Titel: Polytechnische Schau.
Fundstelle: Band 334, Jahrgang 1919, S. 106
Download: XML
Polytechnische Schau. (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge – nur mit Quellenangabe gestattet.) Polytechnische Schau. Wärmekraftmaschinen und Elektrotechnik. Zweitakt und Viertakt bei Schiffsmaschinen. (Engineering 1918, S. 481.) Es werden alle Vorteile des Zweitaktes nochmals aufgeführt, während die großen Schwierigkeiten, welche sich im Bau und Betrieb von Zweitaktmaschinen ergeben haben, für überwunden gehalten werden. Außer den Vorzügen, Raum- und Gewichtsersparnis, Fortfall der Auslaßventil-Schwierigkeiten, wird für Zweitaktmotoren noch angeführt leichtere Wellenleitung, da das Drehmoment gleichmäßiger ist als bei Viertaktmaschinen. Die Wellenleitung kann deshalb einen um etwa 30 v. H. kleineren Querschnitt erhalten. Der Erfolg der Zweitaktmaschine ist besonders von einer guten Spülung der Arbeitszylinder abhängig, deshalb ist derselben die größte Aufmerksamkeit zu widmen. Aus Versuchszahlen und theoretischen Berechnungen wird nachgewiesen, daß die Wärme Verhältnisse beim Zweitakt günstiger sind, obwohl die kühlende Oberfläche etwa um 30 v. H. geringer ist als beim Viertakt. Bei sachgemäßer Spülung können die Gasrückstände im Zylinder bis zu 0,3 v. H. verkleinert werden, gegenüber 8 v. H. bei Viertaktmaschinen. Auch den Brennstoffverbrauch der Zweitaktmaschinen guter Bauart glaubt der Verfasser geringer annehmen zu dürfen als bei Viertaktmaschinen. Ueber den Schmierölverbrauch der Zweitaktmaschinen wird nicht gesprochen. W. Die Form der Steuerungsnocken. Bei allen Nockensteuerungen handelt es sich darum, von einer zwangläufigen, meist kreisenden Bewegung eine kleine geradlinige Bewegung abzuleiten, zum Beispiel den Antrieb eines Ventils. Die durch den Nocken gesteuerte Bewegung besteht aus einem positiv und einem negativ beschleunigten Teil. Um die dabei auftretenden Beschleunigungsdrücke in zulässigen Grenzen zu halten, müssen die Beschleunigungen mäßig sein. Grundsätzlich falsch ist es, beim Entwurf der Nockenform eine Tangente an den Nockengrundkreis zu legen und den Uebergang in den Scheitelkreis durch eine entsprechende Abrundung zu erreichen. Beim Entwurf der Nockenkurve ist stets von der Bahn des Rollenmittelpunktes auszugehen. Die Wegkurve dieses Punktes ist für den Oeffnungs- und Schließhub meist aus je zwei kongruenten Zweigen zusammengesetzt. Es genügt hierfür, gleichförmige Beschleunigungen zugrunde zu legen. Es werden die Beziehungen für die theoretisch richtigen Formen entwickelt, wobei die Beschleunigungskurve eine Sinoide ist. Zur Ermittlung der Nockenbreite dienen die Hertzschen Formeln (Hütte 22. Aufl. Bd. I S. 510), um zu hohe Beanspruchungen zu vermeiden. (Zeitschr. d. Vereins deutscher Ingenieure 1919, S. 263.) W. Schnellzuglokomotiven für Schmalspur. (Engineering 1918 S. 575.) In einer längeren Abhandlung mit 32 Abbildungen werden neue C 1-Heißdampflokomotiven beschrieben. Sie sind für Neuseeland bestimmt und haben 1066 mm Spurweite. Die Zylinderabmessungen sind 430 × 675 mm. Die Zugkraft beträgt 9000 kg, das Reibungsgewicht 30000 kg. Die Lokomotiven dienen zur Beförderung 400 t schwerer Züge. Die Treibräder haben 1350 mm φ, der Achsabstand ist 8120 mm. Der Kessel hat 150 m2 Heizfläche, den Ueberhitzer mitgerechnet. Genau beschrieben werden die Steuerung, die Zylinder und der Kessel. W. Das Gaskraftwerk auf der Schachtanlage Bergmannsglück der staatlichen Berginspektion 3 in Buer i. Westf. Infolge weitgehender Elektrisierung der staatlichen Zechenbetriebe im Westfelde der Bergwerksdirektion Recklinghausen (Möller- Rheinbabenschächte, Schachtanlagen Bergmannsglück, Westerholt, Scholven und Zweckel) entschloß man sich zur Errichtung eines Gaskraftwerkes auf der Schachtanlage Bergmannsglück zur gemeinsamen Versorgung jener Werke (außer Möller- und Rheinbabenschächte). Die erforderliche Leistung belief sich auf 7000 bis 7500 kW. Eine Vereinigung der Kraftversorgung mehrerer Schachtanlagen kommt naturgemäß dort in Frage, wo eine besonders billige Kraftquelle zur Verfügung steht. Auf Zechen kommen als solche die Abhitze und das Ueberschußgas der Kokereien in Betracht. Mit Abhitze lassen sich (in Abhitzeöfen) aus 