Titel: | Das Hartfeuerporzellan und die Hochspannungsisolatoren. |
Autor: | Rob. M. Friese |
Fundstelle: | Band 337, Jahrgang 1922, S. 109 |
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Das Hartfeuerporzellan und die
Hochspannungsisolatoren.Nach einem Vortrage des Verfassers in der Elektrotechn. Ges.
Halle a. S., Mai
1922.
Von Rob. M. Friese,
Charlottenburg.
FRIESE, Das Hartfeuerporzellan und die
Hochspannungsisolatoren.
Das Hartfeuerporzellan gehört zu den Erzeugnissen der Keramik und steht hier an
erster Stelle. Es ist ein Kunstprodukt von respektablem Alter und seine Entstehung
ist wohl einem Zufall zu verdanken. Ueber seine chemische Konstitution hat erst die
neuere Zeit einige Aufklärung gebracht, aber trotzdem stehen noch viele Fragen
unbeantwortet. Es ist dem Glase, das wahrscheinlich jüngeren Datums ist, insofern
verwandt, als es ebenfalls ein Silikat ist, das aber nicht wie das Glas in den
amorphen Endzustand übergeführt wird, sondern richtiger als ein unvollendetes
Hochfeuerglas bezeichnet wird. Es zeigt nämlich in Dünnschliffen unter dem Mikroskop
ein kristallines Gefüge, ausgefüllt mit einer glasartigen Schmelze. Die drei
Hauptbestandteile des Porzellans sind die Tonerde (Al2O3), die Kieselsäure (SiO2) und als Flußmittel Carbonate oder Oxyde der
Alkalimetalle (zumeist Na2O und K2O). In reinem Zustand kommen diese Stoffe in der
Natur nicht vor, mit Ausnahme der Kieselsäure. Wir finden sie aber in großen Mengen
im Mineralreich in Verbindung mit SiO2 und
untereinander. Man spricht dann von Tonen (H2Al2Si2O3). Als reinster Porzellanton gilt das Kaolin (nach
Kaoli Korea). Wir haben aber in Deutschland und Deutschböhmen ebenfalls
hervorragende Tonlagerstätten. Die Kieselsäure finden wir rein und schön (hexagonal)
kristallisiert im Bergkristall. Schwach violett gefärbt, gilt er als Halbedelstein
und heißt Amethyst. In gewaltigen Lagern früherer und noch heutiger Meere tritt der
Quarz als Seesand (Quarzsand) zu Tage. Als Flußmittel dienen uns in der
Porzellanherstellung im Großen die Feldspate. Es sind natürliche Alkalisilikate mit
Tonbeimischungen und je nach ihrem Alkalimetall spricht man von Natronfeldspaten
Na2SiO3 + Al2(SiO3)3 = Albit, oder Kalifeldspaten K2SiO3 + Al2(SiO3)3 = Orthoklas.
Um Porzellan herzustellen werden die erwähnten drei Grundstoffe aufs feinste gemahlen
und geschlemmt und je nach dem beabsichtigten Zweck etwa im Verhältnis von 50 Teilen
Tonsubstanz, 25 Teilen Quarz und 25 Teilen Feldspat in Knet- und Mischmaschinen mit
entsprechendem Wassergehalt zu einer teigartigen plastischen und formbaren Masse
verarbeitet. Aus dieser werden auf verschiedene Weise die Porzellangegenstände
geformt und an der Luft getrocknet. In diesem Zustande ist das Porzellan noch
ohne Festigkeit. Es muß erst den Brennprozeß durchlaufen. Es geschieht dies in aus
feuerfesten Steinen gemauerten Rundöfen mit zumeist zwei Etagen und etwa 60 cbm
Inhalt. Neuerdings baut man auch zur besseren Wärmeausnutzung Porzellanöfen mit
kontinuirlichem Betrieb (Tunnel- und Karusselöfen). Die geformten Porzellanstücke
werden, ehe sie in den Ofen kommen, in sog. Schamottekapseln eingesetzt. Schamotte
besteht aus besonders magerem (flußmittelarmem) und feuerfestem vorgebranntem Ton.
