Titel: Polytechnische Schau.
Fundstelle: Band 335, Jahrgang 1920, S. 198
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Polytechnische Schau. (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge – nur mit Quellenangabe gestattet.) Polytechnische Schau. Beleuchtungstechnik. Beleuchtung von Hallen durch Tiefstrahler. Mitteilung aus dem lichttechn. Laboratorium der Körting & Mathiesen A.-G., Leutzsch-Leipzig.) Während man Werkstätten mit weißen Decken durch vorwiegend direktes Licht oder (bei feineren Arbeiten) mit gleich gutem NutzeffektSiehe: Zeitschrift für Beleuchtungswesen 1919, S. 23. durch halbindirektes Licht beleuchtet, führen sich für die Beleuchtung von Hallen, Shedbauten und dergl., die keine oder wenig reflexionsfähige Decke und Wände haben, immer mehr jene Armaturen für Halbwattlampen ein, die die Firma Körting & Mathiesen A.-G. unter dem Namen Kandem-Tiefstrahler seit einiger Zeit in den Handel bringt. Bei diesen Lampen ist die Glühlampe ganz und gar durch einen tiefen etwa in Form einer halben Ellipse gehaltenen Reflektor umgeben, der den ganzen Lichtstrom der Glühlampe nach unten in einen Kegel von 120° hineinwirft, ohne dabei einen Lichtklecks unter der Lampe zu erzeugen. Alles Licht, das sonst gegen die Eisenteile der Decke, gegen Kranbahnen, Transmissionen usw. oder durch Oberlichter hinaus, und für die Beleuchtung des Bodens oder der Arbeitsplätze verloren geht, wird hier gesammelt von oben her nutzbringend auf die Arbeitsplätze geworfen. Die mittlere Bodenbeleuchtung gewinnt dadurch bei gleichem Wattverbrauch etwa 60 v. H. gegenüber gewöhnlichen Armaturen mit Opalglasglocke. Betrachten wir eine Lampe von 1000 Watt. Der Nutzwinkel betrage 120°; alles Licht, das in flachere Winkel gestrahlt wird, geht verloren, so gibt die 1000 Watt-Lampe in einer gewöhnlichen Armatur für vorwiegend direktes Licht mit Opalglocke einen Lichtstrom von 4750 Lm in diesen Winkel, der Tiefstrahler hingegen einen Lichtstom von 7800 Lm, also 64 v. H. mehr. In großen Hallen werden die gewöhnlichen Armaturen etwas günstiger, weil nicht alles Licht, das über den Winkel von 0 bis 60° hinausgestrahlt wird, fehl geht, sondern in gewissen Richtungen noch für die Bodenbeleuchtung nützlich wirkt; aber auch dann geben Tiefstrahler noch immer etwa 30 v. H. mehr Bodenbeleuchtung. Textabbildung Bd. 335, S. 197 Abb. 1. Kandem-Tiefstrahler. Der Lichtgewinn unter der Lampe beträgt bis zu 100 v. H., wie ein Vergleich der Lichtausstrahlungskurven ergibt. Man wird fragen: Sieht denn nicht aber eine derartige Beleuchtung sehr unfreundlich aus? Der Raum ist oben dunkel und nur der Boden ist beleuchtet! Mit Recht wird diese Frage gestellt, denn an sich macht jeder Raum nur dann einen guten Eindruck, wenn dessen Decke und Wände beleuchtet sind. Hier aber ist erstens zu sagen, daß es sich um Räume handelt, die wenig oder so gut wie keine Wände haben und wo eine Beleuchtung der Decke den Eindruck des Raumes nicht oder kaum verbessern würde. Zweitens, daß es sich bei solchen Hallen um eine reine Nutzbeleuchtung handelt, wo nicht der ästethische Eindruck ausschlaggebend ist, sondern lediglich die Nützlichkeit. Endlich aber ist der Eindruck gar nicht schlecht, wenn man die Tiefstrahler im Raum so hoch wie möglich aufhängt. Textabbildung Bd. 335, S. 198 Abb. 2. Gewöhnl. Glühlampen-Armatur für direktes Licht mit Opalglocke. Textabbildung Bd. 335, S. 198 Abb. 3. Kandem-Tiefstrahler.Lichtausstrahlungskurven; Beide für 500 Watt-Lampen, gleicher Maßstab. Zwei Fälle sind hier zu unterscheiden, die hohe Halle und der niedrigere Shedbau. In hohen Hallen hängt man Tiefstrahler hoch oben über der Kranbahn etwa am First auf. Die Lampen strahlen dann von oben her in die ganze Halle hinein und erfüllen sie mit Licht. Der Eindruck ist vorzüglich. Die Lampen blenden nicht, denn sie hängen so hoch, daß sie der Blickrichtung entzogen sind, die Schatten sind kurz, da das Licht steil von oben kommt. Die ganze Bodenfläche der Halle ist stark und gleichmäßig beleuchtet. Im Shedbau hängen die Lampen wesentlich niedriger; durchblickt man den Raum, so sieht man im wesentlichen nur beleuchtete Maschinen und helle Bodenflächen, aber keine