Titel: | Zweite Weltkraftkonferenz Berlin 1930. |
Autor: | E. Kuhn |
Fundstelle: | Band 345, Jahrgang 1930, S. 121 |
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Zweite Weltkraftkonferenz Berlin 1930.Dingler 1930 H. 3. S. 51.
KUHN, Zweite Weltkraftkonferenz, Berlin 1930
1. Allgemeine Ergebnisse.
Die zweite Weltkraftkonferenz tagte in Berlin vom 16. bis 25. Juni, unter regster
Beteiligung der Fachleute der ganzen Welt. Ueber 3900 eingeschriebene Teilnehmer
wurden gezählt. In besonders starkem Ausmaße war das Ausland vertreten, so hatte das
europäische Ausland etwa 1000, Amerika etwa 200, Asien 200. Afrika und Australien je
10 Vertreter geschickt. 380 Einzelberichte, die in 34 Generalberichte zusammengefaßt
wurden, lagen – in deutsch, englisch und französisch, den offiziellen
Kongreßsprachen – gedruckt vor. Die Generalberichte sind als Einzelbände in den drei
Sprachen käuflich zu erhalten, ebenso werden die Einzelberichte mit den Diskussionen
usw. in 21 fachlich eingeteilten Bänden herausgegeben, von denen Band 21
(Hauptberichte) bereits vorliegt.Zu beziehen
durch den VDI-Verlag, Berlin NW 7. Die Generalberichte enthalten
je:
1. Eine kurze Inhaltsangabe jedes der in ihm zusammengefaßten Einzelberichte.
2. Eine kurze Zusammenfassung der aus ihnen ersichtlichen Entwicklungslinien.
3. Die zur Diskussion vorgeschlagenen Fragen.
Zur Erleichterung des Verständnisses der fremdsprachigen Vorträge und Diskussionen
war eine Sprachenübertragungsanlage geschaffen wordenHersteller Siemens & Halske.,
die es ermöglichte, mit Hilfe gewandter Dolmetscher den Vortrag gleichzeitig, je
nach Wahl, in einer der drei Kongreßsprachen zu hören. Diese Anlage, als Versuch im
Großen bezeichnet, funktionierte im großen und ganzen über Erwarten gut, es ergaben
sich wohl gelegentlich kleinere Störungen technischer Art, eine gewisse
Schwierigkeit namentlich bei den Diskussionen lag darin, daß die wenigsten Redner
über eine, einem solchen Gremium gegenüber erforderliche Sprechdisziplin verfügten,
doch wurde das Verständnis wesentlich erleichtert und viel Zeit erspart.
Die allgemeinen Ergebnisse der Konferenz, bei der zum
ersten Male nach dem Kriege sich die Vertreter von etwa 48 Staaten auf deutschem
Boden versammelten, sind natürlich internationale Beziehungen aller Art, die
angeknüpft oder enger geknüpft wurden, vor allem wurden dabei auch die
freundschaftlichen Beziehungen zu den internationalen Organisationen, wie
Talsperrenausschuß, Hochspannungskonferenz, Commission Mixte Internationale
pour les lignes Téléphoniques et les canalisations souterraines, Internationale
Elektrotechnische Kommission usw. enger geknüpft und Vereinbarungen über
Zusammenarbeit bzw. Abgrenzung der Arbeitsgebiete erzielt. Von den vier Beschlüssen
der Brennstofftagung der Weltkraftkonferenz in London 1924 befinden sich drei in der
Durchführung. Der vierte, betreffend eine internationale Regelung der Heizwertfrage, wurde der endgültigen Lösung zugeführt, in
dem beschlossen wurde, daß in Zukunft bei allen Angaben, die mit dem Heizwert von
Brennstoffen verknüpft sind, stets genau kenntlich gemacht werden soll, ob der obere
oder untere Heizwert zu Grunde liegt; dazu werden ein offizielles Verzeichnis der
Bezeichnung für beide Heizwerte in den verschiedenen Sprachen und international
einheitliche Indizes für beide geschaffen.
Eine Teilkonferenz wird 1933 in Skandinavien, und die dritte Vollkonferenz 1936 in
Amerika stattfinden.
Als weitere Ergebnisse, neben den eben genannten, mehr
offiziellen, sind natürlich die zahlreichen und wichtigen technischen
Einzelergebnisse aus den Fachsitzungen, die je nach dem Fach und Einstellung des
Teilnehmers mehr oder weniger reich zu nennen sind. Aus den demnächst erscheinenden
Konferenzberichten wird hier noch manches zu entnehmen sein. Das wichtigste Ergebnis
mit, sind natürlich die persönlichen Beziehungen und der direkte Gedanken- und
Erfahrungsaustausch so vieler Fachleute der ganzen Welt, die durch die Konferenz und
auch die besonders eingerichteten zwanglosen Fachabende ermöglicht wurden. Viel dazu
beigetragen hat auch die Presse, vor allem die Fachpresse des In- und Auslandes, die
durch zum Teil hervorragend ausgestattete Sondernummern mit zahlreichen, die
Konferenzthemen behandelnden Sonderberichten usw., die Arbeit der Konferenz
weitgehend unterstützt hat.
Die Zweite Weltkraftkonferenz hat auch, als Ganzes,
Antworten auf wichtige Fragen gegeben, die von allen Seiten an sie gestellt waren.
Dies sind vor allem wirtschaftliche, wie überhaupt die wirtschaftlichen
Gesichtspunkte im großen und ganzen überwiegend waren. Das Leitthema war, Wege zur Verbilligung der Energie zu finden, als solche
ergaben sich aus den eingereichten Arbeiten: billigere
Erzeugungsanlagen, durch Ausnützung der rein technischen Fortschritte
und Möglichkeiten zur Krafterzeugung und Erhöhung des wirtschaftlichen
Wirkungsgrades dieser Anlagen durch erhöhte
Benutzungsdauer derselben. Die letztere Möglichkeit dürfte das eigenste
Gebiet der Weltkraftkonferenz sein, denn, wie in dem Vortrag von Dr. Oliven, s. w.
u., gezeigt, ist es nur durch über die Landesgrenzen hinausgehende Zusammenarbeit
der verschiedensten Krafterzeuger möglich, ein Optimum der Benutzungsdauer zu
erreichen. Damit ergibt sich auch, daß die Versorgung der Welt mit Maschinenkraft,
Licht und Wärme letzten Endes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit führen muß,
indem immer neue Arbeitsmöglichkeiten, Absatzmöglichkeiten usw. geschaffen
werden.
Eine Neuerung der diesmaligen Weltkraftkonferenz waren die sogenannten Hauptvorträge, in denen führende Gelehrte der
verschiedensten Länder zu Wort kamen, und die je nach der Nationalität des
Betreffenden, als italienische, amerikanische usw. Stunde bezeichnet wurden. In
ihnen wurden Zusammenhänge zwischen scheinbar wesensfremden Gebieten des heutigen
Denkens und Handelns und der Technik aufgedeckt und Kreise an der Weltkraftkonferenz
interessiert, die ihr bisher ferner standen. Diese Vorträge haben auch besonders dem
Gesichtspunkte Rechnung getragen, daß der heutige Techniker über sein Spezialwissen
und Gebiet hinaus, die technischen und wirtschaftlichen Dinge im Zusammenhang mit
den Weltproblemen und Aufgaben zu behandeln verstehen muß. Leider sind die
Techniker, die so eingestellt sind, noch sehr wenig zahlreich. Dies trat namentlich
in den Diskussionen zutage.
II. Die Hauptvorträge.
Den Reigen der Hauptvorträge eröffnete Prof. Dr. Albert Einstein unter dem Titel: „Das Raum-, Feld- und
Aether-Problem in der Physik.“
Unter den Erlebnissen, welche sich um den Begriff „körperliches Objekt“
gruppieren, spielt die Kategorie, die wir als „gegenseitige Lagerung körperlicher
Objekte“ kennzeichnen, eine Sonderrolle, an welche die räumlichen Begriffe
sowie das Begriffssystem der euklidischen Geometrie anknüpfen. Die große Bedeutung
der Geometrie der Griechen liegt darin,– daß sie einen Komplex sinnlicher Erfahrung
durch ein logisch-deduktives System begrifflich zu erfassen versuchten. Statt vom
Körper auszugehen, konstruiert man Körperformen und Lagerungsbeziehungen zwischen
Körpern aus wenigen formalen Elementen: Punkt, Gerade, Ebene, Strecke. Der Begriff
des räumlichen Kontinuums wurde erst von Descartes, dem Begründer der modernen
Geometrie, in die Mathematik eingeführt, wodurch die Beschreibung geometrischer
Figuren durch die Hilfsmittel der Analysis ermöglicht und die Geometrie als
Wissenschaft entscheidend vertieft wurde. Ohne die Einführung des räumlichen
Kontinuums wäre eine Formulierung von Newtons Mechanik nicht möglich. Der Rahmen
der Newtonschen Physik ist durch die Begriffe Raum, Zeit und ponderable Materie
gekennzeichnet. Hierzu kam im 19. Jahrhundert als neues Element der Aether, der als
eine die Körper durchdringende, den ganzen Raum lückenlos erfüllende, träge Materie
angenommen wurde, in dessen Schwingungen das Licht bestehen sollte.
