Titel: | Polytechnische Rundschau. |
Fundstelle: | Band 330, Jahrgang 1915, S. 249 |
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Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Fürsorge für Kriegsbeschädigte. Daß England die
deutsche Technik und Industrie seit Jahren als einen unbequemen Mitbewerber auf dem
Weltmarkte ansah, wußten wir. Die ganze Einkreisungspolitik, die Verbindung mit
Franzosen, Russen und Japanern hatte einzig den Zweck, uns dauernd aus dem
wirtschaftlichen und technischen Wettbewerb auszuschalten. Dies könnte England nur
erreichen, wenn es ihm gelingt, unser Vaterland zu zertrümmern.
In einer unvergleichlichen Einmütigkeit der Stände und Parteien wurde diese Gefahr
bei der Kriegserklärung erkannt. Alle Stände, alle Berufsklassen ergriffen mit einer
zu Herzen gehenden Begeisterung für die Verteidigungskämpfe die Waffen, opferten ihr
Leben und ihre Gesundheit.
Wir, denen es nicht vergönnt ist, an den Kämpfen im Felde teilzunehmen, schulden
diesen Kriegern unauslöschlichen Dank. Die deutsche Technik ist sich dieser Schuld
bewußt, und sie wird deshalb mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln
mitwirken, um die Kriegsbeschädigten vor zu großem Schaden zu bewahren, um so mehr,
als diese zu einem sehr großen Teil aus der Industrie kommen, und als die Industrie
das Streben haben muß, sich diese wertvollen Arbeitskräfte zu erhalten.
Es gilt nun vor allem, unsern tapferen Kriegsbeschädigten den Segen der Arbeit zu
erhalten, einer Arbeit, die nicht nur vor leiblichen Sorgen schützt, sondern den
Lebensmut bewahrt und das frohe Gefühl verleiht, ein schaffendes Mitglied der
deutschen Volksgemeinschaft zu bleiben.
Zur Vorbereitung dieser wichtigen Aufgabe sind Schritte eingeleitet. In verschiedenen
Bundesstaaten ist man bereits zu festen Organisationen vorgeschritten. Um der Gefahr
der Zersplitterung vorzubeugen, wird es erforderlich sein, die leitenden
Gesichtspunkte hervorzuheben und der Oeffentlichkeit bekannt zu geben, wie sie der
Verein deutscher Ingenieure als geeignete Grundlage der öffentlichen Fürsorge für
Kriegsbeschädigte aufgestellt hat.
Leitsätze über Fürsorge für Kriegsbeschädigte. 1. Das Ziel
der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten muß die Wiedereinführung der Beschädigten in
eine Berufstätigkeit sein, und zwar soll in der Regel die Zuführung zum alten
Berufe, wenn auch unter Verwendung an einer anderen Stelle, angestrebt werden. Es
muß dafür gesorgt werden, daß kein Kriegsbeschädigter, dem noch ein gewisses Maß von
Erwerbsfähigkeit geblieben ist, arbeitslos wird.
2. Das Reich hat die Pflicht, für die Heilung der Kriegsbeschädigten in dem Maße zu
sorgen, daß sie in erreichbarem Umfange zur Arbeit wieder befähigt werden. Dieses
Endziel hat die Heilfürsorge von vornherein im Auge zu behalten. Zu dem Zweck ist
namentlich auf geeignete orthopädische Behandlung Gewicht zu legen. Auch bei
Beschaffung künstlicher Gliedmaßen wird derkünftige Beruf in vielen Fällen
berücksichtigt werden müssen.
3. Die Arbeitgeber haben erklärt, daß sie es trotz der dadurch für sie entstehenden
Lasten als eine Ehrenpflicht betrachten, arbeitsfähige Kriegsbeschädigte, die ihren
Betrieben angehörten, wieder aufzunehmen und an ihrer Heranbildung zu brauchbaren
Mitarbeitern nach Kräften mitzuwirken.
4. Der wieder eingestellte Kriegsbeschädigte kann im Berufe nur eine seiner
Leistungsfähigkeit entsprechende Entlohnung finden. Der Begriff des Almosens muß
hier ausgeschaltet sein. Um den Kriegsbeschädigten daher in einer seiner früheren
Stellung einigermaßen entsprechenden sozialen Lage zu erhalten, muß das Reich eine
angemessene Rente gewähren. Die heutigen Bestimmungen über die Rentenversorgung
bedürfen, wie wohl allseitig anerkannt ist, einer Umgestaltung, um das Ziel der
Fürsorge der Kriegsbeschädigten zu erreichen. Namentlich sind die einseitige
Bemessung nach dem militärischen Dienstgrad und die Außerachtlassung des Alters und
des Familienstandes Mängel, die der Aenderung bedürfen.
5. Das Wiedereinleben eines Kriegsbeschädigten in einen Beruf wird in sehr vielen
Fällen nur langsam gelingen, und das Gelingen wird in hohem Maße von dem Lebensmut
und dem festen guten Willen des Beschädigten abhängig sein. Auch mit der
Wiedereinstellung eines Kriegsbeschädigten in einen Beruf ist die Sorge für ihn
keineswegs erschöpft. Daher ist es dringend notwendig, eine Dauerrente zu gewähren,
deren Höhe nach längeren Zeiträumen nachzuprüfen ist.
6. Zahlreiche Kriegsbeschädigte werden ihrem früheren Berufe nicht wieder zugeführt
werden können. In solchen Fällen wird die Ueberführung in einen anderen, tunlichst
in einen verwandten Beruf ins Auge zu fassen sein. Dazu kommt die Unterbringung in
staatlichen und kommunalen Stellungen oder der Uebergang zur Landwirtschaft in
Frage.
Bei Ueberführung in einen anderen Beruf werden die Stellen, die sich mit
Berufsberatung, Berufsausbildung und Arbeitsvermittlung befassen, heranzuziehen
sein.
Um der Landwirtschaft geeignete Kräfte zuzuführen, wird die Schaffung
landwirtschaftlicher Kleinstellen und ländlicher Kolonien nützliche Dienste
leisten.
7. Die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten muß eine öffentliche Einrichtung werden,
in der die einzelnen Staaten oder ihre Provinzen das nötige Maß von
Bewegungsfreiheit behalten. Es empfiehlt sich die Einsetzung einer
Reichszentralstelle, um Erfahrungen auszutauschen, gleichmäßige Behandlung nach
Möglichkeit zu wahren und die naheliegende Gefahr der Zersplitterung zu
vermeiden.
Bei der Einrichtung der öffentlichen Fürsorge ist im Auge zu behalten, daß sich unter
den Kriegsbeschädigten, die der Fürsorge bedürfen, Männer aller Stände, vom
ungelernten Arbeiter bis zum Akademiker, befinden. Deshalb ist es erforderlich, diese
öffentliche Fürsorge derart auszubauen, daß alle berufenen Kreise zur Mitwirkung
herangezogen werden.
8. Neben der öffentlichen Fürsorge wird für die freiwillige Liebestätigkeit noch ein
weites Feld bleiben. Hier werden Sonderorganisationen ergänzend eine nützliche
Tätigkeit entfalten können.
Der Vorstand des Vereins deutscher Ingenieure.
