Titel: | Die internationale Automobil-Ausstellung Berlin 1907. |
Autor: | Jul. Küster |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 231 |
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Die internationale Automobil-Ausstellung Berlin
1907.
Von Jul. Küster, Zivilingenieur in
Berlin.
(Fortsetzung von S. 221 d. Bd.)
Die internationale Automobil-Ausstellung Berlin 1907.
Einen vom Normalen ziemlich abweichenden Magnetapparat mit einer Reihe
vorzüglicher Eigenschaften zeigte auf der Ausstellung die Firma Ruthardt & Co. aus
Stuttgart. Der Apparat ist in Fig. 37 und 38
dargestellt, Fig. 39 zeigt die Form der einzelnen
Magnetscheiben.
Das Hauptmerkmal des Apparates ist die Form des Magneten. Bei den bis jetzt
gebräuchlichen Zündapparaten ist durchgängig der Hufeisenmagnet verwendet, an
welchem Polschuhe aus weichem Eisen angeschraubt werden. Der Magnet ist eine
kreisrunde Scheibe mit zwei runden Aussparungen, von denen die eine den Anker am
offenen Ende aufnimmt. Diese Form des Magneten ermöglicht es, ihn aus einem Stück
mit den Polschuhen zu machen. Man erhält dadurch bei kleineren Abmessungen
einen außerordentlich starken Magneten. Außerdem ist, aber noch durch diese Form die
Möglichkeit geboten, mit dem Luftabstand zwischen Anker und Magnet auf ein ganz
minimales Maß herunterzugehen, weil man die Bohrung für den Anker nach dem Härten
ausschleifen kann und sich dieselbe nicht mehr verändert, während die
Hufeisenmagnete von den Polschuhen nach dem Ausbohren wieder abgenommen werden
müssen, um die Magnete magnetisieren zu können. Beim Zusammensetzen kommen dann aber
die Polschuhe nicht mehr in die ganz genau gleiche Lage wie sie beim Ausbohren
waren, so daß, um ein Streifen des Ankers an den Polschuhen zu verhindern, von vornherein ein
größerer Luftabstand angenommen werden muß.
Textabbildung Bd. 323, S. 232
Fig. 37 und 38. Magnetapparat von Ruthardt & Co.
Das Magnetsystem dieses Apparates besteht aus einzelnen Magnetscheiben AA (Fig. 37), welche
mittels Schrauben an den beiden Aluminiumdeckeln BB1 zusammengehalten werden, so daß der
Apparat ein geschlossenes Ganze von äußerst gefälliger Form bildet und keine
Aussparungen und Oeffnungen hat, in denen sich Schmutz und Wasser leicht ansetzen
kann. Der Anker ist von der gewöhnlichen ⌶-Form und hat
zwei Wicklungen, die Primäre D und die Sekundäre E. Durch Unterbrechen der primären Wicklung entsteht in
bekannter Weise in der sekundären Wicklung ein hochgespannter Strom, der zwischen
den feststehenden Elektroden der Zündkerze überspringt. J ist der Schleifkontakt mit Schleifkohle, K
der Schleifring.
Textabbildung Bd. 323, S. 232
Fig. 39.Magnetscheibe zu Fig. 37 u. 38.
Der Anker ist auf Norma-Kugellagern gelagert, deren Käfige mit Vaseline gefüllt
werden. Eine Erneuerung des Vaselins ist nur einmal jährlich nötig.
Der Unterbrecher weicht in seiner Konstruktion ebenfalls wesentlich von den bis jetzt
gebräuchlichen ab. Statt des sonst verwendeten, auf einem Zapfen gelagerten
Kontakthebels ist eine starke Feder G (Fig. 38) verwendet.
Die Rolle C ist aus Fiber und sitzt lose auf dem Zapfen
B. Wird der Anker in der Richtung des Pfeiles
gedreht, und nach einwärts gedrückt, so wälzt sie sich an der Anschlußplatte D ab und trennt die beiden Platinkontakte H und J. Der Zapfen B dient nicht als Lager für die Rolle C, sondern
verhindert sie nur am Wegfallen. Es ist also auch am Unterbrecher jede Schmierung
vermieden, was besonders wichtig ist, da bei einer Schmierung die Kontakte leicht
durch das Oel verschmiert. werden, wodurch die Wirkung des Apparates in Frage
gestellt wird. F ist der Hebel für die Verstellung des
Zündmantels, E die Anschlußschraube zum Kurzschließen
des Apparates.