Die daraus hergestellten Kapseln sind porös gesintert und bleiben selbst bei der
höchsten Brenntemperatur unverändert. Die Kapseln dienen zum mechanischen und
Flammen-Schutz der darin eingesetzten Formstücke. Ist der Ofen gefüllt, dann wird er
zugemauert und zumeist an 6 Feuerstellen seines Umfanges zugleich befeuert. Die
Feuerführung bildet nicht nur einen physikalischen, sondern auch einen chemischen
Vorgang. Die eigentliche Brenndauer beträgt etwa 50 Stunden. Während der ersten
Hälfte dieser Zeit wird mit oxydierender Flamme gebrannt, wobei die Temperatur im
Ofen auf etwa 1450° C. steigt. Dann wird ungefähr 9 Stunden die Temperatur auf
dieser Höhe gehalten und mit reduzierender Flamme fertig oder gar gebrannt. Hierbei
kommen die Feldspatteilchen der Porzellanmasse zuerst zum Erweichen und Fließen und
lösen die Quarz- und Tonteilchen mehr oder weniger reichlich auf. Auch bildet sich
dabei nicht nur ein einfacher Lösungsvorgang, sondern zwischen Al2O3 und SiO2 entsteht eine chemische Verbindung Sillimanit
genannt. Der Sillimanitbildung muß eine gewisse Bedeutung zugesprochen werden, sie
darf aber zur Beurteilung der Güte des Porzellans nicht übertrieben werden. Man kann
das Porzellan in einem Brennprozess vom grünen Zustand in den Garzustand überführen
wobei es in seinen linearen Abmessungen um etwa 18% schwindet. Man brennt aber
besser in zwei Etappen, die erste bis 800° C. in der oberen Etage des Ofens und
nennt dies „Verglühen“. Hierbei schwindet der „Scherben“ nur um etwa
7% und bleibt saugfähig, wenn auch schon klingend. In diesem Zustand in Glasurmasse
getaucht, nimmt der Scherben das Wasser kapillar auf und die Glasurmasse bleibt als
feines Pulver auf der Oberfläche des Porzellans haften. In der unteren Etage des
Ofens nun gar gebrannt, kommt die Glasur zum Fließen, und verleiht dem fertigen
Porzellan die bekannte glänzende, weiße Oberfläche. Die Dicke der Glasur beträgt
einige
Zehntel mm. Auf die Erhöbung der elektrischen Durchschlagsfestigkeit ist sie
ohne Einfluß, aber sie verhindert das leichte Verschmutzen der Porzellanoberfläche.
Die Glasurmasse ist Porzellanmasse, die durch leichterflüssige, basische Silikate
glasartiger gemacht wird. Sie muß so auf den Scherben abgestimmt werden, daß beide
möglichst gleichen Temperaturausdehnungscoeffizienten besitzen. Dadurch wird die
Entstehung von Glasurrissen bei Temperatursprüngen vermieden. Durch Zusätze von
Metalloxyden bilden sich in der Glasurmasse beim Brande Metallsilikate, die der
Glasur (nicht dem Scherben) verschiedene Farben erteilen z.B. Eisenoxyd (braun)
Kobaltoxyd (blau), Chromoxyd (grün), Uranoxyd (schwarz). Elektrisch verhalten sich
diese Glasurfarben neutral.
Erhitzt man Porzellan auf etwa 3000° C., so wird es wie Glas flüssig und geht in eine
amorphe, durchsichtige Schmelze über. Das gewöhnliche Hartfeuerporzellan ist nur
deshalb weiß und durchscheinend im Scherben, weil es zufolge seines kristallinischen
Gefüges im Magma das Licht optisch diffus bricht und reflektiert, ähnlich wie es die
Eiskristalle im Schnee tun. Die Durchschlagsfestigkeit des Porzellans ist erheblich.
Sie wird angegeben in kV/cm unter der Voraussetzung sinusförmigen Wechselstromes.
