Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 247, Jahrgang 1883, Miszellen, S. 348
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Elektrische Kraftübertragung im Bergbau und in der Landwirthschaft. Ueber eine interessante Anwendung der elektrischen Kraftübertragung im Bergbau und in der Landwirtschaft berichtet A. v. Urbanitzky in den Neuesten Erfindungen, 1883 S. 60. In den Kohlengruben von Péronière steht über Tag eine eincylindrige Dampfmaschine mit einer Nominalkraft von 32e und treibt 2 Gramme'sche Maschinen mit einem Kraftaufwande von etwa 8e. 4 Kabel führen in die Grube zu zwei ebensolchen Maschinen. Die 4 Kabel gehen durch den Hauptförderschacht 395m tief, durch einen 375m langen Stollen, steigen wieder 30m, gehen durch einen zweiten 275m langen Stollen, dann wieder 20m abwärts und gelangen endlich nach einer 60m langen horizontalen Strecke zu den Secundärmaschinen. Die durch die Secundärmaschinen getriebene Trommel hat einen Durchmesser von 1m,5 und besorgt mittels an Drahtseilen auf einer doppelgleisigen schiefen Ebene geführter Hunde die Förderung. Die Länge dieser Bahn beträgt 110m. Welche Rolle die elektrische Kraftübertragung in der Landwirthschaft spielen kann, erhellt u.a. aus einem Versuche, welchen Krzizik gelegentlich der Gespannpflug-Concurrenz und des Dampfpflügens in Lundenburg durchgeführt hat. Auf dem Versuchsfelde, in einer Entfernung von etwa 1km von Lundenburg, stand eine Dreschmaschine, welche ihre Kraft durch elektrische Uebertragung von der Dampfmaschine einer in Lundenburg befindlichen Brettersäge empfing. Derselbe Strom, welcher nun tagsüber für die Dreschmaschine verwendet wurde, diente Abends zur Beleuchtung des Versuchsfeldes. Der Kraftverlust betrug hierbei nach Krzizik's Angaben allerdings 40 Proc.; doch ist dieser durch das sparsamere Arbeiten des stabilen Motors gegenüber einer Locomobile mehr als gedeckt. Ferner wird dadurch der Transport der schweren Maschine auf das Feld erspart und häufig auch der Ankaufspreis, da eine landwirtschaftliche Unternehmung, welche Feldarbeiten mit Locomobilen oder Dampfpflügen betreibt, in ihren Gebäuden häufig auch einer gröſseren stabilen Dampfmaschine bedarf, indem mit groſsen Oekonomien gewöhnlich auch Fabriksanlagen verbunden sind. Die elektrische Kraftübertragung wird dann noch vortheilhafter, wenn gleichzeitig die elektrischen Maschinen dazu benutzt werden, Abends die Fabriksräume zu beleuchten. Bei Zuckerfabriken, welche gewöhnlich mit Oekonomien verbunden sind, dauert die Arbeitszeit der Fabriksmaschinen nur einen sehr kurzen Theil des Jahres über, da die Zuckersäfte möglichst rasch verarbeitet werden müssen, um sie vor Gährung zu bewahren. Den übrigen weitaus gröſseren Theil des Jahres steht die Maschine unbenutzt. Die Amortisirung des Anlagekapitals für sie muſs also in dieser kurzen Zeit erfolgen. Durch die elektrische Uebertragung aber kann sie auf das ganze Jahr vertheilt werden, was ein ganz bedeutender Gewinn ist. Die stabile Fabriksmaschine kann drauſsen auf dem Felde in beliebiger Entfernung vom Fabriksgebäude landwirthschaftliche Arbeiten irgend welcher Art verrichten. Elektrischer Apparat zum Absperrren des Dampfzutrittes an Dampfmaschinen. Gebrüder Duncan in London haben kürzlich einen kleinen elektrischen Apparat ausgeführt, mittels dessen man