Lampen, da die tiefen Reflektoren, die Glühlampen verdecken und erst freigeben in einem Winkel von über 30°, wo also die Lampe aus der Blickrichtung im wesentlichen heraus ist. (Lampen, die über Winkeln von 30° über der Horizontalen für das Auge sichtbar sind, stören bekanntlich in Räumen, wo normal mit Blickrichtung nach unten gearbeitet wird, nicht mehr durch Blendung.) Also auch hier keine Blendung, aber intensive Beleuchtung der Arbeitsplätze. Bemerkenswert ist, wie hier beim rein direkten Licht etwas ähnliches erreicht wird wie beim rein indirekten Licht; man sieht nur Beleuchtung, aber keine Lampen; die extremen Gegensätze berühren sich; der Kreis der Lampengattungen schließt sich! Betriebstechnisch haben die Tiefstrahler den großen Vorteil, daß sie gar keine Glasteile haben, also außer der Glühlampe nichts, was betriebsmäßig entzwei geht und Ersatzkosten macht. Die Glühlampe ist von unten her vollkommen frei zugänglich, wird also tadellos gekühlt, und kein Glas verursacht irgend eine Schwächung des Lichtes. Der Nutzeffekt der Kandem-Tiefstrahler ist daher und infolge der guten Reflexion des tiefen Reflektors ausgezeichnet, ebenso gut wie bei Spiegelapparaten, denen gegenüber der Kandem-Tiefstrahler den großen Vorteil hat, daß er nicht blendet und daß er ein reines gleichmäßiges Beleuchtungsfeld gibt, frei von allen Schlieren und unregelmäßigen Lichtreflexen. Heyck. Betontechnik. Die Frage der Rostsicherheit des Eisens im Beton ist schon seit einer Reihe von Jahren Gegenstand zahlreicher Erörterungen. Auch in neuerer Zeit ist sie wieder aufgegriffen worden, so namentlich von Geh. Baurat BarkhausenDeutsche Bauzeitung 1918, Nr. 75 bis 79, welcher eine dauernde Rostsicherheit anzweifelt und von Prof. ProbstArmierter Beton 1919, Heft 5., welcher den Rostschutz als jederzeit gesichert ansieht. Durch die beiden Aufsätze veranlaßt, sind eine weitere Anzahl von Erwiderungen entstanden, bei welcher der Eisenbetonbau weniger gut abschnitt. Zur Klarstellung dessen, was als feststehend betrachtet werden muß, sei auf die vorhandenen Versuchsergebnisse hingewiesen. Danach muß vor allem ein Unterschied gemacht werden zwischen rißfreiem und mit Rissen behaftetem Eisenbeton. Für ersteren ist einwandfrei nachgewiesen, daß 1. rostfreies Eisen rostfrei bleibt und 2. angerostet verlegtes Eisen nicht weiter rostet, wenn beide in dichtem Beton verlegt sind. Daß verrostete Eisen durch Umhüllung mit solchem Beton entrostet werden, ist eine Behauptung, die bis jetzt nicht bewiesen ist. Höchstens ein leichter Rostanflug kann verschwinden. Im Beton, der Risse aufweist, hängt die Rostbildung zusammen mit dem Zustand der Eiseneinlagen vor deren Verlegung, und ist ferner abhängig von der Tiefe und Weite der Risse. Treten solche als Folge von Schwind- und Temperaturspannungen auf, so sind auch Rosterscheinungen an derartigen Bauten nachgewiesen worden. Jedenfalls müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein, wenn Rostschutz eintreten soll. Aufschluß darüber werden die Versuche geben, die im Dresdener Versuchsund Materialprüfungsamt durchgeführt worden sind. Diesem Zwecke dienen auch Versuche am Materialprüfungsamt Groß-Lichterfelde, welche die Untersuchung und Bekämpfung der Schwindrisse und ihrer Folgeerscheinungen zur Aufgabe haben. Dann erst wird die Frage des Rostschutzes der Eiseneinlagen im Beton genügend geklärt sein. (Reg.-Bmstr. Arnos, Beton und Eisen 1920, Heft IX/X.) Prof. Marx Elektrotechnik. Vereinfachte Methode zur Bestimmung der Reibungsgrößen bei Motorzählern. (Dr. G. Hommel in El. u. Mschb. Wien 1920, Heft 8, S. 81.) Zur genauen und umfassenden Bestimmung der Reibung von Motorzählern verwendet man die Auslaufmethode. Die ausführliche Auswertung der Auslaufmessungen erfordert aber immerhin einige Zeit und Mühe. Hommel schlägt deshalb vor, aus einer einzigen Messung der Auslaufzeit von der der Nennleistung entsprechenden Geschwindigkeit bis zum Stillstand ein mittleres Drehmoment zu bestimmen und als Maß für die Reibung anzusehen. Seine Ueberlegungen sind folgende: Die Bewegungsgleichung des rotierenden Ankers bei Entfernung aller bremsenden Einflüsse mit Ausnahme der Reibung ist. D_R=-K\,.