Leistungsbedarf von Kondensationsanlagen. In Anlehnung an
sein Buch „Bau großer Elektrizitätswerke“ beschreibt G. Klingenberg ein Verfahren zur Bestimmung des Dampfverbrauchs der
Kondensationshilfsmaschinen unter Berücksichtigung der verschiedenen
Betriebsverhältnisse. Je nachdem schwankt der verhältnismäßige Anteil am
Gesamtdampfverbrauch des Werkes bei Anlagen von 1000 bis 100000 KW und
Frischwasserbetrieb zwischen 5 bis 1,8 v. H., bei Rückkühlung zwischen 10 bis 3,7 v.
H.
Textabbildung Bd. 330, S. 250
Abb. 1.
Der Dampfverbrauch einer Turbine in Abhängigkeit von der Belastung kann angenähert
durch eine Gerade dargestellt werden. Bezeichnen
aw
= den stündlichen Dampfverbrauch in kg für Leerlaufsarbeit der Turbine, bezogen auf
1 KW Vollast,
bw
= den stündlichen Dampfverbrauch in kg für die Nutzarbeit der Turbine, bezogen auf 1
KW Energieabgabe,
s1, s2, s3 usw. = die jährlichen Betriebsstunden der
einzelnen Maschinen,
n=\frac{\mbox{mittlere jährliche Nutzleistung}}{\mbox{installierte
Gesamtleistung}}=\mbox{Ausnutzungsfaktor des Werkes},
L = Leistung einer Turbine in
KW,
so folgt der mittlere Dampfverbrauch dm für die KW/Std. aus folgender
Gleichung:
n . 8760 ∑(L) . dm = ∑(s L) aw + n . 8760 . bw
∑(L).
n\,.\,8760\,\Sigma\,(L)\,.\,d_{\mbox{m}}=\Sigma\,(s\,L)\,a_{\mbox{w}}+n\,.\,8760\,.\,b_{\mbox{w}}\,.\,\Sigma\,(L).
d_{\mbox{m}}=\frac{\Sigma\,s\,.\,L}{\Sigma\,L}\,.\,\frac{a_{\mbox{w}}}{n\,.\,8760}+b_{\mbox{w}}\mbox{
kg}/\mbox{KW-Std}.
Der Ausdruck
\frac{\Sigma\,(s\,L)}{\Sigma\,(L)}=\frac{s_1\,.\,L_1+s_2\,.\,L_2+\ .\ .\
.}{L_1+L_2+\ .\ .\ .}=f
wird Betriebzeitfaktor genannt. Sowohl f als auch n sind insofern die wichtigsten
Größen, weil durch sie die charakteristischen Verhältnisse eines Werkes eindeutig
festgelegt werden. Sie lassen sich entweder aus vorhandenen Betriebsaufzeichnungen
oder bei projektierten Anlagen annäherungsweise aus den, den voraussichtlichen
Verhältnissen zugrunde gelegten Diagrammen berechnen.
Textabbildung Bd. 330, S. 250
Abb. 2.
Der Dampfverbrauch der Kondensation ist vom Belastungszustand der Hauptturbine
praktisch unabhängig. Beträgt der stündliche Dampfverbrauch für die
Kondensationsmaschinen D kg/Std., oder bezogen auf 1 KW
Vollast der Hauptturbine
\frakfamily{d}_{\mbox{w}}=\frac{\frakfamily{D}}{L}\mbox{
kg}/\mbox{Std.},
so ergibt sich der Dampfverbrauch der Kondensation, auf l KW nutzbar
abgegebene Energie bezogen,
\frakfamily{d}_{\mbox{m}}=\frac{\Sigma\,(s\,.\,\frakfamily{d})}{\Sigma\,(L)\,n\,.\,8760}\mbox{
kg}/\mbox{KW-Std.},
und für den besonderen Fall, daß alle Maschinen von gleicher
Größe sind
\frakfamily{d}_{\mbox{m}}=\frakfamily{d}_{\mbox{w}}\,.\,f\,.\,\frac{1}{n}\mbox{
kg}/\mbox{KW-Std}.
Die Kondensationshilfsmaschinen bedingen einen Anteil am Gesamtverbrauch im
Verhältnis:
x=100\,.\,\frac{\frakfamily{d}\,.\,f}{a\,f+b\,n}\mbox{ v. H}.
Abb. 1 zeigt den Energiebedarf der Kühlwasser- sowie
der Luft- und Kondensatpumpen für Turbinenleistungen von 1000 bis 20000 KW an. Es
sind mittlere Verhältnisse zugrunde gelegt; der Jahresdurchschnitt der Luftleere
wurde bei Flußwasserbetrieben zu 95 v. H., die manometrische Förderhöhe zu 5 m und
die Kühlwassermenge 50-fach angenommen. Die Werte für Rückkühlung sind 90 v. H.
Luftleere, 60-fache Kühlwassermenge und 12,5 m Förderhöhe.
Abb. 2 stellt unter Voraussetzung eines
Betriebszeitfaktors f = 1 den Anteil des
Dampfverbrauchs zum Betriebe der Kondensationsmaschinen am Gesamtdampfverbrauch, und
zwar in Abhängigkeit vom Ausnutzungsfaktor n dar. Es
ist noch angenommen, daß bei großen Anlagen die Kondensatorsätze unterteilt sind,
die man dann nach Bedarf laufen läßt. Allerdings wird f
nur in Ausnahmefällen sich auf 1 stellen. Um den Wert genau zu ermitteln, müssen die
Arbeitsverhältnisse jeder einzelnen Turbine, die Zeitdauer ihres Betriebes usw.
eingehend festgestellt werden. Da die Rechnung nicht einfach ist, gibt der Verfasser
noch ein graphisches Verfahren an, durch welches diese ziemlich umständliche Arbeit
wesentlich vereinfacht wird. Am bequemsten lassen sich dm bzw. x bei
vorhandenen Anlagen aus den Betriebsaufzeichnungen über die erzeugten KW/Std. und
die Betriebsstunden jeder Maschine aus den anfangs angegebenen Formeln errechnen.
(Elektrotechn. Zeitschrift 29. April 1914.)
Rich. Müller.
Die Wärmeübertragung im Dampfkessel. In Heft 3 der
Zeitschrift für das gesamte Turbinenwesen gibt Dr.-Ing. Hanßel einige bemerkenswerte Fingerzeige über die Anwendung der bekannten
Gesetze der Wärmeübertragung auf die Vorgänge im Dampfkessel. Der Wärmeübergang kann
durch Berührung und durch Strahlung erfolgen. In ersterem Falle beschleunigen die
schneller schwingenden Moleküle des wärmeren Körpers die des kälteren. Es gilt die
Gleichung: Uebertragene Wärmemenge q gleich Koeffizient
a mal Temperaturdifferenz Δ
t. Der Koeffizient a ist bei Wärmeleitung in
homogenen, isotropen, festen Körpern gleich der Wärmeleitzahl λ. Bei Gasen ist indessen noch die Wanderung der
Molekülgruppen zu berücksichtigen; bei den Strömungen in den Rauchgaszügen
insbesondere die Wirbelungen. Man pflegt hier vielfach den Koeffizienten a = 2 + 10√v anzunehmen,
wobei v = 1 bis 100 m/Sek.ist. Die Uebertragung wird bei Strahlung durch den
Aether vermittelt. Neben der Temperatur ist die Oberfläche des ausstrahlenden
Körpers auf die Intensität der Energieübertragung von Einfluß.