Newtons theoretischer Rahmen wurde vollends gesprengt durch die Faraday-Maxwellsche
Feld-Theorie der elektro-magnetischen Schwingungen. Man gewöhnt sich allmählich
daran, die elektromagnetischen Felder als Grundwesenheiten von nicht-mechanischer
Natur anzusehen. Immerhin blieb die Frage nach den mechanischen Eigenschaften ihres
Trägers, des Aethers, bestehen. H. A. Lorentz beantwortete sie, indem er darlegte:
Alle elektromagnetischen Tatsachen zwingen zu der Annahme, daß der Aether überall
gegenüber dem Descartesschen bzw. Newtonschen Raume in Ruhe sei. Wenn man
gleicherweise nicht die Felder als Zustände des Raumes, also Raum und Aether als ein
und dasselbe auffaßte, so lag es daran, daß man den Raum als Sitz der euklidischen
Metrik und der Galiläi-Newtonschen Trägheit für absolut, d.h. für unbeeinflußbar
hielt.
Der nächste Schritt in der Entwicklung des Raumbegriffes ist derjenige der speziellen
Relativitätstheorie. Das Gesetz der Lichtausbreitung im leeren Raume in Verbindung
mit dem Relativitätsprinzip hinsichtlich der gleichförmigen Bewegung hatte mit
Notwendigkeit zur Folge, daß Raum und Zeit zu einem einheitlichen vierdimensionalen
Kontinuum verschmolzen werden mußten. Diesem vierdimensionalen Raum mußte eine
euklidische Metrik zugeschrieben werden, welche der Metrik des dreidimensionalen
Raumes der euklidischen Geometrie bei Verwendung einer imaginären Zeitkoordinate
völlig analog ist. Auf die Existenz einer durch eine euklidische Metrik
ausdrückbaren Raum-Struktur gründet sich die seitherige Entwicklung, deren Schritte
unter den Bezeichnungen „allgemeine Relativitätstheorie“ und „einheitliche
Feldtheorie“ bekannt geworden sind. Mit der allgemeinen Relativitätstheorie
verliert der Raum seinen absoluten Charakter. Die eigentlichste Raumeigenschaft, die
metrische Struktur, war als veränderlich und beeinflußbar erkannt. Der Zustand des
Raumes gewann Feldcharakter. Die Trennung der Begriffe Raum und Aether wurde so
gewissermaßen von selbst aufgehoben.
Die allgemeine Relativitätstheorie wäre das Ideal einer physikalischen Theorie, wenn
es in der Natur nur Gravitationsfelder, nicht aber elektro-magnetische Felder gäbe.
Die Aufgabe, das elektro-magnetische Feld mathematisch zu beschreiben, soll durch
die „einheitliche Feldtheorie“ gelöst werden, deren Gesetze aufgefunden zu
sein scheinen. Zusammenfassend ist zu sagen: „Der Raum, ans Licht gebracht durch
das körperliche Objekt, zur wissenschaftlichen Realität erhoben durch Newton,
hat in den letzten Jahrzehnten den Aether und die Zeit verschlungen und ist im
Begriffe, auch das Feld und die Korpuskeln zu verschlingen, so daß er als
alleiniger theoretischer Repräsentant der Realität übrig bleibt.
Mit diesem Vortrag und den in ihm behandelten Fragen hängt der in der englischen
Stunde, von Prof. A. S. Eddington,
Cambridge, über das Thema „Inneratomare
Energie“ (Subatomic Energy) gehaltene zusammen.
Die in der Materie aufgespeicherte Energie, die „inneratomare“, enthält
ungeheure Energiemengen. Einstein hat gezeigt, wie diese zu berechnen sind, und daß
ein Wassertropfen genügt, um 200 PS für ein Jahr zu liefern. Wenn die sich so
ergebenden Zahlen auch für den Ingenieur heute noch etwas Visionäres enthalten, so
sind sie doch für den Astronomen schon mehr als solche. Die Beobachtung und
Erkenntnis der Vorgänge im Weltall hat die Beantwortung der Frage zur Voraussetzung:
Aus welchen Quellen schöpft ein Stern, die Sonne z.B., ihre Lebenskraft? Strömt in
sie solche von außerhalb ein, oder stellt sie einen Energieakkumulator ungeheuren
Ausmaßes dar? Wenn z.B. die Temperatur an der Sonnenoberfläche 6000 ° C beträgt und
die ihres Inneren auf rund 40 Millionen ° C. geschätzt wird, so muß die
Energiequelle in ihrem Mittelpunkt liegen. Die gewöhnlichen Arten von Energie wären
in ihr schon längst aufgezehrt, aber aus den letzten Einheiten der Materie, den
Protonen und Elektronen, kann durch Umwandlung in Ausstrahlung Energie erzeugt
werden. Diese Zerstörung der Substanz erfolgt nach der einen heutigen Anschauung
durch Zusammenfließen und gegenseitiges Sichaufheben von Porton und Elektron,
wodurch sich eine elektromagnetische Welle ergibt, oder die Materie macht aus ihrer
Konstitution Energie frei, ohne bis zur Zerstörung der Protonen und Elektronen zu
gehen. Dieser Prozeß ist die Umwandlung der Elemente (Radioaktivität).
Wahrscheinlich haben beide Möglichkeiten an der Umwandlung teil.
Um bedeutende Mengen inneratomarer Energie zu erhalten, müßte man die Materie auf 30
bis 40 Mill. ° C. erhitzen. Technisch hat man bis heute (Dr. Kapitzka im
Cavendish-Laboratorium, mit magnetischen Feldern) 1000000° C. erreicht. Ein anderer
Weg zu inneratomarer Energieerzeugung ist aber auch durch Pulsationen gegeben, durch
Zusammenziehung und Wieder-Ausdehnung mit Temperaturänderungen und Energieabgabe
verbunden. Es giebt Sterne, die Erscheinungen solcher Art zeigen. Ein kleiner
Anfangsstoß kann, wie bei einer Maschine, solche Pulsationen einleiten, zu klären
wäre hier die Frage, warum diese Sterne nur eine Ausnahme und nicht die Regel
sind.
Ein ganz anderes bekanntes Phänomen hängt aber vielleicht auch mit der inneratomaren
Energie zusammen: In unserer Atmosphäre sind außerordentlich durchdringende Strahlen
vorhanden, die durch dicke Metallplatten hindurchgehen, die sonst genügen, um den X-
oder T Strahlen Widerstand zu leisten (Kohlhöster-Millikansche Strahlen), die
besonders aus der Gegend der Milchstraße zu stammen scheinen. Gewisse Erscheinungen
deuten darauf hin, daß diese Strahlen durch inneratomare Prozesse erzeugt
werden. Doch wenn auch der Vorgang, der zur Bildung dieser Strählen führt, ein
ähnlicher oder derselbe ist, der eingangs als Energiequelle der Sterne angenommen
wurde, so ist doch keiner ein Beweis des anderen. Wenn sich im heißen Innern des
Sternes Protonen und Elektronen zerstören, so werden die erzeugten Strahlen im
Innern absorbiert und umgewandelt, bis sie als Licht oder Wärme die Hülle des
Sternes verlassen. Die durchdringenden Strahlen aber, die uns treffen, beginnen ihre
Bahn vielleicht erst in den kühleren Außenschichten der Sterne oder in den dünnen
gasförmigen Nebeln oder kosmischen Gasschichten, die sich zwischen den Sternen
befinden. Das bringt das Problem des Freiwerdens inneratomarer Energie wieder in ein
ganz neues Licht. Dachten wir eben, mit Erhitzung auf 40 Mill. Grad, die Lösung des
Rätsels gefunden zu haben, so sehen wir jetzt wieder die Möglichkeit der Entstehung
der inneratomaren Energie bei verhältnismäßig geringeren Temperaturen. So bleibt uns
trotz mancher Anhaltspunkte nur ein schwacher Schimmer von der in Nebel gehüllten
Grenze der Erkenntnis und; die Hoffnung auf einen Lichtstrahl, der diese
durchdringe.
Die Möglichkeit oder vielleicht Wahrscheinlichkeit, daß sich die Materie im Universum
in langsamer Auflösung in Strahlen befindet, ergibt natürlich die Frage nach einem
gegenläufigen Prozeß. Gibt es wohl einen Punkt, an dem die Strahlen, nachdem sie das
Weltall durchlaufen, wieder konzentriert und in neue Protonen und Elektronen
verwandelt werden? Die inneratomare Energie kann wohl das Leben des Universums von
Millionen auf Billionen Jahre verlängern, den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik
kann sie nicht umgehen, und einmal muß auch das Universum in den
Gleichgewichtszustand übergehen.
In der amerikanischen Stunde hielt, nach einer Einführung durch den Botschafter Sackett, die zu verschiedenen Mißdeutungen Anlaß gab, Dr.
H. F o s t e r B a i n, vom American Institute of Mining and Metallurgical Engineers
in New York, seinen Vortrag über „Die Stellung der
Mineralien in einer von Kraft beherrschten Welt“ (Place of Minerals
in a Power controlled World).
In früheren Zeiten gründeten sich Macht und Kultur auf menschliche und tierische
Arbeit (Sklaven und Haustiere). Unwirtschaftlich war dabei, daß diese ernährt werden
müssen und daß der Raumbedarf je Einheit sehr groß ist, mit ihnen hätte sich nie die
moderne Kultur aufbauen lassen. Der Mensch brauchte dazu Kräfte, die, ohne seine
Nahrung zu schmälern, sich in großen Einheiten konzentrieren lassen. Wasser und Wind
sind örtlich und zeitlich gebunden und von der Witterung abhängig, selbst Amerika,
das 70% seiner Wasserkräfte ausgebaut hat, muß auf das Mineralreich zurückgreifen
und Kohle, Oel und Gas zur Hilfe heranziehen. Hieraus ersieht man schon die
Abhängigkeit von den Mineralien als Rohstoffen. Die aus ihnen hergestellten Metalle
und Fabrikate beherrschen Handel und Wandel, 52% der auf Amerikas Eisenbahnen beförderten
Güter bestehen aus Mineralien. Die Nachfrage nach diesen steigt andauernd. Es werden
nun die Möglichkeiten nach Befriedigung dieser Nachfrage untersucht. Die in der
Erdrinde enthaltenen Mineralien nehmen natürlich ab, wenn man die heutigen Mengen
des Verbrauches und die abbauwürdigen Teufen vergleicht. Aber abgesehen davon, daß
letztere mit fortschreitender Technik immer größer werden, Vorkommen, die vor kurzem
nicht abbauwürdig waren, heute verwertet werden können, sammelt sich auch eine immer
größere Menge an Metallen usw. an, die als Schrott wieder in den Kreislauf
zurückkehren, außerdem findet der Mensch, dank der unerschöpflichen Reserven in
seinem Geiste, immer neue Wege und Mittel zur Entwicklung von Technik und
Wirtschaft. Es werden immer neue Gebiete der Krafterzeugung, Erz- und Kohlegewinnung
erschlossen, und zahlreiche, noch kaum oder gar nicht erfaßte Schätze ruhen noch in
Gegenden, die von den modernen Verkehrsmitteln noch nicht erreicht sind.
