Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 248, Jahrgang 1883, Miszellen, S. 40
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Die Construction der Feuerspritzen. Trotz der Wichtigkeit und weiten Verbreitung der Feuerspritzen wurden dieselben in der Literatur bisher doch sehr stark vernachlässigt. Allerdings waren die Ansprüche, welche man früher an die Feuerlöschmaschinen gestellt hat, verhältniſsmäſsig bescheidene und dies wohl hauptsächlich mit Rücksicht auf die Beschränkungen, welche man sich bezüglich der Constructionsverhältnisse der Pumpwerke überhaupt auferlegen zu müssen glaubte. Mit der wachsenden Erkenntniſs über das Wesen der Pumpen und in Folge des groſsartigen Aufschwunges, welchen das Feuerlöschwesen in der Neuzeit genommen, haben aber die Anforderungen an die Pumpwerke der Feuerspritzen, namentlich der Dampfspritzen, eine beträchtliche Steigerung erfahren; zugleich wurde auch die Spritzenausrüstung mehrfach dem erhöhten Bedürfniſs entsprechend umgestaltet und verbessert, so daſs sich nunmehr die Literatur der Aufgabe, die an einzelnen Orten gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen zum Gemeingut aller betheiligten Kreise zu machen, für die Dauer nicht entziehen konnte. Es muſs doppelt begrüſst werden, daſs die Befriedigung dieses unleugbaren Bedürfnisses von berufenster Seite unternommen wurde. Das vorliegende WerkDie Construction der Feuerspritzen. Mit einem Anhange: Die allgemeinen Grundlagen für die Construction der Kolbenpumpen. Von C. Bach, Ingenieur, Professor am kgl. Polytechnikum in Stuttgart. 210 S. in gr. 8. Mit 94 in den Text gedruckten Holzschnitten und 36 Tafeln Zeichnungen. (Stuttgart 1883. J. G. Cotta'sche Buchhandlung.) von Prof. C. Bach in Stuttgart macht den Leser mit dem augenblicklichen Stand der Spritzenbaukunst, d.h. der Construction der Pumpwerke sowohl, als auch der Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände der Feuerspritzen, nicht nur durch äuſserst bündige, mit sehr fleiſsig entworfenen und sorgfältigst ausgeführten Zeichnungen erläuterte Beschreibung, sondern namentlich auch durch kritische Beleuchtung der wichtigsten Constructionen in eingehendster Weise vertraut. Diese Kritik wird in durchaus sachlicher Weise derart geübt, daſs für die Spritzen als Ganzes sowie für die einzelnen Details von vorn herein die Bedingungen bezeichnet werden, denen eine gute Construction nothwendig genügen muſs, worauf dann die einzelnen beschriebenen Ausführungen auf die Erfüllung dieser Bedingung hin untersucht werden. Vermöge dieses höchst instructiven Verfahrens gelangt der Leser zu einer gewissen Uebung in der Beurtheilung der Spritzwerke und dieser Umstand muſs dem Buch namentlich auch in Laienkreisen einen groſsen Erfolg sichern. Dem Constructeur werden nicht nur werthvolle, dem Einzelnen oft schwer zugängliche Erfahrungszahlen geboten, er wird auch manchen praktischen Wink über die vortheilhafte Herstellung einzelner Theile in dem Buch finden. Besonders hervorzuheben ist der Abschnitt über die Prüfung der Spritzen, für welche der Verfasser nach Auſstellung aller einschlägigen Bedingungen ein bestimmtes Vorgehen empfiehlt, ferner das Kapitel über Dampfspritzen, in welchem uns der Verfasser selbst als gewiegter Constructeur entgegentritt, sowie der Anhang (Die allgemeinen Grundlagen für die Construction der Kolbenpumpen), welcher dem noch ziemlich