Man kann bei Betrachtung der Vorgänge im Dampfkessel annehmen, daß die
Mauerwerkswände des Heizkanals gegenüber dem Kesselblech strahlen- und wärmedicht
sind und dieselbe Temperatur wie das Rauchgas haben. Was dann den Wärmeübergang von
der Kesselwand an das Wasser angeht, so leuchtet ein, wie wichtig es ist, durch
starke Neigung, wie man sie bei Steilrohren findet, sowie durch Vermeiden von
Richtungs- und Querschnittsänderungen für den Auftrieb der erwärmten Wassermassen zu
sorgen. Letzterer macht besonders bei schwacher Belastung Schwierigkeiten. Sehr
schädlich für die Wärmeübertragung ist auch Kesselsteinbelag, dessen Wärmeleitzahl ~
1,91 – 2,96 WE/Std.-m ist. Aehnlich wirkt Verunreinigung durch Ruß, Flugasche usw.
Für den Wärmeübergang vom Rauchgas an die Kesselwand wird angenommen, daß die
Temperatur über den ganzen Gasquerschnitt die gleiche ist. Wie die obige Angabe über
den Koeffizienten a zeigt, ist dieser von der
Gasgeschwindigkeit abhängig. Indessen ist bei der Steigerung der Geschwindigkeit
durch künstlichen Zug bald die wirtschaftliche Grenze erreicht, da Widerstand und
Kraftbedarf gleichfalls schnell wachsen. Außer der Erhöhung der Gasgeschwindigkeit
stehen als Mittel zur besseren Ausnutzung der Heizgase die Verlängerung des Gasweges
und die Vergrößerung der Heizfläche zur Verfügung. Auch sucht man durch Einbau von
Leitflächen eine Unterteilung des Gasstromes herbeizuführen. Die durch Strahlung
übertragene Wärmemenge übersteigt bei hohen Temperaturen die infolge Berührung
übergehende um ein Vielfaches. Allerdings dürfte ihre Ausnutzung konstruktive
Schwierigkeiten verursachen, da man bestrebt sein muß, die Heizfläche möglichst
zusammenzudrängen. Besonders bei Vorwärmern wird es schwer sein, die
Strahlungswirkung heranzuziehen. Indessen läßt sich durch Einbau von
Zugscheidewänden usw. in den Heizstrom eine Verbesserung der Brennstoffausnutzung
erzielen, da das rußbedeckte Mauerwerk die Eigenschaften sogenannter „schwarzer
Körper“ besitzt. Die hohen spezifischen Dampfleistungen der Bone-Schnabel-Kessel lassen sich unzweifelhaft auch auf
Wärmestrahlung zurückführen. Das schnelle Unbrauchbarwerden des Füllmaterials ist
mutmaßlich dadurch zu erklären, daß Ruß- und Flugascheteile mit der feuerfesten
Masse Verbindungen von niederem Schmelzpunkt eingehen. Aehnliche Schwierigkeiten
treten auch bei anderen Feuerungen auf. Man versucht hier, Rostbahnen und
Mauerwerksfläche durch Abstrahlung zu kühlen, indem man ihnen Heizflächen
gegenüberlegt. Bei gewöhnlichen Flammrohrkesseln und besonders bei Doppelkesseln
macht sich die geringe Ausnutzung der Strahlungswirkung nachteilig bemerkbar.
Günstiger liegen die Verhältnisse bei Wasserrohr- und Steilrohrkesseln. Zu
berücksichtigen ist, daß nach den Strahlungsgesetzen die Intensität eines Strahles,
gemessen in seiner Richtung, mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt und die von einem
Flächenelement in einer Richtung ausgestrahlte Energie proportional dem Kosinus des
Winkels ist, den diese Richtung mit der Flächennormalen einschließt. Bei
schwankendem Betriebe darf ferner nicht übersehen werden, daß durch Ausnutzung der
Strahlungswirkung die Beharrung vermehrt wird. Da beim Wärmeübergang außer der
verfügbaren Wärmemenge auch das Temperaturgefälle von maßgebender Bedeutung ist, so
genügt für die Beurteilung der Zweckmäßigkeit einer Kesselanlage der übliche
„Wirkungsgrad“ nicht, da er nur die Menge, nicht die Wertigkeit der Wärme
berücksichtigt. An seine Stelle tritt besser der „Gütegrad“, den man findet,
indem man die wirkliche Wärmeübertragung mit dem idealen Wärmeaustauschvorgang
vergleicht, der sich an eine Verbrennung mit theoretischem Luftgewicht anschließt
und die größtmögliche Ausnutzung ergibt.
Schmolke.
Speisewasservorwärmung bei Lokomotiven. Man hat bereits
früher versucht, die Vorteile der Speisewasservorwärmung auch für den
Lokomotivbetrieb zu verwerten. Die früheren Ausführungen mußten aber nach kurzer
Zeit wieder verlassen werden, da sie entweder das Speisewasser nicht genügend
vorwärmten, oder den Auspuffwiderstand so wesentlich erhöhten, daß sich die
Vorwärmung des Speisewassers bei Lokomotiven nicht als wirtschaftlich erwies.
Besonders bekannt geworden und in der Fachliteratur eingehend besprochen wurde die
Speisewasservorwärmung bei den Lokomotiven der ägyptischen Staatsbahnen. (D. p. J.
Bd. 326 S. 381.)
Textabbildung Bd. 330, S. 252
Abb. 1.
In den beiden letzten Jahrzehnten ist eine große Steigerung der Leistungsfähigkeit
und eine bedeutende Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Lokomotiven durch die
Einführung der Verbundwirkung und der Dampfüberhitzung bei den Lokomotiven erreicht
worden. Durch die Einführung einer geeigneten Speisewasservorwärmung könnte die
Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit noch weiterhin gesteigert werden. Rechnet
man mit einerdurchschnittlichen Speisewassertemperatur von 15° und mit einer
Vorwärmung auf 90°, so hat der Dampfkessel selbst 90- 15 = 75 WE für 1 kg Dampf
weniger zu erzeugen. Dies ergibt eine Wärmeersparnis von etwa 11 v. H. bei
Naßdampflokomotiven und etwa 10 v. H. bei Heißdampflokomotiven. Eine
durchschnittliche Kohlenersparnis von 10 v. H. entspricht aber bei der
Preußisch-Hessischen Eisenbahnverwaltung 20 Millionen Mark. Die heutigen
Lokomotivkessel haben infolge der hohen Beanspruchung einen sehr geringen
Wirkungsgrad. Etwa nur die Hälfte der durch die Verbrennung der Kohle auf dem Rost
frei werdenden Wärmemenge wird zur Dampferzeugung verwendet. Wird eine
Kohlenersparnis von 10 v. H. angenommen, so läßt sich bei einem Kohlenverbrauch von
12 kg für einen Lokomotivkilometer (D. p. J. Bd. 330 S. 189) bei einem Kohlenpreis
von 20 M die Tonne und einer Jahresleistung der Lokomotive von 50000 km ein Gewinn
von 1200 M berechnen. Der Preis eines Vorwärmers wird 3500 M nicht überschreiten, so
daß nach drei Jahren die Ausgaben hierfür gedeckt sind. Durch die
Speisewasservorwärmung wird bekanntlich die Kesselsteinbildung verringert. Die
Uneinigkeiten im Speisewasser scheiden sich als Schlamm bereits im Vorwärmer
aus.