1 t Kohle rund 750 kg hochgespannten überhitzten Dampfes erzeugen, ensprechendeutsprechend dem stündlichen Bedarfe von etwa 100 kW (in Turbinen); in Wärmespeicheröfen sind aus 1 t Kohle etwa 150 m3 Ueberschußgas von 4000 WE = 600 kg Dampf = 80 Kilowatt (in Turbinen) gewinnbar. Die gleiche Gasmenge liefert aber in neuzeitlichen Großgasmaschinen 160 kW. Infolge dieser günstigen Wärmeausnutzung trat man dem Gedanken der Errichtung eines Gaskraftwerkes näher. Bei einem oberen Heizwert von 4500 WE errechnete sich ein Gasverbrauch von 0,9 m3 für die kW/std., also ein Höchstbedarf von 6750 m3 gleich einem Durchschnittsbedarf von 6000 m3. Diese Gasmenge entspricht etwa einem Kohlendurchsatz von 50 t je Std., d.h. in etwa 160 Wärmespeicheröfen, wozu die auf Bergmannsglück geplanten 100 und Westerholt geplanten 120 Oefen vollauf genügten. Wichtig war die Wahl der Maschinenart und -große. Allein in Frage kam der doppelt wirkende Viertaktmotor. Die Maschinensätze waren nicht allzu groß zu nehmen, um beim Ausfall eines Satzes nicht die ganze Stromversorgung zu gefährden. Man entschloß sich so zum Einbau von sechs Großgasmaschinen, Nennleistung je 2350 PSe bei 1600 Kilowatt Generatorleistung gleich einer Normalleistung von 1440 kW gleich 90 v. H. Die ersten vier Maschinen sind im November/März 1913/14, zwei weitere Anfang 1916 in Betrieb gekommen. Eine weitere Maschine wurde dem erhöhten Kraftbedarf entsprechend nachträglich als Zwillingsmaschine (Leistung 4700 PSe oder 3200 kW) bestellt, sie soll im Laufe des Jahres 1919 in Betrieb kommen. Die Gesamtleistungsfähigkeit des Kraftwerkes steigt somit auf 12800 kW. Die eigentliche Maschinenhalle hat eine Gesamtlänge von 107 m. In ihr sind neben den sechs Großgasmaschinen untergebracht Schaltanlage, Kühlwasserpumpen, Oelreinigungsanlage, Abhitzekessel und dergleichen. Die Maschinen selbst sind doppeltwirkende Viertaktmaschinen in Tandemanordnung. (Zylinderdurchmesser 1250 mm, Hub 1300 mm, n = 94.) Die dazu gehörigen Generatoren sind Dreiphasen-Wechselstromgeneratoren von je 1600 kW. (cos φ = 0.7, 3150 V, 50 Perioden.) Die monatliche Erzeugung an Strom betrug 4000000 kW/std. Die Ausnutzung der Maschinen vor dem Kriege betrug 90 v. H., heute 80 v. H. Zumeist sind vier bis fünf Maschinen in Betrieb. Die Belastung in den Hauptbetriebsstunden beträgt 6000 kW. Der Selbstverbrauch des Kraftwerkes beträgt höchstens 5 v. H. Bei jeder Gaszentrale ist auf die Sicherstellung eines ständigen reichlichen Gasüberschusses der größte Wert zu legen. In diesem Falle stehen der Errichtung eines Gaskraftwerkes auf Zechen keine größeren Bedenken entgegen, als man sie jeder Zentralisierung entgegenhalten kann, nämlich die Abhängigkeit mehrerer Betriebe von einem Mittelpunkte. Maßgebend ist heute unter anderem der Gesichtspunkt der Verbilligung der Energieerzeugung unter Ersparung an Brennstoffen. Die Gestehungskosten je kW/std. zerfallen in solche für erstens Verzinsung und Amortisation des Anlagewertes, zweitens Betriebsausgaben, drittens Wert des Kraftgases: Gaskraft-werk Dampf-zentrale Verzinsung u. Abschreibung je kW/std. 0,90 0,50 Betriebskosten 0,75 0,75 Brennstoffwert 1,10 2,70 ––––––––––––––––––––––––––– Pf/kW/std. 2,75 3,95 (Glückauf 1919, Oberbergrat Schulz- Briesen und Betriebsingenieur Hirsch.) Wüster. Elektrotechnik im Bergbau. Das Ilgnerpatent ist 1916 abgelaufen. Für mittlere Leistungen war die Bedeutung des Ilgnersystems schon vor dem Kriege zurückgegangen, da die Notwendigkeit eines Belastungsausgleiches infolge der gesteigerten Leistungsfähigkeit der großen Kraftwerke vielfach nicht mehr bestand. Asynchroner Drehstrommotor, Leonardschaltung mit schwungradlosem Umformer und Drehstrom-Kommutatormotor waren an seine Stelle getreten. Zu bemerken ist, daß der Drehstrom-Kommutatormotor infolge der verwickelten Apparateteile trotz günstigen Wirkungsgrades an Bedeutung verloren zu haben scheint. Dagegen scheint der asynchrone Drehstrommotor mehr Aufnahme zu finden. Verfasser weist auf die große Leistungsfähigkeit englischer Maschinen hin. So hat eine große Fördermaschine (mit konisch zylindrischen Trommeln) auf der Schachtanlage der Great Western Colliery Co. eine Leistung von 360 t/std auf 680 m und