Hinsichtlich der Schmierung der Automobilmotoren ist zu
bemerken, daß die bei Erwähnung der ersten Figuren dieses Berichts beschriebene
Unterdrucksetzung der Benzin- und Oelreservoire sich insbesondere bei größeren
Wagen allgemein eingeführt hat. Dabei ist jedoch bei einigen Typen ein besonderer
hochgelegener Behälter für Oel oder Brennstoff oder beides vorgesehen, um beim
Anfahren Brennstoff und Schmieröl durch natürliches Gefälle an die Verwendungsstelle
gelangen zu lassen, ohne erst durch Luftpumpe die Reservoire unter Druck setzen zu
müssen.
Zu den einzelnen Schmierstellen gelangt das Oel meistens von einem
Zentralschmierapparat aus durch Schaugläser mit Tropfern hindurch, also für jede
einzelne Schmierstelle kontrollierbar. Auch werden an einigen Typen (Itala, Opel) Paternosterwerke zur Verteilung des Oels
in die einzelnen Schmierleitungen vorgesehen.
Um jedoch sicheres Funktionieren auch bei schwer flüssigem Schmieröl zu sichern, war
in dem Horch-Wagen ein Schmierapparat mit einzelnen
Pumpenkolben mit einstellbarer Fördermenge vorgesehen, so daß das Oel zwangläufig
dem Bedarf entsprechend an die einzelnen Schmierstellen geführt wird.
Ein ebenfalls gut durchkonstruierter Schmierapparat mit zwangläufiger Oelzufuhr zu
den Schmierstellen durch Pumpenkolben war von der Neuen
Vergasergesellschaft ausgestellt und ist in Fig. 40 und 41
dargestellt.
Textabbildung Bd. 323, S. 232
Fig. 40 und 41. Schmierapparat der Neuen Vergasergesellschaft.
In dem Gehäuse sind eine Reihe Oelpumpen nebeneinander angeordnet, deren jede aus
einem Zylinder mit Kolben und Ventilgehäuse besteht. Durch eine Spiralfeder wird der
Kolben in seiner oberen Stellung gehalten. Die Abwärtsbewegung desselben erfolgt
durch einen Balanzier, welcher um eine in Fig. 41 oben sichtbare
Welle schwingt. Der
Balanzier besitzt zwei durch Rippen verstärkte Schenkel, von denen einer mit den
einzelnen Pumpenkolben in Berührung steht und der andere von einer Exzenterscheibe
auf- und abbewegt wird. Diese erhält durch Zahnräder und ein mit einer Schnecke in
Eingriff stehendes Schneckenrad ihre Drehung. Die Welle der Schnecke ist nach außen
geführt und trägt eine Schnurscheibe, die von der Motorwelle oder der Steuerwelle
des Motors ihren Antrieb erhält (s. Fig. 40).
Das Ventilgehäuse jeder Oelpumpe enthält zwei Kugelventile, ein Saugventil und ein
Druckventil., Die Druckleitung läuft in einen Stutzen aus, an welchem das
Zuführungsrohr für die betreffende Schmierstelle angeschlossen ist. Das Oel wird
durch eine Deckelkapsel in das Gehäuse eingefüllt, wobei der Oelstand durch ein
seitliches Schauglas erkennbar ist.
Textabbildung Bd. 323, S. 233
Fig. 42.Motor mit Getriebekasten von Ley.
Um eine verschieden starke Oelung zu erhalten, ist zwecks Aenderung der Hubhöhe der
Kolben die Welle des Balanziers wagerecht verschiebbar angeordnet. Zu dem Zweck wird
das Mittellager der Balanzierwelle von einer Schraubenspindel getragen, welche nach
außen durch das Spritzbrett des Fahrzeuges geführt ist, und dort mit einem von Hand
drehbaren bezw. einstellbaren Flügelkopf endet.
Durch Anwendung von verschieden großen Kolben oder verschieden großen
Exzenterscheiben wird ferner dem Verlangen Rechnung getragen, die einzelnen
Schmierstellen verschieden stark zu ölen. Durch Verstellen der Balanzierwelle
mittels der Regulierschraube kann der Fahrer vom Sitz aus die Gesamtölung auf das
gewünschte Maß einstellen, wobei selbstverständlich die Proportionalität des
Verhältnisses der Lieferung der einzelnen Pumpen gewahrt bleibt.