Bereits im Jahre 1876 erhielten preußische Güterzuglokomotiven
Speisewasservorwärmung. Im Tender mit 10 m3 Inhalt
waren hier nach Abb. 1 zwei Speisewasservorwärmer mit
je zehn Heizröhren von 4,5 m Länge und 50/45 mm eingebaut, welche durch eine
entsprechende Umschaltevorrichtung mittels Zylinderabdampf beschickt wurden. Solche
Bauarten, welche den Abdampf ganz oder teilweise durch besondere
Umschaltevorrichtungen leiten, haben im Betriebe den wesentlichen Nachteil, daß bei
unrichtiger Bedienung das Anfachen des Feuers, während der Vorwärmer in Tätigkeit
ist, fast ganz aufhört. Andere Vorwärmerbauarten versuchten die Wärme der
Rauchkammergase auszunutzen. Hierdurch wurde sehr oft der Kesselzug sowie die
Zugänglichkeit der Rauchröhren beeinträchtigt. Der Vorwärmer in der Rauchkammer
neigt zu Rostbildung und wird frühzeitig unbrauchbar.
Von der preußischen Staatsbahn wurden nun eingehende Versuche ausgeführt, um die
Bedingungen festzustellen, unter denen die Speisewasservorwärmung mit Vorteil auch
im Lokomotivbetrieb verwendbar gemacht werden kann. Bei den neuen Ausführungen ist
die Erwärmung des Speisewassers mittels Abdampf beibehalten. Die Umschaltung des
Abdampfes von Hand wurde vermieden, denn es ist nicht möglich, auf diese Weise die
Umschaltevorrichtung so einzustellen, daß sowohl eine genügende Anfachung des
Feuers erhalten bleibt, als auch eine gute Vorwärmung erreicht wird. Durch geeignete
Wahl der Rohrweiten für die selbsttätige Entnahme des Abdampfes für die
Speisewasservorwärmung kann auch bei verschiedener Anstrengung der Lokomotive eine
gute Vorwärmung erzielt werden. Durchmesser und Formgebung der von den
Auspuffvorlagen des Dampfzylinders nach dem Vorwärmer führenden Abdampfrohre sind
darum von wesentlichem Einfluß auf die gute Wirkungsweise des Vorwärmers.
1 kg Abdampf kann bei seiner Verdichtung zu Wasser von 100°C etwa 540 WE abgeben. Es
können somit \frac{540}{90-15}=7,2\mbox{ kg} Wasser von 15° auf
90° C vorgewärmt werden. Die Rohrabmessungen sind also so zu treffen, daß etwa 1/7 des gesamten
Abdampfes in den Vorwärmer geleitet wird. Außerdem kann der gesamte Abdampf der
Speisewasserpumpe und der Luftpumpe durch den Vorwärmer geführt werden. Das
Speisewasser wird durch eine Kolbenpumpe durch den Vorwärmer hindurch in den Kessel
gedrückt. Der im Vorwärmer in Wasser übergeführte Abdampf wird auf die Strecke
geleitet.
Die im praktischen Betriebe erhaltenen Erfahrungen zeigen, daß außer der bereits
erwähnten Kohlenersparnis von etwa 10 v. H. noch weitere Vorteile erreicht werden.
Die Höchstleistung der Lokomotive wird durch den Einbau eines Vorwärmers um etwa 15
v. H. vergrößert. Die Unterhaltungskosten der Lokomotive verringern sich durch
geringere Rostbeanspruchung und kleinere Temperaturunterschiede im Kessel, da nun
eine ständige Zuführung des gleichmäßig vorgewärmten Speisewassers stattfinden kann.
Weitere Vorteile bestehen in der Verminderung der Gefahr des Rohrleckens und
geringeren Funkenauswurfes. Abdampf-Speisewasservorwärmer können an bereits gebauten
Lokomotiven ohne besondere Umbauten angebracht werden. Die preußische
Eisenbahnverwaltung rüstet darum eine große Anzahl bereits im Betriebe befindlichen
und fast alle neugebauten Lokomotiven mit solchen Speisewasservorwärmern aus.
Textabbildung Bd. 330, S. 253
Abb. 2.
Die zum Vorwärmer gehörige Speisepumpe wird als schwungradlose doppeltwirkende
Kolbenpumpe mit federbelastetem Saug- und Druckventil ausgeführt und hat für
Vollbahnlokomotiven eine Leistungsfähigkeit von 250 l/Min, bei 50 Doppelhüben. Die
Pumpenzylinder sind innen mit Rotgußbüchsen und außen mit einemDampfmantel zum
Schütze gegen Einfrieren versehen. Der Dampf zum Betriebe der Speisepumpen wird dem
Dom des Lokomotivkessels entnommen, der mittels eines Ventils vom Führerstand aus
nach Bedarf gedrosselt werden kann. Die Speisepumpe wird also stets mit Naßdampf
betrieben.
In Abb. 2 ist nach Zeitschrift des Vereins deutscher
Ingenieure 1915 S. 317 ein Abdampf Vorwärmer Bauart Knorr
dargestellt. Er besteht aus einer Wasserkammer mit einem ausziehbaren Röhrenbündel,
das vom Abdampf umströmt wird. Die vom Speisewasser durchflossenen, ∪-förmig
gebogenen Messingrohre von 13/16 mm {PROBLEM}unbekanntes zeichen{PROBLEM} sind unter
sich gleich und können leicht ausgewechselt werden. Die Wasserkammer des Vorwärmers
ist in mehrere Räume geteilt, um das Speisewasser durch die verschiedenen
Rohrgruppen hintereinander führen zu können. An den freien Enden werden die Rohre
durch eine Stützplatte mit Oeffnungen für den Dampfdurchlaß federnd abgestützt.
W.
Erhöhung der Leistungsfähigkeit der deutschen Eisenbahnen.