eine Nutzlast von 12 t je Zug. Sie ist doppelt so groß als die größten deutschen Maschinen. Auch bei den Grubenlokomotiven ist die Bedeutung des mit Bürstenverschiebung geregelten Wechselstrom-Kommutatormotors zurückgegangen. Der Einphasen-Wechselstrom hat sich für die Sicherheit gefährlicher erwiesen als der Gleichstrom. Wichtig ist die elektrische Kraftübertragung für die Erdölgruben in Rumänien, Galizien und Deutschland, und zwar für den Schöpf- und Bohrbetrieb. Unter den unmittelbaren Kriegserfindungen dürften elektrisch betriebene tragbare Pumpen mit Förderhöhen von 10 bis 20 m im Bergbau Eingang finden. Eine Anzahl größerer mit Bergwerken und chemischen Fabriken in Verbindung stehender Kraftwerke werden erwähnt. (Golpa-Jessenitz, Leuna, Knapsack, Ver. Welheim, Gräfin Johanna-Schacht, Prinzengrube.) (E. T. Z. 1919, Prof. Philippi.) Wüster. Bergbau und Hüttenwesen. Neuere Ilgner-Förderanlagen (ausgeführt von der A. E. G. Union-Elektrizitäts-Gesellschaft in Wien). Das Wesen des Ilgnersystems besteht bekanntlich darin, daß das Anlassen und die Regelung der Fördermaschine durch deren Steuerung in Leonhardschaltung völlig einwandfrei bewerkstelligt und durch Benutzung eines schweren Schwungrades als Arbeitspeicher die durch den Förderbetrieb bedingten Belastungsschwankungen von der Kraftquelle ferngehalten werden können. An Hand von Abbildungen werden neue Ilgner-Anlagen in Oesterreich besprochen. So eine Trommelfördermaschine der A. E. G. auf dem Franzschacht der priv. Ferdinands-Nordbahn in Oderfurt bei Mähr. Ostrau. Das Schwungrad gibt unter Umständen Strom an die Steuerdynamo zurück; zur Herbeiführung dieser Wirkung ist der Flüssigkeitsanlasser des Drehstromantriebmotors mit einer Einrichtung zur selbsttätigen Schlupfregelung versehen, durch die die für das Heranziehen der Schwungmassen nötigen Drehzahländerungen künstlich erzeugt werden. Eine weitere bemerkenswerte Ilgner-Anlage wurde 1913 auf dem Kuklaschachte der Rossitzer-Bergbaugesellschaft bei Oslawan errichtet. Vom bergmännischen Standpunkt bietet der Bau besonderes Interesse, da die elektrische Anlage, ohne den vorigen Dampfbetrieb wesentlich zu stören, eingebaut wurde. Grundsatz war: eine möglichst einfache Maschine für bedeutende Förderung von einer Sohle. Hierzu erschien die Koepemaschine gegeben. Diese hat weiter den Vorteil eines kleineren Gewichtes und kann auf dem Fördergerüst aufgestellt werden. Die dann ausgeführte Turmfördermaschine und der 50 m hohe Eisenbetonturm sind Erstausführungen in Oesterreich. (Bergbau und Hütte 1918, Prof. E. Blau.) Wüster. Untersuchung von Drahtseilen. Auf Grund von Erfahrungen über Seile von Seilbahnen aus dem BetriebeBetiebe wird eine Formel für die zulässige Höchstzahl gebrochener Drähte eines Seiles entwickelt. Um die Zahl der Drahtbrüche festzustellen, kann man das Seil durch die bloße Hand laufen lassen, und durch das Tastgefühl die Brüche feststellen, man kann das Seil mit Spiegeln untersuchen und endlich kann man mit einem Büschel Putzwolle am Seil entlang gleiten, die bei den Bruchstellen hängen bleibt. Diese Methoden sind natürlich recht ungenau; außerdem gestatten sie nicht, festzustellen, welcher Litze der gebrochene Draht angehört. Wahn beschreibt nun einen Apparat, mit dessen Hilfe nicht nur rasch und sicher die Zahl, sondern auch die Lage der einzelnen Brüche in den Litzen festgestellt werden kann. Zu diesem Zweck wird das Seil an einer dem Seilquerschnitt angepaßten drehbaren Schablone, die durch Federkraft gegen die Seillitzen gedrückt wird, vorbeigezogen. Die durch die Drahtbrüche verursachten Hubbewegungen werden selbsttätig auf einem fortlaufenden Papierstreifen aufgezeichnet. Die Brüche eines und desselben Drahtes sind einfach zu zählen – für die Seilfestigkeit ist nicht die gesamte Zahl der Drahtbrüche, sondern nur die Zahl der in einem bestimmten Seilabschnitte vorhandenen gebrochenen Drähte maßgebend. Unter Umständen kann also durch Feststellung, ob mehrere Brüche nur einzelnen Drähten minderer Qualität angehören, der vorzeitigen Auswechselung von Seilen vorgebeugt werden. Bei diesen Untersuchungen wurde noch ein Gerät, der Drahtlagenbestimmer, benutzt. Mit Erfolg wurde der Apparat bei Untersuchungen des Seiles