Obschon der Effektivwert der Spannung genannt wird, erfolgt der Durchschlag beim
Amplitudenwert. Die Durchschlagsspannung E in kVeff eines normalen
Hochspannungsporzellans von der Scherbenstärke d in cm, beträgt E = 100 √d. Gutes
Hartfeuerporzellan darf keine Hohlräume enthalten, die beim Brande im Scherben
entstanden sind; in diesen herrscht ein Unterdruck von ~ 125 mm Hg. Solche Hohlräume
führen zu ungünstiger elektrischer Feldverteilung und geben Anlaß zu Durchschlägen.
Der Druck von ⅙ at berechnet sich aus dem Verhältnis der absoluten Temperaturen vor
und beim Garbrand.
Die heutigen Hochspannungsisolatoren sind entweder Stützisolatoren oder
Hängeisolatoren. Die ersteren stecken auf Stützen und tragen die Leitungen in der
Bundrille des Kopfes, die Letzteren hängen am Kopfe und tragen die Leitungen an
Bolzen der Stützlöcher. Bei ersteren ist der Porzellankörper also auf Druck, bei
letzteren auf Zug beansprucht. Die Stützisolatoren werden meist mehrmäntelig und in
den größeren Typen auch mehrteilig hergestellt. Sie finden bis etwa 40000 V
Anwendung, darüber hinaus sind heute die Hängeisolatoren gebräuchlicher. Diese
werden bis zu 8 und 10 Stück zu sogen. Ketten aneinander gehängt. Man spricht dann
von 8- und 10-gliedrigen Hängeketten. Die Porzellanteile solcher Isolatoren werden
so dimensioniert, daß ihre Durch Schlagsspannung stets größer ist als ihre
Ueberschlagsspannung im trockenen Zustand in der Luft. Der Nachweis hierfür iwt
daher nur durch Prüfung unter Oel zu erbringen. Die praktischen Zahlen für die Durch
Schlagsspannung sind bei einteiligen Isolatoren 130–150 kV bei zweiteiligen 150–200
kV. Die Einzelglieder der Hängeisolatoren haben dieselben Werte. Ein auf Spannung
stehender Isolator zeigt einen Oberflächenstrom, einen Durchgangsstrom und einen
Ladestrom. Der Oberflächenstrom hängt ab von der Reinheit der Glasuroberfläche und
ist praktisch unabhängig von der Zusammensetzung der Porzellanmasse. Maßgebend ist,
ob die Oberfläche feucht oder trocken ist, ob sie verrußt, verkalkt, voll
Salzabscheidungen oder Insekten ist. Der Durchgangstrom ist bedingt durch die
Zusammensetzung der Masse. Gutes Porzellan hat aber einen enorm hohen
Durchgangswiderstand (bei 20° C. etwa 10 × 1010
Megohmcm), sodaß dieser Verluststrom praktisch gar keine Rolle spielt. Der
Ladestrom ist bedingt durch die Kapazitätwirkung, die der Isolator als
Porzellankondensator spielt. Die Dielektrizitätskonstante des Hartporzellans beträgt
etwa 5 bis 5,5. Die Kapazität eines Stützisolators zwischen Kappe und Stütze beträgt
etwa 25 bis 35 . 10– 6 μF, eines Hängeisolators
pro Glied etwa 35 bis 55 . 10– 6 μF in trockenem
Zustand. Während der Oberflächenstrom und der Durchgangstrom mit der Spannung
phasengleich sind, eilt der Ladestrom dieser in der Phase um 90° vor. Ein Isolator
für 40000 Volt zeigt deshalb trocken einen scheinbaren Verbrauch von etwa 14
Voltampere bei einem wirklichen Leistungsverlust von 1,6 Watt.