(Oberbaurat a. D. S. Scheibner, Verein deutscher
Maschineningenieure) Bereits seit Ende vorigen Jahrhunderts hat die fortschreitende
Zunahme des Anteils des Massengüterverkehrs am Gesamtverkehr der deutschen
Eisenbahnen die beteiligten Eisenbahnverwaltungen veranlaßt, offene Güterwagen von
größerem Ladegewicht als 10 t zu verwenden. Es werden seither die in erheblicher
Zahl eingeführten 15 und 20 t-Wagen des deutschen Staatsbahnwagen-Verbandes benutzt,
wodurch eine wesentliche Ersparnis an Betriebsausgaben für die Eisenbahnverwaltungen
eingetreten ist. Andererseits ist die Be- und Entladung dieser Wagen immer
zeitraubender und daher kostspieliger geworden. Diesen Umständen kann dadurch
begegnet werden, daß man zur Beschleunigung der Entladung die „Schwerkraft der
Ladung“ selbst heranzieht, wodurch nicht nur die Wagenumlaufszeit wesentlich
abgekürzt sondern auch die kostspielige Handentladung entbehrlich wird. So entstand
der Güterwagen mit Selbstentladeeinrichtung, der „Selbstentlader“. Als
Massengüter kommen für ihn besonders in Betracht: Steinkohle und Braunkohle, Koks,
Erze, Kalk, Steine, Schotter, Kies, Sand, Erde, Schlacken, Getreide, Rüben und
Kartoffeln. Die für Beförderung dieser Güter verwendeten Selbstentlader können aber
bisher nur als sogenannte „Spezialwagen“ verwendet werden, d.h. sie müssen in
Hinblick auf ihre Bauart, leer zurücklaufen. Die hieraus sich ergebenden Leerläufe
betragen daher meist 50 v. H., während das Verhältnis der Leerläufe zu den
Gesamtleistungen der Güterwagen (nach der Statistik für 1912) etwa 30 v. H. beträgt.
Die Vermehrung der Leerläufe führt aber zu erheblichen Betriebsausgaben der
Eisenbahnverwaltungen. Nun ist es in neuester Zeit gelungen, einen für die in
Betracht kommenden Verkehre allgemein brauchbaren Selbstentlader herzustellen, es
ist der von Malcher, dem Direktor der Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-A.-G. in Gleiwitz,
erfundene Flachboden-Selbstentlader für Seitentleerung
(D. R. P. 279823).
Dieser Selbstentlader kann für jedes zulässige Ladegewicht (15 und 20 t) für Normal-
und Schmalspurbahnen hergestellt werden. Der Erfinder hat die bauliche Anordnung der
bestehenden Normalwagen des deutschen Staatsbahn-Wagenverbandes beibehalten
und die Selbstentladeeinrichtung derart angegliedert, daß der Selbstentlader für den
gewöhnlichen Verkehr, das ist für Nicht-Massengüter, den bisherigen Normalwagen
entspricht. Auch werden hierdurch die den bisherigen Selbstentladern, insbesondere
durch Hebung der Schwerpunktslage und durch Verschiebung der Langträger unter dem
Wagenbogen nach der Mitte oder Seite anhaftenden Mängel, die die Einfügung
derartiger Wagen des Staatsbahn-Wagenverbandes ausschließen, vermieden.
An der Hand statistischen Materials wird nachgewiesen, daß die für Selbstentlader in
Betracht kommenden 261 Millionen Tonnen Massengüter etwa 55 v. H. der gesamten
Güterbewegung von 474 Millionen Tonnen auf den deutschen Eisenbahnen für das Jahr
1912 ausmachen.
Wenngleich die von den Eisenbahnverwaltungen, insbesondere auf die Beschleunigung des
Wagenumlaufs gerichteten Maßnahmen recht erheblich sind, so war es trotzdem nicht
möglich, die nach der Statistik für 1912 sich durchschnittlich zu 57 km täglich
ergebende Wagenachsleistung der Güterwagen zu erhöhen. Hieraus ergibt sich, daß der
Wagen in 24 Stunden durchschnittlich nur etwa 3 Stunden rollt, während er zum
Aufenthalt von 21 Stunden auf den Bahnhöfen verurteilt ist. Es sind daher wirksamere
Mittel zur Beschleunigung des Wagenumlaufs anzuwenden, die nach übereinstimmender
Ansicht der Beteiligten im wesentlichen in der Beschleunigung des Ladegeschäfts auf
den Bahnhöfen und den Gleisanschlüssen sowie in Verminderung der Leerläufe
bestehen.
Die Beschleunigung des Ladegeschäfts auf den Bahnhöfen läßt sich nach den Anregungen
des Vortragenden durch Ent- und Beladeeinrichtungen erreichen, die von den
Eisenbahnverwaltungen, und zwar auf den Bahnhöfen, wo es lohnend erscheint, zu
errichten sein würden. In Verbindung mit dem Selbstentlader könnte dann die
Entladefrist auf sechs Stunden eingeschränkt werden. Für die Gleisanschlüsse
industrieller Werke usw. wird schon jetzt, z.B. von den Reichseisenbahnen, bei
Stellung von Selbstentladern in Pendelzügen eine Entladefrist von nur einer Stunde
gewährt. Vorgeschlagen wurden hierfür zwei Stunden, so daß durchschnittlich fünf
Stunden an Entladefrist gewonnen würden. Gleiches ergibt sich auch für die
Beladefrist. Die Rechnung ist hinreichend sicher durchgeführt, da das Verhältnis des
Massengüterverkehrs der Gleisanschlüsse und des Freiladens auf den Bahnhöfen nicht 1
: 1, sondern 1 1/4 : 1 beträgt. Die durchschnittliche Wagenachsleistung erhöht sich
durch die auf einen Zeitraum von 48 Stunden zu verteilende Ersparnis von fünf
Stunden auf 104 km täglich, wodurch die bisherige Umlaufzeit der Selbstentlader von
durchschnittlich dreieinhalb bis vier Tagen sich auf etwa zwei Tage einschränken
läßt. Hieraus ergibt sich aber ein entsprechender Minderbedarf an Wagen, der zur
weiteren Herabminderungvon Betriebsausgaben führt. Die Verminderung der
Leerläufe läßt sich durch stärkere Heranziehung der Selbstentlader für
Nichtmassengüter auf dem Rücklauf herbeiführen.
Die Ent- und Beladung der Selbstentlader auf den Bahnhöfen führt zu einer Trennung
des Ladegeschäfts. Demnach sind auf den in Betracht kommenden Bahnhöfen
Pfeilergleise für das Entladen von Massengütern und Beladerampen für das Beladen von
Massengütern sowie Freiladegleise in jetziger Form für die anderen Güter
(Nichtmassengüter) vorhanden.
Die auf den Pfeilergleisen herzurichtenden Bunker (Vorratstaschen)-Anlagen werden es
ermöglichen, die Entladung des Massengutes unabhängig vom
Eintreffen der Fuhrwerke zu dessen Abholung bewirken zu können, was das Wichtigste
bei der Neuerung ist, weil ja das Entleeren des Selbstentladers mit Ablauf der
sechsstündigen Einlösefrist erfolgt sein soll, so daß der
leere Selbstentlader jetzt wieder anderweitig zur Verfügung steht.
Eine so großzügige Umwälzung des offenen Güterwagenparks läßt sich natürlich nicht
von heute auf morgen durchführen. Die Durchführung ist nur abschnittweise möglich.
Die Endergebnisse der Anregungen sind für drei Fälle berechnet.
A. Der wirtschaftliche Erfolg wird am größten bei allgemeiner
Einführung der Selbstentlader für Massengüter und Nichtmassengüter. Die
jährliche Ersparnis am Schlusse des neunten Jahres, das ist nach vollständiger
Durchführung der Maßnahme stellt sich für
a) die Verkehrtreibenden auf
38,2 Mill.
b) die Eisenbahnverw. auf
55,5 „
––––––––
zusammen
93,7 Mill.