der Mendeltalbahn angewandt. Da die in einem 5 m langen Seilstück aufgefundenen 19 Brüche sich auf nur neun Drähte in drei Litzen (im ganzen waren es sechs Litzen zu 16 Drähten) verteilten, so konnte das Seil immer noch als völlig betriebsicher gelten, während es ohne die genaue Untersuchung auf Grund polizeilicher Vorschriften hätte ausgewechselt werden müssen. (Z. d. V. d. I. 1918, Nr. 29, 31, Ing. R. Wahn.) Wüster. Die Versorgung Deutschlands mit Stahlveredelungsmitteln. Es handelt sich um eine Zusammenstellung der wichtigsten Stahlveredelungsmittel hinsichtlich ihres Vorkommens, ihrer Lagerstätten und der Versorgung Deutschlands vor und nach dem Kriege. I. Nickel (und Kobalt). Der Verbrauch von Nickel (vor dem Kriege) als Stahlveredelungsmittel ist auf 6000 Tonnen berechnet. Der Jahresertrag der deutschen Nickellagerstätten (Frankenstein in Schlesien, Schneeberg, Zechsteinrücken, Querbach-Giehren, St. Blasien, Sohland) beträgt günstigstenfalls 500 t; Deutschland ist also überwiegend auf Einfuhr angewiesen. Für Deutschland wichtige Lagerstätten sind: Die Garnierit-Lagerstätten von Neukaledonien und die nickel- und kupferhaltigen Magnetkiese des Sudbury-Distrikts (Kanada). II. Chrom. Bei diesem Metall ist Deutschland vollständig vom Ausland abhängig, die kleinen deutschen Vorkommen in Schlesien (Silberberg, Grochau, Zobten, Frankenstein) kommen nicht in Betracht. Es wurden 1913 22351 t Chromerz eingeführt; als Einfuhrländer kamen in Frage Neukaledonien, Südafrika (Rhodesia) und Kleinasien. Nach dem Kriege dürften in erster Linie Kleinasien, vielleicht auch Serbien, sowie die oben genannten Länder für unsere Versorgung wichtig sein. III. Wolfram. Der Verbrauch an Wolfram 1913 betrug 4500 t, es wurden 400 bis 500 t im Erzgebirge erzeugt; im Kriege wurde das Wolfram gewonnen aus Schlacken der großen, Jahrhunderte alten Halden der alten Zinkhütten im Erzgebirge. Die Fördermenge wird nach dem Kriege wohl etwas zur Versorgung beitragen, in der großen Hauptsache aber bleibt Deutschland auf die Einfuhr aus Ländern, die großenteils unter englischer Herrschaft stehen, angewiesen (Indien, Australien, Großbritannien); dazu kommen Portugal, Spanien, Frankreich, Bolivia, Argentinien. IV. Molybdän. Bis in die letzten Jahre hinein verarbeitete man Molybdän fast ausschließlich zu chemischen Präparaten, heute verwendet man das Metall in erster Linie zur Herstellung von Schnelldrehstählen. Der monatliche Verbrauch beträgt heute 20 bis 30 t Ferromolybdän. Die bedeutendsten deutschen Lagerstätten (Mansfelder Kupferschiefer, Höllenthal bei Garmisch) sind nicht in der Lage, den ganzen Bedarf zu decken. Als für Deutschland wichtige fremde Lagerstätten sind zu nennen: Kärnten, Norwegen und Finnland. Der jährliche Bedarf nach dem Kriege wird auf 150 t Molybdän geschätzt. Die Verfasser nehmen an, daß durch eine Erweiterung der Ausnutzung des Kupferschiefers es nicht schwierig sei, den Verbrauch aus eigenen Erzen vollständig zu decken. V. Vanadin. Auch dies Metall wurde vor dem Kriege nur in geringen Mengen verbraucht, heute – bei ausgedehntem Verbrauch zu Schnelldrehstählen – beträgt der Verbrauch 600 bis 800 kg im Monat. Eigentliche Vanadinlagerstätten kennt man in Deutschland nicht (vgl. aber Otavi, Deutsch-Südwestafrika), dagegen enthalten manche Eisenschlacken 0,70 v. H. Vanadin. Demnach erscheint die im Inlande vorhandene Möglichkeit der Gewinnung mehr als ausreichend. Als ausländische wichtige Lagerstätten sind genannt: Spanien (Estremadura), Colorado, Utah, Pennsylvanien, Neu-Mexiko, Peru, Argentinien. Es wird vorgeschlagen, nach dem Kriege für jedes der Metalle eine Reserve bereitzustellen für den Bedarf von fünf Jahren. Die dazu nötigen Mengen und die aufzubringenden Kapitalien werden wie folgt angegeben: Nickel   20000 t 160 Mill. M. Chromerz 150000 t   30 Wolframit   10000 t 100 Molybdän      750 t   45 Vanadin        45 t     6,75 –––––––––––––––––––––––––––– 341,75 Mill. M. (Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und Verein deutscher Eisenhüttenleute 1918, Beyschlag und Krusch.) Wüster. Die deutsche Braunkohle. Bei der Gewinnung ist die spätere Verwertung der Kohle als Rohkohle zu beachten durch planmäßige Entwässerung, Einwirkung