\,\frac{d\,\omega}{d\,t} (dr ist das Reibungsmoment bei der Winkelgeschwindigkeit ω, K das Trägheitsmoment des Ankers.) Durch Multiplikation beider Seiten mit ω verhält man eine Arbeitsgleichung Drωdt = – Kωdω. Die rechte Seite der Gleichung kann man ohne weiteres integrieren. Um auch die linke Seite integrieren zu können, macht man die Annahme, daß Drω gleich Mrωm gesetzt werden kann, wobei Mr das mittlere Reibungsmoment und ωm die mittlere Geschwindigkeit während der Auslaufzeit t ist. Die Integration ergibt M_R\,.\,\omega_m\,.\,t=K\,.\,\frac{{\omega_1}^2}{2}. Setzt man noch \omega_m=\frac{\omega_1}{2}, was man mit großer Annäherung tun kann, weil die Auslaufkurve im Bereich der normalen Geschwindigkeiten nahezu geradlinig verläuft, so wird schließlich M_R=\frac{K\,.\,\omega_1}{t}\,.\,\frac{1}{981}\mbox{ gcm}. Man muß mit der Beschleunigung durch die Erdschwere 981 cm•sek–2 dividieren, wenn man das Trägheitsmoment K in der üblichen Weise durch Wägung und Schwingungsversuch im absoluten Maßsystem bestimmt hat. ω1 ist die Winkelgeschwindigkeit beim Anfang des Auslaufversuches. Man wählt sie z.B. gleich der Geschwindigkeit bei Nennlast und stellt sie dadurch ein, daß man den Zähler bei abgenommenem Bremsmagnet mit einem kleinen Strom und kleiner Spannung laufen läßt. Hat man die Winkelgeschwindigkeit ω1 bestimmt, so schaltet man Strom und Spannung ab und läßt den Zähler auslaufen. Die Zeit bis zum Stillstand ist t. Das gefundene mittlere Drehmoment Mr liegt nicht bei der mittleren Geschwindigkeit, sondern die zugehörende Geschwindigkeit liegt höher. Nach den von Hommel angegebenen Zahlen ist Mr = 0,019 gern bei 0,40 Umdr./sek, während die sekundlichen Umdrehungen, die \omega_m=\frac{\omega_1}{2} entsprechen, sich zu 0,32 ergeben. Will man die einander zugeordneten Werte des Reibungsmoments und der Geschwindigkeit haben, so muß man entweder die genaue Auslaufmessung machenVerhandl. des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes 1910, S. 571 ff. Elektr. u. Maschb. Wien 1911, S. 955 ff. oder die Methode von H. W. L. BrückmannElektrot. Zeitschrift 1910, S. 861. anwenden, die fast ebenso einfach ist wie die von Hommel. Schmiedel. Feuerungstechnik. Untersuchungen an Steilrohrkesseln. Die für den Betrieb des Kraftwerkes Zschornewitz-Golpa erforderliche Dampfmenge von etwa 800000 kg/st wird in Steilrohrkesseln mit Halbgasfeuerungen erzeugt. An ihnen wurden durch Fr. Münzinger Untersuchungen vorgenommen, die Beachtung verdienen, weil bisher in großen Braunkohlen Kraftwerken nur über Zweikammer-Wasserrohrkessel Erfahrungen vorlagen. Die Versuchsergebnisse, die in Heft 21 bis 25 der Zeitschritt des Vereines deutscher Ingenieure eingehend geschildert werden, ergaben, daß eine Wärmeausnutzung erzielt wurde, die mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehenden Brennstoff als hervorragend bezeichnet werden muß. Vier der zur Prüfung gelangenden verschiedenen Kesselarten, nämlich die Steinmüller-, Walther-, Petry-Dereux- und Borsig-Kessel, hatten eine Rostfläche von 25,2 m2 und eine Heizfläche von 500 m2. Sie alle besaßen Halbgasfeuerungen von Keilmann & Völcker, Bernburg. Die außerdem untersuchten Babcock-Kessel waren mit einer Feuerung eigener Bauart versehen. Ihre Heizfläche war ebenfalls 500 m2, während die Rostfläche eine Größe von 25,7 m2 erreichte. Die höchsten gemessenen Wirkungsgrade schwanken zwischen 81,7 v. H. beim Borsig-Kessel und 83,7 v. H. beim Walther-Kessel. Die Verschiedenheit der Höchstwerte und insbesondere die bei den letztgenannten Dampferzeugern beobachtete schnelle Abnahme des Wirkungsgrades mit zunehmender Belastung führt Münzinger auf verschiedene Wärmeausnutzung in den Feuerungen zurück. Diese müssen eine große Rostfläche besitzen in Rücksicht auf den geringen Heizwert und die dichte Lagerung des zur Verwendung gelangenden Brennstoffes. Dessen feine Körnung zwingt überdies zu Maßnahmen, die es verhindern, daß zu viel Kohle durch die Rostspalten fällt. Man verfeuerte daher schon früher Braunkohle meist auf Treppenrosten, die sich auch bei großer Rostfläche bequem schüren und reinigen lassen. Von der Verwendung einfacher Treppenroste ist man allerdings abgekommen, da