Einen Schritt auf diesen Wegen behandelt der Vortrag von Dr. Ing. e. h. Oskar Oliven, „Europas
Großkraftlinien“, Vorschlag eines europäischen Großkraftnetzes.
Exe. Oscar von Miller erzählte in seinen einleitenden Worten bei der Eröffnung der
Konferenz von der Zeit der ersten Kraftwerke, daß man damals (es sind knapp 50
Jahre) alle 500 m ein Werk bauen mußte; in seinem Gutachten über die
„Reichselektrizitätsversorgung“ wurden schon die Landesgrenzen von Tirol
bis zur dänischen und an die Ostsee in das 200–220000 Voltnetz einbezogen und Dr.
Oliven geht noch weiter, indem er ganz Europa in ein systematisch aufgebautes
Stromversorgungsnetz eingliedert. Die wichtigsten Linien dises Netzes gehen wie
folgt:
Von Norden nach Süden werden drei Linien verlaufen; die erste bringt die Wasserkräfte
Norwegens und Schwedens über Hamburg, Berlin, das mitteldeutsche Braunkohlengebiet,
und die Wasserkräfte der Hochalpen bis Genua und Rom. Die zweite soll von Calais
(thermisches Werk mit englischer Kohle) über Paris, Lyon (Wasserkräfte der Rhone)
bis Barcelona und Zaragossa nach Lissabon führen. Eine dritte verläuft von Warschau
über die deutsch-polnischen Kohlenvorkommen durch die Tschechoslowakei, über Wien
und die österreichischen Wasserkräfte nach Jugoslavien, um die Wasserkräfte an der
dalmatinischen Küste dem Europäischen Großkraftnetz zuzuführen.
Zwei Linien sind in ost-westlicher Richtung geplant. Die eine anschließend an die von
Warschau kommende Nord-Südlinie etwa von Kattowitz über Halle, Kassel nach Paris,
sie stellt so eine Querverbindung der Nordsüdlinien dar. Und eine weiter südlich
liegende beginnt in Rostow im Donezkohlengebiet, führt über Alexandrowsk, d.h. in
der Nähe der Dnjepr Wasserkräfte nach Odessa, wo ein Werk auf der Basis des
kaukasischen Oeles gebaut werden könnte, durch die rumänischen Oelgebiete nach
Bukarest. Von wo aus Bulgarien und die Türkei angeschlossen werden können. Dann
läuft die Linie über die Donauwasserkräfte am eisernen Tor nach Budapest und Wien,
und über die Alpenwasserkräfte nach Genf und Lyon und stellt so die südliche
Querverbindung der Nordsüdlinien dar.
Für diese Linien ist eine Spannung von 400000 V vorgesehen. Es wurden dann noch die
wirtschaftlichen, technischen und politisch-finanziellen Seiten des Projektes
beleuchtet.
Das Ziel ist das eingangs erwähnte, der Weltkraft überhaupt, billiger Strom, größte
Ausnützung der vorhandenen Kraftquellen (Kohle, Wasser und Oel) unter Anpassung an
die Benutzungsdauer auf Grund der örtlichen Verhältnisse. Wesentlich ist es, daß
heute schon, ob sich die weitsichtigen Gedanken und Pläne schneller oder langsamer
verwirklichen lassen, das große Ziel im Auge behalten wird und neue Linien und Werke
auf eine mögliche Eingliederung in dieses Netz hin geplant und geprüft werden.
In der italienischen Stunde sprach Prof. Ing. G. Vallauri, Turin, über „Elektrizität und Energie“. Er führte zuerst aus, daß die
Bezeichnung der Weltkraftkonferenz in den verschiedenen Sprachen verschieden sei und
verschiedene Bedeutung habe. Während Deutschland Kraftkonferenz, Force Conference,
Conference de la Force sagt, nennt sie der Engländer und Amerikaner Power conference
(Leistungskonferenz), Conference de la Puissance, im Französischen und Italienischen
dagegen Conference de l'Energie (Energie Konferenz, Energy Conference, conferenza
mondiale dell'energia). Prof. Vallauri zieht es vor, das Wort Energie zu wählen, das ihm das gegebene erscheint, um die Aufgaben der
Konferenz zu bezeichnen.
Beim Studium der Mechanik bilden wir uns die erste bestimmte Vorstellung über die Energie, als Arbeit einer Kraft. In der Wirklichkeit
können wir nur die Aenderungen der Energie schätzen und beobachten, nicht sie
selbst. Wir haben uns daran gewöhnt, uns einen gegebenen Raum, der mit einem
elektrischen Feld erfüllt ist, als den Sitz einer bestimmten Energiemenge
vorzustellen, die so im Raume verteilt ist, daß jede Volumeinheit eine ihren
elektrischen Eigenschaften proportionale Menge enthält, sie wurde von Lord Kelvin
„Polarisationsenergie“ genannt. Das typische Beispiel einer solchen
stellt die bekannte Leydener Flasche dar. Damit kann man im Raum bestimmte
Energiemengen speichern. Durch die Entdeckung Voltas aber ist es möglich, durch das,
was man heute „elektrischen Strom“ nennt, große Energiemengen von einem Punkt
der Erde zu einem anderen zu leiten. Wie dies erfolgt, wird durch die Theorie von
Maxwell erläutert, die auch die Eigenschaften der elektrischen Leiter, als
Richtungsgeber, oder Geleise für die Bewegung der Energie im elektrischen Feld zu
dienen, erklärt hat. Damit werden auch die Phänomene der radiotelegraphischen
Uebertragung, der gerichteten Sendung und andere verständlich. Heute haben diese letzteren
Mittel noch keine praktische Bedeutung für die Energieübertragung, aber niemand kann
es sagen, ob nicht eines Tages die Technik es ermöglichen wird, den ganzen Raum mit
einem elektromagnetischen Feld zu durchsetzen, aus dem jeder diejenige Energie
schöpfen kann, die er benötigt.
Die Möglichkeit, durch den elektrischen Strom große Energiemengen mit gutem
Wirkungsgrad über sehr große Entfernungen zu leiten, sie dort wieder in mechanische
Energie oder chemische usw. umzuformen, war die Grundlage der Entwicklung der
Elektrotechnik.
Die uns heute zur Verfügung stehenden elektrischen Energiemengen sind alle aus
mechanischer Energie gewonnen. Doch gibt es auch noch andere Wege, auf denen solche
erzeugt werden können. Die Natur als solche bietet uns allerdings keine
beachtenswerten Mengen, das elektrostatische Feld der Erde gibt uns trotz des
enormen Gefälles keine Möglichkeit, ansehnliche Mengen Elektrizität zu sammeln, das
Studium der Blitze und atmosphärischen Elektrizität zeigt wohl bemerkenswerte Zahlen
an Watt, aber infolge der ganz kurzen Dauer der Entladungen nur wenige Joule.
Die andere Art, elektrische Energie zu gewinnen, von der die heutige Elektrotechnik
ausgegangen ist, und die trotzdem nur noch sekundäre Bedeutung hat, ist die von
Volta entdeckte, d.h. die chemische Potentialenergie, die er in seinen Elementen
ausnützte. Könnte man diese Energiequelle im Großen ausnützen, so gäbe dies eine
vollkommenere als die durch die thermische Form. Auch diese Möglichkeit könnte eines
Tages Tatsache werden.
Die Umwandlung mechanischer Energie in elektrische, (wobei die elektrostatischen
Maschinen, die nur für das Laboratorium Bedeutung haben, und die neuen und
interessanten Anwendungen der Piezoelektrizität, wegen ihrer geringen Leistung,
außer acht gelassen werden), erfolgt in der Technik durch die bekannten Maschinen
und Einrichtungen zur Erzeugung und Verteilung der Elektrizität.
Nur wenig der elektrisch ferngeleiteten Energie wird ohne Umformung verwendet, sie
wird immer in irgendeine andere Art verwandelt. Die wichtigsten Vorteile dabei sind:
der Transport auf große Entfernungen, die Schmiegsamkeit bei der Verteilung und
Umformung, die Möglichkeiten der Regelung, Messung usw. Die Umwandelbarkeit oder
Umformbarkeit in sich, z.B. Gleichstrom in Wechselstrom usw., ohne ihre
wesentlichsten Eigenschaften zu verlieren, gehört hierzu. Schattenseiten sind auch
hier zu verzeichnen, vor allem die Unmöglichkeit, große Mengen elektrischer Energie
als solche zu speichern, der Grund dafür ist ihre geringe Volumdichte, diese ist
wohl bei ihrer Beförderung, annähernd mit der Lichtgeschwindigkeit, von Nutzen,
nicht aber dann, wenn der Faktor der Geschwindigkeit keine Rolle mehr spielt, d.h.
wenn es sich um Speicherung handelt. Daher muß man die Erzeugung der elektrischen
Energie den Schwankungen des Verbrauches anpassen, und dies führt wieder auf die
Probleme, die weiter oben behandelt wurden, als über die Verteilung und
zeitliche Einteilung des Bedarfes gesprochen wurde.