verbreiteten Mangel einer klaren und richtigen Anschauung über die Vorgänge in einer Pumpe abzuhelfen bestimmt ist. Dieser Anhang ist für alle Pumpenconstructeure überhaupt von groſsem Interesse; denn es wird in demselben zum ersten Mal der Versuch gemacht, die Functionsbedingungen der Pumpenventile analytisch zu entwickeln. Nicht unerwähnt mag hier bleiben, daſs sich der Verfasser bezüglich des Ventilüberdruckes (welchen H. v. Reiche in dem 2. Band seines Dampfmaschinen-Constructeurs als „Hornpressung“ bezeichnet) in Gegensatz zu dem negirenden Standpunkt Riedler's stellt. Die von Bach aufgestellten Formeln werden sich angesichts des Mangels entsprechender Erfahrungscoefficienten zu völlig zuverlässiger ziffermäſsiger Rechnung freilich wohl nicht durchwegs eignen; jedenfalls aber geben sie ein Mittel zur relativen Beurtheilung verschiedener Constructionen an die Hand und dies allein muſs ihnen schon einen gewissen Werth verleihen. H–s. Härteskala der Metalle. Prof. H. Gollner hat Versuche angestellt zur Ermittelung des Härtegrades jener Metalle, welche in der technischen Praxis hauptsächlich Verwendung finden. Natürlich sollte damit nur ein Maſs für die relative Härte der einzelnen Metalle gefunden werden, da ja für gewisse Sorten derselben je nach ihrer chemischen oder physikalischen Beschaffenheit specielle Skalen aufgestellt werden müssen. Die Versuche wurden in der Weise ausgeführt, daſs die einzelnen Probestücke mit einer polirten Fläche versehen und ein normal darauf gestellter Härtestift aus gleichem Material von cylindrischer Form mit conischer Spitze unter einer bestimmten Last auf einer bestimmten Strecke gleich oft hin und her bewegt und die Wirkung des Stiftes auf die polirte Fläche beobachtet wurde. Die Reihenfolge der Metalle, nach ihrer Härte geordnet, ist nach den Technischen Blättern, 1882 S. 181 folgende:   1) Reines Weichblei.   2) Reines Zinn.   3) Reines Hartblei.   4) Reines weichgeglühtes Kupfer.   5) Reines gegossenes Feinkupfer.   6) Weiche Lagerbronze (85 Cu, 10 Sn, 5 Zn).   7) Guſseisen, getempertes.   8) Schmiedeisen, sehnig.   9) Guſseisen, feinkörnig und lichtgrau. 10) Verstärktes Guſseisen. (Mit 10 Proc. Schmiedeisenspänen im Flammofen umgeschmolzen.) 11) Weiches Fluſseisen (0,15 Proc. C). 12) Fluſsstahl, ungehärtet (0,45 Proc. C). 13) Fluſsstahl, ungehärtet (0,96 Proc. C). 14) Tiegelguſsstahl, gehärtet, blau angelassen. 15) Tiegelguſsstahl, gehärtet, violett bis orangegelb. 16) Tiegelguſsstahl, gehärtet, strohgelb. 17) Harte Lagerbronze (83 Cu + 17 Zn). 18) Tiegelguſsstahl, glashart. Lake's Boot, welches elektrisch vom Lande aus gelenkt wird. In dem Berichte 1883 247 * 63 wurden einige Constructionen von Booten erwähnt, welche vom Lande aus oder von einem Schiffe mit Hilfe des elektrischen Stromes gesteuert werden. Auch die Construction von W. R. Lake in London (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 21034 vom 21. Mai 1882) hat den Zweck, ein durch eine Gasmaschine betriebenes, besatzungsloses Boot von einer Station aus elektrisch zu steuern zu dem Zwecke, um ohne Gefahr für Menschenleben das Boot nach einem gestrandeten Schiffe oder um Torpedos an feindliche Schiffe zu bringen. In diesem Falle wird die zum Betriebe der Propellerschrauben dienende Dreicylindermaschine mittels Kohlensäure gespeist, welche einem Gefäſs entnommen und durch einen Heizapparat geleitet wird, dessen