Titel: Polytechnische Schau.
Fundstelle: Band 332, Jahrgang 1917, S. 188
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Polytechnische Schau. (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge – nur mit Quellenangabe gestattet.) Polytechnische Schau. Untersuchungen über die Zunahme der Sicherheit der Dampfkesselbetriebe in Preußen. (Hilliger in Zeitschr. d. Ver. d. Ing. Nr. 34 1915.) Hilliger teilt die Betriebsstörungen in drei Gruppen. Ueber die erste Gruppe von Störungen durch Explosionen geben die Mitteilungen des Kaiserlichen Statistischen Amtes seit dem Jahre 1877 Auskunft. Für die Behandlung der zweiten Art von Störungen durch Unfälle, die zur Außerbetriebsetzung führten, liefern die Jahresberichte der Ueberwachungsvereine seit 1903 Angaben. In bezug auf die an dritter Stelle genannten unfallbegründenden Mängel endlich erhält man durch die Untersuchungen des Berliner Ueberwachungsvereins die notwendigen Unterlagen. Die Ursache der Betriebsstörungen gaben die Grundlage zu einer weiteren Unterteilung der veröffentlichten Angaben. Die durch Mängel in Baustoff und Ausführung begründeten Störungen sind wenig zahlreich. Die Explosionsziffer dieser Gruppe ist seit 25 Jahren etwa auf ein Drittel gefallen. Die zur Betriebsunterbrechung führenden Mängel der gleichen Art hatten ihren Grund vielfach in der Nichtbeachtung auftretender Wärmeausdehnungen, in schlechtem Guß, minderwertigen Schweißnähten und dergleichen. Ihre Anzahl sank innerhalb von zehn Jahren sogar um 50 v. H. Unfallbegründende Stoffmängel, eingerissene Nietlöcher usw. fand man gleichfalls in den letzten Jahren sehr erheblich weniger als früher. Ebenso günstig lautet die Statistik in bezug auf Betriebstörungen, die durch Fehler an Armaturen und Nebenapparaten hervorgerufen wurden. Die durch klemmende Sicherheitsventile, verstopfte Manometer, versagende Speisevorrichtungen, unrichtig anzeigende Wasserstandsgläser und dergleichen verursachte Anzahl von Explosionen ist äußerst gering. Sie ging in 25 Jahren etwa auf ein Viertel zurück. Auch die in der Beschaffenheit der Armaturen begründeten Unfälle, die zur Betriebsunterbrechung führten, zeigten in etwa sechs Jahren eine Abnahme von ungefähr 9 v. H. Ganz erheblich ist durch die Revisionstätigkeit des Berliner Ueberwachungsvereins die Anzahl der unfallbegründenden Mängel an Nebenapparaten gesunken. Beispielsweise mußten im Jahre 1881 5,1 v. H. aller Wasserstandanzeiger beanstandet werden, während dies im Jahre 1913/14 nur bei 0,55 v. H. geschah. Zu Beginn der Vereinstätigkeit machten 16,5 v. H. aller Manometer falsche Angaben. Diese Zahl ist jetzt auf 1,5 bis 2,08 gefallen. Undichte oder falsch belastete Sicherheitsventile fanden sich 1881 8,65 v. H, jetzt 2,59 v. H. Ein weniger erfreuliches Bild bietet die Betrachtung der durch mangelhafte Wartung verursachten Störungen. Diese wurden am häufigsten durch Wassermangel infolge Unachtsamkeit des Heizers hervorgerufen. Zwar hat die Explosionsziffer auch dieser Gruppe abgenommen. Indessen ist dies wohl hauptsächlich auf größere Widerstandsfähigkeit des Baustoffes und die wachsende Sicherheit der neueren Ausführungen gegen die schwerste Art der Unfälle zurückzuführen. Es dürften z.B. Explosionen von Wasserröhrenkesseln fast ausgeschlossen sein. Demgegenüber haben die zur Außerbetriebsetzung führenden Störungen infolge unzulänglicher Wartung zugenommen. Die durch die gleiche Ursache erklärlichen unfallbegründenden Mängel wiederum finden sich seltener als früher. So ist z.B. die Anzahl der zu selten oder schlecht gereinigten Kessel von 14,5 v. H. im Jahre 1881 auf 0,786 v. H. in den Jahren 1913/14 gesunken. Mängel im Betriebe, Wärmestauungen infolge von Kesselstein, schlechtes Speisewasser, feuchtes Mauerwerk riefen nur selten Explosionen hervor. Deren Anzahl nahm in 2 5 Jahren um zwei Drittel ab. Die Zahl dieser Betriebsunterbrechungen sank im Zeitraum von zehn Jahren um 22,5 v. H. Ebenso wurden durch den Revisionsverein jetzt weit weniger gefährliche Mängel festgestellt als früher. Im Jahre 1881 wiesen 15,3 v. H. aller Kessel bedenkliche Ausbeulungen auf, während man diese Erscheinung 1913/14 nur bei 0,44 v. H. fand. Man kann demnach im allgemeinen eine wachsende Sicherheit der Dampfkesselbetriebe feststellen. Größter Wert muß indessen auf sorgfältigere und gewissenhaftere Wartung gelegt werden. Schmolke. ––––– Volkswirtschaft und Lichttechnik. Die künstliche Beleuchtung ist eines der Hilfsmittel, deren die Volkswirtschaft notwendig bedarf. Wir verbringen jährlich etwa 1500 Stunden bei künstlicher Beleuchtung, der Aufwand an Leuchtmitteln für diese 1500 Brennstunden beträgt über eine Milliarde Mark. Die Einführung der Sommerzeit im vorigen Jahre hatte eine Ersparnis von rund 100 Mill. Mark für Leuchtmittel, namentlich an Gas und Elektrizität, zur Folge, da die Stunden mit Tageslicht um 150 vermehrt wurden. Wir haben auf diese Weise also etwa 10 v. H. unserer jährlichen Ausgaben für Beleuchtung erspart. Aber auch auf andere Weise lassen sich noch große Ersparnisse erzielen, wie H. Müller im Bayer. Industrie- und Gewerbeblatt 1916 S 351 bis 354 näher ausführt. Denn mit dem Licht wird heute noch im Sinne einer falschen Anwendung der Lichtquellen eine unverzeihliche Verschwendung getrieben; wir finden häufig Beleuchtungsanlagen, die weder lichttechnischen noch augenhygienischen Ansprüchen genügen. Namentlich in Arbeitsräumen ist die- sachgemäße Ausführung der Beleuchtung von großer Bedeutung, denn ebenso wie durch ungenügende Beleuchtung wird auch durch zu grelles Licht, das die Augen blendet, die Leistungsfähigkeit des menschlichen Organismus herabgesetzt. Nicht nur die Menge, sondern auch die Güte der Arbeitsleistung wird hierdurch vermindert; so kann die Leistungsfähigkeit eines Arbeiters allein durch Blendung der Augen um mehr als 20 v. H. verringert werden. Ueberhaupt ist es eine bekannte Erscheinung, daß in Fabriken während der Nachtschichten weniger und geringerwertige Arbeit geleistet wird als am Tage. Diese Tatsache, die hauptsächlich auf unzweckmäßige Beleuchtung der Arbeitsplätze zurückzuführen ist, sollte namentlich jetzt im Kriege mehr beachtet werden. Verfasser weist auf die Erfolge hin, die die amerikanische Illuminating Engineering Society