aus der Ferne und von verschiedenen Punkten aus den Dampfzutritt in den Cylinder einer Maschine absperren kann. Dieser höchst einfache Apparat, welcher viel Aehnlichkeit mit der Construction von J. Tate (vgl. 1882 246 * 162) besitzt, enthält einen Elektromagnet mit nach unten gekehrten Polen; der horizontale Anker legt sich durch sein eigenes Gewicht mit seinem Ende bremsend auf die nach einem Kreisbogen gekrümmte Mantelfläche eines um eine horizontale Achse drehbaren Bremsstückes, so daſs eine in einen Fortsatz dieses Stückes eingehakte vertikale Stange sich nicht senken kann. Wird dagegen von einem entfernten Punkte aus ein Strom durch den Elektromagnet geleitet, so zieht dieser seinen Anker an und, da so die Bremsung beseitigt ist, geht die Stange nieder, dreht dadurch einen kleinen Hahn um, läſst den Dampf in einen Nebencylinder eintreten, der Kolben in demselben geht empor und schlieſst dabei wie bei Tate die Dampfklappe der Dampfmaschine, sperrt aber damit zugleich auch den Dampfzutritt nach dem Nebencylinder ab. Jenkins und Lee's Schiffsregulator. Zur Regulirung von Schiffs-Compoundmaschinen kommt in der amerikanischen Marine der Regulator von Jenkins und Lee zur Verwendung, welcher beide Dampfcylinder beeinfluſst. Wie bei Schiffsregulatoren gebräuchlich (vgl. 1882 245 * 237), wird die Verstellung des Drosselventiles, das hier in die Dampfzuleitung zum Hochdruckcylinder eingeschaltet ist, durch den Kolben eines kleinen Dampfcylinders bewirkt, indem ein gewöhnlicher Centrifugalregulator die Ventilsteuerung des letzteren bethätigt. Der genannte Kolben verstellt weiter ein Drosselventil, welches in ein die beiden Enden des Niederdruckcylinders verbindendes Rohr eingeschaltet ist. Die Verbindung der Kolbenstange mit den beiden Drosselventilen ist durch Hebel und Stangen so bewerkstelligt, daſs das Drosselventil des Niederdruckcylinders sich öffnet, wenn dasjenige des Hochdruckcylinders geschlossen wird, also der Dampf zu letzterem abgesperrt ist. In diesem Falle gleichen sich die Dampfspannungen vor und hinter dem Kolben des Niederdruckcylinders aus; der letztere befindet sich im Gleichgewicht. Nach Engineering, Bd. 30 * S. 370 wird dieser Regulator von J. H. Wilson und Comp. in Liverpool ausgeführt. Versetzbare Schraubenmutter. In jenen Fällen, wo es nöthig ist, eine Schraubenmutter auf ihrer Spindel rasch zu versetzen, wo also das zeitraubende Verschieben der Mutter durch Drehen umgangen werden muſs, mag die von Alb. Wagner in Radevormwald (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 20068 vom 23. Mai 1882) angegebene Construction Verwendung finden. Dadurch, daſs die Mutter m mit zwei um 180° versetzten Schlitzen versehen ist, deren Breite gleich dem Spindeldurchmesser und deren Länge um den halben Schraubendurchmesser gröſser ist als die halbe Mutterhöhe, wird es möglich gemacht, die Mutter gegen die Spindel in eine rechtwinklige Lage bringen und längs derselben verschieben zu können. Das unbeabsichtigte Kippen verhütet eine übergeschobene Hülse H. Textabbildung Bd. 247, S. 349 Verfahren zum Uebertragen von Zeichnungen. Nach J. Matthew-Moß in Patricroft, England (D. R. P. Kl. 15 Nr. 20862 vom 12. Februar 1882) wird die Zeichnung durch Lichtdruck auf ein mit Gelatine überzogenes und mit Kaliumbichromat lichtempfindlich gemachtes Stück Papier oder Kattun hergestellt. Hierauf läſst man die unverändert gebliebenen Stellen der Gelatine durch Befeuchten aufquellen. Die aufgequollenen Theile werden mit Druckfarbe versehen und auf die zu ätzende Fläche umgedruckt. Ueber Reisverarbeitung. Der hohe Preis und schwankende Stärkegehalt des amerikanischen Mais veranlaſste W. Schmidt (Zeitschrift für Spiritusindustrie, 1882 S. 229) die Verwendung von Reis für Spiritusfabrikation zu versuchen. 