Die Eisenbahnverwaltungen haben in den neun Jahren rund 130 Mill. M jährlich
aufgewendet. Der ermittelte Betrag von 55,5 Mill. M stellt den jährlichen
Reinüberschuß für die Eisenbahnverwaltungen dar, wobei noch zu bemerken bleibt, daß
sie einen vollständig einheitlichen, neuen, offenen Wagenpark bestehend aus
Selbstladern erhalten und die Ent- und Beladeanlagen auf den Bahnhöfen hergestellt
haben.
B. Bei Beschränkung der Selbstentlader auf den
Massengüterverkehr, das ist Verwendung von zweierlei Wagengattungen,
Selbstentlader für Massengüter und O-Wagen für Nichtmassengüter ergibt sich die
jährliche Ersparnis für
a) die Verkehrtreibenden wie vor zu A a
= 38,2 Mill. M
b) die Eisenbahnverwaltungen
= 32,3 „ „
––––––––––––
zusammen
70,5 Mill. M
C. Bei Beschränkung der Selbstentladerauf die
Gleisanschlußinhaber und die Eisenbahnverwaltungen als Verfrachter beträgt
die jährliche Ersparnis für
a) die Gleisanschlüsse
25 Mill. M
b) die Eisenbahnverwaltungen
6 „ „
–––––––––
zusammen
31 Mill. M
Zu bemerken ist noch, daß sich aus der allgemeinen Benutzung der Selbstentlader
für 261 Mill. Tonnen Massengüter des Jahres 1912 ein Minderbedarf an Arbeitern von
etwa 44000 jährlich ergibt. Dementsprechend entfallen auch die Ausgaben zur
Befriedigung der Umlagen aus den sozialpolitischen Arbeiterfürsorgegesetzen. Um
diese 44000 Arbeiter vermindert sich daher die fortlaufende Heranziehung von
ausländischen Arbeitern, was bei dem besonders in der Landwirtschaft fühlbaren
Mangel an einheimischen Arbeitern von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung sein
würde.
Zur Klärung der Aufbereitungsabwässer. Dr.-Ing. Nicolai-Mechernich berichtet über die Entwicklung der
mechanischen, sowie über neuere Erfahrungen auf dem Gebiete der
mechanisch-chemischen Abwässerklärung. Noch Mitte des vorigen Jahrhunderts ließ man
alle Aufbereitungsabwässer in die wilde Flut gehen, wodurch nicht nur große
Erzmengen verloren gingen (in einer Bleierzaufbereitung mit jährlichem
Wasserverbrauch von 6750000 m3 betrug z.B. der
Verlust an Blei 678,02 t, der Verlust an Silber 1,248 t in 9066,6 t jährlich
fortgeführter Schlammenge), sondern auch ein starkes Verschlammen der Flußläufe usw.
eintrat.
Man versuchte daher, in entsprechenden Klärbehältern den Schlamm aus den Abwässern
abzuscheiden und je nach dem Metallgehalte entweder nochmals zu verarbeiten oder zu
verstürzen. Zunächst in kleinen, flachen, rechteckigen Gruben, von wenigen
Quadratmetern Oberfläche. Dann ging man dazu über, größere Anlagen einzurichten,
deren Wände aus Mauersteinen und deren Böden aus Zementbeton hergestellt wurden.
Schließlich wurden auch die Seitenwände der indessen bis auf 500 bis 1000 m2 gewachsenen Kläranlagen aus Zementbeton
(eisenarmiert) hergestellt.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden nun die Klärbehälter nicht mehr als Gruben im
Erdboden angelegt, sondern in Form von auf den Erdboden gestellten Kästen. Durch
Anbringen von Türen in den Seitenwänden ist man in der Lage, zum Ausschlagen des
Schlammes mit Wagen in die Becken hineinzufahren, während man bei den grubenartigen
Behältern den Schlamm auf die hochstehenden Förderwagen hinaufschlagen muß. Ein
Nachteil dieser Art ist aber die Gefahr des Zerspringens bei starker Eisbildung,
deren schädlichen Einfluß man durch geeignete Maßregeln (Strohmattenbelag) zu
beseitigen sucht.
Um eine Entfernung der abgelagerten Schlämme ohne
Betriebsunterbrechung zu ermöglichen, baut man die Klärbehälter in neuester
Zeit so, daß der Boden nicht mehr flach, sondern z.B. von zwei Seiten aus nach der
Mitte zu geneigt ist; es kann dann der Schlamm durch eine Schnecke aus der
entstehenden Rinne entfernt werden. Oder aber es werden ein oder mehrere vierkantige
Trichter gebildet, aus deren Spitze ein Mammutbagger den Schlamm absaugt.
Dieser reinen Oberflächenklärung gegenüber, die für viele Erze durchaus ausreichend
ist, stellt der Verfasserdie Filterklärung, bei der die Trübe langsam durch
eine Filtermasse durchgeleitet wird; dabei haften infolge der Reibung im Filter die
Schlammteilchen zum großen Teil. Man unterscheidet ein Filtrieren von unten nach
oben, und ein solches von oben nach unten. Die Filtermassen, die aus
übereinandergelagerten Schichten verschiedener Materialien bestehen (z.B.
Klaubeberge, Pochkies und Sande), müssen natürlich von Zeit zu Zeit erneuert werden.
Als Ergänzung dieser Filterbehälter dienen die Filterteichanlagen. Ein ebenes oder
geneigtes Gebiet wird mit einem Damm aus Filtermaterial umgeben. Die Trübe soll dann
beim Durchsickern durch den Damm die in den Filterbehältern noch nicht
abgeschiedenen Schlammteilchen möglichst absetzen.
Man sollte glauben, daß jede Trübe, die diese verschiedenen Klär- und Filteranlagen
durchlaufen hat, so gut wie frei sein müßte von jeglichen festen Bestandteilen.
Jedoch gibt es lettige Erzvorkommen, deren Trübe, da die feinsten Schlammteilchen
vom Wasser getragen werden, noch bis zu 3 kg fester Substanz in 1 m3 enthalten. Auf physikalischem Wege ist eine
weitere Klärung dieser Trüben nicht möglich, und hier muß die mechanisch chemische
Abwässerklärung eingreifen.
Nicolai bringt äußerst interessante Zusammenstellungen
über eine große Anzahl verschiedener Versuche die angestellt wurden, um durch Zusatz
von chemischen Substanzen-die eine, wenn auch nur ganz oberflächliche Veränderung in
der chemischen Beschaffenheit und der äußeren Gestalt der Schlammteilchen
hervorrufen – eine erfolgreiche Klärung der Trübe herbeizuführen.
Aus der Reihe der durch zahlreiche Tabellen erläuterten Versuche ergibt sich, daß das
wirksamste Klärmittel Alaun ist. In geringem Abstande folgen Endlauge, Abfallauge
(als solche bezeichnet der Verfasser Lauge, die aus den in den Kaligruben zum
Versatz gelangenden Fabrikrückständen absickert und sich in der Grube bei Berührung
mit Karnallit u.a. an Chlormagnesia gesättigt hat), Chlormagnesialösung und
Schwefelsäure. Es wird sodann eine Berechnung der Kosten bei Anwendung der
chemischen Abwässerklärung, unter Zugrundelegung der Verhältnisse einer Oberharzer
Grube gegeben. Für 1 l Trübe von 1,359 bis 1,805 g fester Substanz sind 0,04 g Alaun
nötig, also für 1 m3 40 g. Unter Annahme eines
Alaunpreises von 160M für 1 t, einschließlich Verpackung und Fracht, ergeben sich
dann die Klärkosten zu 0,64 Pf. für 1 m3 Trübe. In
ähnlicher Weise werden die Kosten für Abfallauge auf 0,28 Pf., für feste
Chlormagnesia auf 1,48 Pf. und für rohe Schwefelsäure (50-grädig, spez. Gewicht
1,58) auf 0,40 Pf. berechnet. Für die als Beispiel gewählte Grube würde sich also
eine Trübeklärung mit Abfallauge am billigsten stellen.