Die Frage, ob Porzellan mit der Zeit altert und dadurch minderwertig wird, kann
verneint werden. Die vor einigen Jahren in größerem Umfange vorgekommenen
Isolatorenbrüche erwiesen sich als Folgen ungeeigneter Kittung. Das Porzellan ist,
wie das Glas, ein durchaus elastischer Körper (Modul = 600000 kg/cm2). Leider hat es aber nur eine außerordentlich
geringe Arbeitsaufnahme und Abgabefähigkeit d.h. es ist spröde. Unter Druck (bei
etwa 3000 kg/cm2) und noch leichter unter Zug (bei
etwa 200 kg/cm2) platzt es unvermittelt ohne
vorherige erkennbare Dehnung. Es muß daher sorgfältig darauf geachtet werden, daß
bei der Vereinigung von Porzellanteilen durch Kittung weder treibende Kitte
verwendet werden noch solche, die bezüglich des Wärmeausdehnungskoeffizienten von
wesentlich anderer Gesetzmäßigkeit sind als das Porzellan. Das erstere wird erreicht
durch die Auswahl eines besonders reinen Portlandzementes, der frei von Magnesiten
sein muß, und von sulfathaltigem Wasser. Auch haben sich Oel- und Fettlacke als
schädlich für die Haltbarkeit abbindender Zemente erwiesen. Der
Wärmeausdehnungskoeffizient a des Porzellans beträgt etwa 4,5 . 10– 6, des Eisens 12 . 10– 6, des reinen Zementes 12,5 . 10– 6. Durch Zusatz von sogen. Magerungsmitteln z.B.
geglühtem Quarzsand mit α = 0,8 . 10– 6 zum
Zement, kann dessen a auf das des Porzellans abgestimmt werden, wodurch auch dieses
Gefahrenmoment verschwindet. Die heutigen Isolatorkittungen sind einwandfrei bei
richtiger Ausführung. Man erzielt damit für gekittete Armaturen Zugfestigkeiten von
3000 bis 4000 kg. Die praktische Beanspruchung durch Leitung, Winddruck, Schnee oder
Rauhreif bewegt sich nur in den Grenzen von 5 bis 700 kg, somit hat man bei
einwandfreien Kittungen praktisch 5 bis 8 fache Sicherheit gegen Zug.
Den höchsten Ueberschlagwert zeigt ein Isolator in trockenem Zustande. Mit
einsetzendem Regen beginnt er zu sinken und zwar abhängig von der Stärke, Richtung
und Leitfähigkeit des Regens. Die Stärke wird wie in der Meteorologie gemessen in mm
Regenhöhe in der Minute, dabei entspricht 0,2 mm unserem „Landregen“, 2 mm
dem „Platzregen“, 4 mm den „Wolkenbrüchen“. Die bis jetzt beobachtete
höchste „Regenhöhe“ kam mit 10 mm in den Tropen vor. Die Regenrichtung
bestimmt der herrschende Wind. Es sind einfallende Regen bis zu 65° gegen die
Vertikale beobachtet. Einen sehr großen Einfluß auf die Ueberschlagsspannung hat die
Leitfähigkeit des zur Regenprüfung verwendeten Wassers. Frisch fallender Regen in
Industriegegenden nimmt eine durchschnittliche Leitfähigkeit von 150 Mikrosiemens .
cm– 1 an (käufliches destilliertes Wasser hat
4 bis 8 μS . cm– 1). Städtische (Leitungs-) Wasser
sind sehr verschieden, die Werte schwanken je nach der Gegend zwischen 100 und 1000
μS . cm– 1. Regenprüfungen von Isolatoren ohne
Angabe der Leitfähigkeit des Wassers sind wertlos und mit Angabe nur dann brauchbar,
wenn die zur Prüfung angenommenen Werte auch den wirklich vorkommenden Werten entsprechen. Bei
Temperaturen unter 0° C also durch Eis und Schnee, d.h. solange das Wasser in diesem
Aggregatzustande bleibt, wird die Ueberschlagspannung des Isolators kaum beeinflußt.
Erst wenn Tauwetter eintritt und große Lasten nassen, sulzigen Schnees durch den
Föhn in Isolator, Leitung und Gestänge hineingeworfen werden, spürt das Kraftwerk,
was es zu tun kriegt. In solchen Stunden wird der Betriebsleiter keine toten
Leitungen auf Spannung legen. Andererseits befreit sich ein Isolator durch seine
glatte Oberfläche und die entstehende Stromwärme sehr bald durch Abrutschen von
seinen Schneehauben und ist kurz darauf wieder vollkommen trocken.