Diese Schattenseiten verdunkeln uns aber die großen Lichtseiten kaum und keine andere
Energieform kann uns dasselbe leisten wie die elektrische. Ihr Platz in der
Entwicklung unserer Technik und Kultur wird immer wertvoller. Die Untersuchungen und
Entdeckungen der Physiker und Techniker finden immer neue Hilfsmittel zu ihrer
Beherrschung und beflügeln die Hoffnungen für die Zukunft der Wissenschaft und der
Technik.
Die französische Stunde brachte den Vortrag von Prof. Dr.
Serruys, Paris, über „Neue Formen der
Rationalisierung.“
Der erste Anfang der Rationalisierung war der Taylorismus – die Vermeidung jeder
überflüssigen Bewegung, die richtige Einschaltung von Arbeitspausen –, dieser betraf
aber mehr die wissenschaftliche Seite des Problems in Werkstatt und Fabrik. Darüber
hinaus umfaßt der Begriff der Rationalisierung ganze Werke und ihre Einrichtungen
sowie eine Planwirtschaft durch Budgetisierung, auf die Aufgaben und Ziele der
Kartelle angewendet, und eine entsprechende Versorgungspolitik, die mit dem Rhythmus
des Bedarfs übereinstimmt. Die germanischen Länder haben diese Gedanken schon eher
erfaßt und durchgeführt als die romanischen, die aber heute auch schon dabei sind,
das Versäumte nachzuholen. Auch hier klingt der Vortrag aus in dem Rufe nach
Vereinigung der europäischen Länder zum Ausbau der Wasserkräfte und Verteilung der
so erhaltenen Energie, um Produkte zu erzeugen, die heute aus außereuropäischen
Ländern bezogen werden müssen.
„Die Maschinenkraft als Kulturfaktor“ behandelte
Prof. Dr. Axel F. Enström,
Stockholm. Die Frage, ob die Menschheit dadurch gewonnen hat, daß jedem kg
verbrauchten Getreides ungefähr ein Verbrauch von 1 kWh elektrischer oder
mechanischer Energie entspricht und daß der Aufwand an Muskelarbeit wie Arbeitszeit
immer mehr verringert werden, wird verschieden beantwortet. Enström führt dazu aus,
daß die Menschen den Sinn der Veränderungen, die die Technik mit ihrer
fortschreitenden Entwicklung gebracht hat, noch nicht richtig erfaßt haben. Sie
haben noch nicht gelernt, an Stelle der Muskeln den Kopf wirken zu lassen. In jedem
Bereich, wo maschinelle Arbeit eine Rolle spielt, sind vermehrte und genauere
Kenntnisse, technische Begriffe usw. nicht zu umgehen. Je komplizierter eine
Maschine, desto höhere Kenntnisse sind erforderlich; die mechanischen Hilfsmittel
stellen aber auch große Anforderungen an die Beobachtungsgabe der Menschen. Die
gesteigerten Geschwindigkeiten der Verkehrsmittel verlangen erhöhte Aufmerksamkeit
der Fahrer, der Landwirt, Fischer oder Handwerker, der von Motorenarbeit abhängig
ist, braucht Kenntnisse und Erfahrungen.
Wie wird sich dies nun auf die Entwicklung der Menschen und ihrer Kultur auswirken?
Geschärfte Beobachtung bedeutet die Möglichkeit einer genaueren Erkenntnis. Die
Maschine wird also
darauf hinwirken, daß das Suchen nach Wahrheit erleichtert wird. Das ist die innere
und größere Bedeutung der Maschinenkraft als Kulturfaktor.
Kulturfördernd wirkt sie gegenwärtig auch noch von einem anderen Gesichtspunkt aus.
Die Entstehung großer Weltfirmen, aus der Massenerzeugung heraus, fordert die
Anbahnung von wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungen über die staatlichen
Grenzen hinaus und verhindert so kulturvernichtende Streitigkeiten oder mildert sie.
Die Maschinenkraft und die daraus folgende Mechanisierung ist kein Fluch, sondern
ein Segen für die Menschheit, sie bringt den Menschen vorwärts und aufwärts, wenn er
nur seinen wahren Vorteil zu erkennen versteht. Prof. Enström schließt mit den
Worten: „Wäre ich dessen nicht überzeugt, so wäre ich nie ein Mitglied der
Weltkraftkonferenz geworden“.
III. Die Fachberichte (Generalberichte der Sektionen)!
Wie schon weiter oben erwähnt, wurden die eingereichten Einzelberichte in 34
Sektionen zusammengefaßt und aus ihnen durch besondere Bearbeiter die
„Generalberichte“ zusammengestellt, diese enthalten eine kurze Angabe des
wesentlichsten Inhaltes der Einzelberichte, die aus ihnen ersichtlichen
Entwicklungslinien und Vorschläge für die Diskussion. Bei der Fülle des Stoffes war
es natürlich notwendig, die Zeit für die Diskussionen sehr zu beschränken. Da aber
sowohl die Einzelberichte wie auch die Generalberichte geraume Zeit vor Beginn der
Konferenz gedruckt vorlagen, so konnte man erwarten, daß die Diskussionsredner, das,
was sie an Wichtigem zu sagen hatten, auch in gedrängter Form vorbringen würden,
dies war auch im großen und ganzen der Fall. Die Diskussionsvorschläge in den
einzelnen Berichten waren sehr gut gefaßt und präzisiert, leider wurden sie in
vielen Fällen kaum oder gar nicht beachtet, sondern die Diskussion, namentlich die
freie, nicht länger vorher angemeldete, bewegte sich in der Hervorhebung einzelner
Sonderausführungen oder im Widerstreit um solche und in der Richtung auf besondere
Betonung nationaler Leistungen. Auf der anderen Seite muß allerdings auch betont
werden, daß die Diskussionen mancherlei sehr interessante Berichte über Erfahrungen
oder Versuche oder ganz neue Gedankenkreise brachten. Im allgemeinen kann man sagen,
daß der Kreis der in Betrachtung gezogenen Gebiete ein sehr großer, beinahe zu
großer war, so daß bei schärferer Begrenzung der Einzelgebiete und der Zahl der
zugelassenen Berichte, die Uebersicht über das Cebotene erleichtert worden wäre.
Besonders die Organisation der Diskussion dürfte eine wichtige Aufgabe für die
nächsten Konferenzen werden, denn sie ist ja das Element der Konferenz, das auf
Grundlage der Einzelberichte den Austausch von Erfahrungen, Kritik usw. bringen und
damit die Verhandlungen beleben soll. Reklamevorträge müßten, wenn auch noch so
wissenschaftlich aufgemacht, noch strenger ausgeschieden werden.
Die Generalvorträge sowie die Fachberichte werden demnächst in 21 Bänden, nach
Fachgebieten geordnet, im VDI-Verlage erscheinen. Im Nachstehenden ist die
Einteilung dieser Bände, die je nachdem eine oder mehrere Sektionen umfassen, zu
Grunde gelegt, und, soweit es der zur Verfügung stehende Raum gestattet, versucht
worden, jeweils das Wesentlichste kurz zu charakterisieren.
Die „Elektrizitätsverwendung“ wurde in den
Sektionen 1 und 2, „Elektrizität in Haus- und Landwirtschaft“ und
„Elektrizität in Industrie und Gewerbe“, behandelt. Alle
Elektrizitätswerke beherrscht heute der Gedanke: Elektrifizierung von Haus und Hof
bis in die einzelsten Kleinarbeiten (Küche usw.) hinein. Vortrag und Diskussion
behandelten deshalb die Verwendung der Elektrizität in der Küche von der einzelnen
Haushaltung bis zum Hotel oder Warenhausgroßbetrieb, in der Landwirtschaft die
Verwendung sowohl des elektrischen Antriebes, wie der Elektrowärme im Betriebe von
Molkerei, Futterherstellung, Pflanzenwachstum (Gewächshäuser mit Abfall- oder
Nachtstrom), Beregnung und Bewässerung, Beleuchtung. Offene Fragen sind noch vor
allem die Vereinheitlichung und Normalisierung der vielerlei Geräte für Haus und
Land, die Verbesserung und Vollendung der Konstruktionen der
Bodenbearbeitungsmaschinen und die Stromzuführung zu diesen, sowie die Verbilligung
von Maschinen und Strom. Vielfach ist die Frage, ob Dampf oder Strom, z.B. in
Molkereien, der billigere Wärmeträger ist, nur eine Tariffrage, Wege zu billigeren
Tarifen wurden an anderer Stelle behandelt.