In einer Reihe von Oberharzer Aufbereitungen ist man in der Tat seit einigen Jahren
dazu übergegangen, die Abwässer durch Zusatz von Abfallauge zu klären. (Metall und
Erz, XII, (N. F. III.), Jahrgang 1915, Heft 7 und 8.
Bergreferendar Wüster.
Die Massengüter und ihre Beförderung in Deutschland und im
Auslande. (Otto Buschbaum, Berlin. Verein
deutscher Maschinen-Ingenieure.) Die deutschen Eisenbahnen fördern das
wirtschaftliche Leben durch ständige Verbilligung der Personen- und Gütertarife
trotz Steigens der Löhne, und obwohl es im Güterzugbetrieb seit den 80er Jahren
nicht gelingt, Zugstärke und Wagenausnutzung zu bessern. Die im Jahre 1895 deutlich
einsetzende, bis auf 20 v. H. angewachsene Verringerung der Zugstärken konnte zwar
wieder ausgeglichen werden; Rangierleistungen und Bauausgaben nehmen jedoch
schneller als der Verkehr zu, der also im wesentlichen durch Vermehrung der Züge und
Bauten bewältigt werden muß.
Die Bahnen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika hatten vor 10 bis 15 Jahren
ähnliche Ergebnisse. Seitdem konnte aber durch Vergrößerung der Fahrzeuge und
Zusammenarbeit mit den Anschlußinhabern beim Bau der Wagen- und Ladeanlagen die
Ladung pro Zug im Durchschnitt der 2200 amerikanischen Bahnen auf das Doppelte der
unserigen gesteigert und eine Vermehrung der Zugzahl vermieden werden. Trotz der
Höhe der Löhne konnten hierdurch die amerikanischen Gütertarife auf der Hälfte
unserer Tarife gehalten werden.
Die Grundlagen des Güterverkehrs sind jedoch in Deutschland in jeder Beziehung für
eine energische Zusammenfassung des Güterverkehrs günstiger als in Nordamerika.
Ueber die Menge der amerikanischen Massengüter herrschen vielfach übertriebene
Vorstellungen, während unsere wirtschaftlichen Kräfte unterschätzt werden. Der
prozentuelle Anteil der schweren, industriellen Massengüter am Gesamtverkehr ist in
Amerika sogar geringer, weil die landwirtschaftlichen Güter infolge der niederen
Tarife dort eine lebhaftere Verkehrsentwicklung aufweisen. Unsere Betriebe, die
Versender und Empfänger, sind weniger zahlreich, aber erheblich, unsere Bergwerke
z.B. achtmal größer als die dortigen; die Zusammenfassung von Erzeugung und Absatz
ist bei uns fester und derart umfassend organisiert, daß es einen unabhängigen
Großoder Kleinhandel in Massengütern kaum noch gibt.
Die Verbilligung unseres Güterzugbetriebes erfolgt am wirksamsten durch Verringerung
der Wagen- und Zugzahl, besonders beim Uebergang zur Luftbremsung. Die bisher in
Deutschland gebauten Selbstentladewagen mit Seitenentleerung sind ungünstiger,
dagegen die im Ausland bevorzugten, in deutschen Privatbetrieben neuerdings
gleichfalls mit bestem Erfolg verwandten Wagen mit Bodenklappen erheblich
vorteilhafter als der 20 t-Wagen. Die Verladeanlagen der Werke sind zu großem Teile
für diese Wagen besser als für die Normalwagen geeignet, oder sie können mit
geringen Kosten entsprechend umgebaut werden. Wichtiger als ihr heutiger Zustand ist
jedoch deren künftige Entwicklung, die deutlich zum Bau immer größerer Lade- und
Aufspeicherungsanlagen drängt, wie die hunderte von Siloanlagen, darunter solche bis
zu 800 ganzer Zugladungen Inhalt, welche in den letzten Jahren in Deutschland
errichtet wurden, beweisen. An dieser jetzt lediglich zur Sicherunggegen
Streik, Betriebsstörung u. d. m. vor sich gehenden Entwicklung, welche nach dem
Kriege in verstärktem Maße fortschreiten wird, sollte die Eisenbahnverwaltung
Interesse nehmen und sie ihren Zwecken nutzbar machen.
Als Einheits-Massengüterwagen würde demnach ein vierachsiger Bodenentleerer von etwa
45 t Tragkraft am vorteilhaftesten sein. Ein erheblicher Teil unseres
Massengüterverkehrs könnte sofort oder in Bälde auf ihn übergehen, wobei zu beachten
ist, daß 90 v. H. unserer Güter Massengüter und daß 80 v. H. von diesen schüttbar
sind. Der weitere Ausbau und eine Ausdehnung auf Güterwagen dürfte bald von selbst
folgen. Ein solcher Wagen würde zweifellos die Gewinnung neuer Rückfracht, etwa
durch Hochofenschlacke und eine Verminderung der Leerläufe ermöglichen.
Unsere Staatsbahnen haben im letzten Jahrzehnt große, soziale Aufgaben, wie unter
anderen ihre Kriegsleistungen beweisen, erfolgreich gelöst, vor deren Inangriffnahme
das Ausland noch zurückschreckt. Die Verhältnisse sind jetzt in Deutschland reif zu
einem betrieblichen Ausbau, der den großen Vorzug hat, sich auf Erprobtes stützen zu
können. Mit geringen Mitteln dürfte es jetzt möglich sein, zu einem erheblich
billigeren und einfacheren Betrieb zu gelangen, eine Möglichkeit, welche von der
Leitung unserer Bahnen stets betont wurde; hiermit würden zugleich so große, gerade
jetzt in die Augen springende Vorteile für unser Wirtschaftsleben verbunden sein,
daß die Interessenten zur Mitarbeit gern bereit sein dürften.
Zerstörung deutscher und österreichischer Handelsschiffe in
Antwerpen. Nach der Kriegserklärung des Deutschen Reichs an Frankreich am
1. August 1914 lagen 35 deutsche und österreichische Dampfschiffe im Handelshafen
von Antwerpen, die durch die dortige Hafenbehörde am Auslaufen nach einem neutralen
holländischen Hafen verhindert wurden, obwohl der Kriegszustand Belgiens mit dem
Deutschen Reich erst zwei Tage später eintrat. Nach der Eroberung von Antwerpen
fielen diese Schiffe mit ihren gesamten Ladungen wieder in unsere Hände. Die
Inneneinrichtungen der Schiffe waren aber zum großen Teil zerstört und geplündert.
