Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 235, Jahrgang 1880, Miszellen, S. 80
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Miscellen. Miscellen. Gitterhahn für selbstthätige Dampfkessel-Speiser. Die Anwendung mehrerer Spalten, welche bekanntlich bei Steuerungsschiebern schon seit langer Zeit in Gebrauch ist, um bei kleinem Schieberhube genügend groſse Kanaleröffnungen zu erzielen, wurde von C. L. Strube in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 6563 vom 8. December 1878) nun auch auf Hähne übertragen speciell zu dem Zwecke, dieselben als Kesselspeisehähne derart in Verwendung bringen zu können, daſs die geringe Bewegung eines dem jeweiligen Kesselwasserstand folgenden Schwimmers zum vollständigen Oeffnen oder Schlieſsen des Hahnes hinreicht. Der Hahn, welcher in der Patentschrift als vierspaltiger dargestellt ist, wird im Innern des Kessels an einem mit dem Speisewasserrohr, das beständig unter höherem als dem Kesseldruck stehen muſs, in Verbindung gesetzten Stutzen angebracht. Unter dem Hahn setzt sich das Rohr bis nahe dem Kesselboden fort, damit es gleichzeitig zum Abblasen des Kessels dienen kann. An dem Hahnküken hängt mittels eines Gabelhebels der Schwimmer, welcher den Schwankungen des Kesselwassers entsprechend den Hahn steuert. Zum völligen Oeffnen des Hahnes reicht ein Sinken des Wasserstandes (also auch des Schwimmers) um 50mm hin. Ein Anschlag hindert dann das Weiterdrehen des Kükens, wenn der Wasserstand etwa noch weiter sinken sollte. Betrachtungen über den Siedeverzug des Wassers in Dampfkesseln und mögliche Mittel dagegen. Der Umstand, daſs das Wasser selbst von dem Punkt ab, wo seine Dampfspannung dem von auſsen wirkenden Druck gleichkommt, unter geeigneten Verhältnissen noch weitere Wärmemengen aufzunehmen vermag, ohne ins Sieden zu gerathen, und daſs diese Wärmemengen dann bei geringfügiger Anregung zu plötzlicher massenhafter Umwandlung von flüssigem Wasser in gasförmiges Verwendung finden können, spielt wohl bei den meisten Kesselexplosionen eine mehr oder minder bedeutende Rolle und kommt vermuthlich ganz ausschlieſslich in Betracht bei den Explosionen, welche unmittelbar mit dem Ingangsetzen der Maschine bezieh. der Speisepumpe zum Ausbruch gelangen. Das in Laboratorien gebräuchliche Mittel, dieser Erscheinung, dem Siedeverzug von Flüssigkeit, zu begegnen, besteht darin, dieselben mit Gasen in Berührung zu bringen. Auf das Wasser in Dampfkesseln könnte dieses Mittel in Form einer kleinen Luftpumpe Anwendung finden, welche, mit einer Maschine in Verbindung, demselben an geeigneten Stellen beständig geringe Mengen Luft zuführte. Das Wasser selbst enthält übrigens unterhalb der Siedetemperatur immer merkliche Mengen von Luft oder Luftbestandtheilen und läſst vermuthen, daſs es namentlich in kaltem Zustand bei ununterbrochener Zuführung dem Kesselwasser ausreichende Anregung zu geregeltem Sieden liefern würde. Es müſste diese ununterbrochene Wasserzufuhr entweder durch eine besondere Wasserpumpe von geringer Leistungsfähigkeit besorgt, der Speisewasserbedarf in diesem Fall durch eine weitere Speisepumpe ergänzt werden, oder es müſste eine einzige Speisepumpe derart ausgerüstet werden, daſs sie die dem Kessel ununterbrochen zugehende Menge Wasser in einer dem Bedarf entsprechenden Weise zu regeln gestatten würde. Fig. 12 Taf. 7 veranschaulicht für Kolbenpumpen eine solche Vorrichtung. Sie hat bei A eine feste Achse, ist durch den Arm B mit dem Excenter einer Maschine, durch den Arm C mit dem Pumpenkolben in Verbindung gedacht. Der Angriffspunkt des Armes C an der Vorrichtung läſst sich mittels der Spindel heben oder senken und würde die vom Excenter ausgehende Hin- und Herbewegung je nach seiner Stellung in höherem oder geringerem Grad auf den Pumpenkolben bezieh. auf dessen Hub übertragen und damit die Leistungsfähigkeit der Pumpe beliebig zu regeln gestatten. Eine Wasserzufuhr mittels Kolbenpumpen könnte aber nur bei Kesseln, die mit Maschinen in Verbindung stehen und selbst da nur während des Ganges von Maschinen in Betracht kommen. Unabhängig vom Maschinenbetrieb würde sie wohl