In Industrie und Gewerbe gibt es naturgemäß unzählige Verwendungsmöglichkeiten von
Elektrizität und Elektrowärme. Die Bedeutung der elektrochemischen Industrie in den
verschiedenen Ländern ging aus den Berichten klar hervor, so verbraucht Deutschland
z.B. jährlich etwa 1,7 Milliarden kWh, Italien 2 Milliarden, große solche Industrien
sind in Japan, Oesterreich, Schweden und vor allem Amerika. Dazu kommen die sich in
immer steigendem Umfange einführenden Elektroofen für die Eisen- und Stahlindustrie
zur Erzeugung von Qualitätsmaterial, und ebenso für die Industrie der
Nichteisenmetalle, sowohl zur Herstellung seltener Metalle selbst, wie Beryllium,
Rhodium u. ä., abgesehen natürlich von der bekannten des Aluminiums usw. (s. Dingler
1930, H/3), als zu der von Legierungen aller Art und für Elektroschmelzzement. Zu
der elektrochemischen Industrie tritt die elektrolytische, Galvanotechnik (Nickel,
Kupfer, Chrom, Cadmium usw.), und als Grenzgebiet die Elektroosmose zur Reinigung
und Herstellung von Produkten aller Art (Kaolin, Ton, Melasse, Kautschuk aus dem
Latex, Wasser für chemische und andere Zwecke), Versuche zur elektrischen Reinigung
von Kesselspeisewasser sind im Gange). Die elektrische Schweißung nimmt rasch zu,
Speicherung elektrischer Wärme erfolgt namentlich in den Ländern mit Wasserkraft,
aber auch in anderen mit Hilfe von Nachtstrom. Von Bedeutung ist die Verwendung im
Rundfunk. Ein
wichtiges Feld ist die elektrische Gasreinigung einmal zur Wiedergewinnung von
Erzstaub usw. aus den Abgasen, als besonders in den Großstädten die Reinigung der
Kesselabgase der Kraftwerke, hier spielt vor allem die Kostenfrage eine Rolle und
die Verwendung des ausgeschiedenen Staubes, so daß auf ein Preisausschreiben des
Reichskohlenrates (s. VDI. Z. 1930, Nr. 28) besonders hingewiesen wurde, auch in
Amerika wird dieser Frage besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da sie in manchen
Fällen von großem Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit der Werke sein kann.
Internationaler Erfahrungsaustausch wird angeregt. Die wichtige Frage der
elektromotorischen Antriebe in Industrie und Gewerbe wird eingehend behandelt und
über Fortschritte im Bau der Motoren berichtet. Nicht zu unterschätzen sind auch die
Verwendungsmöglichkeiten im Kleingewerbe vom Lötkolben und Leimkocher, zum Backofen
usw. Das eben umrissene umfangreiche Gebiet ist von großer wirtschaftlicher und
technischer Bedeutung.
Der zweite Band enthält die Berichte über „Gaserzeugung und
Gasverwendung“ aus den Sektionen 4 und 5, „Wirtschaftsprobleme
der Hochtemperaturentgasung“ und „Gasabsatz“. Das Gas als Energie-
und Wärmeträger hat manche der Elektrizität ähnliche Eigenschaften und
Verwendungszwecke, so daß zwischen beiden ein gewisser Wettbewerb entstanden ist.
Die Probleme der Gaserzeugung sind eng mit denen der Verwendung ihrer Nebenprodukte
verknüpft. Auf diesem Gebiete sind noch zahlreiche Aufgaben zu lösen und entstehen
immer neue Wege und Verfahren sowie Verbesserungen der vorhandenen. Eine große Rolle
spielen hierbei auch die Rohstoffverhältnisse sowie die der Kraftreserven der
einzelnen Länder, so wird der Verwendung von Wassergas in manchen Ländern eine große
Zukunft vorausgesagt. Die vorhandenen Anlagen werden auf größere Leistungen
aufgebaut, die Gasfernversorgung ist berufen, eine wichtige Rolle zu spielen, und
die Verteilung auf die einzelnen Abnehmer, sei es Industrie und Gewerbe oder
Haushaltung rollt, neue Probleme auf. Höherer Druck erlaubt bessere Ausnützung der
vorhandenen Netze, bedingt aber zuverlässige Regler. Von großer Wichtigkeit ist die
Durchbildung der Tarife, deren verschiedene Arten geschildert werden. Die
Heizwertfrage für das Städtegas ist dahin gelöst, daß sich ein solcher von 4200–4300
kg/cal/m3 bei uns am besten durchgesetzt hat,
in der Schweiz beträgt die Norm 5000 kg/cal/m3.
Von großer Bedeutung ist die Schaffung billiger, gut genormter und wirtschaftlicher
Gasgeräte sowie eine entsprechende Propaganda für diese.
In einem weiteren Bande sind die Berichte über „Verwendung
verschiedener Energiearten und Kraftgetriebe“ aus den Sektionen 6
und 31 „Kosten- und Betriebsvergleich verschiedener Energiearten“ und
„Kraftübertragung in Fahrzeugen und Werkstätten“ enthalten. Die Frage:
soll der Verbraucher Rohenergie (Oel, Kohle usw.) oder aufbereitete (Strom, Gas,
Dampf) beziehen, könnte alleine schon eine Konferenz füllen. Ueber diese Fragen
besteht eine ausgedehnte Literatur. Der Bericht 6 enthält Beiträge über die
Verwendung von Druckluft oder Strom für Untertagebetriebe im Bergbau, aus denen
hervorgeht, daß sich, abgesehen von Stoßbohrmaschinen und Abbauhämmern, alle
Betriebe unter Tage zur Elektrifizierung eignen, daß der Strom ganz wesentlich
günstigere Zahlen aufweist, so daß in Zukunft überall da, wo keine gesetzlichen
Bestimmungen entgegenstehen, der Strom eine Zukunft hat. Bezüglich
Schlagwettersicherheit werden dauernd weitere Fortschritte gemacht. Es werden
Gesichtspunkte für die Wahl von Zwei- oder Viertaktmotoren, bei gegebenem günstigen
Brennstoff, besprochen und Sonderbauarten von Gaserzeugern und ihre
Wirtschaftlichkeit geschildert. Ein amerikanischer Bericht gibt Versuchsergebnisse
mit Gasöfen und bespricht die Entwicklung des Hochfrequenzofens, und die Verwendung
feuerbeständiger Stähle im Ofenbau. Die Kraftübertragung in Fahrzeugen, behandelt
leichte und schwere Diesellokomotiven, die Getriebe bei Dampf-, Diesel- und
elektrischen Lokomotiven, die Kupplungen von Kraftwagen und ihre Eigenschaften. Die
Kraftübertragung in Werkstätten gibt Zahlen über die Verluste in Wellenleitungen,
und die wirtschaftlichen Grenzen für solche Wellenstränge, die durch die
verschiedensten Faktoren beeinflußt werden und Angaben über Drehzahlen,
Drehzahlstufung und -Aenderung bei Werkzeugmaschinen, sowie einen Vergleich zwischen
Flüssigkeitsgetrieben und Stufenrädern.
Die „Wärmekraftanlagen“, Sektionen 7 und 8. „Bau
und Betrieb von Energiegroßanlagen“ und „Werke mit kombinierter
Energiewirtschaft“, insbesondere auch Heizkraftwerke, sind im 4. Band
enthalten.
Der einwandfreie Ausbau von großen elektrischen Kraftanlagen sowie die Verteilung der
erzeugten Energie ist nur auf Grund sorgfältigster Planung möglich. Dabei müssen
Betriebssicherheit, -Vereinfachung, größte Wirtschaftlichkeit, Netzstabilität und
Erweiterungsmöglichkeit berücksichtigt werden. Die Unterteilung der Einheiten wird
durch die Lastkurve bedingt. Hohe Drücke und Temperaturen erhöhen die
Wirtschaftlichkeit. Die Grenze für Zwischenüberhitzung liegt bei etwa 40 atü. Eine
wichtige Frage ist die der Momentanreserve, für die die verschiedensten Lösungen
genannt werden. Die Diskussion dreht sich lebhaft um die Frage, welche Speicher,
Gleichdruck- oder Gefällespeicher, die wirtschaftlicheren seien, oder ob besondere
Maßnahmen, Heizung von in Reserve stehenden Turbinen, oder Dieselmaschinen mehr
Erfolg versprechen. Gerade diese sind in letzter Zeit wiederholt als Spitzenreserve
verwendet worden, und es werden Zahlen über die Schnelligkeit der
Betriebsbereitschaft gegeben. Ein Vorschlag (Dr. Münzinger) geht dahin, die schon
bisher verwendete Kohlenstaubzusatzfeuerung zu Wanderrosten unter dem Gesichtspunkt
der Spitzendeckung neu durchzubilden, so daß im Kessel selbst eine größere Reserve
als sonst ruht, dazu kommt die Wahl der Turbine, so daß der beste Wirkungsgrad bei etwa zwei
Drittel Last liegt, und das letzte Drittel im Verein mit der erhöhten Kesselleistung
für die Spitze bereit steht. Welche Lösung die wirtschaftlichste ist, läßt sich nur
auf Grund eingehenden Studiums der jeweiligen Verhältnisse sagen. Die wichtigste
Frage der Ruß- und Flugaschebeseitigung, s. w. o. wird auch hier eingehend
behandelt, ein Zeichen, welche Bedeutung sie für den heutigen Kraftwerksbetrieb
gewonnen hat, neben der elektrischen, wird hier auch die durch Wasserspülung
(England) erwähnt, ein Bericht enthält Vorschläge und Wege zur Verminderung des
Aschengehaltes durch entsprechende Aufbereitung gleich auf der Grube.
Die kombinierten Werke sind in erster Linie solche der Industrie, was nicht
ausschließt, daß auch schon eine Reihe von Elektrizitätswerken Dampf an die
Industrie abgeben oder sich Heizwerke angegliedert haben. Die wichtigsten Probleme
sind hier die Ausgleichung zwischen Kräfte und Dampf bedarf. Hier ist das Gebiet der
höchsten Drücke 100 atü und mehr. Dazu kommen als Mittel für den Ausgleich,
Anzapf-Gegendruckmaschinen, Speicher und Dieselmaschinen, Anschluß an öffentliche
Elektrizitätswerke oder gemeinschaftliche Dampferzeugung für räumlich nahe gelegene
Werke bei Fremdstrombezug. Die Frage der Wirtschaftlichkeit von Heizkraftwerken oder
Heizwerken allein läßt sich nicht allgemein beantworten, sowohl in Amerika wie bei
uns finden sich beide nebeneinander. Oft ist die Benutzungsdauer und die Lastkurve
schwer in Einklang zu bringen. Beide Arten haben sich in verschiedenen Fällen als
wirtschaftlich erwiesen, in anderen waren sie es nicht. Die Aufgabe ist, neue
Verwendungsmöglichkeiten für Strom und Wärme (Dampf oder Elektrowärme) zu finden,
die eine möglichst gleichmäßige Benutzungsdauer und flache Lastkurve mit sich
bringen.