Eines der erwähnten Schiffe der Reichspostdampfer „Gneisenau“ wurde zur
Sperrung der Scheidefahrrinne stromabwärts von der Besatzung Antwerpens versenkt,
obwohl die neutrale Scheidemündung bereits durch Holland gesperrt war. Die anderen
im Hafen eingeschlossenen Schiffe wurden vor dem Falle der Festung Antwerpen auf
Anordnung der belgischenglischen Militärbehörden unter Leitung von Ingenieuren der
Antwerpener Werften durch Sprengung der Haupt-machinen bewegungsunfähig gemacht.
Gesprengt wurden bei den verschiedenen Schiffen die Dampfzylinder, Schieberkästen,
Aufnehmer, Ueberströmrohre, Gruppenventilkästen der Hauptdampfrohrleitungen usw. Die
Sprengpatronen wurden in der Eile nur an den äußeren Zylinderwandungen angebracht.
Wären die Sprengpatronen mit mehr Zeitaufwand im Innern der Zylinder zur Explosion
gebracht worden, so
wäre außer den Dampfzylindern auch noch das Getriebe der Maschinen wie Kolben,
Kolbenstange, Pleuelstange, Kurbelwelle usw. unbrauchbar gemacht worden. Durch die
Explosion sind aber die Maschinenchächte, Maschinenoberlichte, Plattformen, Treppen,
Kabel, Rohrleitungen usw. erheblich beschädigt. Die Dampfkesselanlagen, bei denen
die Entzündung von Sprengpatronen ungleich größere Zerstörungen hervorgerufen hätte,
hat man glücklicherweise geschont. Acht Dampfer zeigen überhaupt keine
Beschädigungen an den Kessel- und Maschinenanlagen.
Die sinnlose Zerstörung der deutschen und österreichischen Schiffe war keine
zwingende Kriegsnotwendigkeit, da ja die Scheidemündung gesperrt bleibt, und deshalb
die Schiffe während des Krieges zu militärischen Zwecken nicht verwendet werden
können. Da nach dem Friedenschlusse voraussichtlich auf dem Gebiete der Schiffahrt
eine Hochkonjunktur einsetzen wird, werden zweckmäßig jetzt schon die
Ausbesserungsarbeiten an diesen Schiffen begonnen. Oberingenieur Wilh. Scholz berechnet nun in der Zeitschrift des Vereins
deutscher Ingenieure 1915 S. 375 die Kosten solcher Ausbesserungsarbeiten an einem
Dampfer von den Abmessungen 128 × 17 × 7 m, mit 6560 t Rauminhalt, dessen
Dreifach-Expansionsmaschine 2600 PSi leistet.
1.
Ausbesserungen an den Schotten,Treppen, Plattformen usw.
im Ma-schinen- und Kesselraum
4830,00 M
2.
Erneuerungen des H.-D.-, M.-D.- u.N.-D.Zylinders der
Hauptmaschine,der Armaturen u. Rohrleitungen usw.
213650,00 M
3.
Amtliche Prüfung der Kesselanl. usw.
1658,00 M
4.
Für unvorhergesehene Ausbesserungs-arbeiten
11006,90 M
5.
Ergänzung des abhanden gekomme-nen Zubehörs, wie
Maschinenreserve-teile, Einrichtung der Funkenstation,Einrichtung
der Kajüten, Privateigen-tum der Besatzung
42500,00 M
6.
Entschädigung für die notwendigeReparaturzeit nach
Beendigung desKrieges (110 Tage)
252905,50 M
7.
Schleppgebühr Antwerpen-Hamburg
9500,00 M
8.
Versicherungsgebühr für Schiff undLadung (3 ½ v. H. von
980000 M)
34300,00 M
9.
Löschen, Lagern und Wiederein-nehmen der Ladung
11200,00 M
10.
Unkosten für Bewachung und für In-standhaltungsarbeiten
während derLiegezeit des Schiffes in Antwerpen
2300,00 M
–––––––––––
Gesamtsumme
583851,40 M
Aus dieser Zusammenstellung kann entnommen werden, welche großen Werte durch die
zwecklosen Beschädigungen der Schiffe in kurzer Zeit vernichtet wurden. Der Verlauf
des Krieges läßt ja glücklicherweisehoffen, daß der Schaden, der hier der
deutschen und österreichischen Schiffahrt zugefügt wurde, beim Friedenschlusse im
vollen Umfange ersetzt wird.
W.
Die Ausländer an den Technischen Hochschulen während des
Krieges. In den letzten Jahren war der Besuch unserer Technischen
Hochschulen durch Ausländer in bedenkenerregender Weise angewachsen. Im
Kriegssemester 1914/15 ist er von 20 v. H. auf 9 v. H. zurückgegangen. Am stärksten
machte sich dieser Rückgang an den Technischen Hochschulen Karlsruhe und Darmstadt
bemerkbar, wo wegen des Ausschlusses der Russen der Besuch von 34 v. H. und 26 v. H.
auf 13 v. H. bzw. 6 v. H. zurückgegangen ist. An der Technischen Hochschule Berlin
betrug der Besuch 7 v. H. gegen 26 v. H. Die höchste Besuchsziffer in Ausländern
hatte im Kriegssemester die Technische Hochschule München mit 28 v. H. aufzuweisen,
wo auffallenderweise kaum ein Unterschied gegen das vorhergehende Semester zu
verzeichnen ist. Der größte Anteil am Rückgang des Ausländerbesuchs entfällt auf die
Maschineningenieure, die Schiffbau- und die Schiffsmaschineningenieure.
Wichert-Stiftung. Das Kuratorium hat das erste
Ausschreiben veranlaßt. Aus den Zinsen der Wichert-Stiftung werden einmalige oder
laufende Beihilfen an Studierende des Maschinenbaufaches oder der Elektrotechnik
gegeben. Laufende Beihilfen werden stets nur für die Dauer eines Jahres mit dem 1.
Oktober beginnend, bis zur Höhe von 800 M zahlbar im voraus in vierteljährlichen
Raten, festgesetzt und können auch mehrmals an dieselbe Person innerhalb eines
vierjährigen Studiums gewährt werden Aus besonderen Gründen kann das Kuratorium die
Entziehung noch nicht gezahlter Raten aussprechen.
Bewerber, die den Nachweis zu führen haben, daß sie Angehörige von Mitgliedern des
Vereins Deutscher Maschineningenieure sind, können sich unter Beifügung eines
Lebenslaufes nebst Wohnungsangabe und der Papiere, die über ihre persönlichen
Verhältnisse Auskunft geben, bis zum 15. Juli 1915 schriftlich beim Kuratorium,
Geschäftsstelle des Vereins Deutscher Maschineningenieure, Berlin SW. 68,
Lindenstraße 80, melden.
Unserem Mitarbeiter Oberingenieur der Siemens-Schuckertwerke Fritz Amelung, Oberleutnant d. R., dessen Auszeichnung durch das Eiserne
Kreuz wir im vorigen Jahrgange Seite 611 melden konnten, ist auch die erste Klasse
dieses Ordens verliehen worden.
Am 26. Mai 1915 verschied in Lugos unser Mitarbeiter, der bekannte Elektrotechniker
Josef Herzog aus Budapest, völlig unerwartet ohne
vorhergegangener Erkrankung.