nur werden, wenn und wo sie sich in gleich sicherer und geregelter Weise mittels Dampfstrahlpumpen bewerkstelligen lieſse. – Auch eine entsprechende Berührung mit Wasserdampf könnte nun möglicher Weise das Kesselwasser in geregeltem Sieden erhalten, wenn man den Kesseldampf unter Vermittlung einer Pumpe zum Durchstreichen des Kesselwassers veranlassen, oder wenn von einem den Feuergasen ausgesetzten cylindrischen Ansatz aus dem Kesselwasser beständig Dampf zugehen würde. Der Ansatz müſste allenfalls, um seine Wirkung möglichst wenig durch Kesselsteinbildung zu beeinträchtigen, etwas tief in das Mauerwerk hinabreichen, so daſs von ihm nur senkrecht stehende Wandungen den Feuergasen ausgesetzt wären und es den losen Kesselsteintheilen durch die tiefe Lage des Ansatzbodens ermöglicht würde, sich auf letzterem abzuscheiden und der Siedebewegung des Wassers zu entziehen. – Bei Kesselanlagen mit Vorwärmern finden sich Verhältnisse vor, welche eine ähnliche Wirkung des Wasserdampfes bedingen könnten. Es ist zu vermuthen, daſs bei ihnen namentlich von den Wandungen der senkrechten Verbindungsrohre, welche in Folge ihrer Stellung dem Kesselsteinansatz weniger, den Feuergasen stark ausgesetzt sind, eine Anregung zum Sieden ausgeht. Um Kesselwasser in innigere Berührung mit Gasen zu bringen, könnten endlich beständig geringe Mengen desselben auf elektrolytischem Wege, entweder in Vorrichtungen, die mit dem Kessel in Verbindung zu setzen wären, oder im Kessel selbst zersetzt werden. Ed. Seelig. Qualitätsanforderungen, welche an Kesselbleche zustellen sind. Dem Berichte der Commission der Verbandsversammlung 1879 der Dampfkessel-Ueberwachungsvereine zur Prüfung der Frage: „Auf welche Weise werden die Interessenten der Mitglieder bei Anschaffung neuer Kessel am besten gewahrt“, entnehmen wir folgenden auf die Kesselbleche bezüglichen Vorschlag. „Bei den Kesselblechen sind, wie allgemein anerkannt wird, die gröſste Gleichmäſsigkeit und vollkommene Schweiſsung unbedingt zu fordern; namentlich sind Bleche mit unganzen Stellen und Verdopplungen für Kessel absolut zu verwerfen. Als Festigkeitsvorschriften für Lieferungsbedingungen empfehlen wir: a) in der Walzrichtung: Minimal-Zerreiſsungsfestigkeit 3400k auf 1qc, Minimal-Längenausdehnung nach dem Zerreiſsen 12 Procent der ursprünglichen Länge, gemessen an einer ursprünglichen Länge von 200mm, welche den Bruchquerschnitt einschlieſst; b) rechtwinklig zur Walzrichtung: Minimal-Zerreiſsungsfesigkeit 3000k auf 1qc (= 3000k/qc), Minimal-Längenausdehnung 8 Procent der ursprünglichen Länge.“ Demnach ist die Abstufung in 1. und 2. Qualität ganz beseitigt und dafür nur eine Sorte gesetzt; ferner ist an Stelle der Querschnittsverminderung die Längenausdehnung, bezogen auf eine bestimmte Länge des Probestabes, als Maſs der Zähigkeit eingesetzt, weil man einerseits eingesehen hatte, daſs der Zerreiſsungsquerschnitt eines flachen Stabes nicht mit der erforderlichen Genauigkeit gemessen werden kann, und andererseits gefunden hatte, daſs die weit sicherer zu messende Längenausdehnung gleichfalls als Maſs der Zähigkeit benutzt werden könne. Zu bemerken ist noch, daſs diese Qualitätserfordernisse für Kesselbleche im Wesentlichen mit der Zustimmung der Producenten aufgestellt worden sind, mithin gegründete Aussicht besteht, daſs dieselben allgemeine Annahme finden werden. (Nach der Zeitschrift des Verbandes der Dampfkessel-Ueberwachungsvereine, 1879 S. 75.) Schornsteinaufsatz von L. Görn in Braunschweig. Die Einrichtung dieses Apparates ist aus Fig. 14 und 15 Taf. 1 leicht zu entnehmen. Die Kappe oben schützt gegen eindringenden Regen und Wind. Die sechs kleinen radialen Bleche, welche an der Kappe und dem Mittelrohr befestigt sind, dienen zum Schütze der sechs Seitenrohre. Das Mittelrohr wird inmitten der sechs Seitenrohre und ungefähr 20cm über Mantel und Kappe hinaufgeführt, während es in den Schornstein 1m,5 tiefer als die anderen Rohre hineinragt. (Vgl. * D. R. P. Nr. 6471 vom 14. Januar 1879.) Schmiervorrichtung für Zapfen von Eisenbahnfahrzeugen. Um den Zapfen von Eisenbahnwagen und Locomotiven auf selbstthätige Weise