Im Band „Wärmekraftmaschinen“ sind die Berichte der
Sektion 10: „Dampf- und Gasturbinen und Kolbenmaschinen“ enthalten.
Von den 13 Einzelberichten handeln 9 über Hochdruckdampf, ein Zeichen, wie wichtig
die Frage des wirtschaftlichen Dampfdruckes heute noch ist. Die Dampfturbine ist nur
ein Teil der Kraftanlage, und nicht nur die Kohlenkosten, sondern auch die für
Anlage und Instandhaltung sind für die Wirtschaftlichkeit von Bedeutung. Die Größe
der Turbine ist von Bedeutung, sie wird aber wieder bedingt durch die Beherrschung
der Verluste, den Dampfdurchsatz im Hochdruckteil und die konstruktiven und
Materialschwierigkeiten bei den erforderlichen Schaufellängen im Niederdruckteil.
Hier ist auch die Frage nach der oberen Leistungsgrenze der Kolbendampfmaschinen von
Bedeutung. Die Diskussion behandelte vorwiegend letztere Fragen, sowie solche der
Wirtschaftlichkeit der Zwischenüberhitzung, Dampffeuchtigkeit und der
Spitzendeckung.
Gaskolbenmaschinen haben Wirkungsgrade von 26% erreicht und sind bis zu Einheiten von
6600 kW gebaut worden. Die Lösung des Gasturbinenproblems ist durch das erfolgreiche
Aufladeverfahren von Büchi und Arbeiten an der Holzwarthturbine gefördert
worden. Letzterer und BBC erstellen gegenwärtig eine 2000 kW Versuchsmaschine, die
aus Gasturbine, Dampfturbine, Luftkompressor und Stromerzeuger besteht, mit dem
Ziel, eine Verbrennung unter Druck und einen kombinierten
Gasturbinen-Dampfturbinenprozeß durchzuführen, bei dem je nach der Wärmeverteilung
die eine oder andere die Erzeugung des Stromes als Hauptmaschine übernimmt.
Neben diesen Versuchen gehen solche mit einem neuen Zweistoffverfahren (Koenemann),
Ammoniak und Wasserdampf, her.
„Feste Brennstoffe und allgemeine Wärmewirtschaft“
wurden in den Sektionen 9 und 12, „Brennstoff-, Kraft- und Wärmewirtschaft in
einzelnen Ländern“ und „Feste Brennstoffe, Gewinnung, Handel und
Verarbeitung“ behandelt.
Die Berichte lassen sich in zwei Gruppen teilen: die erste befaßt sich mit der
Energiewirtschaft einzelner Staaten, die zweite mit einer Reihe von
energiewirtschaftlichen Sonderaufgaben.
Trotzdem der Energiebedarf dauernd steigt, besteht kein eigentlicher Mangel mehr. Die
schwierigste Aufgabe liegt vielmehr darin, den Absatz so zu steigern, daß alle
Anlagen voll ausgenutzt werden können. In den an Brennstoffen armen Ländern hat die
Nutzbarmachung der Wasserkräfte eine überragende Bedeutung erlangt, sind beide
vorhanden, so handelt es sich um die wirtschaftlichste Kombination beider, die dem
Ausbau der Wasserkräfte oft Grenzen zieht. Die Möglichkeit und steigende
Vervollkommnung der Fernübertragung von Energie, bzw. des Transportes derselben
durch Gas- und Oelleitungen, mit Bahnen, elektrischen Leitungen, hat die Größe der
Gebiete, die von einer Quelle aus versorgt werden, erheblich ausgedehnt, oft wurden
dabei die Staatsgrenzen überschritten. Eine große Gefahr liegt darin, daß jeder
Staat glaubt, eine möglichst unabhängige Energieversorgungspolitik treiben zu
müssen. Hier liegt, wie schon an anderer Stelle, z.B. Vortrag Dr. Oliven, erwähnt,
eine der Hauptaufgaben der Weltkraftkonferenz, Mittel und Wege zu finden, über
staatliche Bindungen hinweg der Menschheit die Fortschritte der Krafterzeugung
nutzbar zu machen. Nur die Zusammenarbeit aller Staaten, unter Beachtung ganz großer
Gesichtspunkte, kann hier Erfolg bringen.
Die aufgeworfenen Fragen: z.B. wie die Energie am besten transportiert werde, wurde
dahin beantwortet, daß es zweckmäßiger erscheine, Kohlenenergie, als Kohle zu
transportieren, mechanische als Strom. Bei den beschränkten Oelvorräten der Welt ist
die Herstellung von Betriebsstoffen, wie Schmierstoffen, aus der Kohle, von größter
Bedeutung, die Veredelung und Verflüssigung wird sich am besten an vorhandene
chemische Großindustrien anschließen.
Die Frage, den zwischenstaatlichen Austausch von Energie in die richtigen Bahnen zu
lenken, gehört mit zu den Aufgaben der Weltkraftkonferenz, wobei zu beachten ist, daß
kaum ein einziger Staat energiewirtschaftlich selbständig ist und selbst Europa in
der Versorgung mit bestimmten Brennstoffen heute noch von anderen Erdteilen abhängt.
Energiewirtschaft treiben, bedeutet nicht nur, die technischen Wege zu erkunden und
ebnen, sondern verlangt auch die wirtschaftlichen Grenzen genau so gründlich
klarzulegen, die die Ausführbarkeit des technisch Möglichen beschränken.
Bei der Gewinnung, Handel und Verteilung der Brennstoffe ist festzustellen, daß die
Mechanisierung im Kohlenbergbau zunimmt. Die Aufbereitung birgt noch große Probleme,
vor allem das der Befreiung der Kohle von Asche und Schlacke (s. a. w. o.).
Beim Verkauf treten immer mehr die Forderungen nach Gütenormen in den Vordergrund,
Liefervorschriften aller Art sind in Anwendung, dies gilt für Kohle, wie für Koks.
Die Internationalen Vereinbarungen über Sorten und Heizwertnormen arbeiten in dieser
Richtung. Der Reichskohlenrat hat der Konferenz in dieser Richtung Vorschläge
gemacht (s. a. w. o.). Dazu gehört eine Einteilung nach Heizwertgehalt und in Weich-
und Hartkohle. Die Frage ist, ob man nach amerikanischem Vorbild auch den Aschen-,
Wasser- und Gasgehalt mit in die Bewertung einsetzen soll. Mit Rücksicht auf die
Vergasung, wie Veredlung überhaupt, wäre dies wichtig, würde dann aber, wie in der
Diskussion ausgeführt, wieder andere Preisstaffelungen bedingen. Die Verwendung der
Mittelprodukte ist vielerorts eine Existenzfrage der Zechen. Lösungen hierzu bringt
die Sektion 11 (s. w. u.). Das Ascheproblem hat durch die Trocken- und die
hydropneumatische Form der Aufbereitung (Bericht 114, Japan) eine Förderung
erfahren, und es eröffnen sich Aussichten auf eine neue Phase der
Brennstoffwirtschaft.
Band 7 enthält Sektion 11 „Kessel und
Feuerungen“.
Dem Generalbericht liegen 17 Einzelberichte zu Grunde, die sich mit den Feuerungen,
Kesseln, automatischen Feuerungsreglern und der Speisewasserpflege befassen. Die
Hauptergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Starke Erhöhung der
Kesselleistung, d.h. Einheiten bis zu 400 t/h und mehr. Entwicklung einfacherer
billigerer Konstruktionen, weitgehende Vermeidung der Handarbeit, Anpassung der
Feuerungen an stark verschiedene Brennstoffe, Leistungssteigerung derselben bis zu
390 kg/m2 Rostfläche bei gashaltiger Steinkohle,
Feuerraumbelastungen bis zu 540000 kg/cal/m3 bei
Rosten (Stokern) und 320000 kg/cal/m3 bei
Staubfeuerungen. Zunehmende Verwendung hocherwärmter Verbrennungsluft, Unterwind,
Saugzug, Durchwirbelung der Flamme und weitgehender Gebrauch von Kühlflächen.
Entwicklung der Kesselbauarten für hohen Druck und hohe Temperatur, sowie der
entsprechenden Baustoffe. Gründliche Speisewasserpflege ist für diese Kessel
Lebensbedingung. Vereinfachung der Bedienung durch Mechanisierung und damit
weitgehende Verwendbarkeit der selbsttätigen Kesselregler. Trotz der
eingehenden und klaren Diskussionsvorschläge bewegte sich diese in ganz anderer
Richtung. Es wurde über Erfahrungen mit reiner Braunkohlenstaubfeuerung berichtet.
Die Frage der Verteuerung von Mittelprodukten und Waschbergen wurde im Zusammenhang
mit einem der Einzelberichte von verschiedenen Seiten und Möglichkeiten her
beleuchtet, und die Vergleichsgrundlagen dieses Berichtes (4) zum Teil angegriffen.