Jedes Glied eines Kettenisolators stellt einen Kondensator dar, der eine
Eigenkapazität besitzt und auch mit seinen Teilen eine Kapazität gegen die anderen
Glieder der Kette sowie gegen die Leitungen und Gestängeteile, somit auch gegen die
Erde. Es gehört eine gewisse Erfahrung und Schulung dazu, diese unsichtbaren
Kondensatoren und ihre Kapazitätswerte zu sehen oder zu empfinden. Bezieht man sie
in ihrer Einzel- und Gesamtwirkung in den Kreis einer näheren Betrachtung ein, so
findet man entweder auf experimentellem, oder auch auf rein mathematischem Wege, daß
die Betriebspannung sich längs einer solchen Isolatorkette in anderen Abstufungen
auf ihre Teile verteilt, als man zunächst ohne Kenntnis dieser unsichtbaren
Kapazitäten anzunehmen geneigt ist. Als wichtigstes Ergebnis tritt zu Tage, daß
trotz gleicher Abmessung der Kettenglieder untereinander die gesamte Spannung einer
Kette sich nicht in gleichen Teilen auf die Glieder verteilt, sondern daß die der
Leitung zunächst gelegenen Glieder einen immer größeren Teil der Spannung zu tragen
haben. Für praktisch vorkommende Verhältnisse findet man nachstehende mittleren
Beobachtungswerte: Bezeichnet
E die gesamte Spannung einer Kette (zwischen Leitung und
Gestänge) = 100 gesetzt,
En die Spg. am Klöppel des
n-ten Gliedes gegen Erde (Gestänge),
en die Spg. zwischen Kappe u.
Klöppel des n-ten Gliedes,
n die Ordnungzahl des Gliedes, gezählt vom
Befestigungspunkt am Mäste an,
so ist bei
n =
1
2
3
4
5
6
7
8
En =
7,5
13,5
20
28
38,5
52,5
71,5
100%
en =
7,5
6
6,5
8
10,5
14
19
28,5 „
Aendert man in einem so eingestellten System eine Größe, so
ändern sich auch die übrigen. Man gewinnt dadurch Mittel, durch Aenderung z.B. der
einzelnen Teilkapazitäten die en-Werte in gleichen
Sprüngen wachsen zu lassen. So angenehm und zweckmäßig es ist, eine möglichst
gleichmäßige Spannungsverteilung in einem Hängesystem zu haben, so darf man den
natürlichen Abweichungen hiervon keine allzu übertriebene Bedeutung beimessen,
umsomehr, als es sich bei derartigen Spannungsausgleichen zunächst nur um den
Ausgleich partieller Ladeströme handelt, womit noch nicht gesagt ist, daß
Zentralenkurzschlüsse die Folge sein müßten. Ueberhaupt ist ein derartig statisch
geladenes Hängesystem ein zartes Gebilde von nicht nennenswertem Energieinhalte.
Schon durch geringfügige Eingriffe bricht es in seiner ganzen interessanten
Abstufung in sich zusammen. Schon bei einem Regengusse z.B. verschwindet die
Spannungsverteilung, die im trockenen Zustand an einem solchen Hängesystem
beobachtbar sit.
Eine Isolatorenkette soll so konstruiert sein, daß die Regenüberschlagspannung
möglichst außen um die ganze Kette herum erfolgt und nicht von Glied zu Glied. Das
Porzellan soll möglichst wenig den Haftpunkt von Lichtbögen bilden.
Tellerdurchmesser von etwa 28 cm und Baulängen eines Gliedes von etwa 17 cm haben
sich als zweckmäßig erwiesen. Die Parallelschaltung von Entladungshörnern zwischen
Leitungsdraht und Befestigungspunkt der Hängekette ist zu empfehlen. Mit zunehmender
Gliedzahl wächst zwar absolut die Ueberschlagspannung von Hängeketten, aber relativ
(pro Glied) nimmt sie ab, sowohl trocken wie bei Regen. Nachstehende Versuchzahlen
an Kappenisolatorenketten (28 × 17 cm) lassen dies erkennen.
E trockenE Regen
9050
16090
225130
280175
330215
370250
405280
435310
465340
495365
Kilovolt
Gliedzahl
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10