während des Ganges ununterbrochen das nöthige Schmiermaterial zuzuführen, bringt T. White in Landport bei Portsmouth (* D. R. P. Nr. 6769 vom 12. November 1878) in den Schmierbüchsen cylindrische oder kugelförmige Schwimmer an, welche durch den Auftrieb beständig von unten gegen den freien Theil des Zapfens gedrückt und von diesem in Drehung versetzt werden, so daſs eine beständige Schmierzuführung zum letzteren erfolgen muſs. Die Schwimmer müssen so hergestellt sein, daſs sie vom Schmiermittel nicht völlig durchtränkt werden können, oder daſs dasselbe, wenn sie hohl sind, nicht in die Höhlung zu dringen im Stande ist, weil sonst ihr Auftrieb vermindert werden würde. Ein Ueberzug der Schwimmer aus Filz oder Gewebe fördert selbstredend die Schmierung. Damit die Schwimmer stets unter dem Zapfenmittel erhalten bleiben, d.h. nicht seitlich ausweichen können, ist entweder der untere Theil der Schmierbüchse mit entsprechenden Anschlagrippen zu versehen, oder es sind die zur Schmierung dienenden Schwimmer durch andere zwischen sie und die Gehäusewandungen gelegte Adjustirschwimmer in ihrer Lage zu sichern. Auch können statt der Schwimmer Schmierrollen angebracht werden, deren Drehungsachsen auf rahmenförmigen Schwimmern sitzen. Diese Schmierrollen können dem Zapfen das Schmiermittel unmittelbar oder mit Hilfe eines endlosen Bandes zuführen, welches über der Rolle hängt, unten in das Oel taucht und beim Laufen des Zapfens beständig zwischen diesem und der Rolle durchgezogen wird. Die verschiedenen Anordnungen sind in der Patentschrift ausführlich durch Zeichnungen erläutert. Hängegerüst von A. Stasny in Wien. Das Hängegerüst von A. Stasny in Wien (* D. R. P. Nr. 6421 vom 21. Januar 1879) wird wie andere ähnliche besonders zum Putzen der Häuserfronten dienende Vorrichtungen an Flaschenzüge gehängt und mit Hilfe derselben gehoben und gesenkt. Statt aber das freie Seilende von Hand zu bethätigen, wird dasselbe an einer Seiltrommel befestigt, welche durch ein einfaches Schneckengetriebe gedreht wird. Das Gerüst bleibt demnach in jeder Lage sicher hängen und ein unfreiwilliges Ablaufen des Seiles ist nicht möglich. Zum bequemen Fortschaffen des Gerüstes ist dasselbe mit Rädern versehen – eine Verbesserung, auf welche der Patentschutz ebenfalls ertheilt ist. Trommel zum Vorrauhen. Ed. Hardtmann in Eſslingen (* D. R. P. Nr. 5358 vom 5. October 1878) beseitigt die Handrauherei und ersetzt die seither üblichen stumpfen Karden durch eigenthümlich geformte, aus Glas oder Metall gefertigte Nasen. Dieselben ähneln einem in der Mitte durchgeschnittenen Seidencocon und werden auf der Rauhtrommel reihenweise befestigt, so daſs sie Streifen bilden, welche parallel zu der Achse der Trommel stehen. Zwischen diesen Streifen sind in gleichmäſsigen Entfernungen feste Leisten angebracht. Die Nasen sind schief gestellt, sie divergiren von der Mitte aus nach beiden Seiten hin und sind zugleich reihenweise versetzt, so daſs die nachfolgende Nase in dem Zwischenraum der beiden vorhergehenden arbeitet. Hierdurch wird das Tuch breit gehalten und geglättet; es werden Rauhstreifen, welche stumpfe Karden sehr leicht erzeugen, vermieden und ebenso Webstreifen sowie Walkrunzeln entfernt. Technische Eigenschaften des Teak- oder Djatiholzes. Forstrath Dr. Nördlinger in Hohenheim hat das Teakholz (vgl. 1879 233 416) bezüglich seines specifischen Gewichtes und seiner absoluten Festigkeit untersucht und die Resultate im Civilingenieur, 1879 Bd. 25 S. 473 ausführlich mitgetheilt. Denselben ist zu entnehmen, daſs das specifische Trockengewicht dieses Holzes zwischen 0,561 und 0,805 schwankt; das Mittel hieraus, 0,68, stellt das Teakholz in die Klasse der ziemlich leichten Hölzer neben Nuſsbaum und Vogelbeer, also nahmhaft tiefer als Eichenholz, mit welchem es in Bezug auf seine Verwendbarkeit wetteifert. Die an einer gröſseren Zahl von quadratischen Säulchen (18mm im Geviert, 100mm lang) beobachtete Druckfestigkeit wechselt von 4,47 bis 7k,16 auf 1qmm (= 7,16k/qmm), beträgt also im Mittel 5k,81, welche Ziffer sich als Durchschnittszahl einer gröſseren Versuchsreihe auf 5k,87 