Titel: | Die Kreisabwicklung. |
Autor: | Werner Gropp |
Fundstelle: | Band 322, Jahrgang 1907, S. 545 |
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Die Kreisabwicklung.
Eine Studie von Ingenieur Werner
Gropp.
[Die Kreisabwicklung.]
Legt man den Scheitel eines rechten Winkels in den Punkt d und läßt den Winkel in d pendeln, dann
schneiden bekanntlich die Schenkel auf der Horizontalen ub Linien vom Fuße der Senkrechten de ab,
welche stets das gleiche Produkt geben:
tc ∙ sc =
uc ∙ lc = dc2.
Gibt man d c den Wert von π
= 3,14...., dann müssen die Produkte den Umfang des Kreises vom Durchmesser π geben oder
tc ∙ sc =
uc ∙ lc = π2.
Geht der eine Schenkel, z.B. ud durch denjenigen Punkt
der Horizontalen, welcher um die Umfangslänge von c
liegt, dann muß lc gleich den Wert der Einheit
annehmen, wenn der andere Schenkel dl durch den Punkt
l geht.
Denn uc ∙ lc = π2 und da uc = π2 ist, muß lc = l sein.
Daraus ergibt sich, daß, wenn man den einen Schenkel durch den Halbierungspunkt von
u c legt, der andere Schenkel dann durch einen
Punkt gehen muß, welcher zwei Einheiten von c entfernt
liegt und umgekehrt, schneidet der eine Schenkel z.B. drei Einheiten von c aus ab, dann muß der andere Schenkel durch den Punkt
gehen, welcher \frac{\pi^2}{3} oder \frac{u\,c}{3} oder \frac{1}{3} des Umfanges von c entfernt liegt.
Bildet man aus dc, oder wie angenommen, aus π ein rechtwinkliges Dreieck von 60° und 30°, also q a c, dann wird bekanntlich
3ac–2= π2 . . . . . I)
Dieser Ausdruck läßt sich linear darstellen.
Zu diesem Zweck nehme man die beliebige Einheit cl und
erhebe im Punkt l die Senkrechte. Trägt man die
Diagonale vom Quadrat cl × cl oder √2 von l nach e, dann ist ec = √3.
Legt man durch den Punkt e eine Linie ag unter 60° zur Horizontalen, dann wird das Dreieck
cga ein gleichseitiges, wenn man von c aus ebenfalls unter 60° zur Horizontalen die Linie
cgq zieht.
Erhebt man in a die Senkrechte und verlängert ce bis r, dann hat
man:
cl; ca = ce : er und weil ce = √3
ca √3 = cr.
Schlägt man mit cr aus c
den Bogen drb, dann hat man auch dc = ca √3 und muß ag verlängert durch d
gehen.
Textabbildung Bd. 322, S. 545
Die Linie cq schneidet den Bogen drb in w und weil. wc
= cb und Winkel web 60° ist, muß wb parallel da sein. Die
Linie wb schneidet rc im
Punkt m, und man hat
wc : gc = mc : ec
oder
wc ∙ ec = gc ∙ mc
und weil
wc = rc =
ca √3, ec = √3 und gc = ac
ist, hat man
ca ∙ √3 ∙ √3 = ac ∙ mc
oder
mc = 3 . . . .
. II)
Schlägt man mit ac aus c den Bogen gna und zieht durch n den
Strahl cnp, dann hat man nc : cl (oder l)
= pc : ac und da nc =
ac ist
pc = ac2 . . . . . III)
Multipliziert man II mit III, dann hat man
mc ∙ pc = 3
ac–2.
Weil aber 3ac–2
= π2 ist, ergibt
sich
mc ∙ pc=
π–2 = 3
ac–2.
Es ist
m c = 3, folgl. p\,c=\frac{\pi^{-2}}{3}
und damit ein Drittel vom Umfang (von π2) abgewickelt.
Ist nach dem Vorstehenden ein Kreis vom Durchmesser de
gegeben, so setze man de = π, dessen wirkliche Länge hier dann gegeben ist. Zieht man von d aus die Linie da
unter 60° zur Horizontalen und erhebt in a die Senkrechte ar bis
zum Schnittpunkt mit der Kreislinie, dann schneidet die Linie rc auf da einen Punkt der
Senkrechten in l.
Damit ist das Verhältnis der Einheit zu π linear gegeben
und jegliche Potenz von π leicht in Linien
ausgedrückt.