V. Die Bewegungsübertragung auf die
Antriebsräder.
Die elastische lösbare Kupplung zwischen Motor und Getriebe, als ein Haupterfordernis
für den nur unbelastet anzudrehenden Automobilmotor wurde in dem Aufsatz über
Automobilkupplungen des Professor Lutzs. D. p. J., S. 3 und ff. d. Bandes.
so eingehend erörtert, daß hier kaum noch etwas darüber zu sagen ist.
Wenn auf der Ausstellung auch die meisten, insbesondere kleineren Fahrzeuge, noch
Lederkonuskupplung aufwiesen, so ist doch der Uebergang insbesondere bei
schwereren und neueren Typen zur Lamellenkupplung, weniger zur Metallkupplung, immer
mehr festzustellen. Ein Beispiel einer derartigen Lamellenkupplung wurde bereits mit
der Zeichnung des neuen Protos-Motors (Fig. 9, S. 140) gegeben, worauf hier zurückverwiesen
werden mag.
Zum Uebersetzungsgetriebe, der auch noch bei Sechs- und Achtzylindermotoren
erforderlichen Beigabe des modernen Automobils, ist zunächst die bei einigen Marken
auftretende Neigung zu betonen, den Getriebekasten mit dem Motoruntergehäuse nicht
durch Rahmenteile, sondern durch das Gehäuse selbst zu verbinden, das Getriebe also
unmittelbar an die Kupplung zu verlegen. Als Ausführungsbeispiel derartiger
Blockmotoren, die wohl in Deutschland zuerst durch die Adlerwerke eingeführt wurden, möge der in Fig.
42 abgebildete Vierzylindermotor von Ley in
Arnstadt genannt werden. Bisweilen wird mit dieser Verschmelzung von Getriebekasten
und Motorgehäuse die Dreipunktlagerung vorgesehen, um die Gußteile nicht bei
Deformationen des Rahmens in Mitleidenschaft zu ziehen.
Zum Uebersetzungsgetriebe selbst ist zu bemerken, daß der sogenannte direkte Antrieb
durch die verlängerte Motor- bezw. Kupplungswelle auf das Differentialgetriebe außer
bei Cardan-Wagen auch bei Kettenwagen mehr und mehr
Eingang findet, indem die verlängerte Motorwelle hier auf das Kegelrad einwirkt,
welches das Differentialgetriebe der Kettenradwelle antreibt.
Textabbildung Bd. 323, S. 233
Fig. 43.Getriebe der Neuen Automobilgesellschaft m. b. H.
Als Beispiel hierfür möge der in Fig. 43 im Grundriß
gezeigte Getriebekasten der Neuen Automobilgesellschaft m.
b. H. zu Berlin wiedergegeben werden. Wie ersichtlich, ist die mittlere
Welle die vom Motor angetriebene, und auf ihrem Vierkant sind zwei Räderzüge
verschiebbar, einer mit den oberen Stirnrädern 1, 2,
einer mit dem Stirnrad 3 und seitlicher Kupplung. Bei
der Uebersetzung für kleinste Fahrgeschwindigkeit werden die beiden Stirnräder 1, beim zweiten Gang die Stirnräder 2, beim dritten Gang die Stirnräder 3 und beim vierten Gang für schnellste
Fahrgeschwindigkeit wird die Kupplung am Stirnrad 3 mit
den entsprechenden Kupplungsöffnungen des kleinen Kegelrades in Eingriff gebracht.
Die untere Nebenwelle dient also zur Vermittlung des Antriebes bei den Uebersetzungen
1, 2, 3 und des Rücklaufs, der durch
Zwischenschiebung des Zahnrades i zwischen die beiden
Räder 1 eingerückt wird. Sie trägt links die
Bremsscheibe, Differentialbremse genannt, weil diese Bremse unter Vermittlung des
Ausgleichgetriebes der Kettenradwelle wirkt, im Gegensatz zu den Backenbremsen der
einzelnen Hinterräder.
Textabbildung Bd. 323, S. 234
Fig. 44.Argus-Getriebe.