ändert. Die Zugfestigkeit konnte nur an zwei Stäbchen beobachtet werden, von denen nur eines tadellos und zwar von gelber Farbe, mit glänzendem, fast kalkfreiem Poreninnern war. Dasselbe riſs bei einer Anspannung von 13,16k/qmm. Die ziemlich ausführlichen Druckproben weisen das Steigen der Festigkeit bei wachsendem specifischem Trockengewicht, sowie die Richtigkeit des neueren Satzes nach, daſs die Breite der Holzringe allein durchaus keinen geeigneten Maſsstab für die Güte des Holzes bildet. Nach den beobachteten Quellen des Holzes und unter der Voraussetzung, daſs das Schwinden diesem gleich sei, reiht Nördlinger das Teakholz in die wenig schwindenden Holzarten ein. Die Spaltbarkeit entspricht etwa derjenigen der Erle, ist also ziemlich groſs, was einerseits einen Vortheil für die Aufarbeitung bietet, andererseits aber eine Verminderung der Tragkraft zur Folge hat. Verfahren zur Verzinnung metallener Gefäſse. Von Albert Krauſs in Berlin (* D. R. P. Nr. 6938 vom 30. März 1879) wurde ein Verfahren zur Verzinnung metallener Gefäſse patentirt, das die bisherige Methode, die Gefäſse mittels eines Löthkolbens stellenweise in dicken Lagen mit Zinn zu belegen und dann die Ungleichheit der Schicht erst auf einer Drehbank zu beseitigen, ersetzt. Nach dem neuen Verfahren wird solche müheselige und kostspielige Arbeit umgangen. Die Zinnschicht zeigt hierbei sofort an allen Stellen eine gleiche Stärke. Um dies zu erreichen, versieht Krauſs den zu verzinnenden kupfernen Kessel mit einem Loche im Boden und verzinnt ihn auf gewöhnliche Weise, legt ihn sodann auf einen vor dem genannten Verzinnen in die Hohlform gepreſsten und nach dem Trocknen der Dicke der Zinnschicht entsprechend abgearbeiteten und nun bis zur Schmelzhitze des Zinns erhitzten Lehmkern derart, daſs das Loch oben zu liegen kommt. Hierauf gieſst er durch letzteres das geschmolzene Zinn ein. Das genannte Loch im Boden des Kessels wird schlieſslich durch eine verzinnte Platte bedeckt, welche mit der verzinnten Fläche auf das vorstehende geschmolzene Zinn aufgelegt und aufgenietet oder aufgeschraubt wird. Herstellung einer plastischen Masse für Puppenköpfe und ähnliche gepreſste Gegenstände. A. L. Vangel in Wien (D. R. P. Nr. 7162 vom 8. April 1879) macht den Vorschlag, fein gemahlene Cellulose mit Wasser zu einem dicken Brei anzurühren, mit Aetznatron verkochten flüssigen Terpentin als Seife zuzusetzen, dem Gemenge dann Schwefelsäure oder gelöste schwefelsaure Thonerde zuzufügen, damit sich das Harz wieder ausscheidet und auf der Holzfaser niederschlägt. Für gewisse Zwecke, z.B. zur Herstellung von Bilderrahmen, Möbelrosetten u. dgl., kann man der so erhaltenen Masse noch etwa gleiche Theile Porzellanerde zusetzen. Das Gemisch wird dann in entsprechender Weise in Formen gepreſst, die fertigen Sachen werden mit Leinölfirniſs bestrichen, getrocknet und nochmals mit einer Auflösung von Celluloïd, welcher die nöthige Farbe zugesetzt ist, überzogen. Zur Herstellung dieser Celluloïdlösung wird trocknes Celluloïd zerkleinert, mit Aether übergossen und nach dem Aufsaugen desselben mit absolutem Alkohol gelöst; für je 15g Celluloïd setzt man dann noch 8g Mohnöl zu. Herstellung künstlicher Schiefertafeln. Die Vereinigten Gummiwaarenfabriken in Harburg-Wien (D. R. P. Nr. 7194 vom 18. März 1879) mischen 10 Th. Kautschuk, 16 Th. Bimssteinpulver, 21 Th. Knochenkohle und 5 Th. Schwefel, walzen die Masse zu dünnen Blättern aus, vulkanisiren dieselben bei 130 bis 140° und schleifen sie ab, worauf sie zu Schreibtafeln verwendet werden können. Sollen damit Wandtafeln belegt werden, so müssen die Platten vor dem Vulkanisiren auf einer Seite mit Stoff überzogen werden, damit der Leim besser haftet. Herstellung von Druckflächen und elastischen Typen. Nach A. Weylandt in Berlin (* D. R. P. Nr. 7568 vom 28. November 1878) soll man von dem zu einer Form in dem Schlieſsrahmen eingeschlossenen Schriftsatz auf einer mit der Matrizenmasse bestrichenen Eisenplatte eine Gypsmatrize nehmen. Nach dem Erhärten wird dieselbe vorsichtig abgenommen, mit Sandpapier abgeschliffen und geglättet. Diese Matrize bedeckt man mit einer