bei ihnen Störungen beim Nachrutschen des Brennstoffes auftreten können. Verringert doch schon ein geringer Feuchtigkeitsunterschied der Braunkohle den Böschungswinkel beträchtlich. Daher müssen Ungleichmäßigkeiten des Brennstoffes vor Eintritt in die Feuerzone beseitigt werden, was durch die Vortrockengewölbe der gebräuchlichen Treppenroste nicht immer in wünschenswertem Maße zu erreichen ist. Bei Halbgasfeuerungen wird im oberen Teile des Treppenrostes die Braunkohle vorgetrocknet und die Schütthöhe durch ein verstellbares Brennstoffwehr geregelt. Am Fußende des Treppenrostes, dessen unterer Teil ausgefahren werden kann, befindet sich ein Planrost, auf dem die Kohle vollends ausbrennt. Es empfiehlt sich, den dem Rost zugewandten Kopf der Feuerbrücke etwas überhängend auszuführen, damit die von unten aufsteigenden Flammen den Treppenrost beheizen und sich die brennbaren Gase besser mit Luft vermischen. Noch wirksamer sind für diesen Zweck die Flammenrückführgewölbe. Allerdings darf man nicht übersehen, daß die lebhaftere Gasbewegung das Wegfliegen feiner Kohleteilchen befördert. Bei der Benutzung minderwertigen Brennstoffes soll die Rostbelastung und Gasgeschwindigkeit mäßig sein. Scharfe Einschnürung der Flammen in der Feuerung und im ersten Zuge muß vermieden werden. Die durch die Rauchgase mitgerissenen Kohleteilchen sollen Gelegenheit finden, vollends zu verbrennen, was durch zweckmäßige Anordnung des Rostes und ersten Zuges erreicht werden kann. Durch ausgedehnte Feuergewölbe und hohen Feuerraum wird die für die Verbrennung der Kohle notwendige Mindesttemperatur geschaffen. Die Möglichkeit, diese Vorkehrungen zu treffen, ist bei Steilrohrkesseln vorhanden und muß als besonderer Vorzug derselben betrachtet werden. Ferner ist es angezeigt, die Anlage so einzurichten, daß möglichst alle Flugasche, in der noch viel Unverbranntes enthalten ist, auf die reichlich zu bemessenden Planroste zurückfällt. Weiterhin ergab sich durch die Untersuchungen Münzingers, daß die Abgasverluste bei einer Heizflächenbelastung zwischen 24 und 30 kg/m2 wenig zunehmen. Auch bei stärkerer Beanspruchung der Dampferzeuger wurden noch gute Wirkungsgrade erzielt. Die Leistung der Heizfläche kann bei Einbündelkesseln ebenso günstig wie bei Zweibündelkesseln sein. Die Wärmeausnutzung hing bei der untersuchten Anlage weit mehr von der Belastung der Rostfläche als von der Beanspruchung der Heizfläche ab. Verluste durch unverbrannte Gase waren leichter als solche durch Flugkoks zu vermeiden. Trotz der vollkommenen Betriebsmittel erwies sich gute Beaufsichtigung und Einstellung tüchtiger Heizer als unbedingt erforderlich. Bei gleichzeitiger Bedienung von drei Kesseln mit nicht ganz richtig eingestellten Rosten durch einen Heizer war der Wirkungsgrad um 14 v. H. kleiner als beim Abnahmeversuch. Je minderwertiger der Brennstoff, je höher die Zugstärke im Feuerraum und je größer die Rostfläche ist, desto mehr muß die Vorwärmeheizfläche hinter derjenigen zurückbleiben, die sich unter Voraussetzung guter Feuerführung auf Grund wärmetechnischer Betrachtungen ergibt. Am Schlusse seiner Ausführungen untersucht Münzinger den Einfluß bestimmter Abmessungen der Siede- und Fallrohre rechnerisch. Er gelangt zu dem Ergebnis, daß es vorteilhaft ist, für die höchstbelasteten Reihen weite Rohre zu verwenden, für die übrige Kesselheizfläche dagegen engere. Allerdings liegen seinen Betrachtungen eine Reihe von Voraussetzungen zugrunde, die im Betriebe unter Umständen nur annähernd erfüllt werden. Schmolke. Wärmekraftmaschinen. Dampferzeugung durch Abwärmeverwertung. Auf die PSe/Stunde einer Gasmaschine lassen sich mit deren Abwärme etwa 1 kg Dampf von 12 at und 300 bis 350° C gewinnen. Zum mindesten könnte bei einer Gasmaschinenzentrale mit einer Leistung von 10000 PSe auf eine stündliche Nebenerzeugung von 8000 kg Dampf gerechnet werden. Im Jahre, daß heißt in 8750 Betriebstunden, ergäbe sich somit wenigstens ein Gewinn von 70000 t Dampf. Zu dessen Erzielung in unmittelbar gefeuerten Kesseln wäre bei achtfacher Verdampfung und einem Kohlenpreise von 56 M/t ein Aufwand von 490000 M für Brennstoff erforderlich. Nun würde die Abwärmeanlage