegen etwa 12 Atm., von dem aus die Verteilung im
Gebäude geschieht (auch nach den Feuerhydranten). Für das Abwasser und das oben
erwähnte Sickerwasser ist noch unter der Fundamentsohle ein Sammelbehälter von 19
cbm Inhalt aufgestellt, aus dem drei Kreiselpumpen von je 740 l/Min. das Wasser
17 m hoch in die Strassenkanalisation befördern. Bei der Wichtigkeit dieser Pumpen
erscheint die doppelte Reserve und die sehr reichliche Leistung als durchaus
berechtigt. Schliesslich sind noch zwei Kesselspeisepumpen von je 350 l/Min. und einige
Ejektoren in Sammelgruben unter den Pressen aufgestellt.
Die Heizung des Gebäudes geschieht durch Dampf, der in zwei Kesseln von zusammen 400
PS im dritten Untergeschosses erzeugt wird. Der Schornstein für die Kessel führt 118
m durch das ganze Bauwerk, neben der Treppe, den Toiletten und den Fahrstühlen (Fig. 2), also entfernt von den Arbeitsräumen. Er
besteht aus 6 mm Eisenblech – in Stein würde er zu viel Platz weggenommen haben –
und ist im Lüftungsschacht untergebracht, der gleichsam eine Luftisolation für ihn
darstellt, während die ausgestrahlte Wärme zur Aufwärtsbewegung der verbrauchten
Luft mithilft. Das zusammen 8,6 km lange Heizrohrsystem ist durchweg verdeckt
verlegt; die 250 aufgestellten Heizkörper besitzen eine Heizfläche von zusammen 1850
qm.
Der Lüftungsschacht dient zur Entlüftung der Untergeschosse, hauptsächlich des
Maschinenraumes, in dem durch die Heizungen der Giessmaschinen und im Winter auch
durch die Kessel eine bedeutende Wärmemenge erzeugt wird. Es ist zunächst ein 15 PS
Ventilator auf dem
Dach über dem Lüftungsschacht aufgestellt, der, wenn er nicht genügen sollte, durch
eine Frischluftzuführungsanlage unterstützt werden soll, für die Platz vorgesehen
ist. Um in dem hohen Bau keinen unangenehmen Wind entstehen zu lassen, namentlich
auch durch die Verbindung mit der Tiefbahn, sind überall Drehtüren vorgesehen, die
für den Fall, dass grössere Gegenstände ins Innere geschafft werden sollen, in
kurzer Zeit zusammengeklappt und entfernt werden können.
Zum ersten Mal in einem Gebäude ist im Times Building
eine feste Zentralreinigung mit Saugluft vorgesehen
worden. Das System, das sich in kleinen fahrbaren Anlagen auch bei uns einzubürgern
beginnt: Saugpumpe mit Filterkesseln, Schlauchleitung mit verschieden geformten
Saugmundstücken, ist hier als besonderes Rohrsystem bis nach jedem Stockwerk fest
verlegt. Zwei Rohrstutzen in jedem Stock gestatten den Anschluss langer Schläuche,
die bis in die entferntesten Ecken reichen und mit denen Möbel, Fussboden (Saugbesen
1,1 m breit), Wände, besonders auch alle Maschinen gereinigt werden. Nach dem
selbstverständlich nicht fehlenden Barbierzimmer ist eine besondere Leitung gelegt,
hier wird die Saugluft zum Kleiderreinigen, Haartrocknen usw. in ausgiebiger Weise
benutzt; ferner dient das Saugsystem auch dazu, das schmutzige Wasser beim Scheuern
der Fussboden fortzuführen. Die Saugpumpe ist im Keller aufgestellt und wird vom
Maschinisten auf telephonischen Wunsch hin in Gang gesetzt. Zum Auffangen des
Schmutzes dienen zwei hintereinander geschaltete Zyklonfilter, im ersten werden die
festen Bestandteile, etwa 90 v. H., abgelagert, der zweite ist als Wasserfilter
ausgebildet. Täglich werden beide einmal geleert.
Für die Beleuchtung des ganzen Gebäudes ist in verschwenderischer Weise gesorgt. Sie
geschieht nur durch Elektrizität, und zwar mit fast allen bestehenden Lampenarten.