etwa 1mm,5 dicken Kautschukplatte, welche durch Mischen von Paragummi und 10 Proc. Schwefel hergestellt ist, legt eine Eisenplatte darauf und bringt das Ganze in eine Presse, deren untere Platte durch Kohlenfeuer oder mittels Leuchtgas auf etwa 100° erwärmt ist. Durch die Schraubenspindel wird die obere Preſsplatte auf den Inhalt der Presse gedrückt und in Pausen von 2 zu 2 Minuten ruckweise kräftig nachgezogen. Nach etwa 15 Min. kann die Platte in vulkanisirtem Zustande herausgenommen werden und ist dann für alle Druckzwecke brauchbar. Zur Herstellung von Wasserzeichen im Papier. Nach Werner und Schumann in Berlin (D. R. P. Nr. 7120 vom 9. October 1878) wird Papier mit einer 20procentigen Gelatinelösung, welche mit etwas Tusche versetzt und durch Zusatz von Kaliumdichromat lichtempfindlich gemacht ist, überzogen. Nun wird unter einem Negativ belichtet und das erhaltene Bild auf eine Zinkplatte oder auf Papier übertragen, welches auf einer Seite mit einer Lösung von 500 Th. Schellack und 150 Th. Borax in 4000 Th. Wasser, auf der anderen mit einer Lösung von Gelatine in 10 Th. Wasser und etwas Chromalaun überzogen ist. Die nicht unlöslich gewordene Schicht sowie das erste Papier werden nun abgewaschen, die erhaltene Reliefplatte wird aber durch Eintauchen in Alkohol getrocknet. Bedeckt man nun diese Platte mit dem Papier, welches mit Wasserzeichen versehen werden soll, und zieht beides durch eine Satinirmaschine, so entstehen die Zeichen. Herstellung von porösem vulkanisirtem Kautschuk. Um vulkanisirtem Kautschuk die Eigenschaft zu geben, daſs durch denselben Schweiſs u. dgl verdunsten kann, wenn er zur Bekleidung des menschlichen Körpers verwendet wird, soll man nach J. Scherff in Mannheim (D. R. P. Nr. 7626 vom 30. April 1879) demselben gleichzeitig mit dem Schwefel 10 und mehr Procent Holzcellulose zusetzen und ihn dann in gewohnter Weise weiter behandeln. Herstellung colorirter Photographien auf Glas. Nach dem Vorschlage von F. Meyer jun. in Mannheim (D. R. P. Nr. 7132 vom 14. Januar 1879) klebt man die Photographie mit der Bildseite auf Glas, läſst sie völlig trocknen, reibt auf der Rückseite das Papier völlig ab und macht das Bild mit Paraffin durchscheinend. Man legt dann ein zweites Glas auf die Rückseite des Bildes, befestigt es an dem anderen und bemalt es mit den entsprechenden Oelfarben, gibt aber auf dem zweiten Glase nur die Grundschatten an. Hierauf nimmt man die beiden Gläser wieder aus einander und malt auf die Rückseite des Bildes, welches auf das erste Glas geklebt ist, die Augen, Haare, Lippen u.s.w. Dann legt man die Gläser wieder auf einander, so daſs das Gemalte sich deckt und befestigt die Gläser an einander. Lichtmesser für Photographen. Während Lippowitz (1845 95 139) die Lichtstärke für photographische Zwecke aus der Gröſse der Pupille des menschlichen Auges erkennen will, schlug Heeren (1845 96 26) hierfür die Verfärbung von Silberpapier, Vogel (1868 188 226) von Chrompapier vor. Jetzt empfiehlt Dr. Van Monkhoven im Photographischen Archiv, * 1879 S. 187 folgende Einrichtung. Man löst 100g salpetersaures Uran in 200cc Wasser, erwärmt und fügt so lange eine warm gesättigte Lösung von kohlensaurem Ammoniak hinzu, bis der anfangs gebildete Niederschlag wieder gelöst ist. Man läſst nun kalt stehen und sammelt die abgeschiedenen Krystalle von kohlensaurem Uranammon. Nun läſst man 50g dieses Uransalzes und 30g Oxalsäure in 200cc Wasser, filtrirt in eine Flasche von 250cc Inhalt und füllt dieselbe bis in den Hals voll. Dann setzt man einen Gummistopfen auf, in dessen Durchbohrung ein etwa 30cc langes Glasrohr so steckt, daſs es unten 1 bis 2mm aus dem Stopfen hervorragt. Der innere Durchmesser des Rohres ist für den Gebrauch im photographischen Atelier 1mm, für Kohledruck 4mm. Setzt man diese Vorrichtung dem Lichte aus, so wird das Oxalsäure Uran unter Entwicklung von Kohlensäure zersetzt, welche die Flüssigkeit in dem Glasrohr auftreibt, so daſs man schon nach 1 bis 2 Minuten aus dem Stande derselben, den man an einer beweglichen Papierscale abliest, die Lichtstärke schätzen kann. Nach dem Gebrauch wird der Stopfen gelöst und die Flasche im Dunkeln aufbewahrt; die Vorrichtung kann dann lange Zeit hindurch gebraucht werden. Zur Feuerbestattung. Kerschensteiner führt in einem Gutachten über die Einführung der facultativen Leichenverbrennung, welches er im Auftrage des Münchener Gesundheitsrathes erstattet hat, aus, daſs die Furcht vor dem Lebendigbegrabenwerden nach Einführung der Leichenschau unbegründet ist; eine Verunreinigung des Grundwassers und der atmosphärischen Luft ist nicht nachweisbar (vgl. 1874 214 477. 