auf diesem Gebiete bereits erzielt hat, und bedauert das Fehlen einer derartigen Körperschaft in Deutschland. (Diese Angabe bedarf der Berichtigung, denn die Deutsche Beleuchtungstechnische Gesellschaft befaßt sich bekanntlich ebenfalls mit dieser Frage. Der Ref.) Auch die Unfälle in Fabriken stehen mit der Beleuchtung in engem Zusammenhang, weshalb in der Gewerbeordnung bestimmte Angaben über die Mindestbeleuchtungsstärke gemacht werden sollten, wie dies in Holland bereits der Fall ist. Die Ausgaben für die Verbesserung der Beleuchtungsanlagen und der Beleuchtungskörper machen sich reichlich bezahlt, weil eine verbesserte Beleuchtung die Produktion erhöht und verbessert und zugleich die Volkswohlfahrt günstig beeinflußt. (Vgl. Berichte von Dr. A. Meyer in Heft 3 und 4.) Sander. ––––– Ueber Koksgrusfeuerung macht Dr. R. Geipert im Journal für Gasbeleuchtung 1916 S. 225 bis 227 nähere Mitteilungen. Koksgrus hat in trockenem Zustande einen Heizwert von 5500 bis 6000 WE. Er läßt sich auf den üblichen Stabrosten nicht wirtschaftlich verbrennen, sondern erfordert entweder Roste mit sehr engen Spaltöffnungen oder Plattenroste mit zahlreichen engen Oeffnungen, die sich zur Verhütung von Verstopfungen nach unten konisch erweitern. Diese Roste lassen sich einfach und rasch in vorhandene Feuerungen einsetzen, sie sind sehr zuverlässig und lange haltbar. Falls der Schornsteinzug nicht ausreicht, muß der Koksgrus mit Gebläseluft verbrannt werden; zweckmäßig verwendet man Dampfstrahlgebläse, die sich nicht nur durch Betriebsicherheit, Einfachheit und niedrigen Preis auszeichnen, sondern noch den Vorteil bieten, daß sie gleichzeitig den Rost und die Schlacke gleichmäßig kühlen und dadurch die Haltbarkeit des Rostes erheblich erhöhen. Zur gleichmäßigen Verteilung der Verbrennungsluft teilt man auch den Rost in der Längsrichtung in mehrere Abschnitte, von denen jeder seine besondere Luftmenge erhält. Neben der Wahl des Rostes ist auch die Ueberwachung der Feuerung wichtig, die unschwer durchzuführen ist. Die Schlacke, die als flacher Kuchen auf den Rosten liegt, wird mit einem Haken herausgeholt, vorher wird jedoch der darüber liegende glühende Grus mit einer Kratze zur Seite geschoben und nach dem Abschlacken wieder auf dem Rost ausgebreitet. Auf diese glühende Unterlage wird sodann frischer Grus in dünner Schicht aufgeworfen, und zwar wird so oft nachgefeuert, bis die Schütthöhe etwa 20 cm beträgt. In welchen Zeitabständen der Rost zu entschlacken und frisch zu beschicken ist, hängt von der Beanspruchung der Feuerungsanlage ab und ergibt sich durch den Versuch. Auch die Unterteilungskanäle sind von Zeit zu Zeit von dem geringen Aschenfall zu reinigen. Da bei Grusfeuerung mehr Flugasche gebildet wird als bei Verwendung von stückigen Brennstoffen, wird bei Grusfeuerung die Feuerbrücke zweckmäßig erhöht. Auf dem Gaswerk Mariendorf (bei Berlin) werden täglich bis zu 40 000 kg Koksgrus unter Dampfkesseln verfeuert; neben engen Stabrosten mit Schornsteinzug werden auch dort unterteilte Plattenroste mit Dampfstrahlgebläse benutzt. Bei Versuchen an einem Zweiflammrohrkessel der letzteren Bauart wurden bei 74,5 m2 Heizfläche und 2,84 m2 gesamter Rostfläche auf 1 kg trockenen Koksgrus 5,6 kg überhitzter Dampf, bzw. auf 1 m2 Heizfläche in der Stunde 18,8 kg Dampf erzeugt; hierbei wurden 5 v. H. der gesamten Dampf menge von dem Gebläse verbraucht. Der Koksgrus hatte die übliche Korngröße von 0 bis 15 mm. Ein ebenso günstiges Ergebnis lieferten Versuche des Bayerischen Dampfkessel-Revisionsvereins bei Abnahmeversuchen auf einem bayerischen Gaswerk. Die diesbezügliche Veröffentlichung betont ausdrücklich, daß mit dem Koksgrus, der bisher in der Hauptsache als Zusatzmaterial für Kalk- und Ziegelbrennöfen sowie für Drehrohröfen- in Zementfabriken benutzt wurde, bei sachgemäßer Einrichtung der Feuerungsanlage und bei- richtiger Bemessung der Rost- und Heizfläche ein Dampfpreis erzielt werden kann, der 40 bis 50 v. H. günstiger ist als bei Verfeuerung von Kohlen in einer sehr gut arbeitenden Dampfkesselanlage. Sander. ––––– Zweitakt-Dieselmaschine. Die Maschinenfabrik L. Nobel in Petersburg hat für ein Doppelschraubenschiff als Hauptmaschinen zwei 600 PSe-Zweitaktdieselmaschinen gebaut, die unmittelbar umsteuerbar sind. An diesen Maschinen wurden eingehende Abnahmeversuche ausgeführt. Das Schiff ist für das Kaspische Meer bestimmt. Da der Brennstoffverbrauch in diesem Falle keine ausschlaggebende Bedeutung hat, wurden Zweitaktmaschinen gewählt. Die Maschinen sind unmittelbar mit der Schraubenwelle gekuppelt, doch ist dafür Sorge getragen, daß die Kupplung schnell gelöst werden kann. Das Gewicht jeder Maschine beträgt etwa 32 t, also 53 kg/PSe. Die Gesamtlänge ist 4 m, die Breite 1,5 und die größte Höhe 2,6 m. Jede Maschine hat vier Arbeitzylinder. Die Arbeitzylinder sind einzeln auf einem gemeinsamen, öldicht abgeschlossenen Kurbelgehäuse aufgebaut. Die Zylinder, das Kurbelgehäuse und die Fundamentplatte sind aus Gußeisen hergestellt. Die Zylinder sind mit der Fundamentplatte mit je fünf Paar 3''-Schrauben verbunden. Das Kurbelgehäuse wird dadurch nicht durch den Verbrennungsdruck beansprucht. Die Zylinder haben 410 mm und 500 mm Hub. Bei 210 Uml./Min. leistet jede Maschine 600 PSe. Die Arbeitkolben sind ebenfalls in Gußeisen aus einem Stück hergestellt. Sie werden nach unten aus der Maschine ausgebaut, so daß es nicht notwendig ist, die Zylinderköpfe und Steuerungsteile vorher abzunehmen. Es sind sieben Kolbenringe angeordnet, sechs oberhalb und einer unterhalb des Kolbenbolzens. Die Spülluft wird von einer doppeltwirkenden Spülluftpumpe geliefert, mit 710 mm Zylinderdurchmesser und 500 mm Hub. Der Spülluftdruck beträgt 0,11 kg/cm2. Die von der Spülluftpumpe bei einem Arbeitspiel gelieferte Spülluftmenge ist 1,4 mal so groß als das Hubvolumen der Arbeitzylinder. Die Spülluftpumpe kann die Luft von der Außenatmosphäre oder aus dem Maschinenraum ansaugen. Im Sommer saugt die Spülluftpumpe aus dem Maschinenraum, um ihn abzukühlen, im Winter dagegen von außen, um den Maschinenraum warm zu halten. Die Spülluftpumpe hat als Steuerung Rotationsschieber. Die Spülluft wird in einen Spülluftbehälter geleitet, der sich längs der Maschine befindet. Die