Brennstoff zum Verbrennen keiner Sauerstoffzufuhr bedarf, also z.B. Zündlicht- oder Raketenpulver. Die Steuerung des Bootes, der Maschinen und mehrerer anderer für verschiedene Zwecke vorgesehener Vorrichtungen geschieht auf elektrischem Wege mittels eines Kabels, welches im Boot auf einem Haspel befindlich nach der Station läuft und im Boote wie auf der Station angebrachte Elektromagnete verbindet. Das Kabel ist derart auf den Haspel gewickelt, daſs es von Innen heraus abläuft, um am Boden des Bootes auszutreten. Der auf der Station befindliche Steuerungsapparat ist mit Umschaltern u.s.w. versehen, um einen Strom in der einen oder anderen Richtung durch das Kabel leiten zu können. Die Zahl der Stromunterbrechungen und Umschaltungen bewirkt mittels interessanter, aber umständlicher Vorrichtungen die Steuerung des Bootes von der Station aus. So wird die Gaszufuhr zur Maschine geregelt, um die Propeller entsprechend schnell oder langsam umlaufen zu lassen, es wird das Brennmaterial im Heizapparat entzündet; ferner können Signalstangen aufgerichtet und Raketen abgeschossen werden. Die Steuervorrichtung für das Ruder besteht in einem besonderen kleinen Arbeitscylinder. Kurz gesagt, werden alle Vorrichtungen durch kleine Gasmaschinen bethätigt, deren Gaszuführungsröhren durch Schieber mit Hilfe des elektrischen Stromes beliebig verschlossen oder geöffnet werden sollen. Elektrische Beleuchtung für Fundirungsarbeiten unter Wasser. Nach Mittheilungen von Ingenieur G. Lechalas in den Annales des Ponts et Chausées, 1882 Bd. 4 S. 245 wurde bei dem zur Zeit in Ausführung begriffenen Bau der Quaimauern in Antwerpen zur Beleuchtung der unter Wasser befindlichen Luftkästen (Caissons) elektrisches Licht mit Erfolg angewendet. Die dort verwendeten Luftkästen haben 20m Länge, 9m Breite und eine Höhe von 2m,5 bis 6m je nach der Tiefe des guten Baugrundes. Die als Arbeitsraum bleibende Luftkammer ist 1m,9 hoch und darin sind gleichzeitig 20 Mann unter einem Druck bis zu 3at beschäftigt. Der Aufenthalt einer so groſsen Zahl von Menschen unter dieser Pressung wurde durch den Rauch der früher zur Beleuchtung verwendeten Talgkerzen zu einem sehr beschwerlichen. Von einer Ersetzung der Lichter durch eine Bogenlampe muſste abgesehen werden, da die Arbeiter groſsen Werth darauf legen, die jeweilige Arbeitstelle mit beweglichen Lichtern beleuchten zu können, und man entschied sich schlieſslich nach mehrfachen Versuchen für die Verwendung von Swan'schen Glühlampen. Die Glühlichter, von denen für jede Luftkammer 8 bis 10 in Gebrauch kommen, sind in kräftigen Glasgefäſsen eingeschlossen und durch ein Drahtgitter aus Bronze geschützt. Für die 3 gleichzeitig in Arbeit befindlichen Kästen wird die nöthige Elektricität durch zwei aus je 20 Faure'schen Accumulatoren gebildete Batterien geliefert, deren Ladung auf dem Lande mittels einer Gramme'schen Dynamomaschine erfolgt. Eine Controllampe bei der Maschinenlage gibt dem Wärter an, ob die Ladung hinreichend stark ist. Die Beleuchtung ist zwar kostspieliger als die bisherige; doch fällt dies kaum ins Gewicht gegenüber den Vorzügen, welche sie sonst besitzt. Für die in freier Luft auszuführenden Arbeiten kommt während der Nachtstunden ebenfalls elektrische Beleuchtung zur Anwendung und zwar 4 Jablochkoff-Kerzen für jeden Luftkasten. Brophy's Feuermelder. Nach dem Scientific American, 1882 * Bd. 46 S. 