1877 223 642). Die Feuerbestattung kann nur in Frage kommen bei Krieg, Seuchen, ungeeigneter Bodenbeschaffenheit der Friedhöfe und zur Verhütung des Leichentransportes. Krieg ausgenommen, sind unter allen Umständen im Falle einer Leichenverbrennung folgende Bedingungen zu erfüllen: 1) Abgabe einer ausführlichen Krankengeschichte von Seiten des behandelnden Arztes, Revision derselben durch den die Leichenpolizei überwachenden öffentlichen Arzt und Hinterlegung derselben bei Gericht. 2) Die Vornahme einer vollständigen Section durch einen wohl unterrichteten, hierzu in Pflicht genommenen Anatomen, Hinterlegung des genauen Sectionsprotokolles bei Gericht. 3) Fortlaufende Numerirung der Aschenüberbleibsel, Entnahme einer Probe und gleichfalls Hinterlegung derselben. (Nach der Vierteljahresschrift für öffentliche Gesundheitspflege, 1879 S. 494.) Ueber die angebliche Schädlichkeit der Kanalgase. Hamilton zeigt ausführlich, wie es sicher sei, daſs nicht die Gasausdünstungen von Sielen als die Hauptursache der Verbreitung des Typhus angesehen werden dürften, und daſs es allzu voreilig von manchen Aerzten geurtheilt sei, wenn sie irgend schlechte Gerüche bemerkten und vorkommende Typhusfälle flugs jenen Ausdünstungen zuschreiben, was denn auch schon dahin geführt habe, daſs Ausdünstungen angenommen werden, auch wenn jeder Geruch fehlt. Varrentrapp (Vierteljahresschrift für öffentliche Gesundheitspflege, 1879 S. 666) fügt hinzu, daſs in der That nichts mehr dazu angethan sei, jede ernste Forschung auf dem Gebiete der Typhus- und Diphtheritisäthiologie zu hemmen, als die leichtfertige Weise, in welcher gegenwärtig namentlich englische Aerzte, und darunter sonst recht tüchtige Beobachter, einige isolirte Zahlen in einseitiger Richtung zusammenstellen, um daraus mit absoluter Sicherheit festzustellen, daſs hier die Ausdünstungen einiger Closets, dort Wasser oder Milch die alleinige Ursache einer Epidemie waren. Daſs stinkende Kanalgase nur in sehr mangelhaften Anlagen auftreten können und daſs es jedenfalls gleichgültig ist, ob die Kanäle die Abflüsse der Aborte mit Wasserspülung aufnehmen oder nicht, wurde bereits mehrfach gezeigt (vgl. 1874 211 226. 1878 227 405). Reinigung von Fabrikabfluſswässern. K. und Th. Möller in Kupferhammer bei Brackwede (D. R. P. Nr. 7014 vom 20. August 1878) machen den Vorschlag, Fabrikwässer mit überschüssiger Kalkmilch zu versetzen, nach dem Absitzen des Niederschlages die geklärte Flüssigkeit in einem zweiten Behälter abzulassen und nun Kohlensäure haltige Luft hindurchzupressen. Der dadurch gebildete kohlensaure Kalk soll den Rest der organischen Stoffe mit niederreiſsen. W. Knauer in Osmünde (* D. R. P. Nr. 6211 vom 30. Januar 1878) erwärmt das Abfluſswasser aus Zuckerfabriken auf 80°, was gröſstentheils durch abziehende Wärme geschieht, versetzt es mit Kalkmilch, läſst absitzen, fügt dann noch etwas Manganlauge hinzu und pumpt die geklärte Flüssigkeit auf Gradirwerke, um es nach der dadurch erzielten Abkühlung gröſstentheils nochmals zu verwenden. Ueber Kaffee und Kaffee-Ersatzmittel. H. Dittmar und A. Klute in Kassel (* D. R. R. P. Nr. 7092 vom 1. Februar 1878) pressen den frisch gebrannten, aber ungemahlenen Kaffee unter starkem Druck in Tafeln von der Form der bekannten Chocoladeplatten (vgl. Ruch 1878 229 199). Wittwe Delille in Aix-les-Bains (* D. R. P. Nr. 7588 vom 10. December 1878), beschreibt einen kleinen Apparat zur Herstellung von Kaffee-Essenz, welcher vor anderen ähnlichen Apparaten keine nennenswerthe Vorzüge besitzt. Zur Herstellung von so genanntem Saladin-Kaffee wird nach P. Schwing in Barmen (D. R. P. Nr. 7513 vom 26. September 1878) türkischer Weizen 4 bis 5 Tage lang bei 60° gedämpft. Sobald das Korn anfängt zu keimen, wird es getrocknet, geröstet, schlieſslich gemahlen und soll dann ein dem echten Kaffee ähnliches Getränk geben. Einfluſs der Blätter auf die Zuckerbildung in den Rüben. Nach den früheren Versuchen von Violette und Corenwinder (1876 219 183) wird der Zuckergehalt der Rüben durch Wegnahme der Blätter während der Wachsthumzeit vermindert. Heute weiſs man, daſs das Abblatten nicht nur den Zuckergehalt, sondern auch die Ernte vermindert. Schneidet man alle Blätter ab, so gehen innerhalb 40 Tagen etwa 45 Procent des vorhandenen Zuckers verloren, welche zur Bildung neuer Blätter verwendet werden. B. Corenwinder und G. Contamine (Zeitschrift des Vereines für Rübenzucker-Industrie, 1879 S. 783) haben nun zur weiteren Aufklärung des Einflusses der Blätter auf die Zuckerbildung in den Rüben eine Reihe vergleichender Versuche über den Zuckergehalt der Rüben mit groſsen und kleinen Blättern gemacht und in folgender Tabelle zusammengestellt. Die Dichte ist in französischen Densimetergraden ausgedrückt, also 4,9 Grad = 1,049 sp. G. Gewichtder Rüben Blätter 1876 Blätter 1877 klein groſs klein groſs DichtedesSaftes Zuckerin 100ccSaft DichtedesSaftes Zuckerin 100ccSaft DichtedesSaftes Zuckerin 100ccSaft DichtedesSaftes Zuckerin 100ccSaft g  300 bis   400  400 bis   500  500 bis   600  600 bis   700  700 bis   800  800 bis   900  900 bis 10001000 bis 11001200 bis 1300 Grad4,95,34,44,74,44,84,93,94,34,54,43,54,04,24,54,74,24,23,4 g 9,9710,55  8,66  9,20  8,31  9,3010,13  6,82  8,21  8,45  8,45  6,21  7,89  7,91  8,71  8,99  7,35  7,42  5,65 Grad5,96,55,05,36,06,05,25,35,35,25,25,35,55,54,74,84,65,25,44,85,74,54,84,44,9 g12,9114,39  9,1511,5212,8513,0810,4211,2311,2910,5610,7011,0411,7711,86  9,16  9,61  8,9010,7011,54  9,3211,77  8,75  9,53  8,25  9,64 Grad6,36,45,76,16,16,25,95,24,25,0 g14,2014,5611,6113,3113,4813,8513,1910,60  8,0910,30 Grad6,76,16,26,56,66,26,36,36,35,55,96,26,55,35,7 g15,2813,5713,7514,7414,9214,0114,2014,3814,3811,5912,9013,4014,8311,4312,57 Durchschnitt 4,4   8,23 5,1 10,79 5,7 12,35 6,1 13,73 Die Rüben mit groſsen Blättern haben demnach einen erheblich dichteren und an Zucker reicheren Saft als die mit kleineren Blättern. Eine bestimmte Beziehung zwischen der Zahl der Blätter und der Zuckermenge ist nicht ersichtlich gewesen, was sich dadurch erklärt, daſs die jüngsten mittleren Blätter reichlich athmen, den Zucker der Wurzel verbrauchen und nur wenig assimiliren. Dies geschieht dagegen von den am Umfang des Kopfes ausgebreiteten Blättern, welche nur wenig athmen. Nach den gemachten Beobachtungen darf man wohl den wesentlichen Antheil der Blätter an dem Wachsthum der Rüben nicht bezweifeln; sie sind es, welche die Pflanze mit dem Kohlenstoff versorgen, der durch eine noch unbekannte Verarbeitung den Zucker liefert, welchen die Pflanze für spätere Bedürfnisse aufspeichert. Dasselbe gilt unzweifelhaft, wie schon längst angenommen, für alle anderen Kohlenstoff und Wasserstoff enthaltenden Pflanzenverbindungen. Der Zuckergehalt der Hauptrippen der Rübenblätter stellt sich zu verschiedenen Zeiten in folgender Weise: Datum derVersuche Gesammtgewichtder Blätter einerRübenpflanze Glycose in 100gRippen KrystallisirbarerZucker in 100gRippen g g g 29. Juni   67 1,400 0,490 13. Juli 127 1,746 0,545   2. August 288 2,042 0,258 14.     „ 528 2,070 0,224. Der Blattkörper enthielt dagegen im Juni 0,28 Proc. Glycose und 0,15 Proc. krystallisirbaren Zucker, somit viel weniger als die Rippen. Während nun aber die Mittelrippen der in der Bildung begriffenen Blätter am 27. September 3,2 Proc. Glycose und 0,57 Proc. krystallisirbaren Zucker, am 5. October 3,31 und 0,6 Proc. davon enthielten, zeigten die äuſseren erwachsenen Blätter an denselben Tagen 1,85 und 2,0 Proc. Glycose, 0,266 und 0,295 Proc. krystallisirbaren Zucker. Wenn somit auch die Wirkung der Blätter noch nicht völlig aufgeklärt ist, so haben doch diese Versuche gezeigt, daſs die Menge Kohlenstoff, welcher in Form von Zucker in der Pflanze niedergelegt wird, im