Die Hauptmenge liefert natürlich die gewöhnliche Glühlampe, neben ihr ist eine
grosse Zahl Nernstlampen installiert, namentlich in den
Verkaufsläden im unteren Stockwerk, in den „Arkaden“, ein Raum dort ist sogar
mit dem kalten Vakuumlicht von Moores. D. p. J. 1902, Bd. 317, S. 823. erleuchtet, (30 m langes, 5 cm dickes
Glasrohr, gefüllt mit verdünntem Gas besonderer Zusammensetzung, betrieben mit Teslastrom), das ein weisses, ganz angenehmes Licht
ausstrahlt und zu Reklamezwecken drüben ziemlich häufig benutzt wird. Drei Arten
Bogenlampen sind verwendet und zur Beleuchtung des Maschinenraumes, insbesondere der
Druckerpressen, ist das Quecksilberdampflicht von Cooper-Hewitts. D. p. J. 1904,
Bd. 319, S. 766. genommen worden. Die
auffällig erscheinende Wahl dieses Systems wird damit begründet, dass diese Lampen
stark zerstreutes Licht liefern, dass die grünliche Farbe nach kurzer Zeit von allen
Leuten als durchaus angenehm empfunden würde (?) und dass die Anlagekosten bedeutend
geringer seien als bei Glühlichtbeleuchtung. Es würden allerdings zur Beleuchtung
der Pressen etwa 160 Glühlampen und zehn Bogenlampen erforderlich gewesen sein, die
für ihre Leitungen allein 1800 Löcher in den Rahmen der Maschinen notwendig gemacht
hätten. So sind im ganzen nur 22 Quecksilberdampflampen
von 50 cm Länge, 2,5 mm Durchmesser und 3,5 Ampere Stromstärke aufgehängt, jede von
600 Kerzen, je zwei hintereinander geschaltet.
Zunächst sind 6205 Glühlampen angeschlossen, die Leitungen sind jedoch für 8600
Lampen genügend bemessen. Ein besonderes Kabel für 400 Amp. ist nach dem Dach des
Gebäudes geführt (Kabelschächte s. Fig. 2) für
Illuminationen und einen Riesenscheinwerfer. Alle Leitungen liegen feuersicher in
den Wänden.
Der Telephon- und Telegraphendienst, in einem Zeitungsgebäude von besonderer
Wichtigkeit, umfasst nahezu 1000 Leitungen. Ein Blei-Papierkabel führt 400
Telephonanschlüsse (Doppelleitungen) ins Gebäude, 100 davon allein für den
Zeitungsdienst, die aber noch bei weitem nicht alle gebraucht werden. Die Western Union Telegraph Co. hat 100 Leitungen nach dem
Gebäude geführt, von denen z. Zt. 48 für 24 Telegraphenapparate im 18. Stock benutzt
werden, die Post hat gegenwärtig 12 Apparate dort aufgestellt, aber auch 62
Leitungen im ganzen vorgesehen. Alle Uhren haben durch Vermittlung der Western Union Telegraph Co. Anschluss an die Normaluhr
in der Sternwarte zu Washington.
Ausser diesen, in den feuerfesten Kabelschächten liegenden Leitungen sind noch
umfangreiche Schwachstromleitungen für das Herbeirufen von Boten usw. gelegt
betrieben mit einer Niederspannungsdynamo; die Gesamtlänge aller Leitungen im
Gebäude beträgt 121 km.
Für den inneren Dienst der Zeitung, namentlich vom Telegraphenzimmer nach der
Redaktion im 19. und 20. Stock und weiter nach den Setzerräumen im 16. Stock ist
noch eine Rohrpostanlage vorhanden von zusammen 330 m Rohrlänge, die in Rücksicht
auf Luftersparnis mit elektrisch gesteuerten Verschlüssen ausgerüstet ist. Beim
Einlegen der Transportkapsel wird die Pressluft selbsttätig angestellt (0,1 atm),
sofort nach Ankunft schliesst sie sich ab. Bei einer Geschwindigkeit von 15 m/Sek. können in
den Leitungen stündlich 2800 Sendungen befördert werden. Erwähnt sei schliesslich
noch, dass im obersten Stockwerk Einrichtungen für drahtlose Telegraphie vorgesehen
werden sollen, die einen Depeschenverkehr mit den einlaufenden Schiffen aufnehmen
können. Bei der hohen Lage des Gebäudes und seiner freien Umgebung ist das nicht
aussichtslos. Man hofft auf eine Verständigung über 300–400 km.
Von besonderer Wichtigkeit für das Gebäude, aber auch für die Nachbarn, sind die
Vorkehrungen gegen Feuersgefahr. Den Turmgebäuden wird im allgemeinen nachgesagt,
dass sie äusserst gefährlich in dieser Beziehung wären, dass sie insbesondere durch
eine schornsteinartige Wirkung die Entstehung und Ausbreitung eines Feuers sehr
begünstigen. Dass das bei leichtsinnig gebauten Häusern der Fall ist, muss zugegeben
werden, doch hat der grosse Brand in Baltimore Anfang 1904 bewiesen, dass es wohl
möglich ist, feuerfeste Konstruktionen auszuführen, und dass bei sachgemässer und
gewissenhafter Durchführung der Schutzmassregeln ein Einsturz der hohen Gebäude
selbst im stärksten Feuer nicht zu befürchten ist.