auf reicheren Stückkohlenfall, die bisherige Art der Preisbemessung für Rohkohle und Briketts muß verlassen werden, um die Rohbraunkohle einzuführen. Betreffs des Verbrauchs wird vorgeschlagen, den Verbrauchern wirtschaftliche Vorteile bei Uebergang von Briketts zur Rohkohle zu bieten. Feuerungs- und Dampferzeugungsanlagen müssen vorher sorgfältigen Nachprüfungen unterzogen werden. Betreffs der Eisenbahn werden bessere Ausnutzung und Vergrößerung des Laderaums, tarifarische Maßnahmen, Steigerung der Geschwindigkeit der Leerzüge, Steigerung der Zugfähigkeit der Güterzuglokomotiven vorgeschlagen. Die Verteilung soll durch amtliche Verteilungsstellen, Syndikate und Verkaufsvereine vorbereitet werden. Weitestgehende Förderung des Verbrauchs von Rohbraunkohle wird gefordert, obwohl doch die Verfeuerung der Rohkohle eine gewaltige Verschwendung an wertvollsten Nebenerzeugnissen bedeutet. (Braunkohle 1919, G. Firle.) Wüster. Gastechnik. Gelöstes Azetylen. Die technische Gewinnung des Azetylens wurde bekanntlich erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts eingeführt; man betrachtete ursprünglich das Azetylen als das Licht der Zukunft und glaubte, daß es die Steinkohlengasbeleuchtung rasch verdrängen werde. Diese Hoffnung hat sich bekanntlich nicht erfüllt, denn es bestehen in Deutschland nur etwa 120 zentrale Azetylenanlagen zur Beleuchtung ganzer Ortschaften, dagegen hat das Azetylen für die Kleinbeleuchtung (Fahrräder, Kraftwagen, Grubenlampen usw.) eine recht große Verbreitung erlangt. Durch die von Linde im Jahre 1903 erfundene technische Gewinnung von Sauerstoff aus verflüssigter Luft wurde auch dem Azetylen ein wichtiges neues Absatzgebiet geschaffen, nämlich die autogene Metallbearbeitung. Die im Jahre 1906 eingeführte autogene Schweißung mit der Azetylen-Sauerstofflampe hat in der Metallindustrie eine völlige Umwälzung hervorgerufen, so daß der Verbrauch von Azetylen für diese Zwecke bereits erheblich größer ist als für Beleuchtung. Der Wunsch, das Azetylen überall ohne Benutzung von Gasentwicklern zur Verfügung zu haben, führte zur Herstellung des gelösten Azetylens. Im Gegensatz zu anderen Gasen kann das Azetylen nicht in komprimierter Form in den Handel gebracht werden, da es bereits bei einem Druck von mehr als 2 at sehr explosiv ist. Man kann dem Azetylen diese gefährliche Eigenschaft nehmen, wenn man es mit anderen brennbaren Gasen (Wasserstoff, Steinkohlengas oder Oelgas) mischt, oder wenn man es unter Druck in Azeton löst und diese Lösung in einer porösen Masse aufsaugt. Auf Grund dieser Erkenntnis wurde die Herstellung von gelöstem Azetylen zuerst in Frankreich, später auch in allen anderen Staaten erlaubt und es hat sich seitdem eine nicht unbedeutende Industrie auf dieser Grundlage entwickelt. Die erste deutsche Fabrik zur Herstellung von gelöstem Azetylen kam im Jahre 1908 in der Nähe von Kuxhaven in Betrieb, heute besitzen wir neun derartige Werke, die zusammen etwa 1,5 Mill. m3 gelöstes Azetylen jährlich erzeugen. Diese Fabrikation gliedert sich in drei verschiedene Teile, erstens die Erzeugung und Reinigung des Azetylengases, zweitens die Verdichtung des Gases und drittens das Abfüllen in Stahlflaschen. In Europa verwendet man fast ausschließlich zweistufige Kompressoren, in Amerika dagegen, wo diese Industrie eine weitere Verbreitung hat als bei uns, sind dreistufige Kompressoren in Gebrauch. Da Azetylen bekanntlich mit Kupfer explosive Verbinbindungen gibt, werden die Azetylenkompressoren ganz aus Stahl und Gußeisen hergestellt. Aus den Kompressoren wird das Azetylen durch eine aus nahtlosen Rohren bestehende Druckleitung in die mit poröser Masse und Azeton gefüllten Flaschen gedrückt. Da die Lösung des Azetylens in dem Azeton nur allmählich vor sich geht, werden die Flaschen nicht in einer Operation, sondern stufenweise gefüllt, bis sie den gesetzlich zugelassenen Enddruck von 15 at bei 17,5° C erreicht haben. Das komprimierte Gas wird vor dem Eintritt in die Flaschen sorgfältig von Oel und Feuchtigkeit befreit und dann der Abfüllrampe zugeführt, die mit wenigstens 100 Anschlüssen versehen ist. Ein besonders wichtiger Teil der ganzen Fabrikation ist die Herstellung der porösen Masse und ihrer