Von den drei Schubstangen h, f, k dient die untere h zur Verschiebung des Rades 3 mit Kupplung, die mittlere f zur
Verschiebung des Räderzuges 1–2, und die obere k zur Einrückung des Rücklaufes. Die Verschiebung der
Schubstangen dieser Kulissenschaltung erfolgt durch Drehung des Uebersetzungshebels,
der zur rechten Hand des Fahrers angeordnet ist, und die wechselweise Verbindung mit
einer dieser drei Schubstangen erfolgt durch achsiale Verschiebung des Hebels nebst
Welle; hierauf wird weiter unten bei der Beschreibung eines Untergestells
zurückgekommen werden.
Mit ähnlicher Kulissenschaltung, jedoch ohne den direkten Antrieb bei großer
Fahrgeschwindigkeit ist das Argus-Getriebe (Fig. 44) versehen. Bei dem Getriebekasten des Toledo-Wagens ist nicht die vierte Geschwindigkeit
direkt gekuppelt, sondern der dritte Gang. Hierbei gehen die Konstrukteure von der
Voraussetzung aus, daß dieser Gang unter normalen Umständen am meisten eingeschaltet
bleiben kann, insbesondere im Stadtverkehr, zumal der dritte Gang auf ganz glatter
Straße bei den modernen verhältnismäßig starken Motoren auch ohne weiteres anzieht.
Der vierte Gang ist dann für die höchste Geschwindigkeit auf freier Strecke. Dieser
Auffassung über die Bestimmung des direkten Ganges haben sich bereits mehrere
Firmen angeschlossen. Da der Wagen mit Cardan-Wellenübertragung arbeitet und das Ausgleichgetriebe somit auf der
Hinterachse vorgesehen ist, so ist kein Differentialgetriebe vorgesehen.
Das Gleiche gilt für das Getriebe der Herstaler
Waffenfabrik, gleichfalls mit Kulissenschaltung aber mit der, zuerst wohl
von der Marke Horch aufgenommenen Eigentümlichkeit der
Ausschaltung der unteren Nebenwelle bei dem direkten Gang. Zu dem Zweck ist das
breite, kleine Ritzel auf der unteren Welle verschiebbar durch einen unter den
beiden Getriebewellen sichtbaren Hebel.
Nachdem im Abschnitt I „Ueberblick“ das Grundsätzliche bezüglich des
Reibradantriebes erörtert ist, möge hier noch der daselbst bereits erwähnte Antrieb
des neuen „Maurer-Union-Wagens“ Erwähnung
finden. Fig. 45 bis 47 zeigen das
vollständige Untergestell mit diesem Reibradgetriebe und Fig. 48 die Anpressungsexzenter.
Textabbildung Bd. 323, S. 234
Fig. 45.Maurer-Union-Wagen.
Auf den Längsträgern A des Wagenrahmens ist das Gehäuse
B gelagert, welches das ganze Reibradgetriebe
umschließt. An den beiden Stirnseiten dieses Gehäuses ist die durchgehende, rechts
durch eine beliebige Vorrichtung mit der Motorwelle gekuppelte Antriebswelle C gelagert, auf welche die rechte Planscheibe D festgekeilt ist, während die linke Planscheibe E lose auf der Welle verschiebbar ist.
Für gewöhnlich wird diese Scheibe E durch eine
Schraubenfeder E, die sich einerseits gegen einen
Ansatz der Nabe, andererseits gegen einen Bund der Welle c stützt, von der Berührung mit den Reibrädern G und H zurückgehalten.
Diese letzteren sind auf ihren Achsen J bezw. K zum Zwecke der Aenderung des
Uebersetzungsverhältnisses in bekannter Weise verschiebbar angeordnet, und zwar wird
die Verschiebung mittels zweier um entsprechende Bunde ab der Reibräder greifenden Gabeln c, d
bewirkt, die von einer gemeinsamen, in beliebiger Weise vom Führerstande aus in Drehung zu
versetzenden Schraubenspindel e mit Rechts- und
Linksgewinde verschoben werden können.