Spülluft wird beim Eintritt in die Arbeitzylinder ebenfalls durch Rotationsschieber gesteuert. Sie lassen erst dann Spülluft in die Arbeitzylinder übertreten, wenn die Arbeitkolben die Auspuffschlitze zur Hälfte freigelegt haben. Am halben Zylinderumfange sind drei wassergekühlte Auspuffschlitze angeordnet, gegenüber befinden sich die Spülluftkanäle. Die Zylinderköpfe sind aus Stahlguß hergestellt, und zwar, um Rißbildung möglichst zu vermeiden, in einfacher Form. Im Zylinderkopf ist das Brennstoffventil, das Anlaß- und Sicherheitsventil eingebaut. Die Brennstoffdüse, durch die der Brennstoff in den Zylinder eingespritzt wird, hat sechs Einspritzlöcher. Auf diese Weise soll eine möglichst gute Verteilung des Brennstoffs im Verbrennungsraum erreicht werden. Das Verdichtungsverhältnis ist 1 : 14. Für jeden Arbeitzylinder ist eine Brennstoffpumpe vorgesehen. Der Brennstoffbedarf kann vom Führerstande aus eingestellt werden. Die Brennstoffpumpe eines jeden Zylinders kann einzeln abgestellt werden, während die Brennstoffpumpen der anderen Zylinder weiter arbeiten. Die Brennstoffpumpen können auch von Hand betätigt werden, um Luftblasen aus der Pumpe oder aus der Druckleitung entfernen zu können. Außerdem wirkt ein Sicherheitsregulator Bauart Jahn auf die Brennstoffpumpen ein und stellt die Brennstoffpumpen ab, wenn die Umlaufzahl der Maschine über 270 steigt. Der Luftverdichter hat drei Stufen, mit 70 mm Bohrung für die Hochdruckstufe und 330 mm Bohrung für die Niederdruckstufe. Für die Mitteldruckstufe verbleibt eine wirksame Kolbenringfläche von 330 mm äußerem und 295 mm innerem Durchmesser. Der gemeinsame Hub für die drei Stufen ist 360 mm. Unmittelbar von der Kurbelwelle wird noch ein Hilfsluftverdichter angetrieben, der Druckluft für die Rudermaschine und andere Hilfsmaschinen liefert. Der Durchmesser des Zylinders ist hierbei 220 mm, der Hub 360 mm. Der Enddruck der Verdichtung beträgt 10 at. Die Kurbelwelle besteht aus zwei Teilen, auf den Hauptteil wirken die vier Arbeitzylinder, der andere Teil dient zum Antriebe der Spülluftpumpe und der beiden Luftverdichter. Die Kurbelwelle und die Steuerwellen sind aus Siemens-Martinstahl hergestellt. Die Zündfolge der Arbeitzylinder vom Luftverdichter aus gerechnet ist bei der Steuerbordmaschine 1-3-2-4 und bei der Backbordmaschine 1-4-2-3. Die Kurbeln der Arbeitzylinder sind unter 90°, die Kurbeln der beiden Luftverdichter unter 0° und 180° zur Kurbel der Spülluftpumpe angeordnet. Die Schiffschrauben schlagen nach außen. Die Hauptlager sind mit Weißmetall ausgegossen und besitzen Wasserkühlung. Die Maschinen können bei langsamer Fahrt im Viertakt arbeiten. Während eines Arbeitsspiels werden dann die Arbeitzylinder zweimal gespült. Die Maschinen können auch dann mit Vorteil im Viertakt arbeiten, wenn es notwendig ist, die Preßluftbehälter möglichst rasch aufzufüllen, da die Maschinen bei dieser Arbeitweise weniger Preßluft verbrauchen als beim Zweitaktverfahren. Mit diesem Verfahren konnte eine leere Druckluftflasche von 250 l Inhalt in 6 Min. auf 60 at Druck aufgepumpt werden. Die Umsteuerung der Maschine von voller Fahrt vorwärts auf rückwärts kann in 8 Sek. ausgeführt werden. Aus den Versuchen wurde der mittlere effektive Druck für Normallast zu 4,8 kg/cm2, für halbe Last zu 3,0 kg/cm2 und für Ueberlast zu 5,7 kg/cm2 bestimmt. Bei konstantem mittleren Druck konnte die Umlaufzahl der Maschine von 150 bis 250 verändert werden. Die Bremsversuche wurden mittels einer hydraulischen Bremse I II III IV V VI Dauer der Versuche Min. 60 30 30 30 30 30 Belastung der Bremse kg 850 475 850 897,8 850 1000 Umlaufzahl in der Minute 211 206 176.6 149 220 220 Mittlerer effektiver Druck kg/cm2 4,83 2,7 4,83 5,10 4,83 5,68 Bremsleistung PSe 598 326 500 446 624 733 Mittlerer indizierter Druck kg/cm2 6,24 4,17 6,18 6,52 6,34 7,45 Indizierte Leistung PSi 772 504 639 570,5 819,5 960 Leerlauf PSi 174 178 139 121,5 195,5 227 Mechanischer Wirkungsgrad v. H. 77,5 64,7 78,3 78,2 76,2 76,4 Thermischer Wirkungsgrad 40,5 44,2 41,2 41,2 397 38,1 Gesamtwirkungsgrad 31,4 28.5 32,1 32,2 30,2 29,1 Luftverdichter: Niederdruckstufe at 1,8 2,3 2 2 2 1,6 Mitteldruckstufe 7 9 8,5 9 8 7 Hochdruckstufe 60 60 60 55 60 60 Temperatur der angesaugten Luft °C 12 13 15 14 13 12 Verbrauch für 1 PSe/Std g 201 222 197,5 196,3 223 217 Verbrauch für 1 PSi/Std 156 143 154 154 143 166 Temperatur des eintretenden Kühlwassers °C 9 9 9 9 9 9 Temperatur des austretenden Kühlwassers 37 30 39 49 29 41 Temperatur des austretenden Wassers der Kolbenkühlung 37 31 35 37 28 38 Wasserverbrauch der Zylinderkühlung kg/PSe-Std. 16 32 18 17 25,6 15,3 Wasserverbrauch der Kolbenkühlung 5,9 11,7 6,5 6,2 10,6 5,6 Temperatur der Auspuffgase °C 278 180 250 232 202 358 Gehalt an CO2 v. H. 45 3,5 4,6 4,0 3,7 5,5 Gehalt an O2 14,5 15,9 14,2 15,1 16,1 12,7 \frac{1}{1-\frac{79}{21}\,\frac{\mbox{O}}{\mbox{N}}}, 3,05 3,9 2,92 3,33 4,05 2,42 von Heenau und Froude ausgeführt. Die Aufnahme der Indikatordiagramme geschah mit einem Indikator von Dreyer und Rosenkranz. Die minutliche Umlaufzahl der Maschine zeigte ein Tachometer, Bauart Horn, an. Zur Bestimmung des Kühlwasserverbrauchs diente ein Siemens-Wassermesser. Für die Maschine wurde ein Brennstoffverbrauch von 220 g für die PSe und Std. gewährleistet. Die Versuche haben einen Brennstoffverbrauch für die Normalleistung bei normaler Umlaufzahl von 201 g ergeben. Wird bei gleichbleibender Belastung (pe = konstant) die Umlaufzahl vergrößert, so wächst der Brennstoffverbrauch um etwa 3 v. H. Zu den Versuchen wurde russisches Naphtha verwendet, mit einem spezifischen Gewicht von 0,855 bei 15 ° C und einem unteren Heizwert von 10000 WE. Bei normaler Belastung verbraucht die Spülluftpumpe 4,8 v. H., der Luftverdichter 5,7 v. H. der indizierten Leistung, 12 v. H. gehen durch Reibung verloren. Steigt die Maschinenleistung, dann nimmt der thermische Wirkungsgrad ab. Der Zylinderschmierölverbrauch betrug 3 g für 1 PSe/Std. bei Normallast. Die Gesamtlänge des Schiffes beträgt 74 m, die Breite 10,5 m, bei einer Wasserverdrängung von 1700 t ist der Tiefgang 3 m. Das Schiff hat eine Geschwindigkeit von 12,5 Knoten und kann 1000 Reisende aufnehmen. Die vorstehende Zusammenstellung enthält die Ergebnisse von sechs