einer derartigen Gasmaschinenzentrale etwa 360000 M kosten. Für die Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitales müßte man 15 v. H. = 54000 M rechnen. Die Kraftkosten der Speisepumpen betragen jährlich 10000 M. Für Wasser wären 0,1 M/m3 bzw. 5000 M im Jahre zu zahlen. Die Ausgaben für Aufsicht, Reinigung und Unterhaltung könnten mit 13000 M veranschlagt werden, so daß man jährlich auf 82000 M Betriebskosten rechnen müßte. Demgegenüber würde sich eine Kesselanlage von gleicher Dampfleistung auf 300000 M stellen. Der Aufwand für Verzinsung und Tilgung beträgt 45000 M. Die Kosten für den Antrieb der Speisepumpen und die Wasserversorgung seien, wie oben, 15000 M, während Heizung, Reinigung und Unterhaltung mit 16000 M bezahlt werden müßten. Hierzu kommen 490000 M für Brennstoff, so daß sich im ganzen 566000 M Betriebskosten ergeben. Die Neuanlage für die Verwertung der Abwärme der Gasmaschinenzentrale macht sich also in einem. Jahre voll bezahlt und bringt dann jährlich eine reine Ersparnis von 480000 M. Nutzt man die Abgase einer Dieselmaschine zur Heißwasserbereitung ohne Kreislauf aus, so läßt sich ein thermischer Wirkungsgrad von 85 v. H. erreichen, wie die in Brauereien und Färbereien gemachten Erfahrungen beweisen. Wird dagegen die Abgaswärme zur Dampferzeugung verwertet und befindet sich das Kühlwasser im Kreislaufe, so beträgt die Erhöhung des Motorwirkungsgrades nur 17 v. H. Von großer Bedeutung ist auch die Ausnutzung der Abwärme von Mischgaserzeugern zur Herstellung des für ihren Betrieb erforderlichen Niederdruckdampfes. Ist z.B. die tägliche Beschickung 101, so benötigt man etwa 41 Dampf. Diese erfordern in direkt gefeuerten Kesseln unter Zugrundelegung der oben gemachten Annahmen einen jährlichen Brennstoffaufwand von 10200 M, der durch Verwertung der Abwärme völlig gespart werden kann. Gas- und Lufterhitzung in Regeneratoren oder Rekuperatoren mit Hilfe der Abgase von technischen Oefen erweist sich nur dann als zweckmäßig, wenn die Abgastemperatur 600° übersteigt. Anderenfalls ist die Wärmeübertragung des Mauerwerkes zu träge und werden dessen Raumbedarf und Kosten zu groß. Indessen ist eine gute Ausnutzung der Abgase in Abwärmedampfkesseln herbeizuführen, besonders wenn der Kaminzug durch mechanischen Saugzug ersetzt wird. Beispielsweise ergibt eine eingehendere Berechnung, daß sich durch Nutzbarmachung der Abwärme einer Siemens-Martin-Ofenanlage von 100 t Einsatz eine jährliche Ersparnis von 300000 M erzielen läßt. Dabei machen sich die erforderlichen Anlagen auch in diesem Falle in einem Jahre bezahlt. Bei Ausnutzung der Abwärme eines Blockes von 10 bis 12 Leuchtgasöfen mit 800 kg/st Koksverbrauch für die Unterfeuerung lassen sich im Jahre 75000 M ersparen, nachdem sich die notwendigen Einrichtungen wiederum innerhalb der ersten zwölf Monate freigearbeitet haben. Schließlich möge nicht unerwähnt bleiben, daß mit bemerkenswertem Erfolge auch an die Reaktionsöfen chemischer Fabriken Abwärmedampfkessel mit Luftüberhitzern angeschlossen werden können. Die MAN hat bereits 200 Abwärmeverwerter bei Gasmaschinen und Dieselmotoren und 24 Abwärmedampfkessel für technische Oefen verschiedener Art hergestellt. (E. Blau in Heft 24 der Zeitschrift für Dampfkessel und Maschinenbetrieb.) Die Wärmepumpe. Infolge des Rückganges der heimischen Kohlenförderung muß gegenwärtig und in Zukunft jede Brennstoffverschwendung vermieden werden. Vor allem ist eine möglichst weitgehende Ausnutzung der Abwärme von Kraftmaschinen, Oefen, Kochapparaten usw. anzustreben. Immer sollte man beachten, daß Wärme bei hoher Temperatur die für Krafterzeugung wertvollste Form hat, während man in Heiz- und Kochvorrichtungen auch bei verhältnismäßig geringem Temperaturgefälle einen guten Wirkungsgrad erzielen kann. Es ist daher angezeigt, den Anlagen der letztgenannten Art, wenn Wasserdampf als Wärmeträger dient, eine Dampfmaschine vorzuschalten, sofern dies nach Lage der Verhältnisse irgend möglich ist. Ferner sollte man bei Kochern, wie sie beispielsweise in der Zuckerindustrie bei Eindickung der Zuckerlösung zur Verwendung gelangen, den Temperaturunterschied zwischen Brüden- und Heizdampf nie größer werden