346 hat sich J. J. Brophy in New-York einen Feuermelder patentiren lassen, mit welchem durch eine in eine Eisenröhre eingeschlossene Stange ein zweites Signalkästchen verbunden ist; in dieser steht eine groſse Lärmglocke, welche durch ein Triebwerk Lärm zu schlagen anfängt, sowie vom Feuermelder aus ein Signal nach der Feuerwache gegeben wird. Durch dieses Lärmschlagen an dem Orte, von wo das Feuersignal gegeben wird, will Brophy die Aufmerksamkeit der in der Nähe befindlichen Personen auf den das Signal Absendenden lenken und dadurch verhüten, daſs unnöthige Signale gegeben werden und betrügerisch die Feuerwache herbeigerufen wird. E–e. Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber. Nach Ch. de Vaureal in Paris (D. R. P. Kl. 40 Nr. 20593 vom 2. März 1882) werden die Antimon, Arsen, Schwefel und Tellur enthaltenden Erze gepulvert, mit Schwefelleber gemischt und bei Luftabschluſs zur Bildung von Natriumsulfosalzen geglüht. Die Schmelze wird mit warmem Wasser, welches die Hälfte der für die Calcinirung verwendeten Schwefelleber enthält, ausgezogen, das Filtrat abgedampft und das so erhaltene Natriumsulfantimoniat mit Eisenfeilspänen geglüht, um Antimonmetall zu gewinnen. Enthält das Erz Gold, so soll die filtrirte Flüssigkeit vor ihrem Eindampfen durch ein kleines Filter gehen, welches mit feinem Sand und gepulvertem Antimon gefüllt ist. Der nur noch wenig oder gar kein Antimon mehr enthaltende Auswaschrückstand wird bei niedriger Temperatur geröstet, um die Schwefelverbindungen in Sulfate zu verwandeln. Das geröstete Erz wird einer ersten Auslaugung mit Wasser unterworfen, welches 0,2 bis 0,3 Proc. Kochsalz von dem Gewichte des Erzes gelöst enthält. Das entstandene Chlorsilber ist unlöslich, während Kupfer-, Eisen- und Zinksulfat sich lösen. Nach dieser ersten erfolgt die zweite Auslaugung mit Chlormagnesium, in welchem das Chlorsilber sich löst. Zahl, Einrichtung und Betriebsergebnisse der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebietes. Betriebs-jahre Zahl der im betrieb ge-wesenen Fabriken Dampf-maschinenim betrieb Saft-gewin-nungmittels An Rüben wurden verarbeitet Auf 1 ha wurdenRüben gewonnen Zur darstel-lung v. 100 kRohzuckerwaren anRüben erf. Zahl Zu-sammenmit Diffussion andererVerfahren mittelsDuffusion im Uebrigen Zusammen in denDiffu-sion in denübrigen Fabriken e 100 k 100 k 100 k 100 k 100 k 100 k 1871/72 311 1918 18149   52 259   3634736 18874446 22509182 204 1872/73 324 2073 19910   63 261   7194654 24620854 31815508 254 11,92 12,18 1873/74 337 2200 21941   80 257    9632452 25655187 35287639 272 11,69 12,30 1874/75 333 2230 22699 113 220 11858037 15709414 27567451 206 10,43 11,01 1875/76 332 2297 23312 157 175 23350417 18262425 41612842 293 11,44 11,86 1876/77 328 2367 24910 197 131 24025883 11474483 35500366 252 12,14 12,53 1877/78 329 2410 25775 224 105 30603293 10306387 40909680 274 10,60 11,55 1878/79 324 2490 26869 258   66 39663155   6624322 46287477 289 10,78 11,40 1879/80 328 2624 29573 291   37 44609073   3443542 48052615 252 11,69 12,32 1880/81 333 2809 32256 309   24 60597460   2624570 63222030 327 11,34 12,19 1881/82 343 3043 35463 324   19 61024847   1694632 62719479 283 10,44 11,13 Zur Verwendung von Mais und Roggen in der Spiritusfabrikation. Wie M. Delbrück in der Zeitschrift für Spiritusindustrie, 1883 S. 83 ausführt, kann man unter der Annahme, daſs Mais und Roggen