Versuchen. (Engineering 1916 II S. 608 bis 612.) W. ––––– Amortisation einer Maschine bedeutet nach Dr. A. Paul (Schiffbau 1917 Heft 9) die Zurückwandlung des Anlagekapitals, das für eine Maschine festgelegt ist, in die Form von Betriebskapital (barem Geld). Die Maschine ist amortisiert („hat sich bezahlt gemacht“), wenn das gesamte festgelegte Anlagekapital in flüssiges Betriebskapital zurückverwandelt ist. Mit diesem Vorgang ist nicht zu verwechseln die Abschreibung, die ein rein buchmäßiges Vermindern des Bilanzwertes der Maschine mit Berücksichtigung ihrer voraussichtlichen Lebensdauer darstellt. Eine Maschine kann und soll längst amortisiert sein, ehe sie vollständig abgeschrieben ist, anderseits muß sie abgeschrieben werden, auch wenn sie sich nicht amortisiert. Unter Tilgung – der Ausdruck könnte sonst als Verdeutschung für Amortisation wohl willkommen sein – will der Verfasser die tatsächliche Rückzahlung eines geliehenen Geldbetrages an den Darlehnsgeber verstanden wissen. Die Zeit der Amortisation ist also abhängig von der Zeit des Anwachsens einer gewissen Geldsumme, und daher muß bei der Berechnung dieser Zeit mit in Betracht gezogen werden die Verzinsung dieser anwachsenden Summe, die in der Praxis häufig vernachlässigt wird. Die Berücksichtigung der Verzinsung, die auf Zins und Zinseszins auszudehnen ist, ergibt natürlich eine Verkürzung der Amortisationszeit. Sie muß nach den Gepflogenheiten unserer jährlichen Bilanzabschlüsse mindestens jährlich in Betracht gezogen werden; der Verfasser gibt an der Hand eines Beispiels ausführliche Vorlagen für die richtige und sinngemäße Einstellung dieser Verzinsungswerte in die Bilanz. Ist die Maschine nicht aus eigenen, sondern aus geliehenen Mitteln beschafft worden, so wird häufig die im Laufe eines Bilanzabschnittes (Jahres) von der Maschine erarbeitete Geldsumme unmittelbar zur Tilgung (Schuldentilgung) verwendet werden und deshalb dann eine Verzinsung dieser Teilbeträge nicht oder nur zeitweise in Betracht kommen. Die Amortisationszeit wird dadurch wieder etwas länger werden. Im heutigen Geschäftsleben wird es allerdings sehr häufig recht schwer sein zu entscheiden, ob eine Maschine aus eigenen oder aus geliehenen Mitteln beschafft ist; im allgemeinen dürften die Zinsen der von einer Firma aufgenommenen geliehenen Mittel auf einem allgemeinen Handlungsunkostenkonto verbucht werden und für die wirtschaftstechnische Untersuchung einer einzelnen Maschine kaum in die Erscheinung treten. Dipl.-Ing. W. Speiser. ––––– Modell- und Stücklisten für die Bedürfnisse einer mittleren Werkzeugmaschinenfabrik bespricht W. Heinemann in Werkstattstechnik 1917 Heft 8. Es handelt sich dabei um die Herstellung normaler Maschinen, bei denen keine oder nur wenige veränderliche Teile vorkommen. Die Einzelteile werden nach der Art ihrer Herstellung in drei Gruppen geteilt: Gußstücke nach Modellen, Schmiedestücke und Werkstücke aus Stangenmaterial und kleinere, von außerhalb fertig bezogene Bestandteile. Die Bezeichnung der einzelnen Modelle und Teile geschieht durch zwei Kennbuchstaben und eine Zahl. Die Buchstaben bezeichnen Maschinenart und Größe, die Zahlen, die innerhalb jeder Maschinenart bei allen Größen gleichbleiben, den Einzelteil der Maschine (zum Beispiel RA 40 = Bett der Revolverbank Größe A). Außerdem werden Normalmodelle für häufig gebrauchte Einzelteile (zum Beispiel Handräder, Lehren usw.) ebenfalls durch Kennbuchstaben und Ziffern, die der Größe entsprechen, bezeichnet (z.B. HR  85 L = Handrad 85 mm Durchmesser mit langer Nabe). Die Wahl geschickter Abkürzungen und das Vermeiden gleichlautender Buchstabenbezeichnungen dürfte dabei für eine umfangreichere Herstellung recht schwierig sein, zumal sich durch zwei Buchstaben selbst ohne Rücksicht auf sinngemäße Abkürzung eben nicht mehr als 625 Teile verschieden bezeichnen lassen. Die Verwendung der so gewählten Stückbezeichnungen in den Stücklisten ergibt, wie an mehreren Beispielen gezeigt wird, einige Vorteile in bezug auf Uebersichtlichkeit, die allerdings, wie bei den meisten anderen Verfahren auch, wohl hauptsächlich erst bei Einarbeitung mit dem Verfahren in die Erscheinung treten und daher übermäßig hoch nicht anzuschlagen sind. Schmiedeteile und Stücke aus Stangenmaterial erhalten Bezeichnungen in gleicher Art wie die Modellteile, vor. die Kennziffer tritt jedoch eine Null (zum Beispiel RH 0512 = Schiebmuffe für Revolverbank Größe H). Teile, die fertig von außerhalb bezogen werden, erhalten nur eine Nummer, und zwar ist für jede Werkstückgruppe eine gewisse Nummernreihe offengehalten. Die Lagerhaltung und Bestellung geschieht mittels Karten, die keine Besonderheit aufweisen. Das dargestellte System kann für kleinere Verhältnisse zweifellos manche Vereinfachung und Verbesserung der Uebersichtlichkeit im Betriebe ergeben, den Anforderungen, die der Großbetrieb an Normalisierungen und die damit zusammenhängenden Bezeichnungen stellt, kann es nicht genügen. Dipl.-Ing. W. Speiser. ––––– Die Kunze-Knorr-Bremse für Schnellzüge. Die preußisch-hessische Staatseisenbahnverwaltung hat den Entschluß gefaßt, für die Personen- und Schnellzüge eine neue durchgehende Luftdruckbremse einzuführen, die, wie es den Anschein hat, in absehbarer Zeit auch als Güterzugbremse, wenigstens im mitteleuropäischen Verkehr, ausgedehntere Verwendung finden wird. Bei diesem Entschlusse handelt es sich um einen Gegenstand, der den Eisenbahnverwaltungen Hunderte von Millionen Kosten auferlegt und der, einmal durchgeführt, nach wenigen Jahren nicht wieder verlassen werden kann. Schon bei der Einführung der durchgehenden Bremsen für Personenzüge Wurde es als ein Mangel empfunden, daß die Bremskraft der sogenannten Einkammerbremse (Westinghouse) zwar nach Bedürfnis gesteigert, nicht aber ebenso rückwärts ermäßigt, sondern immer nur vollständig aufgehoben werden konnte. Die preußische Staatseisenbahnverwaltung hatte sich deshalb seinerzeit für die Einführung der einfacheren und für die damaligen Betriebsverhältnisse ausreichenden Luftdruckbremse von Carpenter, einer sogenannten Zweikammerbremse, entschieden und ging erst später zur Westinghouse-Bremse über. Andere Staaten hatten mit Rücksicht auf ihre Gebirgsstrecken Vakuumbremsen eingeführt. Die neue Bremse