Es wurden einzelne Sonderausführungen von Rosten usw. in den Vordergrund geschoben
und über die Möglichkeit der Normung der hohen Drücke gesprochen, mit dem Schluß,
daß eine solche noch verfrüht sei. Eingehend wurde die Speisewasserfrage behandelt,
wobei hervorgehoben wurde, daß nach den neuesten Untersuchungen die sogenannte
„kaustische Sprödigkeit“ bzw. ihr Einfluß nicht nachweisbar wäre, dagegen
alle dieser zugeschriebenen Kesselschäden meistens auf überanstrengtes Material, sei
es schon bei der Herstellung oder im Betriebe infolge Konstruktionsfehlern,
zurückzuführen seien. Ausnahmen sind solche durch Wärmestauungen infolge mangelhaft
aufbereiteten Speisewassers, also durch Kesselsteinbildung. Hier wurde auch
besonders auf das schon oben erwähnte Preisausschreiben des Reichskohlenrates für
die wirtschaftliche Verwendung des Aschenstaubes hingewiesen.
Die Berichte der Sektionen 28, 29, 30 werden zu einem Bande: „Oel- und Verbrennungskraftmaschinen“
zusammengefaßt und behandeln: „Gewinnung von natürlichen und künstlichen Oelen,
ihre Umwandlung und die Eigenschaften der Motortreibstoffe“; Ortsfeste
Verbrennungsmotoren und Verbrennungsmotorforschung"; „Flugzeug- und
Fahrzeugmotoren“. Die Vervollkommnung der Verarbeitungsmethoden in der
Richtung, möglichst leichtsiedende Treibstoffe zu gewinnen, beschäftigten die
Fachleute der ganzen Welt. Physikalische und neuerdings mehr chemische Methoden
werden dazu herangezogen.
Beim Bau der Verbrennungsmotoren werden möglichst einfache Konstruktionen angestrebt.
Die Frage, ob Zweitakt oder Viertakt, wird mehr nach Richtung des ersteren
entschieden, ohne diesen als endgültig richtig zu bezeichnen. Die Verwendung liegt
meist bei mittleren bis kleineren Einheiten, nur als Spitzenmaschinen und
Großgasmaschinen werden größere Einheiten genannt. Die Kupplung von Gas- und
Elektrizitätswerk, wie sie vereinzelt schon ausgeführt, wurde zu einer
Diskussionsfrage gemacht. Das Problem des Kohlenstaubmotors hat wohl Beachtung, aber
noch wenig Förderung gefunden.
Die Entwicklung der Fahrzeug- und Flugzeugmotoren bewegt sich auch in der Richtung
auf Verwendung von Schnellauf enden Dieselmotoren, für Flugmotoren ist die Frage
wasser- oder luftgekühlt soweit geklärt, daß trotz der Ueberlegenheit des ersteren,
der luftgekühlte für kleine und mittlere Leistungen bevorzugt wird. Eine sehr
wichtige Frage ist die der Brennstoffversorgung für die zahlreichen im Verkehr
befindlichen Kraftwagen. Versuche einiger Länder, dort reichlich vorhandene
Brennstoffe, wie Holz usw. durch Vergasung dem Kraftwagenbetrieb nutzbar zu machen,
werden geschildert. Ebenso wichtig wie die Brennstoffzuteilung ist auch die Frage
des Straßenbaues, namentlich in Ländern, die ihre Verkehrswege erst entwickeln.
Zwei weitere Bände behandeln: „Wasserkraftanlagen und
Maschinen“ und „Wasserkraftwirtschaft und
wasserrechtliche Fragen“ es sind hier die Sektionen 13 und 14 sowie
16 und 24 behandelt, und zwar: „Methodik und technisch-wirtschaftliche Fragen bei
der Ausnutzung von Wasserkräften“ und „Staumauern“ sowie
„Wasserkraftwirtschaft in den einzelnen Ländern“ und „Wasserrechtliche
Fragen“. Die wirtschaftlichen Lebensbedingungen der Wasserkraftanlagen
werden, wie bereits weiter oben erwähnt, durch die neuere Entwicklung der
Dampftechnik stark beeinflußt. Die hohen Anlagekosten der Wasserkraftanlage machen
ihr den Wettbewerb mit der Dampf anläge oft schwer. Trotzdem haben sie auch große
Vorteile, besonders die speicherfähigen, indem sie große Leistungen fast momentan
zur Verfügung haben, so daß selbst reine Pumpenspeicherwerke sich unter gewissen
Bedingungen als wirtschaftlich erwiesen haben. Wichtig sind hier vor allem die
Speicherfragen bzw. die der Speicherzeiten, Fragen der Meßtechnik und solche, die
korrosionsfeste Materialien betreffen. Die Zahl der Maschinensätze beeinflußt die
Wirtschaftlichkeit, ebenso die Bedienungskosten und nicht zuletzt die reinen
Baukosten sowie die Unterhaltung.
Bei Staumauern kommen drei Ausführungen in Frage: die Gewölbemauer, die Pfeilermauer
und der geschüttete Damm. Erstere sind oft zu ungünstig beurteilt worden. Bei diesen
und den Pfeilermauern sind genaue Untersuchungen über Einfluß von Temperaturen,
Schwinden und Quellen des Betons von Wichtigkeit, die geschütteten Dämme sind in den
letzten Jahren wesentlich gefördert und solche bis zu 64 Meter Höhe oder sehr lange
von 15 m ausgeführt worden. Hier spielt die statische Festigkeit des Schüttbodens
eine wichtige Rolle und muß genau bekannt sein. Gesetzliche Vorschriften, die
technische Fragen einschließen, sind abzulehnen, aber gesetzliche Förderung von
wissenschaftlichen und praktischen Untersuchungen ist allen Staaten zu
empfehlen.
Alle Länder, die für die Indienststellung von Wasserkräften in Frage kommen, sind
bestrebt, diese zu fördern, namentlich, wenn sie auf die Einfuhr fester Brennstoffe
angewiesen sind.
Die Ausnutzung der Gezeiten ist unter besonders günstigen Umständen in Argentinien
geplant. Speicherung ist auch bei Laufwasserkräften möglich und zu empfehlen.
Die gesetzliche Erfassung der oft widerstrebenden Interessen bei Wasserkraftanlagen
erfordert gründliche Arbeit. Staatsverträge müssen diese untereinander in Einklang
bringen.
Unter dem Titel: „Großkraftspeicherung und Zusammenarbeit
verschiedener Kraftwerke“ werden die Sektionen 15 und 17
zusammengefaßt, sie enthalten: „Wirtschaftliche Fragen der
Großkraftspeicherung“ und „Zusammenarbeit verschiedener
Energieerzeugungsanlagen“. Die Speicherung von Kraft zur Spitzendeckung ist
ein Lebensproblem für viele Kraftwerke, die Möglichkeiten dazu sind, abgesehen von
Spitzendampf werken, Pumpenspeicherung, Ruths-Gefälle-Speicherung,
Gleichdruckspeicherung und elektrische Speicherung, für Jahresspeicherung kommt nur
die von Wasser, für Tagesspeicherung die von Wärme oder auch unter Umständen von
elektrischer Energie in Frage, außerdem ist die Spitzendeckung durch Dieselmaschinen
möglich und erprobt. Die Ersparnisse liegen oft nicht nur im Brennstoff, umgerechnet
in kWh, sondern auch in der von Kapital, oder auch an Leitungsanlagen. Fast alle
Arten Speicher sind im Betriebe, Deutschland hat das größte Ruthsspeicherwerk
(Charlottenburg) und ein Pumpspeicherwerk von mehr als ½ Mill. kWh am Tage. In
manchen Fällen kommt auch die elektrische Speicherung, Akkumulatoren, in Betracht.
Die Frage, welche Speicher die besten und wirtschaftlichsten sind, vermochte auch
die ziemlich ausgedehnte Diskussion nicht zu lösen. Von Interesse waren dabei die
Angaben über die Speicherung von Kraft aus Nachtstrom durch Hochdruckelektrolyse
(nach Noeggerath) in Gestalt von Wasserstoff, eine solche Anlage ist von der
Reichsbahn geplant, der Wasserstoff soll in Spezialmotoren auf Nebenstrecken
verwendet werden. Aehnlich ist die Speicherung von Oel und Gas, z.B.
Koksofengas.
Ueber die Zusammenarbeit verschiedener Erzeugungsanlagen bestehen weniger akute
Fragen, es gingen auch nur drei Berichte ein. Die Kupplung von Dampf- und
Wasserkräften hat in Italien große Verwendung gefunden. Die Frage der Kombination
von Gas und Strom ist noch zu klären. Im Zusammenhange damit wurde in der Diskussion
die Verbindung der Braunkohlenschwelung mit der Stromerzeugung durch Nutzbarmachung
der Gaswärme zur Speisewasservorwärmung, des Gases in Gasmaschinen und des
Kondensates zur Kühlung der letzteren empfohlen. Dazu käme noch ein speicherfähiges
Wasserwerk in Verbindung mit Wasserelektrolyse. Dampfwerke mit speicherfähigen
Wasserwerken gekuppelt, können verhältnismäßig hohe Brennstoffkosten ertragen, wenn
der Einsatz richtig erfolgt. Man kann auch Wasserwerke miteinander verbinden, indem
man die Maschinengrößen entsprechend einsetzt.
Das Gebiet der Elektrotechnik, soweit es hier in Betracht kommt, ist in den Bänden:
„Elektrische Maschinen“, Sektion 18,
„Bau von Großgeneratoren und -Transformatoren und anderen elektrischen
Maschinen“; „Elektrische Schaltanlagen“,
Sektion 19, „Schaltanlagen einschließlich automatischer Steuerung von
Kraftwerken, sowie Fernmessung und Nachrichtenübermittlung“; „Fernleitungsanlagen“ Sektionen 20 und 21:
„Energie-Uebertragung und Energiefluß in einfach und mehrfach gekuppelten
Netzen“, Erdung, Blitzschutz und gegenseitige Beeinflussung von Starkstrom- und
Schwachstromleitungen“ sowie „Belastungsgebirge,
Stromtarife und allgemeine Elektrizitäts-Wirtschaft“, Sektionen 3
und 22: „Belastungsgebirge und Stromtarife“ und „Einzelprobleme der
Elektrizitätswirtschaft verschiedener Länder“ enthalten.