15 Proben von ungeschältem ostindischem Reis hatten folgenden Stärkegehalt und kosteten 100k derselben frei Seeplatz: Reis Proc. Stärke 100k kosteten Necransie 67,15 in Kopenhagen 17,44 M. Siam 68,00 Uddewalla 12,00 Madras 68,37 Bremen 15,16 69,47 Kopenhagen 17,84 69,72 Hamburg 18,50 Siam 70,86 Kopenhagen 17,00 Arakau 71,15 17,00 Madras 72,04 Hamburg 19,00 72,57 Kopenhagen 17,44 Arakau 72,98 21,56 Moulmein 73,47 Hamburg 17,10 Arakau 76,04 Kopenhagen 21,80 76,04 20,56 Rangoon 77,42 Hamburg 16,50 79,30 17,10 Es wurden nun täglich 2000k Siam-Reis mit 68 Proc. Stärke in 4 Maischungen mittels Henze'schen Dämpfers und Ellenberger's Apparat verarbeitet. Während eines 5monatlichen Betriebes betrug die Ausbeute von 100k ungeschältem Reis 3470 Literprocent, somit für 1k Stärke 51 Literprocent. Geruch und Geschmack des erhaltenen Reisbranntweins waren reiner und feiner als Kartoffel- und Maisspiritus. Ueber den Einfluſs der Gerste auf den Gährungsprozeſs. Wie J. Thausing in der Allgemeinen Zeitschrift für Bierbrauerei, 1882 S. 613 ausführt, hat man als Ursache der Hefeentartung in der Bierbrauerei auch den Mangel an Mineralstoffen in der Würze aufgeführt, besonders Mangel an Kalium und Phosphorsäure. Es ist jedoch noch nirgends sicher nachgewiesen, daſs bei Hefeausartung Mangel an Mineralstoffen der Grund war, und noch nirgends war man im Stande, durch Zusatz von Mineralstoffen der Hefeausartung Einhalt zu thun, oder auch nur verbessernd auf den Gährungsverlauf einzuwirken. Der Versuch, die Peptone der Würze dadurch zu ersetzen, daſs man der Hefe Stickstoff in Form von Ammoniumverbindungen und Nitraten zuführte, hat gezeigt, daſs man dadurch die Hefe vor Ausartung nicht schützen kann. Ein Zusatz von Ammoniumcarbonat wirkt nachtheilig, da hierdurch der Vergährungsgrad des Bieres über das erlaubte Maſs gesteigert wird. Man kann somit die Zusammensetzung der Würze durch künstliche Mittel nicht verbessern, muſs daher Sorge tragen, daſs sie bei der Gewinnung das sei, was sie sein soll. Erst in der neueren Zeit hat man die Bedeutung kennen gelernt, welche ein gewisser Gehalt der Gerste an Proteïnstoffen hat. Stärkereichthum bedingt die Ergiebigkeit der Gerste; Gehalt an genügenden Mengen von Eiweiſsstoffen ist nothwendig, damit eine die Hefe gut ernährende Würze entstehe. Die Proteinkörper erhalten beim Keimen der Gerste die Fähigkeit, spaltend auf die Stärke einzuwirken, und aus ihnen werden die Peptone gebildet. An Protein arme Gerste gibt ein Malz, in welchem die Stärke schwer verzuckert wird; es entstehen leicht an Zucker arme Würzen. Die Hefe gedeiht aber nur in solchen Würzen gut, deren Extract nicht viel unter 44 Proc. Zucker – als Dextrose berechnet – enthält, und nur dann erhält man sich gut klärende Biere. Genügende Mengen von Proteinverbindungen in der Gerste sind nicht nur der Hefenährung wichtig, sondern auch