denselben Stärkegehalt haben und 100k der erzielten Schlempen mit 4 M. verwerthet werden, für 1t Mais 128,20 M., für 1t Roggen 123,80 M. bezahlen. Augenblicklich ist also die Verwendung des Roggens um so mehr vorzuziehen, als der letztjährige Mais bis über 22 Proc. Wasser enthält, demnach nicht den Ertrag gibt als Roggen. Ueber Chinarindenalkaloide. Neutrales Hydroconchininsulfat krystallisirt nach O. Hesse (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1882 S. 3008 u. 1883 S. 58) in feinen Nadeln der Zusammensetzung (C20H26N2O2)2SO4H2.2H2O und bei niederen Temperaturen in derben Krystallen (C20H26N2O2)2SO4H2.8H2O; ein Sulfat mit 12H2O, welches Forst und Böhringer beschreiben, konnte Hesse nicht erhalten. Deutsches Conchininsulfat von verschiedener Herkunft enthielt 5 bis 11 Proc., ein englisches Sulfat von Howard 19 Proc. Hydroconchininsulfat. Ein gröſserer Gehalt des Conchininsulfates an Hydroconchininsulfat verräth sich übrigens schon durch eine mangelhafte Krystallisation. Das Conchinin wird ziemlich leicht frei von Hydroconchinin erhalten, wenn man das neutrale Chlorhydrat oder das saure Sulfat wiederholt aus Wasser oder Alkohol krystallisirt. Bisweilen genügt schon eine einmalige Krystallisation. Dieses Ziel wird dagegen nicht erreicht, wenn man das neutrale Sulfat aus Wasser oder die freie Base aus heiſsem Alkohol oder Benzin krystallisiren läſst. Bei den Versuchen, das Hydroconchinin in den Remijiarinden aufzufinden, aus welchen neuerdings das Chinin und sein steter Begleiter in demselben, das Conchinin, hauptsächlich dargestellt wird, ergab sich, daſs ein groſser Theil, wenn nicht die ganze Menge des Hydroconchinins erst bei der Gewinnung des Conchinins aus den betreffenden Rinden bezieh. während seiner Fabrikation entsteht. Das gleiche scheint bei den anderen Hydrobasen, dem Hydrochinin, Hydrocinchonidin und Hydrocinchonin stattzufinden. Cuprearinde enthält Chinin, Conchinin, Cinchonin und amorphe Basen, aber kein Cinchonidin. Ferner erhält man sehr kleine Mengen Cincholin, wenn man die amorphen Basen mit Wasser kocht. Nach Beseitigung des Cincholins bleibt als Rückstand Diconchinin, C40H46N4O3, welches aus der fraglichen Remijiarinde ganz besonders leicht rein dargestellt werden kann, weil diese kein Dicinchonin, Chinamin und Conchinamin enthält, welche Basen die Darstellung des Diconchinins aus den Cinchonarinden erheblich erschweren. Verfahren zur Behandlung von Abfuhrstoffen. Nach Angabe der Société anonyme des Produits chimiques de Sud-Ouest in Paris (D. R. P. Kl. 75 Nr. 19776 vom 30. November 1881) werden die Abortstoffe mit einer Lösung von schwefelsaurem Zink versetzt, so daſs die Masse entschwefelt, das Ammoniumcarbonat aber noch nicht zersetzt wird. Die festen Massen scheiden sich ab und die Flüssigkeit kann decantirt werden. Der Rückstand wird wiederum mit Zinksulfatlösung durchrührt. Nach abermaliger Decantation werden die festen Massen in einer Filterpresse ausgepreſst, welche so eingerichtet ist, daſs nach dem Druck ein Aspirator eine saugende Wirkung hervorbringen kann. Die Flüssigkeiten werden dann auf schwefelsaures Ammoniak verarbeitet. Wie bereits Neßler (1882 245 192), so hebt auch J. König in der Chemikerzeitung, 1882 S. 1375 die schädliche Wirkung des Zinkes auf den Pflanzenwuchs hervor, so daſs die Anwendung der nach obigem Verfahren hergestellten Poudrette mindestens bedenklich ist.