Einfüllung in die Stahlflaschen. Anfangs verwendete man poröse Ziegel in Scheibenform, die jedoch den Nachteil besitzen, daß die Flaschenöffnungen ebenso groß wie der Flaschendurchmesser sein müssen. Um die bei uns für komprimierte Gase allgemein gebräuchlichen nahtlos gezogenen Stahlflaschen auch für Azetylen verwenden zu können, mußte eine Masse gefunden werden, die In flüssiger oder halbflüssiger Form durch den engen Flaschenhals eingefüllt werden konnte und die im Innern der Flasche zu einer festen porösen Masse erstarrt. Nach zahlreichen Versuchen fand man eine Masse, die diesen Anforderungen entspricht, sie besteht aus sehr poröser Holzkohle, die mit einem hauptsächlich Kieselgur enthaltenden Zement gemischt ist. Dieses Gemenge wird in Form eines Breies durch den Flaschenhals eingefüllt, wobei die Flasche beständig gleichmäßig aufgestampft wird. Die mit der porösen Masse gefüllten Flaschen werden dann mehrere Tage in Vakuumöfen getrocknet, bis ihr Gewicht nicht mehr abnimmt; sie werden schließlich noch mit der nötigen Menge Azeton gefüllt und sind hierauf zur Aufnahme von Azetylen bereit. Das Füllen und Trocknen sowie auch das Mischen der Masse und die Auswahl der wichtigen Materialien müssen mit großer Sorgfalt vorgenommen werden und erfordern daher große Erfahrung. Das gelöste Azetylen findet ausgedehnte Anwendung zur Beleuchtung von Kraftwagen, Motorbooten, Lokomotiven und anderen Fahrzeugen, ferner für Bojen und andere Seezeichen, es hat in den letzten Jahren aber auch zum Schweißen vielfach Anwendung gefunden, da es vor dem in besonderen Entwicklern erzeugten Azetylen trotz seines höheren Preises mannigfache Vorzüge hat. (L. Siede, Bayer. Ind.- u. Gew.-Bl. Bd. 49, S. 231.) Sander. Die Ausnutzung der Kohle bei ihrer Verbrennung, Entgasung und Vergasung. Aus 1 t Steinkohle gewinnt man (rund) 330 m3 Gas, 750 kg Koks, 35 kg Teer, 10 kg Benzol, 2,4 kg Ammoniak. Aus dem Teer weiter 58 v. H. Pech, 30 v. H. Schweröle, 0,7 v. H. Benzol, 5 v. H. Reinnaphthalin, 0,55 v. H. 40-proz. Anthrazon, 0,05 v. H. Denaturierungsbasen, 0,4 v. H. Reinphenole. Unter den Verwendungsmöglichkeiten des Kokses wird die Herstellung von Generatorgasen (Wassergas, Dowsongas) erörtert und ihre Verwendung in der Technik erläutert, zum Beispiel in Terbeckbrennern bei Kesselanlagen, ebenso die Verwertung des Hochofengichtgases und die Abwärmeverwertung bei Koks- und Hochofengasmaschinen. Die Beantwortung der Frage: Wie kann man die Wirtschaftlichkeit von Kraftanlagen verbessern findet de Grahl in dem Satze: Durch Verbindung von Kraft- und Heizbetrieben. (Dipl.-Ing. de Grahl, Annalen für Gewerbe und Bauwesen, Glaser, 1918.) Wüster. Die Berechnung der Verbrennungs- oder Generatorgasmenge. (Stahl und Eisen 1919 S. 7.) Es wird hier ein Verfahren beschrieben, nach dem die Verbrennungs- oder Generatorgasmenge aus deren Analyse und aus dem Heizwert der Kohle berechnet werden kann, ohne daß die Elementarzusammensetzung des Brennstoffs bekannt ist. Es wird dabei von den Grundgleichungen für die vollkommene Verbrennung ausgegangen. Für ein Kohlenstoff-Wasserstoff-Gemisch wird die für 1 m3 Verbrennungsgase entwickelte Wärmemenge in Abhängigkeit des CO2- und O2-Gehaltes der Verbrennungsgase bestimmt. Mit Vernachlässigung des Schwefel- und Stickstoffgehalts kann das Verfahren auch bei der Vergasung der Kohle angewendet werden, wenn die Kohle als Kohlenstoff-Wasserstoff-Gemisch aufgefaßt wird. Bei der Herstellung von Generator-, Misch- oder Wassergas findet das Verfahren die gleiche Anwendung, mit Berücksichtigung, daß es sich hier um eine unvollkommene Verbrennung handelt. W. Wasserreinigung. Berkefeld-Filter. Unser unentbehrlichstes Genußmittel, das Wasser, kann bekanntlich die Ursache der verheerendsten Epidemien werden. Man denke nur an die Choleraepidemie in Hamburg, oder die immer wieder auftretenden Typhusepidemien im Ruhrgebiet. Vor solchen, durch Wasser übertragbaren Krankheiten, die sich besonders in der wärmeren Jahreszeit bemerkbar machen, kann man sich schützen, wenn man sich der Berkefeld-Filter bedient. Diese Vorrichtungen lassen sich leicht an jeder Wasserleitung anbringen, lassen sich aber auch, wo Wasserleitungen fehlen, jeder anderen Art der