lassen, als für den Durchgang der erforderlichen Wärmemenge durch die Heizfläche nötig ist, damit nicht die Ausnutzung des Frischdampfes für Kraftzwecke beschränkt wird. Vielfach reicht ein Temperaturgefälle von 3° oder wenig mehr für die Wärmeübertragung aus. Auch der Wärmeinhalt des Brüdendampfes darf nicht verloren gehen. Man nutzt ihn schon geraume Zeit in den aus mehreren Heizräumen bestehenden Drei- und Vierkörperapparaten aus. Bei diesen wird nur der erste Raum mit Kesseldampf beheizt. Der in ihm entwickelte Brüdendampf heizt den nächsten Raum, in dem ein kleinerer Druck herrschen muß usw. Nur der Wärmeinhalt des im letzten Heizkörper entwickelten Dampfes wird nicht verwertet. Man kann bei derartigen Vorrichtungen recht erhebliche Ersparnisse erzielen. Es braucht beispielsweise der Einkörperverdampfer 1,2 kg Heizdampf zur Erzeugung von 1 kg Brüdendampf, während im Vierkörperapparate mit 0,38 kg Heizdampf dasselbe Ergebnis erzielt wird. In neuerer Zeit gelangte nun der Gedanke zur Verwirklichung, die Brüdendämpfe als Heizmittel für denselben Raum, in dem sie entstanden sind, zu benutzen. Dies ist nur möglich, wenn man durch Verdichtung den Brüdendämpfen vor ihrer Verwendung zur Heizung eine höhere Temperatur gibt. Die Wärme wird hierbei gewissermaßen auf eine höhere Lage gehoben, so daß es gerechtfertigt erscheint, wenn man Apparate, die in der gekennzeichneten Weise arbeiten, als Wärmepumpen bezeichnet. Um deren Entwicklung hat sich vor allem der frühere Assistent am Maschinenlaboratorium der Technischen Hochschule zu Charlottenburg, Prof. Dr. Genseke, verdient gemacht. Auch ist eine Wärmepumpe bereits bei der Firma Oetker in Bielefeld im Betrieb. Sie besteht aus einem zweiteiligen Verdampfer. In jedem Teile ist ein Heizkörper angeordnet. Die im unterem Raume entwickelten Brüdendämpfe vereinigen sich mit den im oberen entstandenen. Der gesamte Brüdendampf gelangt sodann in einen Turbokompressor, erfährt dort eine Drucksteigerung und durchströmt nun seinerseits die Heizkörper. Es ist nur eine unerhebliche Verdichtung notwendig. Spielt sich beispielsweise der Vorgang im Vakuum zwischen den Temperaturgrenzen 65° und 70° ab, so genügt eine Erhöhung des Druckes um 0,063 at. Aber selbst wenn man bei atmosphärischer Spannung zwischen den Grenzen 100° und 115° arbeitet, würde man mit einer Drucksteigerung von 0,7 at auskommen. Für 1 kg Brüdendampf wäre in diesem Falle nur 0,23 kg Heizdampf nötig, wie Dipl.-Ing. Dahme in Heft 21 und 22 der Zeitschrift für Dampfkessel- und Maschinenbetrieb durch beachtenswerte wärmetheoretische Betrachtungen nachweist. Bei einer Temperaturerhöhung von 5° braucht man für 1 kg Brüdendampf nur 0,0925 kg Heizdampf. Die Wärmepumpe ist somit den Mehrkörperapparaten hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit weit überlegen. Diese Ueberlegenheit beschränkt sich aber nicht nur auf den Betrieb, sondern erstreckt sich auch auf die Anschaffungskosten. Zu einer im Hinblick auf die Ausnutzung der Wärme nahezu unübertrefflichen Anlage wird die Wärmepumpe, wenn man noch die Hitze der abgezogenen Dicklaugen sowie des sich bildenden Kondensates zur Vorwärmung der Eindampfflüssigkeit benutzt. Besonders in kohlenarmen Gegenden wird es überdies als großer Vorzug empfunden werden, daß die Wärmepumpe im Betriebe nur mechanische Energie benötigt. Sie kann beispielsweise durch elektrischen Strom angetrieben werden, der unter Ausnutzung von Wasserkräften gewonnen wurde. Schmolke. Werkstattstechnik. Neuer Riemenverbinder. Die Anwendung der neuzeitlichen Treibriemen, soweit es sich nicht um endlos hergestellte oder um Gliederriemen handelt, ist in besonders hohem Maße von dem Vorhandensein einer zuverlässigen Riemenverbindung abhängig. Daher verfolgt der Deutsche Treibriemenverband von 1919 alle Neuerungen auf dem Gebiete der Riemenverbinder mit besonderer Aufmerksamkeit. Obwohl wir schon eine ganze Reihe durchaus brauchbarer Verbinder besitzen, wird niemand leugnen können, daß Verbesserungen der Verbinder noch möglich sind. Daher dürfte es von Interesse sein, daß neuerdings unter dem Namen „Haupts-Verbinder“ ein Verbinder in den Handel gebracht wird, der im wesentlichen