mußte alle Bedingungen, die die Eisenbahverwaltungen – besonders auch die mit steilen Bergstrecken – zu stellen hatten, restlos erfüllen; sie mußte also vor allem ein stufenweises Lösen der Bremskraft gestatten und unerschöpfbar in ihrer Wirkung sein. Das gelang durch eine Vereinigung der Einkammer- mit der Zweikammerbremse. Während bei der ersteren Druckluft in den Bremszylinder eingelassen wird, muß bei der Zweikammerbremse Luft ins Freie abgelassen werden. Läßt man nun die nutzlos ins Freie abströmende Druckluft der Zweikammerbremse in den Bremszylinder der Einkammerbremse überströmen, so ergibt die einfache Luftmenge ungefähr die doppelte Bremskraft, die eine im Einkammer-, die andere im Zweikammerzylinder. Die neue Bremse ist also nicht nur wirtschaftlich von Vorteil, sondern sie ermöglicht auch ein schnelleres Wiederauffüllen der Luftbehälter der Fahrzeuge nach dem Bremsen und gestattet auch die wichtige Rückwärtsregulierbarkeit der Bremskraft. Der Bremsweg ist abhängig von der Reibung zwischen Rad und Bremsklotz und zwischen Rad und Schiene und ferner von der zulässigen Verzögerung. Nimmt man eine Verzögerung von 1,35 m in der Sekunde an, die, wenn sie nicht zu plötzlich einsetzt, der Fahrgast noch ertragen kann, so wird der kürzeste Bremsweg eines mit 100 km Geschwindigkeit fahrenden Zuges, dessen sämtliche Achsen gebremst werden, wenn von den inneren Widerständen des Zuges abgesehen wird, etwa 290 m betragen. Eine gewisse Schwierigkeit für das gleichmäßige Bremsen besonders langer Züge erwächst aus dem nicht gleichzeitigen Einsetzen der Bremskraft am Anfang und am Ende eines Zuges, wodurch die Zug- und Stoßvorrichtungen stark beansprucht werden. Durch Versuche ist festgestellt worden, daß bei langen Zügen und Schnellbremsungen bei geringen Geschwindigkeiten die Spannungen in den Zugvorrichtungen bis auf 40000 kg anwachsen. Um diese Mißstände wenigstens bei den D-Zugwagen mit ihrem langen Pufferhube so weit wie möglich zu beseitigen, ist bei diesen das Pufferspiel durch Reibungsbacken abgedrosselt worden, auch ist die bisher starre Zugstange durch Einschaltung einer Feder elastisch gemacht worden, was außerdem das Anfahren schwerer Züge erheblich erleichtert hat. (Verein deutscher Maschinen-Ingenieure.) ––––– Die Einführung der Quantenhypothese in die Wärmemechanik. Es sind zehn Jahre vergangen, seitdem Einstein die Lehre von den Energiequanten auf das Gebiet der Wärmetheorie übertrug.Ann. Phys. 1907. A. Einstein, Die Planck'sche Theorie der Strahlung und die Theorie der spezifischen Wärme. In Rücksicht auf die Bedeutung jener Hypothese für das Verständnis mancher den Techniker beschäftigenden Frage thermodynamischer Art scheint ein kurzer Hinweis auf sie am Platze. Die Quantenhypothese besagt, daß man die kinetische Energie um eine Ruhelage schwingender Atome, welche man bei festen Körpern findet, durch Zufuhr von Wärme nicht stetig steigern kann. Diese Atome sind vielmehr nur fähig, Energie in bestimmten Quanten, nämlich in ganzzahligen Vielfachen eines Elementarquantums, aufzunehmen. Der Wert des letzteren ist der Schwingungszahl des Atoms verhältnisgleich. Es folgt hieraus, daß durch Zufuhr einer Wärmemenge, die vom absoluten Nullpunkte an gerechnet kleiner als ein Elementarquantum ist, der Energiegehalt des Atoms nicht gesteigert wird. Der Schwingungszustand bleibt der gleiche, und die Temperaturzunahme bedeutet in unmittelbarer Nähe des absoluten Nullpunktes keine Energievermehrung. Demnach dürften bei derartig niedrigen Wärmegraden weder die freie Energie A noch die Wärmetönung U durch Steigerung der Temperatur T eine Veränderung erfahren. Zu dem gleichen Ergebnisse führt aber auch der auf Grund ganz anderer Betrachtungen von Nernst ausgesprochene dritte Wärmesatz \mbox{lim}\,\frac{d\,A}{d\,T}=\mbox{lim}\,\frac{d\,U}{d\,T} für (T = 0). Vereinigt man dies Theorem nämlich mit der die beiden ersten Wärmesätze zusammenfassenden Gleichung A-U=T\,\frac{d\,A}{d\,T} bzw. deren Ableitung nach T, so ergibt sich \mbox{lim}\,\frac{d\,A}{d\,T}=\mbox{lim}\,\frac{d\,U}{d\,T}. Die Quantenhypothese kann somit als eine Bestätigung des dritten Wärmesatzes angesehen werden, der indessen auch bestehen bliebe, wenn die Theorie von Einstein Beschränkungen erführe. Letztere findet ihre festeste Stütze in der durch Versuche erwiesenen Tatsache, daß die spezifische Wärme von Elementen mit hoher Schwingungszahl der Atome nur langsam mit wachsender Temperatur steigt. Wie oben ausgeführt wurde, werden sich nämlich alle Atome, denen bei Energiezufuhr nach dem Maxwellschen Verteilungsgesetz weniger als ein Elementarquantum zukommt, in absoluter Ruhe befinden. Diejenigen, auf welche weniger als zwei Elementarquanten entfielen, hätten nur ein Energiequantum aufgenommen usw. Es folgt hieraus, daß die tatsächlich einem Grammatome zugeführte Energie W geringer ist als bei Voraussetzung der Möglichkeit einer stetigen Energieaufnahme. Dadurch wird die Beobachtung erklärlich, daß die Atomwärme \frac{d\,W}{d\,T} und in gleicher Weise die spezifische Wärme vielfach hinter den auf Grund früherer Annahmen, zum Beispiel des Gesetzes von Dulong und Petit, erwarteten Werten zurückbleibt. Da nun nach Lindemann eine hohe Schwingungszahl bis zu einem gewissen Grade einem hohen Schmelzpunkte entspricht, so müßte die erwähnte Erscheinung besonders bei schwer schmelzenden Stoffen, zum Beispiel bei Kohlenstoff, nachweisbar sein. Dies trifft tatsächlich zu. Unter andern wurde die spezifische Wärme des Diamant noch bei 40° abs. unmeßbar klein gefunden, während Pollitzer demgegenüber feststellte, daß das leicht schmelzende Quecksilber bis zu tiefen Temperaturen eine gewisse Beständigkeit hinsichtlich der spezifischen Wärme zeigt. Unzweifelhaft beweisen die angedeuteten Versuchsergebnisse, daß die kinetische Theorie der Wärme reformbedürftig ist. Ferner scheint aus ihnen hervorzugehen, daß die Quantenhypothese wohl darauf Anspruch machen darf, etwas mehr zu sein als eine fruchtbare Rechenregel. Schmolke. ––––– Ueber die Entwicklung der Gasbeleuchtung berichtet Prof. A. Gröger. Die ersten Gasbrenner, die aus Eisen und Messing hergestellt waren, haben sich nicht bewährt, da sie durch Oxydation rasch zerstört wurden und die Leuchtkraft der Flamme durch