deshalb, weil die Peptone es sind, welche das Bier vollmundig und schaumhaltend machen. Lintner meint, Gerste müsse mindestens 10,5 Proc. Proteïnstoffe enthalten, soll gutes Bier erzeugt werden können. Oft geht der Proteingehalt unter 8 Proc. herab, steigt aber auch auf 14 Proc. und darüber. Gerste mit zu viel Proteinstoffen kann dem Brauer nicht erwünscht sein, weil eine solche Gerste verhältniſsmäſsig ärmer an Stärke ist. Zur Butterprüfung. J. Munier (Zeitschrift für analytische Chemie, 1882 S. 394) schmilzt zur Ausführung der Reichert'schen Probe (1879 231 478) die Butter auf dem Wasserbade, läſst absetzen und gieſst auf ein warmes, trockenes Filter mit der Vorsicht, daſs kein Wasser auf das Filter kommt. Von der klar filtrirten Butter wiegt man 2g,5 in einem Kolben ab und versetzt sie mit 5cc einer Lösung von 20g Aetzkali in 100cc 70procentigem Alkohol. Die Butter ist beim Erwärmen in wenigen Sekunden verseift. Die letzten Reste Alkohol werden mittels Hindurchsaugen von Luft entfernt; dann wird die Seife in 50cc Wasser gelöst, mit 20cc verdünnter Phosphorsäure zersetzt und unter Zusatz einiger Bimssteinstückchen destillirt. 50cc des filtrirten Destillates werden alsdann mit 0,1-Normalammoniak titrirt. Die Untersuchung von Butter aus groſsen Molkereien ergab nun folgende Ergebnisse: Butter 1880 1881 Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli August Sept. 3. 17. Die flüchtigen Fettsäuren sättigten cc 0,1-Normalalkali I 11,0 11,2 11,1 11,1 13,0 13,5 13,1 13,1 12,7 12,7 11,9 12,0 11,9 II 11,2 11,4 10,8 10,9 12,3 13,5 13,1 12,8 12,7 13,8 13,2 11,8 III 10,4 10,5 9,2 10,4 11,1 12,1 12,5 13,7 12,4 13,9 12,1 11,6 11,8 IV 14,5 14,1 13,7 11,1 11,7 11,7 V 11,0 13,9 13,5 12,8 11,8 11,5 Procent feste Fettsäuren I 89,17 89,50 88,50 89,50 87,50 87,60 87,76 88,33 88,70 88,10 88,10 88,90 II 89,10 89,68 88,86 89,65 89,10 87,80 87,96 88,86 88,56 86,60 87,30 88,80 III 89,97 90,17 89,50 89,83 90,10 88,80 88,80 87,83 89,00 86,10 88,40 88,90 IV 87,33 87,50 86,10 89,30 89,10 V 89,60 87,96 88,20 88,06 88,80 88,70 I Amsterdam'sche Molkerei. II Rahmbutterfabrik. III Israelitische Molkerei.IV Friesland. V Hoheveen. Der Gehalt an flüchtigen Fettsäuren erscheint somit von Oktober bis Januar am niedrigsten, während der der festen entsprechend erhöht ist. Im Februar zeigt sich plötzlich eine sehr merkliche Steigerung der flüchtigen Fettsäuren, die ungefähr bis August anhält, dann aber wieder stetig abnimmt. Die niedrigsten Zahlen bleiben beträchtlich hinter der von Reichert u.a. festgestellten Grenze (12,5 bis 14cc 0,1-Normalalkali) für gute Butter zurück, so daſs eine Butter, welche 10cc 0,1-Normalalkali braucht, hiernach als schon mit etwa 25 Proc. fremdem Fett verfälscht anzusehen wäre. Wie oft mag wohl daraufhin ein ehrlicher Händler verdächtigt worden sein? Munier schlägt nun vor, für die verschiedenen Monate auch verschiedene untere Grenzen anzusetzen: für August bis Oktober 11cc, Oktober bis März 10cc, März bis Mai 12cc,1 und für Mai bis August 12cc,4 0,1-Normalalkali. Zur Untersuchung von Oelkuchen. Um in Oelkuchen einen etwaigen Zusatz von Senfsamen zu bestimmen, empfiehlt V. Dircks (Landwirthschaftliche Versuchsstationen, 1882 Bd. 28 S. 179) das daraus erhaltene Senföl mit einer alkalischen Lösung von übermangansaurem Kalium zu oxydiren und die gebildete Schwefelsäure