Die äußeren Enden der beiden Reibradachsen J, K sind in
um die Zapfen f, g drehbaren Lagern h, i gelagert, derart, daß ein freies Schwingen der
Achsen um diese Zapfen möglich ist Die inneren Enden der Achsen greifen mit ihren
Zapfen in kugelförmig ausgebildete Lagerstücke L, M ein, die in entsprechend ausgebildete Hohlflächen
der Exzenter K l eingepreßt sind. Diese letzteren sind
in an der Planscheibenwelle C gelagerten Büchsen m n drehbar und können mittels an die Hebel o p einer gemeinsamen Steuerwelle N angreifender Zugstangen Q,
P gegeneinander verstellt werden, und zwar erfolgt diese Verstellung
infolge der zwangläufigen Verbindung durch die gemeinsame Welle N für beide Exzenter gleichförmig und in Abhängigkeit
voneinander und kann durch feste Stifte Q, die in
Schlitze R der Exzenter eingreifen, begrenzt
werden.
Textabbildung Bd. 323, S. 235
Fig. 46 und 47. Reibradgetriebe zum Maurer-Union-Wagen.
Bei Leerlauf ist die Stellung der Exzenter eine solche, daß beide Reibräder außer
Berührung mit den Planscheiben stehen. Dies entspricht der Mittelstellung der
Exzenter, während für Vorwärts- oder Rückwärtsgang die Exzenter gleichzeitig
verdreht werden, so daß das eine Reibrad die vordere, das andere die hintere
Planscheibe berührt und umgekehrt, wodurch die Kupplung für den Vorwärts- bezw.
Rückwärtsgang stattfindet. Dabei ist die Anordnung der Exzenter bezw. die Lage der
Lager h i eine derartige, daß bei Vorwärtslauf die
Antriebswellen parallel zur Planscheibe laufen, während sie bei Verstellung der
Exzenter für Leerlauf und Rückwärtsgang, wo die Schrägstellung der Reibräder von
geringerer Bedeutung ist, mehr oder weniger schräg zur Planscheibe stehen. Durch die
gelenkige Lagerung der Reibradachse bei f und g werden dabei Biegungsbeanspruchungen derselben und
Klemmungen der betreffenden Lager vermieden. Die Verdrehung der treibenden
Kettenräder q r ist dabei so geringfügig, daß dadurch
das richtige Auf- und Ablaufen der Kette nicht beeinträchtigt wird.
Textabbildung Bd. 323, S. 235
Fig. 48.Anpressungsexzenter zu Fig. 47–49.
Um unabhängig von der Exzentervorrichtung das Aus- und Einschalten des Antriebes zu
ermöglichen, ist die auf der linken Seite veranschaulichte Einrichtung vorgesehen
mittels welcher die beiden Planscheiben D und E einander und dadurch mit den Reibrädern GH in Berührung gebracht werden können.
Zu diesem Zwecke ist das hintere Ende der Welle C hohl
ausgebildet und mit einem in dieser Bohrung verschiebbaren Stössel r ausgerüstet, der außen mittels Kugellagers in einem
vom Führersitz aus zu betätigenden Einrückhebel s
gelagert ist. Dieser Stössel ist am vorderen Ende t
bügelartig ausgebildet und umfaßt zwei durch Schlitze u
der Hohlwelle C ragende Keilstücke v w, die durch einem am vorderen Ende des Bügels t
angebrachtnangebrachten keilartigen Dorn S bei Verschiebung des
Stössels auseinander getrieben werden können. Dabei pressen sich die Keilstücke mit
ihren äußeren Doppelkeilflächen an entsprechend ausgebildete Flächen zweier auf der
Hohlwelle angeordneter Buchsen x y, von denen die eine,
y, mit der losen Planscheibe 5, die andere, x, fest auf
der Hohlwelle sitzt und mit einem Querstück T verbunden
ist, welches zusammen mit einem von der Planscheibe E
ausgehenden Ringe U einen ringförmigen Gummipuffer Z kreuzweise umfaßt, derart, daß dieser einer
Entfernung der Buchse x von der Planscheibe E elastischen Widerstand leistet und damit die beiden
Scheiben E und D von den
Reibrädern abgezogen hält. Beim Anziehen des Stössels r
erfolgt ein Auseinanderpressen der Buchsen x y und
damit ein Kuppeln der Reibräder, während beim Nachlassen des Stössels die einzelnen
Teile unter der Wirkung der Feder F und des
Gummipuffers D in ihre ursprüngliche Lage
zurückkehren.
Das ganze Reibradgetriebe mit der Einrückvorrichtung ist an der Unterseite in ein
Aluminiumgehäuse B eingekapselt, das sich allen Teilen
desselben anschmiegt und sämtlichen Wellenlagern als Stützpunkt dient.
(Schluß folgt.)