Wasserentnahme anpassen. Der wirksame Bestandteil der Berkefeld-Filter ist ein aus gebrannter Kieselguhrmasse (Kieselguhr findet sich in mächtigen Lagern in der Lüneburger Heide) hergestellter Hohlzylinder, durch den das Wasser hindurchgehen muß und dessen Poren so fein sind, daß alle Trübungen verursachenden Schwebestoffe und selbst die kleinsten Lebewesen, wozu auch die Erreger von Cholera, Typhus und Ruhr gehören, zurückgehalten werden. Man erhält demnach, bei sachgemäßer, äußerst einfacher Behandlung, durch Verwendung der Berkefeld-Filter ein kristallklares und gesundheitlich einwandfreies Wasser. Eine ganz besondere Bedeutung haben die Berkefeld-Filter in dieser Zeit der Kohlenknappheit für das Braugewerbe gewonnen. Die jetzt ausschließlich zulässigen sogenannten Dünnbiere werden in der Weise hergestellt, daß die stark eingebrauten Stammwürzen bis zur vorgeschriebenen Stärke mit Wasser verdünnt werden. Hierzu kann nur, um eine längere Haltbarkeit der fertigen Biere zu erzielen, ein biologisch reines, d.h. von allen Gährungs- und Fäulniserregern freies Wasser verwandt werden, zu welchem Zwecke man das Wasser früher abkochte, was bei den großen Mengen einen bedeutenden Kohlenverbrauch bedingte. Hier ist nun das Berkefeld-Filter als Retter in der Not erschienen, indem es auf kaltem Wege und auf einfachste Weise reichliche Mengen eines Wassers liefert, das gleich die für die Verdünnung benötigte Temperatur, absolute Klarheit und biologische Reinheit besitzt. Die so erzielte Ersparnis an Brennmaterial ist für die einzelnen Betriebe eine sehr beträchtliche, und bei dem Mangel an Kohlen sowohl wie an Beförderungsmitteln, ist daher das Berkefeld-Filter vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus als eine bedeutende Errungenschaft zu begrüßen. Aber nicht nur in den Brauereien, sondern auch in Molkereien, Konserven- und chemischen Fabriken, die alle auf reinstes Wasser angewiesen sind, finden die Berkefeld-Filter ausgedehnte Verwendung. Beiträge zur Anwendung des Chlors bei der Desinfektion von Wasser und Abwasser. R. Weldert und B. Bürger haben mit einem „Elektrolyser“ der Firma Arthur Stahl in Aue (Sachsen) aus verschiedenen Chloriden, darunter auch aus Kaliendlauge und Ostseewasser, Hypochloritlösungen bereitet und deren Wirkung auf Trinkwässer und Abwässer verschiedenen Ursprungs untersucht. Auf Grund dieser Ergebnisse empfehlen die Verfasser, das Wasser vor der Behandlung mit Chlor einer Schnellfiltration mit oder ohne chemische Zusätze zu unterwerfen und so alle Schwebestoffe zu beseitigen. Auf diese Weise könnte man mit 0,5 bis 1 Teil wirksamem Chlor auf 1 Mill. Teile Wasser (d.h. 0,5 bis 1 g Cl. auf 1 m3) binnen einer Stunde eine vorzügliche Wirkung erzielen und dem so gereinigten Wasser würde nur ein äußerst geringer Chlorgeruch und -geschmack anhaften. Die Einwirkung des Chlors muß jedoch stets mindestens eine Stunde dauern. Bei der keimtötenden Wirkung der Hypochloritlösungen kommt es nur auf den Gehalt an wirksamem Chlor an, die Natur des Ausgangsmaterials ist ohne Belang. Gegenüber dem Chlorkalk besitzt das Hypochlorit mannigfache Vorzüge, die keimtötende Wirkung ist bei gleicher Konzentration des Chlors dieselbe. Die Lösungen werden an der Verbrauchsstelle hergestellt, wozu nur Salz und elektrischer Strom erforderlich ist. 1 kg bleichendes Chlor stellt sich bei dem untersuchten Apparat auf 56 Pf., wovon 24 Pf. auf das Salz, 25 Pf. auf Stromkosten und 7 Pf. auf Elektrodenverbrauch entfallen. (Journ. f. Gasbeleuchtung Bd. 60, S. 478 bis 479.) Sander. Wirtschaft. Wirtschaftliche Mitteilungen aus dem Siemens-Konzern. Der Reichspostminister Giesberts hat sich kürzlich in der Monatschrift „Recht und Wirtschaft“ zur Frage der Sozialisierung geäußert. Er warnt dabei vor dem voreiligen Betreten eines Weges, der trotz aller Bemühungen der Sozialisten noch in dichtem Nebel geblieben ist, und bemerkt unter anderem: „Nichts rächt sich jetzt so bitter, als die Vernachlässigung gesunder volkswirtschaftlicher Aufklärung bei den Arbeitern. Was weiß der Arbeiter von der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Kapitals? Er kennt nur „Kapitalisten“, die er haßt, weil er sie als seine Ausbeuter betrachtet . . . .