Wärmeentziehung verminderten. Man verwendete daher in der Folge Ton und Porzellan und ging schließlich zum Speckstein über, der die Herstellung sehr feiner Ausströmungsöffnungen gestattet. Aus dem ältesten Brenner, dem Einloch- oder Strahlenbrenner, entwickelten sich der Zweilochbrenner, der Sternbrenner sowie der Schnitt- oder Schmetterlingsbrenner, der 1805 von Stone erfunden wurde. Einen wesentlichen Fortschritt brachte die Erfindung des Argand brenners und des Zylinders, der als Kamin wirkt und so eine stärkere Lichtentwicklung herbeiführt. In noch erhöhtem Maße ist dies bei den Regenerativbrennern von Friedrich Siemens, Foster und Wenham der Fall, bei denen gemäß einer Beobachtung Faradays aus dem Jahre 1819 Gas und Luft vorgewärmt wurden. Im Jahre 1886 erfand Auer von Welsbach den nach ihm benannten Glühstrumpf, bei dem das große Lichtstrahlungsvermögen der Thoriterden verwertet wird. Schon vor Auer haben Fahnehjelm und Gillard nichtbrennbare Körper in einer entleuchteten Gasflamme zum Glühen erhitzt, doch konnten sich diese Leuchtkörper nicht durchsetzen; ebenso blieb die Verwendung des Kalk- und Zirkonlichtes auf bestimmte Fälle beschränkt. Die Herstellung der Auerschen Glühkörper, namentlich die neuzeitliche Verwendung von Kunstseide hierzu, wird eingehend besprochen. Der stehende Auer brenner liefert bei einem stündlichen Gasverbrauch von 110 bis 125 l 80 bis 100 HK; ein brauchbares Starklicht wurde zuerst durch die Lucaslampe erzielt, bei der durch einen Metallschornstein eine sehr heiße Flamme erzeugt wird. Einen weiteren Fortschritt bildet das Hängeglühlicht, bei dem durch Vorwärmung eine höhere Oekonomie erreicht wird; bei einem stündlichen Gasverbrauch von nur 90 l erhält man hier 80 bis 100 HK. Noch günstiger liegen die Verhältnisse beim Preßgasglühlicht, bei dem das Gas unter einem Druck bis zu 1500 mm Wassersäule verbrannt wird, wodurch eine gebläseartig heiße Flamme entsteht. Das hängende Preßgaslicht gibt etwa die zwanzigfache Lichtausbeute des Schnittbrenners und die 2½-fache des stehenden Auerlichts. Zum Schluß bespricht Verfasser noch die Entwicklung der Azetylenbeleuchtung. (Oesterr. Chemiker-Zeitung 1916 S. 195 bis 200.) Sander. ––––– In der Werkstattstechnik vom 1. April 1917 beschreibt M. Kurrein eine Anzahl Hilfswerkzeuge für den Betrieb, von denen einige besonders bemerkenswert sein dürften. Textabbildung Bd. 332, S. 194 Abb. 1. 1. Anreißapparat für Gewindearbeiten: Soll zu einem Werkstück mit Muttergewinde in ein anderes das entsprechende Bolzengewinde so geschnitten werden, daß nach Anschrauben gegen einen Bund das erstere, auch in Richtung des Umfanges gesehen, eine bestimmte Stellung einnimmt – beispielsweise sollen in Abb. 1 die Marken c an Bolzen- und Mutterteil übereinstimmen – so kann das in Abb. 2 dargestellte nach Art einer Schublehre gebaute Werkzeug recht dienlich sein. Der in bezug auf Gangzahl dem zu schneidenden Gewinde entsprechende Gewinderaster der Lehre wird an der mit c bezeichneten Stelle des Muttergewindes eingesetzt und der verstellbare Anschlag e gegen den Rand b1 geschoben. Der Meßflanke von e genau gegenüber liegt eine andere h, nur zeigt deren Anschlag nach der anderen Seite. Eine bei g angeordnete Spitze steht wie ersichtlich genau einer Gewindelücke gegenüber. Wird nun der Schnabel h bei der Marke c des Bolzenteiles an die Flanke b2 gesetzt, so bezeichnet die Spitze g, wie eine kleine Ueberlegung zeigt, einen Punkt der Gewindespirale, die dem voraussetzungsgemäß passenden Gewinde zukommt. Der Gewindestahl wird nun – bei eingeschalteter Leitspindel – so weit verstellt, daß, wenn die Drehbank mit der Leitspindel zieht, seine Spitze über den angemerkten Punkt läuft. In dieser Stellung wird das Gewinde fertig ausgeschnitten. Textabbildung Bd. 332, S. 195 Abb. 2. 2. Gewindelehre, besonders für feinere Gewinde. Zum Prüfen der Gewindetiefe und -Form dient das in Abb. 3 dargestellte Werkzeug, das in folgender Weise angefertigt wird. Textabbildung Bd. 332, S. 195 Abb. 3. Textabbildung Bd. 332, S. 195 Abb. 4. Auf den äußeren Durchmesser einer kleinen flachen Scheibe wird zunächst das in Frage kommende Gewinde möglichst genau und sauber eingeschnitten. Von den so erzeugten, etwa fünf bis zehn Gewindegängen werden der erste und der letzte wieder weggedreht, und zwar so, daß zwei kurze zylindrische Ansätze von dem genauen Durchmesser des Gewindegrundes entstehen. Nach dem Härten des Stückes wird dieses um ½ der Gewindetiefe exzentrischer Einspannung überschliffen, wobei dann auf der mit 0 bezeichneten Stelle das Gewinde bis auf den Grund entfernt ist, während es bei T unberührt bleibt. Ein mit dieser Lehre untersuchtes Gewinde ist voll ausgeschnitten, wenn, bei T gemessen, die vorher erwähnten kurzen zylindrischen Ansätze gerade anliegen. Das Anlegen der mehr oder weniger fortgeschliffenen Gewindegänge der Lehre läßt gegebenenfalls auch einen besseren Schluß über die Güte des erzeugten Gewindes zu. Das Werkzeug kann weiterhin auch noch dazu benutzt werden, den Gewindestahl gerade anzusetzen. Bekanntlich liefert ja ein schief gesetzter Stahl ein unsymmetrisches, sägezahnartiges Gewinde. Es wird die Lehre einfach etwa in der Linie 0 an einen zwischen die Drehbankspitzen gespannten zylindrischen Körper angelegt und dann der Gewindestahl nach den Gewindegängen der Lehre ausgerichtet. 