Das Times Building ist nach menschlichem Ermessen als
absolut feuersicher zu bezeichnen. Die amerikanischen Ingenieure, die für
Beurteilung und Bekämpfung von Feuersgefahren reichlich Gelegenheit und Uebung
besitzen, haben alle nur erdenklichen Massregeln vorgesehen, um das wertvolle
Gebäude vor der Vernichtung zu schützen. Die freie Lage des Gebäudes bietet an sich
schon eine gewisse Sicherheit, die Entfernung von anderen Häusern beträgt überall
mindestens 30 m. Die Steinverkleidung aussen ist feuerfest, etwa 80 cm dick.
Sämtliche Träger und Säulen sind mit feuerfestem Material umkleidet, alles Holzwerk
ist entweder imprägniert oder mit Metall umkleidet, die Decken sind alle mit Beton
gefüllt. Alle Schächte sind, wie schon erwähnt, nach dem Innern zu sorgfältig
abgeschlossen, die elektrischen Leitungen liegen in besonderen Kabelschächten oder
in Rohren unter dem Putz.
Nach der Feuerwehrzentrale wird gegebenen Falles ein besonderes, nur für das Times-Gebäude gültiges Signal gegeben. Die
Hauswasserleitung mit dem ständigen Vorrat von etwa 20 cbm Wasser auf dem 23.
Stockwerk hat
überall Anschlüsse für Feuerschläuche, diese sind in wichtigen Räumen so
eingerichtet, dass beim Abwickeln das Wasserabsperrventil selbsttätig geöffnet wird.
Mit dem Hauptdruckrohr vom Maschinenraum nach dem oberen Behälter sind 150 mm dicke
Zweigrohre nach den Strassenfronten in Verbindung, an die die Dampfspritzen
angeschlossen werden, um an Stelle der etwa versagenden Hauspumpen zu treten. Diese
selbst können etwa 1,55 cbm Wasser i. d. Minute schaffen. An wichtigen Punkten sind
ausserdem gefüllte Wassereimer und chemische Feuerlöscher verteilt, im Maschinenraum
ist ein Sprinkler-System eingebaut. Die grösste
Sicherheit liegt in der ständigen Ueberwachung des Gebäudes, eine Betriebspause
tritt nie ein, es ist ständig ein leitender Ingenieur in Dienst, ferner sind ständig
Wächter im Gebäude unterwegs. Für den Fall eines Brandes im Maschinenraum sind
Abschlusstüren vorhanden, die ein Empordringen von Rauch in die oberen Stockwerke
verhindern.
Die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsmassregeln sind hier weit überholt, das
Times Building wird nicht als eine Gefahr, sondern
als ein Schutz gegen das Feuer bezeichnet, auch für die Nachbarhäuser, die von der
Wasserleitung des Wolkenkratzers aus alle mit Wasserstrahlen übergössen werden
können.
Durch sein elektrisch gut verbundenes, an Erde gelegtes Eisengerüst ist das
Gebäude auch sicher gegen Blitz.
Die Bauzeit ist nach europäischen Begriffen sehr kurz: gewesen, einschliesslich des
Niederlegens des vorher an dem Platze befindlichen Pabst-Hotels beträgt sie nur 2⅓ Jahre, dabei sind noch 8 Monate durch 17
Streiks und durch Kälte (35 Tage) verloren worden. Am 30. Juni 1902 wurde der Platz
gekauft, am 21. August wurden die Maschinen zum Niederlegen der alten Gebäude
aufgestellt; am 25. Februar 1903 war alles Alte verschwunden. Bis zum 22. Juni
wurden die Kellergeschosse ausgegraben, am 13. Juli wurden die schweren
Fundamentblöcke unter den Säulen an der Tiefbahn gesetzt. Am 18. Januar 1904 wurde
mit einer besonderen Feier der Eckstein am Haupteingang an das fertiggestellte
Eisengerüst gelegt (der Stein enthält die üblichen Urkunden usw.), Anfang des Jahres
1905 bezog die Zeitung ihr neues Heim. Bei dieser Gelegenheit veröffentlichte sie
eine Denkschrift, „The New York Times Building
Supplement“, der die hier genannten Zahlen entnommen sind.
Das Gebäude bildet eine neue Sehenswürdigkeit New-Yorks, nicht nur für den Laien,
sondern auch für den, Ingenieur, der den Einzelheiten des Baues und der Einrichtung
manche Anregung entnehmen wird.
W.
Pfitzner.