“ Sehr richtig. Nur kommt diese Erkenntnis etwas spät. Es war billiger zu hetzen, als aufzuklären, leichter, mit dem rollenden Schlagworte vor der Menge zu gaukeln, als ihren Sinn für Wirklichkeit und Möglichkeit zu schärfen. Das ist auch heute noch nicht anders, wie die Presse zeigt, und man möchte manchmal traurig zweifeln, ob die in Jahrzehnten festgehämmerte Kruste des mißtrauischen Unverstandes für langsames Eindringen der Einsicht erweicht werden könnte. Die Hoffnung beruht nur auf den wenigen klareren Köpfen, die fähig und auch willig sind, Tatsachen und Zahlen auf sich wirken zu lassen. Den ersten Einblick vermitteln nirgend allgemeine Begriffe, sondern faßliche Beispiele. Diese zu bieten für solche, die überhaupt sehen wollen, ist der Zweck der jetzt vom Siemens-Konzern in zwangloser Folge herausgegebenen Wirtschaftlichen Mitteilungen. Zunächst für die Angestellten und Arbeiter des Konzerns bestimmt, sind diese Mitteilungen auch für andere Kreise lehrreich genug, beispielsweise für manche Gelehrte der Volkswirtschaft, die über Büchern und Papier ihre Begriffe über Sozialisierung schon bis zum Eingreifen in die Gesetzgebung geordnet haben und doch mal versucht sein könnten, sich die Einzelheiten eines wirklichen gewerblichen Betriebes vorzuführen. Die vorliegenden ersten Nummern der Mitteilungen enthalten zwei längere Aufsätze der Herren Karl Friedrich v. Siemens und Direktor Henrich über die Tätigkeit des Siemens-Konzerns während des Krieges und über die Rolle des Kapitals im Siemens-Konzern. Der erstere schildert die Teilnahme an den Kriegsarbeiten und die Umstellung auf sie, die übrigens nur den kleineren Teil des Umsatzes ausgemacht haben. So betrug beispielsweise der Anteil der Arbeiten für Gegenstände der Friedenserzeugung 70 v. H. vom Ganzen. Ihre Pflege und Weiterbildung während des Krieges wird an einigen Einzelheiten gezeigt. Neben der Kopfzahl der Angestellten und Arbeiter werden die Aufwendungen für Gehälter und Löhne nebst Kriegszulagen angeführt, zu denen während der vier Kriegsjahre freiwillige Leistungen des Konzerns für seine Angehörigen in Höhe von rund 70 Mill. Mark getreten sind. Einem Blicke auf die Umsätze in Friedens- und Kriegs jähren und die Ausfuhr vor dem Kriege folgen Angaben über die Steigerung aller den Preis bedingenden Werte während des Krieges und über die schweren, erst teilweise zu übersehenden Opfer, die der Konzern durch seine Niederlassungen in Rußland, England, Frankreich und den anderen feindlichen Ländern erfahren hat. Vervollständigt wird das Bild durch die nüchternen und doch so sprechenden Zahlen des anderen Aufsatzes über die Verwendung des Kapitals. Eine Reihe kürzerer Berichte aus dem Inlande und Auslande schildert den hemmenden Einfluß der jetzigen Zustände in Deutschland auf den Absatz. Eine besonders eindringliche Sprache redet schließlich ein Schaubild, das die monatliche Leistung eines der Werke darstellt und zeigt, wie trotz reichlicher Aufträge und genügendem Vorrat an Baustoffen die Erzeugung des Werkes durch Versammlungen, Besprechungen und Verringerung der Durchschnittleistung des einzelnen Arbeiters in den Monaten des Zusammenbruchs gesunken ist. Eindringlicher als durch die Beispiele in den besprochenen Blättern kann man die allgemeine Lage kaum darstellen und die Umkehr zu verständigem Verhalten nicht predigen. Möchten die Lehren wirksam sein! R. Die Ausländer auf deutschen technischen Lehranstalten. (Anzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen, Jahrg. 41, S. 1513 bis 1514.) Es wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Ausländerfrage lediglich von dem Gesichtspunkt des eigenen Nutzens aus zu behandeln und zu verhindern, daß zum Beispiel die technischen Hochschulen von den ausländischen Studierenden als Auskunftstelle für technische Erfahrungen und industrielle Organisation benutzt werden. Die Anforderungen, die an den Ausländer für den Besuch deutscher Lehranstalten gestellt werden, sollten so hoch wie möglich gespannt werden. Jahnke. –––––––––– Persönliches. Der Direktor der Zschocke-Werke, Kaiserslautern, wurde in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der Gasreinigung von der Techn. Hochschule Karlsruhe zum Dr.-Ing., E. h. ernannt.