aus zwei kräftigen keilförmig zugeschärften doppelseitigen Lederlaschen besteht, die durch ein Gelenk verbunden sind. Das Gelenk besteht aus zwei flachen in die Laschen eingezogenen Drahtspiralen, die durch einen Stift aus Rohhaut verbunden werden. Die Befestigung des Verbinders am Riemen geschieht durch Stahlklammern. Die Hersteller des Verbinders weisen besonders auf die hohe Biegsamkeit des Verbinders in allen Richtungen hin, infolge Verwendung der Lederlaschen, ferner darauf, daß der Verbinder keine hervorstehenden Teile besitzt, mithin vollkommen ungefährlich ist. Auch ist die Anwendung von Paßstücken zum schnellen Verkürzen, wie sie zuerst von Direktor Huhn schon vor Jahren empfohlen worden sind, bei dem Haupts-Verbinder gut möglich. Durch Verwendung verschieden langer Paßstücke kann man den Riemen jeder Dehnung entsprechend verkürzen. Wirtschaft. Die Leipziger Technische Messe. Zur Frühjahrsmesse 1921 wird auch die Technische Messe wiederum eine räumliche Erweiterung erfahren, um den bis dahin zu erwartenden neuen Ausstellern genügend gute Meßräume zur Verfügung zu stellen. Dritte Hauptversammlung der Brennkrafttechnischen Gesellschaft. Die dritte Hauptversammlung der Brennkrafttechnischen Gesellschaft findet am 1. Oktober 1920 in der Technischen Hochschule, Charlottenburg, statt. Auf der Tagesordnung stehen die Vorträge von Oberingenieur Kayser: „Brennstoffversorgung und Weltpolitik“ und von Prof. Stauber: „Stand des Brennkraftturbinenbaues“. Diplom-Ingenieure als Verwaltungsbeamte, Veränderte Aufgaben stellen veränderte Anforderungen an die zu ihrer Lösung Berufenen. Diese klare Erkenntnis ist bisher in der Auswahl unseres Verwaltungsbeamtentums nur allzuwenig beachtet worden und ist eine der Ursachen der Unzufriedenheit in unserem Staatswesen. Während wirtschaftliche, technische und soziale Maßnahmen an überragender Bedeutung von Jahr zu Jahr zunehmen und folgerichtig diese Wissenszweige in der Vorbildung unserer Verwaltungsbeamten besonders gepflegt werden müßten, ist seit vielen Jahrzehnten sehr im Gegensatz zur richtigen Erkenntnis des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einseitig das juristische Studium Vorschrift für die Anwärter der höheren Verwaltung. Damit ist die Zulassung erfahrungswissenschaftlich, also insbesondere technisch gebildeten Nachwuchses unmöglich gemacht. Wie neuere Bestrebungen beweisen, hat diese Einsicht sehr weite Kreise auch außerhalb der Technik ergriffen und die Erkenntnis der Notwendigkeit, dem Nachwuchs unseres Verwaltungsbeamtentums, nicht bloß, wie neuerdings vielfach Außenseiter, sondern regelmäßig frisches Blut zuzuführen, beginnt öfters aufzutauchen, Deshalb hat der Verein deutscher Ingenieure, der seit länger als einem Jahrzehnt sich mit diesen Fragen befaßt, soeben in einer Eingabe an den Preußischen Ministerpräsidenten gebeten, unter Abänderung des Gesetzes von 1906 Diplom-Ingenieure, welche die Aneignung Staats-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlicher Kenntnisee in ihrer Diplom-Ingenieurprüfung nachgewiesen haben, in gleicher Weise wie es augenblicklich bei den Juristen geschieht, zur Ausbildung als Verwaltungsreferendar (Regierungsreferendar) und zur Ablegung der Verwaltungsassessorprøfung zuzulassen. Vorlesungen über Psychotechnik. Der psycho-technische Kursus, der vom 6. bis 14. September im psychotechnischen Laboratorium der Technischen Hochschule Charlottenburg, Fraunhoferstr. 11–12 stattfindet, wird neben einem Ueberblick über die bisherigen Leistungen auf dem Gebiet der psychotechnischen Eignungsprüfung auch eine Einführung in die Theorie und Praxis der Prüftätigkeit geben. Die Vorlesungen behandeln die Psychologie des Jugendlichen, über die Dr. Bobertag vom Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht vortragen wird, weiter die krankhaften Störungen des Jugendlichen im Seeleben, für welches Thema Geh. Sanitätsrat Dr. Moll gewonnen worden ist. Ueber die Beziehungen zwischen Betriebswissenschaft und Psychotechnik wird Prof. Dr. Schlesinger Bericht erstatten. Die Grundlagen der psychotechnischen Eignungsprüfung der Lehrlinge, die Sinnesprüfung, Aufmerksamkeits- und Reaktionsuntersuchungen, die