bestimmten Verhältniſs zu der Gröſse der Blätter steht, und da man leicht beweisen kann, daſs letztere tagesüber aus der Atmosphäre um so mehr Kohlensäure aufnehmen, je gröſser ihre Oberfläche ist, so muſs man auch die Annahme machen, daſs die erstere Thatsache eine Folge der letzteren ist. Ueber die Veränderung des Fleisches beim Einpöckeln. Nach den bis jetzt vorliegenden Analysen ist der Nährwerth des eingesalzenen Fleisches ein wesentlich geringerer wie der des frischen Fleisches. E. Voit (Zeitschrift für Biologie, 1879 S. 493) hat nun Fleisch mit 6 Proc. Kochsalz 14 Tage lang sich selbst überlassen. Die von 926g Fleisch abgegossene Brühe gab 22g,48 Trockensubstanz folgender Zusammensetzung: In 22g,48 Trocken-substanz der Brühe In 100g Trocken-substanz der Brühe g g Organische Stoffe   4,47 19,88, darin      Eiweiſs 2,18            9,68      Extractivstoffe 2,29          10,19 Asche 18,01 80,12, darin      Kochsalz 16,08          71,50      Phosphorsäure 0,35            1,56 Das Fleisch roch vollkommen frisch und hatte nur eine etwas dunklere Farbe als das frische Fleisch. Es wog nach dem Einsalzen nur noch 892g,3, hatte daher 33g,7 abgenommen und enthielt frisch 4,56 Proc. Kochsalz. Nach der vorgenommenen Analyse erleiden 1000g frisches Fleisch beim Einsalzen folgende Veränderungen: g Sie nehmen auf: Kochsalz 43,0 Es werden entzogen: Wasser 79,7 = 10,4 Proc. des Wassers Organ. Stoffe   4,8 =   2,1 der organ. Stoffe Eiweiſs   2,4 =   1,1 des Eiweiſses Extractivstoffe   2,5 = 13,5 der Extractivstoffe Phosphorsäure   0,4 =   8,5 der Phosphorsäure. Danach ist allerdings der Verlust an Nahrungsstoffen beim Einpöckeln nicht so bedeutend, als man vielfach angenommen hat. Zur Abkühlung der Bierwürze. H. L. Brügman in Dortmund (* D. R. P. Nr. 7399 vom 7. Januar 1879) will gepreſste, durch Thierkohle und Koke filtrirte, dann abgekühlte Luft zwischen den Flügeln der Windräder auf dem Kühlschiffe austreten lassen, um so auch im Sommer die Würze rasch kühlen zu können. A. Faulhaber in Heidelberg (* D. R. P. Zusatz Nr. 7734 vom 6. Mai 1879) verbindet einen Hahn am Zufluſsrohr mittels Schnur mit einem kleinen Behälter, der sich füllt und dadurch den Hahn schlieſst, sobald Gefahr ist, daſs der Sammelkasten unter dem Rieselkühler überflieſst. B. Kaiser in Heidelberg (* D. R. P. Nr. 7587 vom 4. December 1878) glaubt das Kühlwasser besser ausnutzen zu können, daſs er in die Kühl röhre Spiralen einschiebt, welche das Wasser zwingen, eine drehende Bewegung anzunehmen. Verhalten des Platins gegen kohlensaure Alkalien. Es wird meist angenommen, daſs Platintiegel von schmelzenden kohlensauren Alkalien nicht angegriffen würden. L. Koninck (Zeitschrift für analytische Chemie, 1879 S. 569) hat aber gefunden, daſs sich beim 15 Minuten langen Schmelzen bis 4mg Platin lösten – eine bei genauen Analysen jedenfalls zu berücksichtigende Thatsache. Ueber Isopurpurin und Anthrapurpurin. In der Chemical News, 1879 Bd. 39 S. 255 weist Dr. H. Morton nach, daſs das von Auerbach i. J. 1872 aus dem künstlichen Alizarin ausgezogene Isopurpurin ein Gemenge von Perkin's Anthrapurpurin und von Schunck und Römer's Flavopurpurin vorstellt, vermischt mit wechselnden Spuren von Alizarin. Hiermit stimmt auch das Ergebniſs von Rosenstiehl's Untersuchung des Isopurpurins überein (Bulletin de la Société chimique, 1878 S. 408), nach welcher aus letzterem durch fortgesetzte Behandlung mit Alkohol das gelbroth färbende Flavopurpurin und das purpurroth färbende Oxanthraflavon, oder, wie Morton berichtigend hinzufügt, das von Perkin schon i. J. 1870 aufgefundene und i. J. 1872 näher beschriebene Anthrapurpurin jedes für sich getrennt erhalten werden kann. Kl. Verbesserte Carminbereitung von J. J. Hesz. Es ist oft schwierig, selbst aus guter Cochenille einen reinen feurigen Carmin herzustellen. Bekanntlich enthält nun z.B. Guatemala über 16, Java 7, Canarische Cochenille 18 Proc. Stearoptene, d. s. harte krystallisirbare Fette. Meine Verbesserung in der Carminbereitung besteht nun darin, das Rohmaterial mit Alkohol zu entfetten, wonach ich viel feurigere, reinere Farben erziele als früher.