3. Einstellehre für Hobelmaschinen. Die Höhenlehre (Abb. 4) soll Verwendung finden, wenn eine größere Anzahl gleichartiger Werkstücke zu bearbeiten sind, die Arbeitsflächen verschiedene Höhenlagen über der Tischfläche aufweisen. Die Anschläge d, bzw. c können je nach Erfordern ausgeschwenkt werden, jeder ist für ein bestimmtes Maß eingerichtet. Rich. Müller. ––––– Ueber die Ermüdung von Maschinenteilen. (Von A. Leon, Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 1917 S. 192.) Der Titel des vor einem Jahre in Wien gehaltenen Vortrages gibt den Inhalt wenig glücklich wieder, die Arbeit bietet in erster Linie eine Zusammenstellung der in den letzten Jahren bekannt gegebenen Untersuchungsergebnisse über die Spannungs- bzw. Dehnungsverteilung in eingekerbten und durchlöcherten Flachstäben. Vorangestellt ist als eine Art Einleitung die Ludwiksche Unterscheidung zwischen Tragfestigkeit, Ursprungsfestigkeit und Schwingungsfestigkeit, die bei den verschiedenen Eisensorten nach Föppl in dem Verhältnis 1 : 0,56 : 0,49 stehen. Tragfestigkeit ist die durch den gewöhnlichen Zerreißversuch festgestellte, sonst gewöhnlich Zerreißfestigkeit genannte, der Ausdruck Ursprungsfestigkeit entspricht dem in Deutschland mit Streckgrenze bezeichneten, und Schwingungsfestigkeit ist die bei dauernd wechselnder Beanspruchung zwischen demselben positiven und negativen Wert von Bauschinger bzw. dem Kgl. Materialprüfungsamt in Berlin-Lichterfelde ermittelte Festigkeit, bei der mindestens eine Million Wechsel ausgehalten wird. Die Erhöhung der Spannung über die mittlere, die im Vortrag als Kerbziffer bezeichnet wird, bei seitlicher halbrunder Einkerbung oder bei Lochung in der Mitte von Flachstäben richtet sich nach dem sogenannten Kerbverhältnis der Breite des unverletzten Stabes zur kleinsten Breite an der Kerbstelle. Es gilt für Eisen: Kerbverhältnis Kerbziffer 2,65 (Linser), 8 2,5 (Preuß), 5 2,0 (Leon). Der Einfluß eines Loches ist nahezu der gleiche wie der einer halbkreisförmigen Randkerbe. Die Ausnutzung des stehengebliebenen Querschnitts ist, wenn die berichtigten Werte der Preußschen Versuche allein zugrunde gelegt werden, die folgende: Kerbverhältnis 8 Ausnutzungsziffer 0,35, 4 0,31. Es werden dann noch Versuchsergebnisse von Bader und Leon sowie von Linser besprochen, die an Gummistreifen erhalten worden sind. Da die ermittelten Zahlenwerte nur von geringem technischen Interesse sind, so wird von einer Wiedergabe abgesehen. Erwähnt sei hierzu, daß der Berichterstatter an ziemlich hoch beanspruchtem lohgarem Treibriemenleder bei dem Kerbverhältnis 8,3 die Kerbziffer 1,75 – freilich nur mit recht rohen Hilfsmitteln – fand. Ferner werden noch zahlenmäßige Angaben gemacht über den Einfluß zweier benachbarter rechteckiger Löcher in einem gezogenen Gummistab bzw. gedrücktem Steinblock. Stephan. ––––– Normalien der Maschinenfabriken. Da in größeren Betrieben vielfach Maschinenteile der gleichen Art angefertigt werden müssen, ist das Bestreben berechtigt, bei deren Herstellung die Tätigkeit des Konstrukteurs auszuschalten und es diesem zur Pflicht zu machen, bei seinen Entwürfen normalisierte, d.h. bezüglich aller Abmessungen festgelegte Einzelteile zu verwenden. Es empfiehlt sich, die aus dem Erfahrungssatze der Fabriken hervorgegangenen Normalien, die treffend als „Stammteile“ bezeichnet werden, in Normaltabellen bzw. „Stammlisten“ zu verzeichnen. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß der entwerfende Ingenieur hinsichtlich mancher Einzelheit seiner Konstruktion entlastet ist und seine ganze geistige Tätigkeit dem eigentlichen Arbeitszwecke, der Neuschöpfung, zuwenden kann. Demgegenüber verschwinden die Nachteile des Gebundenseins, sofern nur eine hinreichende Auswahl von Stammteilen vorhanden ist. Noch höher einzuschätzen sind indessen die Vorteile eines reichhaltigen Stammteillagers für den Betrieb, denn ein solches ermöglicht schnellste Herstellung und erleichtert die Innehaltung der Lieferfristen. Kleinere, im Entstehen befindliche Unternehmungen werden durch Inanspruchnahme von Stammteilfabriken wesentlich unterstützt, da sie sich anfänglich auf das Zusammenbauen gekaufter Einzelteile beschränken können. Bei diesem Verfahren ergibt sich für die liefernde Firma die Möglichkeit, zur Herstellung ihrer Erzeugnisse die vorzüglichsten Spezialmaschinen zu beschaffen, was bei Beschränkung der Fabrikation auf den eigenen Bedarf vielleicht unmöglich wäre. Außer den erwähnten noch in der ersten Entwicklung begriffenen Kleinbetrieben werden aber auch ältere und umfangreichere Unternehmungen in Fällen plötzlichen starken Bedarfs eine Stammteilfabrik in Anspruch nehmen. Hierfür ist manchmal vielleicht auch der Wunsch maßgebend, etwas vom Rufe der liefernden Firma auf die eigenen Fabrikate zu übertragen. Eine unliebsame, durch die Art der Entwicklung allerdings erklärliche Zersplitterung in der Stammteilerzeugung tritt in letzter Zeit besonders in der Elektrotechnik hervor. Es werden vielfach für den gleichen Zweck bestimmte Maschinenteile in den mannigfaltigsten Ausführungen auf den Markt gebracht. (Ruppert in Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. Heft 19.) Schmolke. ––––– Anleitung zur sparsamen Verwendung von Schmiermitteln.Abdampfentölung. Verhältnismäßig geringer Wert wurde vor dem Kriege auf die Wiedergewinnung des Oeles aus dem Abdampf gelegt. Man wandte Abdampfentöler meist nur an, um reines Kondenswasser zu erhalten, und nutzte das abfließende Oelwasser nicht aus. Die darin liegende Vergeudung des Oeles ist jetzt unbedingt zu vermeiden. Es sollte angestrebt werden, daß zu jeder Dampfmaschine ein Abdampfentöler vorhanden ist. Dieser dient bei Auspuffmaschinen gleichzeitig als Schalldämpfer und verhindert zudem das Verschmutzen der Umgebung. Auch bei Kondensationsmaschinen ist trotz des häufig sehr beengten Raumes der Einbau von Abdampfentölern meist ohne Schwierigkeiten möglich. In vielen Anlagen enthält auch das aus Kühltürmen abfließende Wasser noch so viel Oel, daß das Abschöpfen lohnt. Das so gewonnene Oel ist zunächst von Wasser zu befreien. Hierzu eignen sich größere Sammelbehälter, die durch Zwischenwände in einzelne Abteilungen zu zerlegen sind. Das Wasser tritt langsam durch diese Behälter hindurch, so daß das Oel an die Oberfläche steigt und abgefüllt werden kann. Durch Reinigung kann es dann wieder gebrauchsfähig gemacht werden. Durch die Entölung von Abdampf und Kondenswasser lassen sich im allgemeinen 50 v. H. des zugeführten Oeles wiedergewinnen. Dieses Ergebnis kann nicht nur an Dampfmaschinen, sondern auch bei der Entölung verdichteter Gase an Kompressoren ohne Schwierigkeit erzielt werden.Vgl. hierzu D. p. J Heft 26 (1916) S. 421 über elektrolytische Kondenswasserentölung. Graphitzusatz. Die Ansichten über die Zweckmäßigkeit des Zusatzes von Graphit zum Schmieröl sind geteilt. Während an vielen Stellen damit gute Erfahrungen gemacht und erhebliche Ersparnisse erzielt werden, berichten andere Stellen ungünstig über Graphitschmierung. Als feststehend ist jedoch anzunehmen, daß für rauhe Zapfen und Lagerschalen sowie für das Einlaufen von Maschinen der Zusatz von Graphit zum Oel vorteilhaft