Prüfung intellektueller Fähigkeiten, des technisch-konstruktiven Denkens, sowie der mathematischen Veranlagung wird Privatdozent Dr. Moede behandeln, in dessen Hand auch die Leitung der praktischen Uebungen gelegen ist, die in engster Verbindung mit einer Einführung in die Berechnungs- und Auswertungsverfahren vorgenommen werden sollen. Ueber die Erfahrungen in der kaufmännischen Eignungsprüfung zu berichten, hat Dr. Piorkowsky, Dozent an der Verwaltungs-Akademie Berlin übernommen. Zur Ergänzung der Eignungsprüfung an Jugendlichen, sowie über die Straßenbahnerprüfung wird im psychotechnischen Laboratorium der Großen Berliner Straßenbahn in Lichtenberg, Betriebsingenieur Tramm vortragen. Um die Bedeutung arbeitswissenschaftlicher Studien für die Eignungsprüfung hervorzuheben, ist eine Vorlesung über psychotechnische Arbeitsstudien an der Schreibmaschine vorgesehen. Auch soll über das Ergebnis von Uebungsstudien eine Orientierung gegeben werden. Folgende Werkschulen und psychotechnische Prüfstellen sollen berücksichtigt werden: AEG. Brunnenstr., AEG. Kabelwerk Oberspree, A. Borsig, Ludw. Loewe, Reichswerk Spandau, Siemens & Halske, Fritz Werner. Um auf die Bedeutung von psychotechnischen Eignungsstudien bei Materialprüfungen hinzuweisen, soll auch das Gebiet der Psychotechnik der Reklame behandelt werden, wo Dr. Moede im Institut für Wirtschaftspsychologie der Handels-Hochschule Berlin über die psychologischen Bedingungen der Wirksamkeit der Werbemittel an der Hand theoretischer und praktischer Ausführungen übernommen hat. Die Teilnehmergebühr für Vorlesungen beträgt 100 M, für Vorlesungen, Uebungen und Besichtigungen 200 M. Für die Uebungen ist eine begrenzte Teilnehmerzahl vorgesehen. Den Kursteilnehmern werden Unterlagen über den Vorlesungskursus, Literaturnachweis, Druckvorlagen für psychotechnische Prüfzwecke mitgeliefert. Der heutige Stand des technischen Filmwesens. Im „Betrieb“ 1920, Heft 11 (Mitteilungen des Ausschusses für wirtschaftliche Fertigung) wird eine Zusammenstellung der bestehenden Literatur über technisches Filmwesen, vorhandene Filme und interessierte Stellen veröffentlicht. Es zeigt sich, daß die Buch- und Zeitschriftenliteratur über das technische Filmwesen noch nicht sehr umfangreich ist, und daß vorhandene Filme, die Vorgänge aus der Technik, besonders der Maschinen- und Hüttenindustrie zeigen, noch wesentlich vermehrt werden können. Die interessierten Stellen bereiten größtenteils die Fertigung von technischen Filmen erst vor. Preisausschreiben. Von der Adolf v. Ernst-Stiftung an der Technischen Hochschule Stuttgart ist auf 1. Juli 1920 folgendes Preisausschreiben erlassen worden: „Es soll durch eine kritische Untersuchung dargelegt werden, unter welchen Verhältnissen und in welchem Umfange Elektrohängebahnen geeignet sind, den Transport von Lasten wirtschaftlich zu gestalten. Dabei sollen die für die Konstruktion, für die Ausführung und für den Betrieb maßgebenden Gesichtspunkte, sowie die bei den heutigen Bauarten noch vorhandenen Lücken deutlich hervortreten.“ Der Preis für die beste Lösung beträgt 3000 M. Gemäß der Verfassung der Stiftung gelten für das Preisausschreiben folgende Bestimmungen: Die Arbeiten, die in deutscher Sprache abgefaßt sein müssen, sind spätestens am 1. Juli 1922 an das Rektorat der Technischen Hochschule in Stuttgart abzuliefern. Jede Arbeit ist mit einem Kennwort zu versehen und ihr ein Zettel mit dem Namen und dem Wohnort des Verfassers in versiegeltem Umschlag beizugeben, der als Aufschrift das gleiche Kennwort trägt. Die Bewerbung ist nur an die Bedingung geknüpft, daß der Bewerber mindestens zwei Semester der Abteilung für Maschineningenieurwesen einschließlich der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Stuttgart als ordentlicher oder außerordentlicher Studierender angehört hat. Das Preisgericht besteht aus sämtlichen Mitgliedern des Abteilungskollegiums. Den Preis erteilt das Preisgericht. Dasselbe ist, wenn die Arbeit den Anforderungen nicht voll entspricht, berechtigt, einen Teil des Preises als Anerkennung zu verleihen. Die mit dem Preise bedachte Arbeit ist vom Verfasser spätestens binnen Jahresfrist zu veröffentlichen.