mit Chlorbarium zu fällen. Senföl ergibt so 31,1 bis 31,6 Proc. Schwefel. Oelkuchen werden gepulvert mit Wasser in einen Destillirkolben gemischt, im Wasserbad erhitzt; während der Destillation wird ein Luftstrom durch die Masse gesaugt, um dieselbe in steter Bewegung zu erhalten. Die entwickelten Dämpfe werden durch Absorptionsgefäſse mit alkalischer Permanganatlösung geleitet; diese wird nach beendeter Destillation (etwa ½ Stunde) eingedampft, mit Salzsäure erwärmt und heiſs mit Chlorbarium gefällt. 15g Oelkuchen vom schwarzen Senf (Brassica nigra) ergaben so 0g,472 schwefelsaures Barium, entsprechend 1,34 Proc. Senföl. Rapskuchen (Brassica napus) gab 0,17 bis 0,19 Proc. Senföl, dessen Menge sich durch längeres Aufbewahren zu vermindern scheint. Reiner Samen von Rübsen (Brassica rapa) lieferte 0,033 bis 0,038 Proc., Ackersenf (Sinapis artensis) 0,006 Proc. und Preſskuchen von gelbem Senfsamen (Sinapis alba) 0,018 Proc. Senföl (vgl. Ritthausen 1881 242 311). Samen von schwarzem Senf (I) und Ackersenf (II) hatten folgende Zusammensetzung: I II Wasser 10,66 8,93 Reinasche 4,77 5,35 Sand 0,56 0,25 Rohfaser 7,07 9,46 Rohprotein 39,66 28,22 Fett 25,91 26,41 Stickstoff freie Extractstoffe 11,37 21,38 –––––– ––––––– 100,00 100,00. Herstellung von Futterkuchen aus Biertrebern. Nach O. Zucker in Berlin (* D. R. P. Kl. 53 Nr. 20674 vom 11. Mai 1882) werden die frischen Biertreber ausgepreſst. Nun werden 20 bis 40 Th. Häcksel aus Heu oder Stroh und 20 bis 40 Th. Roggenfuttermehl mit 40 bis 60 Th. der abgepreſsten Flüssigkeit gemischt. Man läſst die Masse 2 Stunden lang gähren, mischt 30 Th. der ausgeprefsten Treber hinzu und walzt zu dünnen Kuchen aus, welche in einem Backofen gebacken werden, um sie als Pferdefutter zu verwenden. Für Kühe oder Schweine soll in entsprechender Weise Weizenkleie, Maismehl u. dgl. verarbeitet werden. Verfahren zur Vertilgung der Reblaus. J. Sottorf in Hamburg (D. R. P. Kl. 45 Nr. 20772 vom 6. Mai 1872) macht den Vorschlag, Kohlenrufs in eine um den Rebstock gemachte Grube zu schütten und mit Erde zu bedecken. Verfahren, um Gewebestoffe u. dgl. unverbrennlich zu machen. Nach H. S. Suilliot und H. David in Paris (D. R. P. Kl. 8 N. 20800 vom 7. Januar 1882) werden Gewebe, Theaterdecorationen u. dgl., um sie unverbrennlich zu machen, mit Lösungen getränkt oder bestrichen, welche Verbindungen des Zuckers mit Calcium-, Natrium-, Magnesium-, Aluminium- oder Ammoniumborat, bezieh. Phosphat, Silicat oder Wolframat und geringe Mengen einer Säure, wie Phosphorsäure, Kieselsäure oder Wolframsäure, enthalten. (Vgl. F. Fischer 1882 245 36.) Verfahren zur Herstellung einer dunkelblauen Signirfarbe. Nach Ch. Knab in Münchberg, Bayern (D. R. P. Kl. 22 Nr. 20600 vom 4. Juni 1882) wird Blauholzextract in Spiritus gelöst, mit Salzsäure und Kaliumchromatlösung versetzt, eingedampft, dabei mit Dextrin und weiſsein Bolus vermischt und zur Trockne gebracht. Verfahren zur Vereinigung von kleinen Bernsteinstücken zu groſsen Blöcken. Die Vereinigung geschieht nach B. Borowsky in Stargard, Pommern (D. R. P. Kl. 39 Nr. 20942 vom 8. Juli 1882) in erhitzten Formen unter Anwendung von Druck. Die Neuerung besteht darin, die Bernsteinstücke mit einem luftdicht schlieſsenden Kitt zu umgeben, welcher ein Entweichen sich bildender Dämpfe vollständig verhindert.