ist. Der Graphit muß frei von mineralischen Beimischungen sein. In dieser Form greift er die Flächen nicht an, sondern füllt die vorhandenen kleinen Unregelmäßigkeiten aus und bildet dadurch einen glatten Ueberzug. Daneben besteht seine Wirkung darin, daß er eine unmittelbare Berührung der gleitenden Teile auch bei hoher Flächenpressung verhindert. Bei Lagern, die zum Heißlaufen neigen, und beim Einlaufen kann daher durch Graphitzusatz viel Oel gespart werden. Durch den Zusatz von Graphit bei Zylinderschmierung scheint ebenfalls eine ziemlich erhebliche Ersparnis möglich zu sein, die nach einzelnen Angaben bis zu 70 v. H. betragen soll. Es ist jedoch vorteilhaft, dem Oel nur wenig Graphit zuzusetzen, da der Graphit sich sonst in toten Winkeln ablagert oder Ballen bildet, die zu Störungen Anlaß geben können. Der Graphit kann feingemahlen und geschlämmt oder als Lichtbogen-Graphit dem Oel unmittelbar beigemischt werden. Das Absetzen des Graphits hat man durch Rührwerke oder ähnliche Einrichtungen zu verhindern gesucht. Vorteilhafter ist die Verwendung von Graphit in der Form von „Emulsionen“. Unter allen Umständen ist Aufmerksamkeit bei der Verwendung angebracht, damit die Schmiernuten des Lagers sich nicht zusetzen und das Lager dann infolge mangelnder Schmierung warm läuft. Bei Verwendung von Graphit sind die Oelleitungen möglichst ohne scharfe Krümmungen und nicht ansteigend zu verlegen, da sonst Verstopfungen zu befürchten sind. Beachtenswert ist ferner, daß die Ausscheidung von Graphit aus dem Oel erheblich leichter stattfindet, wenn Säure oder Wasser zum Oel hinzutreten.Vgl. hierzu D. p J. Heft 4 (1916) S. 59, über die Graphit-Oelpumpe und Heft 6 (1916) S. 97 über die Verminderung der Reibung bei Verwendung von Acheson-Graphit in der Form von „Oildag“. Ersatzschmiermittel. Größere Bedeutung hat bisher die Erzeugung von Schmierölen aus Steinkohlenteer gewonnen. Zur Vermeidung von Abscheidungen, die hauptsächlich bei Temperaturen unter etwa + 5° auftreten, sind diese „Teerfettöle“ warm aufzubewahren. Eine ungünstige Wirkung der Abscheidungen auf die Schmierung ist bisher jedoch nicht festgestellt worden. Größere Kältebeständigkeit besitzt „Meiderol“, das auch zu den Teerfettölen gehört. Es ist bei einer Reihe von Hüttenwerken und Bergwerken bereits allgemein im Gebrauch. Die Teerfettöle haben die Eigenschaft, daß die Viskosität mit steigender Temperatur erheblich abnimmt. Sie werden deshalb bei normalen Temperaturen etwas stärker eingedickt, so daß sie bei den im Betriebe vorhandenen Lagertemperaturen noch genügende Zähigkeit besitzen. Beim Uebergang von gewöhnlichem Oel auf Teerfettöl reinige man vorher die betreffenden Lager. Zur Zylinderschmierung sind Teerfettöle vorerst nicht geeignet. – Für Mühlen und andere Nahrungsmittelfabriken sind Teerfettöle nicht zu verwenden, weil die Nahrungsmittel leicht den scharfen Geruch der Teerfettöle annehmen. Da das spezifische Gewicht des Teerfettöles größer als 1 ist, sinkt es im Wasser zu Boden. Deshalb sind in Lagern, die mit Wasser in Berührung kommen, Abänderungen in der Bauart erforderlich. Bei den Achsbüchsen von Eisenbahnwagen, in denen sich leicht Wasser ansammelt, hat man sich durch Einlegen von Holzrollen geholfen, die in der Flüssigkeit schwimmen und, durch den Zapfen in Drehung versetzt, Oel an den Zapfen fördern. Wiederholt ist darüber geklagt worden, daß beim Gebrauch von Teerfettölen die Arbeiter, die damit umgehen, von einer Hautkrankheit, einer Art Ausschlag, befallen werden. Die Empfindlichkeit der Leute ist jedoch sehr verschieden; während manche stark darunter leiden, bleiben andere, die eine weniger empfindliche Haut besitzen, von Krankheitserscheinungen völlig frei. Deshalb empfiehlt es sich, besonders empfindliche Arbeiter von Arbeiten auszuschließen, die sie mit Teerfettölen in Berührung bringen. Im übrigen ist Wechseln der Kleider und sorgfältiges Reinigen der Hände ein gutes Vorbeugungsmittel. Ueber Erfahrungen mit anderen Ersatzschmiermitteln gibt der „Technische Ausschuß für Schmiermittelverwendung“ und der „Wissenschaftliche Beirat für Schmierölversorgung“ auf Verlangen Auskunft.Vgl. auch D. p. J. Heft 7 (1916) S. 113 über Erfahrungen mit Teerfettöl. ––––– Bund der Elektrizitätsversorgungs-Unternehmungen Deutschlands, E. V. Am 28. April fand in Berlin im Hause des Vereins deutscher Ingenieure unter dem Vorsitz des Generaldirektors Heck-Dessau die zweite ordentliche Mitgliederversammlung des Bundes der Elektrizitätsversorgungs-Unternehmungen Deutschlands statt. Der Bundesvorstand erstattete Bericht über die Tätigkeit des Bundes, der sich die wirtschaftspolitische Vertretung der privaten Elektrizitätsversorgungs- Unternehmungen Deutschlands zur Aufgabe gemacht hat. Der Mitgliederbestand weist wiederum eine ansehnliche Zunahme auf. In den beteiligten Betrieben sind ausweislich der Rechnungsabschlüsse mehr als 2 ½ Milliarden Mark angelegt. Die Versammlung erledigte die satzungsmäßigen Geschäfte der ordentlichen Mitgliederversammlung; hieran schloß sich eine eingehende Besprechung über die Frage der Abwälzung der Kohlensteuer und über Tariffragen. Die Aussprache ergab, daß die Erzeugungs- und Betriebskosten durch den Krieg auf allen Gebieten in einem solchen Maße gestiegen sind, daß Mittel und Wege gefunden werden müssen, um hierfür einen Ausgleich zu schaffen. ––––– Rechtzeitige Mitteilung an die Elektrizitätswerke. Die Leistungsfähigkeit der Elektrizitätswerke ist nicht unbegrenzt. Auch ist die Größe der Belastung maßgebend für die Anordnungen, welche die Betriebsleiter zu treffen haben. Die Werke dürfen daher nicht mit Mehrbelastung überrascht werden. Sobald irgendwo im Anschluß an die Elektrizitätswerke neue Maschinen mit größerem Verbrauch aufgestellt oder in Betrieb genommen werden sollen, ist deshalb vorher dem betreffenden Elektrizitätswerk Mitteilung zu machen. Das kann zum Beispiel telephonisch geschehen, doch wird dann empfohlen, diese Mitteilung am gleichen Tage noch schriftlich zu bestätigen. ––––– Der Verein deutscher Ingenieure beabsichtigt demnächst eine ausführliche Lebensbeschreibung Max Maria von Webers nebst Auszügen aus seinen Schriften herauszugeben, ähnlich dem Büchlein, das er über Max Eyth seinerzeit veröffentlicht hat.