Hand in Hand mit der Entwicklung des Dampfteiles oder der Wasserturbinen geht die der
dazu gehörigen Generatoren, die Steigerung der Leistung der letzteren geht ins
Ungemessene, verglichen mit der verhältnismäßig kurzen Entwicklung der
Stromerzeugung überhaupt. Die Grenzleistungen sind nur noch durch konstruktive oder
Materialbeschränkungen gegeben. Maschinen bis 160000 kVA sind im Betrieb bzw. Bau,
bei Wasserkraftanlagen bis zu 77500 je Einheit. Die Entwicklung zielt namentlich auf
Verbesserung der Wirkungsgrade bzw. des Leistungsfaktors. Für Transformatoren liegen
die Grenzleistungen bei 150000 kVA. Seit 1911 hat eine außerordentlich rasche
Entwicklung der Großgleichrichter eingesetzt und Leistungen bis 16000 A ermöglicht.
Sie erst haben z.B. die Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn ermöglicht. Diese
Entwicklung wäre ohne die der dazugehörigen Hilfseinrichtungen nicht möglich
gewesen, so sehen wir entsprechende Fortschritte im Bau der Schaltanlagen, einmal in
Richtung möglichster Vereinfachung, großen Schaltleistungen, wobei man sich von dem
bisher verwendeten Oel durch Preßluft- und Preßgasschalter unabhängig macht, weiter
in der Durchbildung der automatischen Schaltanlagen, der Fernsteuerung ganzer
Einheiten und der Fernmessung, namentlich zum Zwecke der Lastverteilung in großen
Stadt- oder Ueberlandnetzen. Mit dem Zusammenschluß größerer Netze stiegen die
Anforderungen an die Leitungen und die durch sie übertragenen Spannungen. 220000
Volt sind schon vorhanden, 400000 und mehr geplant. Dazu gehören die immer
sorgfältiger durchgebildeten Schutzvorrichtungen für Maschinen und Leitungen, wie
Erdung, Blitzschutz und die Ausschaltung der gegenseitigen Beeinflussung der Netze.
Die Grundlage für die oben genannte Lastverteilung ist die Erforschung des
Lastverlaufs, der Belastungsgebirge und die Beeinflussung derselben. Im Zusammenhang
mit der Zentralisierung der Leistung endlich steht der Ausbau der
Uebertragungssysteme von Land zu Land. Damit kommen wir auf einen weiteren Band:
„Allgemeine Probleme der Energiewirtschaft und gesetzliche
Fragen“, umfassend die Sektionen 23 und 25: „Gesetzliche und
staatliche Einflußnahme auf die Gas- und Elektrizitätswirtschaft“ und
„Weltprobleme der Energiewirtschaft“. Hierzu ist außerhalb des
Generalberichtes von Dr.-Ing. G. Singel ein Werk: „Die Elektrizitätsgesetzgebung
der Kulturländer der Erde“ im VDI-Verlag erschienen. Abgesehen von England
ist auf die Gaswirtschaft anscheinend nirgends Einfluß durch Gesetze genommen
worden. Die Elektrizitätswirtschaft dagegen ist im großen und zum Teil recht
verschiedenen Umfang von Gesetzen erfaßt worden. In einzelnen Ländern sind
„Generalpläne“ aufgestellt worden, und wie schon erwähnt, ist es nur mit
Hilfe solcher und in enger, zwischenstaatlicher Zusammenarbeit möglich, die
Weltprobleme der Energiewirtschaft zu lösen. Im Mittelpunkt des Interesses stand
hier der Bericht 162, „Export elektrischer Energie von Norwegen nach
Deutschland“, wenn auch die technischen Fragen hierbei im Wesentlichen heute
gelöst oder lösbar erscheinen, so sind es die wirtschaftlichen, finanziellen und
politischen noch lange nicht, und es erhebt sich die Frage, ob bis zu ihrer Lösung
nicht wieder neue technische auftauchen. Im Zusammenhang mit dem Projekte von Dr.
Oliven verdient dieses Problem aber große Beachtung und scheint der erste Schritt
zur Verwirklichung des lezteren. In dem Bericht sind weitere technische Wege zur
Energieerzeugung genannt, so z.B. die Verwendung des Wärmegefälles der arktischen
Meere zur Krafterzeugung (Barjot, Ber. 332), die von Thermalwässern, die in anderen
Berichten erwähnte Erdwärme gehört auch hierzu. Ein amerikanischer Bericht über
Forschungen auf dem Gebiet der Krafterzeugung gibt zahlreiche Anregungen. Wichtig
ist auch der Schutz gegen Streikgefahren, die Unfallverhütung und die
volkswirtschaftliche und soziologische Wirkung der Energieversorgung.
Die Sektionen 26 und 27 sind unter „Energiewirtschaft im
Verkehrswesen“ zusammengefaßt, sie behandeln: „Eisenbahnen mit
Dampf- und elektrischem Betrieb“ und „Energiewirtschaft auf
Schiffen“. Bei den Eisenbahnen ist die Frage des Höchstdruckes genau so akut wie
bei den Kraftwerken, eine Reihe von Lösungen sind bekannt geworden, so die
Hochdrucklokomotiven von Schmidt, Löffler usw. die Verwendung von
Kohlenstaubfeuerung und Turbinen. Mechanische Feuerungen und solche mit Oel und
anderen Brennstoffen sind versucht worden. Ausschlaggebend dürfte hier nur die
Gesamtwirtschaftlichkeit sein. Die Baustoffe sind von großer Bedeutung,
Speisewasserreinigung und Vorwärmung sind von den höheren Drücken nicht zu
trennen.
Die Elektrifizierung wird zum Teil noch durch die aufzuwendenden Kosten gehemmt. Die
Systemfrage ist noch nicht geklärt, eine wichtige Frage ist die Erhöhung der
Betriebssicherheit durch die elektrische Zugförderung.
Die Grenzen der Wirtschaftlichkeit des Schiffsbetriebes verschieben sich ständig. Der
stärkste Anstoß zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ging vom Dieselmotor aus und
zwang die Dampftechnik zu immer neuen Verbesserungen. Hier ist man längst von den
Vorteilen der Druck- und Temperatursteigerung überzeugt; Dampf bis 35 atü und 400°
ist als wirtschaftlich erkannt, höhere Drücke noch nicht erprobt. Dazu wären neue
Kesseltypen erforderlich. Damit kommen neue Fragen, Kohlenstaubfeuerung,
Speisewasservorwärmung usw., herauf. Wichtig sind Verbesserung vorhandener Anlagen
durch mechanische Roste, das Bauer-Wachsystem u. ä. schnelllaufende Turbinen,
Materialfragen der Kondensatoren usw. Beim Dieselbetrieb geht die Entwicklung in Richtung auf
schnellaufende einfache Maschinen, Aufladeverfahren, Raum- und Gewichtsverminderung.
Der elektrische Betrieb als turbo- oder dieselelektrischer, ist technisch erprobt.
Die Elektrizität ist für die Befehlsübermittlung, Hilfsmaschinen usw. unentbehrlich
geworden. Auch die Mechanisierung zur Verminderung menschlicher Arbeit ist gerade
hier von großer Bedeutung.
„Forschung, Normung, Statistik und Erziehung in der
Energiewirtschaft“ enthalten die Sektionen 32, 33, 34, und zwar
„Forschungsarbeiten“, „Normungsprobleme und Statistik“ und
„Ausbildung“.
Das Streben nach höchster Ausnutzung der Energieträger, Schonung der Rohstoffquellen,
Einschränkung aller Störungen und Belästigungen führen in wachsendem Maße zur
Heranziehung immer höherer wissenschaftlicher Hilfsmittel und Methoden. Nur
organisierte Forschungsarbeit kann die gestellten Aufgaben lösen. Eine dieser ist
die Dampfforschung (im Anschluß an die Weltkraft tagte die zweite internationale
Dampftafelkonferenz). Dazu kommt die Forschung auf dem Gebiete der Elektrodynamik
und Hydrodynamik, Wärme- und Strömungsforschung u.a.m. Für die Auswertung der
Energiestatistik kommt die rein rechnerische Ermittlung und die graphische
Aufzeichnung in Frage. Nicht zu unterschätzen ist die Ausbildung der Angestellten in
der Elektrizitäts- und Gasindustrie. Wenn das Hochschulstudium eine Ausbildung
allgemeiner und grundlegender Art geben soll, muß es durch vorher oder dazwischen
liegende praktische Tätigkeit ergänzt werden. Hier sind noch viele Fragen offen.
Wie schon eingangs erwähnt, sind die Hauptvorträge in einem gemeinsamen Bande
zusammengefaßt worden. Dann folgt ein Indexband sowie ein solcher, der die
Generalberichte enthält.
Eine Reihe weiterer wertvoller Veröffentlichungen schließt sich an die
Weltkraftkonferenz an, so haben die großen Firmen besondere Ausgaben ihrer
Hauszeitschriften herausgegeben, ebenso die führenden technischen Zeitschriften
Sondernummern mit Arbeiten aus den auf der Konferenz behandelten Gebieten zur
Verfügung gestellt. Aus diesen umfangreichen Quellen zu schöpfen, muß dem Einzelnen
überlassen werden.
Eine gewaltige Arbeit ist geleistet worden, um allen Fachgenossen das zugänglich zu
machen, was man heute unter dem Begriff Weltkraft versteht.
Dipl.-Ing. E. Kuhn, Berlin.